den meisten Raum zugebilligt erhalten, darnach diejenigen Lander,
welche durch politische oder commercielle Bedeutung hervorragen, also
Frankreich, Großbritannien, die beiden Indien, die Ver. Staaten, Bra-
silien u. a. ■— Insbesondere darf hier über Deutschland noch Folgen-
des bemerkt werden. Sowol seine natürl. als auch statist. Verhält-
nisse sind ausführlicher dargestellt worden, z. B. die ethnogr. Unter-
schiede, welche sich neuerdings so sehr bemerkbar gemacht, die indu-
striellen und commerciellen Zustände, soweit sie für Schüler faßlich
und nöthig sind, die Land- und Secwehrverfassung. Die bedeuten-
deren Bundesstaaten wird man genauer beschrieben finden. Auch dies
Mal hat das Kgr. Hannover die umfassendste Behandlung erfah-
ren, und ist auch auf die mit demselben zusammengrenzenden Länder
mehr Rücksicht genommen worden. Der Berf. hat es sich auch jetzt
nicht versagen können, seiner Heimat, dem Osnabrückischeu, und
insbesondere den orograph. Verhältnissen derselben einen vielleicht un-
verhältnißmäßigen Raum zuzuweisen, was ja wol weder einer Begrün-
dung noch auch Entschuldigung bedarf. — Soweit es ihm möglich
war, hat der Verf. überall die neuesten Zustände angegeben. In der
phys. Geographie ist er vorzugsweise dem trefflichen Lehrbuche v.
D. V ölt er (3 B>), in der polit. der 5. Aust, des Vo lg er scheu
Handbuches gefolgt. Doch standen ihm sehr viele zuverlässige
neuere Data zu Gebote, deren Fundorte nicht wol alle angegeben
werden können. Kundigen wird es nicht entgehen, wie z. B. aus
Humboldt's Kosmos I., Aus. der Natur und Centralasien, aus
Winderlich's Deutschland u.der Zeitschrift „Ausland" viel Neues
in das Büchlein übergegangen ist. — Auch in dieser Ausgabe ist vor-
zugsweise Bezug genommen auf Stieler's Schulatlas und auf
den W a n d a t l a s v. S y d o w, welcher nebst einem Handatlas von
ebendems. Verf. die wärmste Empfehlung verdient. — Eine Erläute-
rung der Abkürzungen dürfte wol unnöthig sein. — Der Verf. hofft
den reichhaltigen Stoff, welchen das Buch bietet, so gestellt zu haben,
daß jedem Lehrer in der weiteren Erörterung desselben genügend
freie Hand gelassen bleibt.
Osnabrück, im Mai 1850.
Kormort zur drittln Auflage.
¡38im bot Verbesserungen, die das Buch erfahren bat, soll hier nur
die Erweiterung der politischen Geographie, insbesondere der
von Preußen, Italien, Belgien, China, erwähnt werden.
Osnabrück, im November 1851.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T74: [Zeit Wissenschaft Philosophie Geschichte Philosoph Werk Lehrer Schrift Sokrat Schüler]]
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Indien Deutschland Deutschland Italien Belgien China
36
ten Häfen. — d. Zwischen a. u. b. meist Sand flachen (Mark Bran-
denburg). — e. Zwischen a. u. d. hercyn. Geb. frnchtb. Thonboden.
2. Die westl. Ebene od. das niedersächsische, westfäl. u. nie-
derrhein. Tiefland (einschließlich Belgien u. Holland). — Dringt
als münstersche Eb. meerbusenartig zw. Osning u. Haarstrang
ein. — a. Längs dem Nfuße der Geb. fruchtb. Landschaf-
ten: Flandern, Sbrabant, jülicher u. kölner Land, Hellweg rc.
— b. Von Nbrabant an bis in die cimbr. Hi. die Region des
Haidelandes mit Torfmooren (der Peel, Bourtanger
M., Saterland). — Geest. — c. Die Marschniederungen
längs der ganzen Nordseeküste u. an den Ufern der großen Flüsse.
