Züchter Zeittaunr.
überzeugte sich endlich von der Unmöglichkeit England zu leisten,
was er versprochen. Um eine Ermäßigung zu bewirken, reiste er
L284 selbst nach London, wo ihn der Tod überraschte. Dicses'-also, nicht
eine freiwillige Rückkehr in die Gefangenschaft, war der Grund
seiner zweiten Anwesenheit in England.
1364 Karl V., der Weise, trug in einem durch Gift, das ihm
~ der König Karl von Navarra in seiner Jugend hatte reichen laf-
B51 fcn, geschwächten Körper einen muthigen, unternehmenden Geist.
Zwei Kriege im Innern, gegen den König von Navarra, Karl den
Bösen, und den Herzog Johann von Bretagne, endete er vortheil-
haft durch seinen tapfern Connetable Vertraud du Guesclin.
Durch eben denselben entledigte er sich der heillosen Ca m me r a d-
1365 schäften, indem sich der Eonnetable an ihre Spitze stellte und
sie zu einem Kriege nach Spanien führte. Gegen England „war
noch nie so glücklich gekämpft worden, als unter Karl V. Nach
mehrern durch du Guesclin über den englischen Feldherrn, R o-
bert Kn olles, davon getragenen Vortheilen rückten vier Armeen
ins Feld, die eine in die Picardie, eine andere nach Guienne, ei-
ne dritte nach Auvergne, eine vierte nach Artois, und eine fünfte
1377 deckte das Innere als Reserve. Zu gleicher Zeit erschien eine
französische Flotte, unter dem Admiral Jean de Vienne, an der
englischen Küste, steckte Portsmouth, Dorcmouth, Plymouth in Brand
und plünderte die Insel Wight dergestalt, daß dm Engländern
von allen ihren französischen Besitzungen nichts übrig blieb, als
Bordeaux, Bayonne. Calais und Cherbourg. Der
heldenkühne du Guesclin, der rechte Arm seines Königs, starb
1380 zwei Monate vor diesem. Karls V. Regierung war wie ein mil-
der Frühling für das hart bedrängte Frankreich. Um die Uebel
der Regentschaften zu verkürzen, setzte er fest, daß Frankreichs Kö-
nige schon mir dem vierzehnten Jahre volljährig würden.
Die Land-und Seemacht hob sich durch ihn; ein Freund der
Wissenschaften, ward er der Stifter der königlichen Bib-
liothek, die er auf 900 Bünde vermehrte, während sie vorher
ungefähr zwanzig enthielt. Trotz der vielen Kriege hinterließ
Karl einen wohlgesüllken Schatz. Doch Jahre des Unglücks soll-
ten kommen unter seinem Sohne und Nachfolger
1380 K a rl Vi., einem 12jährigen Knaben. Vier Oheime, die Her-
zöge Ludwig von Anjou, Johann von Bern, Philipp von Bur-
gund und Ludwig von Bourbon, stritten sich um die Vormund-
schaft und Regentschaft. Zur Ausgleichung erklärte man den
jungen König für mündig und bewilligte den fammrlichen Prin-
zen Sitz und Stimme im Staatsrathe. Doch ihre Habsucht und
1382 Verschwendung trieben das Volk zur Empörung; zu Paris er-
brach man das Zeughaus, der Pöbel bewaffnete sich mit den dort
Vorgefundenen Streitäxten und Streitkolden, man nannte die also
bewehrten Maillotins, und verübte die ärgsten Greuels meh-
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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Extrahierte Personennamen: Karl_V. Karl_V. Karl_von_Navarra Karl Karl Karl Johann_von_Bretagne Johann Karl_V. Karl_V. Jean_de_Vienne Karls_V. Karls_V. Karl Karl Ludwig_von_Anjou Ludwig Johann_von_Bern Johann Philipp_von_Bur- Philipp Ludwig_von_Bourbon Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: England London England Navarra Spanien England Guesclin Portsmouth Dorcmouth Plymouth Bayonne Cherbourg Frankreich Frankreichs Paris
Deutschland v. westfälischen b. zum ryßwicker Frieden. 365
zum Schutze seiner Besitzungen in Westphalen, sah sich aber ge-
zwungen mit dem mächtigeren Ludwig einen Vertrag zu Vos-
sem, unweit Löwen, abzuschließen, worin die Festungen Wesel
und Rees bis zu einem allgemeinen Frieden den Franzosen ver-
blieben. Endlich beschloß Leopold I., nach Entfernung des
in französischem Solde gestandenen Ministers Lobkowiz, gegen
Frankreichs Anmaßungen einzuschreiten; ein kaiserliches Heer rückte
unter dem General Montecuculi ins Feld, Friedrich Wil-
helm erneuerte die Feindseligkeiten, ein Reichs Heer brach auf
und auch Spanien griff zu den Waffen. Mit Einheit und
Einigkeit waren diese Massen hinreichend gewesen, den Franzosen
die Spitze zu bieten, bei deren Ermangelung aber war der Vor-
theil öfter auf Seiten dieser, wo überdieß die trefflichen Feldherren
Conde und Türenne befehligten. Ein Einfall der Schweden in
Brandenburg unter dem General Wrangel, durch Frankreich ver-
anlaßt, entfernte Friedrich Wilhelm aus den Niederlanden; seinen
Staaten zu Hülfe eilend lieferte er siegreich die Schlacht bei den 23.
