Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Die neuere Zeit - S. 245

1872 - Paderborn : Schöningh
— 245 — 2. Der Aufstand in Tyrol, 1809. Dieses schöne Gebirgsland mit seinen freiheitliebenden Bewohnern war im Pressburger Frieden von Oesterreich an Baiern abgetreten. Die baierische Verwaltung ging in dem neu erworbenen Lande mit der Einführung französischer Einrichtungen rücksichtslos vor. Die Klöster wurden aufgehoben und ihre Güter eingezogen, die Schule ward von der Kirche getrennt, und ckie alten Landesfreiheiten, welche Oesterreich immer geschont hatte wurden vernichtet. Daher erhoben sich die Tyroler, sobald nur die österreichische Regierung den Krieg gegen Napoleon erklärte, in einem allgemeinen Aufstande, um sich wieder an die angestammte österreichische Herrschaft anzuschliesen. Unter tüchtigen selbstgewählten Führern, dem biedern, thatkräftigen Sandwirth vom Passeirthal Andreas Hofer, dem tapferen Speckbacher und dem begeisterten Capuziner Haspinger, sammelten sich die geübten Schützen, und als der Vortrab eines österreichischen Heeres an der Grenze erschien, brach der lange geheim gehaltene Aufstand offen aus. Der Krieg wurde mit wechselndem Glücke geführt. Die Baiern wurden aus der Hauptstadt Innspruck vertrieben und nahmen sie wieder ein. Aber zum zweiten Male eroberten die Tyroler die Stadt durch den Sieg am Iseiberge, wo sie in Schluchten und Engpässen mit sicher treffenden Büchsen und herabgeworfenen Felsstücken den Feind vernichteten. Als Oesterreich dennoch im Wiener Frieden Tyrol preisgab und die Franzosen unter Lefebvre jetzt freie Hand gegen das Land erhielten, legte Hofer gegen Zusicherung einer Amnestie die Waffen nieder, liess sich aber später doch zur Erneuerung des Krieges verleiten. Von der Hebermacht der Baiern und Franzosen erdrückt musste er fliehen und verbarg sich in einer Sennhütte; hier wurde er an die Franzosen verrathen und in Mantua erschossen, 19. Febr. 1810. Um das Stammesgefühl der Tyroler zu brechen, ward Südtyrol mit Illyrien vereinigt. Norddeutsche Freischaaren. Auch in Norddeutschland begann sich das Freiheitsgefühl zu regen, gab sich aber bei der mangelnden Unterstützung der Regierungen nur in der Bildung vereinzelter Freischaaren kund. Der preussische Major von Schill suchte durch einen Handstreich Cassel zu nehmen und das Königreich Westfalen aufzulösen Indes« sein Unternehmen misslang; er musste sich nach Stralsund zurück-

