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1. Charakterbilder aus der Geschichte der Apostasie der Völker - S. 467

1910 - Regensburg : Manz
Aufruf des Kaisers Franz. 467 Anführer werden; denn Erzherzog.karl war in so gedrückter Stimmung, daß er keinen Befehl mehr geben wollte. Feuerwaffen und Pferde wurden freiwillig geliefert. Die Bürger erklärten, aus Gesellen und Dienstleuten 30,000 waffenfähige Männer aufzustellen. Mähren und Böhmen und Kroatien harrten auf einen Wink. Nur ein Wort aus dem Muude des Kaisers und der Volkskrieg hätte begonnen. Am 4. April erließ der Kaiser einen Aufruf an sein Volk, er werde alle Mittel versuchen, um einen ehrenvollen Frieden zu erlangen; wenn aber dies nicht möglich sei, so Erzherzog Karl. Nach einer Zeichnung von Peter von Krafft. (Im Besitze Sr. K. u. K. Hoheit des Herrn Erzherzogs Friedrich.) erwarte er von seinen Untertanen, daß sie dem Beispiel ihrer Ahnen folgen würden, welche unter Ferdinand I. und Leopold I. die Wälle der Hauptstadt so siegreich gegen die Türken verteidigt hätten. An der Spitze derer, welche zum Widerstand entschlossen waren, stand Thugut. Aber leider hielt im Ministerrate nur noch der Kaiser zu ihm; die Mehrzahl des Adels war gegen den „Kriegsbaron", wie man Thugut nannte. Bonaparte nahm während des sechstägigen Waffenstillstandes zunächst sein Hauptquartier in dem ehemaligen Benediktinerinnenstifte Göß, eine halbe Stunde von Leoben. Am 11. April um Mitternacht traf er in Graz ein. Zum Mahle am nächsten Morgen waren 30*

2. Charakterbilder aus der Geschichte der Apostasie der Völker - S. 462

1910 - Regensburg : Manz
462 Zivilehe mit Josephine Beauharnais. Bonaparte Obergeneral in Italien. Siege. Die klägliche Lage des Konvents war Bonaparte nicht entgangen; aber er hatte die Sache als einen rein militärischen Auftrag der Regierung betrachtet. Nun erhielt er sofort die Stelle eines Generals der Truppen in und um Paris; allein er bewarb sich lieber um das Kommando in Italien, zufrieden, vorerst seinen Namen auch in der Hauptstadt geltend gemacht zu haben. Daß er seinen Zweck erreichte, dazu trug viel seine Heirat mit Josephine Beauharnais bei. Barras hatte ihm zur Ehe mit ihr geraten, obgleich sie älter war als er und lieber eine ihrer jüngeren Verwandten dem jungen General zugeführt hätte. Am 9. März 1796 spät abends wurde die Zivilehe bloß vor einem Notar geschlossen. Der Gemahl fühlte sich überglücklich. Die Anmut Josephiueus und die Freiheit ihres Benehmens fesselte ihn. Einige Tage vorher (23. Februar 1796) war Bonaparte zum Obergeneral des Heeres von Italien ernannt worden, bald ging er ohne seine Gemahlin dahin ab. Er fand das Heer im trostlosesten Zustande, ohne Bekleidung, Lebensmittel, Geld und Disziplin. Bonaparte warf die bisherigen Verpflegungstheorien ganz über den Haufen, nahm, wo etwas zu nehmen war, wühlte seine Leute, unbekümmert um die Vorschriften von Paris und um politische Farbe, wenn sie nur tüchtig waren (und darin hatte er den schärfsten Blicks er schritt zum Kriege, weil dieser der Not allein abhelfen konnte. Sein System war neu, überraschend, genial. Er verstand meisterhaft, schnell und Napoleon Bonaparte auf der Brücke von Lodi. im geeigneten Augenblick seine Massen auf dem rechten Punkt zu vereinigen und damit den noch unvereinigten Feind zu überwältigen. Später, als ihm gewöhnlich die Überzahl zu Gebote stand, benutzte er diese, mit Hilfe einer furchtbaren Artillerie, die stets seine Lieblingswaffe blieb, das Zentrum der Feinde zu durchbrechen. Das glückliche Gefecht vou Mouteuotte und Millesimo (12. April) eröffnete die Reihe seiner Siege, für die der erste glückliche Erfolg entscheidend geworden war. Die Tage von Dego (14. und 15.) Ceva, (17.), Mondovi (23.) sprengten die Vereinigung der Österreicher und Piemontesen. Geschickt bewog Bonaparte den König Viktor Amadeus zu dem Waffenstillstände von Cheraseo und zu einem Separatfrieden. Nun rückte er gegeu Beaulieu und die Österreicher in die reiche Lombardei vor. Beanlien ging über den Po zurück. Parma schloß Waffenstillstand gegen 2 Millionen in Silber, 1600 Pferde, eine Menge Lebensmittel,

