Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Hamburg
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
Vorwort zur Weiten Auflage.
Das vorliegende Büchlein ist für die Hand der Kinder-
gedacht. Es konnte ihm daher nicht die Absicht zu Grunde
liegen, eine umfassende Kenntnis der vaterstädtischen Zustände
und Verhältnisse übermitteln zu wollen. Vielmehr soll es
eine Heimatkunde sein, welche das Wissenswerte über die
Heimat nur so weit darbietet, als es sich für Kinder eignet,
und die den teilweise spröde erscheinenden Stoff in einem
solchen Gewände vorführt, daß er die Aufmerksamkeit und
die Wissenslust der Kinder weckt, so daß sie angeregt werden,
mit eigenen Augen Umschau zu halten.
Der Verfasser hat versucht, in der Darstellungsweise
einen möglichst kindlichen Ton anzuschlagen, damit auch die
Kinder derjenigen Schulklasse, in welcher die Heimatkunde
auf dem Unterrichtsplane steht, das Buch selbständig benutzen
können. Jeder einzelne Artikel ist in sich abgeschlossen, so
daß man sich an die vorliegende Reihenfolge nicht zu binden
braucht. Es sind für die zweite Auflage in einzelnen Artikeln
Verbesserungen, in wenigen Artikeln notwendige Erweiterungen
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
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vorgenommen worden. Ein Artikel über die Schiffswerften
wurde neu hinzugefügt. Möge das Büchlein mithelfen, unsere
Kinder näher mit der Vaterstadt bekannt zu machen.
Bekanntschaft und Vertrautheit mit der nächsten Um-
gebung, mit der Heimat, das ist das Fundament, auf welchem
allein sich ein sicherer Bau intellectneller Bildung errichten
läßt, auf welchem man auch eine Volksbildung aufbaueu
kann, die, wie das die „Lehrervereiniguug für die Pflege der
künstlerischen Bildung" erstrebt, zu wahrem Kunstgenuß hin-
führt und befähigt. Vertrautheit mit der Heimat iu jeglicher
Beziehung, das scheint mir zugleich das beste Mittel zu sein,
die in den Herzen unserer Kinder schlummernde Liebe zur
Vaterstadt und die gebührende Achtung vor den ihr eigentüm-
lichen Einrichtungen zur Entfaltung zu bringen.
Hamburg, Januar 1899.
C. Hentze.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr]]
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Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
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Elbe, Hamburgs Hafen mit der stattlichen Zahl von Masten
und Schornsteinen, das Tuten der großen Seedampfer und das
Hasten der kleinen Fähr- und Schleppdampfer, die herrliche
Alfter mit ihren Schwänen, ihren Dampfbooten, Ruder- und
Segelbooten und das Jagen der Straßenbahnen, das alles ist
uns so vertraut, daß wir es nie entbehren möchten. Auch die
Menschen erscheinen uns nicht so fremd, ohwohl wir nur wenige
von ihnen näher kennen. Wenn wir sie sprechen hören, so klingt
uns die Sprache gemütlicher und anheimelnder als in anderen
Städten; sie klingt uns so herzlich, wie die Mutter zu ihrem
Kinde zu sprechen pflegt. Es giebt viele schöne Städte im weiten
deutschen Lande; aber wenn wir ihrer viele und wieder viele ge-
sehen und an der einen dieses, an der anderen jenes bewundert
haben, so sehnen wir uns doch wieder nach Hamburg zurück;
denn in all den Städten fehlt uns etwas, was wir nur in
Hamburg finden. Hamburg hat für uns den Reiz der Heimat;
Hamburg ist unsere Vaterstadt.
2.
Stadt und Dorf, Bürger und Bauer.
