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1. Hamburg - S. V

1899 - Hamburg : Kloß
Vorwort zur Weiten Auflage. Das vorliegende Büchlein ist für die Hand der Kinder- gedacht. Es konnte ihm daher nicht die Absicht zu Grunde liegen, eine umfassende Kenntnis der vaterstädtischen Zustände und Verhältnisse übermitteln zu wollen. Vielmehr soll es eine Heimatkunde sein, welche das Wissenswerte über die Heimat nur so weit darbietet, als es sich für Kinder eignet, und die den teilweise spröde erscheinenden Stoff in einem solchen Gewände vorführt, daß er die Aufmerksamkeit und die Wissenslust der Kinder weckt, so daß sie angeregt werden, mit eigenen Augen Umschau zu halten. Der Verfasser hat versucht, in der Darstellungsweise einen möglichst kindlichen Ton anzuschlagen, damit auch die Kinder derjenigen Schulklasse, in welcher die Heimatkunde auf dem Unterrichtsplane steht, das Buch selbständig benutzen können. Jeder einzelne Artikel ist in sich abgeschlossen, so daß man sich an die vorliegende Reihenfolge nicht zu binden braucht. Es sind für die zweite Auflage in einzelnen Artikeln Verbesserungen, in wenigen Artikeln notwendige Erweiterungen

2. Hamburg - S. VI

1899 - Hamburg : Kloß
— Vi — vorgenommen worden. Ein Artikel über die Schiffswerften wurde neu hinzugefügt. Möge das Büchlein mithelfen, unsere Kinder näher mit der Vaterstadt bekannt zu machen. Bekanntschaft und Vertrautheit mit der nächsten Um- gebung, mit der Heimat, das ist das Fundament, auf welchem allein sich ein sicherer Bau intellectneller Bildung errichten läßt, auf welchem man auch eine Volksbildung aufbaueu kann, die, wie das die „Lehrervereiniguug für die Pflege der künstlerischen Bildung" erstrebt, zu wahrem Kunstgenuß hin- führt und befähigt. Vertrautheit mit der Heimat iu jeglicher Beziehung, das scheint mir zugleich das beste Mittel zu sein, die in den Herzen unserer Kinder schlummernde Liebe zur Vaterstadt und die gebührende Achtung vor den ihr eigentüm- lichen Einrichtungen zur Entfaltung zu bringen. Hamburg, Januar 1899. C. Hentze.

3. Hamburg - S. 2

1899 - Hamburg : Kloß
— 2 — Elbe, Hamburgs Hafen mit der stattlichen Zahl von Masten und Schornsteinen, das Tuten der großen Seedampfer und das Hasten der kleinen Fähr- und Schleppdampfer, die herrliche Alfter mit ihren Schwänen, ihren Dampfbooten, Ruder- und Segelbooten und das Jagen der Straßenbahnen, das alles ist uns so vertraut, daß wir es nie entbehren möchten. Auch die Menschen erscheinen uns nicht so fremd, ohwohl wir nur wenige von ihnen näher kennen. Wenn wir sie sprechen hören, so klingt uns die Sprache gemütlicher und anheimelnder als in anderen Städten; sie klingt uns so herzlich, wie die Mutter zu ihrem Kinde zu sprechen pflegt. Es giebt viele schöne Städte im weiten deutschen Lande; aber wenn wir ihrer viele und wieder viele ge- sehen und an der einen dieses, an der anderen jenes bewundert haben, so sehnen wir uns doch wieder nach Hamburg zurück; denn in all den Städten fehlt uns etwas, was wir nur in Hamburg finden. Hamburg hat für uns den Reiz der Heimat; Hamburg ist unsere Vaterstadt. 2. Stadt und Dorf, Bürger und Bauer. Hamburg ist eine Stadt. Altona, Wandsbek und Harburg sind gleichfalls Städte; auch Berlin, Lübeck, Kiel, Hannover, Köln, Frankfurt sind Städte. Lockstedt ist ein Dorf, ebenso Borstel, Niendorf, Ohlsdorf, Fuhlsbüttel, Rahlstedt, Schiffbek, Steiubek, Moorburg. Stadt und Dorf unterscheiden sich sehr voneinander. Ju der Stadt stehen die Häuser in Reihen und sind dicht aneinander gebaut, so daß eins das andere berührt. Die Häuser sind meist hoch; sie haben 3, 4 oder 5 Stockwerke übereinander; sie sind aus Ziegelsteinen gebaut und mit Schiefer oder mit Dachsteinen, welche wir oft Pfannen nennen, gedeckt. Zwischen zwei Häuserreihen ist eine Straße. Dieselbe ist mit behauenen Steinen schön gepflastert oder mit einer dicken Schicht Asphalt bedeckt. An jeder Seite der Straße ist ein Fnßsteig für die Leute; er ist mit Steinplatten oder Fliesen belegt. An den

