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1. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 160

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
' '^n. uf ;n, 4,%yj,1 ; J;t<">< ,''//? / 'U-+ Slhrnj H' + L Jx als Gromacht. Ferner wurde eine (5r c n f- (<D e nt a r f a t i o n --) 1' i n t e festgesetzt und so Deutschland in zwei Hlsten geteilt; während der nrdliche Teil fr neutral erklrt wurde, uahm der Krieg in dem-sdlichen Teile seinen Fortgang. Das Direktorium lie neue Aushebungen vornehmen, stellte neue Heere aus und schickte eines unter Iourdan nach dem Niederrhein (Franken) und ein anderes unter Morean nach Sddeutschland (Schwaben), ein drittes unter dem Oberbefehle von Napoleon Bona-Parte nach Italien. Ihr gemeinsames Ziel war Wien. Whrend der Erzherzog Karl die Franzosen unter Jonrdan und Moreau der den Rhein zurckdrngte, errang Napoleon Sieg ans Sieg, so bei Lodi. wo die tapferen franzsischen Grenadiere unter einem mrderischen Feuer die Ad d ab rcke erstrmten. Mantna mute seine Tore ffnen, und der Papst wurde gezwungen, Kunstwerke und Handschriften auszuliefern, die Napoleon als Empfehlungsbriefe" yach Paris schickte. Im Frieden zu 6 am Po Formio (Dorf und Schlo in der Nhe von Tbine) am 17. Oktober 1797 trat sterreich Belgien an Frankreich ab; aus der Lombardei und anderen Teilen Ober-italiens wurde die Cisalpiuische Republik gebildet, Genna zur Ligurischen Republik erklrt und der alte Freistaat Veuedig Ost erreich zuerkannt. In Rastatt sollte' der den Frieden mit dem Deutschen Reiche verhandelt werden; doch che die Verhandlungen znm Abschlu kamen, brach der Krieg von neuem ans. ^reichen König Friedrich Wilhelm Ii. 1786 - 1797. Wahlspruch: Aufrichtig und standhaft/") l. Seine Persnlichkeit. Da Friedrich der Groe starb, ohne Kinder zu hinterlassen, folgte ihm in der Regierung fein Neffe Friedrich Wilhelm, der Sohn, seines Brnders August Wilhelm. Der König war eine hohe, stattliche Erscheinung von wrdevoller Haltung. In seiuen edlen Zgen lag der Ausdruck freundlichen Wohlwollens und gutherziger Gesinnung. Seine guten Geistesgaben hatten eine vorzgliche Ausbildung erhalten. Vor allem liebte er die Musik; Mozart und Beethoven erfreuten sich seiner besonderen Gunst; seine 1) Sincere et constanter."

2. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 170

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
4. Napoleon als Kaiser der Franzosen. s^Der dritte Koalltionskrieg (1805) -und der Rheinbund. Napoleon hatte das England Angehrige Hannover besetzt, die Weser und Elbe fr englische Schiffe gesperrt und die Einfuhr englischer Waren in Frankreich booten. Aus Veranlassung Euglaubs traten England, Rußland, Osterreich und Schweden zu einer neuen Verbinbnng (dritte Koalition) zusammen, um Frankreich aus seine alten Grenzen zurck-zufhren. ^ Napoleon verbndete sich mit den sddeutschen Staaten, entri dm sterreichern das von ihnen besetzte feste Ulm, zog in Wien ein und besiegte die Russen und sterreicher in der Dreikaiserschlacht von Austerlitz (1805), während die franzsisch-spanische Flotte von dem Admiral Nelson in der Seeschlacht beim Kap Trasalgar (sdstl. von Cadiz) vollstndig vernichtet wurde. Im Frieden zu Preburg verlor sterreich seine italienischen Besitzungen und mute Tirol an Bayern, die vordersterreichischen Lnder an Wrttemberg und Baden abtreten. Anerbem verpflichtete sich i>er (Kaiser ^ranz, Bayern und Wrttemberg als Knigreiche anzuerkennen. meinen Brnber Joseph machte Napoleon zum König von Neapel, nachbem er von Schnbrunn aus erklrt hatte: Der König von Neapel hat aufgehrt zu regieren," sein Bruder Ludwig erhielt die Batavische Republik als Knigreich Hollanb, sein Schwager Murat das neugeschaffene Groherzogtum Berg. Seine Marschlle belohnte Napoleon durch Kronlehen und Erhebung in den Frjtenstcmb. Zur vlligen Vernichtung Dentschlanbs schus Napoleon den Rhein-bunb. Sechzehn Fürsten des sbwestlichen Dentschlanbs sagten sich im Jahre 1806. von Kaiser und Reich los, erkannten Napoleon als Schutz-Herrn an und verpflichteten sich sogar, Frankreich im Kriege zu untersttzen. Hessen-Darmstabt und Baden wrben Groherzogtmer. Dem Kaiser erklrte Napoleon, da er ein Deutsches Reich nicht mehr kenne. Entrstet der eine solche Treulosigkeit der Rhei'nbunbsrften, legte bcr Kaiser Franz Ii. im Jahre 1806 die beutsche Kaiserkrone uieber. Das war das Ende des Heiligen rmischen Reiches beutscher Nation" nach einem tauseubjhrigen Bestaube. b) Fernere Kriege Napoleons. Krieg liegen Wreneu. iehe Seite 176.

3. Geschichte der neueren Zeit - S. 112

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
112 Die Zeit der gr. franzsischen Revolution u. d. napoleonischen Militrdiktatur. Kurfrsten von Bayern und Wrttemberg nahmen den Knigstitel an. Die sddeutschen Frstengeschlechter wurden mit dem Hause Napoleons nicht nur politisch, sondern auch verwandtschaftlich verbunden. 75. Folgen des dritten Koalitionskrieges. Als bei Austerlitz die Entscheidung fiel, hielt Preußen zwar die Hand am Schwertgriff, die Klinge aber in der Scheide. der den Durchmarsch der Franzosen durch Ansbach erbittert, versprach Friedrich Wilhelm Iii. dann im Potsdamer Vertrag bewaffnete Vermittlung, sandte daraus den Mi-nister Haugwitz mit einem Ultimatum an Napoleon, zugleich aber mit dem geheimen Auftrage, jedenfalls fr Preußen den Frieden zu sichern. Napoleon hielt den Gesandten erst hin. verstand sich aber nach der Schlacht brminer ^ Austerlitz zu dem Vertrag von Schnbrunn (15. Dezember 1805), Vertrag demzufolge Preußen sich zu einem Bndnisse mit Frankreich verpflichtete, ^ Dez. Ansbach an Bayern, das rechtsrheinische Cleve mit Wesel und Neuen-brg an Frankreich abtrat und dafr Hannover erhielt. Anstatt diesen Vertrag anzunehmen, zauderte Friedrich Wilhelm, rstete indes ab und mute sich nun den hrteren Pariser Vertrag gefallen laffen (15. Februar 1806), der ihn erst recht in die belste Lage brachte und mit England gnzlich verfeindete. Denn dieses begann den Kaperkrieg gegen Preußen und nahm an 400 preuische Handelsschisse weg. Schlag auf Schlag folgten jetzt Demtigungen Preuens. [jertogtum Joachim Murat, Napoleons Schwager, der das Groherzogtum 'eigum 93erg" erhielt, besetzte preuisches Gebiet. Napoleon trat wieder mit Pitts (f) Nachfolger Fox in Verhandlungen ein und bot England die Rckgabe von Hannover an; die franzsischen Truppen zog er nicht aus Deutschland zurck, insgeheim hintertrieb er einen norddeutschen Bund unter Preuens Fhrung. Schon von Schnbrunn aus hatte der Gewalthaber die Absetzung des Knigs von Neapel, der sich den Verbndeten zu spt anschlo, verfgt mit den Worten: La dynastie de Naples a cesse de regner" und bergab das Knigreich seinem eignen Bruder Joseph Isgidch (1^06). Zum König von Holland (Batavische Republik) machte er unter seinen jngeren Bruder Ludwig, der zwei Jahre spter den spanischen Bonaparte Thron bernehmen mute, nachdem Napoleon ihn den dortigen Bourbonen S.juni 1806. abgenommen hatte. Neapel erhielt damals Murat. Die Auflsung des deutschen Reichs erfolgte, als sich nach Napoleons Vorschlag sechzehn Fürsten des sdlichen und westlichen Deutsch-land, auch der Kurerzkanzler Dalberg, der nun den Titel'frstprimas" Rh-inbundfhrte, zu einem Bunde, dem Rheinbund", unter dem Protektorate 1806.' Napoleons I. vereinigten und sich zur Heeresfolge mit 63000 Mann ihrem Schirmherrn gegenber verpflichteten. Baden und Hefsen-Darmstadt wurden zu Groherzogtmern erhoben. Sitz des Bundestages ward Frank-snrt a. M. Auer sterreich. Preußen, Hessen-Kassel und Braunschweig

