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1. Geschichte der Neuzeit - S. 269

1887 - Wiesbaden : Kunze
§. 22. Der dritte Koalitionskrieg. 269 Napoleon antwortete damit, daß er Hannover, das dem König von England gehörte, bis zur Elbe besetzte und die Einfuhr englischer Waren nach Frankreich verbot, wodurch der Anfang mit der Kontinentalsperre gemacht wurde. Nach der Erschießung des Herzogs von Enghien brach auch Rußland, wo nach Pauls I. Ermordung dessen Sohn Alexander I. (1801 — 1825) gefolgt war, die diplomatischen Beziehungen zu Frankreich ab. Als nun Napoleon 1804 in Boulogne und anderen Häfen große Vorbereitungen traf, um einen Zug nach der englischen Küste zu unternehmen, stiftete der englische Minister Pitt mit Rußland die dritte Koalition, um Frankreich auf seine alten Grenzen zurückzuführen. Diesem Bündnisse trat (Nov. 1804) Östreich, dann Schweden, dessen König Napoleons unversöhnlicher Feind war, und Neapel bei. Östreich rüstete zwei Heere aus, das eine stand unter Erzherzog Karl in Italien, wo man Napoleons Angriff erwartete, das andere, dem die beiden russischen sich anschließen sollten, rückte unter General Mack durch Bayern an die obere Donau. Napoleon traf mit scharfem Geistesblick und überraschender Schnelligkeit seine Vorbereitungen. Er schickte Massena nach Italien, verband sich mit Bayern, Württemberg und Baden, hob das Lager in Boulogne auf und rückte über den Rhein nach Süddeutschland. Bernadotte kam mit einem Heer aus Hannover herbei und eilte durch das neutrale preußische Gebiet Ansbach nach Ingolstadt, während Napoleon den General Mack täuschte, umging und dann bei Donauwörth überraschte. Nach mehreren Gefechten wurde Mack in Ulm eingeschlossen und mit 25 000 Mann (17. Okt.) 1805 gefangen genommen. Der Erzherzog Ferdinand schlug sich mit seinen Truppen durch und vereinigte sich mit den unter Kutusoff vom Inn zurückziehenden Russen in Mähren, wo auch das zweite russische Heer mit dem Kaiser Alexander eintraf. Napoleon zog in Wien ein, von wo der Kaiser nach Mähren, geflohen war, und eilte dann nordwärts gegen das vereinigte russischöstreichische Heer. Am Jahrestag seiner Krönung, am 2. Dez. 1805 kam es zu der sogenannten Dreikaiserschlacht bei Austerlitz unweit Brünn, wo die Verbündeten eine vollständige Niederlage erlitten. Nach einer persönlichen Unterredung mit Napoleon schloß Kaiser Franz, bekümmert um das Los seines Landes und Volkes, (26. Dez.) 1805 den Frieden zu Prhburg: Östreich mußte Venedig an Frankreich, Tirol an Bayern und seine Besitzungen in Schwaben an Württemberg abtreten, dagegen bekam es als Entschädigung Salzburg, an dessen Kurfürsten Würzburg von Bayern abgetreten wurde. Zugleich