Fehrbellin, doch konnte^ er an dem Kriege gegen Frankreich 2uni
keinen weitern Antheil nehmen. Türenne wurde bei dem Dorfe 1675
Sasbach unweit Oppenheim durch eine Kanonenkugel getödtet, den
27. Juli 1675, Cond e legte das Commando nieder und auch
Montecuculi zog sich vom Kriegsdienste zurück. Der Herzog
Karl von Lothringen befehligte an seiner Stelle die Kaiserlichen,
der Marschall von Luxemburg die Franzosen. Mit vandali-
scher Grausamkeit verheerte dieser, auf Befehl des Kriegsministers
Louvois, das Zweibrückener Land zwischen der Saar und Mosel, ig7g
14 Meilen in der Breite, um Franche-Comte vor einem feind-
lichen Einfalle zu sichern. Ein zu Nimwegen eröffnetec Frie- 1077
denscongreß gewahrte Hoffnung auf den heiß ersehnten Frieden.
Schlau unterhandelte Frankreich mit jedem der Verbündeten einzeln *en
und trennte sie durch Separatfrieden. So traten zuerst die Hol- 3i“9'
lander ab; sie erhielten Mastricht, nebst einigen andern Stad- 1673
ten durch den Frieden zu Nimwegen. Hierauf folgte den 17.
Spanien. Es trat die ganze Franche-Comtö an Frank-Sepl.
reich ab nebst 14 Städten und ihren Dependenzen. Erst
im folgenden Jahre kam der Friede mit dem Kaiser und dem d-ns.
Reiche zu Stande. Frankreich entsagte dem Besatzungsrechte ®e6r*
der Festung Philippsburg, erhielt aber dagegen die wichtige Festung 1079
Fr ei bürg im Breisgau. Dem Herzoge von Lothringen ward
Wiedereinsetzung in seine Lande versprochen, doch gegen Abtretung
der Städte Nancy und Longwy, wofür man eine Entschädigung
verhieß. Der Churfürst von Brandenburg, allein gelassen, dm29.
schloß mit Frankreich zu St. Germain en Laye ab, und gab fast 3""'
fliic von den Schweden in Pommern gemachte Eroberungen zu- 1679
rucf. ^ Nach diesen mühsam bewerkstelligten Friedensschlüssen fand
Ludwig Xiv. einen neuen Weg, seine Eroberungen auch ohne
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Extrahierte Personennamen: Ludwig Ludwig Leopold_I. Leopold_I. Montecuculi Friedrich_Wil- Friedrich Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Karl_von_Lothringen Karl Germain Ludwig_Xiv Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Wesel Frankreichs Spanien Schweden Brandenburg Frankreich Niederlanden Fehrbellin Frankreich Sasbach Oppenheim Luxemburg Louvois Nimwegen Frankreich Nimwegen Spanien Frankreich Lothringen Brandenburg Frankreich Schweden Pommern
I
Deutschland v. westfälischen b. zum ryßwicker Frieden. 307
archie. Der entscheidende Sieg, welchen Eugen bei Zenthadknir.
über die Türken erfocht, leitete den Frieden ein, welcher endlich Scpt.
zu Carlowiz, den 29. Jan. 1h99, auf 25 Jahre zu Stande 1097
kam. Ungarn, Siebenbürgen und Slavonien blieben unter kaiser-
licher Botmäßigkeit.
Noch vor Beendigung dieses Türkenkrieges fand Ludwig Xiv.
schon wieder Gelegenheit Deutschland anzufeinoen. Mit dem
Churfürsten Karl von der Pfalz erlosch die Pfalz -Simmersche 1685
Linie; der Pfalzgraf Wilhelm von Neuburg folgte ihm in der
Regierung; allein die Schwester des verstorbenen Churfürsten,
Charlotte Elisabeth, Gemahlin des Herzogs Philipp von Orleans,
erhob Ansprüche auf ganze Landerstrecken und Städte des Chur-
fürstenthums als ihr gehörige Allodien oder Erbgüter, und der
König von Frankreich warf sich zu ihrem Sachwalter auf. Zur
Abwehrung solcher Eingriffe schloffen der Kaiser, der König von
Spanien, der König von Schweden, der Churfürst von Baiern,
der fränkische und oberrheinische Kreis und das Haus Sachsen zu
Augsburg den großen Bund zur Aufrechthaltung des west-
phalffchen und nimweger Friedens. Dieß gab Ludwig Xi V. ei-
nen hinreichenden Vorwand, den langst beabsichtigten Krieg zu er-
neuern. Unter den frühem Verheerungen, eines Attila würdig,
ließ der Kriegsminister Louvois die Pfalz in eine Einöde verwan- i6s8'
deln; Heidelberg, Spei er, Worms, Manheim, über
14 andere bedeutende Städte und unzählige Dörfer wurden durch
den General Monte las auf Befehl des Herzogs von Crequi
in die Asche gelegt. Die.se Greuel erschütterten sogar die Cabinette.