4. Geschichte der neueren Zeit - S. 133

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
Die Befreiungskriege. 133 Pleie) Allerdings erfocht auch Napoleon trotz eines letzten wuchtigen Reiterangriffes unter Murat (bei Gldengossa) keinen Sieg. Im Norden hatten sogar seine Marschlle Marmont und Ney durch den von Halle herangezogenen Blcher bei Mckern eine Niederlage erlitten, die thn der die Notwendigkeit seines Rckzugs nicht in Zweifel lie. Nachdem der Versuch, durch Vermittlung des gefangenen Generals Merveldt mit Kaiser Franz in Verhandlungen einzutreten, gescheitert war (17. Oktober). kmpfte er am 18. Oktober um ein ehrenvolles Entrinnen aus dem eisernen Ring, der nur im Westen - leider - des Schlusses entbehrte. Seine Streitmacht stand auf einem engeren Bogen um Leipzig. Der Schlffel der Stellung war das Dorf Probstheida, welches bis zuletzt behauptet wurde. Der bertritt der Wrttemberger und schsischer Truppen während der Schlacht bte aus deren Ausgang keinen Einflu. Sie war am Abend zugunsten der Verbndeten entschieden, endete jedoch nicht, wie Schwarzen-berg es htte erreichen knnen, mit der Kapitulation des Besiegten, der noch in der Nacht den Rckzug anordnete. Diesem galt der verlustreiche Kampf am 19. Oktober. Da die Elsterbrcke zu frh gesprengt wurde. fanden viele Fliehenden, darunter der tapfere Fürst Poniatowski. der sich während der Schlacht den Marschallstab errungen hatte, den Tod in den Wellen, viele gerieten in Gesangenschast. Bei dem furchtbaren Menschen-gewhl, welches in der eingenommenen Stadt herrschte, und dem Mangel an rzten. Pflegern. Heilmitteln und Rumen war das Los der Ver-wundeten traurig; eine Masse starb aus dem freien Felde oder in den armseligen Lazaretten. Den gefangenen König von Sachsen schickten die Monarchen in Hast nach Berlin. Von den Siegern ziemlich unbehelligt, gelangte Napoleon nach Frankfurt a. M., am 2. November nach Mainz. Bei Hanau a. M. 30/31 hatte ein bayrisches Heer unter Wrede sich ihm in den Weg gestellt, war jedoch geschlagen worden. Der König von Bayern hatte sich durch den Vertrag zu Ried (8. Oktober) dem von Preußen, sterreich und Rußland zu Teplitz (9. September) geschlossenen Bunde angeschlossen, der die Wiederherstellung des sterreichischen und preuischen Besitzstandes von 1805 vorsah und den Mittelstaaten Souvernitt, somit vllige Amnestie ver-brgte. Was man Bayern zugestand, konnte man nicht wohl Wrttemberg und schlielich auch Sachsen nicht verweigern. Napoleons Staatengebilde aus deutschem Boden, das Knigreich Westfalen und der Rheinbund, ver-schwanden von der Bildflche. Ein Zentral-Verwaltnngsrat, an dessen Spitze Stein stand, nahm die Verwaltung Sachsens und der nur kurze napoleo-Zeit herrenlosen deutschen Gebiete in die Hand. Gegen Steins Willen erhielten die Rheinbundsrsten Gnade fr Recht. Die von den Franzofen gen. besetzten Pltze ergaben sich erst allmhlich, zuletzt Hamburg. Auch in Italien wurde der alte Zustand wiederhergestellt; doch rettete Murat fr sich Neapel durch feinen Abfall von Napoleon, nicht fr lange. Whrend

