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1. Leitfaden in zwei getrennten Lehrstufen für den geographischen Unterricht in höheren Lehranstalten - S. uncounted

1852 - Osnabrück : Rackhorst
den meisten Raum zugebilligt erhalten, darnach diejenigen Lander, welche durch politische oder commercielle Bedeutung hervorragen, also Frankreich, Großbritannien, die beiden Indien, die Ver. Staaten, Bra- silien u. a. ■— Insbesondere darf hier über Deutschland noch Folgen- des bemerkt werden. Sowol seine natürl. als auch statist. Verhält- nisse sind ausführlicher dargestellt worden, z. B. die ethnogr. Unter- schiede, welche sich neuerdings so sehr bemerkbar gemacht, die indu- striellen und commerciellen Zustände, soweit sie für Schüler faßlich und nöthig sind, die Land- und Secwehrverfassung. Die bedeuten- deren Bundesstaaten wird man genauer beschrieben finden. Auch dies Mal hat das Kgr. Hannover die umfassendste Behandlung erfah- ren, und ist auch auf die mit demselben zusammengrenzenden Länder mehr Rücksicht genommen worden. Der Berf. hat es sich auch jetzt nicht versagen können, seiner Heimat, dem Osnabrückischeu, und insbesondere den orograph. Verhältnissen derselben einen vielleicht un- verhältnißmäßigen Raum zuzuweisen, was ja wol weder einer Begrün- dung noch auch Entschuldigung bedarf. — Soweit es ihm möglich war, hat der Verf. überall die neuesten Zustände angegeben. In der phys. Geographie ist er vorzugsweise dem trefflichen Lehrbuche v. D. V ölt er (3 B>), in der polit. der 5. Aust, des Vo lg er scheu Handbuches gefolgt. Doch standen ihm sehr viele zuverlässige neuere Data zu Gebote, deren Fundorte nicht wol alle angegeben werden können. Kundigen wird es nicht entgehen, wie z. B. aus Humboldt's Kosmos I., Aus. der Natur und Centralasien, aus Winderlich's Deutschland u.der Zeitschrift „Ausland" viel Neues in das Büchlein übergegangen ist. — Auch in dieser Ausgabe ist vor- zugsweise Bezug genommen auf Stieler's Schulatlas und auf den W a n d a t l a s v. S y d o w, welcher nebst einem Handatlas von ebendems. Verf. die wärmste Empfehlung verdient. — Eine Erläute- rung der Abkürzungen dürfte wol unnöthig sein. — Der Verf. hofft den reichhaltigen Stoff, welchen das Buch bietet, so gestellt zu haben, daß jedem Lehrer in der weiteren Erörterung desselben genügend freie Hand gelassen bleibt. Osnabrück, im Mai 1850. Kormort zur drittln Auflage. ¡38im bot Verbesserungen, die das Buch erfahren bat, soll hier nur die Erweiterung der politischen Geographie, insbesondere der von Preußen, Italien, Belgien, China, erwähnt werden. Osnabrück, im November 1851.

