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1. Geographie von Bayern - S. 4

1905 - Regensburg : Manz
X 4 Beschreibung des Königreiches Bayern. das Erzherzogtum Österreich, das Herzogtum Salzburg und an die gesürstete Grafschaft Tirol mit Vorarlberg, im Westen grenzt es an das Königreich Württemberg und an die Großherzogtümer Baden und Hessen, im Norden an das Königreich Preußen, an das Groß- Herzogtum Sachsen-Weimar, an die sächsischen Herzog- tümer Meiningen und Koburg, an das Fürstentum Reuß-Schleiz und an das Königreich Sachsen. Die Grenze wird zum großen Teil von Gebirgen und größeren Flüssen gebildet. 2. Die Pfalz wird begrenzt im Osten vom Großherzogtnm Baden, im Süden von dem Reichs- lande Elsaß-Lothringen, im Westen vom Königreich Preußen, im Norden von Preußen und dem Groß- Herzogtum Hessen. Fragen und Aufgaben. 1) Wie werden die vier Himmelsgegenden benannt, wenn man dabei auf die Tageszeiten Rücksicht nimmt? (Siehe S. 85). — 2) Wo werden die Himmelsgegenden auf der Landkarte angenommen und wo liegen sie von dem Klaßzimmer der Schüler aus? — 3) Wie heißen die jneben Himmelsgegenden? — 4) In welchem Teile unsers Gesamtvaterlandes Deutschland liegt Bayern? — 5) Welche deutschen Länder liegen zwischen dem Hauptlande und der Pfalz? — 6) Welches von diesen Ländern ist das nördlichste? — 7) In welchen Hauptrichtungen ziehen Donau und Main durch das Hauptland? — 8) Welches ist die Hanptrichtung des Rheines

2. Die deutschen Freiheits-Kriege von 1813, 1814 und 1815 - S. 69

1831 - Elberfeld : Büschler
Der Einfall tu Frankreich 69 vw nv»t\uu\\ it\ivv trugen wenigstens 200,000 Mann; die preußischen 160,000; Oestreich hatte am Rhein, in Italien und als Rückhalt 230,000. Wellington stand mit 80,000 Engländern, Spaniern tmd Por- tugiesen schon auf französischem Boden. Das deutsche Reich endlich, durch glückliche Eintracht wiederum Einem Ziele zu- strebend, stellte gleichfalls 150 bis 160,000 Mann ids Feld. Sie waren in 8 Heerbannen abgctheilt; 36,000 Baiern unter Wrede machten den ersten aus; der zweite stand unter dem Herzoge von Braunschweig und bestand aus 33,000 Hcwovera-- nern, Braunschweigern, Oldenburgern, Mecklenburgern und denen aus den Hansestädten. Der dritte, 23,000 Orann aus den sächsischen Landern, hatte den Herzog von Weimar zttm Anführer. Den vierten,.ans 12,000 Hessen bestellend, führte ihr Ehurprinz selbst. Der fünfte, von 10,000 Mann ans dem Bergischen Lande, aus Waldeck, Lippe, Nassau, Ko bürg, Meiningen, Hildburghausen und ^trelitz., wurde vom Herzoge von Sachsen-Kobnrg befehligt. Den sechsten führte der Prinz von Hessen-Homburg; er war von Darmstadt, Würzburg, Frankfurt, Isenburg und Neuß gestellt. Der siebente bestand aus 12,000 Würtembergern, die bald noch stark vermehrt wur- den, den Kronprinzen an ihrer Spitze. Der achte hatte den badenschen Grafen von Hochberg als Anführer und enthielt die Krieger von Baden, Hohenrollern und Lichtenstein. Wenn gleich diese vollen Zahlen nicht sofort im Felde standen; wenn gleich ein weiter Raum besetzt und viele Tau- sende zur Einschließung der Festungen zurückgelassen werden mußten, mit deren förmlicher Belagerung man sich nicht Aus- halten wollte, so darf doch sicher angenommen werden , daß eine halbe Million rüstiger Krieger das Kampffckd in Frank- reich selber betrat, und die nur halb so große französische Macht in immer engeren Raum zusammendrängen konnte. Dazu wurde im Rücken der Heere eifrig gearbeitet, gcwgffnet, geübt, aller Kriegsbedarf zugerüstet; und damit das Alles mit Ord- nung und Uebereiüsttmmung geschähe, so wurde, weil Deutsch- land von dem raschen Zusammenwirken soft langem entwöhnt gewesen, ein Mittelpunkt des Handelns, eine Cent ral-Ver- waltung, eingesetzt, und an ihre Spitze ein Mann gestellt, den unser Vaterland unter seine ersten Freiheitshelden rechnet, wenn gleich er keine Heere geführt hat. Das war der Frei- herr und Minister v on Stein. Als Deutschland unter.dem französischen Joche seufzte,, war dieser Mann unter denen, welche sich nicht beugten, sondern an dem künftigen Siege des Rechtes und der Freiheit eifrig arbeiteten; der mit seines Gei- stes überwiegender Kraft viele Andere im Glauben und Ver- trauen aufrecht hielt. Und als der Krieg gegen Rußland im Jahr 1812 ausbrach, zog er mit andern wackern Männern dem Osten zu, um den Krieg des einzelnen Volkes, dessen Tbatkraft sic kannten, zu einem europäischen Freiheikskampft zu machen.