3. Deutsche Geschichte von der Thronbesteigung Friedrichs des Großen bis zur Gegenwart - S. 283

1913 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
Zweiter Abschn. Friedrich Wilhelm Ii. u. erstes Jahrzehnt Friedrich Wilhelms Iii. 283 selbst in Verwaltung nahm. Kleinere Gebiete, wie das von Preußen ab-getretene Neuenburg, gab Napoleon seinen Marschllen. In den Rheinbund traten immer mehr deutsche Fürsten ein, bis schlielich nur noch Preußen und sterreich brig waren. Zur Zeit seiner grten Ausdehnung (1809) umfate er ein Gebiet, das ungefhr den Umfang des heutigen preuischen Staates hatte. 3. Ter Fall Preuens in den Jahren 1806 und 1807. a) Der Plan eines Norddeutschen Bundes und der Bruch zwischen Preußen und Frankreich. Durch die Besetzung Hannovers verwickelte sich Preußen in einen Krieg mit England, der allerdings nur kurze Zeit dauerte, aber dem preuischen Handel den empfindlichsten Schlag versetzte. Jetzt zeigte sich die ganze Hinterlist des franzsischen Kaisers. Ohne Vor-wissen Preuens bot er den Englndern die Rckgabe Hannovers an. Fast gleichzeitig lie er dem Könige Friedrich Wilhelm den Vorschlag machen, ein Norddeutsches Kaisertum zu grnden (1806). Als nun die preuische Regierung mit Kursachsen und Kurhessen der die Stiftung eines Norddeutschen Bundes zu verhandeln begann, da war es gerade Napoleon, der insgeheim ihren Bemhungen entgegenwirkte. Der geplante Bund kam deshalb nicht zu stnde; er sollte erst 60 Jahre spter verwirklicht werden. Inzwischen fanden im Gebiete des Rheinbundes auffallende Bewegungen der franzsischen Truppen ftatt, die nur gegen Preußen gerichtet sein konnten. Dennoch wollte der König sich nicht von Frankreich trennen. Erst die bestimmte Nachricht, da Napoleon den Englndern Hannover zurckzugeben beabsichtige, veranlagte ihn, das Heer auf den Kriegsfu zu setzen (9. August). Whrend nun der franzsische Kaiser am Main gewaltige Streitkrfte sammelte, lie der König Woche um Woche ver-streichen, ehe er den Befehl zum Vormarsche gab. Schlielich richtete er noch eine letzte Forderung an Napoleon. Erst nach deren Ablehnung erklrte er den Krieg (9. Oktober 1806), zu einer Zeit, wo die Feindseligkeiten schon begonnen hatten. b) Die Streitkrfte. Preußen, das nur von Kursachsen und Sachsen-Weimar untersttzt wurde, stellte etwa 150000, Napoleon 200 000 Mann ins Feld. Die preuischen Truppen, grtenteils Sldner aus aller Herren Lndern (S. 257), empfanden keine Begeisterung fr die Sache, der sie dienten; die Soldaten Napoleons, eine nationale Truppe (Franzosen und Rheinbndner), schwrmten fr ihren stets siegreichen Feld-Herrn. Jene verstanden sich nur auf die Knste des Exerzierplatzes, diese waren ganz kriegsmig ausgebildet. Auch in Bezug auf die Fhrung