Der König von England, Wilhelm Hi., zugleich Statthalter
der Niederlande, verband sich zu Wien mit Oestreich, Spa- ^nj0,
nien und Savoien zur so genannten großen Allianz,
Der Churfürst von Brandenburg, Friedrich 111., der Churfürst
von Sachsen, Johann Georg 121., zogen mit zu Felde, Dä-
nemark schickte ein Hülfscorps, und der Herzog Karl von Loth-
ringen führte den Oberbefehl. Gleichwohl war der größere Vortheil
auf Seiten der Franzosen, wo mehr Einheit herrschte. Mainz
und Bonn ergaben sich dem Herzoge Karl; er starb aber im fol-
genden Jahre, der Churfürst Maximilian E manuel von wo»
Baiern übernahm den Oberbefehl über die Reichsarmee, ohne et-
was Bedeutendes auszurichten, dagegen schlug der französische Mar-
schall von Luxemburg die Verbündeten bei dem Dorfe Fleu-
rus, unweit Namur unter dem Fürsten Georg Friedrich
von Waldeck; der General Cati nat trug einen Sieg über 1c0lj
den Herzog von Savoien bei S ta fforda, in Piemont, davon, l0,
und der Vice-Admiral, Graftourville, machte die französische
Fürgge über die aus der Höhe von Dieppe vereinigte englisch ^ hol-
ländische Flotte triumphiren. Auch in den folgenden Feldzügen benio.
begünstigte das Glück die Franzosen zu Lande; Catinat eroberte
/
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Extrahierte Personennamen: Eugen Ludwig_Xiv Ludwig Karl_von_der_Pfalz Karl Wilhelm Charlotte_Elisabeth Philipp_von_Orleans Philipp Ludwig_Xi_V. Ludwig Attila Louvois Wilhelm Oestreich Friedrich_111. Friedrich Johann_Georg_121. Johann Karl_von_Loth- Karl Maximilian_E_manuel_von_wo» Maximilian Georg_Friedrich
von_Waldeck Friedrich Cati
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Ungarn Deutschland Neuburg Frankreich Spanien Schweden Baiern Haus_Sachsen Heidelberg Worms Manheim England Niederlande Brandenburg Sachsen Mainz Bonn Luxemburg
368
Neunter Zeitraum.
d.2.Ap. Nizza, der Marschall von Luxemburg Naw.ur (den 30. Juni),
*092 und da ihn die Verbündeten bei Steen kecken anariffen, schlug
er sie mit großem Verluste zurück (den 3. Aug.). Dagegen erlitt
der Vice-Admiral Tourville bei l a Hogue eine schwere Nieder-
tzen2o. ^ge durch die englisch-holländische Flotte unter Almonde und
Rüssel. Ludwig Xiv. wünschte jetzt Frieden, und suchte ihn nach ge-
wohnter Weiie durch Separatvertrage zu erlangen, fand abeaffür jetzt
weder bei dem Herzoge von Savoien noch bei dem Kaiser Ein-
gang. Aufs neue erschien ein französisches Heer unter dem Mar-
1693 schall de Lorges in Deutschland, plünderte Heidelberg, durchzog
Würtemberg und Hessen, wich aber vor dem anrückenden Prinzen
Ludwig von Baden über den Rhein zurück. Wilhelm Hi., im
1693 Cabinette glücklicher als im Felde, wurde mit großem Verluste
de»29. von dem Marschall von Luxemburg zwischen Landen und Meer-
2"" winden geschlagen, und auch Catinat hatte in Italien den
Vortheil. Luxemburg starb und Villeroi trat an seine
Stelle. Immer drückender ward dieser Krieg für Ludwig Xiv.
Die Engländer warfen Brandkugeln in seine Hafenstädte und
ohne Entscheidung waren die gelieferten Schlachten und Marsche.
Da gelang es ihm zuerst, den Herzog von Savoien, Victor
dc»2. Amadeus, durch Zurückgabe aller Eroberungen zu einem Sepa-
Aug. tatfricbcn zu bewegen, welcher in Turin abgeschlossen ward.
*000 Dieß bahnte unter schwedischer Vermittelung den Weg zum Frie-
den von R y s w i ck, einem Dorfe zwischen Haag und Delft, wo ein
Lustschloß, Nie uw bürg, liegt. Die Friedensschlüsse von Mün-
ster, Osnabrück und von Nimwegen wurden zur Grundlage ge-
dcn 20 uommen. Holland, England und Spanien schlossen besonders ab,
S-pt.' sie erhielten alle wahrend des Krieges gemachten Eroberungen
' zurück. Der Kaiser, abermals allein gelassen, erhielt Breisach,
Freiburg, Philippsburg und die durch die Reunionen
außerhalb Elsaß weggenommenen Orte wieder; Straßburg aber
blieb bei Frankreich, auch wurde für 1922 deutsche protestantische
Ortschaften die freie Uebung der catholischen Religion ausbedungen,
eine Clausel, die den französischen Diplomaten vielleicht von Leo-
pold I. selbst an die Hand gegeben worden war. Die Herzogin
von Orleans wurde für ihre Ansprüche mit 300,000 Thalern ent-
schädigt, und dem Herzoge Leopold Karl von Lothringen die völlige
Wiedereinsetzung in seine Staaten zugesichert, so wie sie sein Groß-
oheim Karl Iv. 1670 besessen. Neun Jahre hatte dieser
Krieg unter namenlosem Elend und vandalischen Verheerungen ge-
dauert.