Hamburg ist eine Stadt. Altona, Wandsbek und Harburg
sind gleichfalls Städte; auch Berlin, Lübeck, Kiel, Hannover,
Köln, Frankfurt sind Städte. Lockstedt ist ein Dorf, ebenso
Borstel, Niendorf, Ohlsdorf, Fuhlsbüttel, Rahlstedt, Schiffbek,
Steiubek, Moorburg. Stadt und Dorf unterscheiden sich sehr
voneinander.
Ju der Stadt stehen die Häuser in Reihen und sind dicht
aneinander gebaut, so daß eins das andere berührt. Die Häuser
sind meist hoch; sie haben 3, 4 oder 5 Stockwerke übereinander;
sie sind aus Ziegelsteinen gebaut und mit Schiefer oder mit
Dachsteinen, welche wir oft Pfannen nennen, gedeckt. Zwischen
zwei Häuserreihen ist eine Straße. Dieselbe ist mit behauenen
Steinen schön gepflastert oder mit einer dicken Schicht Asphalt
bedeckt. An jeder Seite der Straße ist ein Fnßsteig für die
Leute; er ist mit Steinplatten oder Fliesen belegt. An den
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Ortsnamen: Hamburgs Hamburg Hamburg Hamburg Hamburg Hamburg Altona Wandsbek Harburg Berlin Kiel Hannover Frankfurt Niendorf Ohlsdorf Rahlstedt Steiubek Moorburg
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Fußsteigen entlang gehen die Rinnsteine und stehen die Straßen-
laternen, durch welche die Straßen nachts beleuchtet werden.
Auf die Fußsteige dürfen die Wagen nicht kommen, damit ein
jeder ruhig seines Weges gehen könne und niemand überfahren
werde. Nur an den Straßenübergängen muß man zusehen, ob
nicht ein Wagen daher gejagt kommt. Jede Straße hat ihren
Namen und jedes Haus seine Nummer. Die Straße und die
Hausnummer muß man wissen, wenn man jemanden in seiner
Wohnung aufsuchen will. Die Briese und Pakete, welche wir
empfangen, müssen die volle Adresse tragen. Sie dürfen nicht
nur mit unserem Namen und dem Namen der Stadt, sondern
müssen auch mit dem Straßennamen und der Hausnummer be-
zeichnet sein; sonst würden die Postboten lange suchen müssen
um die Empfänger aufzufinden.
In den Dörfern stehen die Häuser nicht so genau reihen-
weise und nicht so dicht aneinander. Fast zu jedem Hause ge-
hört eine Scheune für das Getreide und ein Stall oder ein paar
Ställe für das Vieh. Diefe bilden mit dem Wohnhause zu-
sammen das Gehöft. Bei dem Gehöft liegt ein großer Obst-
und Gemüsegarten. Auf dem Hofplatze, welcher zwischen den
Gebäuden liegt, stehen allerlei Ackergeräte, als Wagen, Pflüge,
Eggen, jedes an feinem Platze; auch eine Hütte ist da für den
großen Hofhund, den besten Wächter in der Nacht. Die Häuser
sind meistens einstöckig, und ein jedes wird nur von einer
Familie bewohnt. Die neueren Häuser sind wie in der Stadt
aus Stein aufgebaut und mit Schiefer, Pappe oder Dachpfannen
gedeckt; aber die alten Häufer, die schon sehr lange stehen, sind
aus Holz erbaut und mit Rohr oder mit Stroh gedeckt. Die
Wände bestehen oft aus Holz und Lehm. — Stroh und Holz
sind sehr feuergefährlich; es foll daher niemand mit der bren-
nenden Cigarre oder mit der brennenden Pfeife über den Hof-
platz oder wohl gar in den Stall oder in die Scheune gehen. —
Die Dorfstraßen sind häufig recht krumm, unbenannt, schlecht
oder gar nicht gepflastert und abends stockfinster. Nur in den
Dörfern, welche nahe bei großen Städten liegen, hat man besseres
Pflaster und Straßenbeleuchtung. Nummern tragen die Häuser
1*
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig]]
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in den Dörfern zwar auch; aber niemand achtet darauf. Nicht
einmal in den Adressen der Briefe und Pakete wird die Nummer
angegeben; denn auch der Briefbote kennt die Leute im Dorfe
persönlich und weiß, welches Haus jedem einzelnen gehört.
