— 22 —
1813. v. Berger und v. Finkh zu Bremen erschossen.
1815. Oldenburg ein Großherzogtum.
1817. Birkenfeld an Oldenburg.
1829. Paul Friedrich August, erster Großherzog.
1829. Die Bremer Chaussee, die älteste Chaussee des Herzog-
tums, dem Betriebe übergeben.
1853. Nikolaus Friedrich Peter, zweiter Großherzog.
1854. Heppens an Preußen abgetreten.
1867. Die Eisenbahnstrecken Oldenburg-Bremen und Oldenburg-
Wilhelmshaven, die ersten Eisenbahnstrecken des Herzog-
tums, eröffnet.
1869. Wilhelmshaven eröffnet.
1871. Oldenburg, Bundesstaat des Deutschen Reiches.
1887. Erbauung des neuen Rathauses in Oldenburg.
1889. April 14. Der Deutsche Kaiser Wilhelm Ii. zum Besuch
in Oldenburg. (Das erste Mal, daß ein Kaiser in
Oldenburgs Mauern weilte).
Die oldenburgische Geschichte ist aufgezeichnet:
1. durch Schiphower, 4. durch v. Halem und
2. „ § ante! mann,*) 5. „ Runde,
3. „ Winkelmann,
Fragen zur Wiederholung.
Nach welchen Himmelsgegenden liegen vom Amte Oldenburg aus die übrigen
Ämter des Herzogtums? — Welche Ämter begrenzen das Amt Oldenbnrg? — Welches
sind die 9 Ämter, in denen größtenteils Protestanten wohnen? —- Welches sind die
3 Ämter, in denen fast nur Katholiken wohnen? — Welches sind die 3 nördlichen, die
2 südlichen Ämter des Herzogtums? — Welches ist die nördlichste, die südlichste, die
westlichste, die östlichste Gemeinde des Herzogtums? — Welche Ämter liegen an der
Weser? — Durch welche Ämter fließt die Hunte? — Welche Ortschaften liegen unter-
halb Elsfleth, welche oberhalb Oldenburg? — Durch welche Ämter führt die Eisenbahn
Oldenbnrg-Jever? u. s. w. — Durch welche Landschaften führt die Eisenbahn Hude-
Nordenham? u. s. w. — Wie verteilen sich die Ämter auf die Landschaften? — In
welchen Städten ist ein Gymnasium, ein Lehrerseminar, eine Realschule? — Welche
Städte des Herzogtums Oldenburg haben keine Eisenbahnverbindung? — Welche Städte
liegen in der Marsch, welche auf der Geest? — An welchen Gewässern liegen die Städte
des Herzogtums? — Welches ist die längste Eisenbahnstrecke, welches die kürzeste? —
Welches ist die schmälste Stelle des Herzogtums? — Wo hat es die größte Breite? —
Wo hat das Herzogtum die meisten Waldungen? — Wo sind die höchsten Erhebungen?
— Wo sind gar keine Erhebungen? — Welche Ortschaften liegen an den Chaussee-
strecken Oldenburg-Jever, Oldenburg-Brake, Oldenburg-Elsfleth, Oldenburg-Bremen,
Oldenburg-Damme, Oldenbnrg-Westerstede, Varel-Rodenkirchen, Friesoythe-Wildeshausen?
— Welche Ämter haben 2 Amtsgerichte?
*) Eine Gedenktafel giebt an, daß Hamelmann zuletzt in dem Hause Kleine
Kirchenstraße Nr. 3 gewohnt hat.
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn]]
TM Hauptwörter (200): [T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T117: [Schleswig Däne Insel Holstein Eider Preußen Schanz Jütland Dänemark Karl], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch]]
Extrahierte Personennamen: Birkenfeld Friedrich_August Friedrich August Nikolaus_Friedrich_Peter Nikolaus Friedrich Wilhelm „_Winkelmann
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Oldenburg
iii. Die äänische Zeit.
40. Bedrohung der Schiffahrt durch türkische Seeräuber.
1728 Juli 24.
— Supplementum Corporis Constitutionum Oldenburgicarum Selectarum.
Oldenburg o. I. Teil 6. Nr. 1 S. 5.