Folgenreich ward für das deutsche Staatswesen die Standes-
erhöhung, welche Leopold I. in dieser Zeit einigen Fürsten ertheilte
oder zuließ. Der Herzog Ernst Ludwig von Hannover erhielt
den Titel eines Chur für üen, 1692, wodurch die neunte
Churwürde in Deutschland entstand. Sein Sohn, Georg Lud-
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Extrahierte Personennamen: Ludwig_Xiv Ludwig Würtemberg Ludwig_von_Baden Ludwig Wilhelm Ludwig_Xiv Ludwig Amadeus Osnabrück Leopold_Karl_von_Lothringen Leopold Karl Karl_Iv Karl Leopold_I. Leopold_I. Ernst_Ludwig_von_Hannover Ernst Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Nizza Luxemburg Hogue Deutschland Heidelberg Hessen Rhein Luxemburg Italien Luxemburg Turin Delft Nimwegen Holland England Spanien Breisach Freiburg Philippsburg Frankreich Deutschland
370
Neunter Zeitraum.
König von England und Statthalter der Niederlande verhandelte
früher mit Frankreich einen zweimaligen Theilungsvertrag der spa-
nischen Monarchie, nach welchem die italienischen Lande von sel-
biger getrennt werden sollten; Karl Ii., hierüber entrüstet, beschloß
selbigem durch ein Testament zuvor zu kommen, da dieses aber
Frankreich allen Gewinn zuwendete, so erklärte auch England dem-
selben jetzt den Krieg, und Portugal, Spaniens Ecbfeindin,
spater noch Sav oi en, thaten ein gleiches. Zn I ta li en begann
1701 der Kampf zuerst, wohin Eugen mit einem kaiserlichen Heere,
an welches sich 10,000 Mann Preußen und Hannoveraner an-
schloffen, aufbcach. Unvermuthet stand er bei Verona, an der
Etsch, schlug die Franzosen bei Earpi und Chiari, machte den
General Villeroi in Eremona zum Gefangenen, und nahm seine
Winterquartiere in Oberitalien. Der Herzog von Marldo-
r o u g h, in der Schule des denkwürdigen Türenne gebildet, befeh-
1702 ligte die englisch-holländische Armee und erschien in den Niederlan-
den. Das Ableben Wilhelms Zu. änderte nichts, denn seine Nach-
folgerin Anna blieb dem angenommenen Systeme Englands treu.
M a r l b o r o u g h bemächtigte sich einiger Gcenzplatze in den
1703 Niederlanden, der französische Marschall Villars aber ging
über den Rhein und vereinigte sich mit dem Churfürsten von
Baiern. Dieser überließ den Franzosen die Bewachung seines
Landes, während er selbst Tvrol überschwemmen wollte, wo ihm
sodann der Herzog von V endo me, welcher nach Villeroi
in Italien commanoirte, von dort aus die Hand reichen sollte.
Die Eroberung von Kufstein und Jnspruck schienen günsti-
ge Vorzeichen. Doch der Tyroler Muth erwachte; unter der
Anführung des Amtmanns Martin Sterzing besetzten sie die
Pässe des Brenners, wälzten Felsenblöcke und Baumstämme
auf die durchziehenden Baiern, verfolgten sie mit ihren Geschossen,
und warfen den Ehurfursten, mit Verlust der Hälfte seiner Mann-
Juni schuft, zurück. Wiederum mit Villars vereinigt schnitt ihnen ein
1703 kaiserliches Corps unter dem General Styrum die Zufuhr ab;
den 2». durch ein glückliches Treffen bei H öchstädt machten sie sich Luft,
poch ward, wegen fortwaltender Mißverständnisse Villars abgerufen,
1703 und der geschmeidigere Graf von Marsin an seine Stelle ge-
schickt. Ein Hauptschlag sollte jetzt von den Verbündeten geführt
werden, um des Krieges schwankendem Gange eine bestimmte Rich-
tung zu geben. Eugen, welcher gerathen, den Krieg nach Baiern
zu versetzen, verließ Italien, dem Grafen von Stahrenberg den
*7"^ Oberbefehl einstweilen übergebend, und kam nach Deutschland;
Marlborough führte sein Heer bis Heilbronn, vereinigte sich bei
i,„ Mm Ulm mit den Kaiserlichen unter dem Prinzen von Baden, und
vertrieb die Baiern und Franzosen aus ihrem befestigten Lager
d.2.Jli. auf dem Schellen berge, bei Donauwerth. Jetzt bor man
' dem Chursürsten von Baiern Frieden an unter vortheilhaften Be-
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Extrahierte Personennamen: Karl_Ii Karl Eugen Chiari Wilhelms Anna Martin_Sterzing Eugen Stahrenberg Marlborough
Extrahierte Ortsnamen: England Niederlande Frankreich Frankreich England Portugal Spaniens Verona Earpi Eremona Oberitalien Marldo- Niederlan- Englands Rhein Baiern Italien Baiern Baiern Italien Deutschland Heilbronn Baden Baiern Donauwerth Baiern
Frankreich unter den Bourbons bis zur Revolution. 415
del willkommene Waffen. Einschränkungen des Hofstaates, Er-
lassung mancher Abgaben, Entfernung und Bestrafung verhaßter
Minister und Günstlinge zeugten von des neuen Königs besten
Vorsätzen seine Unterthanen zu beglücken und ihr Vertrauen zu
gewinnen. Er ernannte Maurepas zu seinem Staatsminister
und übergab dem redlichen Turgot die Leitung der Finanzen.
