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1. Das Alterthum - S. 245

1874 - Paderborn : Schöningh
— 245 — des Vulturnus streicht näher zur Ostkiiste hin, weshalb denn auch an dieser Seite die Flüsse nur einen kurzen Lauf haben. Da der Hauptpass bei Spoletium in Umbrien lag, so führte die Hauptstrasse von Rom in das nördliche Italien durch diese Landschaft, deren Behauptung für alle von Norden drohenden Kriege von der grössten Wichtigkeit war. Beim Eintritt in Samnium (beim j. M. Sibilla 6800') theilt sich der Apennin in zwei Arme, welche sich erst an der Vulturnusquelle wieder vereinigen. Dieser Theil des Gebirges, die jetzigen Abruzzen, ist der rauheste und höchste (Gran Sasso 8934'); hier war die Heimath des kräftigen Bauernvolkes der Sabiner, c) Der südliche Apennin zieht sich von der Vulturnusquelle nach der Westküste, welche er beim j. Busen von Policastro erreicht. Seine bequemsten Pässe liegen im Lande der Samniter; über einen derselben führte zwischen Benevent und Venusia die Appische Strasse. Im Osten liegt die wegen ihres kalkigen Bodens dürre, mehr zur Viehzucht als zum Ackerbau geeignete apulische Ebene, welche nördlich von dem waldigen Gargänus M. bedeckt ist. Sie ist durch eine gegen 1000 ' hohe grasreiche Hochebene, welche sich bis in die Südspitze Calabriens ausdehnt, von der Küstenebene am Busen von Tarent getrennt. Dem Apennin sind an der Westseite Vorberge vorgelagert, welche sich in Latium und Samnium in zwei fast parallele Ketten ordnen. Die westliche Reihe bilden die Albaner-und Volscerberge, welche durch das Thal des Liris von der östlichen Kette getrennt sind; die östliche Reihe besteht aus den Bergen der Sabiner, dem Gebirge der Aequer mit dem Algidus und dem Gebirgsland der Marser und ist durch den Fucinus (j. Lago di Celano) und einige kleinere Seen von den Abruzzen geschieden. Inmitten der campanischen Ebene liegt vereinzelt der Vesuv (3600') und im Norden der Ebene von Catania auf Sicilien der Aetna (10,213'). Ebenen: 1. Die fruchtbare gut bewässerte norditalische Ebene um den Po. 2. Die Arnoebene mit den Maremmen. 3. Die tuscische und latinische Küstenebene mit den pomptinischen Sümpfen. 4. Die cam panische Ebene. 5. Die apulische Ebene. 6. Die Küstenebene von Tarent.