2. Geschichte der Neuzeit - S. 273

1887 - Wiesbaden : Kunze
§. 23. Preußens Krieg gegen Napoleon 1806—1807. 273 als Napoleon nach dem Ausbruch des dritten Koalitionskrieges Preußens Neutralität durch Bernadottes Zug durch das Ansbacher Gebiet verletzte, erhielt die Kriegspartei am preußischen Hofe die Oberhand. Der König schloß mit dem Kaiser Alexander I. von Rußland, der auf dem Wege zum Kriegsschauplatz nach Berlin gekommen war, in der Garnisonkirche zu Potsdam über dem Sarge des großen Friedrich zu nächtlicher Stunde (3. Nov.) 1805 bei Fackelschein, im Beisein der Königin Luise, den Bund ewiger Freundschaft und gab das Versprechen, der Koalition beizutreten, wenn Napoleon Preußens Vermittlungsvorschlägen bis zum 15. Dezember nicht nachkomme. Haugwitz reiste, seines Erfolges im voraus sicher, zu Napoleon; dieser hielt ihn jedoch bis nach der Schlacht bei Austerlitz hin und zwang ihn dann zu dem schimpflichen Vertrag von Schönbrunn (15. Dez.) 1805, wonach Preußen die Markgrafschaft Ansbach an Bayern, die Festung Wesel und Neufchatel an Frankreich abtreten und Hannover dafür annehmen mußte, sodaß es mit England in Feindschaft geriet und von den Koalitionsmächten für unzuverlässig und falsch gehalten wurde. Der List und Brutalität Napoleons war es gelungen, Preußen zu isolieren; nun behandelte er es mit Spott und Hohn, um es zu verderben. Als sich Preußen nach Stiftung des Rheinbundes über Frankreichs Machtvergrößerung beschwerte, schlug Napoleon dem König vor, in ähnlicher Weise einen norddeutschen Bund zu stiften, insgeheim hintertrieb er jedoch bei Kurhessen und Sachsen den Anschluß an den preußischen Staat. Nach Pitts Tode, der wenige Tage nach der unglücklichen Schlacht bei Austerlitz erfolgt war, knüpfte Napoleon neue Unterhandlungen mit England an und bot ohne Preußens Vorwissen Hannover als Friedenspreis. Als Friedrich Wilhelm davon Kunde erhielt, durste er die Ehre Preußens nicht länger mehr dem Hohne des übermütigen Korsen aussetzen. Preußens Krieg gegen Napoleon 1806 — 1807. Friedrich Wilhelm Iii. söhnte sich mit England und Schweden aus, Rußland versprach Beistand; aber von den deutschen Staaten verbanden sich nur Sachsen und Weimar mit Preußen. Als Napoleon sich weigerte, seine Truppen aus Deutschland zurückzuziehen, erklärte ihm der König von Preußen den Krieg. Allein der Geist Friedrichs des Großen war aus dem preußischen Heere verschwunden. Im Hauptquartier herrschte eine unverantwortliche Unordnung und Planlosigkeit. Unter den Offizieren waren wohl viele von echt preußischem Mute, aber sie hatten unfähigen Vorgesetzten zu gehorchen. Alle höheren Offiziere Cassians Weltgeschichte Iii. 5. Aull. v. Ph. Beck. 18

