Autor: Kaemmel, Otto, Rosenhagen, G., Becher, Wilhelm
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Antike, Mittelalter
c) Sonderbildungen im Reiche.
I. Oie Schweizer Eidgenossenschaft.
1291 Ewiger Bund von Schwyz, Uri, Unterwalden.
.1815 Sieg der Schweizer am Morgarten über Leopold I. von Österreich.
Erneuerung des „ewigen Bundes" zu Brunnen.
Beitritt von Luzern, Zürich, Glarus, Zug, Beru (— 1350).
1386 Sieg der Schweizer bei Sempach über Leopold Iii. von Österreich.
1388 Sieg der Schweizer bei Näfels über die Österreicher.
2. Der süddeutsche ötädtekrieg.
1377 Sieg des schwäbischen Städtebundes bei Reutlingen über Ulrich von Württemberg.
Ritterbündnisse („Löwenbund" u. a.).
Anschluß des rheinischen Städtebundes an den schwäbischen (1381).
1388 Niederlage der schwäbischen Städte bei Döffingen durch Eberhard
von Württemberg.
Niederlage der rheinischen Städte bei Worms durch Pfalzgraf Ruprecht.
1389 Egerer Landfriede: Auflösung der Städtebündnisse.
3. Die Hanse in Norddeutschland.
Kaufmannshansen in Wisby, Nowgorod, Brügge, London, Bergen.
1241 Bündnis zwischen Hamburg und Lübeck.
1295 Verlegung des Oberhofes (für die deutschen Kaufleute in Nowgorod) von Wisby nach Lübeck.
1340 Die wendischen Städte helfen Waldemar Iv. Attertag auf den dänischen Thron.
1361 Waldemar Iv. plündert Wisby.
1367 Kölner Konföderation gegen die Könige von Dänemark und Norwegen.
1370 Friede von Stralsund: Demütigung Dänemarks und Machthöhe der Hanse.
4. ßliite und Verfall des deutschen Ordensstaates.
1309 Siegfried von Feuchtwangen verlegt den Hochmeistersitz nach der Marienburg (uach der Erwerbung Pomerellens).
1351—1382 Machthöhe des Ordensstaates unter dem Hochmeister Winrich von Kniprode.
1370 Sieg bei Rudau über die Litauer.
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura]]
TM Hauptwörter (200): [T68: [Schweiz Zürich Kanton Bern See Stadt Genf Basel Schweizer Schwyz], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T57: [Orden Polen Preußen Land Hochmeister Ritter Marienburg Stadt deutsch Jahr], T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten]]
Autor: Kaemmel, Otto, Rosenhagen, G., Becher, Wilhelm
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Antike, Mittelalter
53
1386 Union Litauens und Polens infolge der Vermählung Ja gellos (Wladislaws H.) mit der Tochter Ludwigs I. von Ungarn und Polen — Übertritt der Litauer zum Christentum.
1410 Niederlage des deutschen Ordens (Ulrich von Jungingen) bei
Tannenberg.
1411 Erster Friede von Thorn: Abtretung Samogitiens an Polen. Der Hochmeister Heinrich von Plauen gewährt (1412) eine
ständische Verfassung („Landrat").
Städte und preußischer Adel schließen (1440) den preußischen Bund gegen den Orden.
Aufstand mit polnischer Hilfe (1454).
1466 Der Zweite Friede von Thorn: Westpreußen polnisch, Ostpreußen mit Königsberg als Hochmeistersitz polnisches Lehen.
Xiv. Reich und Kirche im Zeitalter der brei großen Konzilien.
1410-1459.
1409 Konzil zu Pisa: drei Päpste (in Rom und Avignon, neugewählt Alexander V.).
1410—1411 Drei Kaiser: Wenzel, Jobst von Mähren, Sigmund. 1410—1437 Sigmund, Markgraf von Brandenburg, König von Ungarn (als Schwiegersohn Ludwigs I.) und Böhmen (nach dem Tode Wenzels 1419).
1414—1418 Konzil zu Konstanz (Reformpartei: Gerson).
1415 Es beseitigt das Schisma (Martin V.) und erklärt, daß das Konzil über dem Papst stehe.
Der böhmische Reformator Hus wird verbrannt.