2. Leitfaden in zwei getrennten Lehrstufen für den geographischen Unterricht in höheren Lehranstalten - S. 36

1852 - Osnabrück : Rackhorst
36 ten Häfen. — d. Zwischen a. u. b. meist Sand flachen (Mark Bran- denburg). — e. Zwischen a. u. d. hercyn. Geb. frnchtb. Thonboden. 2. Die westl. Ebene od. das niedersächsische, westfäl. u. nie- derrhein. Tiefland (einschließlich Belgien u. Holland). — Dringt als münstersche Eb. meerbusenartig zw. Osning u. Haarstrang ein. — a. Längs dem Nfuße der Geb. fruchtb. Landschaf- ten: Flandern, Sbrabant, jülicher u. kölner Land, Hellweg rc. — b. Von Nbrabant an bis in die cimbr. Hi. die Region des Haidelandes mit Torfmooren (der Peel, Bourtanger M., Saterland). — Geest. — c. Die Marschniederungen längs der ganzen Nordseeküste u. an den Ufern der großen Flüsse. — Deiche. — Neues Land: Polder, Kooge. — d. Von der holländ. Hi. an ostwärts zw. der Küste u. den Strandinseln das Watt. An Fruchtbarkeit wird Ndentschl. von dem südl. nicht über- troffen. Ausgezeichnet fruchtbar sind in Nd., außer den Marschen, alle Landschaften längs dem ganzen Nfuße des Mittelgeb., die goldene Aue am Sfuße des Unterharzes, Meklenburg, Holstein. — Auch im S. fehlen uncultivirbare Strecken nicht, z. B. die Isar- und Donaumöser. Im d. Tiefl. Bruchsteine selten, dagegen zahllose Wander- blöcke. In den preuß. Küstenländern Bernstein (Land- u. See-B.). §. 96. Inseln. Längs der N o r d se e k ü st e ausgedehnte Sandbänke, deren Gipfel die dürren Strandinseln Borkum, Nordernei, Langeroge, Spi- keroge, Wangeroge u. a. — Helgoland (engl.), ein stets ab- nehmender röthl. Sandsteinfels, c. 200'. — Die Ostseeinseln mit Kreidefelsen: das schöne Rügen (18% Om.) mit der Stub- benkammer 540) dem Vorgb. Arcona 200'; — Usedom, Wollin. 8. 97. Die deutschen Gewässer. D. besitzt eine ungewöhnlich große Anzahl fließender Gewässer, u. zwar außer 9 schiffb. Haupt- u. etwa 60 schiffb. Neben-u. Küstenflüssen über 500 Flüsse, die nicht unter 5 M. lang.— D. steht durch seine Flüsse mit vier Meeren in Verbindung.— Nutzbarkeit durch Canäle vermehrt. A. Gebiet der Nordsee. Die Nordsee hat an d. deutsch. Küste folgende Busen: Dol- lart, Jahde, die weiten Mündungen der Ems, Weser, Elbe. Größte Tiefe 600'; flache, seichte Küsten; das Watt; Strandinseln. — Wasserfläche — 12,900 Om.; deutsches Landgebiet — 5200om.

3. Heimatkunde des Regierungsbezirks Osnabrück - S. 1

1901 - Osnabrück : Pillmeyer
Eho A. Asnciörück im allgemeinen. I. £a%c und (Brenden. Die Provinz Hannover bildet die nordwestliche Ecke von Deutschland. Der Regierungsbezirk Osnabrück liegt im Südwesten dieser Provinz. Er berührt im Westen das Ausland, nämlich das Königreich Holland. Im Norden wird er von dem Regierungsbezirk Anrich begrenzt. Im nordöstlichen Winkel seiner Grenze liegt das Großherzogtum Oldenburg. Im Osten, südlich vom Dümmer, ist etwa 1 Stunde lang der Regierungsbezirk Hannover unsere Grenze. Von da ab ist östlich und im ganzen Süden die Provinz Westfalen unser Nachbar bis zur holländischen Grenze. Ii. Oröße und Simvoßnerzaßt. Die Provinz Hannover hat 6 Regierungsbezirke. Von diesen ist Osnabrück der drittgrößte. Er ist 6205 qkm groß. Es wohnen darin 328 611 Menschen. Das ist nicht viel. Andere Regierungs- bezirke, z. B. Hannover und Hildesheim, habeu viel mehr Ein- wohner. Hannover ist doppelt so stark bevölkert, obgleich dieser Regierungsbezirk kleiner ist als der nnsrige. Nur der kleine Re- gierungsbezirk Aurich hat weniger Einwohner als Osnabrück, und uur iu Lüneburg wohnen die Menschen noch weiter auseinander. Länder, in denen es viel Sandboden, Heide und Moor giebt, sind immer wenig bevölkert. Iii. (Kodenöeschaffenheik. Im Osnabrückischen ist das Land gebirgig. Von hier ziehen sich Hügel bis nach Fürstenau. Im Norden unseres Regierungsbezirks habeu wir östlich von der Ems die kleineren Höhen des Hu mm- l i n g s. Alles übrige ist Tiefland. Das Gebirgsland besteht aus zwei schmalen Bergreihen, welche durch das Thal der Hase und Else voneinander getrennt sind. Der nördliche Zug heißt Wieheugebirge, der südliche Teuto- burgerwald. Am Abhang der Berge ist das Land meistens fruchtbar. Auch am Nord- und Südrand haben wir vor den Bergen fast überall einen Streifen des besten Ackerbodens. Das Hügelland und die Tiefebene sind größtenteils wenig fruchtbar, am meisten noch in den Flnßthälern. Im übrigen finden wir überall viel Heide und Moor, im Emslande auch kahle Sand- dünen. Heide giebt es besonders viel im Bentheimschen, Lingenschen, Meppenschen und aus dem Hümmling. Auch das Wittefeld nördlich von Osnabrück ist Heide. Die bedeutendsten Moore sind das Bnr- tanger Moor an der holländischen Grenze, das Aremberger Moor nördlich und westlich vom Hümmling, das große Moor nördlich von den Osnabrücker Bergen, die Moore im Bentheimschen und viele kleinere. t