Allein ersterer war ein leichtsinniger Greis, letztererein strenger Phy- 17/6
siokrat, gegen den sich die Bevorrechteten bald in Masse erhoben.
Er wich von feinem Platze und Neck er, ein Banguier aus Genf,
ein Protestant und Bürgerlicher, in Frankreich sonst unübersteig- 1'"
liehe Hindernisse, wurde zum Generaldirector der Finanzen ernannt.
Seine kaufmännischen Kenntnisse und sein Eredit verschafften den
Finanzen einen vorübergehenden Aufschwung; da er aber, von Ei-
telkeit beherrscht, Sitz im Staatsrathe und für seine Gattin Zu- 1781
tritt bei Hofe verlangte, erhielt er seine Entlassung und zog sich
zurück auf seine Güter. Mau repa s starb ; zwei unbedeutende
Männer, Joly de Fleury und d'ormesson, kamen und gingen wie-
der ab, nachdem sich ein jeder nur ein Jahr behauptet, und Ca l on n e, 1783
ein flacher Höfling, übernahm darauf die Verwaltung der Finanzen.
Unterdessen war der nordamericanische Freiheits-
krieg zwischen England und seinen Colonicn ausgebrochen, 1775.
Frankreichs damaliges System, zu Englands Nachtheil immer zu
wirken, verschaffte den beiden americanischen Abgeordneten, Dean
und Franklin, welche Hülfe bittend in Versailles erschienen,
1778, geneigtes Gehör und ein Allianztractat wurde mit ihnen
abgeschlossen. Eine französische Flotte segelte unter dem Oberbe-
fehle des Admiral d' Esta i ng, die Landtruppen unter Rochambeau
in demselben Jahre nach Nordamerica, ohne jedoch viel auszurich-
ten. Vermöge des bourbonischen Familienvertrags
nahm auch Spanien an diesem Kriege gegen England Theil. Die 1779
Amerikaner erkämpften ihre Freiheit, welche Großbritannien in dem
Defini t i v - V er trag e zu Versailles anerkannte; allein den 3.
sein Handel ging darum nicht zu Grunde, Frankreich hatte 912 Sept.
Millionen Livres auf die Führung dieses Krieges verwendet, und 1783
voll Begeisterung für Freiheit, Gleichheit und republicanische Ver-
fassungen kehrten die französischen Krieger aus dem jungen Frei-
staate in ihr Vaterland zurück.
Immer verzweifelter ward der Zustand der Finanzen; C a-
lonne wußte nicht mehr Rath zu schaffen, er berechnete das De-
ficit der jährlichen Einnahme anfangs auf m.s und dann auf
140 Millionen Livres und schlug zur Deckung dieses unaeheuern
Ausfalls eine allgemeine Besteurung vor, wozu eine Versamnstung
der Nota beln, oder Vornehmen, nach Versailles berufen ward.
"0 Deputirte derselben stellten sich ein, aber anstatt die erwarteten dm 2*
Geldverwilligungen zu machen, stützten sie sich auf ihre Privilegien; 9el,r-
bet Verein löste sich erfolglos auf und bewog den König, den jetzt 1,87
TM Hauptwörter (50): [T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
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Extrahierte Personennamen: Maurepas Joly_de_Fleury Franklin
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Genf Frankreich England Englands Versailles Nordamerica Spanien England Frankreich Versailles
427
England. Haus Stuart.
herrschende Stimmung; der General Georg Monk, Statthalter
von Schottland, gewahrte es, berief den Thronerben Karls I,
führte ihn mit Truppen nach London und ohne Widerstand er-
kannte man ihn unter dem Namen
Karl Ii. als rechtmäßigen König an. 11 Jahre hatte die lor,°
Republik gedauert und 20 Jahre waren unter wilden Bewegun- __8s5
gen verflossen. Die Künste gcdieben wahrend derselben nicht,
wohl aber erweiterten sich die Schifffahrt und der Handel, auch
bereicherten ausgezeichnete Männer das Feld des Wissens. Der
Arzt Harvey (ff 1658) machte lehrreiche Entdeckungen über
den Kreislauf des Blutes und über die Erzeugung der Thier-
gattungen aus Eiern; Newton (ff 1727) stellte ein neues Sy-
stem über die Bewegung der Erde und über die Natur des Lichts
und der Farben auf; Naper (ff 1618) erfand die Logarithmen;
Milton (ff 1674) schrieb sein unsterbliches Gedicht: Das ver-
lorene Paradies; Dryden(ff 1701) übte eine heilsame Kritik
über poetische und dramatische Erzeugnisse, und Hobbes (ff 1679)
weckte durch kühne Ideen das Nachdenken über Staatsrecht und
Religion. Die Sekte der Quaker, deren Stifter Georg Fop
(ff 1681), ging aus dem erbitterten Zwiespalt der Episcopalen
und Puritaner hervor.