2. Das Alterthum - S. 247

1874 - Paderborn : Schöningh
— 247 — lanum (Mailand), Comum, Cremona, Mantua. — In Gallia cispadana: Placentia, Mutina, Bononia (Bologna), Ravenna, unter Augustus der Haupthafen der Flotte und seit dem Kaiser Honorius Regierungssitz mit vielen noch erhaltenen Ueberresten des Alterthums. 3. Das Land der Veneter mit Patavium und Verona. 4. Das Land der Carner und Istrier mit Aquileia und Tergeste (Triest). Mittelitalien: 1. Etruria oder Tuscia '(Tvqqrjvia) mit Faesulae, Luca, Florentia, Arretium, Perusia, Tar-quinii, Falerii, Veji, Caere. 2. Latium, ursprünglich während der römischen Königsherrschaft als Latium vetus von der Tiber bis zum Vorgebirge Circeji, später als Latium novum s. adjectum bis über den Liris hinausreichend. Hier lag die Hauptstadt Rom, an der linken Seite der Tiber auf den sieben (150—170' hohen) Hügeln Palatinus, Capitolinus, Caelius, Aventinus, Quirinalis, Viminalis, Esquilinus. Die merkwürdigsten Oertlichkeiten*) der Stadt waren: 1. Das Forum (jetzt der Campo Vaccino, 5000 □Meter gross), der Mittelpunkt des Verkehrs und des politischen Lebens, in dem Thale zwischen dem Palatinus und dem tarpeischen Felsen. Es war durch ein viereckiges Gebäude, an dem die Rednerbühne, rostra, angebracht war, in das Comitium und das Forum im engeren Sinne getheilt. An der Seite des Forum lag die Curia Hostilia, der Versammlungsort des Senats, welche im J. 52 bei der Leichenfeier des Clodius abbrannte und von Caesar wieder aufgebaut wurde**). 2. Die Cloaken***), unterirdische Abzugskanäle, um das zwischen den Hügeln zusammenfliessende Wasser abzuführen und den Boden, den die austretende Tiber überströmte, trocken zu legen. Ein Theil dieser gewaltigen Stromgewölbe, die Cloaca maxima, 375 Schritte lang, aus Steinen ohne Mörtel in drei mächtigen Bogen aufgeführt, ist noch erhalten. 3. Der Campus Martius, ausserhalb der Stadtmauer an dem rechten Ufer der Tiber, der Ort für die Heerschau und für kriegerische und gymnastische Uebungen. *) Becker, Alterthümer im 1. Bande nebst einem Plane des alten Rom. — C. J. Bunsen, Beschreibung der Stadt Rom. 3 Bde. 1830 ff. — A. Reumont, Geschichte der Stadt Rom. 3 Bde. 1867. im 1. Bde. — Jordan, Topographie der St. Rom im Alterthume. 1872. **) Brecher, Die Lage des Comitiums und der Curia Hostilia. Im Jahresber. der städtischen Bürgersch. zu Berlin. 1870. ***) üeber die Cloaken vergl. Niebuhr, Vorlesungen. I. S. 140 u. 190.

3. Das Alterthum - S. 249

1874 - Paderborn : Schöningh
— 249 — 6. Samnium, vom Aternus bis zum Frento. Hier lagen im Lande der Sabiner: Cures und Fidenae; im Lande der Samniter: Beneventum, Caudium; im Gebiet der Marser: Corfinium. Unteritalien. 1. Apulia mit den Städten Cannae, Asculum Apulum, Venusia, Luceria. 2. Calabria mit Brindisium, dem Ueberfahrtsorte nach Griechenland, und Taren tum (Tuquc). 3. Lucania, vom Silarus bis zum Laus und Sybaris. Städte: Posidonia oder Paestum, mit einem vollständig erhaltenen alten Tempel, Heraclea am Siris und Sybaris. 4. Bruttium mit Croton, Consentia, Rhegium, Locri Epizephyrii. Die Insel Sicilien {2ixavca, ^ixexi'a, Tqivuxqc<x) , von Italien durch das fretum Siculum (j. Strasse von Messina) getrennt, mit den 3 Vorgebirgen Pelörum, Lilybaeum. Pa-chynum und den 3 umliegenden Inselgruppen der Liparischen oder Aeolischen, der Aegatischen Inseln und der Gruppe von Melite (Malta). Die bedeutendsten Städte Siciliens, Sardiniens und Corsicas sind schon bei der Darstellung der griechischen Geschichte erwähnt. Die italischen Stämme. §. 93. Die Völker des alten Italiens unterschieden sich nach ihren Sprachstämmen in: 1. Die Völker des messapi-schen Sprach stamm es auf der calabrischen Halbinsel, wahrscheinlich die ältesten Bewohner Italiens. Beim Beginne der geschichtlichen Kunde sind sie schon dem Untergange nahe. 2. Die Völker des umbrisch-sabellischen Sprachstamm es oder die Umbrer, Sabiner, Oscer, Latiner. Die Angabe der alten Geschichtschreiber, dass die Latiner ein Mischvolk aus den ursprünglich in Latium sesshaften Sikanern und den aus den Abruzzen vordringenden Aboriginern (Casci, Prisci) seien, ist nicht sehr glaubwürdig. Denn in Sprache und Religion erscheinen sie als stammverwandt mit den übrigen Völkern des umbrisch-sabellischen Stammes. Sie gehörten sowie die übrigen umbrisch-sabellischen Völker dem grossen indogermanischen Sprachstamme an.

