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1. Zum Anschauungsunterricht und zur Heimatskunde - S. 124

1900 - Meißen : Schlimpert
124 sich durch den Forst, der sorgfältig in bestimmte Abteilungen (Flügel, Schneisen — Reviere) geteilt ist. — dd. Die Tier- welt: Hirsche und Rehe birgt der Wald in großer Zahl, aber auch der Räuber des Waldes — der Fuchs — fehlt nicht (keine Kreuzottern!?). Das Eichhörnchen findet reiche Nahrung (?). Singvögel beleben den Wald. Kuckuck und Specht helfen dein Förster iu der Pflege des Waldes (?). Bienen umsummen die Bluten der Heide (?). An den Gewässern und Teichen finden sich Wasservögel (?) ein. — ee. Mineralien: Aus dem sandiger! Boden tritt hie und da der Granit hervor. Steinbrüche. Was deuten die Bezeichnungen „Bergwerksbrück, Silberbergwerk, Bergmannsrnh" an? Vor hundert und zwei- hundert Jahren wuschen Italiener Gold in der Prießnitz (!?). — Vorzeigen der Mineralien, t't'. Die Bewässerung: Die Prießnitz, die (woher?) anfangs von Osten nach Westen und Nord westen, dann nach Südwesten sich den Weg durch den Sand bahnt, eine Reihe Wässerchen zu sich nimmt (die Nord- und Westseite der Heide neigt sich der Prießnitz zu), die Heide erfrischt und belebt, Tiere und Pflanzen des Waldes tränkt. — Wald- teiche. Moore (?). — Wichtig wird die Heide vor allein durch die Quellen, die die Wasserleitungen (!?) speisen. (Der Südhang sendet seine Gewässer der Elbe zu.) gg. Diem e n s ch e n im Walde: Der Forstmann (4 Oberförster [Forstmeister] — nach den 4 Revieren: Dresdner, Langebrücker, Ullersdorfer, Fisch- häuser); seine Aufgabe. Bezeichnungen „Weidmannslust", „Jägers Ruh" re. — Der Waldarbeiter. — Die Waldmühle (Heidemühle). — Die Soldaten (Schießstände). — Beeren und Pilzesucher. — Kranke. — Fröhliche Wanderer. — lih. Auch geschichtliche Erinnerungen knüpfen sich an einzelne Stellen der Heide. Die Schivedenschanze (an der Radeberger Straße) erinnert an die furchtbare Zeit des großen Krieges; ebenso wie die Schwedenschlucht. Letztere ist jetzt „eines der lieblichsten Plätzchen der ganzen Heide". — In Kriegszeiten flüchteten die Anwohner der Heide in den Wald. Früher stand im Prießnitz- grunde eine gewaltige Buche. Sie hieß die Pfarrbuche. Unter ihr soll ein Pfarrer im dreißigjährigen Kriege Gottesdienst ge- halten haben. — Im Jahre 1813 bauten die Franzosen eine Reihe Schanzen vom Waldschlößchenpark bis Pieschen. — Der Obelisk (!?) am Prießnitzgrundwege erinnert an die achthundert-