Reichstag zu Konstanz: der Hohenzoller Burggraf Friedrich Vi. von Nürnberg Kurfürst von Brandenburg.
1423 Der Wettiner Friedrich der Streitbare von Meißen-Thüringen Kurfürst von Sachsen-Wittenberg.
1419—1434 Hussitenkriege.
Taboriten unter Ziska, später dem großen Prokop, Kalixtiner. Niederlage der Reichsheere am Wyschehrad, bei Deutsch-Brod (1422), Aussig (1426), Mies (1427) und Taus (1431) — Plünderungszüge der Hussiten in die Nachbarländer.
1433 Prager Kompaktaten (durch das Baseler Konzil).
1434 Niederlage der (unversöhnlichen) Taboriten bei Böhmisch.brod
durch die Kalixtiner.
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
TM Hauptwörter (100): [T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T57: [Orden Polen Preußen Land Hochmeister Ritter Marienburg Stadt deutsch Jahr], T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T158: [Papst Kaiser Iii Vii Gregor Heinrich Rom Friedrich Italien Jahr], T4: [Orden Ritter Peter Kreuzzug Land Jahr Jerusalem Johanniter Arnold Frankreich]]
Extrahierte Personennamen: Wladislaws_H. Ludwigs_I._von_Ungarn Ludwigs_I. Ulrich_von_Jungingen Tannenberg Heinrich_von_Plauen Heinrich Königsberg Alexander_V. Alexander_V. Jobst_von_Mähren Ludwigs_I. Ludwigs_I. Gerson) Martin_V. Friedrich_Vi Friedrich Friedrich_der_Streitbare_von_Meißen-Thüringen Friedrich Ziska Prokop
Autor: Rosenhagen, G., Kaemmel, Otto, Becher, Wilhelm
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Neuzeit, Neuere Geschichte
70
1531 Christian Ii. bei einem Landungsversuche gefangen.
1533—1559 Christian Iii. König von Dänemark. 1537 Reformation von Bugenhagen durchgeführt.
1559—1588 Friedrich Ii. Die Dithmarschen unterworfen.
2. Der Fall der Hansa.
1529 Sieg der demokratischen Partei und der Reformation in Lübeck;
Jürgen Wullenwever Bürgermeister. Seine Pläne.
1533 Dänemark, Norwegen und Schleswig-Holstein verbünden sich mit Karl V. zur Öffnung der Ostsee für die Niederländer.
1534—1536 die „Grafenfehde". Lübeck besiegt, Wullenwever gestürzt.
1560 Schließung des Hofes von Bergen. Das dominium maris
baltici erledigt.
3. Schweden und Polen.
1560—1568 Erich Xiv. von Schweden beginnt den Kampf um das
dominium maris baltici gegen Dänemark, Polen und Rußland
mit der Besetzung Estlands.
1561 Kurland nimmt der Landmeister Gotthard Kettler als erbliches
Herzogtum von Polen zu Lehen; Livland streitig zwischen Polen und Russen.
1568—1592 Johann Iii. von Schweden.
1569 Union von Lublin zwischen der „Krone" Polen und dem „Groß-
fürstentum" Litthauen.
1570 Consensus Sendomiriensis: Gleichberechtigung aller christlichen
Konfessionen in Polen.
Friede von Stettin. Johann Iii. gibt die Politik Erichs Xiv. auf und erstrebt in Schweden eine ständische Monarchie mit der
Wiederherstellung des Katholizismus, um die Thronbesteigung
seines Sohnes Sigismund (von der Jagellonin Katharina) in Polen und die Union Polens mit Schweden vorzubereiten.
1572 Aussterben der Jagellonen mit Sigismund Ii.; itt Polen eine machtlose Wahlmonarchie. Beginn der katholischen Reaktion (die Jesuiten).