Die Bewohner der Städte heißen Stadtleute, Städter oder
Bürger, diejenigen der Dörfer dagegen Landleute oder Bauern.
Die allermeisten Städte sind viel größer als die Dörfer. Nach
der Zahl ihrer Bewohner unterscheiden wir Großstädte, mittlere
Städte und Kleinstädte. Hamburg ist eine Großstadt, und seine
Bewohner sind Großstädter. Unter allen deutschen Städten ist
nur Berlin größer als Hamburg.
Die Städter treiben Handel und allerlei Gewerbe. Da
finden wir die verschiedensten Geschäfte, nämlich Tuch- und
Kleidergeschäfte, Hausstandsgeschäfte, Papiergeschäfte, Krämereien,
Fettwarenhandlungen, Hutläden, Eisenwarenläden, Cigarren-
laden u. s. w. Jeder Laden hat ein Schaufenster, in welchem
einige Waren zur Schau ausliegen. Dadurch sollen die Käufer
aufmerksam gemacht werden. Die größeren Städte haben in den
Hauptstraßen Geschäft neben Geschäft und Schaufenster an Schau-
fenster. Die Werkstätten der Handwerker befinden sich meistens
in den Hinterhäusern. Da arbeiten Schneider, Schuster, Tischler,
Schlosser, Klempner, Stellmacher, Schmied, Glaser, Tapezier,
Bäcker, Konditor, Optiker, Steindrucker, Cigarrenmacher u. s. w.
Was sie herstellen, wird in den Läden verkaust. Hierher kommen
auch die Leute aus den Dörfern, um einzukaufen, was sie
nötig haben.
Ganz anders als die Beschäftigung der Städter ist die-
jenige der Dorfbewohner; sie treiben hauptsächlich Ackerbau und
Viehzucht. Wenn der Bauer nicht das Feld düugen, pflügen,
besäen und eggen, das Getreide mähen, einfahren und aus-
dreschen würde, woher sollten wir Städter wohl Brot nehmen?
Wenn in den Dörfern nicht Kühe, Ochsen, Schafe, Schweine,
Gänse u. s. w. aufgezogen und gehalten würden, woher sollte
in den Städten wohl Milch, Butter, Fleisch, Wolle u. s. w.
kommen? So sind der Städter und der Laudmann auf einander
angewiesen; dieser lebt von jenem und jener von diesem, und
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund]]
TM Hauptwörter (200): [T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide]]
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Werkzeuge, Bochum durch Eiseubahuschieueu, eiserne Balken,
Maschinen und Glocken, Nürnberg durch die verschiedensten
Sorten von Spielzeug aus Holz und Blech und durch die besten
Bleistifte, Kottbus durch sein dauerhaftes Tuch, Meißen durch
fein treffliches Porzellan, Rathenow durch seine guten Brillen
und seine schönen Mauersteine.
Unsere Industriestädte stellen viel mehr Gegenstände her,
als sie selbst, ja als wir in ganz Deutschland gebrauchen können.
Nun kaufen die Kaufleute der Handelsstädte den Fabrikstädten
ihre Waren ab, wie auch den Landleuten ihr Getreide und ihre
Kartoffeln und verschicken dieselben zu Wasser und zu Lande,
d. h. mit Schiffen und mit Eisenbahnen, nach anderen Städten
und Ländern, um sie den dortigen Bewohnern zu verkaufen.