4. Das Alterthum - S. 291

1874 - Paderborn : Schöningh
— 291 — auch Campanien räumen. Fregellae, das die Samniter eingenommen und acht Jahre behauptet hatten, musste sich wieder ergeben und wurde durch die Hinrichtung der vornehmsten Bürger für seine Untreue gestraft. Campanien war schon so machtlos, dass Appius Claudius Capua mit Rom durch eine Heerstrasse (via Appia) verbinden konnte, 312. Jetzt gewannen die Samniter auch die Etruscer und Umbrer zur Theilnahme am Kriege. Allein der Consul Q. Fabius Rullianus drang durch den noch von keinem römischen Heere betretenen ciminischen Wald und zwang die Etruscer durch einen Sieg am Vadi-monisehen See, die Waffen niederzulegen. Auch der Landsturm der Umbrer zerstreute sich bald, als ihnen Fabius den Weg nach Rom verlegte. Endlich drang ein römisches Heer vom adriatischen Meere her und gleichzeitig ein anderes von Campanien aus durch die Pässe des Apennin gegen Bovia--num, den 'Hauptwaftenplatz der Samniter. vor und nahm ihn nach einem entscheidenden Siege mit Sturm ein. Damit endete der wechselvolle und für die Römer äusserst schwierige Krieg. Die Samniter gelten fortan als Unterworfene (vnrpooi Dion. Hal. Exc. 1. Xvi, c. 13). Mehrere Städte in Latium (Anagnia, Arpinum), welche es mit den Samnitern gehalten hatten, wurden in das Verhältniss der Unter-thänigkeit herabgedrückt; mehrere andere erhielten römische Colonien. In den Landschaften, welche das eigentliche Samnium von Etrurien trennten, wurden zwei Heerstrassen, eine nach Narnia, die spätere Via Flaminia, eine andere nach Alba am Fuciner See, die spätere Yia Valeria, angelegt. Auch die Tarentiner, welche sich nur durch verschiedene fremde Söldnerführer, den Spartanerkönig Archidämus, den Molosserkönig Alexander, einen Bruder der Olympias, der Mutter Alexanders des Grossen, und endlich durch den spartanischen Prinzen Kleonymus der Angriffe der .Lucaner erwehren konnten, schlossen, als ihr Feldherr Kleonymus ihre Sache im Stiche liess, einen Frieden mieden Römern. d) Der dritte Samniterkrieg, 298—290. Nach kaum fünfjähriger Waffenruhe eröffneten die Samniter den Krieg abermals, indem sie die Lucaner, die Bundesgenossen der Römer, angriffen und sie zum Anschluss an Samnium bestimmten. Den Römern gelang es zwar leicht, Lucanien wieder zur Botmässigkeit zu zwingen; aber als auch die Etruscer, Umbrer und selbst die senonischen Gallier sich an die Sache der Samniter anschlossen} entbrannte der Krieg mit furchtbarer 19*