Karl Ii. hatte weder durch sein noch seines unglücklichen Va-
ters Schicksal Weisheit und Mäßigung gelernt. Ec war ein leicht-
sinniger, verschwenderischer Fürst, den nur die Ermüdung des
Volkes vor einem traurigen Falle bewahrte. Seine Vermahlung
mit der Infantin Catharina von Portugal, Tochter Johanns
Iv., mißfiel, weil diese Prinzessin catholisch war. Der Ver-
kauf von Dünkirchen an Frankreich für fünf Millionen Livres er-
regte nicht minder große Mißbilligung. In der Hoffnung, von rsor
zu bewilligenden Hülfsgeldern einige Summen für sich zu behal-
ten, fing Karl Krieg mit den Niederlanden an, was auch eine *665
Kriegserklärung Frankreichs nach sich zog. Eine fürchterliche »66«
Feuersbcunft legte zur selbigen Zeit 13,200 Hauser, 89 Kirchen,
600 Straßen Londons in die Asche, die Holländer drangen mit
einer Flotte in die Themse ein und der wenig rühmliche Friede
zu Breda beendigte diesen kostspieligen Krieg. Fünf Günstlinge, beni1,
Elifford, Ashley, Buckingham, Arlington, und Lau-
derdale, von den Anfangsbuchstaben ihrer Namen die Cabal
genannt, riethen dem Könige, sich nach dem Beispiele Richelieu's
von dem Parlamente unabhängig zu machen, was ihn in steten
Zwiespalt mit selbigem brachte. Der Volksgunst zu gefallen
trat er der Tripleallianz mit Schweden und den vereinigten Nie-
derlanden gegen Ludwig Xiv. bei, was diesen zu dem aachner 1o68
Frieden nöthigte. Gleichwohl gewann ihn Ludwig bald zu einem
Bündnisse gegen Holland, doch mißfiel dieser neue Krieg der eng- i6i*
-ischen Nation so sehr, daß Karl zu einem Friedensschlüsse eile»
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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Extrahierte Personennamen: Georg_Monk Karls Karl_Ii Karl Harvey_( Newton Georg_Fop Karl_Ii Karl Catharina_von_Portugal Johanns
Iv. Johanns
Iv. Karl_Krieg Karl Hauser Ashley Ludwig_Xiv Ludwig Ludwig Ludwig Karl Karl
Extrahierte Ortsnamen: England Schottland Karls London Frankreich Frankreichs Londons Breda Elifford Schweden Holland
Siebenjähriger Krieg.
38»
§. 66.
Siebenjähriger Krieg.
Histoirs 6s la Zusrrs 6s «spt gox. Th. Z — 4 der Werke Friedricks Ii.
Lloyd's Gcsch. d. 7jäl)r. Krieges a. d. Engl, übers, v. Tenipclh.of. Beil. 1794 —
lsol. 5 B. Pr. 20 Thlr. ”, Kunfacze: Geständnisse eines östr. Betcrans in pclit.
». inilit. Hinsicht auf d. Bcrhäl-liiissc zw. Oestr. u. Preuß. während d. Regier.
Friedrichs Ii. Brest. 1794. 4 Thl. Pr. 3 Thlr. -0 Gr. Archcnhot; Gesch. d. 7sähr.
Kriegs in Deutschland. Bert. 1703. 2 B. Pr. 3 Thlr. Güliettr's Gesch, d. 7sähr.
Kr. Gotha 1806. Pr. 1 Thlr. 8 Gr.
Acht Jahre ruhetcn die Waffen nach dem Abschlüsse des
Aachner Friedens; der König von Preußen erhob durch Aufmun-
terung des Ackerbaues und der Gewerbe das eroberte Schlesien
zur blühendsten Provinz.seines Reichs, Maria Theresia aber
konnte diesen Verlust, so wie die Schmach, von einem minder
mächtigen Gegner überwunden worden zu seyn, nicht verschmerzen. Ein
neuer Krieg lauerte daher schon in der nächsten Zukunft. Dessen
Vorläufer war ein Neutralitätsvertrag zwischen England und
Preußen zu Westminstec mit der Verpflichtung, das Ein- den 16.
rücken fremder Truppen in Deutschland zu verwehren, wobei San.
England Hannover schirmen wollte, denn es walteten bereits Grenz- 1/56
streitigkciten mit Frankreich ob über Arabien oder Neuschottland
in Nordamerika. Hierauf folgte ein Neu trali ta tsv e rtr a g dm r.
zwischen Obstreich und Frankreich, diesen zcithec stets feind- Kwi
lichen Mächten, worin sich Oestceich, im Fall eines Seekriegs, für
neutral erklärte, bei einen!'Angriffe auf dem Lande aber gelobten
sich beide Staaten gegenseitigen Beistand. Sachsen stand schon
durch früheres Bündniß auf Oestreichs Seite; Rußland, wo
die Kaiserin Elisabeth noch herrschte, trat gleichfalls bei, und
auch der König von Schweden, Ad o lf F r ie d ri ch, ließ sich
durch Frankreich unpolitischer Weise zur Theilnahme bewegen.
