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Vertrieb gewisser Waaren ausschliesslich gestattet wurde, bedeutend gehemmt. Die Handelswege und Verkehrsstrassen wurden verbessert, und durch Anlage von Canälen, unter denen der von Languedoc oder der Canal du midi der bedeutendste ist, wurde die Verbindung zu Wasser befördert. Der Handel mit überseeischen Ländern wurde durch Anlage von Colonien und durch Handelsverträge gehoben. Der Ackerbau erfreute sich nicht in gleichem Masse der Fürsorge des Ministers; daher fühlten die Landbewohner den Druck der kostspieligen Regierung mehr als die gewerbtreibenden Städte.
b) Das Kriegswesen erhielt durch den Kriegsminister Louvois einen neuen Aufschwung. Dieser verbesserte die Bewaffnung durch Einführung des Bajonnets, hob das Ansehn des bisher wenig geachteten Soldatenstandes und führte eine strenge Kriegszucht ein. Das Heer belief sich auf eine Friedensstärke von 100,000 und eine Kriegsstärke von 300,000 Mann und war damals schon der Zahl nach bei weitem das stärkste in Europa. Der Ingenieur Vauban sicherte das Land namentlich an der Nordostseite durch eine doppelte Reihe vortrefflicher Festungen. Tüchtige Feldherrn, wie Conde, Turenne, Luxembourg, Catinat, Vendome, Villars standen an der Spitze der Heere.
c) Literatur und Kunst. Nach dem Beispiele Ri-chelieus, des Gründers der französischen Academie, legte der König mehre Academien an. Die Academie des inscrip-tions et des lettres beschäftigte sich mit der Alterthumskunde und Philologie, die Academie des sciences mit der Mathematik und den Naturwissenschaften, die Academie des beaux arts mit den schönen Künsten. Daneben gab es noch eine Academie der Malerei und der Baukunst. Die französische Literatur erlebte unter ihm ihr goldenes Zeitalter. Unter den Dichtem glänzte Moliere (f 1673) als Lustspieldichter, Corneille (t 1685) und Racine (f 1699) als Tragiker. Jean de Lafontaine wurde als Fabeldichter, Boileau als Satiriker und Kunstrichter berühmt. Als Kanzelredner ragten Bossuet, Massillon und Fenelon, der Verfasser der Abenteuer des Telemach, hervor. Die Baukunst erhielt, obwohl Ludwig grosse Summen auf den Ausbau seines glänzenden Lustschlosses zu Versailles und die Verschönerung der Tuilerien und des
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Extrahierte Personennamen: Louvois Jean_de_Lafontaine Boileau Ludwig Ludwig
und unterstützte sie mit königlicher Freigebigkeit. Von dem ernsten, würdigen Kunststil jener Zeit, als dessen Vertreter besonders der Architect Schlüter anzusehen ist, gibt das Zeughaus und die Reiterstatue des grossen Kurfürsten in Berlin Zeugniss. Auch die Universität Halle wurde damals gegründet. Hier lehrte Thomasius, welcher zuerst wissenschaftliche Vorträge in deutscher Sprache hielt und mit niederschmetternder Beredsamkeit gegen manche Missbräuche, wie Tortur und Hexenglauben, zu Felde zog. Das Hofleben des Königs war glänzend, und fast drohte die königliche Pracht die Mittel des Staatshaushalts zu übersteigen.
