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1. Heimatskunde der Provinz Westfalen - S. 130

1900 - Minden i. W. : Volkening
— 130 — Störer. In der Kirche ging die Traufeierlichkeit ohne Störung vor sich. Nach der Rückkehr war Tanz und Schmaus in Hansens Hause und bis zum frühen Morgen ertönten die frohen Stimmen der Hochzeitsgäste, deren Scherze bald die Wolken von der Stirn der Neuvermählten scheuchten. In ungetrübtem Glück verflogen die ersten Wochen dem jungen Paare, in fröhlicher Arbeit und aufrichtiger Liebe genossen sie ihr Leben. Tie bösen Worte des Bruders waren fast vergessen. Dieser jedoch, wenn er nicht mit seinen Zechgenossen beisammen war, brütete dumpfe Rachepläne. So beaufsichtigte er eiues Tages die Feldarbeit seiner Untergebenen, und wie er so die Straße lang sah, erblickte er plötzlich den Gegenstand seiner Rache, den ihm tötlich verhaßten Bruder. Schnell schickte er seine Arbeiter heim, und auf die Pflug- schaar gestützt, erwartete er die Aukunft des Bruders, der ein sröh- liches Liedchen trällernd, mit dem Pfluge über der Schulter heim zu seinem Weib eilte. Da ergriff der wilde Bruder seine Pflugschaar und holte mit den Worten: „Stirb, Räuber meines Glückes!" zu einem tötlichen Schlage aus. Erschreckt sprang Hans zur Seite und benutzte sein Pflugschaar ebenfalls als Wehr. Nnn folgte Schlag auf Schlag, bis beide tötlich getroffen zur Erde sanken. Ein leises „Ich vergebe dir! — — Leb wohl, Gretchen!" aus dem Munde des einen, ein dumpfes „Zwei Fliegen auf einen Schlag!" aus dem Munde des andern. Vergebens erwartete am Abend Margaretha ihren Gatten, Stunde auf Stunde verrann, noch kehrte er nicht heim. Nichts Gutes ahnend läuft sie hinaus in die finstere Nacht, bis sie ihren Mann und daneben den wilden Jürge — beide in ihrem Blute liegend — findet. Verzweifelt wirft sie sich aus den Geliebten und suchte vergeblich, ihn mit Küssen zu erwecken. Ihr Glück war für immer dahin, Wahnsinn nahm ihre Sinne gefangen. Täglich saß sie auf dem Grabe ihres Mannes, den Hügel mit Waldblumen bestreuend. Nach Verlauf eines Jahres ward sie eines Morgens von den Nachbarn tot dort ausgefunden. Zum Andenken an dieses gransig-romantische Ereignis erhebt sich an der Chaussee, die von Minden nach Bückeburg führt, links

2. Heimatskunde der Provinz Westfalen - S. 174

1900 - Minden i. W. : Volkening
— 174 — geworden. Der letzte Sprößling, Kuno, liebte die holdselige Tochter Hilda — sie soll nach anderen Gertrud geheißen haben — des reichen Grafen von Rieneck auf dem gegenüberliegenden Berge nahe bei Rödinghausen und wurde wiedergeliebt. In einer Sommer- nacht war er einst im Walde. Ta ertönte ein leiser Pfiff und plötzlich trat ein altes, gebeugtes Mütterchen vor ihn hin und sprach: „Kehre heim, sonst bist du ein Kind des Todes," und das Weib oerschwand im Walde. Hinter ihm rauschte es, und als sich der Lynt- burger umsah, stürzte ein verkappter Ritter auf ihn zu und nun begann ein erbitterter Kampf. Die langen Schwerter fuhren durch die Luft und trafeu die eisenfesten Panzer so hart, daß die Funken stoben. Ta fuhr Lyntbnrgs Schwert sausend hernieder und zu Tode getroffen sank der Meuchelmörder zur Erde. Der Lyntburger löfete seiuen Harnisch, nahm die eiserne Sturmhaube vom Haupte und der kühle Wind erfrischte das erhitzte Gesicht; dann legte er sich unter eine dicke Buche und schlief vor Ermattung ein. Am anderen Morgen trat das graue Mütterchen an den Schläfer heran und rief ihm mit gellender Stimme zu: „Tu bist jetzt Sieger im heißen Streit geweseu, aber es kommt die Zeit, daß dein Schwert wird Unglück über dein Haupt bringen." Als der Ritter sich nach dem Weibe umschaute, war es im Walde verschwunden. Nun ging der Jüngling zu dem toten Ritter, öffnete ihm das Visier, und als er das starre Gesicht erblickte, schrie er laut auf, er hatte seinen Vet- ter, den Stromberger, der auch um die Tochter des Ritters Rieneck freite, erschlagen. Hilda verachtete den Stromberger. Darüber er- bittert, hatte er beschlossen, Kuno zu töten. Kuno eilte zu seinem kranken Vater und erzählte, was im Walde geschehen war. „O, mein Sohn," so sprach der Vater, „fliehe, bald werden die Strom- berger kommen und die Burg zerstören, wenn sie dich hier finden." Nun sattelte er sein Pserd und verließ trauernd die väterliche Burg. Tie Söhue aus den umherliegenden Burgen stellten sich als Freier der schönen Hilda ein; aber vergebens, auch die edelsten Jünglinge mußten abziehen, sie fanden keine Gnade vor den Augen des Burgfräuleius; denn Kuno von Lyntberg besaß voll und ganz ihr Herz. Täglich stand sie auf dem Erker und schaute sinnend in das Thal, dabei flössen Thränen aus ihren Augen. Sie dachte an