1587 Sigismund Iii. König von Polen, 1592 auch von Schweden: Union beider Länder. Erhebung der Schweden.
1604 Karl Ix. (von Südermauland) König von Schweden.
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst]]
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TM Hauptwörter (200): [T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte], T57: [Orden Polen Preußen Land Hochmeister Ritter Marienburg Stadt deutsch Jahr], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark]]
Extrahierte Personennamen: Christian_Ii Christian_Iii Friedrich_Ii Friedrich Karl_V. Karl_V. Erich_Xiv Gotthard_Kettler Johann_Iii Johann Consensus_Sendomiriensis Johann Sigismund Katharina) Sigismund_Ii Sigismund_Iii Karl_Ix Karl
49
Vas Land; wozu? Was sollen sie dein Lande bringen?* Ach,
wie trinken die Pflänzlein begierig, wenn nach heißen Tagen
die Wolke ihren Regen spendet! Wie fliegen die Vöglein wieder
munter von Ast zu Ast! Wie freut sich der Landmann, wem:
er durch seine erquickten Fluren wandelt! — Ja, „aus der
Wolke quillt der Segen, strömt der Regen"; aber aus der Wolke
„zuckt auch der Strahl".
d. Schilderung eines Gewitters (Schloßen; Hagelwetter;
Wolkenbruch! Der Lehrer kann sich hier an die Erfahrung'der
Kinder wenden. Er mag ihnen auch Winke über ihr Verhalten
bei einem Gewitter geben). — jznm Schlüsse eines Gewitters
haben wir, habt ihr auch schon oft eine gar prächtige Erscheinung
am Himmel gesehen —? Den Regenbogen. — Wie sieht ein
Regenbogen aus? Buntfarbig. Welche Farben habt ihr heraus-
gefunden? Wie mag nur ein Regenbogen entstehen? Hört
die Geschichte von der „Sonne und dem Regenbogen"! „Ein
schöner Regenbogen glänzte in den Wolken. Wer ihn sah, lobte
ihn; aber dieses Lob machte ihn schnell stolz. Er fing an, die
Wolken um sich her zu verachten, ja, er sagte sogar: „Ich bin
Wasser verdunstet, sich in Tunst (Dampf) verwandelt. Die kühlere Luft ver-
wandelt die Dämpfe in kleine Wasserbläschen.
* Wind u. Wolke. „Du böser Wind, was that ich dir,
Daß du mich umhertreibst für und für?" —
„Mußt heute noch viele Meilen fliegen;
Tort hinter den blauen Bergen liegen
Große Gebreiten von Menschen und Tier,
Tie durstig sind; dahin eilen wir".
Ter Wind entfaltete seine Flügel,
Trug sausend die Wolke über den Hügel
Und über die Berge aufs durstige Land;
Zog drauf die Schwingen ein und verschwand.^
Die Wolke streute nun göttlichen Segen,
Und alles jauchzet nach ihrem Regen.
Die Bäume strecken sich hoch hervor/
Die Blümlein schauen fröhlich empor,
Erquickte Böglein zwitschern und singen,
Das Wild und die Lämmlein hüpfen und springen,
Der Mensch lenkt dankend Augen und Herz
Zum Vater des Regens himmelwärts.
Und als die Wolke vorübergezogen,
Da schmückt sie ein herrlicher Regenbogen.
Grill lich. zum Anschauungsuntkrricht.
Colshorn.
4
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
51
'gesprochen. Welche hat er jetzt? — Ob ihr die Milchstraße noch
findet? Den Himmelswagen? Den Polarstern? — Versteht ihr
auch noch die Sprache der Sterne? „Die Himmel erzählen die
Ehre Gottes", und wir rufen aus, wenn wir hinanfblicken zu
dem Sternenzelt: „Herr, wie sind" re.!
X. Weitere Beschreibung des Wohnortes. Der Dorfplaü.
Wir nehmen nunmehr unsre Wanderung durch das Dorf
wieder aus. Wir wollten einzelne Häuser besprechen. Vorher
aber schauen wir uns noch den Dorfplatz an.
a. Wo liegt er? (Auf der Zeichnung zu fixieren.) — Wie
ist der freie Raum eingefaßt? — Wozu ist er bestimmt?
^Wenn der Ort ein Marktflecken ist, so wird dies hier hervor-
gehoben). — Anger!? — Einen prächtigen Schmuck hat unser
Dorfplatz. Das ist die große Linde.* Weshalb nenne ich sie
-einen Schmuck des Platzes? Seht den mächtigen Stamm!