Noch war dieses Bündniß ein Geheimnis; Friedrich schien verloren,
vollendeten seine Gegner ihre Rüstungen; allein der Berrath eines
sächsischen Kanzleisecretairs, Mentzel, von dem preußischen Gesand-
ten von Malzahn geschickt benutzt, enthüllte ihm bei Zeiten
den stillen Plan, darum beschloß Friedrich seinen Feinden zuvor»
zukommen und durch Schnelligkeit zu ersetzen, was ihm an Trup-
penmenge abging. Daher brach ec plötzlich mit 60,000 Mann
auf drei Punkten in Sachsen ein, nahm das überraschte Land i?s6
ohne Schwertstreich in Beschlag, umringte ein 17,000 Mann
starkes Corps Sachsen, das sich, unter dem Generalr ut o w sky in
einem festen Lager bei Pirna zusammengezogen hatte und ver-
langte von dem Churfürsten Vereinigung oder Entwaffnung.
Friedrich August Ii. bot Neutralität an, welche Friedrich
verwarf. Ein östreichisches Corps unter dem General Brown
wurde von den Sachsen mit Schmerzen zu ihrer Befreiung er-
wartet. Allein Friedrich ging demselben mit einem Theile seiner
25
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T198: [Friedrich Schlacht Heer Schlesien Sachsen Armee Sieg General Mann Feind], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch]]
Extrahierte Personennamen: Histoirs Friedrichs Maria_Theresia Maria Theresia Elisabeth Friedrich Friedrich Mentzel Malzahn Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich August Friedrich Friedrich Brown Friedrich Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Friedrichs Brest Deutschland Gotha England Deutschland England Frankreich Nordamerika Frankreich Sachsen Schweden Frankreich Sachsen Sachsen Pirna Sachsen
England. Haus Stuart. 429
aber auch den verhaltenen Sturm zum Ausbruch, wozu dle Ge-
burt eines Prinzen, Jacob, beitrug, den man für untergeschoben ^8»
hielt und wodurch die Hoffnung einer bessern Zukunft schwand.
Whigs und Torys, Episcopalen und Presbyterianer, Geistliche
und Weltliche begegneten sich in dem gemeinsamen Entschlüsse,
einen andern Regenten auf den Thron zu berufen. Sie richteten
ihre Blicke auf des Königs Schwiegersohn, Maria's Gemahl, den
Statthalter der Niederlande, Wilhelm von Oranien, trugen
ihm die englische Krone an, er genehmigte das Anerbieten, landete
in England, ward überall mit offenen Armen empfangen und
bald darauf zu London unter lautem Jubel begrüßt. Jacob,
nach seinem bisherigen trotzigen Starrsinn einer gänzlichen Klein-
müthigkeit dahingegeben, floh mit seiner Familie nach Frankreich
und betrat den hcimathlichen Boden nicht wieder; er starb am
Hofe Ludwigs Xiv., 1701, wo ihn seine innere Gehaltlosigkeit
zum Gespött der muthwilligen Hofleute gemacht hatte. Eine
Nationalconvention übertrug die Krone Englands der
Prinzessin Maria und ihrem Gemahle, an welchen sie alle An-
gelegenheiten des Reiches abtrat, und so bestieg
Wilhelm Hi. den verlassenen Königsthron. Das Parla- 1689
ment erneuerte die. Rechts bil l (bill of rights) und forderte ~02
die Abschaffung vieler durch die zeitherige Willkühr der Regenten ir
eingerissenen Mißbrauche, welches der neue König genehmigte.
Ludwig Xiv. unterstützte den zu ihm geflüchteten Jacob Ii. bei
seiner Landung in Irland; Wilhelm aber nöthigte ihn, sich nach
dem Tressen an der Bvyne erligst wieder einzuschiffen, unterwarf t-
Irland und erklärte an Frankreich den Krieg, nachdem er der ^
großen Allianz mit Oestreich, Spanien und Savoien beigetre-
ten. Mit eigenen Augen sah Jacob die Zerstörung, welche die
Engländer bei la Hogue unter der französischen Flotte anrichteten, den 29.
die ihn nach Britannien führen sollte, und nahm nun seine Zu- ^92
flucht zum feigen Meuchelmord, welchen ein gewisser Grandval,
Hauptmann eines französischen Dragonerregiments, an Wil-
helm Iii. verüben wollte; doch er ward ergriffen, gehenkt und
noch halb lebend geviertheilt. Der Krieg mit Frankreich kostete *c" 13‘
große Summen, es fehlte an baarem Gelde, darum schuf man
für 3 Millionen Schatzkammerscheine, Exchequer-Bills, wo- 1094
durch der Ansang zur N a t i 0 n a l s ch u l d gemacht wurde.
Der ryswicker Friede endigte die Feindseligkeiten auf eine kurze
Zeit, und Ludwig Xiv. versprach, den König Wilhelm nicht zu
beunruhigen, auch seinen Feinden keinerlei Vorschub zu gewahren.