2. Die neuere Zeit - S. 226

1872 - Paderborn : Schöningh
226 — Rücken zu fallen. Der überraschte General Melac rückte ihm bei Marengo entgegen und hatte schon nach langem Kampfe die feindlichen Reihen zum Weichen gebracht, als der eben aus Aegypten zurückkehrende Desaix auf der Wahl statt erschien und den Sieg der französischen Waffen entschied, 14. Juli 1800. Aber da der Sieger in der Schlacht viele Verluste erlitten hatte — auch der tapfere Desaix war im Kampfe gefallen —, so konnte er den Oesterreichern den freien Abzug über die Etsch nicht wehren. Unterdess hatte auch das französische Heer in Süddeutschland glückliche Fortschritte gemacht. Durch Moreaus entscheidenden Sieg bei Hohenlinden in Baiern über den jungen Erzherzog Johann (3. Dec. 1800) sah sich Oesterreich, obwohl es sich gegen England verpflichtet hatte keine einseitigen Unter-handlungen anzuknüpfen, doch zum Frieden von Luneville genöthigt, welcher auf der Grundlage des Friedens von Campo Formio abgeschlossen wurde, 9. Februar 1801. Das linke Rheinufer verblieb bei Frankreich, und die dadurch benachteiligten deutschen Fürsten sollten durch Säkularisation geistlicher Gebiete und Mediatisirung mehrerer Reichsstädte entschädigt werden. Diese Entschädigungen wurden aber erst nach zwei Jahren zu Rastadt in dem Reichsdeputationshauptschluss festgesetzt, 1803. Hier erhielt Oesterreich zum Ersatz für die Abtretung des Breisgaus an den Herzog von Modena die Bisthümer Brixen und Trient; Preussen Hildesheim und Paderborn, ein Drittel von Münster, Erfurt nebst dem Eichsfelde und einige Reichsstädte und Abteien. Auch Baiern, Würtemberg und Baden wurden ansehnlich vergrößert. Der Grossherzog von Toscana bekam als Besitzer von Salzburg die Kurwürde, trat aber sein Grossherzogthum an Parma ab; auch Baden, Würtemberg und Hessen wurden zu Kurfürstentümern erhoben. Der Fürst von Oranien erhielt für den Verlust der Erbstatthalterwürde die Abteien Fulda, Corvey und die Stadt Dortmund. Von allen Bisthümern blieb nur Mainz unter einem Reichskanzler (Dalberg), wenngleich wesentlich geschmälert, bestehn. Die Zahl der freien Reichsstädte (51) wurde auf 6 beschränkt: Hamburg, Bremen, Lübeck, Frankfurt a/M., Augsburg und Nürnberg. Da der russische

3. Die neuere Zeit - S. 232

1872 - Paderborn : Schöningh
— 232 - Wien, dessen Commandant sich durch die falsche Nachricht des Waffenstillstands täuschen liess, fast ohne Schwertstreich ein, und Napoleon hielt seinen feierlichen Einzug in die Hauptstadt. Dann rückte der Sieger gegen das vereinigte österreichischrussische Heer, bei dem sich auch die Kaiser Franz und Alexander befanden, nach Mähren vor. Hier schlug er am Jahrestage seiner Kaiserkrönung, am 2. Decbr. 1805, auf einem selbstgewählten Schlachtfelde die berühmte Dreikaiserschlacht bei Austerlitz, in der sich das Talent des grossen Schlachtenlenkers auf das glänzendste offenbarte. Das überlegene Heer der Verbündeten (90,000 M. gegen 70,000) wurde so vollständig geschlagen, dass der Kaiser Franz selbst im Lager des Siegers um den Waffenstillstand unterhandelte. 3. Der Friede zu Pressburg. Preussen, welches mit seinem Beitritt zu den Verbündeten zu lange gezaudert hatte, schloss jetzt mit dem Sieger einen Vertrag zu Schönbrunn, worin der Minister Haugwitz ohne die königliche Vollmacht Anspach an Baiern, Cleve und Neuchatel an Frankreich abtrat, aber Aussicht auf Entschädigung durch Hannover erhielt (15. Decbr. 1805). Oesterreich musste im Frieden zu Pressburg (26. Decbr.) Venedig an Italien, Vorarlberg, Tyrol und einen Theil der vorderösterreichischen Besitzungen an Baiern, Würtemberg und Baden abtreten, wogegen es zum Ersatz nur Salzburg erhielt, dessen bisheriger Besitzer, der Grossherzog von Toscana, mit Würzburg entschädigt wurde. Im Ganzen büsste Oesterreich gegen 1000 □ Meilen ein; es wurde von der Schweiz und Italien fast ganz abgeschnitten und verlor seine hervorragende Stellung in Deutschland. Baiern und Würtemberg wurden zu Königreichen, Baden zu einem Grossherzogthum erhoben. Der Seekrieg nahm für Frankreich einen unglücklichen Ausgang. Als sich die französische Flotte auf Grund eines besonderen Bündnisses mit der spanischen vereinigt hatte, und im Hafen von Cadix vor Anker lag, lockte sie Nelson ins offene Meer und schlug sie bei Trafalgar vollständig, 21. Octbr. 1805. Freilich war der Sieg durch den Tod des Admirals theuer erkauft; aber Englands Uebergewicht zur See war wieder befestigt. Napoleon musste jetzt den Gedanken