4. Lehrbuch der Weltgeschichte für höhere Schulen - S. 355

1906 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
— 355 — troffen. Die vielfachen Verletzungen des Völkerrechts wie der geschlossenen Verträge, die Napoleon sich hatte zu schulden kommen lassen, führten England'zuerst in Rußland — seit der Ermordung Pauls I. (1801) unter Alexander I. —, dann auch in Österreich und zuletzt in Schweden Bundesgenossen zu, und so entstand im Jahre 1805 die dritte Koalition gegen Frankreich. Im September 1805 führte Napoleon ein Heer über den Rhein, worauf sich die Fürsten von Bayern, Württemberg, Baden und Hessen-Darmstadt ihm anschlossen und ihre Truppen zu den seinigen stoßen ließen. Zu gleicher Zeit zog ein zweites französisches Heer unter 53ernabotte von Hannover aus durch das neutrale preußische Gebiet her ml Ter österreichische General Mack wurde in Ulm eingeschlossen und ergab sich schon nach drei Tagen mit 23 000 Mann (Oktober 1805). Napoleon drang hierauf bis Wien vor, schlug in wr Dreikaiserschlacht bei Austerlitz (2. Dezember) die vereinigten Russen und Österreicher und nötigte dadurch den Kaiser Franz zum Abschluß des Friedens von Preßburl (26. Dezember 1805). Österreich trat in demselben seine venetianischen Provinzen an das Königreich Italien, Tirol nebst Vorarlberg und seine schwäbischen Besitzungen an die mit Napoleon verbündeten Fürsten von Bayern, Württemberg und Baden ab und bestätigte die den beiden ersteren verliehene souveräne Königswürde sowie die Souveränität Badens. Der Kurfürst von Salzburg trat sein Land an Österreich ab und erhielt dafür Würzburg. Preußen, das im Begriffe gestanden hatte, sich der Koalition anzuschließen, sah sich zu einem Maiwertrag mit Napoleon genötigt. Es trat im Vertrag^Ml_slmmn Neuchätel und deu Rest von Kleve an Frankreich und Ansbach an Bayern ab und erhielt dafür Hannover, wurde.jedoch dadurch in einen Krieg mit Eng-land verwickelt. -. Weniger glücklich waren die Franzosen zur See: die vereinigte französischspanische Flotte wurde durch die englische unter Nelson in. der Schlacht bei Trafalgar, westlich von Gibraltar, fast gänzlich vernichtet. Der Steg war indessen teuer erkauft durch den Tod des Führers, den gegen das Ende der Schlacht eine feindliche Kugel zu Boden gestreckt hatte. Napoleons Anmaßung kannte keine Grenzen mehr. Er entsetzte den König von Neapel, welcher englischen und russischen Truppen die Landung gestattet hatte, und gab dessen Land seinem Brm^J3~Hepseinen Schwager Joachim M u r a t ernannte er zum Groß Herzog von Kleve und Berg und seinen Bruder Ludwig,, den er mit seiner Stieftochter Hortensia Beau har uais vermählt hatte, zum König von Hollands! 80 6). Der Kriegsminister Berthier wurde zum Herzog von N euenbu r g , der Minister Tall etzr and zum Fürsten von B en ev en t und der Marsch all Beruadotte zum Fürsten von Pontecorbo ernannt. Die Oberherrschaft über alle diese Besitzungen sicherte sich Napoleon durch das kaiserliche Familienge\ etz vom 30. März 1806.

5. Memorierstoff aus der deutschen und bayerischen Geschichte für Mittelschulen - S. 114

1893 - Regensburg : Bauhof
und nötigte die Bayern durch seinen glänzenden Sieg am Berge Jsel bei Innsbruck zum Rückzug nach Kufstein. Gleichzeitig verdrängte der Advokat Schneider ein französisch-württembergisches Corps aus Vorarlberg, so daß nun Tirol wieder von fremder Gewalt befreit war. - Jetzt rückte ein ans Bayern, Rheinbünd-lern, Italienern und Franzosen bestehendes Heer von 50,000 Mann in Tirol ein. Gegen eine solche Übermacht zu kämpfen, fehlte allen Aufständischen der Mut, nur Hofer nicht. Nach einem Aufruf an seine „herzallerliebsten Tiroler" ergriff er wieder die Waffen und nötigte durch einen Sieg über Lefebre bei Sterzmg und durch Wegnahme Innsbrucks die fremden Eroberer zum drittenmale zum Rückzug aus Tirol. Hierauf regierte er als „kaiserlicher Oberkommandant" das Land nach altem Herkommen. — Erst nach Abschluß des Schönbrunner Friedens gelang es drei von verschiedenen Seiten in Tirol einrückenden Heeren, den Aufstand zu unterdrücken. Auch Hofer ließ uach verheißener Amnestie seine Unterwerfung anzeigen. Aber infolge der falschen Nachricht, daß Österreich die Feindseligkeiten gegen Frankreich erneuert habe, machte er nochmals einen Erhebungsversuch. Deshalb wurde er geächtet und, nachdem et durch Verrat in die Hände der Franzosen gefallen war, zu Mantua erschossen. -Tirol wurde in drei Teile zerstückelt, wovon der südliche an Italien und der östliche an Jllyrien kam, während der nördliche bei Bayern verblieb. Als Entschädigung für die verlorenen Gebiete Tirols erhielt Bayern durch den Vertrag zu Paris 1810 die Markgrafschaft Bayreuth, Regensburg und einige Teile von Würzburg. Napoleon auf seiner Machthöhe. Napoleon hatte inzwischen den Gipfel feines Glückes erreicht. Um seine Dynastie den übrigen europäischen Fürstenhäusern ebenbürtig zu machen, ging er, nachdem er sich von seiner ersten Gemahlin getrennt hatte, mit der Tochter des Kaisers Franz I. (Maria Luise) eine zweite Ehe ein. — Seine Brüder und seinen Schwager Murat hatte er zu Königen gemacht: Hieronymus in Westfalen, Ludwig (den Vater Napoleons Iii.) in Holland, Joseph