2. Zum Anschauungsunterricht und zur Heimatskunde - S. 153

1900 - Meißen : Schlimpert
153 geflößt (?). Deshalb ward der Seerenbach durch einen mächtigen Damm gestaut (?). So entstand der schöne Deich. Von Wald umgeben, schaut er uns in. wunderbar schöner grüner Färbung an. — Was gefällt dem Wandrer an Bach und Fluß? Er kann sich nicht satt hören an dein Rauschen, Brausen und sich nicht satt sehen an den Wellen, die das Felsgestein umschäumen. Und ists nicht wieder so, daß sich außer den Bäumen und Sträuchern mit ihren Zweigen Blumen und Kräuter einfinden, weil sie das frische Wasser gern trinken? Da schwanken Farnkräuter (?) mit ihren zierlichen Blättern am Uferrande und zwischen dem Gesteine. Wir sehen den Wasserhahnenfuß, die Bachnelkenwurz, Algen re. Aber auch Tierchen fehlen nicht, die sich an den Gewässern gern auf- halten —? An den Ufern flattern Libellen (?) hin und her. Die schmucke, zierliche Bachstelze (?) erscheint re. (Im Frühlinge rasten hier manchmal auch Störche auf ihrer Wanderung). — Und welcher Fisch belebt die klaren Gewässer? Die gefleckte Forelle.* Die anderen Wässerchen sind seicht und kalt und deshalb nicht von Tieren belebt. Der Tharandter Wald schenkt vor allem der Weißeriß das Wasser, das er sammelt. Die Weißeritz hat aber dafür nun auch manche Arbeit zu verrichten —? Nicht bloß die Pflanzen zu netzen, das Wild, die Vögel des Waldes zu tränken, sondern auch das Mühlrad zu drehen re. Früher hatte sie, wie wir schon gehört haben, noch eine andere Aufgabe —? Sie diente zum Flößen des Holzes. — Wem hat sie und der Seerenbach dann auch noch den Weg gezeigt? Der Eisenbahn — von Dresden über Tharandt, Edle Krone, Klingenberg nach Freiberg (wie zeigt uns dies die Karte?) Doch war der Bau nach dem hochgelegenen Klingenberg mühsam (Tunnel), und zwei Lokomotiven müssen die Züge aus dem Grunde auf die Höhe führen. — Die alte Straße mitten durch den Wald ist still geworden. Aber doch haben die Menschen im Walde gar manches zu thun und zu schassen. Wessen Heim ist vor allen der schöne Wald? Die Förster wohnen in Naundorf, .Spechtshausen, Grüllenburg und Tharandt (Revier!). Was haben die Förster zu thun? — Außer dem Förster schreitet der Forstgehilfe, mit der Büchse über * Die Weißeritz erhält auch manchmal Besuch von dem gefährlichen Aischräuber, dem Fischotter.

3. Landeskunde des Königreiches Sachsen - S. 5

1896 - Meißen : Schlimpert
o aus. Den Silbertcilchen wird dann in Halsbrütke noch das Gold ent- zogen. 3. Dem Bergbaue verdankt Freiberg (30 ,%.) seine Gründung. Es besitzt eine Hochschule siir denselben (Bergakademie), zeigt reiche Sammlungen von Gesteinen und Erzen, befleißigt sich eines sorgfältigen Berg- und Hüttcnbetriebes und hat mancherlei bergmännische Gewerbe (Schrotfabrik) in seinen Mauern geschaffen — es ist die eigentliche Berg- stadt Sachsens geworden und geblieben. 4. Auch bei Marienberg (in „Abrahamsfnndgrnbe" bei Lauta) wird jetzt noch Silber abgebaut. Der frühere Silberreichtum ist hier aber längst erloschen. Er veranlaßte einst Heinrich den Frommen, die Stadt zu gründen. In regelmäßigen Linien sind Markt und Straßen damals angelegt worden. Heute besitzt die Stadt die sächsische Unter vffizierschule, einige Spielwarenfabriken, eine Anstalt zur Flachsbereitnng und eine Fußplattenfabrik. 5. Ähnlich ist es auch der Stadt Schneeberg (8 T.) gegangen. Vor den Angen Albrechts des Beherzten entfaltete es einstmals reiche Silberschütze. Heute sind die stattliche Bergkirche, die erzgebirgische Musterklöppelschule, das Königliche Gymnasium und der fleißige Bürgersinn sein schönster Schmuck. 6. Auch Annaberg hat ans gehört, eine Bergmannsstadt zu sein. Eine Bergstadt aber ist es ge- blieben, insofern es am Fuße des Pöhlberges liegt und viele Erinnerungen an den Bergbau wahrt. Zur Hauptstadt des oberen Erzgebirges ist es durch seine kunstvoll erneuerte Annenkirche, seinen ausgebreiteten Handel mit Posamenten (Barbara Uttmann-Denkmal) und seine regsame Be- völkerung (15 T.) geworden. 7. Die Auszennatnr des Erzgebirges. 1. Früher war das Erzgebirge ganz in Urwald gehüllt. Dieser dunkle Waldmantel trug ihm den Namen Miriqnidi, d. h. Schwarzholz, ein. Heute wird es noch von ausgedehnten Forsten bedeckt. In diesen gedeiht vor allem die schlanke Fichte („Fichtelberg"). Selbst die Kuppe des Fichtelberges ist mit jungen Fichten bepflanzt worden, hinter denen die graubraunen Polster des „isländischen Mooses" wachsen. Neben den Fichten stehen Edeltannen und Buchen, auch Ahorn, Esche und Birke, so daß ein freundlicher Mischwald entsteht. 2. Das Erzgebirge durch- streiften einst Bär und Luchs, Eber und Wildkatze, Wolf und Auerochs. Heute beleben es neben Fuchs und Edelmarder besonders noch Hirsch und Reh, Hase und Rebhuhn. Ans das Wild werden, besonders von Grill en bürg und Nchefeld aus, königliche Jagden unternommen. 3. Zwischen den großen Waldbeständen breiten sich oft Wiesen- und Heideflächen ans, die, durch Wildzänne geschützt, von „Bergwohlverleih" (arnica montana) dnrchblümt und von mancherlei Blumen geschmückt werden, die nur ans Hochgebirgen (Boralpen-Täschelkrant) blühen. 4. Auch Feldslächen ziehen bis zu den waldigen und felsigen Höhen des Gebirges hinaus. Ihre Bestellung ist sehr mühevoll. Doch bringen sie bei guter Bearbeitung leidliche Erträge an Korn und Kraut, Kartoffeln und Flachs. Nur reift hier die Ernte fast einen Monat