Wir Friedrich der Vierte, von Gottes Gnaden König zu Dänemark etc. tun kund fjicmtt: Als bei uns von Zeit zu Zeit von verschiedenen Unserer Untertanen allernntertänigste Ansnchnng geschehen, daß deren Kinder oder Angehörige, so ans fremder Nationen Schiffe von den türkischen Seeräubern aufgebracht und in die türkische Sklaverei geführt worden, anderen unseren Untertanen gleich, so mit Unserer eigenen Untertanen Schiffen in dergleichen türkischen Skaverei geraten, ranzioniret (losgekauft) werden möchten, ein solches aber der Instruktion und Anordnung, so Wir dessalls an Unsere über die in Unserer Residenzstadt Copenhagen eingerichtete Sklavenkasse verordnete Direetenrs (Leiter) aller-gnädigst ergehen lassen, zuwiderlaufen, auch den Behalt der Sklavenkasse, zur Ranzion derjenigen Unserer Untertanen, so unter Dänischen, Norwegischen, Schleswigischen, Holsteinischen, Altonaischen und Oldenburgischen Flaggen aufgebracht worden, merklich vermindern würde, und für welche Unsere Untertanen jedoch alleine diese Sklavenkasse gestiftet und eingerichtet
worden; (Es folgt die Nachricht, daß keiner, der unter fremder
Flagge gefangen werde, auf Hilfe aus der Sklavenkasse hoffen dürfe.)
41. Oldenburgs mutwillige Jugeud. 1724 Mai 3.
— Ii. Supplementum Corporis Constitutionum Oldenburgicarum Selectarum.
Oldenburg o. I. Teil I. Nr. 24 S. 48. —
(Zur Beaufsichtigung der mutwilligen Jugend wnrde vom Konsistorium Jochim Elstorf angestellt. In seiner Instruktion heißt es:)
Wenn er sieht und höret, daß die Knaben mit Lausen, Schreien, Fluchen, Schlägereien, Kot-, Stein- und Schneeballwerfen, sodann in den Festtagen mit dem sogenannten Piepochsen- auch Topf und Scheibenspiel und am Sankt Johannistage mit Aufstellung der Sommerdocken und andern dergleichen fündlichen Dingen, Lärm und Ärgernis stiften, absonderlich ans oder neben dem Kirchhofe unter den Predigten, soll er solche Gesellschaften und Zusammenkünfte der mutwilligen Jugeud sogleich stören, die Stricke zu den Johannispuppen abschneiden, die Puppen wegwerfen und die Rädelsführer wohl anmerken, auch dieselben bei Namen dem Königlichen Konsistorium zur gebührenden Untersuch- und Bestrafung anmelden, insbesondere aber in der Kirche, wann der Gottesdienst gehalten wird, allemal fleißig aufpassen, und alle Gelage oder ärgerliches Unternehmen der mutwilligen Jugend hintertreiben, wofür er von den vermögfamen Eltern derer, so angemeldet und schuldig befunden werden, drei bis sechs Grote zu genießen haben soll.
TM Hauptwörter (50): [T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend]]
TM Hauptwörter (200): [T167: [Fest Tag Kirche Jerusalem Spiel Stadt Hofer Volk Jahr Zeit], T65: [König Herr Soldat Offizier Vater Prinz Friedrich Majestät General Brief], T151: [König Volk Kaiser Reich Fürst Land Gott Wilhelm Deutschland Frieden], T117: [Schleswig Däne Insel Holstein Eider Preußen Schanz Jütland Dänemark Karl], T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich Jochim_Elstorf
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Oldenburg
— 56 —
einen Teil des Herzoglich Oldenburgischen Territorii, und so auch der von der Oldenburgischen Behörde, namentlich von seiten des Elsflether Amtes geschehenen Protestation ungeachtet, den Flecken Elsfleth zu passieren, wobei verschiedenen uns zum Zweck dienenden Requisitionen Ich nicht habe vorbeugen können. Welches offene Attestat Ich auf Verlangen und um eine Mutmaßung der geringsten willkürlichen Teilnahme durchaus zu beseitigen, hiermit habe erteilen wollen.
Elsfleth, den 6. August 1809.
(L- S.) Wilh. H. v. Braunsch.-Lüneburg.
d) Die Einschiffung in Brake.
— Festzeitung zum Bundeskriegerfeste in Brake 1891. Pleitner, Oldenburg im 19. Jahrhundert. Oldenburg 1899, Bd. 1 S. 124 u. 131. —
Bericht des Amtsvogtes.