4. Hamburg - S. 3

1899 - Hamburg : Kloß
— 3 — Fußsteigen entlang gehen die Rinnsteine und stehen die Straßen- laternen, durch welche die Straßen nachts beleuchtet werden. Auf die Fußsteige dürfen die Wagen nicht kommen, damit ein jeder ruhig seines Weges gehen könne und niemand überfahren werde. Nur an den Straßenübergängen muß man zusehen, ob nicht ein Wagen daher gejagt kommt. Jede Straße hat ihren Namen und jedes Haus seine Nummer. Die Straße und die Hausnummer muß man wissen, wenn man jemanden in seiner Wohnung aufsuchen will. Die Briese und Pakete, welche wir empfangen, müssen die volle Adresse tragen. Sie dürfen nicht nur mit unserem Namen und dem Namen der Stadt, sondern müssen auch mit dem Straßennamen und der Hausnummer be- zeichnet sein; sonst würden die Postboten lange suchen müssen um die Empfänger aufzufinden. In den Dörfern stehen die Häuser nicht so genau reihen- weise und nicht so dicht aneinander. Fast zu jedem Hause ge- hört eine Scheune für das Getreide und ein Stall oder ein paar Ställe für das Vieh. Diefe bilden mit dem Wohnhause zu- sammen das Gehöft. Bei dem Gehöft liegt ein großer Obst- und Gemüsegarten. Auf dem Hofplatze, welcher zwischen den Gebäuden liegt, stehen allerlei Ackergeräte, als Wagen, Pflüge, Eggen, jedes an feinem Platze; auch eine Hütte ist da für den großen Hofhund, den besten Wächter in der Nacht. Die Häuser sind meistens einstöckig, und ein jedes wird nur von einer Familie bewohnt. Die neueren Häuser sind wie in der Stadt aus Stein aufgebaut und mit Schiefer, Pappe oder Dachpfannen gedeckt; aber die alten Häufer, die schon sehr lange stehen, sind aus Holz erbaut und mit Rohr oder mit Stroh gedeckt. Die Wände bestehen oft aus Holz und Lehm. — Stroh und Holz sind sehr feuergefährlich; es foll daher niemand mit der bren- nenden Cigarre oder mit der brennenden Pfeife über den Hof- platz oder wohl gar in den Stall oder in die Scheune gehen. — Die Dorfstraßen sind häufig recht krumm, unbenannt, schlecht oder gar nicht gepflastert und abends stockfinster. Nur in den Dörfern, welche nahe bei großen Städten liegen, hat man besseres Pflaster und Straßenbeleuchtung. Nummern tragen die Häuser 1*

5. Hamburg - S. 4

1899 - Hamburg : Kloß
— 4 — in den Dörfern zwar auch; aber niemand achtet darauf. Nicht einmal in den Adressen der Briefe und Pakete wird die Nummer angegeben; denn auch der Briefbote kennt die Leute im Dorfe persönlich und weiß, welches Haus jedem einzelnen gehört. Die Bewohner der Städte heißen Stadtleute, Städter oder Bürger, diejenigen der Dörfer dagegen Landleute oder Bauern. Die allermeisten Städte sind viel größer als die Dörfer. Nach der Zahl ihrer Bewohner unterscheiden wir Großstädte, mittlere Städte und Kleinstädte. Hamburg ist eine Großstadt, und seine Bewohner sind Großstädter. Unter allen deutschen Städten ist nur Berlin größer als Hamburg. Die Städter treiben Handel und allerlei Gewerbe. Da finden wir die verschiedensten Geschäfte, nämlich Tuch- und Kleidergeschäfte, Hausstandsgeschäfte, Papiergeschäfte, Krämereien, Fettwarenhandlungen, Hutläden, Eisenwarenläden, Cigarren- laden u. s. w. Jeder Laden hat ein Schaufenster, in welchem einige Waren zur Schau ausliegen. Dadurch sollen die Käufer aufmerksam gemacht werden. Die größeren Städte haben in den Hauptstraßen Geschäft neben Geschäft und Schaufenster an Schau- fenster. Die Werkstätten der Handwerker befinden sich meistens in den Hinterhäusern. Da arbeiten Schneider, Schuster, Tischler, Schlosser, Klempner, Stellmacher, Schmied, Glaser, Tapezier, Bäcker, Konditor, Optiker, Steindrucker, Cigarrenmacher u. s. w. Was sie herstellen, wird in den Läden verkaust. Hierher kommen auch die Leute aus den Dörfern, um einzukaufen, was sie nötig haben. Ganz anders als die Beschäftigung der Städter ist die- jenige der Dorfbewohner; sie treiben hauptsächlich Ackerbau und Viehzucht. Wenn der Bauer nicht das Feld düugen, pflügen, besäen und eggen, das Getreide mähen, einfahren und aus- dreschen würde, woher sollten wir Städter wohl Brot nehmen? Wenn in den Dörfern nicht Kühe, Ochsen, Schafe, Schweine, Gänse u. s. w. aufgezogen und gehalten würden, woher sollte in den Städten wohl Milch, Butter, Fleisch, Wolle u. s. w. kommen? So sind der Städter und der Laudmann auf einander angewiesen; dieser lebt von jenem und jener von diesem, und