4. Das Mittelalter - S. 184

1881 - Paderborn : Schöningh
— 184 — Metz, Toul und Verdun ab. Das Herzogtum Niederlothringen kam unter Heinrich V. an Gottfried von Löwen als Herzogtum Brabant. Abgetrennte Teile waren die Grafschaften: Holland, Seeland und Friesland, ein Teil von Flandern, Geldern - Zütphen, Lützelburg oder Luxemburg, ein Teil des Herzogtums Jülich, Cleve, Berg und die Bistümer Utrecht und Lüttich. Das Herzogtum Franken hörte mit dem Tode König Konrads Iii., welcher es von seinem Oheim Kaiser Heinrich V. ererbt hatte, auf, und das Gebiet desselben wurde teils dem Erzbistum Mainz und anderen benachbarten Bistümern zugeteilt, teils in die Pfalzgrafschaft bei Rhein, die Grafschaft Nassau und andere Gebiete aufgelöst. Gleichfalls hörte beim Aussterben des staufischen Hauses das Herzogtum Schwaben auf und zerfiel in viele reichsunmittelbare Gebiete, in die Grafschaft Würtemberg, die Markgrafschaft Baden und die Besitzungen der Grafen von Habsburg In Baiern begann 1180 die Regierung des Wittels-bachischen Hauses, und 1215 wurde damit durch Friedrich Ii. die Pfalzgrafschaft bei Rhein verbunden, doch schieden sich die Wittelsbacher 1255 in eine ältere Linie, welche Oberbaiern und die Eheinpfalz nebst der Kurwürde besass, und eine jüngere, welche Niederbaiern erhielt. Auch das frühere Herzogtum Sachsen zerfiel in mehrere einzelne Teile, in die Erzbistümer Magdeburg und Bremen, in die Bistümer Halberstadt, Hildesheim, Münster, Paderborn und mehrere kleinere Bistümer, in die Fürstentümer Anhalt, die Herzogtümer Mecklenburg, Pommern und die fast selbständig gewordene Grafschaft Holstein, während die Herzogswürde von Sachsen die Besitzer von Wittenberg und Lauenburg aus dem Hause Anhalt behielten. Die Beherrscher der östlichen Gebiete mit vorwiegend slavischer Bevölkerung wurden die mächtigsten Fürsten. Brandenburg, wo seit 1134 Albrecht der Bär und seine Nachkommen aus dem Hause Anhalt regierten, und Österreich, wo 1246 mit Friedrich dem Streitbaren der Baben-bergische Stamm ausstarb, waren die bedeutendsten Fürstentümer. 3. Der Bürgerstand.1) Die deutschen Städte. Schon vor dem 10. Jahrhundert fanden sich in den deutschen Ländern zahlreiche Burgen. Heinrich I. x) Hiillm ann, Städtewesen des Mittelalters. 4 Bde. 1826 ff. — Barthold, Gesch. der deutschen Städte und des deutschen Bürgertums.

