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1. Charakterbilder aus der Geschichte der Apostasie der Völker - S. 507

1910 - Regensburg : Manz
Lefebvre rückt wieder vor. 507 Hofer blieb nicht lange in Innsbruck, sondern ging nach Südtirol, um hier Streitigkeiten unter den Volksführern zu schlichten und überall die Ordnung herzustellen. Er eilte den Schützenkompagnien, die für den Zug nach Kärnten und Steiermark bestimmt waren, nach dem Pustertal voraus und wurde überall als der Retter des Vaterlandes mit Jubel empfangen. In Sachsenburg erhielt er die Nachricht vom Waffenstillstände von Znaim, glaubte aber, sie sei nur eine Kriegslist. Ein vorn 18. Juli datiertes Schreiben des Erzherzogs Johann an den General Buol wies diesen an, „falls der Feind auf Grund eines Waffenstillstandes die Aufforderung an ihn ergehen lasse, Tirol zu räumen, derselben nicht nachzukommen, es sei denn, daß die Weisung dazu von ihm, dem Erzherzog selbst, ausgehe." Darin sah man allgemein eine Erzherzog Karl in der Schlacht bei Wagram am 5. Juli 1809. Nach einem Original-Aquatintablatt von Johann Böhm in der „Albertina" zu Wien (Sr. f. it. k. Hoheit Erzherzogs Friedrich) Wien und Triest, bei Geistinger, Bürgschaft, daß kein Waffenstillstand bestehe. Erst am 15. Tage nach dem Abschlüsse desselben kam die offizielle Anzeige. Nach den Bestimmungen von Znaim sollten die Österreicher Tirol und Voralberg räumen. Weil aber der Artikel nur vom Abzug der Österreicher, nicht von einer Übergabe des Landes sprach und die Feinde von allen Seiten in Anmarsch waren, nahmen Hofer und seine Gefährten dies für eine Verletzung des Waffenstillstandes und entschlossen sich, auch ohne militärische Hilfe den Kampf auf Leben und Tod wieder aufzunehmen. Napoleon hatte sogleich nach dem Waffenstillstand alle Anstalten getroffen, Tirol zu unterwerfen. Das ganze 7. Armeekorps sollte unter dem Marschall Lesebvre nach Salzburg und von da nach Tirol vorrücken. Fast unangefochten drang Lesebvre durch das Unterinntal vor und rückte am 30. Juli, wenige Stunden, nachdem die letzten Österreicher abgezogen waren, in Innsbruck ein. General Beaumont, der mit 10,000 Mann über die Scharnitz kam, ließ Seefeld in Brand stecken und zog nach Vorarlberg.

2. Memorierstoff aus der deutschen und bayerischen Geschichte für Mittelschulen - S. 114

1893 - Regensburg : Bauhof
und nötigte die Bayern durch seinen glänzenden Sieg am Berge Jsel bei Innsbruck zum Rückzug nach Kufstein. Gleichzeitig verdrängte der Advokat Schneider ein französisch-württembergisches Corps aus Vorarlberg, so daß nun Tirol wieder von fremder Gewalt befreit war. - Jetzt rückte ein ans Bayern, Rheinbünd-lern, Italienern und Franzosen bestehendes Heer von 50,000 Mann in Tirol ein. Gegen eine solche Übermacht zu kämpfen, fehlte allen Aufständischen der Mut, nur Hofer nicht. Nach einem Aufruf an seine „herzallerliebsten Tiroler" ergriff er wieder die Waffen und nötigte durch einen Sieg über Lefebre bei Sterzmg und durch Wegnahme Innsbrucks die fremden Eroberer zum drittenmale zum Rückzug aus Tirol. Hierauf regierte er als „kaiserlicher Oberkommandant" das Land nach altem Herkommen. — Erst nach Abschluß des Schönbrunner Friedens gelang es drei von verschiedenen Seiten in Tirol einrückenden Heeren, den Aufstand zu unterdrücken. Auch Hofer ließ uach verheißener Amnestie seine Unterwerfung anzeigen. Aber infolge der falschen Nachricht, daß Österreich die Feindseligkeiten gegen Frankreich erneuert habe, machte er nochmals einen Erhebungsversuch. Deshalb wurde er geächtet und, nachdem et durch Verrat in die Hände der Franzosen gefallen war, zu Mantua erschossen. -Tirol wurde in drei Teile zerstückelt, wovon der südliche an Italien und der östliche an Jllyrien kam, während der nördliche bei Bayern verblieb. Als Entschädigung für die verlorenen Gebiete Tirols erhielt Bayern durch den Vertrag zu Paris 1810 die Markgrafschaft Bayreuth, Regensburg und einige Teile von Würzburg. Napoleon auf seiner Machthöhe. Napoleon hatte inzwischen den Gipfel feines Glückes erreicht. Um seine Dynastie den übrigen europäischen Fürstenhäusern ebenbürtig zu machen, ging er, nachdem er sich von seiner ersten Gemahlin getrennt hatte, mit der Tochter des Kaisers Franz I. (Maria Luise) eine zweite Ehe ein. — Seine Brüder und seinen Schwager Murat hatte er zu Königen gemacht: Hieronymus in Westfalen, Ludwig (den Vater Napoleons Iii.) in Holland, Joseph