4. Heimatkunde des Regierungsbezirks Osnabrück - S. 15

1901 - Osnabrück : Pillmeyer
— 15 — i Quer durch dieses Viereck ziehen von Südosten nach Nord- Westen in gleicher Richtung (parallel) zwei schmale Gebirge. Das nördliche ist das Wiehengebirge, das südliche der Teuto- bürg erw ald. Zwischen beiden fließen im Thal die Hase nach Westen und die Else uach Osten. In diesem Flußthal liegt nahe an der westlichen Grenze auch die Hauptstadt unseres Regierungs- bezirkes, das alte, ehrwürdige Osnabrück, die Königin im Hasegau. 1. Die Stadt Osnabrück. Osnabrück ist eine alte Bischofsstadt, die von Karl dem Großen vor mehr als 1100 Jahren (783) gegründet wurde. Dieser große Kaiser führte ringsum im Lande das Christentum ein und stiftete den Tom und eine Schule, aus der sich später das Gymnasium Caroliuum entwickelte. Ter erste Bischof des Bistums war der hl. Wiho. Ter älteste Teil der Stadt ist der Tom und die ringsum liegenden Gebäude. Diese waren mit Wall und Graben umgeben. Später wurden Festungsmauern gebaut, welche auch alle übrigen Häuser umschlossen. Seit 1876 sind diese Wälle niedergerissen. Nur der Herrnteichswall und einige alte Festungstürme sind stehen geblieben. Jetzt wohnen in der Stadt über 50 000 Menschen. Vor 30 Jahren hatte sie erst 23 000 Einwohner, also hat sie sich seit dem letzten Kriege mehr als verdoppelt. Während Osnabrück zur Zeit unserer Großeltern noch eine kleine, stille Stadt war, rings von hübschen Gärten umgeben, hat es jetzt viele große Fa- briken und einen bedeutenden Handel. Weltberühmt ist sein Stahl- werk. 7 Kirchen mit zum Teil stattlichen Türmen überragen die Stadt: der Dom (kath.), die Marienkirche (ob.), die Katharinen- kirche (ev.), die Johanniskirche (kath.), die Bergkirche (reform.) und die Gymnasialkirche (kath.); dazu kommt noch die im Bau begriffene Herz-Jesu-Kirche (kath.). An Schulen sind vorhanden: 2 Gymnasien, 1 Realgymnasium, 1 Realschule, 1 Handelsschule, 2 Lehrerseminare, 2 höhere Töchterschulen, 1 Bürgerschule und viele Volksschulen in meist schönen, großen Gebäuden. Außerdem besteht 1 Taubstummenanstalt, 1 Handfertigkeitsschule, 1 gewerbliche und 1 kaufmännische Fortbildungsschule. An wohlthätigen Anstalten nennen wir 2 Waisenhäuser, 1 Kiuderhospital, 2 Krankenhäuser und 1 Irrenanstalt. Hierzu kommen noch viele Vereine, welche sich die Aufgabe gestellt haben, Arme, Kranke und Waisen zu unter- stützen. Unter den übrigen öffentlichen Gebäuden sind als die schönsten und bedeutendsten zu nennen: Tie königliche Regierung, der Justizpalast, das Schloß, die Post, der Centralbahnhos, das Museum und die beiden Kasernen für Infanterie und Artillerie. Recht hübfch ist der Marktplatz mit seinen alten Giebelhäusern, der schönen Marienkirche und dem altertümlichen Rarhause. In dem Friedenssaale dieses Rathauses wurde 1648 der westfälische Friede geschlossen, welcher dem schrecklichen 30 jährigen Kriege ein Ende machte. Gerade vor^ der großen Treppe des Rathauses steht das Denkmal Stüves. Stüve war einer der tüchtigsten Bürgermeister