5. Das Mittelalter - S. 233

1881 - Paderborn : Schöningh
— 233 - Einführung einer Reichssteuer drang. Kaiser Friedrich, welcher nicht mit Unrecht von diesen Neuerungen eine Schmälerung des kaiserlichen Ansehens befürchtete, ging auf die Reformen nicht ein. Aber sein Sohn Maximilian, welcher die Ruhe in Deutschland herzustellen wünschte, um sich mit grösserem Nachdrucke in die Verhältnisse Italiens einmischen zu können, verstand sich zu mehreren Zugeständnissen. Als auf dem Reichstage zu Worms 1495 die Stände nicht eher die vom Kaiser erbetene Reichssteuer zu einem Römerzuge und zum Türkenkriege bewilligen wollten, bis der Friede im Reiche hergestellt wäre, liess er einen ewigen Landfrieden verkünden. Zur besseren Aufrechthaltung desselben wurden dann noch drei andere Einrichtungen getroffen: a) Ein Reichskammergericht aus 17 Beisitzern wurde eingesetzt, welches als höchster Gerichtshof für die Reichsstände und als Appellationsgericht für die mittelbaren Stände dienen sollte. Dasselbe hatte seinen Sitz anfangs in Frankfurt, dann zu Spei er und zuletzt (1693—1806) zu Wetzlar. b) Die Reichsmatrikel oder das Verzeichnis der zu stellenden Kontingente an Mannschaften (später Kriegssteuern) wurde aufgestellt. c) Das Reich wurde in 10 Kreise eingeteilt. Diese waren: 1. der österreichische, 2. der bairische, 3. der schwäbische (Würtemberg, Baden), 4. der fränkische (am Main), 5. der oberrheinische (Lothringen, Hessen), 6. der kurrheinische (die Bistümer Mainz, Trier, Köln), 7. der burgundische (die Niederlande, Franche Comte), 8. der westfälische (zwischen Maas und Weser), 9. der niedersächsische (zwischen Weser und Elbe), 10. der obersächsische (Sachsen, Brandenburg, Pommern). Böhmen, Mähren, Schlesien und die Schweiz wurden in die Kreiseinteilung nicht aufgenommen. Durch die neue Einrichtung wurde die Macht und der Einfluss des Kaisers nicht wenig beschränkt; die Reichslehnsverfassung löste sich immer mehr in einen Fürstenbund auf. Zu den Reichstagen gehörten jetzt etwa drittehalbhundert Stände (Kurfürsten, Fürsten, Reichsstädte), welche insgesamt 500 Stimmen hatten.

6. Die neuere Zeit von 1648 bis auf die Gegenwart - S. 137

1901 - Paderborn : Schöningh
137 zogen sich nach tapferem Widerstande in guter Ordnung aus Znaym in Mhren zurck. Schon hatte sich hier ein neues Gefecht entsponnen, als pltzlich die Kunde des Wassenstillstandes ankam. Nach lngeren Unterhandlungen wurde am 14. Okt. zu Schnbrunn der Wiener Friede abgeschlossen, worin sterreich einen Teil von Krnten, sowie Kroatien und Dalmatien nebst Jstrien abtreten mute, woraus Napoleon, um die Kontinentalsperre nachdrcklicher durchfhren zu knnen, die illyrischen Provinzen bildete. Westgalizien siel an das Groherzogtum Warschau. Salzburg an Bayern. Im ganzen verlor sterreich 165 000 qkm mit 37g Millionen Einwohnern; es war von der See abgesperrt und seiner natrlichen Grenzen beraubt. 2. Der Aufstand in Tirol (1809). Das schne Gebirgsland Tirol mit seinen freiheitliebenden Bewohnern war im Preburger Frieden von sterreich an Bayern abgetreten worden. Die bayrische Verwaltung ging in dem neu erworbenen Lande mit der Einfhrung franzsischer Einrichtungen rcksichtslos vor. Die -Klster wurden ausgehoben und ihre Gter eingezogen, die Schule wurde von der Kirche getrennt, und die alten Landesfreiheiten, welche sterreich immer geschont hatte, wurden vernichtet. Daher erhoben sich die Tiroler, sobald nur die sterreichische Regierung den Krieg gegen Napoleon erklrte, in einem allgemeinen Aufstande, um sich wieder an die angestammte sterreichische Herrschaft anzuschlieen. Unter tchtigen selbstgewhlten Fhrern, dem biederen, thatkrstigen Sandwirt vom Passeierthal, Andreas Hofer, dem tapferen Speckbacher und dem begeisterten Kapuziner Haspinger sammelten sich die gebten Schtzen, und als der Vortrab eines sterreichischen Heeres an der Grenze erschien, brach der lange geheim gehaltene Aufstand offen aus. Der Krieg wurde mit wechselndem Glcke gefhrt. Die Bayern wurden aus der Hauptstadt Innsbruck vertrieben und nahmen sie wieder ein. Aber zum zweitenmal eroberten die Tiroler die Stadt durch den Sieg am Jselberge, wo sie in Schluchten und Engpssen mit ihren sicher treffenden 'Bchsen und mit herabgeworsenen Felsstcken den Feind vernichteten. Als sterreich dennoch im Wiener Frieden Tirol preisgab und die Franzosen (unter Lesebvre) jetzt freie Hand gegen das Land erhielten, legte Hofer gegen Zusicherung einer Amnestie die Waffen nieder, lie sich aber spter doch zur Erneuerung des Krieges verleiten. Von der bermacht der Bayern und Franzosen erdrckt, mute er fliehen und verbarg sich in einer Sennhtte; hier wurde er von einem seiner Vertrauten (Donay) an die Franzosen verraten und in Mantua erschossen