— Deiche. — Neues Land: Polder, Kooge. — d. Von der
holländ. Hi. an ostwärts zw. der Küste u. den Strandinseln
das Watt.
An Fruchtbarkeit wird Ndentschl. von dem südl. nicht über-
troffen. Ausgezeichnet fruchtbar sind in Nd., außer den Marschen,
alle Landschaften längs dem ganzen Nfuße des Mittelgeb., die
goldene Aue am Sfuße des Unterharzes, Meklenburg, Holstein.
— Auch im S. fehlen uncultivirbare Strecken nicht, z. B. die
Isar- und Donaumöser.
Im d. Tiefl. Bruchsteine selten, dagegen zahllose Wander-
blöcke. In den preuß. Küstenländern Bernstein (Land- u. See-B.).
§. 96. Inseln.
Längs der N o r d se e k ü st e ausgedehnte Sandbänke, deren Gipfel
die dürren Strandinseln Borkum, Nordernei, Langeroge, Spi-
keroge, Wangeroge u. a. — Helgoland (engl.), ein stets ab-
nehmender röthl. Sandsteinfels, c. 200'. — Die Ostseeinseln
mit Kreidefelsen: das schöne Rügen (18% Om.) mit der Stub-
benkammer 540) dem Vorgb. Arcona 200'; — Usedom, Wollin.
8. 97. Die deutschen Gewässer.
D. besitzt eine ungewöhnlich große Anzahl fließender Gewässer,
u. zwar außer 9 schiffb. Haupt- u. etwa 60 schiffb. Neben-u.
Küstenflüssen über 500 Flüsse, die nicht unter 5 M. lang.—
D. steht durch seine Flüsse mit vier Meeren in Verbindung.—
Nutzbarkeit durch Canäle vermehrt.
A. Gebiet der Nordsee.
Die Nordsee hat an d. deutsch. Küste folgende Busen: Dol-
lart, Jahde, die weiten Mündungen der Ems, Weser, Elbe. Größte
Tiefe 600'; flache, seichte Küsten; das Watt; Strandinseln. —
Wasserfläche — 12,900 Om.; deutsches Landgebiet — 5200om.
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
TM Hauptwörter (200): [T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
Eho
A. Asnciörück im allgemeinen.
I. £a%c und (Brenden.
Die Provinz Hannover bildet die nordwestliche Ecke von
Deutschland. Der Regierungsbezirk Osnabrück liegt im Südwesten
dieser Provinz. Er berührt im Westen das Ausland, nämlich das
Königreich Holland. Im Norden wird er von dem Regierungsbezirk
Anrich begrenzt. Im nordöstlichen Winkel seiner Grenze liegt das
Großherzogtum Oldenburg. Im Osten, südlich vom Dümmer, ist
etwa 1 Stunde lang der Regierungsbezirk Hannover unsere Grenze.
Von da ab ist östlich und im ganzen Süden die Provinz Westfalen
unser Nachbar bis zur holländischen Grenze.
Ii. Oröße und Simvoßnerzaßt.
Die Provinz Hannover hat 6 Regierungsbezirke. Von diesen
ist Osnabrück der drittgrößte. Er ist 6205 qkm groß. Es wohnen
darin 328 611 Menschen. Das ist nicht viel. Andere Regierungs-
bezirke, z. B. Hannover und Hildesheim, habeu viel mehr Ein-
wohner. Hannover ist doppelt so stark bevölkert, obgleich dieser
Regierungsbezirk kleiner ist als der nnsrige. Nur der kleine Re-
gierungsbezirk Aurich hat weniger Einwohner als Osnabrück, und
uur iu Lüneburg wohnen die Menschen noch weiter auseinander.
Länder, in denen es viel Sandboden, Heide und Moor giebt, sind
immer wenig bevölkert.
Iii. (Kodenöeschaffenheik.
Im Osnabrückischen ist das Land gebirgig. Von hier ziehen sich
Hügel bis nach Fürstenau. Im Norden unseres Regierungsbezirks
habeu wir östlich von der Ems die kleineren Höhen des Hu mm-
l i n g s. Alles übrige ist Tiefland.