6. Memorierstoff aus der deutschen und bayerischen Geschichte für Mittelschulen - S. 223

1893 - Regensburg : Bauhof
Deutschland. Der Wiener Kongreß 1815. Der deutsche Bund 1815—1866. — 223 — Bayern. und Eisfeldern zu Grunde. Nur wenige sahen ihre Heimat wieder. Nach dem unglücklichen Ausgange des rus-! fischen Feldzuges erfolgte die deutsche Volks-|| erhebung gegen Napoleon I., der durch seine fortwährenden Kriege zur furchtbaren Geißel | Europas geworden war. Preußen ging mit | seinem Beispiele voran. Auch Bayern, das sich einst nur seiner Selbsterhaltung wegen an den Übermächtigen angeschlossen hatte, hörte jetzt auf den Sehnsnchtsrnf der deutschen Stämme nach Versöhnung und Einigung und schloß sich im Vertrag zu Ried am 8. Oktober 1813 gegen Gewährleistung seiner Souveränität und seines Besitzes an die Verbündeten an. Zwar kämpfte es noch nicht in der großen Völkerschlacht bei ! Leipzig (16. und 18. Oktober 1813) an deren Seite, aber kurz darauf trat es bei Hanau, wo General Wrede den kühnen Versuch machte, dem , fliehenden Napoleon I. den Rückzug zu verlegen, ; in die Waffenbrüderschaft zur Befreiung der i; deutschen Heimat. Großen Kriegsruhm erwarb sich Maximilians I. Armee auch im ersten und zweiten Feldzuge der Verbündeten nach Frankreich j| (1814 und 1815). Die Tage von Brienne, Bar- und Arcis sur Aube geben bis in die fernsten Zeiten Zeugnis von der bayerischen Tapferkeit. Im Jahre 1816 trat Bayern an Österreich auf Grund eines mit ihm 1814 zu Paris abgeschlossenen Vertrages Salzburg, Tirol mit Vorarlberg und das Inn- und Hausruckviertel ab, wogegen es Würzburg, Aschaffenburg und ii die Rheinpfalz als Entschädigung bekam. Da-