7. Die neuere Zeit von 1648 bis auf die Gegenwart - S. 191

1901 - Paderborn : Schöningh
191 (bei Verona, 24. Juni). Auch zur See kmpften die Italiener un-glcklich; der sterreichische Admiral Tegethoff siegte der die ita-lienische Flotte bei der dalmatischen Insel Lissa (21. Juli). Trotz dieser Siege sah sich sterreich schlielich gentigt, in dem Frieden von Wien (3. Oktober) in die Abtretung Venetiens, das durch Vermittlung Napoleons an Italien bergeben wurde, zu willigen. So trug Italien, obgleich in zwei Schlachten besiegt, reichen Gewinn davon. d) In Sddeutschland. Nach dem Siege der das hannoversche Heer bei Langensalza zog Vogel von Falckenstein an der Spitze der Mainarmee nach Sden, wo er mit 50 000 Mann einem doppelt so groen Heere entgegentrat. Die einzelnen Teile des Bundesheeres unter dem Befehl der Prinzen Karl von Bayern und Alexander von Hessen handelten ohne gemeinsamen Plan. Die Bayern wurden zunchst in einzelnen Gefechten (bei Dermbach. Kissingen. Hammelburg) hinter den Main zurckgeworfen, dann die vereinigten Hessen und sterreicher bei Aschaffenburg besiegt (14. Juli). Vogel von Falckenstein zog in Frank-surt ein und legte der bisherigen Bundeshauptstadt eine Kriegssteuer auf. Sein Nachfolger, General v. Manteuffel, erzwang den ber-gang der die Tauber, einen Nebenflu des Mains, und schlug erst die Wrttemberger und Badenser, dann die Bayern, die er bis Wrzburg zurckdrngte. Die Entscheidung in Bhmen fhrte auch in Sddeutsch-laud zu einer Waffenruhe. Die wichtigsten Folgen des Krieges waren: a) Die Vergrerung Preuens und die Errichtung des Norddeutschen Bundes. Preußen vereinigte Schleswig-Holstein, Hannover, Hessen-Kassel, Nassau, Frankfurt mit seinem Gebiete und erhielt bei der Grenzregelung einige Bezirke von Oberhessen und drei kleine bayrische Landesteile. Dadurch wurde das Gebiet des preuischen Staates auf 352 000 qkm mit 23 Millionen Einwohnern erweitert. Mit den Staaten nrdlich vom Main wurde der Norddeutsche Bund gegrndet. Die sddeutschen Staaten schlssen mit Preußen ein geheimes Schutz- und Trutzbndnis und erhielten zum Lohne dafr ihr Gebiet ungeschmlert zurck. Zur Vereinbarung der Handelsgesetzgebung mit den Sdstaaten wurde ein Zollparlament nach Berlin berufen (27. April 1868). Der Bund umfate 415 000 qkm mit 29 250 00 Einwohnern. Luxemburg und Limburg gehrten nicht zum Bunde, dagegen wurden die Pro-vinzen Preußen und Posen, sowie Schleswig neu aufgenommen. Alle Truppen der Verbndeten wurden unter den Oberbefehl des Knigs von