Das Gebirgsland besteht aus zwei schmalen Bergreihen, welche
durch das Thal der Hase und Else voneinander getrennt sind. Der
nördliche Zug heißt Wieheugebirge, der südliche Teuto-
burgerwald. Am Abhang der Berge ist das Land meistens
fruchtbar. Auch am Nord- und Südrand haben wir vor den Bergen
fast überall einen Streifen des besten Ackerbodens.
Das Hügelland und die Tiefebene sind größtenteils wenig
fruchtbar, am meisten noch in den Flnßthälern. Im übrigen finden
wir überall viel Heide und Moor, im Emslande auch kahle Sand-
dünen. Heide giebt es besonders viel im Bentheimschen, Lingenschen,
Meppenschen und aus dem Hümmling. Auch das Wittefeld nördlich
von Osnabrück ist Heide. Die bedeutendsten Moore sind das Bnr-
tanger Moor an der holländischen Grenze, das Aremberger Moor
nördlich und westlich vom Hümmling, das große Moor
nördlich von den Osnabrücker Bergen, die Moore im Bentheimschen
und viele kleinere.
t
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land]]
TM Hauptwörter (200): [T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser]]
Extrahierte Personennamen: Eho
A._Asnciörück
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Holland Oldenburg Hannover Hildesheim Hannover Aurich Emslande Lingenschen Meppenschen Heide Bentheimschen
— 15 —
i
Quer durch dieses Viereck ziehen von Südosten nach Nord-
Westen in gleicher Richtung (parallel) zwei schmale Gebirge. Das
nördliche ist das Wiehengebirge, das südliche der Teuto-
bürg erw ald. Zwischen beiden fließen im Thal die Hase nach
Westen und die Else uach Osten. In diesem Flußthal liegt nahe
an der westlichen Grenze auch die Hauptstadt unseres Regierungs-
bezirkes, das alte, ehrwürdige Osnabrück, die Königin im
Hasegau.
1. Die Stadt Osnabrück.
Osnabrück ist eine alte Bischofsstadt, die von Karl dem Großen
vor mehr als 1100 Jahren (783) gegründet wurde. Dieser große
Kaiser führte ringsum im Lande das Christentum ein und stiftete
den Tom und eine Schule, aus der sich später das Gymnasium
Caroliuum entwickelte. Ter erste Bischof des Bistums war der
hl. Wiho. Ter älteste Teil der Stadt ist der Tom und die ringsum
liegenden Gebäude. Diese waren mit Wall und Graben umgeben.
Später wurden Festungsmauern gebaut, welche auch alle übrigen
Häuser umschlossen. Seit 1876 sind diese Wälle niedergerissen.
Nur der Herrnteichswall und einige alte Festungstürme sind stehen
geblieben. Jetzt wohnen in der Stadt über 50 000 Menschen. Vor
30 Jahren hatte sie erst 23 000 Einwohner, also hat sie sich
seit dem letzten Kriege mehr als verdoppelt. Während Osnabrück
zur Zeit unserer Großeltern noch eine kleine, stille Stadt war,
rings von hübschen Gärten umgeben, hat es jetzt viele große Fa-
briken und einen bedeutenden Handel. Weltberühmt ist sein Stahl-
werk. 7 Kirchen mit zum Teil stattlichen Türmen überragen die
Stadt: der Dom (kath.), die Marienkirche (ob.), die Katharinen-
kirche (ev.), die Johanniskirche (kath.), die Bergkirche (reform.)
und die Gymnasialkirche (kath.); dazu kommt noch die im Bau
begriffene Herz-Jesu-Kirche (kath.). An Schulen sind vorhanden:
2 Gymnasien, 1 Realgymnasium, 1 Realschule, 1 Handelsschule,
2 Lehrerseminare, 2 höhere Töchterschulen, 1 Bürgerschule und viele
Volksschulen in meist schönen, großen Gebäuden. Außerdem besteht
1 Taubstummenanstalt, 1 Handfertigkeitsschule, 1 gewerbliche und
1 kaufmännische Fortbildungsschule. An wohlthätigen Anstalten
nennen wir 2 Waisenhäuser, 1 Kiuderhospital, 2 Krankenhäuser
und 1 Irrenanstalt. Hierzu kommen noch viele Vereine, welche
sich die Aufgabe gestellt haben, Arme, Kranke und Waisen zu unter-
stützen. Unter den übrigen öffentlichen Gebäuden sind als die
schönsten und bedeutendsten zu nennen: Tie königliche Regierung,
der Justizpalast, das Schloß, die Post, der Centralbahnhos, das
Museum und die beiden Kasernen für Infanterie und Artillerie.