3. Memorierstoff aus der deutschen und bayerischen Geschichte für Mittelschulen - S. 223

1893 - Regensburg : Bauhof
Deutschland. Der Wiener Kongreß 1815. Der deutsche Bund 1815—1866. — 223 — Bayern. und Eisfeldern zu Grunde. Nur wenige sahen ihre Heimat wieder. Nach dem unglücklichen Ausgange des rus-! fischen Feldzuges erfolgte die deutsche Volks-|| erhebung gegen Napoleon I., der durch seine fortwährenden Kriege zur furchtbaren Geißel | Europas geworden war. Preußen ging mit | seinem Beispiele voran. Auch Bayern, das sich einst nur seiner Selbsterhaltung wegen an den Übermächtigen angeschlossen hatte, hörte jetzt auf den Sehnsnchtsrnf der deutschen Stämme nach Versöhnung und Einigung und schloß sich im Vertrag zu Ried am 8. Oktober 1813 gegen Gewährleistung seiner Souveränität und seines Besitzes an die Verbündeten an. Zwar kämpfte es noch nicht in der großen Völkerschlacht bei ! Leipzig (16. und 18. Oktober 1813) an deren Seite, aber kurz darauf trat es bei Hanau, wo General Wrede den kühnen Versuch machte, dem , fliehenden Napoleon I. den Rückzug zu verlegen, ; in die Waffenbrüderschaft zur Befreiung der i; deutschen Heimat. Großen Kriegsruhm erwarb sich Maximilians I. Armee auch im ersten und zweiten Feldzuge der Verbündeten nach Frankreich j| (1814 und 1815). Die Tage von Brienne, Bar- und Arcis sur Aube geben bis in die fernsten Zeiten Zeugnis von der bayerischen Tapferkeit. Im Jahre 1816 trat Bayern an Österreich auf Grund eines mit ihm 1814 zu Paris abgeschlossenen Vertrages Salzburg, Tirol mit Vorarlberg und das Inn- und Hausruckviertel ab, wogegen es Würzburg, Aschaffenburg und ii die Rheinpfalz als Entschädigung bekam. Da-