3. Heimatskunde der Provinz Westfalen - S. 185

1900 - Minden i. W. : Volkening
— 185 — das Wort erstarb ihm im Munde, denn gewappnete Reiter sprengten über die Straße dem Johannisthore zu. Einer derselben, Veit von Köln, hielt sein Roß an und rief: „Grüß Euch Gott, Meister Hildebrand! Wollt Ihr mit uns ausziehen? Es geht auf Euren Busenfreund, den Raufbolden von Sodom-Enger los!" „Topp," rief Hildebrand, „ich bin dabei!" Sprach's, kleidete sich schnell zu Hause in ein Kriegsgewand, bestieg seinen Gaul und kam eben vor dem Johannisthore an, als Bischof Ludwig mit seinen Getreuen fortsprengen wollte. Hildebrand gesellte sich zu der Schar, und im gestreckten Galopp flog der Zug dahin. Graf Simon war wieder ins Bistum gefallen, hatte gesengt und geplündert und zog ge- mächlich mit seinem Raube an Geld und Geldeswert, an Rindern, Pferden und Schafen seines Weges nach Enger zu. An einen Feind dachte er nicht. Plötzlich stürmte eine Schar Bewaffneter auf ihn los und griff ihn wütend an. Unerschrocken wehrte sich Simon mit den Seinen und warf jeden, der in seine Nähe kam, nieder. Da drang ein gewaltiger Mann auf ihn ein, es war der Schlächtermeister Hildebrand. Seine Schläge dröhnten auf dem Panzer des Grafen, und Simon wankte im Sattel, doch hätte er sich des Gewaltigen wohl noch erwehrt, aber der grimmige Schmied Kurt Weber aus Osnabrück kam dem Hildebrand zu Hülfe. Sie rissen den Grafen vom Rosse, und gefangen war der Raufbold. Die Lipper flohen wild davon und ließen alle Beute im Stiche. Das gab einen Jubel unter der Osnabrückischen Schar. Bischof Ludwig lobte vor allen Edeln und Kämpen den Schlächtermeister und versprach glänzende Belohnung. Dann brachte man frohlockend den Gefangenen nach Osnabrück und sperrte ihn in einen festen Turm, der „Buck" genannt. Zu Burg Enger war alles in der größten Bestürzung. Schimpf- lich in die Flucht geschlagen, verlustig der schönen Beute, ver- wnndet und obendrein des Herrn beraubt, zitterte man vor Angst und erwartete, die Osnabrücker würden spornstreichs mit Macht die Burg belagern und nicht eher ruhen, bis sie in Schutt und Asche läge. So schnell als möglich verrammelte man das Burgthor, zog die Zugbrücken auf, schleppte große Wurfsteine auf die Türme und Mauern und machte die Bogen und Pfeile fertig. Diese An-