3. Praktisches Lehrbuch des erziehenden Geschichtsunterrichts - S. 184

1899 - Wiesbaden : Behrend
— 184 — An demselben Tage verließ König Wilhelm den Kurort Ems. Seine Reise nach der Hauptstadt glich einem Triumphzuge. In Berlin zog eine unabsehbare Volksmenge dem königlichen Wagen nach, im? unterbrochen ertönten aus lausenden von Kehlen begeisterte Vaterlands-lieder. Sofort ordnete der König die Mobilmachung der norddeutschen Armee an und berief auf den 19. Juli den Reichstag ein. den er mit wahrhaft königlichen Worten eröffnete. An diesem 19. Juli erklärte Napoleon Iii. an Preußeu den Krieg. Mit leuchtenden Blicken trat Graf Bismarck in den Sitzungssaal des Reichstages und verkündete, daß ihm soeben die französische Kriegserklärung zugegangen sei. Ein ungehenrer Beifallssturm erhob sich bei dieser Nachricht. Zur selbeu Stunde kniete König Wilhelm betend am Grabe seiner Eltern im Mausoleum zu Charlotteubnrg. Es nahte die Zeit, daß er seiner Mutter Leid sühnen sollte. Nachdem er in heißem Gebete Trost und Stärke gefunden, ging er mit Mut und Gottvertraueu den kommenden Tagen entgegen. 2) Deutschlands Vorbereitung zum Kriege. Frankreich hatte den Krieg gewollt; wir waren darauf vorbereitet. Die Franzosen hofften zwar, es mit Preußen allein zu thun zu haben. Aber Nord- und Süddeutfchlaud erhob sich wie eilt Mann gegen den alten Erbfeind. Getreu der geschlossenen Waffenbrüderschaft telegraphierten die süddeutschen Fürsten dem Könige von Preußen, daß sie ihr Heer unter Preußens Oberbefehl stellten gegen den gemeinsamen Feind. Eine glühende Begeisterung ging durch das ganze Volk. Alle brannten vor Begierde, für Deutschlands Recht, Freiheit und Ehre gegen den schändlichen Friedensstörer einzutreten. „Sie sollen ihn nicht haben, Den freien, deutschen Rhein, Ob sie wie gier'ge Raben Sich heiser darnach schrei'n." So erklang es durch Deutschland vom Fels zum Meer. Der Ostpreuße mit dem Schlesier, der derbe Pommer mit dem kraftvollen Märker, der biedere Westfale wie der Sohn des Rheinlandes — sie scharen sich zusammeu zur treuen Wacht am Rhein. Vergessen sind die Tage von 1866; der Sachse und der Bayer, der Schleswig-Dol-1 seiner und der Hannoveraner — sie alle wollen Hüter sein. „Schwaben und Preußen Hand in Hand, Der Nord, der Süd ein Heer! Was ist des Deutschen Vaterland? — Wir sragen's heut nicht mehr! Ein Geist, ein Arm, ein einz'ger Leib, Ein Wille sind wir heut! Hurra, Germania, stolzes Weib! Hurra, du große Zeit!" Selbst vom Auslande, ja von Amerika her strömten Tausende auf den ersten Ruf in ihre Heimat zurück, um das bedrohte Vaterland zu retten. Die Tage von 1813 schienen wiedergekommen zu fein.

4. Von Karl V. bis zur Aufrichtung des neuen deutschen Kaisertums (1519 - 1871) - S. 151

1886 - Wiesbaden : Bergmann
Napoleon und Deutschland. 151 Breisgau ab und erhielt dafür Salzburg und Berchtesgaden; es verlor dabei 1140 Quadratmeilen mit 2 800 000 Einwohnern. Napoleon verteilte diese Beute unter seine drei süddeutschen Verbündeten. Die Fürsten von Bayern und Württemberg erhielten den Königstitel, doch ohne daß sie aufhörten, Glieder des Reiches zu sein. Letzteres ward übrigens in dem Friedensinstrumente nicht mehr als „Reich", sondern nur noch als „deutscher Bund" (confederation germanique) bezeichnet. Schon am 15. Dez. hatte auch Haugwitz mit Talleyrand einen Vertrag verabredet, fräst dessen Preußen Ansbach, Bayreuth, Neuenburg, Cleve und Wesel abtreten, dafür aber Hannover als Eigentum erhalten sollte. In Berlin war man darüber bestürzt. Mau sandte Haugwitz nach Paris, um bessere Bedingungen zu erlangen. Allein der Pariser Vertrag vom 15. Febr. 1806 war noch ungünstiger, denn danach sollte Preußen auch noch seine Häfen den englischen Waren verschließen. Haugwitz brachte von Paris den Eindruck mit: „Napoleon wolle den Krieg mit Preußen, und derselbe sei unabwendbar." Noch vorher vollendete sich das Schicksal des Deutschen Reichs. Am 17. Juli 180(3 unterzeichneten sechzehn süd- und westdeutsche Fürsten, die zusammen über ein Gebiet von 2400 Quadratmeilen und 8 Mill. Einwohner verfügten, eine ihnen von Napoleon kurzer Hand diktierte Urkunde, die Rheinbundsakte. Darin sagten sie sich förmlich vom Reiche los und traten in einen besondern Bund unter dem Protektorat (der Schutzhoheit) des Kaisers der Franzosen. Sie schlossen ein Schutz- und Trutzbündnis mit Frankreich und stellten ihre Truppen dem Kaiser Napoleon für alle Fülle eines Krieges zur Verfügung. Die Aufnahme noch anderer deutscher Fürsten in den Bund blieb vorbehalten. Am 1. August richtete Napoleon eine Note an den deutschen Reichstag, worin er sagte: „die Rheinbundsfürsten hätten aufgehört, Stünde des Reichs zu sein; er selbst erkenne die Existenz des „deutschen Bundes" nicht länger an; er habe den Titel eines „Protektors des Rheinbundes" nur in der friedlichen Absicht angenommen, „damit seine Vermittelung zwischen den Starken und den Schwachen jedem Streit vorbeuge;" nachdem er so für die Ruhe Europas und insbesondere Deutschlands, soviel an ihm sei, gesorgt habe, hoffe er, die französischen Armeen würden „zum letztenmal den Rhein überschritten haben". Der Kaiser erklärte, „er werde die Grenzen Frankreichs niemals jenseits des Rheins ausdehnen." Am gleichen Tage gaben die Gesandten der sechzehn Fürsten im