5. Das Alterthum - S. 348

1874 - Paderborn : Schöningh
— 348 — Hauptstadt erhoben; zur Oberleitung der Geschäfte wurde ein Senat von 500 Mitgliedern, 2 Consuln und 12 Prätoren ernannt. Die Verfassung war keine Repräsentativverfassung, sondern die Gesetze wurden ebenso, wie in Rom, in Urversammlungen bestätigt. Die Aufständischen dachten nicht mehr an blosse Gleichstellung mit Rom, sondern an eine völlige Vernichtung der römischen Herrschaft. Der Kriegsschauplatz war ein nördlicher, auf dem die lateinische Sprache die herrschende war, und ein südlicher für die Völker sabellischer Zunge. Auf dem nördlichen Schauplatze befehligte der römische Consul P. Ru-tilius Lupus, auf dem südlichen L. Julius Caesar. Marius und Sulla hatten ihre Dienste den Consuln zur Verfügung gestellt. Rutilius wurde unweit der Tiber vollständig geschlagen und fiel selbst in der Schlacht; auch in Campanien konnte Caesar das wichtige Nola, welches zu den Bundesgenossen abfiel, nicht retten. Nur im Picenischen gelang es dem Cn. Pom pejus Strabo, die Aufständischen bis auf Asculum zurückzudrängen, ein italisches Entsatzheer (unter Judacilius) zu schlagen und die Stadt selbst einzunehmen. Da sich bei den glücklichen Fortschritten der Bundesgenossen der Aufstand auch nach Umbrien und Etrurien verbreitete, so verlieh der Consul L. Julius Caesar durch die lex Julia den Bürgern aller derjenigen Gemeinden, welche bis dahin den Römern treu geblieben wären, das Bürgerrecht, 89. Bald darauf setzte die lex Plautia Papiria der Volkstribunen M. Plautius Silvanus und C. Papirius Carbo jedem in Italien wohnhaften Manne eine zweimonatliche Frist, binnen welcher er durch Anmeldung bei einem römischen Beamten das Bürgerrecht gewinnen könne. Indess sollten diese neuen Bürger nur in 8 von den bestehenden 35 Tribus eingeschrieben werden können. In dem Celtenlande diesseits des Po (Gallia cispadana) erhielten die römischen Colonien das Bürgerrecht, und die lex Pompeja ertheilte den Bewohnern von Gallia transpadana das latinische Recht der früheren socii foederis Latini. Durch diese Bewilligungen gelockt legten viele von den Aufständischen die Waffen nieder. Q. Silo, das Haupt der Bewegung, fiel in einem Treffen in Samnium, und das feste Nola ergab sich den Römern. 2. Der Sulpicische Gesetzantrag, 88. Indess grollten

6. Das Alterthum - S. 244

1874 - Paderborn : Schöningh
— 244 — Das italische Land. §. 92. Dei* Name Italien bezeichnete ursprünglich nur den südlichen Theil der Landschaft Bruttium und umfasste erst zur Zeit des Augustus die ganze apenninische Halbinsel, welche im Nw. vom Flusse Yarus, im N. von den Alpen und im No. vom Flusse Arsia begrenzt ist. In der Nähe Griechenlands, in der Mitte des mittelländischen Meeres gelegen und zugleich an seiner Landgrenze das mittlere Europa berührend war Italien von der Natur besonders befähigt, die griechische Kultur aufzunehmen und sie den Mittelmeerstaaten und selbst einem Theile des mittleren Europa zuzuführen. Im Gegensätze zu Griechenland ist die West- und Südküste der Halbinsel, vom tuscischen oder tyrrhenischen und vom jonischen Meere bespült, reicher gegliedert und mit besseren Häfen ausgestattet, als die vom stürmischen Hadriameere umgebene Ostküste. Daher fand die erste Berührung mit Griechenland und den östlichen Kulturländern überhaupt nicht von der näher gelegenen Ostseite, sondern von der West- und Südseite her statt; daher richtete sich die Eroberungslust der Römer eher auf Sicilien, Spanien, Afrika, als auf Griechenland. Aehnlich wie bei der griechischen Halbinsel wies auch hier die lang ausgedehnte Küste die Einwohner früh auf den Seeverkehr hin, während die verschiedenartige Natur der einzelnen getrennten Landschaften und der Mangel einer vorherrschenden mittleren Ebene die Gründung eines Gesammt-reiches vielfach erschwerte. Gebirge. A. Die Alpen, a) Westalpen: 1. Alpes maritimae, die Seealpen vom Ligustischen Meerbusen bis zum Yesulus M. (M. Viso). 2. Alpes Cottiae bis zum M. Cenis. 3. Alpes Grajae bis zum M. Blanc, b) Centralalpen: A. Lepontiae, Rhaeticae und Noricae. c) Ostalpen: A. Carnicae und Juliae. B. Der Apennin durchzieht Italien von dem Südende der Seealpen bis zur Südspitze der Halbinsel: a) Der nördliche Apennin bis zu den Quellen des Arnus hat eine Kammhöhe von 3000 Fuss und nur wenige bequeme Pässe, b) Der mittlere Apennin von den Arnusquellen bis zu den Quellen