4. Deutsche Gedichte für den Geschichtsunterricht - S. 1

1865 - Erfurt [u.a.] : Körner
<- 1. Hermann und Thusnelda. 1. Ha, dort kömmt er, mit Schweiß , mit Römerblut, Mit dem Staube der Schlacht bedeckt! So schön war Hermann niemals! So hat's ihm Nie von dem Auge geflammt! 2. Komm'! ich bebe vor Lust! reich mir den Adler Und das triefende Schwert! Komm, athm' und ruh' hier Aus in meiner Umarmung Von der zu schrecklichen Schlacht! 3. Ruh' hier, daß ich den Schweiß der Stirn abtrockne Und der Wange das Blut! Wie glüht die Wange! Hermann! Hermann! So hat Dich Niemals Thusnelda geliebt! 4. Selbst nicht, da du zuerst im Eichenschatten Mit dem bräunlichen Arm mich wilder faßtest! Fliehend blieb ich und sah' dir Schon die Unsterblichkeit an, 5. Die nun dein ist! Erzählt's in allen Hainen, Daß Augustus nun bang mit seinen Göttern Nektar *) trinket! Daß Hermann, Hermann unsterblicher ist. ü. Warum lockst du mein Haar? Liegt nicht der stumme Todte Vater vor uns? O hätt' Augustus Seine Heere geführt, er Läge noch blutiger da! 7. Laß dein finkendes Haar mich, Hermann, heben, Daß es über dem Kranz in Locken drohe! Siegmar 2) ist bei den Göttern! Folg' du, und wein' ihm nicht nach! Fr. G. Klopstock (geb. 1724. gest. l«03). 1) N ektar: das köstliche Getränk der Götter nach der altgriechischen Fabellehre. 2) Siegmar, Hermanns Vater. Außer dieser Ode hat Klopstock die Hauptereignisse aus dem Leben Hermanns in seinen varerländi- jchen Dra>nen behandelt und zwar in der „Hermannsschlacht, ein Bardiet für die Schau- buhne" seinen Sieg über Varus; in „Hermann und die Fürsten. Bardiet" die Eifersucht der Fürsten gegen ihn; und in „Hermanns Tod. ein Bardiet" sein Ende. Sie sind in Prosa ge- ichneben mit unterinischten Chorgesängen der „Barden", aus letzterem Grunde von Klopstock „Bar- dieten" genannt. Den Germanen war der Name Barde völlig unbekannt, obgleich man irrthümlicher Wepe bis auf die letzten Jahrzehnte herab und in der höheren poetischen Sprache noch heut von Barden der alten Deutschen spricht. Klopstock benannte vorzugsweis ein religiöses und kriegerisches Lied, ge- dichtet in dem fingirten Charakter eines Bardengesanges, oder einen Sckilachtgesang in dem wildkräftigen .Tone der germanischen Urzeit ein Bardiet oder Bardit, und zwar mit Rücksicht auf eine einzige ^ec >>Germania“ des Tacitus, wo einige Handschriften unrichtig für barituri (d. i. das Erheben des Schlachtgeschreies) barstitns lesen, welchem Worte man die Bedeutung von Schlachtgesaug fälschlich beilegte. Barden (irisch bard) nannten sich die schon seit dem 2. Jahrh. v. Chr. den Römern bekannten Sauger der Gallier und anderer celtischer Völker. Eine dem Ausdruck „Barden" verwandte Bezeichnung tsi der Name Troubadour. Die Troubadours waren die Minne- und Meistersänger der Provence im Mittelalter. Es. Förster, deutsche Gedichte. r 1