4. Landeskunde des deutschen Reiches - S. 129

1890 - Meißen : Schlimpert
— 129 — Beide grenzen an den Bergen des hohen und niederen Gesenkes aneinander, und die mährische Pforte oerbindet sie zu friedlichem Ber- kehre. Durch diesen haben die Orte der preußischen Proviuz, nach- -dem die Wunden des Krieges geheilt waren, einen recht bedeutenden Aufschwung genommen. Wir suchen sie nunmehr auf unserer Karte auf, indem wir den wichtigsteu Naturformeu des Landes folgen, die neben der Geschichte für die Lage der Orte und die Nähr- zweige der Ortsbewohner maßgebend geworden sind. Zusammen- fassung über die slavische, potuische, herzogliche, böhmisch-öster- reichische und preußische Herrschaft iu der Proviuz (Schlesien. 1. Die erste Reihe wird oou denjenigen Orten gebildet, die im südetischen Randgeliirge liegen. Die Schätze desselben haben seit alter Zeit für Ansiedler eiue stark anziehende Kraft gezeigt. Auf den freien Kuppen der Berge ladeu die grünen Matten die Hirten zum Weideu der Ziegeu und Rinder ein. Daher finden wir die höchsten Kämme des Gebirges mit zahlreichen „Sommer- und Winterbauden" bedeckt. An den Gehängen der Bergwände lockt der Wald uicht bloß wandernde Sommergäste in seine Schatten, sondern anch ständige Ansiedler, die Fichten und Tauneu zu Brenn- und Bauholz schueideu, oder Figuren aus deu festeu Stämmen der Krummholzkiefer schnitzen. Die kräftigen Gebirgswasser bieten sich von selbst den Anwohnern znr Anlage von Mühlen, Schleife- reien, Holzstoff- und Papierfabriken an. Die mineralischen Quellen ziehen alljährlich eine große Anzahl heilbedürstiger Bade- gäste herbei, die Stärkung iu deu Wasseru und Erquickung iu der Bergluft suchen. Eisenerz, Gold- und Silberadern aber führten schon seit dem 12. Jahrhunderte Bergleute aus Sachsen in die schleichen Berge, wo verschüttete Stollen und Schächte heute uoch vou deu Reichtümern erzählen, die in vergangenen Jahr- Hunderten in den Sudeten erschlossen und verarbeitet (Schmiede- berg) wurden. Die Vorhöhen des Gebirges aber zeigten den ritter- lichen Herren einen hervortretenden Berghorst, dessen Gipfel sie mit stolzen Burgen krönen nud vou dem aus sie die anliegenden Thalbecken beherrschen konnten. Diese selbst aber wareu für den Ackerbauer ein gesuchter Arbeitsbodeu, deu die Pflugschar durch- furchte und die Sichel durchklang. In dem schönsten Thale der westlichen Sudeten hat sich, angelockt durch diese Vorzüge des Gebirges, die Stadt Hirschberg (15 T.) erhoben. Sie liegt zwischen bewaldeten Bergen nud Hügeln 9