Recht hübfch ist der Marktplatz mit seinen alten Giebelhäusern, der
schönen Marienkirche und dem altertümlichen Rarhause. In dem
Friedenssaale dieses Rathauses wurde 1648 der westfälische Friede
geschlossen, welcher dem schrecklichen 30 jährigen Kriege ein Ende
machte. Gerade vor^ der großen Treppe des Rathauses steht das
Denkmal Stüves. Stüve war einer der tüchtigsten Bürgermeister
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche]]
TM Hauptwörter (200): [T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche]]
Extrahierte Personennamen: Karl_dem_Großen Karl Wiho
— 18 —
Ter südwestlichste Teil unseres Regierungsbezirkes ist wieder
ganz eben und weniger fruchtbar als der gebirgige Teil des Osna-
brücker Landes. Der Wanderer trifft oft größere Strecken vou
Sand, Heide und auch Moor. Durchflossen wird dieser Laud-
strich vou der Glane und ihren Zuflüssen. Tieselbe kommt bei
Iburg aus den Bergen und fließt zuerst südlich, dann westlich ins
Westfälische zur Ems. Zu nennen sind hier die Dörfer Glane
und Remsede nahe bei den Bergen, Laer westlich von: Laer-
berge, und Glaudorf 2 Stunden südlich von Iburg. Am Süd-
abhange der Berge erbaut mau jetzt die sogenannte Teutoburger-
wald-Eisenbahn von Ibbenbüren nach Gütersloh, welche unter an-
dern auch die Orte Iburg und Laer berühren wird.
3. Das Wiehengebirge.
Das Wiehengebirge beginnt an der Weser und der Porta
Westfalica. Bei Buer betritt es unser Land und endigt ungefähr
bei Fürstenau. Es ist durchschnittlich 2 Meilen breit und besteht
in der Hauptsache aus einem langen Bergrücken, der von mehreren
Querthälern durchbrochen ist. Tie tiefsten Querthäler sind die
Thäler der Hunte und Hase. Der Nordrand bildet eine ziemlich
gerade Linie. Nur der K a l k r i e s e r Berg östlich von Engter
springt weit in die Ebene vor, ähnlich wie bei Rothenfelde der
Laerberg. Auch durch das Wiehengebirge gehen 2 Bahnen: die
eine, von Osnabrück nach Oldenburg, hat das breite, be-
queme Hasethal als Weg gewählt; die andere, von Osna-
brück nach Bremen, geht bei Osterkappeln durchs Gebirge;
teilweise hat man ihr einen Hohlweg durch die Berge
schlagen müssen. Zahlreiche Chausseen führen durch odtr über die
Berge. Das gauze Gebirge trägt schönen Land- und Nadelwald;
es hat auch ebeuso fruchtbare Äcker im Innern und am Fuße wie
der Teutoburgerwald. Am nördlichen Rande, in der Ebene, reiht
sich eine Ortschaft an die andere. Wir wollen von Westen anfangend
nur nennen: Bramsche, Engter, Venne, Wehrendorf,
Bad Essen, W i t t l a g e, Rabber, Brockhausen, W i m -
mer, Lintorf. Zwischen diesen Orten liegen überall einzelne
Bauernhöfe. In einiger Entfernung von den Bergen wird aber das
Land unfruchtbar und deshalb weniger bevölkert. Tort liegt das
„große Moor" an der oldenburgischen Greuze, dessen branne
Fläche wir schon von den Osterkappeler Bergen aus sehen können.