7. Memorierstoff aus der deutschen und bayerischen Geschichte für Mittelschulen - S. 110

1893 - Regensburg : Bauhof
W 110 - trat später auch noch Preußen bei, während Bayern, Württemberg und Baden sich mit Napoleon verbündeten. — Sn dem darauffolgenden Kriege überschritten die Österreich erden Inn und besetzten München, wurden aber durch Beruadotte, Deroy und Wrede wieder zum Rückzug gezwungen. Gleichzeitig rückte Napoleon in Deutschland ein und nötigte den österreichischen General Mack in Ulm znr Kapitulation. Dann drang er bis nach Mähreu vor und schlug dort das österreichisch-russische Heer in der „Dreikaiserschlacht" bei Austerlitz 1805 so entscheidend, daß Kaiser Franz Ii. um den Frieden nachsuchte. Dieser wurde ihm 1805 zu Preßburg unter der Bedingung bewilligt, daß er a) für Salzburg Veuetieu an Italien und Tirol und Vorderösterreich an Napoleons Bundesgenossen abtrat, b) seine Zustimmung zur Verleihung der Königswürde an Bayern und Württemberg gab. — Preußen mußte im „Schönbrunner Vertrag" gegen Hannover, das Napoleon den Engländern entrissen hatte, Kleve und Neu-chatel an Frankreich und Ansbach an Bayern überlassen. Bayern bekam Tirol und Vorarlberg mit den Fürstbistümern Brixen und Trient, die Marfgraffchaft Burgau, die Reichsstädte Augsburg und Lindau, die noch übrige Hälfte der Hochstifte Eichstätt und Passau und die Markgrafschaft Ansbach, mußte aber dafür das Herzogtum Berg an Napoleon und Würzburg an den Kurfürsten von Salzburg überlassen. Gründung des Mheinvundes und Auflösung des deutschen Meiches 1806. Nach dem Preßburg er Frieden steuerte Napoleon auf das Ziel los, die deutschen Fürsten ganz dem österreichischen Einflüsse Zn entrücken und von sich abhängig zu machen. Zur Erreichung dieses Vorhabens gründete er 1806 mit sechzehn süddeutschen Fürsten den Rheinbund, an dessen Spitze er den Kurfürsten und Erzkanzler Karl von Dalberg mit dem Titel „Fürst Primas" stellte. Er selbst warf sich zum Protektor des Bundes auf. Die verbündeten Fürsten verpflichteten sich, allen auf Deutschland bezüglichen Titeln und Würden zu entsagen und ihrem Protektor in seinen Kontinentalkriegen ein bestimmtes Kontingent (63,000 Mann)

8. Memorierstoff aus der deutschen und bayerischen Geschichte für Mittelschulen - S. 113

1893 - Regensburg : Bauhof
— 113 — Spanien herbei und schlug das unter Erzherzog Karl in Bayern eingerückte österreichische Heer bei Abensberg, Landshut, Eckmühl und Regensburg. Hierauf drang, er durch Böhmen nach Wien vor und eroberte es. Zwar stellte sich ihm Erzherzog Karl in Mähren entgegen und brachte ihm in der zweitägigen Schlacht bei Aspern und Eslingen eine empfindliche Niederlage bei; aber der entscheidende Sieg der französischen Waffen bei Wagram zwang Österreich zum Frieden zu Schönbrunn (oder Wien) 1809. Durch denselben mußte es abtreten: a) Salzburg, Berchtesgaden und das Inn- und Hausruckviertel an Bayern, b) seine meisten polnischen Besitzungen an Sachsen, c) Jllyrien an^ Napoleon, der daraus das gleichnamige Königreich bildete. Der Aufstand der Tiroler 1809. Bei Beginn des österreichischen Krieges brach in Tjrol ein Aufstand gegen die bayerische Regierung aus. Anlaß zu demselben gaben die Benennung des Landes mit dem Namen Südbayern, die Aufhebung der alten Verfassung, die Einführung der Konskription, dann so manche Mißgriffe, die sich bayerische Beamte in Tirol erlaubten. — An die Spitze der Aufständischen stellten sich Andreas Hofer, Wirt am Sand im Pafseierthale, Joseph Speckbacher, Martin Teimer, Joseph Straub und der Kapuziner Haspinger. Die Kämpfer waren Bauern und Studenten, die durch eine österreichische Heeresabteilung unter Chasteler unterstützt wurden. — Hofer begann den Kampf, indem er mit seinen tapferen Landsleuten die Bayern im Treffen bei Sterzing zur Streckung der Waffen zwang. Zwei Tage später stürmten andere Bauernhaufen das durch General Kinkel besetzte Innsbruck und nahmen eine zur Hilfe herbeigeeilte französisch-bayerische Kolonne gefangen. So wurde in einem viertägigen Feldzug Tirol von fremder Gewalt befreit. — Napoleon, wütend über die Erfolge des Bauernvolkes, erließ blutige Befehle zur Unterdrückung des Aufstandes. Diese vollzog Marschall Lefebre, der unter Verübung entsetzlicher Greuel Tirol wieder eroberte. Aber Hofer sammelte die Schützen des Passeierthales und Vintschgaues Pfeilschifter, Memorierstoff. ti