5. Heimatkunde des Regierungsbezirks Osnabrück - S. 18

1901 - Osnabrück : Pillmeyer
— 18 — Ter südwestlichste Teil unseres Regierungsbezirkes ist wieder ganz eben und weniger fruchtbar als der gebirgige Teil des Osna- brücker Landes. Der Wanderer trifft oft größere Strecken vou Sand, Heide und auch Moor. Durchflossen wird dieser Laud- strich vou der Glane und ihren Zuflüssen. Tieselbe kommt bei Iburg aus den Bergen und fließt zuerst südlich, dann westlich ins Westfälische zur Ems. Zu nennen sind hier die Dörfer Glane und Remsede nahe bei den Bergen, Laer westlich von: Laer- berge, und Glaudorf 2 Stunden südlich von Iburg. Am Süd- abhange der Berge erbaut mau jetzt die sogenannte Teutoburger- wald-Eisenbahn von Ibbenbüren nach Gütersloh, welche unter an- dern auch die Orte Iburg und Laer berühren wird. 3. Das Wiehengebirge. Das Wiehengebirge beginnt an der Weser und der Porta Westfalica. Bei Buer betritt es unser Land und endigt ungefähr bei Fürstenau. Es ist durchschnittlich 2 Meilen breit und besteht in der Hauptsache aus einem langen Bergrücken, der von mehreren Querthälern durchbrochen ist. Tie tiefsten Querthäler sind die Thäler der Hunte und Hase. Der Nordrand bildet eine ziemlich gerade Linie. Nur der K a l k r i e s e r Berg östlich von Engter springt weit in die Ebene vor, ähnlich wie bei Rothenfelde der Laerberg. Auch durch das Wiehengebirge gehen 2 Bahnen: die eine, von Osnabrück nach Oldenburg, hat das breite, be- queme Hasethal als Weg gewählt; die andere, von Osna- brück nach Bremen, geht bei Osterkappeln durchs Gebirge; teilweise hat man ihr einen Hohlweg durch die Berge schlagen müssen. Zahlreiche Chausseen führen durch odtr über die Berge. Das gauze Gebirge trägt schönen Land- und Nadelwald; es hat auch ebeuso fruchtbare Äcker im Innern und am Fuße wie der Teutoburgerwald. Am nördlichen Rande, in der Ebene, reiht sich eine Ortschaft an die andere. Wir wollen von Westen anfangend nur nennen: Bramsche, Engter, Venne, Wehrendorf, Bad Essen, W i t t l a g e, Rabber, Brockhausen, W i m - mer, Lintorf. Zwischen diesen Orten liegen überall einzelne Bauernhöfe. In einiger Entfernung von den Bergen wird aber das Land unfruchtbar und deshalb weniger bevölkert. Tort liegt das „große Moor" an der oldenburgischen Greuze, dessen branne Fläche wir schon von den Osterkappeler Bergen aus sehen können. Westlich davon merken wir uns den Flecken Vörden. Nicht weit von Vörden liegen die aus Sand und Geröll bestehenden Da m m e r Berge, die schon fast ganz zu Oldenburg gehören. Ostlich vom „großen Moor" liegt uicht weir von der Grenze Hunteburg am linken Ufer der Hunte, die hier von links einen kleinen Zufluß, die Elze, aufnimmt, welcher aus den Kalkrieser Bergen kommt. Tie Hunte fließt durch den Dümmer, den ^größten See unserer Provinz, welcher 1 Stunde breit und 1v2 Stunden lang ist, aber keine große Tiefe hat. Er bildet eine knrze Sirecke auch die Grenze. Moore umgeben ihn von allen Seiten. An den seichten