2. Friedrich Wilhelm I., 1713-1740.
§. 42. Dieser war ganz das Gegentheil seines Vaters, einfach, haushälterisch, allem unnützen Prunk abhold. Daher verabschiedete er die zahlreiche Dienerschaft seines Vaters und führte zu einer Zeit, wo die meisten anderen Fürsten sich in der Nachahmung französischen Prunkes gefielen, eine äusserst sparsame Hofhaltung ein. Er gab dem preussischen Staate sein scharfes, gleichsam spartanisches Gepräge und flösste ihm den Geist nüchterner Sparsamkeit und einer unerbittlich strengen Zucht ein. Den Künsten und Wissenschaften war der rv auf den praktischen Nutzen bedachte König wenig gewogei:. Die Societät der Wissenschaften fand nur deshalb Gnade vor ihm, weil sie auch den Kalender verfasste. Nur eine Leidenschaft besass er, zu deren Befriedigung er keine Kosten scheute, die Vermehrung des Heeres, welches er gegen Ende seiner Regierung auf 83,000 Mann gebracht hatte. Namentlich für sein Leibregiment liess er aus allen Gegenden Europas Leute von riesiger_körpergrösse anwerben. Die Unterhaltung eines so grossen Heeres machte er dadurch möglich, dass er die Bewirtschaftung der Domänen verbesserte, sämmtliche Staatseinnahmen bis aufs Kleinste beaufsichtigte und überhaupt eine musterhaft streng geordnete Verwaltung einführte. Trotz seiner grossen Vorliebe für das Heerwesen liebte er dennoch nicht den Krieg; seine Thätigkeit war vielmehr eine vorbereitende, rüstende. Der spanische Erbfolgekrieg wurde gleich im Beginne seiner Regierung durch den Utrechter Frieden beendigt
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Extrahierte Personennamen: Thomasius Friedrich_Wilhelm_I. Friedrich Wilhelm_I.
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Boyen und den Ministern Bey me und Wilh. v. Humboldt*) an der Spitze auf die Durchführung einer Volksvertretung hinarbeitete , übten die Karlsbader Beschlüsse einen besonders lähmenden Einfluss aus. Der König Friedrich Wilhelm Iii., welcher sich nach den vielen Stürmen der Kriegsjahre nach Ruhe im inneren Staatsleben sehnte, befürchtete von dieser Partei nur neue Verwickelungen. Daher wandte sich denn auch der Minister Hardenberg, welcher anfangs die freiheitlichen Bestrebungen begünstigt hatte, der Gegenpartei zu, welche, besonders durch Savigny und Kamptz vertreten, eine unumschränkte Regierung als nothwendig ansah. Durch die Union oder die Vereinigung der lutherischen und refor-mirten Kirche zu einer evangelischen Landeskirche brachte der König seinen Lieblings wünsch zur Erfüllung, 1817. Für die neu erworbenen Rheinlande wurde die Universität zu Bonn gegründet (18. Octbr. 1818), wo auch Arndt bald wieder ein Feld für seine Thätigkeit fand (bis 1820). Alt enstein sorgte als Unterrichtsminister für eine würdige Pflege der Wissenschaften und führte die allgemeine Schulpflicht durch.
2. Italien, Spanien und Portugal.
§. 69. 1. Italien. Hier war Ferdinand Iv., welcher
sich als König beider Sicilien Ferdinand I. nannte, nach dem Sturze Murats von Palermo nach Neapel zurückgekehrt. Während die Sicilianer, über die Verlegung der Regierung nach Neapel erbittert, vollständige Trennung von dem Hauptlande verlangten, strebte der Geheimbuod der Carbonari (Köhler?), welcher ursprünglich nur gegen die Franzosenherrschaft gerichtet war, nicht bloss nach constitutionellen Freiheiten, sondern auch nach einer nationalen Einigung Italiens. Als der General Wilhelm Pepe an die Spitze der Bewegung trat, musste König Ferdinand dem Verlangen der Aufständischen nachgeben und eine der spanischen nachgebildete Constitution genehmigen. In Sardinien, wo die Carbonari mit gleichen Forderungen auftraten, genehmigte der König Victor Emanueli. die Einführung der spanischen Constitution und übertrug dann
*) Haym, Wilhelm v. Humboldt.
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm_Iii Friedrich Wilhelm Hardenberg Savigny Arndt Ferdinand_Iv. Ferdinand_Iv. Ferdinand_I. Wilhelm Ferdinand Victor_Emanueli Wilhelm
Früher erschien:
Handbuch der Geschichte
für die
oberen Klassen der Gymnasien und Realschulen
von
Dr. H. K. Stein,
Professor am Gymnasium zu Konitz.