5. Landeskunde des deutschen Reiches - S. 204

1890 - Meißen : Schlimpert
— 204 — ober Kalkstein ruhen. Um die Kohlenschätze zu gewinnen, ist der Berg fast vou allen Seiten angebohrt worden. So fahren schon seit 300 Jahren Bergleute in die Stollen des Schwalbenthales ein, um das Brennmaterial zu heben, dessen Brennwert durch de» Druck der Basaltdecke uoch oermehrt wordeu ist. Die seitlichen Gehänge des Meißners sind mit Matten und Wäldern bedeckt. Auf jenen weidet der Hirt die Herde, deren Schellenklang hell zu unserem Ohre dringt. In diesen pirscht der Jäger, dessen Horn erklingt, weuu Rehbock und Hirsch erlegt worden sind. Wald und Wiese durchstreift der Pflauzeukuudige, dem hier im basaltischen Kohlengebiete manch seltenes Kräutleiu die Blüten erschließt. In einer duukleu Felseuschlucht des Meißners ruht auch der sageureiche Holleteich. Er bildet den Wasserpalast, in dem die feenhafte Frau Holle oder Hulda wohnt. Sie ist der gute Geist, der die Gräser sprosseu und die Blumen des Gebirges keimen läßt. Vou Wasserjungfrauen umgeben, spinnt und webt sie iu der krystalleueu Flut ihr leichtes Gewaud, das goldeue Sternchen durchblitzen. Steigen wir aber aus der felsigen Tiefe wieder zu der gra- sigeu Höhe des Meißners auf, um Umschau auf dem Gipfel zu halten, so öffnet sich uns hier eine weite Fernsicht nach allen Seiten hin. Im Osten steigen die duukleu Züge des Thüringerwaldes und Harzes vor unseren Blicken auf. Im Süden erheben sich die Kuppen der Rhön und die Kegel des Vogelsgebirges. Westlich schweift unser Auge über die hessische Seuke hinüber zu deu Bergeu des Rheins und zu den näheren des Habichtswaldes. Im Norden aber bemerken wir in dem Solling den Grenzwald des hessischen Landes. Kein Wnnder, wenn das hessische Volk, besonders aber die Bewohner des Meißners selbst, gern diesen hervortretenden Markstein des Hessenlandes ersteigen, um ihre Jahresfeste auf ihm zu begehen. Der hohe Meißner ist überhaupt als das hessische Volksgebirge zu betrachten, da er in seiner Form das Wahrzeichen der Landschaft für die Bewohner derselben bildet dem Volke wie eiue ergiebige Bergkammer mau- cherlei Schütze erschließt, die Sageu des Volkes iu seiueu Schluchten bewahrt und auf seinem Rücken dem Volke einen freien Festplatz bietet. Zusammenfassung.