5. Deutsche Gedichte für den Geschichtsunterricht - S. 44

1865 - Erfurt [u.a.] : Körner
44 Vor dir verliert mein Purpur seinen Glanz, Nicht kann ich König sein, da du's nicht bist. In welcher Blendung irrten wir, in welcher Bethörung! Wir die Enkel eines Ahns, Die Jugendfreunde, wir verfolgten uns, Wir trieben uns durch Fluten 'und durch Flammen, Durch blutge Schlachten, Kerker, Kirchenfluch. Als wir noch waren wie die Kinder hier, Die dich mir eben zugeführt, da wußten Wir beßre Wege. Damals hatten wir Die Schüssel und den Becher und das Bett Gemeinsam — und warum nicht jetzt den Thron? O hätt ich dieses längst dir angeboten! O hättest du es längst von mir begehrt! Friedrich. Du träumest, Ludwig! Ludwig. Das ist mehr als Traum, Es'steht mir wahr und wirklich vor dem Geist, Und wie es vor mir steht, verkünd ich dir's: Das Reich mit allen Rechten, allen Würden, Wir sollen's beide haben als ein Mann, Und als ein Mann uns wider jeden setzen, Der unser einem feindlich sich erweist. Wir sollen Brüder heißen und als Brüder Uns halten. In dem Siegel unsrer Macht i Soll beider Name sich verschlingen, und Wir selbst auch sollen fest versuchten sein Und ungeschieden, bis der Tod uns trennt, Und noch im Tode nehm ein Grab uns auf! Aus Uhland's „Ludwig der Bayer." 34. Der Schenk von Limburq. 1. Zu Limburg auf der Veste, Da wohnt' ein edler Graf, Den keiner seiner Gäste Jemals zu Hause traf. Er trieb sich allerwegen Gebirg' und Wald entlang, Kein Sturm und auch kein Regen Verleidet' ihm den Gang. 2. Er trug ein Wamml von Leder Und einen Jägerhut Mit mancher wilden Feder, Das steht den Jägern gut; Es hing ihm an der Seiten Ein Trinkgesäß von Buchs;*) Gewaltig konnt' er schreiten Und war von hohem Wuchs. 3. Wohl hatt' er Knecht und Mannen Und hatt' ein tüchtig Roß, Ging doch zu Fuß von dannen Unv'ließ daheim den Troß. Es war sein ganz Geleite Ein Jagdspieß, stark und lang, Mit dem er über breite Waldströme kühn sich schwang. 4 Nun hielt auf Hohenstaufen Der deutsche Kaiser Haus. Der zog mit hellen Haufen Einstmals zu jagen aus. Er rannt' auf eine Hinde *) So heiß und hastig vor, Daß ihn sein Jagdgesinde Im wilden Forst verlor. 5. Bei einer kühlen Quelle, Da macht' ec endlich Halt; Gezieret war die Stelle Mit Blumen mannigfalt. Hier dacht' er sich zu legen Zu einem Mittagsschlaf, Da rauscht' es in den Hägen, Und stand vor ihm der Graf. 6. Da hub er an zu schelten: „Treff' ich den Nachbar hie? Zu Hause weilt er selten, Zu Hofe kommt er nie: Man muß im Walde streifen, Wenn man ihn sahen will, Man muß ihn tapfer greifen, Sonst hält er nirgends still." i) Buchs: Buchsbaum, r) Hinde: Hirschkuh (Hindin).

6. Deutsche Gedichte für den Geschichtsunterricht - S. 30

1865 - Erfurt [u.a.] : Körner
30 Bertha. O gütger Himmel! Walther Fürst (zu Vater und Sohn). Kinder! Meine Kinder! St ans fach er. Gott sei gelobt! Leuth old. Das war ein Schuß! Davon Wird man noch reden in den spätsten Zeiten. Rudolph der Harras. Erzählen wird man von dem Schützen Tell, So lang' die Berge stehn auf ihrem Grunde. (Reicht dem Landvogt den Apfel.) Geßler. Bei Gott, der Apfel mitten durchgeschossen! Es war ein Meisterschuß, ich muß ihn loben. Rössel mann. Der Schuß war gut, doch wehe dem, der ihn Dazu getrieben, daß er Gott versuchte! Stauffacher. Kommt zu euch, Dell, steht auf, ihr habt euch männlich Gelost, und frei könnt ihr nach Hause gehen. Rösselmann. Kommt, kommt und bringt der Mutter ihren Sohn! (Sie wollen ihn wegführen.) Geßler. Tell, höre! Tell (kommt zurück). Was befehlt ihr, Herr? Geßler. Dustecktest Noch einen zweiten Pfeil zu dir, — Ja, ja, Ich sah es wohl, — was meintest du damit? Tell (verlegen). Herr, das ist also bräuchlich bei den Schützen. Geßler. Nein, Tell, die Antwort laß ich dir nicht gelten; Es wird was anders wohl bedeutet haben. Sag mir die Wahrheit frisch und fröhlich, Tell! Was es auch sei, dein Leben sichr' ich dir! Wozu der zweite Pfeil? Teil. Wohlan, o Herr. Weil ihr mich meines Lebens hatt gesichert, So will ich euch die Wahrheit gründlich sagen. (Er zieht den Pfeil aus dem Koller und sieht den Landvogt mit einem furchtbaren Blicke an.) Mit diesem zweiten Pfeil durchschoß ich — euch, Wenn ich mein liebes Kind getroffen hätte, Und euer — wahrlich hätt' ich nicht gefehlt. Geßler. Wohl, Tell, des Lebens hab ich dich gesichert; Ich gab mein Ritterwort, das will ich halten — Doch, weil ich deinen bösen Sinn erkannt, Will ich dich führen lassen und verwahren, Wo weder Mond noch Sonne dich bescheint, Damit ich sicher sei vor deinen Pfeilen. Ergreift ihn, Knechte! Bindet ihn! <Tell wird gebunden.) Stauffacher. Wie, Herr! So könntet ihr an einem Manne handeln, An dem sich Gottes Hand sichtbar verkündigt? Geßler. Laß sehn, ob sie ihn zweimal retten wird! — Man bring ihn aus mein Schiff! Ich folge nach Sogleich, ich selbst will ihn nach Küßnacht führen. Rösselmann. Das dürft ihr nicht, daß darf der Kaiser nicht, Das widerstreitet unsern Freiheitsbriefen! Geßler. Wo sind sie? Hat der Kaiser sie bestätigt? Er hat sie nicht bestätigt — Diese Gunst Muß erst erworben werden durch Gehorsam. Rebellen seid ihr alle gegen Kaisers Gericht und nährt verwegene Empörung; Ich kenn euch alle — ich durchschau euch ganz — Den nehm ich jetzt heraus aus eurer Mitte; Doch alle seid ihr theilhaft seiner Schuld. Wer klug ist, lerne schweigen und gehorchen. (Er entfernt sich. Bertha, Rudenz, Harras und Knechte folge», Friesihardt und Leuthold bleiben zurück.)