Band Ii. Das Mittelalter.
1870. 280 Seiten gr. 8. geheftet 18 Sgr.
Band I. Das Alterthum ist unter der Presse.
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lungen schuf und in seinen Bildern in der Ludwigskirche zu München die christlichen Ideen von der Erschaffung der Welt bis zum jüngsten Gericht in einer tief durchdachten Schilderung darstellte, ihren hervorragendsten Vertreter. Unter seinen Schülern steht Wilh. v. Kaulbach, welcher in der Hunnen schiacht und in andern Fresken im Treppenhause des Berliner Museums lebensvolle Formschönheit mit grossartiger Com-position verband, oben an. Von den französischen Malern zeichnete sich besonders Horace Vernet (f 1863) durch seine Schilderung afrikanischer Kämpfe, Paul Delaroche durch psychologisch feine Charakteristik seiner Gestalten, Gustav Dore durch seine Darstellung biblischer Scenen aus.
b) Die Bildhauerkunst, welche mehr als jede andere Kunst auf die unübertroffene Einfachheit und den reinen Adel der Antike hingewiesen ist, erhielt durch die Steigerung des nationalen Bewusstseins ein neues Leben. Der Venetianer Canova (f 1822) zeigte in seinen Gestalten eine der Antike abgelauschte Anmuth. Der Däne Thorwald-sen (t 1844) brachte in seinem Fries des Alexanderzuges in der Villa Sommariva am Comersee den griechischen Reliefstiel in seiner ganzen Reinheit wieder zur Geltung. Schwanthaler (f 1848) verband in seinem Colossalbilde der Bavaria zu München, Rauch (t 1857) in seinem Standbilde Friedrichs d. Gr. zu Berlin und sein Schüler Rietschel in seiner Schiller- und Göthestatue zu Weimar echt plastischen Stil mit glücklicher Ausführung des Einzelnen. Ein trefflicher Bildner religiöser Gruppen ist der Münsterländer Wilh. Achtermann zu Rom. Zur Hebung der Plastik und Malerei trug insbesondere der Kunstsinn der Könige Ludwig von Baiern und Friedrich Wilhelm Iv. von Preussen, welche ihre Hauptstädte mit den herrlichsten Kunstschöpfungen bereicherten, sehr viel bei. Auch mancherlei Erfindungen, wie die des Steindrucks durch Senefelder, des Stahlstichs, der Photographie gewährten der Kunst eine mächtige Unterstützung.
c) In der Musik erreichte Ludwig van Beethoven (f 1827), ein Schüler Haydns, durch seine einen unerschöpflichen Reichthum der Melodie ausströmenden Symphonien eine bisher unerreichte Höhe. Nächst ihm sind die bedeutendsten Tonkünstler der Neuzeit Karl Maria von Weber (f 1826), welcher in seinen Opern das phantastische Element der Romantik entfaltete, Felix Mendelss ohn-Bartholdy (f 1847), welcher in seinem Oratorium Paulus Ernst und Fülle des Tons vereinigte und Richard Wagner, welcher im „Tannhäuser“ und „Lohengrin“ einen grossartigen Versuch machte die tiefsinnigen Sagen der Vorzeit mit den Beizen der Tonkunst auszustatten.
d) Handel und Verkehr gewannen in der neuesten Zeit besonders durch die Entdeckung und Anwendung der Dampfkraft eine früher nicht geahnte Ausdehnung. Der Amerikaner Robert Fulton erfand 1808 das Dampfschiff, der Engländer Georg Stephens on 1814 die
flocomotive. Eisenbahnen durchschneiden fast alle Theile der gebildeten
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Extrahierte Personennamen: Kaulbach Paul_Delaroche Gustav_Dore Gustav Schwanthaler Friedrichs Ludwig_von_Baiern Ludwig Friedrich_Wilhelm_Iv Friedrich Wilhelm Ludwig_van_Beethoven Ludwig Karl_Maria_von_Weber Karl Maria Felix_Mendelss_ohn-Bartholdy Felix Paulus_Ernst Ernst Richard_Wagner Robert_Fulton Georg_Stephens
Extrahierte Ortsnamen: Berliner_Museums Villa_Sommariva Comersee Friedrichs Berlin Weimar Rom Preussen Haydns
Hüser, Dr., Lehrer am Gymnasium zu Paderborn. Deutsche Lesestücke für untere und mittlere Klassen höherer Lehranstalten nebst Anmerkungen für die Erklärung und Aufgaben zu schriftlichen Arbeiten. 184 S. gr. 8. geh. 15 Sgr.
