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1. Charakterbilder aus der Geschichte der Apostasie der Völker - S. 536

1910 - Regensburg : Manz
ö'bo Napoleon und Metternich in Dresden. Deutschlands Befreiung. Am 26. Juni 1813 erschien der österreichische Minister Metternich in Dresden, um mit dem Kaiser von Frankreich eine feste Grundlage des künftigen Friedens festzustellen Napoleon erwartete ihn stehend in der Mitte seines Kabinetts, den Degen an der Seite, den Hut unter dem Arm. Er ging auf Metternich zu mit erkünstelter Fassung und fragte ihn nach dem Befinden des Kaisers. Bald aber verdüsterten sich seine Züge und, indem er sich vor Metternich hinstellte, sprach er: „Sie wollen also den Krieg? Gut, Sie sollen ihn haben. Ich habe zu Lützen die preußische Armee vernichtet, ich habe die Russen bei Bautzen geschlagen; auch Sie wollen an die Reihe kommen. Es sei, in Wien geben wir uns Randez-vous . . ." „Krieg und Frieden," erwiderte Metternich, „liegen in der Hand Eurer Maiestat . . . Zwischen Europa und Ihren bisherigen Zielen besteht unlöslicher Widerspruch. Die Welt bedarf des Friedens. Um diesen Frieden zu sichern, müssen Sie in die mit der allgemeinen Ruhe vereinbarlichen Machtgrenzen zurückkehren oder aber Sie werden in dem Kampfe unterliegen. Heute können Sie noch Frieden schließen, morgen dürfte es zu spät sein. Der Kaiser, mein Herr, läßt sich in seinem Handeln nur durch die Stimme des Gewissens leiten; an Ihnen, Sire, ist es mm, auch das Ihrige zu Rate zu ziehen." "Nun gut, was will man denn von mir? Daß ich mich entehre? Nimmermehr! ich trete keine Handbreit Boden ab. Eure Herrscher, geboren auf dem Throne, können sich zwanzigmal schlagen lassen und doch immer wieder in ihre Residenzen zurückkehren. Das kann ich nicht, ich, der söhn des Glückes. Meine Herrschaft überdauert den Tag nicht, an dem ich aufgehört habe, stark und folglich gefürchtet zu sein ..." „„X5n alledem, was Eure Majestät mir soeben gesagt, sehe ich einen neuen Beweis davon, daß Europa und Eure Majestät zu keiner Verständigung kommen können. Ihre Friedensschlüsse waren immer nur Waffenstillstände. Die Mißgeschicke wie die Erfolge treiben Sie zum Kriege. Der Augenblick ist da, wo Sie Europa den Handschuh hinwerfen . . Nicht Europa wird es sein, welches im Kampse unterliegt."" "Wollen Sie mich etwa durch eine Koalition zugrunde richten? Wie viele seid Ihr denn, Ihr Alliierten? Euer 4, 5, 6, zwanzig? Je mehr Ihr seid, desto besser für mich, ^sch nehme die Herausforderung an; aber ich kann Sie versichern," fuhr er mit gezwungenem Lachen fort, „im nächsten Oktober sehen wir uns in Wien." Nach einigen Abschweifungen Napoleons bemerkte ihm Metternich: „Das Glück kann Sie ein zweites Mal wie im ^sahre 1812 im Stiche lassen. In gewöhnlichen Zeiten bildet die Armee nur einen kleinen Teil der Bevölkerung, heute ist es das ganze Volk, das Sie unter die Waffen rufen. Ihre jetzige Armee, ist sie nicht eine antizipierte Generation? Ich habe Ihre Soldaten gesehen, es sind Kinder. Eure Majestät haben das Gefühl, daß Sie' der Nation absolut notwendig sind, brauchen nicht aber auch Sie die Nation? Und wenn diese jugendliche Armee, die Sie unter die Waffen gerufen, dahingerafft fein wird, was dann?" Bei diesen Worten erbleichte Napoleon und seine Züge verzerrten sich. „Sie sind nicht Soldat/' fuhr er zornig Metternich an, „und wissen nicht, was in der Seele eines Soldaten vorgeht. Ich bin im gelbe ausgewachsen und ein Mann wie ich schert sich wenig um das Leben einer Million Menschen! Mit biesem Ausruf warf er den Hut, den er bisher in der Hand gehalten, in eine Ecke des Zimmers. Metternich blieb ruhig und,