Die starken Äste, die sie nach allen Seiten ausstreckt! Das
schattige Laubdach, das sie mit ihrem Gezweige bildet! — Die
Linde auch ein Haus, ein Blätterhaus, in dem viele Gäste
einkehren —? Wie summt es gerade jetzt in den Zweigen der
Linde! Weshalb wohl? — Unsre Linde könnte uns aber auch
wiel erzählen —? Was hat sie alles gesehen in ihrem langen
Leben! Freud und Leid unsres Dorfes ist an ihr vorüber-
gezogen. Sie hat aber wohl mehr Freude jals Leid geschaur.
.Früher war es Sitte, daß die Jugend um die Dorflinde tanzte.
Die Mai-, Psingst- und Kirmestänzc fanden unter ihr statt.
So wird es wohl auch bei uns gewesen sein. — Die Dorflinde
.aus dem Dorfplatze hat an einer andern Stelle in unserm Orte
Geschwister; die sehen aber viel mehr Leid als Freud —? Das
-sind die Linden auf dem Friedhofe. — Nun hat chber die
große Linde auf 'demselben Platze noch !ein Schwesterlein —?
Das Schwesterlein hat einen.besonderen Namen —? Sie heißt
Lutherlinde. Weshalb haben wir ihr nur diesen Namen
-gegeben? Wir haben sie gepflanzt zum Andenken an einen
großen Mann nnsres Volkes, dem wir gar viel verdanken: zum
Andenken an Dr. Martin Luther. Sein Bild habt ihr alle im
«ersten Klassenzimmer gesehen. (Man zeigt es vor.) Unsre Väter
* Die „Linde" wird in der Naturgeschichte besprochen.
4"-
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel]]
TM Hauptwörter (100): [T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden]]
TM Hauptwörter (200): [T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T111: [Kind Mutter Vater Eltern Frau Jahr Knabe Schule Haus Mann], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
56
auch weiter nach dem Fried Hofe und dem Hause, welches er
umgiebt — ? Nach der Kirche.
Wir haben uns die Kirche und den Friedhof schon öfters
angeschaut. Ihr werdet mir deshalb gleich selbst viel erzähle»
können.
u. Wo liegt unsre Kirche? Auf einem Hügel. Weshalb
haben unsre Väter die Kirche auf einen Hügel gebaut? Hoch
ragt die Kirche über alle anderen Häuser unsres Dorfes hinaus
(auch über das menschliche Treiben und Schaffen), weithin
sichtbar. Die Häuser und Hütten schmiegen sich an das Gottes-
halls an, wie die Kiilder an ihre liebe Mutter. —
b. Wir schreiten 'einige Stufen hillallf itnb treten durch
das eiserne Thor auf den Friedhof. Nun beschauen wir llns
unser Gotteshaus voll außen —? (Mail inacht die Kinder
auf besondere Merkmale der Ballart, soweit sie ihnen verständlich
gernacht werden können, auflnerksam, z. B. auf die Kirchenfenster,
auf das Hauptportal, auf Verzieruilgen. Der Lehrer ver
ailschalllicht manches dllrch Zeichnllng all der Wandtafel). —
Was fällt ulls vor allem wieder ins Auge? Der Turm. Hoch
steigt er llach oben. Wie hoch ist er? (Die Angabe der Höhe
ist zllr späteren Vergleichung erforderlich). — Wißt ihr noch,
was der Kirchturm dein Kiirde antwortete, als es so fragte:
„Kirchturm, was stehst dll nur immer so da |imt> zeigest so
ernsthaft nach oben? Immer imt> immer, so oft ich dich sah,
hast du auch bcn Finger erhoben." * — Was seht ihr auf der
Spitze des Turmes? Knopf (was in dem Knopfe ist) — und
Kreuz. Das Kreuz, das auf dem Turme glänzt, hat einen
tiefen Sinn — ? — Was befindet sich in dein Turme? Die
Glocken (Schallloch). — Wozu läßt das Gotteshaus seine
Glocken erklingen? Es sagt uns in ihren Klängen gar
mancherlei.
Bei ulls ist noch die schöne Sitte, daß jeden Tag früh
morgens die Glocken erklingen. Wozll wollen sie uns mahnen?