3. Memorierstoff aus der deutschen und bayerischen Geschichte für Mittelschulen - S. 114

1893 - Regensburg : Bauhof
und nötigte die Bayern durch seinen glänzenden Sieg am Berge Jsel bei Innsbruck zum Rückzug nach Kufstein. Gleichzeitig verdrängte der Advokat Schneider ein französisch-württembergisches Corps aus Vorarlberg, so daß nun Tirol wieder von fremder Gewalt befreit war. - Jetzt rückte ein ans Bayern, Rheinbünd-lern, Italienern und Franzosen bestehendes Heer von 50,000 Mann in Tirol ein. Gegen eine solche Übermacht zu kämpfen, fehlte allen Aufständischen der Mut, nur Hofer nicht. Nach einem Aufruf an seine „herzallerliebsten Tiroler" ergriff er wieder die Waffen und nötigte durch einen Sieg über Lefebre bei Sterzmg und durch Wegnahme Innsbrucks die fremden Eroberer zum drittenmale zum Rückzug aus Tirol. Hierauf regierte er als „kaiserlicher Oberkommandant" das Land nach altem Herkommen. — Erst nach Abschluß des Schönbrunner Friedens gelang es drei von verschiedenen Seiten in Tirol einrückenden Heeren, den Aufstand zu unterdrücken. Auch Hofer ließ uach verheißener Amnestie seine Unterwerfung anzeigen. Aber infolge der falschen Nachricht, daß Österreich die Feindseligkeiten gegen Frankreich erneuert habe, machte er nochmals einen Erhebungsversuch. Deshalb wurde er geächtet und, nachdem et durch Verrat in die Hände der Franzosen gefallen war, zu Mantua erschossen. -Tirol wurde in drei Teile zerstückelt, wovon der südliche an Italien und der östliche an Jllyrien kam, während der nördliche bei Bayern verblieb. Als Entschädigung für die verlorenen Gebiete Tirols erhielt Bayern durch den Vertrag zu Paris 1810 die Markgrafschaft Bayreuth, Regensburg und einige Teile von Würzburg. Napoleon auf seiner Machthöhe. Napoleon hatte inzwischen den Gipfel feines Glückes erreicht. Um seine Dynastie den übrigen europäischen Fürstenhäusern ebenbürtig zu machen, ging er, nachdem er sich von seiner ersten Gemahlin getrennt hatte, mit der Tochter des Kaisers Franz I. (Maria Luise) eine zweite Ehe ein. — Seine Brüder und seinen Schwager Murat hatte er zu Königen gemacht: Hieronymus in Westfalen, Ludwig (den Vater Napoleons Iii.) in Holland, Joseph