Diesen kaufen sie ebenfalls ab, was dieselben im Überfluß haben,
um es uach jenen Fabrikstädten zu verhandeln. Der Landwirt
und der Fabrikant stellen her oder produzieren, was die Menschen
gebrauchen, und der Kaufmann vermittelt den Austausch. Ein
jeder betreibt sein Geschäft, um seinen Lebensunterhalt zu ver-
dienen, und doch nützt einer dem anderen durch feine Thätig-
keit. — Solche Städte, in welchen Handel und Jndnstrie un-
gefähr gleich stark betrieben werden, nennt man Handels- und
Industriestädte.
Wie es Dörfer und Städte des eigenen Landes thnn, so
tauschen auch die verschiedenen Länder ihre Erzeugniffe mit-
einander aus. Wir erhalten aus Uugaru und Rußlaud Getreide,
diese Länder von uns Maschinen und andere Fabrikerzeugnisse.
Der größte Austausch von Waren findet auf dem Seewege
mittels der großen Seeschiffe statt. Hamburg betreibt Haupt-
fächlich überseeischen Handel und wird darum eine Seehandels-
stadt genannt. Hamburgs Dampfschiffe und Segelschiffe durch-
fahren alle Meere; Hamburgs Kaufleute treiben Handel in allen
Ländern der Welt; Hamburgs Hasen wird von Schiffen aller
Völker aufgesucht. Wer durch die Straßen am Hafen geht, der
kann in unserer guten deutschen Stadl Seeleute englisch, spanisch,
französisch, dänisch, italienisch u. f. w. sprechen hören. Hamburg
ist eins der großen Thore, durch welche Deutschland anderen
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz]]
TM Hauptwörter (200): [T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk]]
Extrahierte Ortsnamen: Bochum Nürnberg Rathenow Deutschland Hamburg Hamburgs Hamburgs Hamburgs Hamburg Deutschland
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gegenseitigem Schutze bildeten, und an dessen Spitze das mächtige
Lübeck stand. Jetzt aber hat Hamburg alle diese Städte weit
überholt und steht in herrlichem Glänze da als erste deutsche
Handelsstadt und als eine der allerfchönsten Perlen in dem
Kranze der deutschen Städte.
4.
Hamburg an der Alster.
Wie die Elbe als große Handelsstraße dazu beigetragen
hat, Hamburg zur reichen Stadt zu machen, so ist die Alster
Hamburgs schönste Zier. Eine große, klare Wasserfläche, dnrch
eine Einschnürung in zwei Stücke, einen großen und einen
kleinen See zerteilt; die Ufer eingefaßt von Straßen mit hohen,
schönen Etagenhäusern oder mit allerliebsten Villen, welche aus
den herrlichen Gärten hervorgucken, als trügen sie ein Verlangen,
von dem Reichtum ihrer Bewohner zu erzählen; prächtige Baum-
reihen die Straßen entlang; üppige Grasflächen, Blumenbeete
und Sträuchergruppen hier und da; am Abend ein Kranz von
Lichtern ringsherum, und das alles mitten in der Großstadt!
Welche Stadt hat Schöneres aufzuweisen? Jeder Hamburger
ist stolz aus unsere Alster, und das ist er mit vollem Recht.
Sie ist der Ort, wo jung und alt zusammenströmt, wo der
ärmste Arbeiter so gut wie der reichste Kaufmann an den Sonn-
tagen und an lauen Sommerabenden Erquickung findet nach den
Mühen und Sorgen der Werktage.