7. Deutsche Gedichte für den Geschichtsunterricht - S. 46

1865 - Erfurt [u.a.] : Körner
46 5. Wann er sich dann entkleidet und wenig ausgeruht Und seingebet gesprochen, so steigt er in die Flut; Er setzt sich stets zur Stelle, wo aus dem Felsenspalt Am heißesten und vollsten der edle Sprudel wallt. 6. Ein angeschoßner Eber, der sich die Wunde wusch, Verrieth noreinst den Jägern den Quell in Kluft und Busch, Nun ins dem alten Recken ein lieber Zeitvertreib, Zu waschen und zu strecken den narbenvollen Leib. 7. Da kommt einsmals gesprungen sein süngster Edelknab: „Herr Graf! es zieht ein Haufe das obre Thal herab. Sie tragen schwere Kolben, der Hauptmann führt im Schild Ein Röslein roth von Golde und einen Eber wild." 8. „Mein Sohn! das sind die Schlegler, die schlagen kräftig drein, — Gib mir den Leibrock, Junge! das ist der Eberstein: Ich kenne wohl den Eber, er hat so grimmen Zorn, Ich kenne wohl die Rose, sie führt so scharfen Dorn." 9. Da kommt ein armer Hirte in athemlosem Lauf: „Herr Graf, es zieht 'ne Rotte das untre Thal herauf. Der Hauptmann führt drei Beile, sein Rüstzeug glänzt und gleißt, Daß mirs wie Wetterleuchten noch in den Augen beißt." — 10. „Das ist der Wunnensteiner, der gleißend' Wolf genannt, — Gib mir den Mantel, Knabe! — der Glanz ist mir bekannt, Er bringt mir wenig Wonne, die Beile hauen gut, — Bind mir das Schwert zur Seite! — der Wolf, der lechzt nach Blut." 11. Da spricht der arme Hirte: „Des mag noch werden Rath: Ich weiß geheime Wege, die noch kein Mensch betrat, Kein Roß mag sie ersteigen, nur Geisen Clettecu dort, Wollt ihr sogleich mir folgen, ich bring euch sicher fort." 12. §ie klimmen durch das Dickicht den steilsten Berg hinan, Mit seinem guten Schwerte haut oft der Graf sich Bahn; Wie herb das Fliehen schmecke, noch hatt' ers nie vermerkt, Viel lieber möcht er fechten, das Bad hat ihn gestärkt. 13 In heißer Mittagsstunde bergunter und bergauf! Schon muß der Graf sich lehnen auf seines Schwertes Knauf. Darob erbarmts den Hirten des alten, hohen Herrn, Er nimmt ihn auf den Rücken: „Ich thus von Herzen gern." 14. Da denkt der alte Greiner: „Es thut doch wahrlich gut, So sänftlich sein getragen von einem treuen Blut; In Fährden und in Nöthen zeigt erst das Volk sich echt: Drum soll man nie zertreten sein altes gutes Recht." 15. Als drauf der Graf gerettet zu Stuttgart sitzt im Saal, Heißt er 'ne Münze prägen als ein Gedächtnißmal, Er gibt dem treuen Hirten manch blankes Stück davon, Auch manchem Herrn vom Schlegel verehrt er eins zum Hohn. 16. Dann schickt er tüchtge Maurer ins Wildbad alsofort, Die sollen Mauern führen rings um den offnen Ort, Damit in künftgen Sommern sich jeder greise Mann, Von Feinden ungefährdet, im Bade jüngen kann. 2. Die drei Könige zu Heimsen. 1. Drei Könige zu Heimsen, wer hätt es je gedacht! Mit Rittern und mit Rossen, in Herrlichkeit und Pracht! Es sind die hohen Häupter der Schlegelörüderschofc, Sich Könige zu nennen, das gibt der Sache Kraft.