4. Memorierstoff aus der deutschen und bayerischen Geschichte für Mittelschulen - S. 223

1893 - Regensburg : Bauhof
Deutschland. Der Wiener Kongreß 1815. Der deutsche Bund 1815—1866. — 223 — Bayern. und Eisfeldern zu Grunde. Nur wenige sahen ihre Heimat wieder. Nach dem unglücklichen Ausgange des rus-! fischen Feldzuges erfolgte die deutsche Volks-|| erhebung gegen Napoleon I., der durch seine fortwährenden Kriege zur furchtbaren Geißel | Europas geworden war. Preußen ging mit | seinem Beispiele voran. Auch Bayern, das sich einst nur seiner Selbsterhaltung wegen an den Übermächtigen angeschlossen hatte, hörte jetzt auf den Sehnsnchtsrnf der deutschen Stämme nach Versöhnung und Einigung und schloß sich im Vertrag zu Ried am 8. Oktober 1813 gegen Gewährleistung seiner Souveränität und seines Besitzes an die Verbündeten an. Zwar kämpfte es noch nicht in der großen Völkerschlacht bei ! Leipzig (16. und 18. Oktober 1813) an deren Seite, aber kurz darauf trat es bei Hanau, wo General Wrede den kühnen Versuch machte, dem , fliehenden Napoleon I. den Rückzug zu verlegen, ; in die Waffenbrüderschaft zur Befreiung der i; deutschen Heimat. Großen Kriegsruhm erwarb sich Maximilians I. Armee auch im ersten und zweiten Feldzuge der Verbündeten nach Frankreich j| (1814 und 1815). Die Tage von Brienne, Bar- und Arcis sur Aube geben bis in die fernsten Zeiten Zeugnis von der bayerischen Tapferkeit. Im Jahre 1816 trat Bayern an Österreich auf Grund eines mit ihm 1814 zu Paris abgeschlossenen Vertrages Salzburg, Tirol mit Vorarlberg und das Inn- und Hausruckviertel ab, wogegen es Würzburg, Aschaffenburg und ii die Rheinpfalz als Entschädigung bekam. Da-

5. Memorierstoff aus der deutschen und bayerischen Geschichte für Mittelschulen - S. 110

1893 - Regensburg : Bauhof
W 110 - trat später auch noch Preußen bei, während Bayern, Württemberg und Baden sich mit Napoleon verbündeten. — Sn dem darauffolgenden Kriege überschritten die Österreich erden Inn und besetzten München, wurden aber durch Beruadotte, Deroy und Wrede wieder zum Rückzug gezwungen. Gleichzeitig rückte Napoleon in Deutschland ein und nötigte den österreichischen General Mack in Ulm znr Kapitulation. Dann drang er bis nach Mähreu vor und schlug dort das österreichisch-russische Heer in der „Dreikaiserschlacht" bei Austerlitz 1805 so entscheidend, daß Kaiser Franz Ii. um den Frieden nachsuchte. Dieser wurde ihm 1805 zu Preßburg unter der Bedingung bewilligt, daß er a) für Salzburg Veuetieu an Italien und Tirol und Vorderösterreich an Napoleons Bundesgenossen abtrat, b) seine Zustimmung zur Verleihung der Königswürde an Bayern und Württemberg gab. — Preußen mußte im „Schönbrunner Vertrag" gegen Hannover, das Napoleon den Engländern entrissen hatte, Kleve und Neu-chatel an Frankreich und Ansbach an Bayern überlassen. Bayern bekam Tirol und Vorarlberg mit den Fürstbistümern Brixen und Trient, die Marfgraffchaft Burgau, die Reichsstädte Augsburg und Lindau, die noch übrige Hälfte der Hochstifte Eichstätt und Passau und die Markgrafschaft Ansbach, mußte aber dafür das Herzogtum Berg an Napoleon und Würzburg an den Kurfürsten von Salzburg überlassen. Gründung des Mheinvundes und Auflösung des deutschen Meiches 1806. Nach dem Preßburg er Frieden steuerte Napoleon auf das Ziel los, die deutschen Fürsten ganz dem österreichischen Einflüsse Zn entrücken und von sich abhängig zu machen. Zur Erreichung dieses Vorhabens gründete er 1806 mit sechzehn süddeutschen Fürsten den Rheinbund, an dessen Spitze er den Kurfürsten und Erzkanzler Karl von Dalberg mit dem Titel „Fürst Primas" stellte. Er selbst warf sich zum Protektor des Bundes auf. Die verbündeten Fürsten verpflichteten sich, allen auf Deutschland bezüglichen Titeln und Würden zu entsagen und ihrem Protektor in seinen Kontinentalkriegen ein bestimmtes Kontingent (63,000 Mann)