(Die ersten Braunschweiger stellten sich in Brake am Morgen des 6. August ein-S'tn Vortrupp, bestellend aus einem Leutnant und einigen Husaren, postierte sich vor dem Hause des Amtsvogtes Gether, das an der Weserkaje, nahe dem Anlegeplatz der schiffe, belegen war. (Das Haus wurde vor einigen Jahren abgebrochen An feiner Stelle erhebt sich jetzt das Haus der Firma I. Müller.) Nachmitmgs rückten noch 38 Offiziere und 586 Mann, sowie eine Frau in den kleinen Ort ein. Der geplagte Amtsvogt berichtet darüber das Folgende:)
„Den Nachmittag folgten Ulanen, ein Rittmeister mit einer Schwadron; von diesem erfuhr ich, daß ein ganzes Regiment Kavallerie, auch einige Kompagnien Infanterie herkommen würden und daß selbe hier zum Transport nach Helligeland (Helgoland) einquartiert werden sollten. Mittelst Bedrohung, daß ich niedergeschossen oder niedergehauen werden sollte, wurde alle Widersetzlichkeit untersagt und thätige Mitwirkung zum Embarquement verlangt. Es war bei diesen Umständen, um alles Unglück von dem hiesigen Orte abzuwenden, und da man der Gewalt weichen mußte, notwendig, dafür Sorge zu tragen, daß die Einquartierung so gut als möglich geschah, und ebenfalls dahin Hilfe zu bringen, daß die nötigen Fahrzeuge und das dazu Erforderliche gewaltsam verschafft werde."
Rechnung des Lotsen Jde Addicks.
Rechnung.
Was mir als herzogl. Lotse wegen der zwangsweisen Schiffsreise mit den herzogl. Braunschweigischen Truppen begleichet, wobei bemerklich mache, daß in Friedenszeiten ein Helgoländer Lotse oft 4 bis 500 Thaler für ein Schiff von da nach der Weser zu bringen, erhält, wo ich mit Lebensgefahr vom 6. August bis 4. Oktober von Hause sein müssen, also über 8 Wochen; in England mich selbst veralimentieren, den Transport zurückbezahlen müssen und weder Heller noch Pfennig erhalten, weshalb folgendes berechne:
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T60: [Mann Heer Jahr Offizier Soldat Landwehr Truppe Krieg Armee Regiment]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Oldenburg
— 67
Art. 7.
Das Stadthaus wird erleuchtet werden. Die Einwohner erleuchten die Vorderseiten ihrer Häuser um 9 Uhr abends.
Aus dem Bureau der Mairie
am 9ten August 1812. Der Maire.
Erd mann.
Gesehen und genehmigt.
Der mit der Verwaltung der Unterpräfektur beauftragte Präfektur-Rat.
Pavenstedt.
65. Französische Maßregel gegen die Deserteure. 1813.
— Pleitner, Oldenburg im 19. Jahrhundert, Bd. I. Oldenburg 1899, S. 255. —
„Der Konskribierte Tönjes Meyer, Retardeur von der Klasse 1813, soll sich unter dem Namen seines Bruders, Hinrich Meyer, dessen Geburtsschein er bei sich führt, in den Kantons des Butjadingerlandes aushalten. Alle Einwohner und vorzüglich die Herrn Maires, sind von den Unterzeichneten, welche täglich 8 Franken Exekutionskosten für ihn bezahlen müssen, dringend ersucht, genau aus denselben zu vigilieren, und ihn im Betretungsfalle sofort arretieren zu lassen. (Folgt Beschreibung.)
Mairie Warfleth, den 5. August 1813.
I. H. Bulling. R. Hayn."
„Da uns der Herr maire adjoint Hoffmeyer bekannt gemacht, wie wir, in Gemäßheit erhaltenen Befehls des Herrn Präfekten, Reichsgrasen von Arberg, den Deserteur Heinrich Friedrich v. Lotzow, Sohn von Peter v. Lotzow und dessen Ehefrau Friederike, geborenen Hackhausen, aufsuchen sollen, uni ihn bei der Präfektur iit Bremen abzuliefern; weil bis zur Ablieferung desselben, bei Vermeidung militärischer Exekution, von jedem Unterzeichneten täglich zwei Franken bezahlt werden müssen, und wir selber ihn hier nicht ausfinden können, so ersuchen wir daher alle und jeden, so uns von dessen Aufenthalt, Leben oder Tod einige Kenntnisse zu geben vermag, unter dankbarlicher Vergütung der Kosten, um eine gefällige Anzeige; demjenigen aber, der imstande ist, solchen herbeizuschaffen, so daß er durch uns bei der Präfektur abgeliefert werden könne, versprechen wir eine Prämie von hundert Franken.