8. Deutsche Gedichte für den Geschichtsunterricht - S. 48

1865 - Erfurt [u.a.] : Körner
48 Wild rauschen ihre Flüge um Reutlingen die Stadt, Bald scheint sie zu erliegen, vom heißen Drange matt. 2. Doch plötzlich einst erheben die Städter sich zu Nacht, Ins Urachthal hinüber sind sie mit großer Macht, Bald steigt von Dorf und Mühle die Flamme blutig roth, Die Heerden weggetrieben, die Hirten liegen todt. 3. Herr Ulrich hats vernommen, er ruft im grimmen Zorn: „In eure Stadt soll kommen kein Huf und auch kein Horn!" Da sputen sich die Ritter, sie wappnen sich in Stahl, Sie heischen ihre Rosse, sie reiten stracks zuthal. 4. Ein Kirchlein stehet drunten, Sanct Leonhard geweiht, Dabei ein grüner Anger, der scheint bequem zum Streit; Sie springen von den Pferden, sie ziehen stolze Reih'n, Die langen Spieße starren, wohlauf! wer wagt sich drein? 5. Schon ziehn vom Urachthale die Städter fern herbei, Man hört der Männer Jauchzen, der Herden wild Geschrei, Man sieht sie fürder schreiten, ein wohlgerüstet Heer; Wie flattern stolz die Banner! wie blitzen Schwert und Speer! 6. Nun schließ dich fest zusammen, du ritterliche Schaar! Wohl hast du nicht geahnet so dräuende Gefahr. * Die übermächtgen Rotten, sie stürmen an mit Schwall. Die Ritter stehn und starren wie Fels und Mauerwall. 7. Zu Reutlingen am Zwinger, da ist ein altes Thor, Längst wob mit dichten Ranken der Epheu sich davor, Man hat es schier vergessen, nun krachts mit einmal auf, Und aus dem Zwinger stürzet gedrängt ein Bürgerhaus. 8. Den Rittern in den Rücken fällt er mit grauser Wuth, Heut will der Städter baden im heißen Ritterblut. Wie haben da die Gerber so meisterlich gegerbt! Wie haben da die Färber so purpurroth gefärbt! 9. Heut nimmt man nicht gefangen, heut geht es auf den Tod, Heut spritzt das Blut wie Regen, der Anger blümt sich roth. Stets drängender umschlossen und wüthender bestürmt, Ist rings von Bruderleichen die Ritterschaar umthürmt. 10. Das Fähnlein ist verloren, Herr Ulrrch blutet stark, Die uoch am Leben blieben sind müde bis ins Mark. Da haschen sie nach Rossen und schwingen sich darauf, Sie hauen durch, sie kommen zur festen Burg hinauf. 11. „Ach Alm" — stöhnt' einst ein Ritter, ihn traf des Mörders Stoß Allmächt'ger! wollt er rufen — man hieß davon das Schloß. Herr Ulrich sinkt vom Sattel, halbtodt, voll Blut und Qualm, Hätt nicht das Schloß den Namen, man hieß' es jetzt Achalm.*) 12. Wohl kommt am andern Morgen zu Reutlingen ans Thor Manch trauervoller Knappe, der seinen Herrn verlor. Dort auf dem Rathhaus liegen die Todten all gereiht, Man führt dahin die Knechte mit sicherem Geleit. 13. Dort liegen mehr denn sechzig, so blutig und so bleich, Nicht jeder Knapp erkennet den todten Herrn sogleich. Dann wird ein jeber Leichnam von treuen Dieners Hand Gewaschen und gekleidet in weißes Grabgewand. 14. Auf Bahren und auf Wagen getragen und geführt, Mit Eichenlaub bekränzet," wies Helden wohl gebührt, So geht es nach dem Thore die alte Stadt entlang, Dumpf tönet von den Thürmen der Todtenglocken Klang. *) So die Soge; die Wahrheit ist, daß Achalm soviel heißt als: Wasseralp.