6. Memorierstoff aus der deutschen und bayerischen Geschichte für Mittelschulen - S. 113

1893 - Regensburg : Bauhof
— 113 — Spanien herbei und schlug das unter Erzherzog Karl in Bayern eingerückte österreichische Heer bei Abensberg, Landshut, Eckmühl und Regensburg. Hierauf drang, er durch Böhmen nach Wien vor und eroberte es. Zwar stellte sich ihm Erzherzog Karl in Mähren entgegen und brachte ihm in der zweitägigen Schlacht bei Aspern und Eslingen eine empfindliche Niederlage bei; aber der entscheidende Sieg der französischen Waffen bei Wagram zwang Österreich zum Frieden zu Schönbrunn (oder Wien) 1809. Durch denselben mußte es abtreten: a) Salzburg, Berchtesgaden und das Inn- und Hausruckviertel an Bayern, b) seine meisten polnischen Besitzungen an Sachsen, c) Jllyrien an^ Napoleon, der daraus das gleichnamige Königreich bildete. Der Aufstand der Tiroler 1809. Bei Beginn des österreichischen Krieges brach in Tjrol ein Aufstand gegen die bayerische Regierung aus. Anlaß zu demselben gaben die Benennung des Landes mit dem Namen Südbayern, die Aufhebung der alten Verfassung, die Einführung der Konskription, dann so manche Mißgriffe, die sich bayerische Beamte in Tirol erlaubten. — An die Spitze der Aufständischen stellten sich Andreas Hofer, Wirt am Sand im Pafseierthale, Joseph Speckbacher, Martin Teimer, Joseph Straub und der Kapuziner Haspinger. Die Kämpfer waren Bauern und Studenten, die durch eine österreichische Heeresabteilung unter Chasteler unterstützt wurden. — Hofer begann den Kampf, indem er mit seinen tapferen Landsleuten die Bayern im Treffen bei Sterzing zur Streckung der Waffen zwang. Zwei Tage später stürmten andere Bauernhaufen das durch General Kinkel besetzte Innsbruck und nahmen eine zur Hilfe herbeigeeilte französisch-bayerische Kolonne gefangen. So wurde in einem viertägigen Feldzug Tirol von fremder Gewalt befreit. — Napoleon, wütend über die Erfolge des Bauernvolkes, erließ blutige Befehle zur Unterdrückung des Aufstandes. Diese vollzog Marschall Lefebre, der unter Verübung entsetzlicher Greuel Tirol wieder eroberte. Aber Hofer sammelte die Schützen des Passeierthales und Vintschgaues Pfeilschifter, Memorierstoff. ti

7. Memorierstoff aus der deutschen und bayerischen Geschichte für Mittelschulen - S. 222

1893 - Regensburg : Bauhof
Deutschland. — 222 — Bayern. Bundes in all seinen Kontinentalkriegen mit einem Kontingent von 30,000 Mann zu unterstützen. Dieser Verpflichtung kam König Maximilian I. zum erstenmal im Iv. Koalitionskrieg (1806—1807) nach. Seine Truppen nahmen ruhmvoll an der Eroberung der schlesischen Festungen teil und trugen in manchen Feldschlachten wesentlich zum Sieg der napoleonischen Heere bei. Auch im österreichischen Krieg (1809) kämpften die Bayern an Napoleons I. Seite. Sie legten bei Abensberg, Landshut, Eckmühl und Regensburg glänzende Proben ihrer Tapferkeit ab und halfen unter Wrede die Hauptschlacht bei Wagram entscheiden. Für diese hervorragende Dienstleistung erhielt Maximilian I. im Wiener Frieden Salzburg, Berchtesgaden und das Inn- und Hausruckviertel. Gleichzeitig mit dem österreichischen Krieg fand der Aufstand der Tiroler statt (siehe deutsche Geschichte). Nach Niederwerfung desselben wurde Tirol in drei Teile zerstückelt, : wovon der östliche an Jllyrien und der südliche an Italien kam, während der nördliche bei ! Bayern verblieb. Für die verlorenen Gebiete Tirols erhielt Bayern durch die Pariser Teilungsakte 1810 die Markgrafschaft Bayreuth, Regensburg und einige Teile von Würz-bnrg. Im Jahre 1812 teilte Bayern das schwere ! Verhängnis Napoleons I. in Rußland. Fast ; das ganze bayerische Heer, bestehend aus ; 30,000 Mann, ging auf den russischen Steppen