8. Die neuere Zeit von 1648 bis auf die Gegenwart - S. 126

1901 - Paderborn : Schöningh
126 in einzelnen Gefechten zurckgeworfen. Joachim Murat nahm Wien, dessen Kommandant sich durch die falsche Nachricht des Waffenstillstands tuschen lie, fast ohne Schwertstreich ein, und Napoleon hielt seinen feierlichen Einzug in die Hauptstadt. Dann rckte der Sieger gegen das vereinigte sterreichisch-russische Heer, bei dem sich auch die Kaiser Franz und Alexander befanden, nach Mhren vor. Hier schlug er am Jahres-tage seiner Kaiserkrnung, am 2. Dezember 1805, aus einem selbstgewhlten Schlachtselde die berhmte Dreikaiserschlacht bei Auster litz, in der der groe Schlachtenlenker seine Kunst aus das glnzendste offen-barte. Das berlegene Heer der Verbndeten (90 000 Mann gegen 70 000) wurde so vollstndig geschlagen, da der Kaiser Franz selbst im Lager des Siegers der den Waffenstillstand unterhandelte. Hatte der Tag von Marengo Napoleon die Herrschaft der Frankreich eingebracht, so befestigte der Sieg von Austerlitz sein bergewicht in Europa. 3. Der Friede zu Preburg (1805). Preußen, welches mit seinem Beitritt zu den Verbndeten zu lange gezaudert hatte, schlo jetzt mit dem Sieger einen Bertrag zu Schnbrunn, worin der Minister Hangwitz ohne knigliche Vollmacht Ansbach an Bayern, Cleve und Neuchatel an Frankreich abtrat, aber Aussicht auf Entschdigung durch Hannover erhielt (15. Dezbr. 1805). sterreich mute im Frieden zu Preburg (26. Dezbr.) Venedig an Italien, Vorarlberg, Tirol und einen Teil der vordersterreichischen Besitzungen an Bayern, Wrttemberg und Baden abtreten, wogegen es zum Ersatz die Gter des skularisierten Deutschen Ordens und Salzburg erhielt, dessen bisheriger Besitzer, der Groherzog von Toskana, mit Wrzburg entschdigt wurde. Im ganzen bte sterreich gegen 55000 qkm ein; es wurde von der Schweiz und Italien fast ganz abgeschnitten und verlor seine hervorragende Stellung in Deutschland. Bayern und Wrttemberg wurden zu Knig-reichen. Baden zu einem Groherzogtum erhoben. Der Seekrieg nahm fr Frankreich einen unglcklichen Ausgang. Als sich die franzsische Flotte auf Grund eines besonderen Bndnisses mit der spanischen vereinigt hatte und im Hafen vor Cadix vor Anker lag. lockte sie Nelson ins offene Meer und schlug sie bei Trasalgar vollstndig (21. Okt. 1805). Freilich war der Sieg durch den Tod des Admirals teuer erkauft: aber Englands bergewicht zur See war von neuem befestigt. Napoleon mute jetzt den Gedanken einer Landung in England aufgeben. 4. Die Schpfung neuer Frstentmer und der Rheinbunds