4. Memorierstoff aus der deutschen und bayerischen Geschichte für Mittelschulen - S. 110

1893 - Regensburg : Bauhof
W 110 - trat später auch noch Preußen bei, während Bayern, Württemberg und Baden sich mit Napoleon verbündeten. — Sn dem darauffolgenden Kriege überschritten die Österreich erden Inn und besetzten München, wurden aber durch Beruadotte, Deroy und Wrede wieder zum Rückzug gezwungen. Gleichzeitig rückte Napoleon in Deutschland ein und nötigte den österreichischen General Mack in Ulm znr Kapitulation. Dann drang er bis nach Mähreu vor und schlug dort das österreichisch-russische Heer in der „Dreikaiserschlacht" bei Austerlitz 1805 so entscheidend, daß Kaiser Franz Ii. um den Frieden nachsuchte. Dieser wurde ihm 1805 zu Preßburg unter der Bedingung bewilligt, daß er a) für Salzburg Veuetieu an Italien und Tirol und Vorderösterreich an Napoleons Bundesgenossen abtrat, b) seine Zustimmung zur Verleihung der Königswürde an Bayern und Württemberg gab. — Preußen mußte im „Schönbrunner Vertrag" gegen Hannover, das Napoleon den Engländern entrissen hatte, Kleve und Neu-chatel an Frankreich und Ansbach an Bayern überlassen. Bayern bekam Tirol und Vorarlberg mit den Fürstbistümern Brixen und Trient, die Marfgraffchaft Burgau, die Reichsstädte Augsburg und Lindau, die noch übrige Hälfte der Hochstifte Eichstätt und Passau und die Markgrafschaft Ansbach, mußte aber dafür das Herzogtum Berg an Napoleon und Würzburg an den Kurfürsten von Salzburg überlassen. Gründung des Mheinvundes und Auflösung des deutschen Meiches 1806. Nach dem Preßburg er Frieden steuerte Napoleon auf das Ziel los, die deutschen Fürsten ganz dem österreichischen Einflüsse Zn entrücken und von sich abhängig zu machen. Zur Erreichung dieses Vorhabens gründete er 1806 mit sechzehn süddeutschen Fürsten den Rheinbund, an dessen Spitze er den Kurfürsten und Erzkanzler Karl von Dalberg mit dem Titel „Fürst Primas" stellte. Er selbst warf sich zum Protektor des Bundes auf. Die verbündeten Fürsten verpflichteten sich, allen auf Deutschland bezüglichen Titeln und Würden zu entsagen und ihrem Protektor in seinen Kontinentalkriegen ein bestimmtes Kontingent (63,000 Mann)

5. Memorierstoff aus der deutschen und bayerischen Geschichte für Mittelschulen - S. 113

1893 - Regensburg : Bauhof
— 113 — Spanien herbei und schlug das unter Erzherzog Karl in Bayern eingerückte österreichische Heer bei Abensberg, Landshut, Eckmühl und Regensburg. Hierauf drang, er durch Böhmen nach Wien vor und eroberte es. Zwar stellte sich ihm Erzherzog Karl in Mähren entgegen und brachte ihm in der zweitägigen Schlacht bei Aspern und Eslingen eine empfindliche Niederlage bei; aber der entscheidende Sieg der französischen Waffen bei Wagram zwang Österreich zum Frieden zu Schönbrunn (oder Wien) 1809. Durch denselben mußte es abtreten: a) Salzburg, Berchtesgaden und das Inn- und Hausruckviertel an Bayern, b) seine meisten polnischen Besitzungen an Sachsen, c) Jllyrien an^ Napoleon, der daraus das gleichnamige Königreich bildete. Der Aufstand der Tiroler 1809. Bei Beginn des österreichischen Krieges brach in Tjrol ein Aufstand gegen die bayerische Regierung aus. Anlaß zu demselben gaben die Benennung des Landes mit dem Namen Südbayern, die Aufhebung der alten Verfassung, die Einführung der Konskription, dann so manche Mißgriffe, die sich bayerische Beamte in Tirol erlaubten. — An die Spitze der Aufständischen stellten sich Andreas Hofer, Wirt am Sand im Pafseierthale, Joseph Speckbacher, Martin Teimer, Joseph Straub und der Kapuziner Haspinger. Die Kämpfer waren Bauern und Studenten, die durch eine österreichische Heeresabteilung unter Chasteler unterstützt wurden. — Hofer begann den Kampf, indem er mit seinen tapferen Landsleuten die Bayern im Treffen bei Sterzing zur Streckung der Waffen zwang. Zwei Tage später stürmten andere Bauernhaufen das durch General Kinkel besetzte Innsbruck und nahmen eine zur Hilfe herbeigeeilte französisch-bayerische Kolonne gefangen. So wurde in einem viertägigen Feldzug Tirol von fremder Gewalt befreit. — Napoleon, wütend über die Erfolge des Bauernvolkes, erließ blutige Befehle zur Unterdrückung des Aufstandes. Diese vollzog Marschall Lefebre, der unter Verübung entsetzlicher Greuel Tirol wieder eroberte. Aber Hofer sammelte die Schützen des Passeierthales und Vintschgaues Pfeilschifter, Memorierstoff. ti