Westlich davon merken wir uns den Flecken Vörden. Nicht weit
von Vörden liegen die aus Sand und Geröll bestehenden Da m m e r
Berge, die schon fast ganz zu Oldenburg gehören. Ostlich vom
„großen Moor" liegt uicht weir von der Grenze Hunteburg
am linken Ufer der Hunte, die hier von links einen kleinen Zufluß,
die Elze, aufnimmt, welcher aus den Kalkrieser Bergen kommt.
Tie Hunte fließt durch den Dümmer, den ^größten See
unserer Provinz, welcher 1 Stunde breit und 1v2 Stunden lang
ist, aber keine große Tiefe hat. Er bildet eine knrze Sirecke auch
die Grenze. Moore umgeben ihn von allen Seiten. An den seichten
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser]]
— 19 —
Stellen nahe am Ufer wächst viel Schilf, in dem Wildenten und
andere Wasservögel leben. Südlich von Vörden liegt das Witte-
feld, südwestlich von Hunteburg das Kerlsfeld. Beide sind
berühmt wegen der vielen Sagen, Hünengräber und alten Be-
festigungen. Da man hier auch viele römische Münzen und Waffen
gefunden hat, so glaubt man, daß hier die alten Germanen viele
Kämpfe mit den Römern gehabt habeu. Vielleicht kamen die Römer
von der unteren Weser und wollten durch das Osnabrücker Land
zurück zum Rhein. In dieser Gegend und näher bei den Bergen
giebt es viele Herrensitze, welche nach westfälischem Brauch „Haus"
genannt werden, z. B. Haus B a r e n a n, südlich vom großen
Moor, in dessen Nähe besonders viele römische Gegenstände ge-
fuudeu worden find.
Ebenfalls unweit der Hunte, an ihrem rechten Ufer, aber näher
bei den Bergen, liegt Bohmte. Dieses Dorf ist eine Station an
der Osnabrück—bremer Bahn. Außerdem geht von hier eine neu-
gebaute Kreisbahn über Efsen, Wittlage und Lintorf nach Holz-
häufen im Wiehengebirge. Hier trifft sie die Bahn, welche von
Bünde nach Lübbecke führt.
4. Das Hügelland und Flußthal zwischen beiden Gebirgen.
Mitten zwischen den beiden Gebirgen liegt ein tiefes Thal,
welches von einem merkwürdigen Doppelflusse durchströmt wird.
Dieser entspringt im Teutoburgerwald, südlich von Welling-
holz hausen. Zuerst fließt er nordwärts. Nicht weit von dem
Dorfe Gesmold teilt er sich in 2 Teile. Der kleinere Teil heißt
Elfe: er fließt nach Osten hin und ergießt sich bei Löhne in die
Werre, welche in die Weser mündet. Der größere ist die Hase,
welche westwärts fließt und schließlich in die Ems mündet. Der-
selbe Nebenfluß gehört also zu zwei verschiedenen Strömen. Eine
solche Gabelung oder Bifurkatiou ist sehr selten. Die Hafe fließt
nach Westen durch Osnabrück. Bald hinter dieser Stadt biegt sie
nach Norden um und bildet hier auch eiue kurze Strecke die
Greuze zwischen nnserm Regierungsbezirk, und der Provinz West-
faleu. Bei Bramsche verläßt sie die Berge und tritt in die Ebene
ein. In diesem Flußthal geht die Bahn von Osnabrück über
Löhne und Minden nach Hannover. Eine wichtige Station der-
selben in uuserm Regierungsbezirk ist Melle an der Else, ein
freundliches Städtchen mit 2 Kirchen, welches viele Fabriken, fowie
ein Solbad hat.
Von dem Flnßthale bis zu dem Hauptzuge des Teutoburger-
Waldes ist das ganze Land hügelig und bergig. An der Ostgrenze
reichen die Riemsloher Höhen bis nahe an die Else; in der
Mitte des Landes springen die Berge von Holte und Bissen-
dorf weit nach Norden vor; ebenso bei Osnabrück der Härder-
b e r g und Schölerberg.
