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1. Bilder aus der Länder- und Völkerkunde, wie auch aus der Physik der Erde - S. 143

1858 - Osnabrück : Rackhorst
143 Regenmenge in dem westlichen Theile des Tieflandes etwas größer als in dem östlichen. In Flachländern, wie die norddeutsche Niederung, ist der Verkehr nicht durch die Gestaltuug des Bodens geregelt, die ihn beinahe in keiner Richtung verhindert, sondern durch die Verthei- lung der schiffbaren Flüsse, der Häsen, des vorzugsweise frucht- baren Landes und benachbarter Industriedistricte. Die größern Flüsse durchschneiden die norddeutsche Tiefebene in der Richtung aus O.-S.-O. nach W.-N.-W. Die großen Hauptstädte haben sich aber nicht überall an sie angelehnt und, da sie gerade die mäch- tigsten Anziehungspunkte des Verkehrs geworden sind, so hat sich ein sehr compliciertes Netz von Hauptstraßen entwickelt, wel- ches sich'nur schwierig aus einfachen Grundursachen ableiten läßt. Indessen sind einige Hauptwege denn doch deutlich durch die Gestalt, Lage und Umgebung der Niederung geboten. Wir finden sie am leichtesten, wenn wir ihre naturgemäßen Eintritts- oder Ausgangspunkte aufsuchen. Die Hauptlandverbindung mit Rußland stellt nur eine Haupt- straße her, parallel der Küste der Ostsee. Das Warthethal und das Oderthal öffnen den Haupteingang aus Polen, Galizien und Mähren, das Elbthal den aus Böhmen und Sachsen, das Thü- ringer Becken die natürliche Verbindung mit dem Rheinland, während das centrale Süddeutschland nur auf dem etwas künst- lichen Wege über Hof durch die Bucht von Leipzig mit dem Tieflande in Verbindung getreten ist. Zum Niederrhein hat man einen Weg durch die Weserkette gefunden. Nun folgen an der Küste die Häfen: Bremen, Hamburg, Kiel, Lübeck, Stralsund, Stettin, Danzig, Königsberg. Diese Eingangsthore sind mit den innern Centralpunkten Berlin, Frankfurt a. d. O., Leipzig, Mag- deburg, Braunschweig, Hannover u. s. w. zu verbinden, um die Hauptfaden und Knoten des Verkehrsnetzes zu erhalten. Lage, Bodenform, innerer Bau und geringes Gefälle der Flüsse sind im allgemeinen dem Verkehr, dem Handel und dem Landbau günstiger als der Industrie. Allgemein fehlt es an treibender Wasserkraft und ehe der Mensch die Dampfkrast in seinen Dienst nahm, mußte er in diesen Ländern wie auf offenem Meere vorzugsweise den Wind und das organische Leben als bewegende Kraft anwenden. Das Vorherrschen der Windmühlen über die Wassermühlen ist darum etwas charakteristisches für diesen Theil von Deutschland im Gegensatz zu dem Mittel- und Hochland. Wie gering oft das Gefäll der Flüsse ist, dafür ist der Spreewald der Niederlausitz ein gutes Beispiel, in welchem die