Oldenburg, deu 2. September 1813.
F. Wienken. I. E. Wachtendorff.
H. Thöle. Ludwig Meiners."
„Jürgen von Minden und Albert Schwarting, beide Konskribierte von 1812, ans der Kommune Strückhausen, Kanton Ovelgönne, welche von ihrem Regiment desertiert sein sollen, werden dringend aufgefordert,
5
TM Hauptwörter (50): [T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T8: [König Paris Regierung Minister Parlament Volk Frankreich Kammer Mitglied Verfassung], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe]]
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Extrahierte Personennamen: August Tönjes_Meyer Hinrich_Meyer Mairie_Warfleth August H._Bulling Heinrich_Friedrich_v Heinrich Friedrich Lotzow Peter_v Lotzow Friederike H._Thöle Ludwig Meiners Ludwig Albert_Schwarting Kanton_Ovelgönne
Extrahierte Ortsnamen: Oldenburg Oldenburg Arberg Hackhausen Oldenburg Minden Strückhausen
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Regionen (OPAC): Oldenburg
69 -
b) Abschiedsbrief d e s Herrn von F i n ck h an seine Frau ii nb Kinder. 1813 April 8.
Zum letzten Mal ein Lebewohl, liebe, beste Friederike! Wer hätte gedacht, daß man und für unsere gute Handlung so belohnen würde? Gern hätte ich Dich und die lieben Kinder noch einmal gesehen, aber
vielleicht ist es besser, daß es nicht geschieht. Ich hoffe zu Gott, daß es
Dir mit den Kindern wohlgehn wird. Ich sterbe gefaßt. Gehe ich doch nur den Schritt etwas eher, den wir alle gehen müssen. Dort ist es besser!
Es macht mich traurig, wenn ich mir vorstelle, welchen Eindruck die Nachricht auf Dich machen wird. Fasse Dich, beruhige Dich und erhalte Dich den kleinen Kindern, die dann erst unglücklich sein würden, wenn sie auch Dich verlören. Du kannst unseren Löhnen mit Recht
sagen, daß ihr Vater ein rechtlicher Mann war, und ich es nicht ver-
diente, den Tod der Strafe zu sterben.
Noch einmal Gott befohlen!!
C. D. von Finckh.
c) Abschiedsbrief des Herrn von Berger an feine
Mutter. 1813 April 8.
— Pleitner, Oldenburg im 19. Jahrhundert, Bd. I. Oldenburg 1899, S. 236. —
(Zwei Stunden vor feinem Tode schrieb Herr von Berger, der unverheiratet war,
an seine Mutter:)
Beste, beste Mutter! Wieviel Sorgen machte ich Ihnen, meine unaussprechlich geliebte Mutter, schon in meinem Leben. Der schrecklichste aller Schläge sollte uns trennen. — Lassen Sie sich, eie beste, liebste, zärtlichste Mutter, bewußt sein der rechtschaffenen Liebe zu Ihnen, wie sie einem dankbaren Sohne nur möglich ist. Feste, feste Zuversicht des Wiedersehens in einem besseren Leben. (Dann folgen noch einige Bitten. Der Schluß lautet:) Wiedersehen in einer besseren Welt. Verzeihung für manche kränkliche Laune. Beste, beste Mutter, leben Sie wohl. —
In der Ewigkeit auch Ihr gehorsamer Sohn.
Allen Freunden Lebewohl!
d) Die Erschießung der Herren von Finckh und von Berger.
1813 April 10.
— Betzien, die merkwürdigsten Begebenheiten k. Neuenburg 1837, S. 26. —
(Betzien, ein Bockhorner, hielt sich in Bremen auf, um liier etwas Genaueres über die Colonne mobile, die unter dem Cbersten Alouis die Weser hinnntermarfchiert war,
zu erfahren.)