5. Neuere Geschichte von der Französischen Revolution bis zur Jetztzeit - S. 85

1914 - Münster in Westf. : Schöningh
85 In seine Jugend fllt die tiefste Erniedrigung Preuens, von der er als Kind auf der Flucht nach Knigsberg und Memel einen nach-haltigen Eindruck empfing. Im begeisterungsfhigsten Alter durfte er aber auch teilnehmen an den deutschen Freiheitskriegen; bei Bar sur Aube erhielt er das Eiserne Kreuz. Kein Wunder, da er mit Leib und Seele Soldat war und nach dieser Zeit als Zweitgeborener sich ganz dem Militrwesen widmete. Eine natrliche Begabung, fr den militrischen Beruf und eifrige Beteiligung am Dienst lieen den Prinzen schnell zu den hchsten Stellen im Heere emporsteigen. Im Jahre 1829 vermhlte er sich mit der Prinzessin Augusta von Sachsen-Weimar; 1831, am Jahrestage der Vlkerschlacht bei Leipzig, wurde ihm ein Sohn geboren, der den Namen Friedrich Wilhelm erhielt, und einige Jahre daraus eine Tochter, die sptere Groherzogin Luise von Baden. Nach der Thronbesteigung seines Bruders, dessen Ehe kinderlos geblieben war, erhielt Prinz Wilhelm als mutmalicher Thronfolger den Titel Prinz von Preußen" und fhrte von dieser Zeit an den Vorsitz im Staats Ministerium. Seinem knig-lichen Bruder, von dem ihm schon bald die Oberleitung der das gesamte preuische Heerwesen bertragen wurde, war er vor allem in militrischen Angelegenheiten eine vortreffliche Sttze. Beim Ausbruch der franzsischen Februarrevolution im Jahre 1848 ernannte ihn der König zum Militrgouverneur von Rheinland und Westfalen. In den unruhigen Mrztagen dieses Jahres stand er seinem Bruder als Ratgeber treu zur Seite. Wenn er auch fr den Erla einer zeitgemen Verfassung war, so riet er dem Könige doch zu einer festen Haltung und zu einem ent-schiedenen Handeln. Besonders mibilligte er die Zurckziehung der Truppen aus Berlin. Das erfuhr das Volk, und der ganze Ha richtete sich deshalb gegen den Prinzen Wilhelm. Sein Palais konnte nur dadurch vor der Wut des Pbels geschtzt werden, da es mit der Aufschrift Nationaleigentum" versehen wurde. Auf Anraten des Knigs begab sich Prinz Wilhelm nach England, kehrte aber noch m demselben Jahre zurck und lie sich in die preuische Nationalversammlung whlen. Im Jahre 1849 dmpfte er den Aufstand in der Rheinpfalz und in Baden und ge-leitete den vertriebenen Groherzog in seine Hauptstadt zurck. Als während seiner Regentschaft in der Lombardei der Krieg zwischen Osterreich und dem mit Frankreich verbndeten Italien aus-brach, fand Osterreich beim deutschen Bunde Hilfe. Der grte Teil