6. Memorierstoff aus der deutschen und bayerischen Geschichte für Mittelschulen - S. 222

1893 - Regensburg : Bauhof
Deutschland. — 222 — Bayern. Bundes in all seinen Kontinentalkriegen mit einem Kontingent von 30,000 Mann zu unterstützen. Dieser Verpflichtung kam König Maximilian I. zum erstenmal im Iv. Koalitionskrieg (1806—1807) nach. Seine Truppen nahmen ruhmvoll an der Eroberung der schlesischen Festungen teil und trugen in manchen Feldschlachten wesentlich zum Sieg der napoleonischen Heere bei. Auch im österreichischen Krieg (1809) kämpften die Bayern an Napoleons I. Seite. Sie legten bei Abensberg, Landshut, Eckmühl und Regensburg glänzende Proben ihrer Tapferkeit ab und halfen unter Wrede die Hauptschlacht bei Wagram entscheiden. Für diese hervorragende Dienstleistung erhielt Maximilian I. im Wiener Frieden Salzburg, Berchtesgaden und das Inn- und Hausruckviertel. Gleichzeitig mit dem österreichischen Krieg fand der Aufstand der Tiroler statt (siehe deutsche Geschichte). Nach Niederwerfung desselben wurde Tirol in drei Teile zerstückelt, : wovon der östliche an Jllyrien und der südliche an Italien kam, während der nördliche bei ! Bayern verblieb. Für die verlorenen Gebiete Tirols erhielt Bayern durch die Pariser Teilungsakte 1810 die Markgrafschaft Bayreuth, Regensburg und einige Teile von Würz-bnrg. Im Jahre 1812 teilte Bayern das schwere ! Verhängnis Napoleons I. in Rußland. Fast ; das ganze bayerische Heer, bestehend aus ; 30,000 Mann, ging auf den russischen Steppen

7. Leitfaden der bayerischen Geschichte - S. 42

1886 - Straubing : Attenkofer
42 geschlossen, in dem Bayern auf die Rheinpfalz zu gunsten Frankreichs verzichtet, dafür aber durch den Reichsdeputations-Haupt-schluß 1803 die Hochstifter Würzburg, Bamberg, Augsburg und Freising sowie Teile von Eichstädt und Passau, mehrere Reichsabteien und Reichsstädte erhielt. Im September 1805 schloß sich zu Würz-bnrg Max Iv. in dem beginnenden Kriege Frankreichs mit Österreich und Rußland dem Kaiser Napolean an, worauf die Österreicher in Bayern einrückten. So tief betrübend es ist, nun Bayern im Bunde mit Frankreich zu sehen, so ist anderseits nicht zu vergessen, daß damals kein deutscher Staat das Wohl Deutschlands, sondern nur eigene Vorteile, im Auge hatte, und zwar gerade die Großmächte Preußen und Österreich vorallem, daß ferner Österreich immer gern bereit war, an Napoleon Gebietsteile abzutreten, wenn es dafür bayerische Länder als Entschädigung erhielt. Dieses Bündnis des Kurfürsten mit Napoleon war also ein notwendiger Akt der Selbsterhaltung. Bei Ulm, wo der österreichische General Mac geschlagen und mit seinem Heere gefangen wurde, kämpften die Bayern unter Wrede zum erstenmal an Seite der Franzosen. Nach der Dreikaiserschlacht bei Austerlitz in Mähren 1805 wurde der Friede zu Preßburg geschlossen. Bayern erhielt als Bundesgenosse Napoleons Tirol mit Voralberg von Österreich, die übrigen Teile von Eichstädt und Passau, einige Reichsstädte, darunter Augsburg, und die Markgrafschaften Ansbach und Burgau, wogegen es Berg an Napoleon, Würzburg an den Kurfürsten von Salzburg abtrat. Am 1. Januar 1806 wurde unter Kanonendonner und Glockengeläute dem jubelnden München durch einen Herold kund gethan, daß der Monarch den Titel und die Rechte eines souveränen Königs angenommen habe. Ii. Dcri7evn unter Königen seit 1806. § 38. König Maximilian I. 1806—1825. 1. Die äußeren Verhältnisse. Im Juli des Jahres 1806 löste sich das alte, ohnmächtige römisch-deutsche Reich aus, Kaiser Franz Ii. (1792—1806) legte die Stelle des Reichsoberhauptes nieder, und mehrere deutsche Staaten, darunter auch Bayern, schlossen den Rheinbund, als dessen Protektor-Napoleon anerkannt wurde. Die Teilnehmer dieses Bundes verpflichteten sich, Napoleon in allen Landkriegen zu unterstützen;