6. Hamburg - S. 6

1899 - Hamburg : Kloß
— 6 — Werkzeuge, Bochum durch Eiseubahuschieueu, eiserne Balken, Maschinen und Glocken, Nürnberg durch die verschiedensten Sorten von Spielzeug aus Holz und Blech und durch die besten Bleistifte, Kottbus durch sein dauerhaftes Tuch, Meißen durch fein treffliches Porzellan, Rathenow durch seine guten Brillen und seine schönen Mauersteine. Unsere Industriestädte stellen viel mehr Gegenstände her, als sie selbst, ja als wir in ganz Deutschland gebrauchen können. Nun kaufen die Kaufleute der Handelsstädte den Fabrikstädten ihre Waren ab, wie auch den Landleuten ihr Getreide und ihre Kartoffeln und verschicken dieselben zu Wasser und zu Lande, d. h. mit Schiffen und mit Eisenbahnen, nach anderen Städten und Ländern, um sie den dortigen Bewohnern zu verkaufen. Diesen kaufen sie ebenfalls ab, was dieselben im Überfluß haben, um es uach jenen Fabrikstädten zu verhandeln. Der Landwirt und der Fabrikant stellen her oder produzieren, was die Menschen gebrauchen, und der Kaufmann vermittelt den Austausch. Ein jeder betreibt sein Geschäft, um seinen Lebensunterhalt zu ver- dienen, und doch nützt einer dem anderen durch feine Thätig- keit. — Solche Städte, in welchen Handel und Jndnstrie un- gefähr gleich stark betrieben werden, nennt man Handels- und Industriestädte. Wie es Dörfer und Städte des eigenen Landes thnn, so tauschen auch die verschiedenen Länder ihre Erzeugniffe mit- einander aus. Wir erhalten aus Uugaru und Rußlaud Getreide, diese Länder von uns Maschinen und andere Fabrikerzeugnisse. Der größte Austausch von Waren findet auf dem Seewege mittels der großen Seeschiffe statt. Hamburg betreibt Haupt- fächlich überseeischen Handel und wird darum eine Seehandels- stadt genannt. Hamburgs Dampfschiffe und Segelschiffe durch- fahren alle Meere; Hamburgs Kaufleute treiben Handel in allen Ländern der Welt; Hamburgs Hasen wird von Schiffen aller Völker aufgesucht. Wer durch die Straßen am Hafen geht, der kann in unserer guten deutschen Stadl Seeleute englisch, spanisch, französisch, dänisch, italienisch u. f. w. sprechen hören. Hamburg ist eins der großen Thore, durch welche Deutschland anderen