6. Heimatkunde des Regierungsbezirks Osnabrück - S. 19

1901 - Osnabrück : Pillmeyer
— 19 — Stellen nahe am Ufer wächst viel Schilf, in dem Wildenten und andere Wasservögel leben. Südlich von Vörden liegt das Witte- feld, südwestlich von Hunteburg das Kerlsfeld. Beide sind berühmt wegen der vielen Sagen, Hünengräber und alten Be- festigungen. Da man hier auch viele römische Münzen und Waffen gefunden hat, so glaubt man, daß hier die alten Germanen viele Kämpfe mit den Römern gehabt habeu. Vielleicht kamen die Römer von der unteren Weser und wollten durch das Osnabrücker Land zurück zum Rhein. In dieser Gegend und näher bei den Bergen giebt es viele Herrensitze, welche nach westfälischem Brauch „Haus" genannt werden, z. B. Haus B a r e n a n, südlich vom großen Moor, in dessen Nähe besonders viele römische Gegenstände ge- fuudeu worden find. Ebenfalls unweit der Hunte, an ihrem rechten Ufer, aber näher bei den Bergen, liegt Bohmte. Dieses Dorf ist eine Station an der Osnabrück—bremer Bahn. Außerdem geht von hier eine neu- gebaute Kreisbahn über Efsen, Wittlage und Lintorf nach Holz- häufen im Wiehengebirge. Hier trifft sie die Bahn, welche von Bünde nach Lübbecke führt. 4. Das Hügelland und Flußthal zwischen beiden Gebirgen. Mitten zwischen den beiden Gebirgen liegt ein tiefes Thal, welches von einem merkwürdigen Doppelflusse durchströmt wird. Dieser entspringt im Teutoburgerwald, südlich von Welling- holz hausen. Zuerst fließt er nordwärts. Nicht weit von dem Dorfe Gesmold teilt er sich in 2 Teile. Der kleinere Teil heißt Elfe: er fließt nach Osten hin und ergießt sich bei Löhne in die Werre, welche in die Weser mündet. Der größere ist die Hase, welche westwärts fließt und schließlich in die Ems mündet. Der- selbe Nebenfluß gehört also zu zwei verschiedenen Strömen. Eine solche Gabelung oder Bifurkatiou ist sehr selten. Die Hafe fließt nach Westen durch Osnabrück. Bald hinter dieser Stadt biegt sie nach Norden um und bildet hier auch eiue kurze Strecke die Greuze zwischen nnserm Regierungsbezirk, und der Provinz West- faleu. Bei Bramsche verläßt sie die Berge und tritt in die Ebene ein. In diesem Flußthal geht die Bahn von Osnabrück über Löhne und Minden nach Hannover. Eine wichtige Station der- selben in uuserm Regierungsbezirk ist Melle an der Else, ein freundliches Städtchen mit 2 Kirchen, welches viele Fabriken, fowie ein Solbad hat. Von dem Flnßthale bis zu dem Hauptzuge des Teutoburger- Waldes ist das ganze Land hügelig und bergig. An der Ostgrenze reichen die Riemsloher Höhen bis nahe an die Else; in der Mitte des Landes springen die Berge von Holte und Bissen- dorf weit nach Norden vor; ebenso bei Osnabrück der Härder- b e r g und Schölerberg. Das Land ist fast immer fruchtbar. Daher ist es mit großen und kleinen Ortschaften übersäet, und zwischen ihnen erblickt der Wanderer auf Schritt und Tritt die dunklen Strohdächer oder