Den andern Morgen früh 6 Uhr, den 10.- April, sah ich die Herren von Finckh, von Berger, von Negelein, Bulling, Klävernann, in Kutschen zwischen Gendarmen sitzend und zur Seite zu Pferde eskortiert, aus dem Doventor fahren, begleitet von einem Bataillon Infanterie,
TM Hauptwörter (50): [T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister]]
TM Hauptwörter (100): [T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T111: [Kind Mutter Vater Eltern Frau Jahr Knabe Schule Haus Mann], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung], T116: [Vater Kind Mutter Sohn Bruder Herr Mann Auge Frau Hand], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
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Regionen (OPAC): Oldenburg
— 89 -
daß ein wahrhaft nationales Werk geschaffen werden soll. Nur durch Proklamierung dieses Prinzips ist eine Annäherung an den Süden anzubahnen. Geschieht diese Anbahnung nicht, so wird die Kluft immer größer werden, und ein neuer Bruderkrieg unter Einmischung des Auslandes bedroht uns. Einem deutschen Kaiser kann sich auch ein König von Bayern demnächst unterordnen, denn schon früher haben Könige den Kaiser als ihr Oberhaupt anerkannt; allerdings wird Bayern stets eine selbständigere Stellung einzuräumen sein, aber eine gewisse Unterordnung unter das „Reich" wird es sich gefallen lassen müssen, dazu aber bereiter sein, als zu einer Unterordnung unter Preußen.
c) 1870-1871.
<M). Proklamation dcs Großherzogs beim Ansmarsch der Oldenburger.
1870 Juli 28.
— v. Finckh, Geschichte des Infanterieregiments Nr. 91. Berlin 1881. S. 126. —
Bei dem Ausmarsch ans der Garnison rufe Ich Euch, Kameraden, noch ein herzliches Lebewohl zu. Der Erbfeind bedroht wieder unsere Grenzen. Der beginnende Krieg wird über die Zukunft unseres teuren deutschen Vaterlandes entscheiden. Ein schwerer Kampf steht uns gegen den kriegsgewohnten Feind bevor, doch freudigen Mutes gehen wir ihm entgegen in demütigem, aber festem Vertrauen aus Gott, deu Lenker der Schlachten, bauend ans unsere gerechte Sache, gehoben von dem erhebenden Bewußtsein, daß ganz Deutschland sich wie ein Mann in opferwilliger Treue erhoben hat, den plötzlichen Ueberfall abzuwehren. — Ihr seid
berufen, mit in den vorderen Reihen zu kämpfen. Ich weiß, daß Ihr
dieser Ehre würdig seid. Vergeht nicht, daß der christliche Krieger wie dnrch Tapferkeit im Kampfe durch Ausdauer in Ertragung von Be-
schwerden und Entbehrungen, vor allem aber durch strenge Manneszucht sich auszeichnen muß, und daß er dem entwaffneten Feinde und den
friedlichen Einwohnern auch im Feindesland schonend begegnen muß. Die oldenbnrger Truppe hat stets diese Soldatentugenden zu eigen gehabt.
Ein Hoch dem ruhmreichen königlichen Feldherrn, der alle vereinten deutschen Heere zum Kampfe führt! Hoch unser teures Vaterland!
Oldenburg, den 28. Jnli 1870.
Nikolaus Friedrich Peter.
91. Ausmarsch. 1870 Juli 30.
— Günther Boschen, Kriegserinnerungen eines Einnndnennzigers. Oben1
bnrg 1897, S. 7. —
Um 4 Uhr: „Bataillon marsch!" „Tarn taut, Tant tarn." „Muß i denn, muß i denn zum Stndle hinaus," so unter Trommelschall und Pfeifenklang giugs über die Rosenstraße in festem Schritt und Tritt zum Bahnhof hin. Die Straßen waren mit Menschen angefüllt, ein ununterbrochenes Hurra begleitete uus, am Bahnhof stand alles Kops an Kopf,
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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Extrahierte Personennamen: Finckh Nikolaus_Friedrich_Peter Nikolaus Friedrich Günther