Das Land ist fast immer fruchtbar. Daher ist es mit großen
und kleinen Ortschaften übersäet, und zwischen ihnen erblickt der
Wanderer auf Schritt und Tritt die dunklen Strohdächer oder
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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TM Hauptwörter (200): [T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
— 21 —
Vom Wiehengebirge ziehen sich ebenfalls Berge und Hügel
südwärts bis nahe an den Fluß heran. Unter ihnen merken wir
uns nördlich von Melle die Berge von der D i e t r i ch s b u r g bis
Schledehausen, sowie bei Osnabrück den Schinkelberg,
Hasterberg und P i e s b e r g. Auch in diesem Hügellande haben
wir fast überall fruchtbare Ländereien und viele Laub- und Nadel-
Wälder. Deshalb finden sich auch in den Senkungen des Gebirges
überall Einzelhöfe und geschlossene Ortschaften, unter ihnen sehr
bekannte. Da ist zuerst mitteu zwischen Osnabrück und Bramsche
Wallenhorst. Hier bewundern wir die neue Kirche mit ihrem
weit sichtbaren, schlanken Turm. Nicht weit davon, ans der andern
Seite der Chaussee, liegt die alte Kirche, ein uraltes, kleines Gottes-
haus. Von ihr wird gesagt, es sei die älteste Kirche ringsum,
von Karl dem Großen gegründet. Statt eines Hahnes sieht man
auf der Turmspitze ein Huhn. Das soll angeblich bedeuten, daß
vou dieser Kirche die übrigen im Lande gleichsam ausgebrütet
seien. Südöstlich von Wallenhorst, 2 Stunden von Osnabrück, liegt
an der Ruller Flut Dorf und Kloster Rulle, ein seit Jahrhuu-
derten berühmter Wallfahrtsort. Die Kirche besteht eigentlich ans
zwei aneinandergebanten Kirchen. Nicht weit von diesem Orte
liegt auf dem Esch ein Hünengrab, die H e l m i ch st e i n e. Die
Sage erzählt, daß darunter Wittekinds Gemahlin Gewa begraben
liege. In der Nähe sind auch die geringen Reste einer sogenannten
Wittekiudsburg auf der Höhe nahe am Mühlenbach fichlbar.
Tie vielen Wittekindsburgen im Wiehengebirge haben meist nichts
nlit Wittekind und den Sachsen zu thnn. Fast am Rande des
Gebirges liegt 3 Stunden nordöstlich von Osnabrück Osterkap-
peln mit schöner Umgebung und weiter Fernsicht in die Ebene
Von dem Aussichtsturme aus. Zwischen beiden Orten in der Mitte
schaut aus dem Grün Belm mit seinen zwei Kirchen. In der
uralten katholischen Kirche soll wiederum Gewa begraben und
Wittekind selbst getauft worden sein. Es giebt viele Orte, von
welchen dasselbe gesagt wird; in Wirklichkeit ist Wittekind aber
in der französischen Stadt Attigny (sprich Attinji) getauft worden.
Andere Orte am Südabhang des Wiehengebirges sind weiter
ostwärts: Schledehausen mit der Schelenbnrg und einem
neuen, schönen Sanatorium (Heilanstalt sür schwächliche Leute);
hannoversch Oldendorf, in dessen Nähe das schöne Gut
Ostenwalde und auf waldiger Höhe die Dietrichsburg
liegen; Buer, mitten zwischen schönen Bergen und Wäldern,
nicht weit von der Huntequelle.
Ii. Das (Aeliet der Hase im Tieftand.
1. Von Bramsche bis Quakenbrück.
Bei Bramsche verläßt die Hase das Wiehengebirge und tritt
in das Tiefland ein. Ihre nördliche Richtung behält sie bei bis
Quakenbrück. Auf dieser ganzen Strecke sind ihre Ufer fast immer
fruchtbar. Mehrmals teilt sie sich in verschiedene Arme, die aber
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See]]
Extrahierte Personennamen: Osnabrück Karl_dem_Großen Karl Osnabrück Osnabrück
• Der Tünnensteen.