Kocli, 6gymnasiallehrer zu Coesfeld. Liedersammlung für Schulen, enthaltend kurzen Elementarunterricht im Gesänge, Kaiser- und Vaterlandslieder, Marsch- und Turnlieder, Volkslieder, Lieder vermischten Inhaltes und viele Chorlieder für Männerstimmen, zunächst für den Gebrauch an Gymnasien und Lehrerseminarien. 144 S. kl. 8. geh. 12 Sgr.
Livii, Titi ab urbe condita libri. Für den Schulgebrauch erklärt von Dr. E. Tücking, Gymnasialdirector in Neuss.
Heft I. Buch Xxi. 112 S. gr. 8. geh. 10 Sgr.
Heft Ii. Buch Xxii. 112 S. gr. 8. geh. 10 Sgr.
Heft Iii. Buch I. 144 S. gr. 8. geh. 12 Sgr.
Heft Iv. Buch Ii. 104 S. gr. 8. geh. 11j/4 Sgr.
Nieberding, C., Director des Gymnasiums zu Gleiwitz. Leitfaden bei dem Unterrichte in der Erdkunde für Gymnasien. Fünfzehnte vermehrte und verbesserte Auflage, mit 14 in den Text gedruckten Kärtchen. 128 S. gr. 8. geh. 8 Sgr.
Sehnorbusch, Dr. H. A., Gymnasial-Oberlehrer zu Münster und Dr. F. J. Scherer, Gymnasial-Director in Coesfeld. Griechische Sprachlehre für Gymnasien. Zweite verbesserte und verm. Auflage. 468 S. gr.8. geh. 28sgr.
Schultz, Dr. Ferd., Königl. Regierungs- und Provinzial-Schul-Rath zu Münster. Lateinische Sprachlehre, zunächst für Gymnasien. Achte verbesserte Ausgabe. 688 S. gr. 8. geh. 1 Thlr. 10 Sgr.
Kleine lateinische Sprachlehre, zunächst für die untern
und mittlern Klassen der Gymnasien. Dreizehnte verbesserte und mit einem Index versehene Ausgabe. 282 S. gr. 8. geh. 17 ^ Sgr.
Tjebungsbuch zur lateinischen Sprachlehre, zunächst für
die untern Klassen der Gymnasien. Zehnte verbesserte Ausgabe. 300 S. gr. 8. geh. 20 Sgr.
Lateinische Synonymik, zunächst für die obern Klassen
der Gymnasien bearbeitet. Siebente verbesserte Ausgabe. 416 S. gr. 8. geh. 1 Thlr.