8. Kurze Darstellung der deutschen Geschichte für Volksschulen - S. 225

1822 - Elberfeld : Büschler
_ Die Kriege England-, Oestreichs, und Rußlands. Lls »ach Süden zu, vereinigten sich am Rhein und an -er Do- nau, und drangen gegen Barern vor, wo der östreichsche General Mack mtt chem Hauptheere stand. Ein anderer Hänfen brach, ohne ^Dissen und Willen des Königs, durch die preußischen Länder in Franken, Anspach und Baireuth, iu den Rücken der Oestreichs, und der General Mack, der alle Besinnung verlor, gab sich am 17. Oct. mit seinem ganzen Heere in der Stadt Ulm gefangen. Das war ein unerhört unglücklicher Anfang des Krieges; und Napole- on wurde dadurch so zuversichtlich, daß er nun ohne Be- denken gegen die Harynsiadt Wien aufbrach, sie zum er- stenmahle einnahm, und dann den Russen entgegen nach Mähren zog. Bei Austerlitz kam es am 2.December zu einer ent- scheidenden Schlacht, welche Napoleon, um seine neue Kaiierwürde recht laut auszusprechen, in seinem Stolze die Dreikaiserschlacht genannt hat; denn ihm gegen- über waren die Kaiser Franz udd Alerander auch bei ihren Heeren. Die Russen wurden, trotz ihrer Tapferkeit, geschlagen, weil in dem französischen Heere mehr Ordnung und Schnelligkeit war, als bei ihnen. Mehrere Tausende von ihnen versanken bei dem Rückzüge in einem See, über dessen Eis sse sich retten wollten. Der Kaiser Franz war durch dieses Unglück so-gebeugt, daß er einige Wo- chen nachher schon den Frieden zu Pres bürg'schloß, um sein unglückliches Land nicht noch mehr von den Fein- den zertreten zu lassen. Es war aber ein harter Friede. Drei Millionen seiner treuen Unterthanen mußte er ver- lieren; unter andern auch die biedern Tyroler, deren Land Napoleon an Baiern gab; denn Baiernwollteernungroß machen, um es immer gegen Oestreich gebrauchen zu kön- nen. Auch Würtcmberg erhielt mehrere östreichsche Län- der iu Schwaben; und beide, Baiern und Würtcmberg, wurden sogar zu Königreichen erhoben. So wie hier neue Königreiche enstanden, so entsetzte Napoleon auf der andern Seite ein altes Königshaus von seinem Throne, indem er über den König von Neapel, der es mit Oestreich gehalten hatte, das Absetzungsurtheil aussprach und seinen Bruder Joseph zum König jenes Landes machte. Die Republik Holland ferner verwandelte er in eiu Königreich und gab es seinem Bruder Ludwig. Seinen Schwager Joachim Mir rat machte er zunr >Großherzvg von Kleve und Berg. Kleve hatte der König von Preußen, nebst dem Wspachischen Lande und «ohlr, ip G. f. Bomchuln,, 15

9. Kurze Darstellung der deutschen Geschichte - S. 194

1837 - Elberfeld : Büschler
194 Iii. Zeitr. Die neuere Zeit, von der Reformation bis jetzt. zösische General Desaix mit dem Rückhalte auf dem Schlachtfelde ein, griff die schon sehr ermüdeten Obstreicher mit frischen Kräften an, und nun half kein Widerstand mehr; sie wurden gänzlich ge- schlagen. Melas, der sich den Rückzug nach Oestreich hatte versper- ren lassen, gab in einem Waffenstillstände ganz Italien hin, um nur die Ueberbleibsel seines Heeres zu retten, und so hatte Bonaparte an diesem Einen Tage alles wiedergewonnen, was die Russen und Oest- reicher mit vielem Blute in dem vorigen ganzen Jahre erobert hatten. Der General Moreau war unterdeß in Deutschland eben so glücklich gewesen, hatte 0 Schlachten gewonnen, ganz Schwaben und Baiern eingenommen und war bis auf 20 Stunden von Wien vorgedrungen. 92. Der Friede zu Lüneville 1801 und der Neichs- deputationsschluß von 1803. Es blieb dem Kaiser Franz und dem deutschen Reiche keine Wahl mehr übrig, als Frieden zu schließen. Es ging diesmal auch rasch, denn man legte die Bedingungen des Friedens von Campo Formio und die Verabredungen von Rastadt zum Grunde, und schon am 9. Febr. 1801 kam der Friede zu Lüneville zu Stande. Frankreich behielt das ganze linke Rheinufer mit 4 Millio- nen Einwohner, und um die dadurch verlierenden deutschen Fürsten zu entschädigen, wurde eine Reichsdeputation niedergesetzt, welche Alles in's Gleiche bringen sollte. Diese Versammlung arbeitete bis zum 10. Mai 180z, und der Schluß, der an diesem Tage zu Stande kam, und den man den Reichsdeputationsschluß nennt, ent- hielt folgende Hauptbestimmungen: Alle geistlichen Fürstenthümer, Erzbisthümer, Bisthümer und Stifter des Reichs, wurden aufgehoben, weil niemand ein erbliches Recht auf sie hatte, und mit diesen Ländern wurden die weltlichen Fürsten entschädigt. Blos der Churfürst von Mainz blieb als Reichserzkanzler und verlegte seinen Sitz nach Regensburg. Auch die 48 freien Reichsstädte, die noch übrig waren, wurden, bis auf 6, aufgehoben und den Fürsten zugetheilt. Nur Ham- burg, Bremen, Lübeck, Frankfurt, Nürnberg und Augsburg blieben. Die meisten der kleinern Reichsgrafen und Ritter, welche bisher Landeshoheit gehabt hatten, wurden mittelbar gemacht, oder, wie man es nannte, mediatisirt, d. h. als Unterthanen un- ter andere größere Fürsten gestellt, so daß sie nur einen Theil ihrer bisherigen Rechte behielten. Durch diese Veränderungen wurden Preußen, Baiern, Hanno- ver, Würtemberg, Baden, Darmstadt und andere nicht nur entschä- digt, sondern zum Theil auch ansehnlich vergrößert. Dazu wurden neue Würden ausgetheilt; Würtemberg, Hessen-Kassel und Baden erhielten die Churwürde; ja diese wurde sogar einem italienischen Fürsten, dem Großherzog von Toskana, zugetheilt, welcher sein italie-