2. Charakterbilder aus der Geschichte der Apostasie der Völker - S. 544

1910 - Regensburg : Manz
544 Kongreßbilder. Napoleon bei Nizza gelandet. Reiterzüge, Musterungen mtb Feldübungen der Truppen. Heute ein wenig passendes Totenamt für ßitbiuig Xvi., am 5(6enb 33ctsl, am andern Tage eine Prachtüberladene Schlitten-fahrt. Die Staffage in diesem großen Zeitbilde war von der außerordentlichsten Mannigfaltigkeit. In dem engeren Staotranme von Wien zusammengedrängt, wogten so viele Fürsten mit ihrem Gefolge, so viele literarische, kriegerische und politische Größen, der prunksüchtige Adel von Österreich, Ungarn und Böhmen mit seinen fremden Gästen, die leichtfertigen Witzlinge der Salons, die dentschtümelnden oder weltbürgerlichen Sonderlinge, Wüstlinge und Abenteuerer, Gaukler und Spieler, Täuzer und Sänger in Massen durcheinander. Die ver-seinertsten Leidenschaften des Westens kreuzten sich mit den roheren der halborientalischen Großen. Die vornehme Welt stellte ihre Schönheiten zu Schau und Kauf um die Wette mit den feilen Tänzerinnen, die ungeheure Summen davontrugen. Die frivolen oder gefallsüchtigen Witzbolde, der mephistophelische Chor in dem Schauspiele trugen dann die gewürzten Geheimnisse dnrch die Gesellschast. In der Presie wurden diese beißenden Stimmen wenig laut; desto breiter waren die dithyrambischen Festschilderungen, die die Federkünstler der deutschen Minister an den österreichischen Botschafter schrieben. Da plötzlich wurden mittags am 7. März die Sinne geblendet, es blitzte und ein dumpfer Douuer hallte nach. Der Blitz war die Nachricht, daß Napoleon am 26. Februar die Insel Elba verlassen habe und mit seiner Kriegsmannschaft auf 6 Schiffen nordwärts stenernd gesehen worden sei. Der Eindruck dieser Nachricht, die sich wie ein Lauffeuer durch gauz Wien verbreitete, ist nicht zu beschreiben. Jedermann fühlte, daß dieser Schlag eine Schicksalswenduug sein werde. Alle Gesichtspunkte waren durch ihn verrückt, jeder Halt unsicher, jede Bewegung gehemmt. Doch sah man noch Männer, die nicht aus der Fassung kamen. Der Kaiser Alexander sagte, das Ereignis werde ein gering- fügiges sein, sobald man es nur als solches behandle. Der Gleichmut des Fürsten von Metternich blieb unerschüttert, sein Blick erkannte auf der Stelle, daß Frankreich mehr bedroht sei als Italien; aber auch der so leicht erschreckbare Gentz blickte mutvoll der allgemeinen Gefahr ins Antlitz. Humboldt rief aus: „Vortrefflich! das gibt Bewegung." Der Mann aber, der im ersten Augeublick vor Schrecken fast erstarrte, war Talleyrand. Freilich war er auch wie kein anderer beteiligt; doch zeigte er sich bald wieder in seiner Stärke, ruhig. Er fürchtete zunächst für Italien. Als aber die Nachricht kam, Napoleon sei in Frankreich gelandet, fühlte man sich der unmittelbaren drückenden Sorgen überhoben. An Frankreich schien ja der Vorstoß gleich im Beginne zerschellen zu müssen. Als man nun wieder sich besonnen und ermutigt hatte, brachen ungehemmt die Leidenschaften aus und Haß und Wut machte sich in den wildesten Reden Luft. Frauen wetteiferten mit den Männern, den Helden des Tages, der sie durch sein bloßes Erscheinen erschütterte und schreckte, zu schmähen und zu verachten. Diese Stimmung benützte Talleyrand. Auf seinen Antrag wurde durch gemeinsamen Beschluß vom 13. März Napoleon in die öffentliche Acht erklärt. Zugleich versicherten die europäischen Mächte, daß sie fest entschlossen seien, den Vertrag zu Paris vom 30. Mai 1814 mit allen Mitteln durchzuführen und alle ihre Mühe aufzubieten, um den allgemeinen Frieden, den Gegenstand der Wünsche Europas, nicht von neuem stören zu lassen. Aber der Eindruck dieser Erklärung wurde bald geschwächt durch die Nachrichten, die in rascher Folge aus Frankreich einliefen und Napoleons reißende Fortschritte meldeten. Anstatt zu hören, daß er umzingelt und gefangen sei, sah man Grenoble ihm die Tore öffnen, die Truppen zu ihm übergehen, die Bourbons schwach und ratlos an Flucht denken. Eilig schritten nun die Mächte zum völligen Abschlüsse der sächsischen Frage und überwaudten durch ernstliche Vor-