6. Landeskunde des deutschen Reiches - S. 335

1890 - Meißen : Schlimpert
— 335 — alten Stämmen sagenhafte Steinblöcke gezeigt, ans denen Priester der Göttin der Erde (Hertha) geopfert haben sollen. Denn die Insel ist frühzeitig schon wegen ihrer bevorzugten Meereslage und wegen ihrer anlockenden Fruchtbarkeit von slavi- schen oder germanischen Volksstämmen bewohnt worden. Gräber der alten Rugier, nach denen das Eiland den Namen Rügen tra- gen soll, werden auf der Insel gefunden und ein gefeiertes Götzen- bild der früheren Inselbewohner wurde von den kriegerischen Boten des Christentums ins Meer gestürzt. Noch immer haben sich die gegenwärtigen Insulaner infolge der Vielgliederung ihrer Heimat, die vermutlich aus mehreren einzelnen Inseln dnrch angeschwemmtes Land zusammengekettet worden ist, in Kleidung und Sprache, in dem Baue ihrer Hütten und in ihren Beschäftigungen als Acker- baner oder Fischer manche Eigenheit gewahrt. So ist Rügen, mögen wir seine Gliederung, seinen Bodenbau, seine Naturschönheiten oder seine Bewohner- schaft betrachten, nicht bloß das größte, sondern auch das wichtigste Jnselland der Ostsee. Zusammenfassung. 8. Durch solche Jnselländer und den Bernstein, wie anch durch die Formen der Umsäumung, durch Ströme und vielfache Gliederung der Küste muß uns die Ostsee schon wert genug er- scheinen. Ihr Wert aber wird in unseren Augen noch wachsen, wenn wir zum Schlüsse noch bedenken, daß sie sowohl dem sried- lichen, als auch dem kriegerischen Leben unseres Volkes in mannig- facher Weise dient. Von jeher ist die Küste der Ostsee von Fischern bewohnt gewesen. Leben doch in ihrer Flut Millionen von Schuppen- trägern, die für Strand- und Binnenvölker eine willkommene Nahrung bieten. Die kleinen Sprotten, die breiten Flundern, die langen Aale und vor allen die vielbegehrten Heringe werden in gewissen Küstenplätzen (z. B. im „Fischerlande") jährlich zu Mil- lionen gefangen, frisch verzehrt oder versendet, eingesalzen oder ein- gepökelt. Je mehr der Fischfang geregelt wird und je schonender die Fischer den Fang der Meeresbewohner betreiben, desto reicher werden auch die Ertrüge der Fischgründe unserer Ostsee in Zu- kuuft werden. Der Fischfang hat die Bewohner der Ostseeküste auch zum Haudel geführt. Haben ja die Kaufleute der Ostseestädte zur Zeit der Hansa den Vertrieb deutscher Waren nach dem Norden

7. Landeskunde des deutschen Reiches - S. 253

1890 - Meißen : Schlimpert
— 253 — In Solingen werden aus den stühlernen Platten durch Schwertschmiede und Schwertfege? gnte Klingen gefertigt, mit Griffen versehen, mit Figuren geschmückt und in einer Scheide ge- schützt. Daneben stellen Heft- und Bündemacher aus dem Stahle auch die feinsten Messer und Scheren her, die selbst nach Eng- land gehen und dann als Erzeugnisse der dortigen Fabriken ver- kauft werden. Anch Gestelle für Regen- und Sonnenschirme und Stablbügel für Geldtaschen liefert Solingen in seinen Werkstätten. In diesen ist die Teilung der Arbeit so vollständig durchgeführt worden, daß ein einzelner Artikel durch viele Häude wandert, ehe er vollendet („gereidet") ist und nach dem In- und Auslande den Namen Solingens trägt. Das größte Werk für Gußstahlarbeiten treffen wir aber erst im Thale der Ruhr bei der Stadt Essen an. Durch die Thatkrast eines Alfred Krupp ist hier (1810) eine Werkanlage geschaffen worden, die ihrer Ausdehnung nach selbst einer Fabrik- stadt gleicht. Zahlreiche Schornsteine entsteigen den langgestreckten Hütten, in denen Eisen geschmolzen und gegossen, zu Stahl ver- härtet und geschmiedet wird. Eigene Kohlengrubeu führen das Brennmaterial, eigene Bahnanlagen die Eisenerze für den Guß herbei. Dampfhämmer bis zu einem Gewichte von 1000 Centner biegen die Platten, Dampfwalzen strecken die Schienen, und Dampf- bohrer öffnen die Röhren. Vor allem werden in den Krupp'schen Werken Feld-, Festungs- und Schiffsgeschütze gegosseu, deren 'hier bereits über 200 T. Stück bis zu einem Gewichte von 240 Ctr. hergestellt worden sind. Gegen 10 T. Arbeiter werden durch den Geist eines Mannes geleitet, der den Ruf Effens als der größten Gußstahlfabrik unseres Landes in alle Welt getragen hat. So haben die stählernen Werkzeuge Remscheids, die Klingen Solingens und die Kanonen Essens im Frieden die Erde erobert, mögen sie auch im Kriege die Ehre und Einheit des deutschen Reiches schützen! Schlußzusammenfassung: So haben wir 3 Städte am West- slügel, 4 Städte im Hauptthale und 5 Städte im Ostflügel des Rheines gefunden. In den Städten des Westens waltet das ge- schichtliche, in denen des Ostens das gewerbliche Leben vor. Die Städte des Rheinthales aber verbinden beide Lebensseiten und fügen zu Geschichte und Gewerbe noch die Wissenschaft und Kunst und an zwei Breunpunkten die Macht der Waffen hinzu