8. Leitfaden der bayerischen Geschichte - S. 43

1886 - Straubing : Attenkofer
43 Bayern hatte 30000 Bundestruppen zu stellen. Viele bisher reichsfreie Fürsten und Grafen fielen unter die Landeshoheit des Königs, dem auch die Reichsstadt Nürnberg zugesprochen wurde. In dem 1806 ausgebrochenen Kriege zwischen Frankreich und Preußen kämpften die Bayern mit Auszeichnung gegen Preußen und Russen. Bayerische Truppen stürmten die schlesischen Festungen Glogau, Breslau u. a.; in den blutigen Gefechten bei Pnltntzk, Seerak und Poplawy in Ostpreußen errangen sie unter Kronprinz Ludwig den Preis der Tapferkeit. Im Jahre 1809 rüstete sich Österreich zum großen Kampfe gegen den französischen Diktator. Die Tiroler, die nur mit Widerwillen sich der bayerischen Herrschaft gefügt hatten und durch verschiedene Neuerungen, namentlich auf kirchlichem Gebiet, sich verletzt fühlten, folgten dem Rufe Österreichs und griffen zur Wehr fürs Haus Habsburg. In den Thälern, auf den Bergen rührte es sich; die Berge und Felsen schienen zu wanken. Dreimal wurden die Franzosen und Bayern von den Tirolern, die Andreas Hoser, der Wirt vom Passayerthal, Freiherr von Hormayer und Pater Haspinger führten, aus dem Alpenlande vertrieben. Nach dem Frieden von Schönbrunn aber wurden die heldenmütigen Söhne der Berge, von Österreich verlassen, durch die Übermacht ihrer Gegner bezwungen. Die in Bayern eingedrungenen Österreicher schlug Napoleon bei Landshut, Eggmühl und Regensburg; wieder leisteten die Bayern Wunder der Tapferkeit und erzielten die höchste Anerkennung des großen Schlachtenlenkers. Bei Aspern und Eßlingen in der Nähe von Wien erhielt Napoleon seine erste Niederlage, der aber rasch sein Sieg bei Wagram folgte. Durch den Frieden von Schönbrunn 1809 und den Pariser Vertrag 1810 erhielt Bayern das Jnnviertel, Salzburg und Berchtesgaden, die Markgrafschaft Bayreuth und Regensburg, von Tirol aber behielt es nur den nördlichen Teil. Im Jahre 1812 begann auf Rußlands Eis-und Schneefeldern das Glück den allgewaltigen Kaiser zu verlassen, die Flammen von Moskau waren die Morgenröte der Freiheit Europas. 30000 Bayern waren mit gegen Rußland maschiert, bayerische Reiter waren die ersten Truppen auf feindlichem Gebiete. Bei Poloczk trugen ihre Waffen den Sieg davon, General Deroy starb dort den Heldentod. Nur wenige kehrten in die Heimat zurück, die meisten den Keim des Todes in der Brust tragend. Wie von einen Zauberbanne