7. Das Alterthum - S. 246

1874 - Paderborn : Schöningh
— 246 — Seen: In Oberitalien: Lacus Verbanus (j. Lago maggiore), durch welchen der Ticinus fliesst, L. Larius (L. di Como), von der Addua durchströmt, L. Sebinus (Iseo-See), welchen der Ollius, und L. Benäcus (L. di Garda), welchen der Mincius bildet. In Mittelitalien: L. Trasimenus (L. di Perugia), L. Volsiniensis (L. di Bolsena), L. Albanus, L. Re-gillus, L. Fucinus. Flüsse. In das adriatische Meer: 1. Der Padus (j. Po) entspringt auf dem Yesulus M. und ergiesst sich in 7 Mündungen in das Meer. Unter seinen Nebenflüssen sind die an der linken Seite von den Alpen strömenden Ticinus, Addua, Ollius, Mincius wasserreicher, als die von dem Apennin zufliessenden Tanarus, Trebia und Rhenus. 2. Athesis (Adige, Etsch). 3. Aufidus (Ofanto). — In das tyrrhenische Meer: 1. Arnus. 2. Tiberis mit der Allia und dem Anio auf der linken, der Cremera auf der rechten Seite. 3. Liris (Garigliano). 4. Vulturnus. 5. Silarus. Die Fruchtbarkeit war in den ebenen Landstrichen sehr gross; besonders die campanische Ebene brachte edle Weine, wie den Massiker und Falerner, Oliven, Citronen und andere Erzeugnisse des Südens hervor. Da aber das Gebirge dem Ackerbau viel Boden entzog und die Bewirthschaftung des Fruchtlandes nicht sehr sorgfältig war, so bedurfte Italien im Alterthum einer Getreidezufuhr aus Sicilien, Afrika und anderen Ländern. Das Klima war gesund, aber in der Nähe sumpfiger Niederungen, wie der Maremmen und der pomptinischen Sümpfe, erzeugten die heissen Sommermonate häufige Fieber. Die jetzt übliche Eintheilung Italiens in Ober-, Mittelund Unteritalien war bei den Alten wenig in Gebrauch. Die Südgrenze Oberitaliens bildeten die Flüsse Rubicon und Macra, die Grenze Mittelitaliens der Silarus und Frento. Oberitalien. 1. Liguria mit der Hauptstadt Genua. 2. Gallia cisalpina oder togata. In Gallia transpadana die Städte: Augusta Taurinorum (Turin) am Po, eine von Augustus angelegte Colonie, Augusta Praetoria (Aosta), gleichfalls eine zur Versorgung von Prätorianern unter Augustus gegründete Colonie, Vercellae, Ticinum (Pavia), Medio-