Ter Sünnensteen heißt eigentlich Süntelstein. Derselbe liegt
am Nordabhang des Wiehengebirges, nicht weit von Venne. Es
ist ein hoher Granitblock, der wohl 12 Fuß hoch und unten 8 Fuß
breit und 4 Fuß dick ist. Au der nördlichen Seite befindet sich eine
Vertiefung. Von ihm wird in der Gegend folgende Sage erzählt:
Als der Teufel erfuhr, daß man in Venne eine Kirche bauen
wollte, geriet er in großen Zorn. Damit niemand hineinkommen
könnte, beschloß er, die Thür der Kirche zu versperren. Um Mitter-
nacht holte er einen großen Granitblock, legte eine dicke Kette darum
und lud ihn sich auf den Rücken. Der Teufel mußte aber mit
dem riesigen Stein bergan, so daß es ihm recht heiß dabei wurde.
Deshalb blieb er manchmal stehen, um auszuruhen. Dadurch aber
verspätete er sich, und als er gerade oben auf dem Berge war,
krähte der erste Hahn in Venne, und damit war des Teufels böse
Macht zu Ende. Wütend nahm er den Stein und stieß ihn in
den harten Boden des Berges. Wo aber die Kette um den Stein
gelegen hatte, bekam dieser zwei tüchtige Risse. Auch sieht man
an den Rändern noch die Spuren der Kette, und wo der Stein
auf des Teufels Rücken gelegen hat, ist der Granit von der höllischen
Hitze geschmolzen.
Das Pivitlänten.
Vor mehr als 800 Jahren war Wiho Ii. oder Pivit.bischof
von Osnabrück. Nach der Sitte jener Zeit ging er gern auf die
Jagd. Einst im Winter hatte er sich beim Jagen im Walde ver-
irrt und war von seinem Gefolge abgekommen. Lange mühte er
sich ab, durch das dichte Gebüsch zu einer menschlichen Wohnung
zu gelangen. Es war vergeblich, und bald sank er erschöpft zu
Boden. Tie Nacht brach herein, und da es grimmig kalt war,
schien der Tod durch Erfrieren sicher. Ter Bischof empfahl deshalb
seine Seele dem lieben Gott und erwartete ruhig sein Ende. Ta
begann plötzlich in der Nähe ein Glöcklein zu läuten. Nun strengte
er uoch einmal seine letzten Kräfte an, um den Ort zu erreichen,
von wo das Geläute ertönte. So kam er an ein Kloster, dessen
fromme Bewohner sich gerade zum Mitternachtsgebete in die Ka-
pelle begaben. Tie Mönche nahmen den Halberstarrten auf und
pflegten ihn liebevoll. Zum Tauk für seine Rettung, und um
armen Verirrteu den Weg zu zeigeu, befahl Wiho, daß im ganzen
Osnabrücker Lande am Abend vor jedem Sonn- und Feiertage
mit allen Glocken geläutet würde. Ties follte vou Allerheiligen
bis Lichtmeß geschehen. In den ältesten Kirchen des Landes, z. B.
in Alfhausen, Bersenbrück, Berge, findet dieses Geläute uoch
heute statt.
Der Alkenkrng.
In uralten Zeiten, als das Torf Alfhausen noch keinen Namen
hatte, lageu in der Gegend zwölf Häuser. An Sonn- und Feier-
tagen gingen die Leute aus dieseu Häusern über die große Wester-
Holter Heide nach Merzen zur Andacht, weil es ihnen noch an
einer Kirche fehlte.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer]]
Extrahierte Personennamen: Osnabrück Wiho
Extrahierte Ortsnamen: Venne Alfhausen Wester-
Holter_Heide
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weitere Umgebung nach Bruchmühlen und Bünde zu bietet dasselbe freund-
liche Bild.
Aber auch die Meller Berge mit ihren prächtigen Wäldern und stillen,
schattigen Waldwegen erfreuen den Wanderer. Nachdem wir vom ftleft
ins Tal geschaut haben, gehen wir über das „Weberhäuschen" oder die
„Ottoshöhe" zur Dietrichsburg (220 m). Vom Turm schweift der Blick
hinüber zum Teutoburger Walde; im Norden glänzt der Dümmer aus
der Ebene hervor, während im Westen die Türme Osnabrücks zu er-
kennen sind. Die Reste einer alten Burg erinnern an ferne Zeiten; hier
sollen Wittekinds Nachkommen gewohnt haben.