3. Charakterbilder aus der Geschichte der Apostasie der Völker - S. 507

1910 - Regensburg : Manz
Lefebvre rückt wieder vor. 507 Hofer blieb nicht lange in Innsbruck, sondern ging nach Südtirol, um hier Streitigkeiten unter den Volksführern zu schlichten und überall die Ordnung herzustellen. Er eilte den Schützenkompagnien, die für den Zug nach Kärnten und Steiermark bestimmt waren, nach dem Pustertal voraus und wurde überall als der Retter des Vaterlandes mit Jubel empfangen. In Sachsenburg erhielt er die Nachricht vom Waffenstillstände von Znaim, glaubte aber, sie sei nur eine Kriegslist. Ein vorn 18. Juli datiertes Schreiben des Erzherzogs Johann an den General Buol wies diesen an, „falls der Feind auf Grund eines Waffenstillstandes die Aufforderung an ihn ergehen lasse, Tirol zu räumen, derselben nicht nachzukommen, es sei denn, daß die Weisung dazu von ihm, dem Erzherzog selbst, ausgehe." Darin sah man allgemein eine Erzherzog Karl in der Schlacht bei Wagram am 5. Juli 1809. Nach einem Original-Aquatintablatt von Johann Böhm in der „Albertina" zu Wien (Sr. f. it. k. Hoheit Erzherzogs Friedrich) Wien und Triest, bei Geistinger, Bürgschaft, daß kein Waffenstillstand bestehe. Erst am 15. Tage nach dem Abschlüsse desselben kam die offizielle Anzeige. Nach den Bestimmungen von Znaim sollten die Österreicher Tirol und Voralberg räumen. Weil aber der Artikel nur vom Abzug der Österreicher, nicht von einer Übergabe des Landes sprach und die Feinde von allen Seiten in Anmarsch waren, nahmen Hofer und seine Gefährten dies für eine Verletzung des Waffenstillstandes und entschlossen sich, auch ohne militärische Hilfe den Kampf auf Leben und Tod wieder aufzunehmen. Napoleon hatte sogleich nach dem Waffenstillstand alle Anstalten getroffen, Tirol zu unterwerfen. Das ganze 7. Armeekorps sollte unter dem Marschall Lesebvre nach Salzburg und von da nach Tirol vorrücken. Fast unangefochten drang Lesebvre durch das Unterinntal vor und rückte am 30. Juli, wenige Stunden, nachdem die letzten Österreicher abgezogen waren, in Innsbruck ein. General Beaumont, der mit 10,000 Mann über die Scharnitz kam, ließ Seefeld in Brand stecken und zog nach Vorarlberg.