10. Kurze Darstellung der deutschen Geschichte - S. 197

1837 - Elberfeld : Büschler
Preußens und Rußlands Krieg von 1806 — 1807. 197 daß es einen Kaiser und einen Reichstag hatte;'am 17. Juli 1806 aber zerriß Napoleon auch die letzten Bande, indem er die meisten bisherigen Reichsglieder zu einem neuen Bunde vereinigte, den er den Rheinbund nannte, und zu dessen Protector oder Beschützer er sich selbst aufwarf. Die Hauptglieder des Bundes waren: Baicrn, Würtemberg, der Churerzkanzler, Baden, Darmstadt, der neue Groß- herzog von Berg, und mehrere kleinere Fürsten. Alle diese Landes- herren erhielten die unumschränkte Herrschaft oder Souveränität über ihre Länder, und mehrere der kleineren Fürsten, die ihnen bisher an Rechten gleich gewesen waren, wurden nun auch mediatisirt und jenen größeren Herren, zu deren Ländern ihre Besitzungen geschlagen wurden, unterworfen. Nun konnte der Kaiser Franz die deutsche Krone nicht mehr auf dem Haupte behalten; denn es gab kein deutsches Reich mehr; und alle jene bisherigen Glieder desselben waren nun so mit Frank- reich verbunden, daß sie auf Napoleons Wink gegen ihren bisherigen Kaiser ihre Waffen kehren mußten. Er legte daher am 6. August die alte ehrwürdige Kaiserkrone Karls des Großen, 1006 Jahre, nach- dem dieser sie auf das Haupt der deutschen Könige gebracht hatte, nieder und erhob dagegen sein eigenes östreichsches Erbreich zu einem Kaiserthum. 05. Preußens und Rußlands Krieg von 1800 —180?. Von den deutschen Fürsten standen Preußen, Sachsen, Hessen, nebst einigen kleineren, nun allein und unvereinigt da. Napoleon hatte früher die Miene angenommen, als könnten sie unter Preußens Schutze eben so einen nordischen Bund bilden, wie die übrigen den rheinischen. Allein es war ihm nicht Ernst damit; vielmehr ging sein einziges Streben dahin, das nördliche Deutschland auch noch gänzlich herunter zu bringen. Daher hörte er nicht auf, Preußen zu beleidigen, bis sich der König, noch in eben diesem Jahre, entschließen mußte, dem übermüthigen Manne den Krieg anzukündigen und die Ehre seines Thrones mit dem Schwerdte zu vertheidigcn. Sachsen war verbündet; der Churfürft von Hessen wollte sich neutral halten; und der Kaiser Alexander hatte kräftige Hülfe versprochen. Das preußische Heer sammelte sich, unter dem Oberbefehl des 72jahrigen Herzogs von Braunschweig, an der Nordseite des Thüringer Waldes. Aber ein Greis konnte der jugendlichen Kraft und Schnelligkeit der französischen Anführer nicht das Gegengewicht halten. Durch schnelle Märsche hatte Napoleon die Preußen schon vor der Schlacht umgangen und von dem Rückzuge abgeschnitten; und als nun am 14. Oct. der eine Theil des Heeres bei Auerstädt und der andere bei Jena angegriffen wurde, waren sie schon durch ihre Stellung im großen Nachtheile und litten überdies Mangel an Lebensmitteln. Jum Unglück fiel auch gleich im Anfänge der Schlacht
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