Wie lebendig ist es auf dem Wasser! Die zahlreichen
kleinen Alsterdampfer eilen hierher und dorthin und legen da
und dort an, um Fahrgäste aussteigen und andere einsteigen zu
lassen. Man fährt für 10 Pfennige vom Jungfernstieg und
vou der Lombardsbrücke nach Harvestehude, St. Georg, Barm-
beck, Uhlenhorst, Eppendorf oder von dort zurück, ebenso quer
über das Waffer von Harvestehude zur Uhlenhorst oder nach
St. Georg. Viele Leute ziehen, wenn sie von Uhlenhorst,
Eppendorf u. s. w. in die innere Stadt müssen oder von hier
nach Hause wollen, die Alsterfahrt einer Fahrt in der Straßen-
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff]]
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Alster, im Winter in der Hohenfelder Bucht gefüttert. Dort
wird das Waffer für sie offen gehalten. Sie brauchen jährlich
für 7000 Mark Futter; denn sie fressen im Winter täglich etwa
300 Pfund Hafer auf. Auch im Sommer werden sie gefüttert,
weil das Gras an den Ufern der Alster zu ihrer Nahrung nicht
ausreicht. Damit sie nicht fortfliegen, wird ihnen, wenn sie
noch jung sind, an dem rechten Flügel ein Glied gebrochen.
Auch Schuten mit Steinkohlen sieht man auf der Alfter.
Sie kommen vom Hafen her und wollen nach den Anlegeplätzen
beim Alsterthor, in der Hohenfelder Bucht, im Kuhmühlenteich
oder im Langenzng, oder sie fahren den Jsebekkanal hinauf nach
Eimsbüttel. Dorthin machen sogar Kartoffelewer die Reise
durch das Fleet und die Alster. Die Fischkasten in der Bucht
beim neuen Jnngsernstieg und der Esplanade sind besonders zur
Weihnachtszeit mit fetten Karpfen gefüllt. Zwei Badeanstalten
hat die Alster auszuweisen, eine in der Alsterlnst, eine andere
bei Hohenfelde.
Wie die Außenalster wiederholt zu Ehren der Ruderer iu
festlichem Schmucke geprangt hat, so hat die Binnenalster Festen
und Feuerwerken erhöhten Glanz verliehen, wenn unsere Stadt
hohen Besuch bewirtete. 1895 hatte man auf eingerammten
Pfählen ein Felseninselchen in der Binnenalster für den Besuch
des Kaisers und vieler deutscher Fürsten errichtet. Aus Pfählen
steht auch der schmucke Alsterpavillon, den „Großen Bleichen"
gegenüber gelegen. Er legt Zeugnis davon ab, wie sehr der Ham-
burger geneigt ist, seine Mußestunden an der Alster zuzubringen.
Hamburg liegt an der Elbe, sagt der Binnenländer. Er
denkt dabei an den großen Handel, die Seeschiffahrt und den
Reichtum Hamburgs. „Mein Hamburg an der Alster!" spricht
der Hamburger, wenn er der Schönheit unserer Stadt sich freut.
5.
Die Geschichte der Alster.
In alten Zeiten sah unsere Alster ganz anders aus als
jetzt. Es hat wohl schou mancher Hamburger auf der Alster
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
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Regionen (OPAC): Hamburg
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lagen. So entstand für die Untermühle ein kleinerer, für die
Obermühle ein sehr großer Mühlenteich, ein wahrer See.
Man nannte ihn nur schlechtweg die Alster. Der Reesendamm
wurde bald ein sehr beliebter Spazierweg der Hamburger Frauen
und Jungfrauen, weswegen man ihn Jungfernstieg hieß. Die
Bezeichnung Reesendamm dagegen ist auf die kurze Straße an
der kleinen Alster übertragen worden. Der Stau- oder Neesen-
dämm der Obermühle schützte zugleich die unterhalb desselben
gelegene Alsterniedernng gegen die fernere Überflutung durch die
Alster, als die Stauhöhe für die Niedermühle verringert wurde.
Wo jetzt die Straße „Große Bleichen" sich hinzieht, entstanden
niedrig gelegene Wiesen, deren Gras aus der Anhöhe zu Heu
getrocknet wurde, wo wir die Straße „Heuberg" finden. Die
Wiesen dienten den Hamburgern lange Zeit als Bleichstätten,
und die Straßenbenennungen „Große Bleichen", „Hohe Bleichen"
und „Bleichenbrücke" haben darin ihren Ursprung.