4. Memorierstoff aus der deutschen und bayerischen Geschichte für Mittelschulen - S. 114

1893 - Regensburg : Bauhof
und nötigte die Bayern durch seinen glänzenden Sieg am Berge Jsel bei Innsbruck zum Rückzug nach Kufstein. Gleichzeitig verdrängte der Advokat Schneider ein französisch-württembergisches Corps aus Vorarlberg, so daß nun Tirol wieder von fremder Gewalt befreit war. - Jetzt rückte ein ans Bayern, Rheinbünd-lern, Italienern und Franzosen bestehendes Heer von 50,000 Mann in Tirol ein. Gegen eine solche Übermacht zu kämpfen, fehlte allen Aufständischen der Mut, nur Hofer nicht. Nach einem Aufruf an seine „herzallerliebsten Tiroler" ergriff er wieder die Waffen und nötigte durch einen Sieg über Lefebre bei Sterzmg und durch Wegnahme Innsbrucks die fremden Eroberer zum drittenmale zum Rückzug aus Tirol. Hierauf regierte er als „kaiserlicher Oberkommandant" das Land nach altem Herkommen. — Erst nach Abschluß des Schönbrunner Friedens gelang es drei von verschiedenen Seiten in Tirol einrückenden Heeren, den Aufstand zu unterdrücken. Auch Hofer ließ uach verheißener Amnestie seine Unterwerfung anzeigen. Aber infolge der falschen Nachricht, daß Österreich die Feindseligkeiten gegen Frankreich erneuert habe, machte er nochmals einen Erhebungsversuch. Deshalb wurde er geächtet und, nachdem et durch Verrat in die Hände der Franzosen gefallen war, zu Mantua erschossen. -Tirol wurde in drei Teile zerstückelt, wovon der südliche an Italien und der östliche an Jllyrien kam, während der nördliche bei Bayern verblieb. Als Entschädigung für die verlorenen Gebiete Tirols erhielt Bayern durch den Vertrag zu Paris 1810 die Markgrafschaft Bayreuth, Regensburg und einige Teile von Würzburg. Napoleon auf seiner Machthöhe. Napoleon hatte inzwischen den Gipfel feines Glückes erreicht. Um seine Dynastie den übrigen europäischen Fürstenhäusern ebenbürtig zu machen, ging er, nachdem er sich von seiner ersten Gemahlin getrennt hatte, mit der Tochter des Kaisers Franz I. (Maria Luise) eine zweite Ehe ein. — Seine Brüder und seinen Schwager Murat hatte er zu Königen gemacht: Hieronymus in Westfalen, Ludwig (den Vater Napoleons Iii.) in Holland, Joseph

5. Memorierstoff aus der deutschen und bayerischen Geschichte für Mittelschulen - S. 223

1893 - Regensburg : Bauhof
Deutschland. Der Wiener Kongreß 1815. Der deutsche Bund 1815—1866. — 223 — Bayern. und Eisfeldern zu Grunde. Nur wenige sahen ihre Heimat wieder. Nach dem unglücklichen Ausgange des rus-! fischen Feldzuges erfolgte die deutsche Volks-|| erhebung gegen Napoleon I., der durch seine fortwährenden Kriege zur furchtbaren Geißel | Europas geworden war. Preußen ging mit | seinem Beispiele voran. Auch Bayern, das sich einst nur seiner Selbsterhaltung wegen an den Übermächtigen angeschlossen hatte, hörte jetzt auf den Sehnsnchtsrnf der deutschen Stämme nach Versöhnung und Einigung und schloß sich im Vertrag zu Ried am 8. Oktober 1813 gegen Gewährleistung seiner Souveränität und seines Besitzes an die Verbündeten an. Zwar kämpfte es noch nicht in der großen Völkerschlacht bei ! Leipzig (16. und 18. Oktober 1813) an deren Seite, aber kurz darauf trat es bei Hanau, wo General Wrede den kühnen Versuch machte, dem , fliehenden Napoleon I. den Rückzug zu verlegen, ; in die Waffenbrüderschaft zur Befreiung der i; deutschen Heimat. Großen Kriegsruhm erwarb sich Maximilians I. Armee auch im ersten und zweiten Feldzuge der Verbündeten nach Frankreich j| (1814 und 1815). Die Tage von Brienne, Bar- und Arcis sur Aube geben bis in die fernsten Zeiten Zeugnis von der bayerischen Tapferkeit. Im Jahre 1816 trat Bayern an Österreich auf Grund eines mit ihm 1814 zu Paris abgeschlossenen Vertrages Salzburg, Tirol mit Vorarlberg und das Inn- und Hausruckviertel ab, wogegen es Würzburg, Aschaffenburg und ii die Rheinpfalz als Entschädigung bekam. Da-