Extrahierte Ortsnamen: Berlin Deutschland Oldenburg
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Regionen (OPAC): Oldenburg
— 92 —
93. Kriegsgefangen. 1870 Ang. Iß.
— Carl Brand, Tagebuch eines oldenburgischen Füsiliers. Oldenburg 1894
<3. 14. —
Jur Busch wieder angelangt, machten wir Halt; unaufhörlich regnete es Kugeln, furchtbar sausten die Granaten. Es mochte gegen 3 Uhr nachmittags sein, als ich und einige Leute vom 78. Regiment beim weiteren Zurückgehen durch das Gehölz auf einen verwundet daliegenden Leutnant stießen, (ich glaube, es war Leutnant Scholz der 12. Kompagnie). Gr war schwer verwundet, und wir konnten ihn deshalb nicht mitnehmen; wir verbanden seine Wunde und hatten uns so ca. 20 Minuten ausgehalten, als plötzlich auf ca. 20 Schritt hinter uns durch das dichte Untergebüsch wohl 30 Franzosen herankamen. Einer der 78er gab dem Leutnant davon Nachricht, und dieser, noch bei völligem Bewußtsein, gab sein weißes Taschentuch dem Soldaten, welcher nun mit diesem den Franzosen, da selbige schon alle ans uns anlegten, entgegenwinkte. Die Franzosen setzten nun ihre Gewehre wieder ab und waren inzwischen auch schon bei uns. Was nun geschah, ist natürlich das, daß wir mit unseren paar Leuten der größeren Uebermacht uns fügen und als Gefangene uns ergeben mußten. . Es waren bei den Franzosen einige Elsässer, welche der deutschen Sprache mächtig waren. Uns wurde gesagt, mitzugehen, es würde uns nichts zu Leide getan. Es war gegen 4 Uhr nachmittags, als ich mit einigen anderen gefangenen Soldaten aus den Tronviller Büschen herauskam und wir zurücktransportiert wurden unter Geleit von französischen Soldaten. Den Leutnant hatten wir zurücklassen müssen; in diesem Angenblick war das Feuer auf dem Schladhtfelde bedeutend mäßiger geworden. Wir kamen an manchen lieben Kameraden, die den ewigen Schlaf schliefen, vorbei; einen Leutnant vom 78. Regiment, welcher einen Schuß durch den Fnß hatte und uns bat, ihn mitzunehmen, legten mir mit Genehmigung der Franzosen auf zwei Gewehre und trugen ihn so mit vier Mann zurück. Bald kamen wir an ganzen Bataillonen und Regimentern französischer Reserven vorbei, auch an höheren zu Pferde haltenden Generälen. Sobald letztere jedoch bemerkten, daß wir einen verwundeten Offizier transportierten, zogen alle ihr Käppi tief ab zur Begrüßung. Als wir nach geraumer Zeit in ein Dorf (wahrscheinlich St. Marcel) gelangten, wurde Halt gemacht. Hier war ein Verbandplatz; unaufhörlich brachte man Verwundete. ...Man hörte, daß in der Ferne das Feuer wieder an Stärke zunahm.
Es war Abend geworden, immer mehr Verwundete kamen und auch mehr deutsche Gefangene, unter anderen auch der Füsilier Logemann und der Gefreite Pack von meiner Kompagnie, sowie ca. 50 Mann anderer Regimenter. . . . Von meinem Regiment waren im ganzen 11 Gefangene/ doch kam ich mit einigen davon erst am anderen Tage zusammen. Die Nacht verbrachten wir Gefangenen unter einem Holzschuppen, auf bloßer Erde lagernd. Wir merkten wenig vom schlechten Lager, da wir bald, übermüde, einschliefen.
Am andern Morgen, 17. August, wurde weiter marschiert; wie es mit der Schlacht tags zuvor gegangen, wer Sieger war, davon vernahmen
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung], T65: [König Herr Soldat Offizier Vater Prinz Friedrich Majestät General Brief], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Carl_Brand Scholz August
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Regionen (OPAC): Oldenburg
— 96 —