Am Nordfuße des Berges, an der „Buerschen" Straße, die hier die
Dörfer Oldendorf und Buer verbindet, liegt zwischen stillen Wald-
teichen und efeuumsponnenen Häuschen das Gut Ostenwalde in einem
herrlichen Parke.
Das Äasetal bis Osnabrück.
Schledehausen und die Schelenburg.
Die Hase fließt nach der Gabelung in weitem Bogen durch ein breites
Wiesental nach Nordwesten. Links grüßen die Holter Berge herüber, wäh-
Schelenburg.
rend an der rechten Seite die durchschnittlich etwa 150 m hohen Bergzüge
zwischen Oldendorf und Schledehausen liegen. Die ziemlich steil abfallen-
den Südabhänge dieser Höhen bieten Schuh vor Nord- und Ostwinden.
Dort befindet sich das Sanatorium Schledehausen. Es kann in seinen
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roetten Tiefebene. Die Wittlager Kreisbahn Kleinbahn) bringt uns aber
bald wieder zu den Bergen zurück nach Bad Essen. Die heilkräftigen
Solquellen und die reine Luft der prächtigen Essener Berge in der Nähe
haben diesem Orte einen bedeutenden Fremdenverkehr gebracht. Saubere
Straßen und Fußwege führen gleich in die Berge, wo schöne Wälder, mur-
melnde Quellen und hübsche Aussichtspunkte den Wanderer erfreuen.
Die Äunte und der Dummer.
Die Quellen der Hunte liegen in der Nähe von Buer. In einem
lieblichen Waldtale durchbricht das Bächlein das Wiehengebirge und fließt
durch fruchtbare Gegenden an Barkhausen, Amt Wittlage und Gut Ippen-
bürg vorbei. Viele wasserreiche Zuflüsse machen die Hunte bald zu einem
ansehnlichen Bache, der in Regenzeiten die Ufer häufig unter Wasser setzt.
Daher durchziehen zahlreiche Gräben und Kanäle die sumpfigen Wiesen,
um das Wasser abzuleiten. Auch das Bett der Hunte ist zum Teil künstlich
begradigt (reguliert) worden. Nördlich von Hunteburg fließt die Hunte
in den Dümmer.
Der Dümmer ist am besten von der Bahnstation Lembruch zu er-
reichen. Er ist ein etwa 3y2 km breites und 51/2 km langes, flaches Wasser-
becken (See). Der schlammige Grund liegt an manchen Stellen kaum 1 m
unter der Oberfläche. Die Kähne können daher nicht bloß durch Ruder
und Segel, sondern auch mit Stangen fortbewegt werden. Die Hechte,
Aale, Karpfen und andere Fische des Dümmer kommen in Osnabrück
regelmäßig zum Verkaufe. Die Umgegend des Sees ist eben wie ein
Tisch. Auf den von Gräben durchzogenen Wiesen weidet viel schönes
Vieh; auch Gänse sind dort überall zu sehen. Die Ufer des Dümmer sind
von Schilf und Weidengebüschen umrahmt.
Die Nette.
Der Hauptzug des Wiehengebirges zieht sich von Essen über Oster-
kappeln in westlicher Richtung (Venner Egge) bis zum Penterknapp,
wo das Hasetal zunächst einen Abschluß bildet. Nördlich der Venner
Egge sind einige Höhen vorgelagert (Kalkrieser Berg), dann beginnt das
Große Moor. Zwischen dem Hauptzuge des Wiehengebirges und den
südlichen Höhen, die von Schledehausen bis zum Schinkelberge reichen,
liegt ein Hügelland, das von der Nette und ihren Zuflüssen entwässert wird.
Die Bäche, welche sich zur Nette vereinigen, kommen vom Wichen-
gebirge, besonders aus der Gegend von Vehrte. Dort liegt der Süntel-
stein (Teufelsstein), von dem die Sage mancherlei zu erzählen weiß. Ebenso
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
TM Hauptwörter (200): [T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser]]