5. Neuere Geschichte - S. 121

1884 - Wiesbaden : Kunze
121 bedingungen zu erfüllen, namentlich Malta und das Kap zu räumen. Nach Erneuerung des Krieges wurde Hannover durch französische Truppen besetzt 1803, gegen England durch grofs-artige Seerüstungen und (später) die Kontinentalsperre vorgegangen. Pitt tritt wieder an die Spitze des Ministeriums 1804: das Bündnis Englands mit Schweden und Rußland ist der Beginn der dritten Koalition. Frankreich verbündet sich mit Spanien, das an England den Krieg erklärt. Nach dem Beitritte Österreichs zur englisch-russischen Allianz 1805 gab Napoleon seine Angriffsabsichten gegen England auf und richtete die um Boulogne versammelten Truppen gegen Österreich. Die österreichischen Armeen, mit zwei russischen Hilfsheeren als Reserve, wendeten sich gegen Bayern und gegen das Königreich Italien (Erzherzog Karl). Preußen blieb, von beiden Parteien umworben, unglücklicherweise neutral und büfste für diese Schwäche sofort durch die Nichtachtung seiner Neutralität. Bemadotte, aus Hannover heranziehend, verletzte preufsisches Gebiet in dessen fränkischen Besitzungen. Bayern, Würtemberg, Baden standen auf Frankreichs Seite. Napoleon kam der Vereinigung der österreichischen und russischen Streitkräfte zuvor: General Mack, überrascht, ergab sich mit 25000 Mann in Ulm. Die österreichischen Heere, auch das glücklichere italienische, ziehen sich zurück; die Franzosen erscheinen in Wien, Nov. 1805. Napoleons Sieg in der Drei-Kaiserschlacht von Austerlitz 2. Dez. (in Mähren) entschied den ganzen Feldzug und führte zum Frieden zu Prefsburg; dessen Hauptbedingungen sind: Verzicht Österreichs auf das venetianische Gebiet, das mit dem Königreich Italien vereinigt wird; die Kurfürsten von Bayern und Würtemberg erhalten den Königstitel und ersterer u. a. Tirol, Vorarlberg, die Reichsstadt Augsburg, letzterer teilt sich mit Baden in die vorderösterreichischen Lande. Salzburg, dessen Erzbischof Würzburg von Bayern erhielt, fällt an Österreich als einzige Entschädigung. Dieser Demütigung Österreichs folgten andere Neuerungen. Die Bourbonen in Neapel wurden wegen Neutralitätsbruchs Ende Dez. 1805 abgesetzt; Joseph Napoleon König von Neapel 1806. — Die batavische Republik kommt als Königreich Holland an Louis Napoleon. — Joachim Murat, Napoleons