mit feinem Adjntanten und sah schlecht und angegriffen aus; ihm folgten im offenen Wagen der General von Boyen nebst Adjutant und mehrere französische Offiziere, die zum Stabe des Kaisers gehörten. Dann kamen Gepäck- und Küchenwagen, Dienerschaft sowie Kaiserliche Reit- und Wagenpferde. Ein Offizier meiner Schwadron und 2 Mann ritten als „Spitze" des Zuges, um den Weg zu zeigen, der tags zuvor rekognosziert wurde, weil der Kaiser ausdrücklich gebeten hatte, auf der Fahrt die Festung Sedan nicht zu berühren, und wir daher einen großen Umweg machen mußten. Hinter der Spitze und etwa 50 Schritte vor dein Wagen des Kaisers, dem ich persönlich voranritt, folgte eine halbe Eskadron, während die andere halbe Eskadron den Schluß der Wagenkolonne bildete. Unser Wagen führte über Donchery in einem großen, durch die Maas vorgeschriebenen Bogen durch Brianeonrt, St. Menges nach Floiry und von dort über Jlly nach Givonne, wobei wir einen erheblichen Teil des Schlachtfeldes passieren mußten. Die Wege, zum Teil grundlos und zerfahren, waren vollgepropst von marschierenden Truppen, Wagenkolonnen, die sich festgefahren hatten rc., so daß wir oft stundenlang in diesem Knauel halten bleiben mußten oder uns nur langsam vorwärts bewegen konnten, obgleich ich jeder Abteilung den Befehl Seiner Majestät des Königs überbrachte, unter allen Umständen dem Kaiserlichen Wagen Platz zu machen. Dann wieder kamen uns endlose Gefangenentransporte entgegen, alle Waffengattungen durcheinander, auch überholten wir zahllose französische Offiziere, die, auf Ehrenwort entlassen, ohne Waffen mit dem Stabe in der Hand der Grenze zupilgerten. Starr und stumm, oft mit haßerfülltem Blicke, passierten die Gefangenen den Wagen des Kaisers. Eine vereinzelte Stimme ries laut: ,,Vive l’empereur!“ fand damit aber keinen Beifall. Dabei strömte der Regen vom Himmel, als wollte er den Boden von vergossenem Blute reinwaschen, und als wir hinter Givonne in die Ardennen kamen, brach unter Blitz und Donner ein so heftiges Gewitter los, wie ich es selten erlebt habe. Napoleon saß stumm und in sich gekehrt in seinem Wagen. Welche Gefühle mögen ihn auf dieser Fahrt durchströmt haben? An der belgischen Grenze zwischen In Ehapelle und Bouillon, die wir erst S1^ Uhr, also nach 6^/L-stündiger Fahrt, erreichten, hielt die Eskadron zur Seite der Straße ausmarschiert. Wir salutierten, der Kaiser nahm die Stütze ab und verneigte sich grüßend; dann passierte sein Wagen die Grenze.
95. Auszug der Franzosen aus Metz. 29. Okt. 1870.
(Aus einem Briefe des Großherzogs.)
— Jansen, Großherzog Nikolaus Friedrich Peter vou Oldenburg. Oldenburg 1903, S. 165 f. —
An der Chaussee Ladouchamps gegenüber, hielt General von Voigts-Rhetz, umgeben von den Herren des Generalstabs und einer Menge von Offizieren. Soeben war der französische Divisionsgeneral de Villiers mit mehreren Generalstabsoffizieren eingetroffen, um die Übergabe zu vollziehen. Der General, ein kleiner breitschulteriger Herr mit echt französischem Troupiergcsicht und Henri-Quatre, hatte bei St. Privat die
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
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Extrahierte Personennamen: Donchery Napoleon Jansen Großherzog_Nikolaus_Friedrich_Peter_vou Nikolaus Friedrich General_von_Voigts-Rhetz
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Oldenburg
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Eigenschaft eines Franzosen verbunden sind. Ich freue mich der mir ausgesprochenen Gesinnung." :)
(Die Abgeordneten verließen mit drei Verbeugungen den Saal und wurden bald darauf der Kaiserin vorgestellt, die sich einige Minuten lang sehr freundlich mit ihnen Uber den Zustand der drei neuen Departements unterhielt.)
(>4. Wie iu Clbcittmrn Napoleons Geburtstag gefeiert wurde.
1812 August 15.
— Einzelblatt. —
Progra m m
des Festes, welches am Geburtstage Sr. Majestät des Kaisers und Königs, Sonnabend am 15. August, in Oldenburg gefeiert werden wird.
Art. 1.
Am 14. August abends verkündigen das Läuten aller Glocken und Kanonenschüsse die Feier des folgenden denkwürdigen Tages.
Art. 2.
Mit dem Anbruch dieses Tages werden die Kanonenschüsse wiederholet werden.
Art. 3.
Zwischen 10 und 11 Uhr morgens versammeln sich sämtliche öffentliche Behörden in dem großen Saale des Stadthauses und begeben sich von da um 11 Uhr unter dem Geläute der Glocken im feierlichen Zuge nach der Hauptkirche St. Lamberti, um daselbst ein Tedeum zu singen.
Art. 4.
Aus dem Schloßplatz ist ein Mastbaum errichtet mit 4 Preisen für diejenigen, welche die Spitze erklimmen. Um 3 Uhr nachmittags wird den Wetteifernden der Zutritt gestattet werden.