7. Heimatkunde des Regierungsbezirks Osnabrück - S. 21

1901 - Osnabrück : Pillmeyer
— 21 — Vom Wiehengebirge ziehen sich ebenfalls Berge und Hügel südwärts bis nahe an den Fluß heran. Unter ihnen merken wir uns nördlich von Melle die Berge von der D i e t r i ch s b u r g bis Schledehausen, sowie bei Osnabrück den Schinkelberg, Hasterberg und P i e s b e r g. Auch in diesem Hügellande haben wir fast überall fruchtbare Ländereien und viele Laub- und Nadel- Wälder. Deshalb finden sich auch in den Senkungen des Gebirges überall Einzelhöfe und geschlossene Ortschaften, unter ihnen sehr bekannte. Da ist zuerst mitteu zwischen Osnabrück und Bramsche Wallenhorst. Hier bewundern wir die neue Kirche mit ihrem weit sichtbaren, schlanken Turm. Nicht weit davon, ans der andern Seite der Chaussee, liegt die alte Kirche, ein uraltes, kleines Gottes- haus. Von ihr wird gesagt, es sei die älteste Kirche ringsum, von Karl dem Großen gegründet. Statt eines Hahnes sieht man auf der Turmspitze ein Huhn. Das soll angeblich bedeuten, daß vou dieser Kirche die übrigen im Lande gleichsam ausgebrütet seien. Südöstlich von Wallenhorst, 2 Stunden von Osnabrück, liegt an der Ruller Flut Dorf und Kloster Rulle, ein seit Jahrhuu- derten berühmter Wallfahrtsort. Die Kirche besteht eigentlich ans zwei aneinandergebanten Kirchen. Nicht weit von diesem Orte liegt auf dem Esch ein Hünengrab, die H e l m i ch st e i n e. Die Sage erzählt, daß darunter Wittekinds Gemahlin Gewa begraben liege. In der Nähe sind auch die geringen Reste einer sogenannten Wittekiudsburg auf der Höhe nahe am Mühlenbach fichlbar. Tie vielen Wittekindsburgen im Wiehengebirge haben meist nichts nlit Wittekind und den Sachsen zu thnn. Fast am Rande des Gebirges liegt 3 Stunden nordöstlich von Osnabrück Osterkap- peln mit schöner Umgebung und weiter Fernsicht in die Ebene Von dem Aussichtsturme aus. Zwischen beiden Orten in der Mitte schaut aus dem Grün Belm mit seinen zwei Kirchen. In der uralten katholischen Kirche soll wiederum Gewa begraben und Wittekind selbst getauft worden sein. Es giebt viele Orte, von welchen dasselbe gesagt wird; in Wirklichkeit ist Wittekind aber in der französischen Stadt Attigny (sprich Attinji) getauft worden. Andere Orte am Südabhang des Wiehengebirges sind weiter ostwärts: Schledehausen mit der Schelenbnrg und einem neuen, schönen Sanatorium (Heilanstalt sür schwächliche Leute); hannoversch Oldendorf, in dessen Nähe das schöne Gut Ostenwalde und auf waldiger Höhe die Dietrichsburg liegen; Buer, mitten zwischen schönen Bergen und Wäldern, nicht weit von der Huntequelle. Ii. Das (Aeliet der Hase im Tieftand. 1. Von Bramsche bis Quakenbrück. Bei Bramsche verläßt die Hase das Wiehengebirge und tritt in das Tiefland ein. Ihre nördliche Richtung behält sie bei bis Quakenbrück. Auf dieser ganzen Strecke sind ihre Ufer fast immer fruchtbar. Mehrmals teilt sie sich in verschiedene Arme, die aber