2. Bilder aus der Länder- und Völkerkunde, wie auch aus der Physik der Erde - S. 240

1858 - Osnabrück : Rackhorst
240 und sehr heilkräftiges, am Fuße des Teutoburger Waldes (Osning) anmuthig gelegenes Soolbad besitzt, liegen im preußischen West- falen von der Weser bei Rehme in südlicher Richtung die Saline Salzuffeln, Salzkotten; dann wendet sich die Linie derselben — Soest, Werl, Unna u. s. w. ganz westlich dem Rhein zu. Von Rehme weiter in südwestlicher Richtung bleiben wir in demselben hügelreichen und wohlangebauten Landstrich. Die nächste Station dev Eisenbahn ist Löhne, wo der Schienenweg abzweigt nach Osnabrück und von hier nach Rheine zur Verbin- dung mit der Eisenstraße von Münster zur Nordsee nach Emden. Diese ganze Linie (hannoversche Westbahn und westfälische Staatsbahn) ist im Juni 1856 eröffnet worden. Dann erreichen wir Herford — einst das heilige (Herfordia sacra) genannt, wegen der großen Anzahl ihrer Kirchen. Die türmereiche Stadt macht einen freundlichen Eindruck mit ihrer hübschen von der kleinen Werre durchflossenen wiesenreichen Umgebung, welche auch noch von der Aa bewässert wird, die sich hier in die vom Teuto- burgerwalde aus der Gegend der Extersteine kommende, an Detmold vorbeifließende Werre (nicht zu verwechseln mit der schiffbaren Werra) ergießt. Die Stadt war ehemals Hansa- und freie Reichs- stadt. Ihre Bedeutung als Handelsstadt konnte jedoch nicht groß sein, weil sie durch ihre Lage keine weitern Dortheile hatte, als auf der Straße aus den Niederlanden nach dem deutschen Osten einen Etappenort zu bilden. Die ehemalige Abtei — denn Herford besaß eine alte reichsunmittelbare Frauenabtei — liegt im Umkreise des ältesten Stadttheils nahe bei dem Münster ad St. Pusinnam, einem merkwürdigen Gebäude, dessen Größe von der Macht und dein Reichthum der alten Stiftung zeugt. Das Abteigebäude, jetzt eine Fabrik, beherbergte einst eine Reihe von hochgeborenen Frauen, unter welchen Töchter der erlauchtesten deutschen Fürsten- häuser Vorkommen. Schon 911 war Mathilde die Großmutter der Gemahlin Heinrichs I. zu Herford Abtissin. Aus dem 17. Jahrhunderte ist besonders die Äbtissin Elisabeth Luise von der Pfalz zu erwähnen, eine der gelehrtesten und geistreichsten Frauen ihrer Zeit. Geboren 1618 war sie, die Tochter des böhmischen Winterkönigs, frühe schon mit solchem Eifer wissenschaftlichen Studien ergeben, daß sie alle Bewerbungen um ihre Hand, selbst die des Polenkönigs Wladislavs Iv. zurückwies, um sich ihren theuern Büchern nicht zu entziehen. Sie starb 1680 in Herford.

3. Bilder aus der Länder- und Völkerkunde, wie auch aus der Physik der Erde - S. 139

1858 - Osnabrück : Rackhorst
139 sarnen großen Längenthale strömen und vielfach auch von jenen flachen nördlichen Höhen her Zuflüsse erhalten. Meyn sagt von jenen Landseen: „der außerordentliche Seengürtel, welcher die Oftsee umzingelt, ist ein viel merkwür- digeres Phänomen, als' gewöhnlich angenommen wird. Viele dieser Seen sind sehr tief, eine große Anzahl gilt im Volke für unergründlich. Einige Messungen, welche man über tiefere Seen hat, ergeben 4, 5, 6, 700 Fuß, wenn ihr Hügelrand 2 und 300 Fuß aufsteigt, und so außerordentliche Niveauunterschiede beziehen sich immer nur auf Kesselbildungen, nie auf Längenthäler oder Hügelketten. Viele dieser Seen sind historisch beglaubigte Erdfälle, andere verrathen solche Entstehung durch ihren Habitus, andere enthalten erweislich versunkene Wälder und Torfmoore, von vielen erzählt die Volkssage, daß Städte und Dörfer darin versunken seien." Ein zweiter, theilweise dem vorigen paralleler Höhenzug beginnt westlich mit der Lüneburger Haide, breitet sich von hier bis zum Elbthal bei Magdeburg aus, findet jenseits desselben eine Fortsetzung in dem Fläming, dann aber östlich nach einer größeren Unterbrechung in den Hügeln von Sorau und Grüne- berg und in den Trebnitzer Bergen. Zwischen beiden Höhenzügen breitet sich östlich die posener Ebene aus, in der Mitte aber erbeben sich die kleinen Hügel- gruppen von Spandau und Müncheberg bei Berlin. Diese flachen Höhenzüge oder Landrücken bestehen an der Oberfläche größten- theils aus diluvialem Sand und der verbreitetste Ausdruck für diesen etwas erhöhten Sandboden ist „Geest" oder „Geestland", während der ebene oft alluviale oder sumpfige Boden dazwischen je nach Umständen „Klei", „Marsch", „Moor" oder „Schlick" genannt wird. Sehr merkwürdig ist südlich von der Seenplatte der Lauf der Flüsse. Sie suchen nicht auf dem nächsten Wege von den Gebirgen aus das Meer zu erreichen, sondern sie folgen vorherr- schend der Richtung aus S.-O. nach N.-W., und wo sie diese Hauptrichtung verlassen, um sich nördlich zu wenden, da geschieht es gewöhnlich plötzlich, aber nur auf eine kurze Strecke, um dann wieder in die alte Richtung zurückzukehren; ja hinter ihren fast rechtwinkligen Umbiegungen findet sich sogar mehrfach ein anderer Fluß ein, welcher die alte Richtung fast genau in ihrer linearen Verlängerung fortsetzt. So findet die Elbe jenseits Magde- burg ihre Fortsetzung in der Aller, die Oder jenseits Frank- furt erst in der Spree und dann in der Elbe. Sind sie aber
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