6. Memorierstoff aus der deutschen und bayerischen Geschichte für Mittelschulen - S. 110

1893 - Regensburg : Bauhof
W 110 - trat später auch noch Preußen bei, während Bayern, Württemberg und Baden sich mit Napoleon verbündeten. — Sn dem darauffolgenden Kriege überschritten die Österreich erden Inn und besetzten München, wurden aber durch Beruadotte, Deroy und Wrede wieder zum Rückzug gezwungen. Gleichzeitig rückte Napoleon in Deutschland ein und nötigte den österreichischen General Mack in Ulm znr Kapitulation. Dann drang er bis nach Mähreu vor und schlug dort das österreichisch-russische Heer in der „Dreikaiserschlacht" bei Austerlitz 1805 so entscheidend, daß Kaiser Franz Ii. um den Frieden nachsuchte. Dieser wurde ihm 1805 zu Preßburg unter der Bedingung bewilligt, daß er a) für Salzburg Veuetieu an Italien und Tirol und Vorderösterreich an Napoleons Bundesgenossen abtrat, b) seine Zustimmung zur Verleihung der Königswürde an Bayern und Württemberg gab. — Preußen mußte im „Schönbrunner Vertrag" gegen Hannover, das Napoleon den Engländern entrissen hatte, Kleve und Neu-chatel an Frankreich und Ansbach an Bayern überlassen. Bayern bekam Tirol und Vorarlberg mit den Fürstbistümern Brixen und Trient, die Marfgraffchaft Burgau, die Reichsstädte Augsburg und Lindau, die noch übrige Hälfte der Hochstifte Eichstätt und Passau und die Markgrafschaft Ansbach, mußte aber dafür das Herzogtum Berg an Napoleon und Würzburg an den Kurfürsten von Salzburg überlassen. Gründung des Mheinvundes und Auflösung des deutschen Meiches 1806. Nach dem Preßburg er Frieden steuerte Napoleon auf das Ziel los, die deutschen Fürsten ganz dem österreichischen Einflüsse Zn entrücken und von sich abhängig zu machen. Zur Erreichung dieses Vorhabens gründete er 1806 mit sechzehn süddeutschen Fürsten den Rheinbund, an dessen Spitze er den Kurfürsten und Erzkanzler Karl von Dalberg mit dem Titel „Fürst Primas" stellte. Er selbst warf sich zum Protektor des Bundes auf. Die verbündeten Fürsten verpflichteten sich, allen auf Deutschland bezüglichen Titeln und Würden zu entsagen und ihrem Protektor in seinen Kontinentalkriegen ein bestimmtes Kontingent (63,000 Mann)

7. Memorierstoff aus der deutschen und bayerischen Geschichte für Mittelschulen - S. 113

1893 - Regensburg : Bauhof
— 113 — Spanien herbei und schlug das unter Erzherzog Karl in Bayern eingerückte österreichische Heer bei Abensberg, Landshut, Eckmühl und Regensburg. Hierauf drang, er durch Böhmen nach Wien vor und eroberte es. Zwar stellte sich ihm Erzherzog Karl in Mähren entgegen und brachte ihm in der zweitägigen Schlacht bei Aspern und Eslingen eine empfindliche Niederlage bei; aber der entscheidende Sieg der französischen Waffen bei Wagram zwang Österreich zum Frieden zu Schönbrunn (oder Wien) 1809. Durch denselben mußte es abtreten: a) Salzburg, Berchtesgaden und das Inn- und Hausruckviertel an Bayern, b) seine meisten polnischen Besitzungen an Sachsen, c) Jllyrien an^ Napoleon, der daraus das gleichnamige Königreich bildete. Der Aufstand der Tiroler 1809. Bei Beginn des österreichischen Krieges brach in Tjrol ein Aufstand gegen die bayerische Regierung aus. Anlaß zu demselben gaben die Benennung des Landes mit dem Namen Südbayern, die Aufhebung der alten Verfassung, die Einführung der Konskription, dann so manche Mißgriffe, die sich bayerische Beamte in Tirol erlaubten. — An die Spitze der Aufständischen stellten sich Andreas Hofer, Wirt am Sand im Pafseierthale, Joseph Speckbacher, Martin Teimer, Joseph Straub und der Kapuziner Haspinger. Die Kämpfer waren Bauern und Studenten, die durch eine österreichische Heeresabteilung unter Chasteler unterstützt wurden. — Hofer begann den Kampf, indem er mit seinen tapferen Landsleuten die Bayern im Treffen bei Sterzing zur Streckung der Waffen zwang. Zwei Tage später stürmten andere Bauernhaufen das durch General Kinkel besetzte Innsbruck und nahmen eine zur Hilfe herbeigeeilte französisch-bayerische Kolonne gefangen. So wurde in einem viertägigen Feldzug Tirol von fremder Gewalt befreit. — Napoleon, wütend über die Erfolge des Bauernvolkes, erließ blutige Befehle zur Unterdrückung des Aufstandes. Diese vollzog Marschall Lefebre, der unter Verübung entsetzlicher Greuel Tirol wieder eroberte. Aber Hofer sammelte die Schützen des Passeierthales und Vintschgaues Pfeilschifter, Memorierstoff. ti