„Mit Gott fang' deine Arbeit an!" So soll jeder sprechen in
seiner Werkstätte, auf der Flur — auch dll, mein Kind:
anderer tapferer Soldat raffte die Fahne auf, um auch bald tot nieder-
zusinken. So fielen 5 Fahnenträger; aber das Dorf ward genommen. —
2. September!
* Der Kirchturm von Franz Wiedemann.
TM Hauptwörter (50): [T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
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59
d. Aber das ist mm, ihr Kinder, das Wichtigste, daß ihr
schon jetzt manchmal, später aber, wenn ihr größer geworden seid,
alle Sonntage in den Gottesdienst geht* (Sind Kindergottesdienste
eingerichtet, so ist dein Lehrer hier die Möglichkeit geboten, den
Kindern der: Gang des Gottesdienstes zu erklären und sie zum
andächtigen Besuche anzuhalten).
o. Und nun zuletzt möchte ich end) fragen, ob uns unsre
Kirche von alten Zeiten etwas erzählen kann. Ist sie schon alt?
Woran erkennt man ihr hohes Alter? Sie trägt ein alters-
graues Gewand. Wann ist sie erbaut worden? Was hat sie
seit jener Zeit erlebt? (Der Lehrer muß sich darum kümmern,
Notizen zu gewinnen, die für die Kinder ein besonderes Interesse
gewähren.)
Der Lehrer kann in der deutschen Stunde „das Märchen
vom Mann im Monde", die „wandelnde Glocke" re. lesen lassen.
Der Kirchhof, a. Ernst und still schaut die Kirche nieder
aus den „Kirchhof", auf die Gräber, in denen unsre Lieben
ruhen. ,(Z" vergl. Entwürfe für den Anschauungsunterricht.)-
Wenn ich über den Kirchhof schreite, zwischen den Gräbern hin-
durch, da wird mir gar ernst ums Herz, und mir ist es, als
klängen ernste Worte zu mir. Was sagt wohl der Kirchhof zu
uns? aa. Was sehen wir ans ihm? Grab an Grab. Die
* Da weiß ich auch eine hübsche Geschichte von drei Kindlein, die
noch zu klein waren, in die Kirche zu gehen:
„Es läuten zur Kirche die Glocken;
Die Eltern sie gingen schon aus,
Drei Kindlein in goldenen Locken,
Die sitzen noch unter dein Haus.
Die munteren, unmüßigen Gäste
Sind noch für die Kirche zu klein;
Doch wollen am heiligen Feste
Sie fromm wie die Alten fchon sein.
Hat jedes ein Buch sich genommen
Und hält es verkehrt auf dem Schoß;
Draus singen die Schelmen, die frommen,
Mit schallender Stimme drauf los.
Weiß selber noch keins, was es singet,
Singt jedes in anderem Ton.
Singt immer, ihr Kindlein; es dringet
Aucki so zu dem himmlischen Thron!
A. Gerok.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern]]
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73
Xiv. Der 2. September.
Wird der 2. September in der Gemeinde gefeiert, so hat
der Lehrer anch den Kleinen den Sinn der Feier in einfacher
Weise zu erschließen. Sollte eine Bekränznng des Kriegerdenk-
males von seiten der Erwachsenen (des Kriegervereines) unter-
bleiben, so wolle der Lehrer das Heranwachsende Geschlecht (die
Kinder der Oberklasse) dazn veranlassen. — Für die Kinder des
3. (und 4.) Jahrganges könnte man über den 2. September
vielleicht in folgender Weise sprechen:
a. Gestern Abend haben wir das Kriegerdenkmal bekränzt.
Weshalb mir? Wir wollen die Soldaten, Krieger ehren, die
einstmals — vor etwa 30 Jahren — in blutiger Schlacht fürheimat
und Vaterland gefallen sind. Welche Namen stehen denn ans
dem Denkmal? Vater und Mntter der Gefallenen sind min
mit ihren Söhnen wieder vereint droben, aber Kinder, Geschwister
leben noch. Sie werden heute mit traurigem Herzen vor dem
Denksteine stehen —'? Wie könnten sie den Vater, den Bruder
vergessen, der weit entfernt von der Heimat, in fremder Erde
(in Frankreich) begraben liegt! Ich möchte aber so zu den Trauern-
den sprechen: „Weinet nicht! Die Krieger sind für das Vaterland,
für die Heimat gefallem Freuet euch mit uns des heutigen Tages!