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Extrahierte Personennamen: Nieberding C. H._A. F._J._Scherer Schultz
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Scharfblick begabt brachte er das neue Reich in eine feste staatliche Ordnung. 1. Die Eroberung des persischen Reiches wurde von seinem Feldherrn (Saad) durch die Siege bei Kadesia (westl. v. Euphrat, 636) und Nehawend (südl. v. Ramadan, 642) beendet. Die Doppelstadt Madain wurde eingenommen und eine kostbare dort aufgefundene Büchersammlung auf Omars Geheiss in den Tigris geworfen. Als neue Hauptstadt wurde Basra gegründet. Der letzte König des neupersischen Reiches, Jezdegerd Iii., kam auf der Flucht um. 2. Ebenso wurde Syrien unterworfen, nachdem sich die Hauptstadt Damascus auf die Bedingung hin ergeben hatte, dass die Einwohner eine Kopfsteuer zahlen und keine neuen Kirchen erbauen sollten. Auf ähnliche Bedingungen ergab sich auch Jerusalem an den Kalifen (636), welcher selbst im einfachsten Aufzuge auf einem mit dem Wasserschlauch und Dattelsack beladenen Kamele reitend die Übergabe der Stadt entgegennahm. 3. Die dritte Eroberung war Ägypten. Da die koptische Bevölkerung der monophysitischen Irrlehre zugethan war und die Griechen mit dem glühendsten Sektenhass verfolgte, so gelang dem tapferen Amru die Unterwerfung des Landes leicht. Als der Sieger bei der Einnahme Alexandriens beim Kalifen anfragen liess, was mit der dortigen, grösstenteils aus theologischen Werken bestehenden Bibliothek geschehen solle, befahl dieser die Verbrennung derselben, da alle Bücher ausser dem Koran entweder schädlich oder überflüssig seien. Übrigens kann diese Büchersammlung nicht sehr bedeutend gewesen sein; denn die Bibliothek im Bruchion war schon in Cäsars alexandrinischem Kriege ein Raub der Flammen geworden, und die im Serapeum befindliche war schon zur Zeit Theodosius d. Gr. zerstreut. Trotz aller dieser Eroberungen und ihrer reichen Beute blieb Omar bei seiner früheren Einfachheit und lebte wie ein armer Hirt von Gerstenbrot und Oliven. Er wurde von einem über zu hohe Besteuerung empörten christlichen Handwerker ermordet.
3. Othmann (644—655), aus der Familie der Omajaden stammend, wurde mit abermaliger Übergehung Alis zum Kalifen gewählt. Unter ihm wurden die Eroberungen fortgesetzt. Das Gebiet von Carthago, Malta und Rhodus wurde unterworfen.
4. Ali (655—661), ausgezeichnet durch Edelmut, Tapferkeit und Begeisterung für die Lehre des Propheten, „der Löwe Gottes“
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Verlag von Ferdinand Schöningh in Paderborn.
Stein, Dr. H. K., Direktor des Gymnasiums zu Glatz. Handbuch der Geschichte für die obern Klassen der Gymnasien und Realschulen. Zweite verbesserte Auflage.
Bd. I. Das Altertum. 426 8. gr. 8. geh. 2,80 M.
Bd. Iii. Die Neuzeit. 354 8. gr. 8. geh. 2,25 M.
Buschmann, Dr. J., Oberlehrer am Gymnasium zu Trier. Sagen und Geschichten für den ersten Geschichtsunterricht. I. Teil. Sagen und Geschichten aus dem Altertum. Dritte verbesserte Auflage. 220 8. 8. geh. 1,50 M.
Inhalt: Sagen-, Götter- und Heroengeschichten der Griechen und Römer. Charakterbilder aus der griechischen und römischen Geschichte.
Ii. Teil. Deutsche Sagen und Geschichten. 246 8. 8.
geh. 1,50 M.
Inhalt: Götter der alten Deutschen. Nibelungen. Dietrich
Von Bern. Roland. Armin. Zeit der Wanderungen. Die Franken. Karl d. Gr.. Otto d. Gr., Heinrich Iv., Barbarossa, Rudolf von Habsburg etc.
Hüppe, Bernh., Oberlehrer am Gymnasium zu Coesfeld. Geschichte der deutschen National-Litteratur. In dritter Auflage für Gymnasien und andere höhere Lehranstalten sowie zum Privatunterricht bearbeitet von Direktor Dr. B. Werneke und Dr. W. Lindemann. 262 8. gr. 8. geh. 2,25 M.
Nieberding, K., Direktor des Gymnasiums zu Gleiwitz. Leitfaden bei dem Unterrichte in der Erdkunde für Gymnasien. Siebzehnte vermehrte und verbesserte Auflage von Dr. Albert Tencklioff, Gymnasiallehrer in Paderborn. Mit 13 in den Text gedruckten Kärtchen. 144 8. gr. 8.
geh. 0,80 M.