Art. 5.
Um 6 Uhr nimmt der Tanz in den dazu bestimmten Sälen im Hause des Gastwirts Hentz an der Langenstraße seinen Anfang.
Art. 6.
Es wird ein freies Schauspiel sein für fo viel Personen, als im Schauspielhause Platz haben. Man muß sich deshalb mit Einlaß-Billetten versehen, welche man vom 14ten morgens 9 Uhr an, so lange bis alle Billette ausgegeben sind, im Bureau des Maire abholen kann, ohne Billett wird niemand eingelassen. Der Anfang ist 5 Uhr.
i) Ter französische Text dieser Reden bei „Halem, Erinnerungsblätter von einer Reise nach Paris 1811".
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister]]
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Extrahierte Personennamen: Napoleons August August August
Extrahierte Ortsnamen: Napoleons Oldenburg Schloßplatz Hentz Langenstraße Paris
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Oldenburg
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Mosen nicht weit von uns fielen; ersterer sofort tot; der zweite von mehreren Kugeln getroffen, sich noch dem Rücken seines Burschen Loge-mctnn anvertrauend, bis ihn, noch eine Kugel traf, die letzte; der dritte im Unterleib in der Lebergegend getroffen, mit den Worten: „Ich gäbe eine" sich zurückwendend; sein letztes Wort war: „Grüßt M'üßt" Einer der edelsten, begeistertsten, befähigtsten Männer Deutschlands war nicht mehr unter den Lebenden. 9£och weiter vorzustürmen wäre Unsinn gewesen, wir mußten uns darauf beschränken, die Visiere des Gehölzes zu besetzen und zu halten, und verteilten uns deshalb längs derselben. Ich speziell kniete neben einer Hecke neben Hauptmann von Gayl; zu seinem Unglück mußte sich Leutnant Wieben noch zu uns gesellen; denn noch nicht lange war er bei uns, so traf ihn, als er sich etwas in^ die Höhe richtete, um über die Hecke zu sehen, eine Kugel gerade ins Herz, mit einem leiten „Ach" sank er hintenüber und hauchte sein Leben aus. Eine Stunde mochten wir dort wohl gestanden oder vielmehr gelegen haben, als das Feuer plötzlich mit noch verdoppelter Heftigkeit begann, wir waren in unserer linken Flanke gefaßt und befanden uns plötzlich im schönsten Kreuzfeuer. Dem konnten mir mit unserer schwachen Anzahl nicht die Stange halten und bekamen, daher den Befehl, uns langsam zurückzuziehen; die Kugeln und ihr Gepfeife waren uns schon gleichgültig geworden, um so schmerzlicher war mir und uns wohl allen dafür, beim Zurückgehen die Gefallenen und Verendeten, die Verwundeten und sich mit Mühe weiter Schleppenden zu sehen. Alles lechzte und rief nach Wasser, um die ausgetrocknete Kehle zu netzen, so besonders die Verwundeten, deren Blutverlust den Zustand noch verschlimmert hatte. _ Gs hatte nämlich eine fürchterliche Hitze während des ganzen Tages geherrscht, und die Feldflasche hatte mit ihrem Inhalt nur kurze Zeit genügen können. Der Länge nach sah ich die Leute sich in einen schmutzigen Graben werfen, um aus dem Schlamm nur etwas Flüssigkeit zu saugen. Ich hatte noch einen Rest Wein in der Flasche und gab ihn dem Leutnant Wolf, den ich am Graben sitzend antraf; sein rechter Unterarm war zerschmettert, und der Blutverlust hatte ihn so geschwächt, daß er für den Augenblick nicht weiter hatte gehen können; ich befestigte noch feinen provisorischen Verband, ließ ihn sich ans mich stützen und führte ihn zurück nach Tronville, beständig von den über uns krepierenden Granaten bedroht. Wie anders sah das Dorf jetzt aus. Das ganze Dorf ein Lazarett, die Häuser vermochten die Verwundeten nicht zu fassen, Scheunen und jeder bedachte Raum wurden gefüllt, die noch ankommenden Unglücklichen mnßtm draußen bleiben. Und welches Loos harrte vielleicht noch allen hier liegenden Verwundeten, wenn die Franzosen nun, nachdem wir den Wald aufgegeben, Besitz von ihm nahmen und von ihm ans auf das Dorf feuerten? Dann es zu verteidigen war unsere feste Absicht.
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