8. Das Alterthum - S. 248

1874 - Paderborn : Schöningh
— 248 — 4. Der Circus Maximus, ein ovales Gebäude, welches die Arena für die ludi magni s. Romani umfasste, von Servius Tullius angelegt. 5. Von den zahlreichen Tempeln waren der des Jupiter Capitolin us auf dem capitolinischen Berge und das von M. Yipsanius Agrippa nach dem Siege bei Actium erbaute Pantheon (j. S. Maria ad martyres) die berühmtesten. 6. Unter den Palästen zeichnete sich das goldene Haus (domus aurea) des Kaisers Nero auf dem Palatinus vor allen durch seine Ausdehnung und Pracht aus. 7. Die grössten Theater waren das Theater des Pompejus, das des Claudius Marcellus mit 30,000 Sitzen, welches Augustus erbaute und nach seinem Schwiegersöhne benannte, und das mächtige Amphitheatrum Flavium für Thier- und Gladiatorenkämpfe, später Colosseum genannt, welches Kaiser Yespasian anlegte und sein Sohn Titus vollendete. Es fasste 100,000 Zuschauer und gibt noch jetzt in seinen gewaltigen Ueberresten Zeugniss von dem Glanze des kaiserlichen Rom. Unter den ;Bauwerken des alten Rom, welche noch zum Theil erhalten auf unsere Zeit gekommen sind, sind ausser den Cloaken, dem Pantheon und dem Amphitheatrum Flavium die bedeutendsten : Die Moles Hadriani oder das Mausoleum des Kaisers Hadrian an der Tiber, jetzt die Engelsburg, die Thermen oder warmen Bäder des Titus, der Triumphbogen des Titus, die Trajanssäule auf dem Forum Ulpium und die Columna rostrata des Duilius auf dem Forum Romanum. — Von den Strassen der unregelmässig gebauten Stadt war die Via sacra, welche vom Südabhange des Esquilinischen Hügels bei dem Forum vorbei nach dem Capitol führte, die schönste. Die übrigen Städte der Latiner: Ostia, Alba Longa, Tusculum, Praeneste, Tibur. Ausser den Latinern werden noch als Bewohner Latiums genannt: Die Rutuler mit der Stadt Ardea, die Hernicer, die Aequer, die Yolscer mit Antium, Anxur, später Terraclna, Suessa Pometia und Arpinum, die Ausöner oder Auruncer mit der Stadt Minturnae. 3. Campania vom Liris bis zum Silarus. Die meisten Städte lagen an der Küste: Li tern um, Cumae, die älteste griechische Colonie in Italien, Misenum, seit Augustus Hafenplatz für die Flotte, Bajae mit warmen Bädern, Neapolis, Herculanum, Pompeji, Stabiae. Im Innern des Landes: Capua, Nola. 4. Umbria, vom Rubicon bis zum Aesis mit den Städten Arimlnum, Sena oder Senogallia und Sentinum. 5. Picenum, vom Aesis bis zum Aternus mit der St. Ancona (’Jyxcov).

9. Das Alterthum - S. 253

1874 - Paderborn : Schöningh
— 253 — entwickelt zu haben, dass man durch seine Wanderung an den Küsten des mittelländischen Meeres die dort vielfach zerstreuten Cultstätten der aeneanischen Aphrodite in Verbindung zu bringen suchte. Lavinium bedeutet so wie Laurentum die Larenstadt, den religiösen Mittelpunkt Latiums; Turnus ist aus Tv^t/os, der Tuscer, entstanden. Die Zahlen 30 und 300 in der Chronologie von Lavinia und Alba Longa sind später erfunden. Der Name Romulus ist offenbar von Rom abgeleitet, Fau-stulus bedeutet Faunus den Hirtengott, Acca Larentia die Larenmutter, die Göttin, welche als die Beschützerin der latinischen Stadtgemeinden galt; Rhea Silvia oder Ilia ist wahrscheinlich nur die Angeklagte (rea) aus dem Fürstengeschlechte der Silvier und wurde erst später mit der phrygischen Göttin Rhea in Verbindung gesetzt. Alba war längere Zeit hindurch der Vorort des latinischen Städtebundes. Dieser Bund bestand aus 30 Städten und fand in einem gemeinsamen, zu Alba gefeierten Feste, den feriae Latinae, in einem dem latinischen Hauptgotte, Jupiter Latiaiis, dargebrachten Stieropfer und in gleicher Rechtsund Ehegemeinschaft seine Vereinigung. Ob Rom eine Colonie von Alba Longa war, ist zweifelhaft. Als sicher aber steht fest, dass es eine latinische Gründung war. Die Art der Anlage war dieselbe wie bei anderen latinischen Städten, indem ein hochgelegener Ort, das Capitolium, so befestigt wurde, dass man im Falle eines kriegerischen Ueberfalles die Herden und die sonstige bewegliche Habe dort bergen konnte. Am Fusse einer solchen befestigten, anfangs unbewohnten Höhe entstand dann bald eine stadtähnliche Niederlassung. Wenngleich ursprünglich wohl nur eine Ansiedelung von Hirten oder Ackerbauern, wurde der Ort, an einer Ausbuchtung der Tiber unweit des Meeres gelegen, doch schon früh ein Stapelplatz für den latinischen Fluss- und Seeverkehr und eine Grenzfestung Latiums nach der Seeseite.*) Romulus, der Gründer Roms. §. 96. Um die neue Stadt zu bevölkern, eröffnete Romulus, wie die Sage berichtet, auf der sattelförmigen Einsenkung auf dem capitolinischen Hügel zwischen der Burg und dem späteren capitolinischen Tempel ein Asyl für flüchtige *) Mommsen a. a. 0. I. S. 32 versucht nachzuweisen, dass Rom ursprünglich nur zur Unterstützung des See- und Flusshandels gegründet sei.