9. Römische Kaisergeschichte, Das Mittelalter, Die neueste Zeit bis 1648 - S. 148

1902 - Paderborn : Schöningh
148 Im ganzen war das Reich durch die Auflsung der groen Herzog-tmer, durch das Selbstndigwerden der meisten Gaugrafen und die Erteilung vieler kniglichen Privilegien in eine Menge fast selbstndiger Territorien zerfallen. Man zhlte 116 geistliche Reichsstnde (6 Erzbistmer. 37 Bistmer. 70 Abteien und die Besitzungen der 3 geistlichen Ritterorden) und 100 weltliche (4 Kurfrstentmer: Sachsen. Brandenburg, die Pfalz und Bhmen. 6 grere Herzogtmer: sterreich. Krnten. Steiermark, Lothringen, Braunfchweig-Lneburg und seit 1255 Niederbayern). Das Knigreich Burgund lste sich in die Freigrafschaft Burgund, Savoyen, Provence und Dauphins auf, und diese Gebiete standen in sehr loser Abhngigkeit vom Reiche; das Herzogtum Burgund mit den Stdten Dijon und Chalons a. d. S. gehrte ganz zu Frankreich. Das Herzogtum Oberlothringen wurde zur Zeit der frnkischen Kaiser sast selbstndig; doch trennten sich die Grafschaft Salm und einige kleinere Besitzungen, sowie die Bistmer Metz, Toul und Verdun ab. Aus dem Herzogtum Niederlothringen wurde unter Heinrich V. das fast selbstndige Herzogtum Brabant. Abgetrennte Teile waren die Grafschaften: Holland, Seeland und Friesland, ein Teil von Flandern, Geldern-Ztphen, Ltzelburg oder Luxem-brg, ein Teil des Herzogtums Jlich-Cleve-Berg und die Bistmer Utrecht und Lttich. a) Das Herzogtum Franken hrte mit dem Tode König Konrads Iii., welchem es von seinem Oheim Kaiser Heinrich V. vergehen war, auf. und das Gebiet desselben wurde teils dem Erzbistum Mainz und anderen benachbarten Bistmern zugeteilt, teils in die Pfalz-graffchaft bei Rhein, die Grafschaft Nassau und andere Gebiete aufgelst, d) Gleichfalls hrte beim Aussterben des staufischen Hauses das Herzog-tum Schwaben auf und zerfiel in viele reichsunmittelbare Gebiete, wie die Grafschaft Wrttemberg, die Markgrafschaft Baden, die Burggraf-schaft Nrnberg unter den Grafen von Zollern und die Besitzungen der Grafen von Habsburg, c) In Bayern begann 1180 die Regierung des Wittelsbachifchen Hauses, und 1215 wurde damit durch Friedrich Ii. die Pfalzgrafschast bei Rhein verbunden; doch schieden sich die Wittels-bacher (1255) in eine ltere Linie, welche Oberbayern und die Rheinpfalz nebst der Kurwrde besa, und eine jngere, welche Niederbayern erhielt, d) Auch das frhere Herzogtum Sachsen zerfiel in mehrere einzelne Teile, in die Erzbistmer Magdeburg und Bremen, in die Bistmer Halberstadt, Hildesheim, Mnster, Paderborn und mehrere kleinere Bistmer, in die Frstentmer Anhalt, die Herzogtmer Mecklenburg und Pommern und die fast selbstndig gewordene Grafschaft Holstein,

10. Die neuere Zeit von 1648 bis auf die Gegenwart - S. 153

1907 - Paderborn : Schöningh
153 geworfen, wo es sich mit einem zweiten russischen Heere verband. Inzwischen hatte Joachim Murat die Hauptstadt Wien, deren Kom-mandant sich durch die falsche Nachricht von einem Wafsenstillstanbe tuschen lie, fast ohne Schwertstreich eingenommen und Napoleon seinen feierlichen Einzug gehalten. Dann rckte der Sieger gegen die vereinigten Heere der Russen und der sterreicher, bei denen sich auch die Kaiser Alexander und Franz befanden, nach Mhren vor. Dadurch da er absichtlich den Angriff verzgerte, brachte er die Verbndeten dahin, da sie ihm entgenrckten, um ihn zur Schlacht zu zwingen. Am Jahrestage seiner Kaiserkrnung, am 2. Dezember 1805, kam es zu der berhmten Dreikaiser-schlacht bei Austerlitz, wo der groe Schlachtenlenker seine Kunst auf das glnzendste offenbarte. Das Heer der Verbndeten wurde so vollstndig geschlagen, da der Kaiser Franz zwei Tage baraus persnlich mit dem Sieger einen Waffenstillstanb abschlo, dem balb der Friebensfchlu folgte. 3. Der Friede zu Preburg (1805). sterreich mute die 1797 erhaltenen venetianischen Besitzungen an das Knigreich Italien, Tirol und Vorarlberg an Bayern, die vorderster-reichischen Besitzungen an Bayern, Wrttemberg und Bben abtreten. Als Ersatz erhielt es Salzburg, besten bisheriger Inhaber (der frhere Groherzog von Toscana) mit Wrzburg entfchbigt wrbe. Hierburch wrbe also Osterreich von Deutschland abgebrngt und aus Italien vollstnbig herausgeworfen. Bayern und Wrttemberg wrben zu Knigreichen erhoben. 4. Ter Seekrieg nahm fr Frankreich einen unglcklichen Aus-gang. Nelson lockte die vereinigten Flotten Frankreichs und Spaniens aus dem Hafen von Cadix ins offene Meer und schlug sie bei Trafalgar vollstndig (Oktober 1805). Der Sieg war durch den Tod des Admirals teuer erkauft, aber Englands ber-gewicht zur See war von neuem befestigt, und Napoleon mute nun den Plan einer Landung in England endgltig aufgeben. Ii. Bi Schpfung franzsischer Vasallenstaaten (1806). In hnlicher Weise, wie frher die franzsische Republik zu ihrer Sttze in den Nachbarlndern Schwesterrepubliken eingerichtet hatte, benutzte der Kaiser Napoleon das bergewicht, das ihm seine
   bis 10 von 20 weiter»  »»
20 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 20 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 3
2 3
3 0
4 3
5 1
6 0
7 0
8 6
9 3
10 0
11 0
12 2
13 0
14 2
15 0
16 0
17 0
18 1
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 2
26 1
27 0
28 3
29 0
30 0
31 2
32 1
33 2
34 11
35 20
36 0
37 1
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 8
46 4
47 0
48 0
49 1