8. Heimatkunde des Regierungsbezirks Osnabrück - S. 32

1901 - Osnabrück : Pillmeyer
• Der Tünnensteen. Ter Sünnensteen heißt eigentlich Süntelstein. Derselbe liegt am Nordabhang des Wiehengebirges, nicht weit von Venne. Es ist ein hoher Granitblock, der wohl 12 Fuß hoch und unten 8 Fuß breit und 4 Fuß dick ist. Au der nördlichen Seite befindet sich eine Vertiefung. Von ihm wird in der Gegend folgende Sage erzählt: Als der Teufel erfuhr, daß man in Venne eine Kirche bauen wollte, geriet er in großen Zorn. Damit niemand hineinkommen könnte, beschloß er, die Thür der Kirche zu versperren. Um Mitter- nacht holte er einen großen Granitblock, legte eine dicke Kette darum und lud ihn sich auf den Rücken. Der Teufel mußte aber mit dem riesigen Stein bergan, so daß es ihm recht heiß dabei wurde. Deshalb blieb er manchmal stehen, um auszuruhen. Dadurch aber verspätete er sich, und als er gerade oben auf dem Berge war, krähte der erste Hahn in Venne, und damit war des Teufels böse Macht zu Ende. Wütend nahm er den Stein und stieß ihn in den harten Boden des Berges. Wo aber die Kette um den Stein gelegen hatte, bekam dieser zwei tüchtige Risse. Auch sieht man an den Rändern noch die Spuren der Kette, und wo der Stein auf des Teufels Rücken gelegen hat, ist der Granit von der höllischen Hitze geschmolzen. Das Pivitlänten. Vor mehr als 800 Jahren war Wiho Ii. oder Pivit.bischof von Osnabrück. Nach der Sitte jener Zeit ging er gern auf die Jagd. Einst im Winter hatte er sich beim Jagen im Walde ver- irrt und war von seinem Gefolge abgekommen. Lange mühte er sich ab, durch das dichte Gebüsch zu einer menschlichen Wohnung zu gelangen. Es war vergeblich, und bald sank er erschöpft zu Boden. Tie Nacht brach herein, und da es grimmig kalt war, schien der Tod durch Erfrieren sicher. Ter Bischof empfahl deshalb seine Seele dem lieben Gott und erwartete ruhig sein Ende. Ta begann plötzlich in der Nähe ein Glöcklein zu läuten. Nun strengte er uoch einmal seine letzten Kräfte an, um den Ort zu erreichen, von wo das Geläute ertönte. So kam er an ein Kloster, dessen fromme Bewohner sich gerade zum Mitternachtsgebete in die Ka- pelle begaben. Tie Mönche nahmen den Halberstarrten auf und pflegten ihn liebevoll. Zum Tauk für seine Rettung, und um armen Verirrteu den Weg zu zeigeu, befahl Wiho, daß im ganzen Osnabrücker Lande am Abend vor jedem Sonn- und Feiertage mit allen Glocken geläutet würde. Ties follte vou Allerheiligen bis Lichtmeß geschehen. In den ältesten Kirchen des Landes, z. B. in Alfhausen, Bersenbrück, Berge, findet dieses Geläute uoch heute statt. Der Alkenkrng. In uralten Zeiten, als das Torf Alfhausen noch keinen Namen hatte, lageu in der Gegend zwölf Häuser. An Sonn- und Feier- tagen gingen die Leute aus dieseu Häusern über die große Wester- Holter Heide nach Merzen zur Andacht, weil es ihnen noch an einer Kirche fehlte.