6. Historisches Hilfsbuch für die oberen Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 121

1883 - Wiesbaden : Kunze
121 bedingungen zu erfüllen, namentlich Malta und das Kap zu räumen. Nach der Erneuerung des Krieges wurde Hannover durch französische Truppen besetzt 1803, gegen England durch grofsartige Seerüstungen und die Kontinentalsperre vorgegangen. Pitt trat wieder an die Spitze des Ministeriums 1804. Das Bündnis Englands mit Schweden und Rußland ist der Beginn der dritten Koalition. Frankreich verbündete sich mit Spanien, das an England den Krieg erklärt. Nach dem Beitritte Österreichs zur englisch-russischen Allianz 1805 gab Napoleon seine Angriffsabsichten gegen England auf und richtete sie gegen Österreich. Die österreichischen Armeen, mit zwei russischen Hilfsheeren als Reserve, wendeten sich gegen Bayern und gegen das Königreich Italien (Erzherzog Karl). Preußen blieb, von beiden Parteien umworben, leider neutral und büfste für diese zaudernde Schwäche sofort durch die Nichtachtung seiner Neutralität. Bernadotte, aus Hannover heranziehend, verletzte preufsisches Gebiet in dessen fränkischen Besitzungen. Bayern, Würtem-berg, Baden standen auf Frankreichs Seite. Napoleon kam der Vereinigung der Österreichischen und russischen Streitkräfte zuvor. General Mack, überrascht, ergab sich mit 25 000 Mann in Ulm. Die österreichischen Heere, auch das glücklichere italienische, ziehen sich zurück; die Franzosen erscheinen in Wien, Nov. 1805. Napoleons blutiger Sieg in der Drei-Kaiser schiacht von Austerlitz (in Mähren) entschied den ganzen Feldzug und 2. Dez. führte zum Frieden zu Prefsburg; dessen Hauptbedingungen sind: Verzicht Österreichs auf das venetianische Gebiet, das mit dem Königreiche Italien vereinigt wird; die Kurfürsten von Bayern und Würtemberg erhalten den Königstitel und ersterer u. a. Tirol, Vorarlberg, die Reichsstadt Augsburg, letzterer teilt sich mit Baden in die vorderösterreichischen Lande. Salzburg, dessen Erzbischof Würzburg von Bayern erhielt, fällt an Österreich als einzige Entschädigung. Dieser Demütigung Österreichs folgten andere Neuerungen. Die Bourbonen in Neapel wurden wegen Neutralitätsbruchs Ende Dez. 1805 abgesetzt; Joseph Napoleon wird König 1806. — Die batavische Republik kommt als Königreich Holland an Louis Napoleon. Joachim Murat,

7. Charakterbilder aus der Geschichte der Apostasie der Völker - S. 507

1910 - Regensburg : Manz
Lefebvre rückt wieder vor. 507 Hofer blieb nicht lange in Innsbruck, sondern ging nach Südtirol, um hier Streitigkeiten unter den Volksführern zu schlichten und überall die Ordnung herzustellen. Er eilte den Schützenkompagnien, die für den Zug nach Kärnten und Steiermark bestimmt waren, nach dem Pustertal voraus und wurde überall als der Retter des Vaterlandes mit Jubel empfangen. In Sachsenburg erhielt er die Nachricht vom Waffenstillstände von Znaim, glaubte aber, sie sei nur eine Kriegslist. Ein vorn 18. Juli datiertes Schreiben des Erzherzogs Johann an den General Buol wies diesen an, „falls der Feind auf Grund eines Waffenstillstandes die Aufforderung an ihn ergehen lasse, Tirol zu räumen, derselben nicht nachzukommen, es sei denn, daß die Weisung dazu von ihm, dem Erzherzog selbst, ausgehe." Darin sah man allgemein eine Erzherzog Karl in der Schlacht bei Wagram am 5. Juli 1809. Nach einem Original-Aquatintablatt von Johann Böhm in der „Albertina" zu Wien (Sr. f. it. k. Hoheit Erzherzogs Friedrich) Wien und Triest, bei Geistinger, Bürgschaft, daß kein Waffenstillstand bestehe. Erst am 15. Tage nach dem Abschlüsse desselben kam die offizielle Anzeige. Nach den Bestimmungen von Znaim sollten die Österreicher Tirol und Voralberg räumen. Weil aber der Artikel nur vom Abzug der Österreicher, nicht von einer Übergabe des Landes sprach und die Feinde von allen Seiten in Anmarsch waren, nahmen Hofer und seine Gefährten dies für eine Verletzung des Waffenstillstandes und entschlossen sich, auch ohne militärische Hilfe den Kampf auf Leben und Tod wieder aufzunehmen. Napoleon hatte sogleich nach dem Waffenstillstand alle Anstalten getroffen, Tirol zu unterwerfen. Das ganze 7. Armeekorps sollte unter dem Marschall Lesebvre nach Salzburg und von da nach Tirol vorrücken. Fast unangefochten drang Lesebvre durch das Unterinntal vor und rückte am 30. Juli, wenige Stunden, nachdem die letzten Österreicher abgezogen waren, in Innsbruck ein. General Beaumont, der mit 10,000 Mann über die Scharnitz kam, ließ Seefeld in Brand stecken und zog nach Vorarlberg.