9. Memorierstoff aus der deutschen und bayerischen Geschichte für Mittelschulen - S. 222

1893 - Regensburg : Bauhof
Deutschland. — 222 — Bayern. Bundes in all seinen Kontinentalkriegen mit einem Kontingent von 30,000 Mann zu unterstützen. Dieser Verpflichtung kam König Maximilian I. zum erstenmal im Iv. Koalitionskrieg (1806—1807) nach. Seine Truppen nahmen ruhmvoll an der Eroberung der schlesischen Festungen teil und trugen in manchen Feldschlachten wesentlich zum Sieg der napoleonischen Heere bei. Auch im österreichischen Krieg (1809) kämpften die Bayern an Napoleons I. Seite. Sie legten bei Abensberg, Landshut, Eckmühl und Regensburg glänzende Proben ihrer Tapferkeit ab und halfen unter Wrede die Hauptschlacht bei Wagram entscheiden. Für diese hervorragende Dienstleistung erhielt Maximilian I. im Wiener Frieden Salzburg, Berchtesgaden und das Inn- und Hausruckviertel. Gleichzeitig mit dem österreichischen Krieg fand der Aufstand der Tiroler statt (siehe deutsche Geschichte). Nach Niederwerfung desselben wurde Tirol in drei Teile zerstückelt, : wovon der östliche an Jllyrien und der südliche an Italien kam, während der nördliche bei ! Bayern verblieb. Für die verlorenen Gebiete Tirols erhielt Bayern durch die Pariser Teilungsakte 1810 die Markgrafschaft Bayreuth, Regensburg und einige Teile von Würz-bnrg. Im Jahre 1812 teilte Bayern das schwere ! Verhängnis Napoleons I. in Rußland. Fast ; das ganze bayerische Heer, bestehend aus ; 30,000 Mann, ging auf den russischen Steppen

10. Kl. 3 = (Oberkl.) 6. u. 7. Schulj - S. 462

1883 - Regensburg : Pustet
462 reicher. Moreau drang zu gleicher Zeit wieder in Süddeutsche land vor und schlug den Erzherzog Johann bei Hohen- linden, östlich von München. Österreich wurde 1801 zum Frieden von Lüneville (spr. Lühn'wihl) gezwungen und mußte das ganze linke Rheinufer an Frankreich ab- treten. Die deutschen Fürsten entschädigte man für die ver- lorenen Besitzungen durch die geistlichen Herrschaften, die man säcularisiert, d. h. in weltliche Besitzungen umgewandelt hatte. Neapel machte gegen Abtretung einiger Inseln Frieden mit Frankreich, und der neue Papst Pius Vii. erhielt von Napoleon den Kirchenstaat zurück. Um Frankreich auf seine alten Grenzen zurückzuführen, verbündete sich England mit Rußland, Österreich und Schwe- den 1805. (Dritte Koalition). Napoleon, im Bunde mit Baden, Würtemberg und Bayern, drang, nachdem der öster- reichische General Mack in Ulm kapituliert hatte, in Österreich ein, besetzte Wien und besiegte die Österreicher und Russen in der Dreikaiserschlacht bei Austerlitz den 2. Dez. 1805. Zwar wurde die französische Flotte in demselben Jahre von Nelson bei Trafalgar besiegt; allein dieser Sieg änderte auf dem Festlande nichts. Im Frieden von Preßburg trat Österreich Venedig an das Königreich Italien, Tirol an Bayern ab. Bayern und Würtemberg wurden Königreiche. Um Deutsch- land ganz von sich abhängig zu machen, vereinigte Napoleon 1806 eine Anzahl deutscher Fürsten zum Rheinbünde und nannte sich dessen Protektor (Beschützer). Damit hörte das deutsche Reich, welches fast 1000 Jahre bestanden hatte, aus Franz Ii. legte nun seine Würde als deutscher Kaiser nieder und nannte sich Kaiser von Österreich. In demselben Jahre hatte Napoleon ohne Vorwissen Preu- ßens Hannover an England zurückgegeben, und Preußen stellte sich mit den Russen und Sachsen dem gewaltigen Eroberer ent- gegen. (Vierte Koalition). Napoleon aber schlug das preußisch-sächsische Heer bei Jena und Auerstädt den 14. Okt. 1806, dann die Russen und Preußen bei Ey lau und Fried- land 1807 und erzwang den Frieden von Tilsit. Preußen verlor die Hälfte seiner Länder. Aus den abgetretenen Län- dern bildete Napoleon ein neues Königreich, Westfalen. Im Jahre 1809, als gerade Napoleons Hauptheer in Spanien war, erhob sich Österreich nochmals und nahm allein den Kampf gegen Napoleon auf. Napoleon eilte an die Do- nau und besiegte die Österreicher in mehreren Schlachten, wie
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