Denn der liebe Gott har an diesem Tage so Großes an unserm
Volke gethan, wie dereinst an dem Volke Israel bei dem Ans-
enge ans Ägypten". —
Was ist am 2. Septemler (1870) geschehen? Manche von
euch wissen es schon — ? Dem N. N. hat es der Großvater
erzählt, der anch mit im Kriege war. —
b. Nach Westen zu — nach 'der Richtung hin, wo die
Sonne untergeht — liegt ein großes Land. Das heißt Frankreich;
die Bewohner heißen Franzosen. Uber jdieses Land herrschte vor
etwa 30 Jahren ein Kaiser, mit Namen Napoleon. Der hatte
ein großes, stattliches Heer. Das hatte schon manche Schlacht
gewonnen. Nun bekam der Kaiser anch Lust nach einem Stück
von unserm Lande (von Deutschland), und er dachte: „Mit
meinem großen Heere werde ich schon über die Deutschen (Preußen,
Sachsen, Bayern :c.) den Sieg gewinnen". Daher fing er mit
uns — den Deutschen — (ohne alle Ursache, ohne daß wir ihm
etwas zu leide gethan hatten) Krieg an. —
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
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Extrahierte Personennamen: Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Israel Frankreich Deutschland Sachsen Bayern
74
c. Der mächtigste König in unsern deutschen Landen war
damals der König Wilhelm v. Preußen (?). Der war schon
7:; Jahre alt; aber er war gar mutig und tapfer und vertraute
auf den lieben Gott. Schon als 17jähriger Jüngling war er
gegen die Franzoselt mit in den Krieg gezogen. Er fürchtete sich
vor ihnen gar nicht und sprach: „Gott weiß es, daß ich den
Krieg nicht will; wenn sie mich aber dazu zwingen, dann werde
ich ihnen zeigen, daß auch der 73jährige Mann noch vermag,
was einst der 17jährige Jüngling vollbracht". Und er rief alle
Fürsten und das ganze deutsche Volk auf zum Kampfe gegen
den Feind. Und seht, da eilten alle Soldaten aus Dorf und
Stadt zu den Fahnen sin die Städte, wo ihre Regimenter lagen).
— Wohl flössen gar viele Thränen beim Abschiede, wenn der
Sohn lieb Vater nitd lieb Mutter, der Vater sein treues Weib
und seine Kinder zum letzten Male umarmte, um in den Krieg
zu ziehen; aber der König rief und das Vaterland. Bald
brausten die Eisenbahnzüge (?) Tag und Nacht nach Westen
nild führten die deutschen Soldaten, die deutschen Krieger gegen
den Feind. Darunter auch mrsre Sachsen, geführt von unserm
jetzigen Könige Albert.
<1. Wir alle dachten: „Der liebe Gott wird unsern Kriegern
schon Helsen. Er lvird mit uns sein." Wir haben aber auch
nicht vergessen, den lieben Gott um Hilfe und Beistand anzu-
flehen. Im ganzen Lande erklangen die Glocken und riefen alle
in die Kirchen. Und alle kamen. Da haben wir zum lieben
Gott gebetet: „Ach, Herr im Himmel droben, sei mit unserm
Heere, und schütze unser Land! Der böse Feind hat uns bedroht
und den Frieden, die Ruhe gestört." Und manches Mütterlein
flehte in der Angst ihres Herzens: „Ach, lieber Vater im Hinnnel
droben, erhalte mir meinen lieben Sohn! Führe ihn gesund
wieder zurück in die Heimat, ins Vaterhaus!" —
Und nun will ich euch and) noch sagen, was der König
Wilhelm gethan hat. Der Tag, an dem ihm der Kaiser Napolon
sagen ließ: „Ich will mit dir Krieg führen," das war gerade
der Todestag seiner guten Mutter. Da ging er an die stille
Grabstätte, wo Vater und Mutter schlummern. Hier bar auch
er den lieben Gott um den Sieg. Dann zog er getrost zu
seinem Heere.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T151: [König Volk Kaiser Reich Fürst Land Gott Wilhelm Deutschland Frieden], T111: [Kind Mutter Vater Eltern Frau Jahr Knabe Schule Haus Mann]]
führen, bemühen sich meist nicht, ihren Spuren nachzugehen;
aber andrerseits ist anzuerkennen, daß viele Lehrer Chroniken
ihrer Gemeinde verfaßt, damit also auch dem heimatkundlichen
Unterrichte gedient haben*
* Aus dem Sagenschatze des Königreichs Sachsen könnten z. B.