6. Charakterbilder aus der Geschichte der Apostasie der Völker - S. 507

1910 - Regensburg : Manz
Lefebvre rückt wieder vor. 507 Hofer blieb nicht lange in Innsbruck, sondern ging nach Südtirol, um hier Streitigkeiten unter den Volksführern zu schlichten und überall die Ordnung herzustellen. Er eilte den Schützenkompagnien, die für den Zug nach Kärnten und Steiermark bestimmt waren, nach dem Pustertal voraus und wurde überall als der Retter des Vaterlandes mit Jubel empfangen. In Sachsenburg erhielt er die Nachricht vom Waffenstillstände von Znaim, glaubte aber, sie sei nur eine Kriegslist. Ein vorn 18. Juli datiertes Schreiben des Erzherzogs Johann an den General Buol wies diesen an, „falls der Feind auf Grund eines Waffenstillstandes die Aufforderung an ihn ergehen lasse, Tirol zu räumen, derselben nicht nachzukommen, es sei denn, daß die Weisung dazu von ihm, dem Erzherzog selbst, ausgehe." Darin sah man allgemein eine Erzherzog Karl in der Schlacht bei Wagram am 5. Juli 1809. Nach einem Original-Aquatintablatt von Johann Böhm in der „Albertina" zu Wien (Sr. f. it. k. Hoheit Erzherzogs Friedrich) Wien und Triest, bei Geistinger, Bürgschaft, daß kein Waffenstillstand bestehe. Erst am 15. Tage nach dem Abschlüsse desselben kam die offizielle Anzeige. Nach den Bestimmungen von Znaim sollten die Österreicher Tirol und Voralberg räumen. Weil aber der Artikel nur vom Abzug der Österreicher, nicht von einer Übergabe des Landes sprach und die Feinde von allen Seiten in Anmarsch waren, nahmen Hofer und seine Gefährten dies für eine Verletzung des Waffenstillstandes und entschlossen sich, auch ohne militärische Hilfe den Kampf auf Leben und Tod wieder aufzunehmen. Napoleon hatte sogleich nach dem Waffenstillstand alle Anstalten getroffen, Tirol zu unterwerfen. Das ganze 7. Armeekorps sollte unter dem Marschall Lesebvre nach Salzburg und von da nach Tirol vorrücken. Fast unangefochten drang Lesebvre durch das Unterinntal vor und rückte am 30. Juli, wenige Stunden, nachdem die letzten Österreicher abgezogen waren, in Innsbruck ein. General Beaumont, der mit 10,000 Mann über die Scharnitz kam, ließ Seefeld in Brand stecken und zog nach Vorarlberg.

7. Memorierstoff aus der deutschen und bayerischen Geschichte für Mittelschulen - S. 114

1893 - Regensburg : Bauhof
und nötigte die Bayern durch seinen glänzenden Sieg am Berge Jsel bei Innsbruck zum Rückzug nach Kufstein. Gleichzeitig verdrängte der Advokat Schneider ein französisch-württembergisches Corps aus Vorarlberg, so daß nun Tirol wieder von fremder Gewalt befreit war. - Jetzt rückte ein ans Bayern, Rheinbünd-lern, Italienern und Franzosen bestehendes Heer von 50,000 Mann in Tirol ein. Gegen eine solche Übermacht zu kämpfen, fehlte allen Aufständischen der Mut, nur Hofer nicht. Nach einem Aufruf an seine „herzallerliebsten Tiroler" ergriff er wieder die Waffen und nötigte durch einen Sieg über Lefebre bei Sterzmg und durch Wegnahme Innsbrucks die fremden Eroberer zum drittenmale zum Rückzug aus Tirol. Hierauf regierte er als „kaiserlicher Oberkommandant" das Land nach altem Herkommen. — Erst nach Abschluß des Schönbrunner Friedens gelang es drei von verschiedenen Seiten in Tirol einrückenden Heeren, den Aufstand zu unterdrücken. Auch Hofer ließ uach verheißener Amnestie seine Unterwerfung anzeigen. Aber infolge der falschen Nachricht, daß Österreich die Feindseligkeiten gegen Frankreich erneuert habe, machte er nochmals einen Erhebungsversuch. Deshalb wurde er geächtet und, nachdem et durch Verrat in die Hände der Franzosen gefallen war, zu Mantua erschossen. -Tirol wurde in drei Teile zerstückelt, wovon der südliche an Italien und der östliche an Jllyrien kam, während der nördliche bei Bayern verblieb. Als Entschädigung für die verlorenen Gebiete Tirols erhielt Bayern durch den Vertrag zu Paris 1810 die Markgrafschaft Bayreuth, Regensburg und einige Teile von Würzburg. Napoleon auf seiner Machthöhe. Napoleon hatte inzwischen den Gipfel feines Glückes erreicht. Um seine Dynastie den übrigen europäischen Fürstenhäusern ebenbürtig zu machen, ging er, nachdem er sich von seiner ersten Gemahlin getrennt hatte, mit der Tochter des Kaisers Franz I. (Maria Luise) eine zweite Ehe ein. — Seine Brüder und seinen Schwager Murat hatte er zu Königen gemacht: Hieronymus in Westfalen, Ludwig (den Vater Napoleons Iii.) in Holland, Joseph