8. Memorierstoff aus der deutschen und bayerischen Geschichte für Mittelschulen - S. 222

1893 - Regensburg : Bauhof
Deutschland. — 222 — Bayern. Bundes in all seinen Kontinentalkriegen mit einem Kontingent von 30,000 Mann zu unterstützen. Dieser Verpflichtung kam König Maximilian I. zum erstenmal im Iv. Koalitionskrieg (1806—1807) nach. Seine Truppen nahmen ruhmvoll an der Eroberung der schlesischen Festungen teil und trugen in manchen Feldschlachten wesentlich zum Sieg der napoleonischen Heere bei. Auch im österreichischen Krieg (1809) kämpften die Bayern an Napoleons I. Seite. Sie legten bei Abensberg, Landshut, Eckmühl und Regensburg glänzende Proben ihrer Tapferkeit ab und halfen unter Wrede die Hauptschlacht bei Wagram entscheiden. Für diese hervorragende Dienstleistung erhielt Maximilian I. im Wiener Frieden Salzburg, Berchtesgaden und das Inn- und Hausruckviertel. Gleichzeitig mit dem österreichischen Krieg fand der Aufstand der Tiroler statt (siehe deutsche Geschichte). Nach Niederwerfung desselben wurde Tirol in drei Teile zerstückelt, : wovon der östliche an Jllyrien und der südliche an Italien kam, während der nördliche bei ! Bayern verblieb. Für die verlorenen Gebiete Tirols erhielt Bayern durch die Pariser Teilungsakte 1810 die Markgrafschaft Bayreuth, Regensburg und einige Teile von Würz-bnrg. Im Jahre 1812 teilte Bayern das schwere ! Verhängnis Napoleons I. in Rußland. Fast ; das ganze bayerische Heer, bestehend aus ; 30,000 Mann, ging auf den russischen Steppen