folgende Sagen (selbstverständlich an den zugehörigen Orten) verwertet
werden: Sagen vom Bischof Benno zu Meißen I, 42; die tapferen Weiber
von Meißen 52; die Bettelmannskirche zu Meißen 53; der dumme Junge
von Meißen 56; der Götterfelsen bei Meißen 58; die Sage vom Fahnen-
träger zu Scharfenberg; die Entdeckung des Silberbergwerks zu Scharfen-
berg — 65 und 66; die Gründung des Schlosses Hirschstein — 71; die Ent-
stehung der Krenzkapelle zu Dresden — 86; vom Brückenmännchen zu
Dresden — 88; die sieben Brüder im großen Garten — 116; die Sage
von der Mordgrundbrücke — 140; die Zwerge im Hutberge bei Weißig
(Eschdorf) — 148; der Felsblock bei Weißig — 149; die Sage von den
Zwergen im Cottaer Spitzberg (sächs. Schweiz) — 150; das Zwcrglock bei
Lohmen — S. 167; der Einsiedler im Ottvwalder Grunde — 167; Jutta
von Duba — 168; die steinerne Jungfrau auf dem Pfaffenstein — 169;
die Sagen vom Lilienstein — 173; Kubstall — 179; Rübezahl auf dem
großen Zschirnstein — 178; der Ursprung der Stadt Schandau — 180; das
Kruzifix zu Döhlen — 188; die Entstehung von Dippoldiswalde — 192;
die Entstehung von Altenberg — 206; die 14 Nothelfer bei Gottleuba
— 217; der Ursprung des Schlosses Bärenstein — 218; der Nix in der
Weißeritz — 238; der Hirschsprung im Plancnschen Grunde — 239; der
Schatz im Burgwartsberge — 239; die Entdeckung des Potschappeler Stein-
kohlenlagers — 239; das Schweizerbette im Plauenschen Grunde — 210.
Das Zauberschloß im Windberge bei Burgk: „In Burgk am Windberge
wohnte vor Jahren ein alter Dorfmusikant. Der war in der ganzen Gegend
beliebt; denn alle Mädchen und Burschen behaupteten, daß sichs nach seiner
Geige am besten tanze. Die Beine hoben sich wie von selbst, und auch die
ungeschicktesten Tänzer mußten Takt halten, sie mochten wollen oder nicht.
Das lag nun einmal so in seiner Geige. Rotkopfs Görge — so hieß der lustige
Fiedler — war also in allen Schenken willkommen und wurde zu allen Kirmsen
und Hochzeitsfesten bestellt. — Eines Sonntags, als er den Bauern von
Deuben zum Tanze aufgespielt hatte und in der Mitternachtsstunde einsam
nach Hause ging, überrechnete er, was er sich mit seiner Geige verdient hatte,
und dachte dann auch an den künftigen Sonntag, zu welchem er wieder
bestellt war. So verging ihm die Zeit, und unvermerkt kam er zum Wind-
berg. Dort fiel ihm auf einmal das Zauberschloß ein, das im Innern des
Berges stehen sollte. So hatte man es ihm in der Jugend erzählt. Auch
auf dem Gipfel des Berges soll ein Schloß gestanden haben. Da sprach er
bei sich selbst: „Du bist doch nun schon manch liebes Jahr und zu jeder
Stunde der Nacht da vorübergegangen und hast noch niemals etwas von
diesem Zanberschlosse gespürt; wer weiß, ob es wahr ist. Mir sollte niemand
erscheinen und mir gebieten, zu folgen, ich faßte mir wirklich ein Herz und
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