8. Landeskunde des deutschen Reiches - S. 450

1890 - Meißen : Schlimpert
— 450 — Buchenwäldern bedeckt, von den Anwohnern als „Schweiz" ge- feiert werden, und sinkt nach dem Thalzuge der Weichsel hin wieder zu einförmigen Ebenen ab. Eine Seenplatte im Sü- be 11 mit) eine Heideebene im Norden: das ist der ein- fache Bodenbau des ostpreußischen Landes. Einfach wie die Formen sind auch die Schönheiten und Schütze des ostpreußischen Bodens. Auf sandiger Heide schwär- men die Bienen, um köstlichen Honig zu suchen. Schafherden weiden dort, wo muntere Quellen und Bäche frisches Gras aus dürrem Boden hervorgelockt haben. Auch stattliche Riuder strecken sich auf grasreichen Matten und füllen die Ställe der größeren Güter, welche das Binnenland des deutschen Reiches mit wohl- schmeckender Butter versorgen. Bor allem aber werden edle Pferde in größeren Gehegen gezüchtet, um dann dem Marstalle des Kaisers, oder den Schwadronen unserer Reiter eingereiht zu werden. In den Waldungen werden die Stämme der Kiefern und Fichten, der Buchen und Eichen gefällt. Der Acker wird sorglich bestellt, damit er Getreide oder Kartoffeln, Flachs oder Hanf, Raps oder Rübsen trage. In den Gärten werden Obst und Gemüse gezogen, in den Forsten das Reh oder das recken- haste Elentier (bei Jbenhorst) gejagt und in Seen und Strömen, in Hassen und im Meere der Fischreich tum gehoben. So bietet Ostpreußen den Anwohnern mehr Schätze aus dem Reiche der Pflanzen und Tiere, weniger aber ans dem der Mineralien dar. Die Bewohner des Landes zerfallen in drei verschiedene Volksfamilien. Im Süden wohnen die Masnren (342 T.), ein polnisch redender Stamm der Slaven. Sie gehören dem evangelischen Bekenntnisse an, sind sehr kirchlich gesinnt, zeigen sich den preußischen Beamten gegenüber unterwürfig, lieben Jagd und Fischerei mehr als die angestrengte Arbeit, wohnen in einfachen Balkenhäusern gesellig, zu kleineren Dörfern vereinigt, beisammen und vernachlässigen beim Geuusse des Schnapses nicht selten ihre Wirtschaft. Im Norden wohnen die Litauer (247 T.) im Ge- biete des Memels, sprechen eine eigene, sehr weichklingende Volks- spräche, sind sehr kirchlich gesinnt, ohne aber dem altheidnischen Aberglauben noch vollständig entsagt zu haben, kleiden sich eigen- artig in bunte Gewänder, lügen und trügen hinter dem Rücken der Behörden (Schmuggelei, hängen aber treu an ihrem preußischen
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