Diesem letzten Versprechen ganz zuwider erklärte Ludwig nach
Jacobs Ii. Absterben, daß er dessen Sohn Jacob Hi. als König
von England anerkenne. Nebst andern Gründen wurde dieses
noch eine Ursache, für Wilhelm Iii. an dem ausbrechenden spa-
nischen Erbfolgekriege dem großen Bündnisse gegen Frank-
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Extrahierte Personennamen: Jacob Wilhelm Jacob Ludwigs_Xiv. Maria Maria Wilhelm Ludwig_Xiv Ludwig Jacob_Ii Wilhelm Jacob Ludwig_Xiv Ludwig Wilhelm Ludwig Jacob_Hi Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: England Niederlande England London Frankreich Ludwigs_Xiv. Englands Irland Irland Frankreich Spanien Hogue Britannien Frankreich Exchequer-Bills England
430
Neunter Zeitraum.
reich bekzutreten. Doch sah er nur den Anfang dieses Krieges;
ein Sturz vom Pferde beschleunigte seinen Tod, nachdem er schon
17°2 einige Zeit gekrankelt hatte. Er hinterließ keine Kinder, Wil-
helm Iii. besaß die volle Achtung, nicht aber die Liebe der engli-
schen Station, denn seine Kalte, sein schweigsamer Ernst und die
Zurückgezogenheit, in der er lebte, hinderten jede zutraulichere An-
näherung. Die Errichtung der Bank 1604, und die Vereini-
gung zweier ostindischen Compagnien zu einer, 1702, sind
bleibende Verdienste, die er sich um Britannien erwarb.
1702 Anna, Wilhelms Schwägerin, Gemahlin des Prinzen
— «4 Georg, Bruder des Königs Christian V. von Dänemark, be-
31=12 stieg den Thron, da ihr Sohn Wilhelm Herzog von Glocesür,
von 17 Kindern das letzte, gestorben war, 1700. Durch die
protestantische Successionsacte 1701 wurde die Thron-
folge der Churfürstin Sophia von Hannover zugesi'chert, Ja-
cobs I. Enkelin von seiner Tochter Elisabeth, damit die catholi-
schen Stuarts nicht wiederkehren möchten. Anna besaß nur mit-
telmäßige Fähigkeiten und hing von der Leitung ihrer Rache und
Vertrauten ab. Ihrem Gemahl ertheilte sie die Würde eines
Großadmirals, und Marlborough erhielt den Oberbefehl in
dem nun beginnenden spanischen Erbfolgekriege (s. §. 63).
1707 Nach mehrmaligen Versuchen kam die schottische Union,
oder die Verbindung Englands und Schottlands zu einem Kö-
nigreiche zu Stande, was seitdem der Name G ro ßbritann ien
bezeichnet. Die Einsichtsvollem in Schottland billigten diese
Verschmelzung, die Enthusiasten aber wünschten die Selbstständig-
keit unter den Stuarts zurück, bildeten eine Partei der Jacobi-
ten und begünstigten einen Landungsversuch des Prätendenten
Jacob Iii. in dem Meerbusen bei Edinburgh, der aber von
1708 dem englischen Admiral B y n g vereitelt wurde.
Die Whigs herrschten bisher im Parlamente und am
Hofe, doch endlich gelang es den eifersüchtigen Bemühungen der
Torys, die Königin durch den Einfluß einer ihrer Kammerfrauen,
Mrs. Masham, zu gewinnen. Ein neues, aus Torys gebilde-
^7io tes, Ministerium trat an die Stelle des zeithecigen; Marlbo-
rough wurde der Unredlichkeit in Geldangelegenheiten angeklagt,
wogegen er sich zwar vertheidigte, aber er verlor dennoch seine
1712 Aemter und legte das Commando nieder. Durch den utrech-
ter Frieden trat England vom Kriegsschauplätze ab, Frankrei.)
erkannte dessen p r otefta ntisch e Thronfolge an und entfernte
17,3 den Prätendenten, der sich aber nur in das benachbarte, dem Herzo-
ge von Lothringen gehörige Bar begab. Anna folgte ihrem
1714 sechs Jahre vor ihr verstorbenen Gemahle; löbliche Frauentugen-
den, eheliche Treue, mütterliche Zärtlichkeit schmückten sie; doch blieb sie
ohne persönliche Einwirkung auf den Staat, dessen Seewestn
bl''l>enoer wurde durch ausgezeichnete Seemänner, wie Rüssel,
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe]]
TM Hauptwörter (200): [T150: [Maria König Theresia Kaiser Franz Karl Friedrich Joseph Frankreich Sohn], T49: [König Königin Herzog Peter Hof Elisabeth Minister Tod Graf Regierung], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte]]
Extrahierte Personennamen: Ernst Anna Wilhelms_Schwägerin Wilhelms Georg Christian_V._von_Dänemark Wilhelm Sophia_von_Hannover Elisabeth Marlborough Jacob_Iii Mrs Anna
Extrahierte Ortsnamen: Englands Schottlands Schottland Edinburgh England Frankrei Lothringen