10. Das Alterthum - S. 295

1874 - Paderborn : Schöningh
— 295 — Samniter, Lucaner und Bruttier mussten jetzt als Unterworfene Roms Oberhoheit anerkennen; im J. 266 war Italien vom Rubicon bis an die Südspitze in den Händen der Römer. In die Zeit der Kriege mit den Latinern und Samnitern fällt auch eine wichtige Umgestaltung des römischen Heerwesens. Die geschlossene Reihe der schwergerüsteten Lanzenträger wurde in kleinere beweglichere Abtheilungen aufgelöst und an die Stelle der alten Lanze trat meisten-theils das Pilum, eine fünf Fuss lange Wurflanze mit einer drei- oder viereckigen Spitze. Die 30 Manipeln, aus welchen die. Legion bestand, wurden in 10 Manipeln Hastati, 10 Manipeln Principes und 10 Manipeln T r i a r i i aufgelöst. In der ersten Schlachtreihe standen die Hastati, hinter den Zwischenräumen der einzelnen Manipeln in der zweiten Schlachtreihe die Principes, und die Triarier, alte gediente Leute, im dritten Treffen hinter den Zwischenräumen der Principes, so dass die ganze Aufstellung in der Form der Quincunx d. h. schachbrettartig war. Die Triarier kamen nur im äussersten Falle ins Gefecht; daher die Redensart: res redit ad triarios. Die Legion bestand gewöhnlich aus 4200 Mann, nämlich 1200 Hastati und ebenso viele Principes, 600 Triarier und 1200 Leichtbewaffnete (rorarii und accensi). Sowohl im Kriege mit Pyrrhus als auch in allen folgenden Kriegen mit den Griechen zeigte sich die römische Manipularaufstellung der griechischen Phalanx überlegen. — Auch auf die Ordnung des Seewesens nahmen die Römer schon seit dem Kriege mit Pyrrhus Bedacht. Im J. 267 wurden 4 quaestores classici ernannt, deren Aufgabe besonders die Sicherung der Küste und die Gründung einer Flotte war. Drei von ihnen hatten ihren Sitz in Ostia, Cales und Ariminum, der Sitz des vierten ist unbekannt. Die Verhältnisse der Unterworfenen.*) §. 107. Die Mittel, wodurch Rom seine Unterworfenen beherrschte, waren verschieden: 1. Die Anlage von Heerstrassen, welche, meistens mit Basalt gepflastert, von Rom nach den militärisch wichtigsten Punkten führten. Unter ihnen sind besonders zu merken: die Via Appia, welche anfangs bis Capua führte und später bis Brundisium verlängert wurde, die Via Valeria über Alba Fucentia nach der Aternusmündung, die Via Flaminia (220 v. Chr.) nach der Metaurusmündung und von da nach Ariminum mit ihrer Fortsetzung, der Via Aemilia, welche von Ariminum über Bononia nach Placentia am Po führte. *) Becker-Marquardt, Röm. Alterth. Iii, 1. S. 4 ff. — Lange, Ii, S. 109 ff.
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