Als in Deutschland der große Religionskrieg, den wir den
dreißigjährigen nennen, der schrecklichste von allen Kriegen, seinen
Anfang nahm, ließ Hamburg sich aus Besorgnis vor den Dänen
einen neuen, sehr starken Festungswall rings um die Stadt her
aufführen. Von beiden Seiten griff der Wall in die Alster
hinein. Dadurch wurde der See iu ein größeres und ein
kleineres Becken zerteilt; es entstanden die Binnenalster und die
Anßenalster. Zwischen beiden blieb nur eine schmale Verbindung,
über welche man eine Brücke schlug, die natürlich den Namen
Alsterbrücke erhielt. Das geschah vor ungefähr 275 Jahren,
im Jahre 1621.
Der Name Alsterbrücke mußte bald einer anderen Be-
nennung weichen. Im Jahre 1651 wnrde nahe bei der Brücke,
in dem Bollwerk Didericns, ein Pfandhans oder ein Lombard
erbaut, nach welchem die Brücke die Lombardsbrücke geheißen
wurde. Der sonderbare Name ist von dem deutschen Volke der
Longobarden abzuleiten; er kam aber aus Italien zu uns. Der
nördliche, fruchtbarste Teil dieses Landes war in alter Zeit von
den Longobarden erobert und nach ihnen die Lombardei benannt
worden. Zu der Zeit uun, als der deutsche Kaiser Friedrich
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T132: [König Karl Italien Otto Kaiser Papst Reich Sohn Rom Jahr], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit]]
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Hamburg Italien
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Wiederum muß die Binnenalster sich einen Streifen ihrer
Wasserfläche abschneiden lassen.
Wir sprechen heute kaum noch davon, daß das Alsterflüßcheu
einst eine bedeutende Handelsstraße werden sollte, und doch ging
man um das Jahr 1450, also vor etwa 450 Jahren, allen
Ernstes daran, die Beste und die Trade durch einen Kanal
mit der Alster zu verbinden und so eine große Handelsstraße
zwischen Hamburg und Lübeck zu schaffen. Durch eine Reihe von
Schleusen, die man Kisten nannte, sollte das Wasser im ganzen
Lauf der Alster aufgestaut werden, so daß das Flüßchen schiff-
bar würde für größere, flachgeheude Handelsschiffe, welche die
Kaufmannsgüter von Hamburg nach Lübeck und von dort zu
uns bringen könnten. Der Kanal wurde gegraben, die Schleusen
gebaut; große Summen wurden ausgegeben, und int Jahre 1528
konnte man in Hamburg das erste Schiff, welches aus der
Alster Waren von Lübeck brachte, mit Hurrahrufeu begrüßen.
Aber die Trave und die Beste sowohl als die Alster hatten zu
wenig Wasser sür eine große Handelsstraße. Das Wasser
mußte von Schleuse zu Schleuse erst gesammelt werden, sonst
konnten die Schiffe nicht schwimmen. Die Fahrt dauerte viel zu
lange. Man benuhte sehr bald diesen so mühsam angelegten
Wasserweg nicht mehr. Die Schleusen verfielen, und der Alster-
fluß wird damals wohl für ewige Zeiten haben verzichten
müssen auf die ihm zugedachte Ehre, eine große Handelsstraße
zu sein.
6.
Stehende und fließende Gewässer.
Unsere Außenalster ist ein großer See, die Binnenalster
ein kleiner See. Bei Eppendorf und Winterhude, bei Alster-
dors, Ohlsdorf und Fuhlsbüttel ist die Alster ein Fluß. Wann
nennt man ein Wasser einen See und wann einen Fluß?
Werfen wir bei Winterhude einen Stock in die Alster, so sehen
wir. daß derselbe langsam nach Hamburg fortschwimmt. Wer
bewegt den Stock? Niemand; aber das Wasser bewegt sich
langsam fort und nimmt den Stock mit. Bei Hamburg da-
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr]]