8. Hilfsbuch für die brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 107

1894 - Wiesbaden : Kunze
107 während des Kampfes zu den Verbndeten der. Am Abend zog sich Napoleon in die Stadt Leipzig zurck. Am 19. Oktober vormittags wurde diese erstrmt, der König von Sachsen ge-fangen genommen. Am Mittag zogen der König Friedrich Wil-Helm und der Kaiser Alexander unter groem Jubel in Leipzig ein. Die Franzosen ergriffen die Flucht, die durch die verfrhte Sprengung der Elsterbrcke erschwert wurde; viele, darunter der Fürst Poniatowski, Neffe des letzten polnischen Knigs, ertranken in dem Flusse. Die Schlacht bei Leipzig kostete den Verbnde-ten 47000 Mann an Toten und Verwundeten, den Franzosen 30 000 Mann und 15000 Gefangene. Blcher wurde zum Generalfeldmarschall ernannt. Napoleon zog dem Rheine zu; der bayerische General Wrede suchte ihn vergebens mit einem sterreichisch-bayerischen Heere bei Hanau (am 30. und 31. Oktober) aufzuhalten. Am 2. November ging er mit noch etwa 70000 Mann bei Mainz der den Rhein. Gro waren die Folgen der Schlacht bei Leipzig. Deutsch-land war fr Napoleon verloren, der Rheinbund sowie das Knigreich Westfalen, die Groherzogtmer Frankfurt und Berg lsten sich auf. Wrttemberg, Hessen - Darmstadt und Baden schloffen sich an die Verbndeten an. Die von den Franzosen besetzten Festungen fielen der Reihe nach, Dresden (zuerst), Stettin, Lbeck, Torgau, Danzig, Kstrin u. a. Hamburg und Magdeburg hielten sich jedoch bis zum Frieden. 140000 Franzosen wurden in den Festungen gefangen. Die von den Verbndeten wiedergewonnenen Gebiete wurden vorlufig einer Verwalwng unterstellt, die vom Reichsfreiherrn vom Stein geleitet wurde. Die ehemaligen preuischen zwischen Elbe, Weser und Rhein gelegenen Gebiete kehrten unter das preuische Szepter zurck. Holland, von Na-poleon sehr bedrckt und durch die Kontinentalsperre in seinem Handel zu Grunde gerichtet, verjagte die franzsischen Beamten und wurde von Blow durch einen Teil des Nordheeres ge-nommen. Der Prinz von Oranien kehrte von England, wohin er geflchtet war, zurck (30. Nov.) und wurde als souverner Fürst ausgerufen.