7. Hamburg - S. 8

1899 - Hamburg : Kloß
— 8 — gegenseitigem Schutze bildeten, und an dessen Spitze das mächtige Lübeck stand. Jetzt aber hat Hamburg alle diese Städte weit überholt und steht in herrlichem Glänze da als erste deutsche Handelsstadt und als eine der allerfchönsten Perlen in dem Kranze der deutschen Städte. 4. Hamburg an der Alster. Wie die Elbe als große Handelsstraße dazu beigetragen hat, Hamburg zur reichen Stadt zu machen, so ist die Alster Hamburgs schönste Zier. Eine große, klare Wasserfläche, dnrch eine Einschnürung in zwei Stücke, einen großen und einen kleinen See zerteilt; die Ufer eingefaßt von Straßen mit hohen, schönen Etagenhäusern oder mit allerliebsten Villen, welche aus den herrlichen Gärten hervorgucken, als trügen sie ein Verlangen, von dem Reichtum ihrer Bewohner zu erzählen; prächtige Baum- reihen die Straßen entlang; üppige Grasflächen, Blumenbeete und Sträuchergruppen hier und da; am Abend ein Kranz von Lichtern ringsherum, und das alles mitten in der Großstadt! Welche Stadt hat Schöneres aufzuweisen? Jeder Hamburger ist stolz aus unsere Alster, und das ist er mit vollem Recht. Sie ist der Ort, wo jung und alt zusammenströmt, wo der ärmste Arbeiter so gut wie der reichste Kaufmann an den Sonn- tagen und an lauen Sommerabenden Erquickung findet nach den Mühen und Sorgen der Werktage. Wie lebendig ist es auf dem Wasser! Die zahlreichen kleinen Alsterdampfer eilen hierher und dorthin und legen da und dort an, um Fahrgäste aussteigen und andere einsteigen zu lassen. Man fährt für 10 Pfennige vom Jungfernstieg und vou der Lombardsbrücke nach Harvestehude, St. Georg, Barm- beck, Uhlenhorst, Eppendorf oder von dort zurück, ebenso quer über das Waffer von Harvestehude zur Uhlenhorst oder nach St. Georg. Viele Leute ziehen, wenn sie von Uhlenhorst, Eppendorf u. s. w. in die innere Stadt müssen oder von hier nach Hause wollen, die Alsterfahrt einer Fahrt in der Straßen-

8. Hamburg - S. 10

1899 - Hamburg : Kloß
— 10 — Alster, im Winter in der Hohenfelder Bucht gefüttert. Dort wird das Waffer für sie offen gehalten. Sie brauchen jährlich für 7000 Mark Futter; denn sie fressen im Winter täglich etwa 300 Pfund Hafer auf. Auch im Sommer werden sie gefüttert, weil das Gras an den Ufern der Alster zu ihrer Nahrung nicht ausreicht. Damit sie nicht fortfliegen, wird ihnen, wenn sie noch jung sind, an dem rechten Flügel ein Glied gebrochen. Auch Schuten mit Steinkohlen sieht man auf der Alfter. Sie kommen vom Hafen her und wollen nach den Anlegeplätzen beim Alsterthor, in der Hohenfelder Bucht, im Kuhmühlenteich oder im Langenzng, oder sie fahren den Jsebekkanal hinauf nach Eimsbüttel. Dorthin machen sogar Kartoffelewer die Reise durch das Fleet und die Alster. Die Fischkasten in der Bucht beim neuen Jnngsernstieg und der Esplanade sind besonders zur Weihnachtszeit mit fetten Karpfen gefüllt. Zwei Badeanstalten hat die Alster auszuweisen, eine in der Alsterlnst, eine andere bei Hohenfelde. Wie die Außenalster wiederholt zu Ehren der Ruderer iu festlichem Schmucke geprangt hat, so hat die Binnenalster Festen und Feuerwerken erhöhten Glanz verliehen, wenn unsere Stadt hohen Besuch bewirtete. 1895 hatte man auf eingerammten Pfählen ein Felseninselchen in der Binnenalster für den Besuch des Kaisers und vieler deutscher Fürsten errichtet. Aus Pfählen steht auch der schmucke Alsterpavillon, den „Großen Bleichen" gegenüber gelegen. Er legt Zeugnis davon ab, wie sehr der Ham- burger geneigt ist, seine Mußestunden an der Alster zuzubringen. Hamburg liegt an der Elbe, sagt der Binnenländer. Er denkt dabei an den großen Handel, die Seeschiffahrt und den Reichtum Hamburgs. „Mein Hamburg an der Alster!" spricht der Hamburger, wenn er der Schönheit unserer Stadt sich freut. 5. Die Geschichte der Alster. In alten Zeiten sah unsere Alster ganz anders aus als jetzt. Es hat wohl schou mancher Hamburger auf der Alster