8. Memorierstoff aus der deutschen und bayerischen Geschichte für Mittelschulen - S. 223

1893 - Regensburg : Bauhof
Deutschland. Der Wiener Kongreß 1815. Der deutsche Bund 1815—1866. — 223 — Bayern. und Eisfeldern zu Grunde. Nur wenige sahen ihre Heimat wieder. Nach dem unglücklichen Ausgange des rus-! fischen Feldzuges erfolgte die deutsche Volks-|| erhebung gegen Napoleon I., der durch seine fortwährenden Kriege zur furchtbaren Geißel | Europas geworden war. Preußen ging mit | seinem Beispiele voran. Auch Bayern, das sich einst nur seiner Selbsterhaltung wegen an den Übermächtigen angeschlossen hatte, hörte jetzt auf den Sehnsnchtsrnf der deutschen Stämme nach Versöhnung und Einigung und schloß sich im Vertrag zu Ried am 8. Oktober 1813 gegen Gewährleistung seiner Souveränität und seines Besitzes an die Verbündeten an. Zwar kämpfte es noch nicht in der großen Völkerschlacht bei ! Leipzig (16. und 18. Oktober 1813) an deren Seite, aber kurz darauf trat es bei Hanau, wo General Wrede den kühnen Versuch machte, dem , fliehenden Napoleon I. den Rückzug zu verlegen, ; in die Waffenbrüderschaft zur Befreiung der i; deutschen Heimat. Großen Kriegsruhm erwarb sich Maximilians I. Armee auch im ersten und zweiten Feldzuge der Verbündeten nach Frankreich j| (1814 und 1815). Die Tage von Brienne, Bar- und Arcis sur Aube geben bis in die fernsten Zeiten Zeugnis von der bayerischen Tapferkeit. Im Jahre 1816 trat Bayern an Österreich auf Grund eines mit ihm 1814 zu Paris abgeschlossenen Vertrages Salzburg, Tirol mit Vorarlberg und das Inn- und Hausruckviertel ab, wogegen es Würzburg, Aschaffenburg und ii die Rheinpfalz als Entschädigung bekam. Da-