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 3
5 2
6 0
7 3
8 1
9 15
10 0
11 0
12 1
13 1
14 0
15 4
16 1
17 2
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 2
24 0
25 2
26 0
27 0
28 0
29 13
30 1
31 0
32 1
33 0
34 2
35 1
36 1
37 4
38 2
39 0
40 0
41 6
42 0
43 0
44 38
45 2
46 0
47 0
48 0
49 0
50 0
51 7
52 0
53 0
54 0
55 0
56 0
57 0
58 0
59 0
60 20
61 1
62 0
63 0
64 0
65 0
66 1
67 3
68 5
69 2
70 0
71 0
72 4
73 19
74 19
75 0
76 0
77 0
78 1
79 0
80 6
81 0
82 0
83 0
84 0
85 0
86 1
87 0
88 0
89 0
90 0
91 1
92 5
93 0
94 0
95 0
96 7
97 0
98 2
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 1
1 0
2 0
3 1
4 0
5 1
6 0
7 1
8 0
9 70
10 0
11 4
12 0
13 0
14 0
15 0
16 5
17 1
18 1
19 1
20 0
21 18
22 0
23 0
24 1
25 0
26 0
27 0
28 0
29 1
30 3
31 0
32 0
33 0
34 0
35 11
36 2
37 0
38 1
39 3
40 2
41 0
42 0
43 0
44 27
45 1
46 0
47 3
48 0
49 0
50 0
51 1
52 6
53 5
54 11
55 7
56 0
57 0
58 0
59 5
60 0
61 3
62 0
63 1
64 0
65 0
66 2
67 13
68 0
69 0
70 0
71 9
72 0
73 6
74 1
75 3
76 0
77 1
78 5
79 2
80 9
81 1
82 1
83 0
84 0
85 0
86 1
87 0
88 0
89 0
90 0
91 1
92 0
93 19
94 0
95 0
96 2
97 0
98 2
99 2
100 1
101 0
102 0
103 22
104 0
105 7
106 0
107 0
108 0
109 0
110 0
111 1
112 0
113 0
114 0
115 0
116 0
117 2
118 0
119 0
120 0
121 4
122 3
123 0
124 1
125 0
126 2
127 0
128 1
129 2
130 0
131 6
132 0
133 3
134 0
135 0
136 5
137 0
138 0
139 3
140 6
141 2
142 0
143 0
144 16
145 3
146 0
147 0
148 1
149 0
150 1
151 2
152 1
153 2
154 1
155 8
156 10
157 2
158 2
159 1
160 1
161 0
162 0
163 0
164 0
165 6
166 0
167 3
168 1
169 0
170 18
171 4
172 1
173 2
174 13
175 1
176 34
177 1
178 0
179 0
180 0
181 0
182 6
183 4
184 0
185 0
186 0
187 0
188 8
189 0
190 0
191 3
192 1
193 0
194 0
195 0
196 0
197 20
198 13
199 3