9. Leitfaden der bayerischen Geschichte - S. 44

1886 - Straubing : Attenkofer
44 gelöst, rüstete man sich, Preußen voran, zum Freiheitskampfe gegen den fremden Gewaltherrscher. Der Beginn des Kampfes fiel für die verbündeten Preußen und Ruffen in Sachsen und Schlesien schlimm aus, doch auch Napoleon war sehr erschöpft. Am Inn standen die bayerischen und österreichischen Truppen einander gegenüber. Da brachte Wrede am 8. Oktober 1813 den Vertrag Zu Ried zu stände, demgemäß Bayern aus dem Rheinbünde ausschied und sich mit Österreich verband. Wrede rückte nach dem Maine und suchte den fliehenden Napoleon nach der Völkerschlacht von Leipzig 1813 bei Hanau aufzuhalten, doch wurden die Truppen des schwer verwundeten Feldherrn nach hartnäckigem Kampfe zurückgeworfen. Mit den übrigen Deutschen zogen sie 1814 über den Rhein nach Frankreich. Die Schlachtentage von Brienne, Bar sur Aube und Arcis bezeugten aufs neue den Mut und die Todesverachtung der bayerischen Krieger. Bayern gab die von Österreich erhaltenen Länder zurück und erhielt dagegen aus dem Wiener Kongresse 1815 das Großfürstentum Würzburg mit Aschaffenburg und die Rheinpfalz endgiltig zugesprochen, so daß es seine jetzige Gestaltung bekam. Zugleich trat es dem deutschen Bunde als drittgrößter Staat bei. 2. Die inneren Verhältnisse. Inmitten der kriegerisch bewegten Zeiten suchte die Regierung eifrigst die inneren Verhältnisse umzugestalten und zu verbessern, und unter Leitung des aufgeklärten Ministers Montgelas entwickelte sich aus allen Gebieten der Staatsverwaltung die regste Thätigkeit. Freilich unterlief hiebei gar manches Gewaltsame und Übereilte, die Güte des beliebten Königs mußte nicht selten die Willkür des Ministers versöhnend ausgleichen. Mit rohem Unverständnis und gemeiner Gewinnsucht verfuhren viele Beamte bei Aufhebung der Klöster und Einziehung der Güter derselben, die kostbarsten Schätze der Kunst und Wissenschaft wurden dabei vernichtet und verschleudert, die schönsten Güter spottbillig weggegeben. Trotzalldem geschah damals unendlich viel Gutes zum Vorteil des Gesamtstaates, zum geistigen und leiblichen Wohl des Volkes. Alle Zweige der Land- und Forstwirtschaft, das Berg- und Salinenwesen, das Gewerbe- und Fabrikwesen, der allgemeine Volksunterricht, die mittleren und höheren Schulen erfreuten sich der regsten Fürsorge. Die technischen Wissenschaften wurden gefördert und eine Akademie der Künste errichtet. Der

10. Kl. 3 = (Oberkl.) 6. u. 7. Schulj - S. 463

1883 - Regensburg : Pustet
463 bei Eckmühl, Regensburg, 'und hielt seinen Einzug in Wien. Bei Aspern und Eßlingen schlug, ihn daraus der gefürchtete Kriegsheld Erzherzog Karl von Österreich, mußte aber leider in der blutigen Schlacht bei,Wagram auf dem Marchfelde den 5. und 6. Juli 1809 der Übermacht Napoleons unterliegen. Im Frieden zu Wien wurde Österreich ähnlich wie Preußen zerstückelt: Polen kam an Rußland, Salzburg an Bayern und Dalmatien an Frankreich. Beim Beginne des österreichisch-französischen Krieges erhoben sich die Tiroler unter Anführung des Sandwirtes Andreas Hofer und mehreren anderen, um wieder mit Österreich ver- einigt zu werden. Die Bayern mußten das Land verlassen, und die gegen die Tiroler abgesandten französischen Truppen wurden zurückgeschlagen. Später mußten sich jedoch die Ti- roler unterwerfen und Andreas Hofer, in einsamer Sennhütte verraten, wurde gefangen und in Mantua erschossen. — Ebenso mißlangen in Norddeutschland die Versuche, den Kampf zu erregen. Schill fiel in Stralsund; der Herzog Friedrich Wilhelm von Braunschweig schlug sich nach der Unterweser durch und schiffte sich nach England ein. 34. Andreas Kofer. Zu Mantua in Banden der treue Hofer war, In Mantua zum Tode führt ihn der Feinde Schar; Es blutete der Brüder Herz, Ganz Deutschland, ach, in Schmach und Schmerz! Mit ihm das Land Tirol. Die Hände auf dem Rücken Andreas Hofer ging Mit ruhig festen Schritten, ihm schien der Tod gering: Der Tod, den er so manchesmal Vom Jselberg geschickt ins Thal Im heil'gen Land Tirol. Doch, als aus Kerkergittern im festen Mantua Die treuen Waffen-Brüder die Händ' er strecken sah, Da ries er aus: ,,Gott sei mit euch, Mit dem verrat'nen deutschen Reich Und mit dem Land Tirol!" .. Dem Tambour will der Wirbel nicht unterm Schlegel vor, Als nun Andreas Hofer schritt durch das finst're Thor; —
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