9. Memorierstoff aus der deutschen und bayerischen Geschichte für Mittelschulen - S. 272

1862 - Regensburg : Pustet
272 wurden, war nämlich ein französischer General, Namens Napo- leon Bonaparte, in seinen Unternehmungen so glücklich, daß er sich selbst zum unumschränkten Herrscher von Frankreich machte und den Titel eines Kaisers annahm. Als solcher besiegte er schon 1805 Oesterreich so, tas dieses die deutsche Kaiserwürde aufgeben und die deutschen Lande sich unter dem Titel des Rheinbundes an Frankreich anschließen mußten. Diese schmachvolle Unterwerfung wurde jedoch ganz vollendet, als 1806 am 14. Oktober in der großen Schlacht bei Jena auch Preußen, und 1809 Oesterreich abermals besiegt wurden. Von jetzt an wurde Napoleons Tyrannei unerträglich. Deutsche Länder vertheilte er an seine Brüder, andere verband er mit Frankreich. Seine Feldherren wurden mit deutschen Gütern und mit deutschem Gelde bereichert. Seine Befehle mußten wir in französischer Sprache vernehmen. Aller Verkehr mit andern Völkern ward uns untersagt. lfufere Söhne und alle Früchte unseres Bodens und unseres Fleißes mußten seiner un- ersättlichen Eroberungesucht dienen, und wir hatten von allen seinen Siegen keinen Gewinn, als daß die Kette, mit der er uns gefesselt hielt, nur noch fester geschlungen wurde, und das selbst der Laut der Klage für strafbar galt. Mehrere deutsche Männer, die es gewagt hatten, ein freimüthiges Wort zu reden, wurden als Verbrecher hingerichtet. Dieß war Deutschland in seiner tiefsten Erniedrigung! Diesem Zustande machte der 18. Oktober 1818 ein Ende. Napoleon hatte im Winter des Jahres 1812 durch die Ver- einigung des russischen Schwertes mit der furchtbaren Kälte eines ungewohnten Klima's sein ungeheueres, wohlgerüstetes, krieggeübtes Heer in Rußland verloren. Die Russen folgten, mit ihnen vereinigt?!! sich Preußen, Schweden und späterhin Oesterreich gegen den Unterdrücker. Ganz Deutschland erwachte; Napoleons letzte Anstrengung war fruchtlos, die Schlacht bei Leipzig, die am 18. Oktober 1813 vorfiel, zerbrach das Joch und warf den Dränger über Deutschlands Glänzen hinaus. Im Jahre 1814 wurde er auch in Frankreich besiegt und ver- lor seine Krone; ja. da er 1815 einen neuen Versuch machte, sich festzusetzen, so wurde er, da er am 18. Juni 1815 bei Waterloo noch einmal besiegt worden tvar, ans die einsame Insel Helena in Afrika verbannt, wo er unschädlich blieb und im Jahre 1821 starb. Die deutschen Fürsten vereinigten sich nun zu einem Staa- tenbunte, der durch Abgeordnete, welche ihren Sitz in Frank- furt am Main haben, seine gemeinsamen Augelegeuheitcu be-

10. Kl. 3 = (Oberkl.) 6. u. 7. Schulj - S. 463

1883 - Regensburg : Pustet
463 bei Eckmühl, Regensburg, 'und hielt seinen Einzug in Wien. Bei Aspern und Eßlingen schlug, ihn daraus der gefürchtete Kriegsheld Erzherzog Karl von Österreich, mußte aber leider in der blutigen Schlacht bei,Wagram auf dem Marchfelde den 5. und 6. Juli 1809 der Übermacht Napoleons unterliegen. Im Frieden zu Wien wurde Österreich ähnlich wie Preußen zerstückelt: Polen kam an Rußland, Salzburg an Bayern und Dalmatien an Frankreich. Beim Beginne des österreichisch-französischen Krieges erhoben sich die Tiroler unter Anführung des Sandwirtes Andreas Hofer und mehreren anderen, um wieder mit Österreich ver- einigt zu werden. Die Bayern mußten das Land verlassen, und die gegen die Tiroler abgesandten französischen Truppen wurden zurückgeschlagen. Später mußten sich jedoch die Ti- roler unterwerfen und Andreas Hofer, in einsamer Sennhütte verraten, wurde gefangen und in Mantua erschossen. — Ebenso mißlangen in Norddeutschland die Versuche, den Kampf zu erregen. Schill fiel in Stralsund; der Herzog Friedrich Wilhelm von Braunschweig schlug sich nach der Unterweser durch und schiffte sich nach England ein. 34. Andreas Kofer. Zu Mantua in Banden der treue Hofer war, In Mantua zum Tode führt ihn der Feinde Schar; Es blutete der Brüder Herz, Ganz Deutschland, ach, in Schmach und Schmerz! Mit ihm das Land Tirol. Die Hände auf dem Rücken Andreas Hofer ging Mit ruhig festen Schritten, ihm schien der Tod gering: Der Tod, den er so manchesmal Vom Jselberg geschickt ins Thal Im heil'gen Land Tirol. Doch, als aus Kerkergittern im festen Mantua Die treuen Waffen-Brüder die Händ' er strecken sah, Da ries er aus: ,,Gott sei mit euch, Mit dem verrat'nen deutschen Reich Und mit dem Land Tirol!" .. Dem Tambour will der Wirbel nicht unterm Schlegel vor, Als nun Andreas Hofer schritt durch das finst're Thor; —
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