9. Deutsche Gedichte für den Geschichtsunterricht - S. 50

1865 - Erfurt [u.a.] : Körner
50 7. <?ie steigen von den Gäulen, die Herrn vom Löwenbund, Sie stürzen auf d''e Feinde, thun sich als Löwen kund. Hei! wie der Löwe Ulrich so grimmig tobt und würgt! Er will die Schuld bezahlen, ec hat sein Wort verbürgt. 8. Wen tragt man aus dem Kampfe, dort auf den Eichenstumpf? „Gott sei mir Sünder gnädig!' — er stöbnt's, er röchelt's dumpf. £> königliche Eiche, dich" har der Blitz zerspellt! O Ulrich, tapfrer Ritter, dich hat das Schwert gefällt! 9. Da ruft der alte Recke, den nichts erschüttern kann: „Erschreckt nicht! der gefallen, ist wie ein andrer Mann. Schlagt drein! die Feinde stieben « — er ruits mit Donnerlaut; Wie rauscht sein Bart im Winde! hei wie der Eber haut! 10. Die Städter han vernommen das seltsam listge Wort. „Wer flieht? ' so fragen alle, schon wankt es "hier und dort. Das Wort hat sie ergriffen gleich einem Zauberlied, Der Graf -und seine Ritter durchbrechen Glied auf Glied. 11. Was gleißt und glänzt da droben und zuckt wie Wetterschein? Das ist mir seinen Reitern der Wolf von Wunnenstein. Er wirft sich auf die Städter, er sprengt sich weite Bucht: Da ist der Sieg entschieden, der Feind in wilder Flucht. 12. Fm Erntemond geschah es, bei Gott, ein beißer Tag! Was da der edlen Garben auf allen Feldern lag! Wie auch so mancher Schnitter die Arme sinkenläßt! Wohl halten diese Ritter ein blutig Sichelsest. 13. Noch lange traf der Bauer, der hinterm Pfluge ging, Auf rostg'e Degenklingen, Speereisen, Panzerrrng, Und als man eine Linde zersägt und niederstreckt, Zeigt sich darin ein Harnisch und ein Geripv versteckt. 14. Als nun die Schlacht geschlagen und Sieg geblasen war, Da reicht der alte Grerner dem Wolf die Rechte dar: „Hab Dank, du tapfrer Degen, und reit mit mir nach Haus, Daß wir uns gütlich pflegen nach diesem harten Strauß." 15. „Hei! — spricht der Wolf mit Lachen — gefiel euch dieser Schwank? Ich stritt aus Haß der Städte und nicht um euren Dank. Gut' Nacht und Glück zur Reise! es steht im alten Recht." Er spricht's und jagt von dannen mit Ritter und mit Knecht. 16. Zu Döffingen im Dorfe, da hat der Graf die Nacht Bei seines Ulrichs Leiche, des einzgen Sohn's, verbracht. Er kniet zur Bahre nieder, verhüllet sein Gesicht, Ob er vielleicht im Stillen geweint, man weiß es nicht 17. Des Morgens mit dem Frohsten steigt Eberhard zu Roß, Gen Stuttgart fährt er wieder mit seinem reis'gen Troß: Da kommt des Wegs gelaufen der Zuffenhauser Hirt: „Dem Mann ists trüb za Muthe, was der uns bringen wird?" 18. „Ich bring euch böse Kunde: nächt ist in unsern Trieb Der gleißend' Wolf gefallen, er nahm so viel ihm lieb." Da lackt der alte Greiner in seinen grauen Bart: „Das Wölflein holt sich Kochfleisch, das ist des Wölfleins Art." 19. Sie reiten rüstig fürder, sie sehn aus grünem Thal Das Schloß von Stuttgart ragen, es glänzt im Morgenstrahl, Da kommt des Wegs geritten ein schmucker Edelknecht: „Der Knab will mich bedrucken, als ob er Gutes brächt." 20. „Ich brnrg euch frohe Mähre: Glück zum Urenkelein! Antonia hat geboren ein Knäblein, hold und fein." Da hebt er hoch die Hände, der ritterliche Greis: „Der Fink hat wieder Samen, dem Herrn sei Dank und Preis >" v. Uhland (geb. 1787, gest. 1862).