Tiicking, Dr. K., Gymnasial-Direktor in Neuss. Grundriss der brandenburgisch-preussischen Geschichte. Mit einer historischen Karte des preussischen Staates. Sechste verbesserte Auflage. 85 8. gr. 8. geh. 0,80 M.
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Extrahierte Personennamen: Ferdinand_Schöningh Ferdinand H._K. Glatz Buschmann Roland Armin Karl_d Karl Otto Heinrich_Iv. Heinrich_Iv. Barbarossa Barbarossa Rudolf_von_Habsburg Rudolf B._Werneke W._Lindemann Nieberding Albert_Tencklioff
Handbuch
der
Geschichte
für die oberen Klassen der
Gymnasien und Realschulen
von
Prof. Dr. Heinr. Konr. Stein,
Direktor des Kgl. Gymnasiums zu Glatz.
Zweiter Band.
Das Mittel alt ei*.
Zweite verbesserte Auflage.
Paderborn.
Druck und Verlag von Ferdinand Schöningh. 1881.
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Extrahierte Personennamen: Glatz Ferdinand_Schöningh Ferdinand
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konnte ihn aber nicht zur Verzichtleistung bewegen und wusste nur durchzusetzen, dass er von seinem Anhange aufgegeben wurde. Nachdem so alle drei Päpste für abgesetzt erklärt waren, wählte das Concil Martin V. (1417).
b. Die Irrlehre des Hus.x) Johann Hus, gebürtig aus dem kleinen böhmischen Städtchen Hussinecz, war Lehrer der Theologie und der realistischen Philosophie an der Universität Prag. Als sein Freund Hieronymus Faulfisch, welcher seine Studien in Oxford gemacht hatte, ihn mit den häretischen Ansichten des englischen Theologen Wicliffe und dessen Schriften bekannt machte, stellte er mehrere abweichende Glaubensmeinungen auf. Besonders lehrte er die Prädestination, leugnete den Primat des Papstes und erklärte, dass man keinem Fürsten oder Bischof Gehorsam schuldig sei, wenn er eine Todsünde begangen habe. Seine Lehre drohte nicht bloss das bisherige Kirchenregiment aufzulösen, sondern trat auch der bürgerlichen Ordnung hindernd entgegen. Zuerst erhoben sich gegen die neue Lehre die deutschen Professoren der Universität Prag. Indes Hus wusste beim Kaiser Wenzel auszuwirken, dass die Rechte der deutschen Lehrer beschränkt wurden. Dies hatte zur Folge, dass mehr als 3000 deutsche Studierende mit ihren Lehrern aus Prag auswanderten (1409) und die Universität Leipzig gründeten. Hus wurde dann vom Erzbischof zu Prag der Anhänglichkeit an Wicliffesche Irrtümer angeklagt und ihm das Predigen untersagt. Aber um dieses Verbot kümmerte er sich nicht; ja er liess eine Ablassbulle des Papstes, welche für alle Teilnehmer an einem Kriege gegen den das päpstliche Gebiet bedrohenden König (Ladislaus) von Neapel einen Ablass verhiess, öffentlich verbrennen. Daher wurde er vor den päpstlichen Richterstuhl nach Rom geladen und, da er nicht erschien, mit dem Banne belegt. Wahrscheinlich vom Kaiser Sigmund aufgefordert, begab er sich unter dem Schutze eines sicheren Geleits und eines kaiserlichen Geleitsbriefes zum Concil nach Constanz. Hier wurde er wegen seiner ketzerischen Ansichten in Anklagestand versetzt. Da er trotz wiederholter und dringender Aufforderung sich nicht zum Widerruf verstand,
0 Palacky, Gesch. von Böhmen. I—iii (-1439). 1836 ff. — Höfler Magister Johannes Hus und der Abzug der deutschen Professoren und Studenten aus Prag. 1864. — Berger, Joh. Hus und K. Sigismund. 1871. — J. Schindler, Joh. Hus. 1872.
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