9. Memorierstoff aus der deutschen und bayerischen Geschichte für Mittelschulen - S. 114

1893 - Regensburg : Bauhof
und nötigte die Bayern durch seinen glänzenden Sieg am Berge Jsel bei Innsbruck zum Rückzug nach Kufstein. Gleichzeitig verdrängte der Advokat Schneider ein französisch-württembergisches Corps aus Vorarlberg, so daß nun Tirol wieder von fremder Gewalt befreit war. - Jetzt rückte ein ans Bayern, Rheinbünd-lern, Italienern und Franzosen bestehendes Heer von 50,000 Mann in Tirol ein. Gegen eine solche Übermacht zu kämpfen, fehlte allen Aufständischen der Mut, nur Hofer nicht. Nach einem Aufruf an seine „herzallerliebsten Tiroler" ergriff er wieder die Waffen und nötigte durch einen Sieg über Lefebre bei Sterzmg und durch Wegnahme Innsbrucks die fremden Eroberer zum drittenmale zum Rückzug aus Tirol. Hierauf regierte er als „kaiserlicher Oberkommandant" das Land nach altem Herkommen. — Erst nach Abschluß des Schönbrunner Friedens gelang es drei von verschiedenen Seiten in Tirol einrückenden Heeren, den Aufstand zu unterdrücken. Auch Hofer ließ uach verheißener Amnestie seine Unterwerfung anzeigen. Aber infolge der falschen Nachricht, daß Österreich die Feindseligkeiten gegen Frankreich erneuert habe, machte er nochmals einen Erhebungsversuch. Deshalb wurde er geächtet und, nachdem et durch Verrat in die Hände der Franzosen gefallen war, zu Mantua erschossen. -Tirol wurde in drei Teile zerstückelt, wovon der südliche an Italien und der östliche an Jllyrien kam, während der nördliche bei Bayern verblieb. Als Entschädigung für die verlorenen Gebiete Tirols erhielt Bayern durch den Vertrag zu Paris 1810 die Markgrafschaft Bayreuth, Regensburg und einige Teile von Würzburg. Napoleon auf seiner Machthöhe. Napoleon hatte inzwischen den Gipfel feines Glückes erreicht. Um seine Dynastie den übrigen europäischen Fürstenhäusern ebenbürtig zu machen, ging er, nachdem er sich von seiner ersten Gemahlin getrennt hatte, mit der Tochter des Kaisers Franz I. (Maria Luise) eine zweite Ehe ein. — Seine Brüder und seinen Schwager Murat hatte er zu Königen gemacht: Hieronymus in Westfalen, Ludwig (den Vater Napoleons Iii.) in Holland, Joseph

10. Memorierstoff aus der deutschen und bayerischen Geschichte für Mittelschulen - S. 223

1893 - Regensburg : Bauhof
Deutschland. Der Wiener Kongreß 1815. Der deutsche Bund 1815—1866. — 223 — Bayern. und Eisfeldern zu Grunde. Nur wenige sahen ihre Heimat wieder. Nach dem unglücklichen Ausgange des rus-! fischen Feldzuges erfolgte die deutsche Volks-|| erhebung gegen Napoleon I., der durch seine fortwährenden Kriege zur furchtbaren Geißel | Europas geworden war. Preußen ging mit | seinem Beispiele voran. Auch Bayern, das sich einst nur seiner Selbsterhaltung wegen an den Übermächtigen angeschlossen hatte, hörte jetzt auf den Sehnsnchtsrnf der deutschen Stämme nach Versöhnung und Einigung und schloß sich im Vertrag zu Ried am 8. Oktober 1813 gegen Gewährleistung seiner Souveränität und seines Besitzes an die Verbündeten an. Zwar kämpfte es noch nicht in der großen Völkerschlacht bei ! Leipzig (16. und 18. Oktober 1813) an deren Seite, aber kurz darauf trat es bei Hanau, wo General Wrede den kühnen Versuch machte, dem , fliehenden Napoleon I. den Rückzug zu verlegen, ; in die Waffenbrüderschaft zur Befreiung der i; deutschen Heimat. Großen Kriegsruhm erwarb sich Maximilians I. Armee auch im ersten und zweiten Feldzuge der Verbündeten nach Frankreich j| (1814 und 1815). Die Tage von Brienne, Bar- und Arcis sur Aube geben bis in die fernsten Zeiten Zeugnis von der bayerischen Tapferkeit. Im Jahre 1816 trat Bayern an Österreich auf Grund eines mit ihm 1814 zu Paris abgeschlossenen Vertrages Salzburg, Tirol mit Vorarlberg und das Inn- und Hausruckviertel ab, wogegen es Würzburg, Aschaffenburg und ii die Rheinpfalz als Entschädigung bekam. Da-
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