9. Memorierstoff aus der deutschen und bayerischen Geschichte für Mittelschulen - S. 110

1893 - Regensburg : Bauhof
W 110 - trat später auch noch Preußen bei, während Bayern, Württemberg und Baden sich mit Napoleon verbündeten. — Sn dem darauffolgenden Kriege überschritten die Österreich erden Inn und besetzten München, wurden aber durch Beruadotte, Deroy und Wrede wieder zum Rückzug gezwungen. Gleichzeitig rückte Napoleon in Deutschland ein und nötigte den österreichischen General Mack in Ulm znr Kapitulation. Dann drang er bis nach Mähreu vor und schlug dort das österreichisch-russische Heer in der „Dreikaiserschlacht" bei Austerlitz 1805 so entscheidend, daß Kaiser Franz Ii. um den Frieden nachsuchte. Dieser wurde ihm 1805 zu Preßburg unter der Bedingung bewilligt, daß er a) für Salzburg Veuetieu an Italien und Tirol und Vorderösterreich an Napoleons Bundesgenossen abtrat, b) seine Zustimmung zur Verleihung der Königswürde an Bayern und Württemberg gab. — Preußen mußte im „Schönbrunner Vertrag" gegen Hannover, das Napoleon den Engländern entrissen hatte, Kleve und Neu-chatel an Frankreich und Ansbach an Bayern überlassen. Bayern bekam Tirol und Vorarlberg mit den Fürstbistümern Brixen und Trient, die Marfgraffchaft Burgau, die Reichsstädte Augsburg und Lindau, die noch übrige Hälfte der Hochstifte Eichstätt und Passau und die Markgrafschaft Ansbach, mußte aber dafür das Herzogtum Berg an Napoleon und Würzburg an den Kurfürsten von Salzburg überlassen. Gründung des Mheinvundes und Auflösung des deutschen Meiches 1806. Nach dem Preßburg er Frieden steuerte Napoleon auf das Ziel los, die deutschen Fürsten ganz dem österreichischen Einflüsse Zn entrücken und von sich abhängig zu machen. Zur Erreichung dieses Vorhabens gründete er 1806 mit sechzehn süddeutschen Fürsten den Rheinbund, an dessen Spitze er den Kurfürsten und Erzkanzler Karl von Dalberg mit dem Titel „Fürst Primas" stellte. Er selbst warf sich zum Protektor des Bundes auf. Die verbündeten Fürsten verpflichteten sich, allen auf Deutschland bezüglichen Titeln und Würden zu entsagen und ihrem Protektor in seinen Kontinentalkriegen ein bestimmtes Kontingent (63,000 Mann)

10. Memorierstoff aus der deutschen und bayerischen Geschichte für Mittelschulen - S. 113

1893 - Regensburg : Bauhof
— 113 — Spanien herbei und schlug das unter Erzherzog Karl in Bayern eingerückte österreichische Heer bei Abensberg, Landshut, Eckmühl und Regensburg. Hierauf drang, er durch Böhmen nach Wien vor und eroberte es. Zwar stellte sich ihm Erzherzog Karl in Mähren entgegen und brachte ihm in der zweitägigen Schlacht bei Aspern und Eslingen eine empfindliche Niederlage bei; aber der entscheidende Sieg der französischen Waffen bei Wagram zwang Österreich zum Frieden zu Schönbrunn (oder Wien) 1809. Durch denselben mußte es abtreten: a) Salzburg, Berchtesgaden und das Inn- und Hausruckviertel an Bayern, b) seine meisten polnischen Besitzungen an Sachsen, c) Jllyrien an^ Napoleon, der daraus das gleichnamige Königreich bildete. Der Aufstand der Tiroler 1809. Bei Beginn des österreichischen Krieges brach in Tjrol ein Aufstand gegen die bayerische Regierung aus. Anlaß zu demselben gaben die Benennung des Landes mit dem Namen Südbayern, die Aufhebung der alten Verfassung, die Einführung der Konskription, dann so manche Mißgriffe, die sich bayerische Beamte in Tirol erlaubten. — An die Spitze der Aufständischen stellten sich Andreas Hofer, Wirt am Sand im Pafseierthale, Joseph Speckbacher, Martin Teimer, Joseph Straub und der Kapuziner Haspinger. Die Kämpfer waren Bauern und Studenten, die durch eine österreichische Heeresabteilung unter Chasteler unterstützt wurden. — Hofer begann den Kampf, indem er mit seinen tapferen Landsleuten die Bayern im Treffen bei Sterzing zur Streckung der Waffen zwang. Zwei Tage später stürmten andere Bauernhaufen das durch General Kinkel besetzte Innsbruck und nahmen eine zur Hilfe herbeigeeilte französisch-bayerische Kolonne gefangen. So wurde in einem viertägigen Feldzug Tirol von fremder Gewalt befreit. — Napoleon, wütend über die Erfolge des Bauernvolkes, erließ blutige Befehle zur Unterdrückung des Aufstandes. Diese vollzog Marschall Lefebre, der unter Verübung entsetzlicher Greuel Tirol wieder eroberte. Aber Hofer sammelte die Schützen des Passeierthales und Vintschgaues Pfeilschifter, Memorierstoff. ti
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