9. Hamburg - S. 12

1899 - Hamburg : Kloß
— 12 — lagen. So entstand für die Untermühle ein kleinerer, für die Obermühle ein sehr großer Mühlenteich, ein wahrer See. Man nannte ihn nur schlechtweg die Alster. Der Reesendamm wurde bald ein sehr beliebter Spazierweg der Hamburger Frauen und Jungfrauen, weswegen man ihn Jungfernstieg hieß. Die Bezeichnung Reesendamm dagegen ist auf die kurze Straße an der kleinen Alster übertragen worden. Der Stau- oder Neesen- dämm der Obermühle schützte zugleich die unterhalb desselben gelegene Alsterniedernng gegen die fernere Überflutung durch die Alster, als die Stauhöhe für die Niedermühle verringert wurde. Wo jetzt die Straße „Große Bleichen" sich hinzieht, entstanden niedrig gelegene Wiesen, deren Gras aus der Anhöhe zu Heu getrocknet wurde, wo wir die Straße „Heuberg" finden. Die Wiesen dienten den Hamburgern lange Zeit als Bleichstätten, und die Straßenbenennungen „Große Bleichen", „Hohe Bleichen" und „Bleichenbrücke" haben darin ihren Ursprung. Als in Deutschland der große Religionskrieg, den wir den dreißigjährigen nennen, der schrecklichste von allen Kriegen, seinen Anfang nahm, ließ Hamburg sich aus Besorgnis vor den Dänen einen neuen, sehr starken Festungswall rings um die Stadt her aufführen. Von beiden Seiten griff der Wall in die Alster hinein. Dadurch wurde der See iu ein größeres und ein kleineres Becken zerteilt; es entstanden die Binnenalster und die Anßenalster. Zwischen beiden blieb nur eine schmale Verbindung, über welche man eine Brücke schlug, die natürlich den Namen Alsterbrücke erhielt. Das geschah vor ungefähr 275 Jahren, im Jahre 1621. Der Name Alsterbrücke mußte bald einer anderen Be- nennung weichen. Im Jahre 1651 wnrde nahe bei der Brücke, in dem Bollwerk Didericns, ein Pfandhans oder ein Lombard erbaut, nach welchem die Brücke die Lombardsbrücke geheißen wurde. Der sonderbare Name ist von dem deutschen Volke der Longobarden abzuleiten; er kam aber aus Italien zu uns. Der nördliche, fruchtbarste Teil dieses Landes war in alter Zeit von den Longobarden erobert und nach ihnen die Lombardei benannt worden. Zu der Zeit uun, als der deutsche Kaiser Friedrich

10. Hamburg - S. 14

1899 - Hamburg : Kloß
— 14 — Wiederum muß die Binnenalster sich einen Streifen ihrer Wasserfläche abschneiden lassen. Wir sprechen heute kaum noch davon, daß das Alsterflüßcheu einst eine bedeutende Handelsstraße werden sollte, und doch ging man um das Jahr 1450, also vor etwa 450 Jahren, allen Ernstes daran, die Beste und die Trade durch einen Kanal mit der Alster zu verbinden und so eine große Handelsstraße zwischen Hamburg und Lübeck zu schaffen. Durch eine Reihe von Schleusen, die man Kisten nannte, sollte das Wasser im ganzen Lauf der Alster aufgestaut werden, so daß das Flüßchen schiff- bar würde für größere, flachgeheude Handelsschiffe, welche die Kaufmannsgüter von Hamburg nach Lübeck und von dort zu uns bringen könnten. Der Kanal wurde gegraben, die Schleusen gebaut; große Summen wurden ausgegeben, und int Jahre 1528 konnte man in Hamburg das erste Schiff, welches aus der Alster Waren von Lübeck brachte, mit Hurrahrufeu begrüßen. Aber die Trave und die Beste sowohl als die Alster hatten zu wenig Wasser sür eine große Handelsstraße. Das Wasser mußte von Schleuse zu Schleuse erst gesammelt werden, sonst konnten die Schiffe nicht schwimmen. Die Fahrt dauerte viel zu lange. Man benuhte sehr bald diesen so mühsam angelegten Wasserweg nicht mehr. Die Schleusen verfielen, und der Alster- fluß wird damals wohl für ewige Zeiten haben verzichten müssen auf die ihm zugedachte Ehre, eine große Handelsstraße zu sein. 6. Stehende und fließende Gewässer. Unsere Außenalster ist ein großer See, die Binnenalster ein kleiner See. Bei Eppendorf und Winterhude, bei Alster- dors, Ohlsdorf und Fuhlsbüttel ist die Alster ein Fluß. Wann nennt man ein Wasser einen See und wann einen Fluß? Werfen wir bei Winterhude einen Stock in die Alster, so sehen wir. daß derselbe langsam nach Hamburg fortschwimmt. Wer bewegt den Stock? Niemand; aber das Wasser bewegt sich langsam fort und nimmt den Stock mit. Bei Hamburg da-
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