10. Deutsche Gedichte für den Geschichtsunterricht - S. 51

1865 - Erfurt [u.a.] : Körner
51 ^ Zur Zeit des Kaisers Wenzel (1378—1400) standen sich Fürsten, Städte und Ritter feindselig gegen- über, Wenzel suchte vergebens einen größeren Landsriedensound zu Stande zu bringen; die Städte trauten dem Kaiser nicht, der im eigenen Lande mit der größten Willkür herrschte. So brach >3d« der große Städtekrieg aus, der ganz Süddeuischland (mit Ausnahme von Böhmen und dem östlichen Oesterreich) mit Mord, Brand und Plünderung erfüllte, bis er nach den Niederlagen der Skädie bei Döffingen und bei Worms durch den vandsrieden zu Eger 1389 beendigt wurde. (Die Schweizer Städte wurden von dem Herzoge Leopold von Oesterreich 1386 angegriffen; aber der Herzog wurde bei Sempach geschlagen und fiel selbst im Kampfe.) Dreißig zu Ulm versammelte Städte beschlossen, einen Hauptstreich gegen den erbittertsten ihrer Feinde, den Grafe» Eberhard (der Greiner) von Würtemberg zu führen. Die städtischen Reiier und Bogenschüßen lagen eben vor dem Kirchhofe zu Döffingen, als Eberhard anrückte und sein Soim Ulrich das städtische Heer angriff, Anfangs kämpfte dieses so murhig, daß der junge Ulrich mit meh- reren Grafen fiel; als aber der Schläglerhaupimann Wolf von Wunnenstein zu Eberhard sich schlug, da wurde die Niederlage der Städter herbeigeführt. Das ist der Inhalt dieses Balladencyclus, in welchem wohl am meisten der Hauch der alten Heldendichtung weht, wie wir ihn im Nibelungenliede bewundern. Die historische Treue, die Einfachheit und Mannigfalkigkeit der Sprache ist besonders hervorzuheben. 38. Graf Eberhard der Greiner.") 1. Ihr — ihr dort aujjm in der Welt, Die Nasen eingespannt! Auch manchen L>,'ann,auch manchenheld, Im Frieden gut und stark im Feld, Gebar das Schwaben land. 2. Prahlt nur mit Karl und Eduard, Mit Friedrich, Ludewig! Karl, Friedrich, Ludwig, Eduard, Ist uns der Graf, der Eberhard, Ein Wettersturm im Krieg. 3. Und auch sein Bub, der Uler ich, War gern, wo's eisern klang; Des Grafen Bub, der Ulerich, Kein Fußbreit rückwärts zog er sich, Wenn's drauf und drunter sprang. 4. Die Reutlinger, auf unsern Glanz . Erbittert, kochten Gift Und buhlten um den Siegeskranz Und wagten manchen Schwertertanz Und gürteten die Hüft'. — 5. Er griff sie an — und siegte nicht, Und ging gepanscht nach Haus; Der Vater"schnitt ein falsch Gesicht, Der j nge Kriegsmann floh das Licht, Und Thränen drangen 'raus. 9. Der junge Graf voll Löwengrimm Schwung seinen Heldenstab, Wild vor ihm ging das Ungestüm, Geheul und Winseln hinter ihm, Und um ihn her das Grab. 10. Doch weh! ach weh! ein Säbelhieb Sank schwer auf sein Genick. Schnell um ihn her der Helden Trieb — Umsonst! umsonst! erstarret blieb Und sterbend brach sein Blick. 11. Bestürzung hemmt des Sieges Bahn, Laut weinte Feind und Freund — Hoch führr der Graf die Reiter an: „Mein Sohn ist wie ein andrer Mann I Marsch, Kinder! in den Feind!" 12. Und Lanzen sausen feuriger, Die Rache spornt sie All', Rasch über Leichen ging's daher, Die Städtler laufen kreuz und quer Durch Wald und Berg und Thal. 13. Und zogen wir mit Hörnerklang Ins Lager froh zurück, Und Weib und Kind im Rundgesang Beim Walzer und beim Becherklang Lustfeiern unser Glück. 6. Das wurmt ihm — Ha I ihr Schur-! 14. Doch unser Graf — was thät er jetzt? ken, wart! Und trug's in seinem Kopf, Auswetzen, bei des Vaters Bart! Auswetzen wollt' er diese Schart' Mit manchem Städtlerschopf. 7. Und Fehd' entbrannte bald darauf, Und zogen Roß und Mann Bei Döffingen mit Hellem Häuf, Und heller ging's dem Junker auf, Und hurrah! heiß ging's an. 8. Und unsers Heeres Losungswort War die verlorne Schlacht; Das riß uns wie die Windsbraut fort Und schmiß uns tief in Blut und Mord Und in die Lanzennacht. Vor ihm der todte Sohn. Allein in seinem Zelte sitzt Der Graf und eine Thräne blitzt Im Aug' auf seinen Sohn. 15. Drum hangen wir so treu und warm Am Grafen, unserm Herrn. Allein ist er ein Heldenschwarm, Der Donner rast tu seinem Arm, Er ist des Landes Stern. 16. Drum ihr dort außen in der Welt, Die Nasen eingespannt! Auch manchen Mann, auch manchen Held, Im Frieden gut und stark im Feld, Gebar das Schwabenland. Fr. v. Schiller (geb. 1759. gest. 1805). *) Den Beinamen Greiner oder Gräner, so viel als Zänker, Händelsucher, empfing Graf Eberhard der Rauschebart wahrscheinlich von seinen Feinden. 4*
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