9. Heimatkunde für die Schulen Osnabrücks - S. 46

1915 - Osnabrück : Pillmeyer
— 46 — weitere Umgebung nach Bruchmühlen und Bünde zu bietet dasselbe freund- liche Bild. Aber auch die Meller Berge mit ihren prächtigen Wäldern und stillen, schattigen Waldwegen erfreuen den Wanderer. Nachdem wir vom ftleft ins Tal geschaut haben, gehen wir über das „Weberhäuschen" oder die „Ottoshöhe" zur Dietrichsburg (220 m). Vom Turm schweift der Blick hinüber zum Teutoburger Walde; im Norden glänzt der Dümmer aus der Ebene hervor, während im Westen die Türme Osnabrücks zu er- kennen sind. Die Reste einer alten Burg erinnern an ferne Zeiten; hier sollen Wittekinds Nachkommen gewohnt haben. Am Nordfuße des Berges, an der „Buerschen" Straße, die hier die Dörfer Oldendorf und Buer verbindet, liegt zwischen stillen Wald- teichen und efeuumsponnenen Häuschen das Gut Ostenwalde in einem herrlichen Parke. Das Äasetal bis Osnabrück. Schledehausen und die Schelenburg. Die Hase fließt nach der Gabelung in weitem Bogen durch ein breites Wiesental nach Nordwesten. Links grüßen die Holter Berge herüber, wäh- Schelenburg. rend an der rechten Seite die durchschnittlich etwa 150 m hohen Bergzüge zwischen Oldendorf und Schledehausen liegen. Die ziemlich steil abfallen- den Südabhänge dieser Höhen bieten Schuh vor Nord- und Ostwinden. Dort befindet sich das Sanatorium Schledehausen. Es kann in seinen

10. Heimatkunde für die Schulen Osnabrücks - S. 50

1915 - Osnabrück : Pillmeyer
— 50 — roetten Tiefebene. Die Wittlager Kreisbahn Kleinbahn) bringt uns aber bald wieder zu den Bergen zurück nach Bad Essen. Die heilkräftigen Solquellen und die reine Luft der prächtigen Essener Berge in der Nähe haben diesem Orte einen bedeutenden Fremdenverkehr gebracht. Saubere Straßen und Fußwege führen gleich in die Berge, wo schöne Wälder, mur- melnde Quellen und hübsche Aussichtspunkte den Wanderer erfreuen. Die Äunte und der Dummer. Die Quellen der Hunte liegen in der Nähe von Buer. In einem lieblichen Waldtale durchbricht das Bächlein das Wiehengebirge und fließt durch fruchtbare Gegenden an Barkhausen, Amt Wittlage und Gut Ippen- bürg vorbei. Viele wasserreiche Zuflüsse machen die Hunte bald zu einem ansehnlichen Bache, der in Regenzeiten die Ufer häufig unter Wasser setzt. Daher durchziehen zahlreiche Gräben und Kanäle die sumpfigen Wiesen, um das Wasser abzuleiten. Auch das Bett der Hunte ist zum Teil künstlich begradigt (reguliert) worden. Nördlich von Hunteburg fließt die Hunte in den Dümmer. Der Dümmer ist am besten von der Bahnstation Lembruch zu er- reichen. Er ist ein etwa 3y2 km breites und 51/2 km langes, flaches Wasser- becken (See). Der schlammige Grund liegt an manchen Stellen kaum 1 m unter der Oberfläche. Die Kähne können daher nicht bloß durch Ruder und Segel, sondern auch mit Stangen fortbewegt werden. Die Hechte, Aale, Karpfen und andere Fische des Dümmer kommen in Osnabrück regelmäßig zum Verkaufe. Die Umgegend des Sees ist eben wie ein Tisch. Auf den von Gräben durchzogenen Wiesen weidet viel schönes Vieh; auch Gänse sind dort überall zu sehen. Die Ufer des Dümmer sind von Schilf und Weidengebüschen umrahmt. Die Nette. Der Hauptzug des Wiehengebirges zieht sich von Essen über Oster- kappeln in westlicher Richtung (Venner Egge) bis zum Penterknapp, wo das Hasetal zunächst einen Abschluß bildet. Nördlich der Venner Egge sind einige Höhen vorgelagert (Kalkrieser Berg), dann beginnt das Große Moor. Zwischen dem Hauptzuge des Wiehengebirges und den südlichen Höhen, die von Schledehausen bis zum Schinkelberge reichen, liegt ein Hügelland, das von der Nette und ihren Zuflüssen entwässert wird. Die Bäche, welche sich zur Nette vereinigen, kommen vom Wichen- gebirge, besonders aus der Gegend von Vehrte. Dort liegt der Süntel- stein (Teufelsstein), von dem die Sage mancherlei zu erzählen weiß. Ebenso
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