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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Bd. 4 - S. 45

1878 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh.
§ 6. Russisch-türkische Verwicklungen. 45 der nicht beachtet wurde. Ibrahim zermalmte es bei Nisib 24. Juni 1839 lind konnte wieder gegen Konstantinipel vorrücken, wo der dem Trunk verfallene Mäh. mnd Ii. im Sterben log (f 30. Juni) und sein Kapudan Pascha die ganze Flotte dem Ägypter auslieferte. — Dem 16jährigen Sultan A bdu l Me dsch id (1839—61) griffen jedoch die Großmächte unter die Arme, vor allen England, das die Türkei nicht tiefer finken lassen durfte, daß ]ie nicht Rußlands Bente werde. Und da Frankreich dennoch den Ägypter sichtlich befreundete, schloßen die vier übrigen Mächte 15. Juli 1840 deu Quadrupelvertrag, welcher dem Ägypter, wenn er sich unterwarf, die Erblichleit des Paschaliks und einen Theil von Syrien zusicherte^ 2bie_ er darauf nicht eingieng und auch der französische Minister Thiers zum Kriege rüstete, um etwa die Rheingrenze oder die Balearen zu erhaschen, segelte eine englischösterreichische Flotte in den Osten, erstürmte Akko und Beirut, boinbardirte Alexandria und nöthigte den Viceköuig, Syrien, Arabien und Kreta zu räumen, und gegen Zurückgabe der türkischen Flotte, sich mit der Erblichkeit des ägyptischen Unterthrones zu begnügen. Muhammed Ali starb 80jährig 1849. Auch von Serbien (S. 31) mag hier gleich weiter die Rede sein. Mit großer Schlauheit regierte dort der Kuiäs Milosch Obreuowitsch, indem er die türkische Oberherrschaft sich gefallen ließ und der Theilnahme am griechischen Aufstand geschickt auswich. In der Kirche von Kragujewatz versammelte er Jan. 1827 die Sknpschtina (Stände) des Volks und verkündigte ihnen etwas, das einer Konstitution gleich sah, also Gleichheit vor dem Gesetz, Handels-, Religionsfreiheit 2c. Unter der letzteren verstand man übrigens im Lande selbst nur das neue Bor« recht, Glocken zu besitzen und zu läuten, verbunden mit dem wesentlicheren, keine griechischen Bischöse mehr zu haben, sondern blos serbische. Dieser wilde Bauer und Hirt machte sich nun mit den europäischen Zuständen bekannt, indem er sich alles Mögliche vorlesen ließ rc. wäh-

2. Bd. 4 - S. 95

1878 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh.
§ 14. Der Bürgerkönig. 95 fanatischen Araber- und Berberstämmen zu lernen, und der Emir Abdelkader, der seit 1832 den heiligen Krieg gegen die Ungläubigen predigte und die Flamme des Religionshaffes anblies, machte ihnen viel zu schaffen; kaum war er geschlagen, so tauchte er wieder mit neuen (Streitfragen auf und schien nie um Listen oder Hilfsmittel verlegen. General Bugeaud mußte 1837 mit ihm einen Frieden schließen, während dessen die Eroberung der nu-midischen Landschaft Konstantine gelang. Im Okt. 1839 aber erneuerte Abdelkader den Krieg. Bugeaud führte ihn s. 1841 in der Weise, daß er nach dem Vorbild der Eingebornen unaufhörliche Razzias (Raubzüge) bald gegen diesen, bald gegen jenen Stamm führte, bis sie alle eingeschüchtert waren. Da mußte endlich der Prophet bei Abderrahman, dem Kaiser vou Marocco Zuflucht suchen. Diesen zwang sein fanatisches Volk, sich mit den Franken zu messen; aber Bugeaud erfocht bei Jsly 14. Aug. 44 einen glänzenden Sieg, der den Kaiser zum Frieden nöthigte. Abdelkader war nun vogelfrei; aber den Vogel zu fangen wollte nicht gelingen, vielmehr entbrannte der Kampf auf immer mehreren Punkten und wurde immer grausamer geführt. Einen Kabylenstamm, der sich mit Weib und Kind, 800 Mann stark, in eine Höhle geflüchtet hatte und von Ergebung nichts hören wollte, ließ Oberst Pelissier 1845 durch den Rauch eines gewaltigen Holzstoßes ersticken. Endlich sah sich Abdelkader überall umringt, auch von den Marokkanern bekämpft, daher er Dez. 47 dem Herzog von Aumale sich ergab, wie er aus-bedaug, zum freien Abzug iu's Morgenland. Das gegebene Versprechen wurde ihm jedoch nicht gehalten. Er hatte 5 Jahre in Frankreich als Gefangener zuzubringen, ehe Riipoleoit Iii. ihm 1852 die Freiheit schenkte, worauf er sich nach Asien begab. In Damaskus hat er bei der Christenschlächterei des I. 1860 durch seine menschenfreundliche Entschlossenheit sich noch das Großkreuz der Ehrenlegion verdient. Erst 1857 aber vollendete General

3. Bd. 4 - S. 44

1878 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh.
44 I. Die Zeit der Konstitutionen. hatte der Aegypter mit seinen Reformen dem Sultan einen bedeutenden Vorsprnng abgewonnen; daß für seine Kriegsdienste ihm Kreta und Cypern übergeben worden waren, befriedigte ihn nicht, er verlangte auch Syrien. Da ihn der Sultan damit abwies, führte Ibrahim Pascha seine „Taktiker" Okt. 1831 nach Palästina, erstürmte 1832 Akko und zog triumphirend in Damaskus ein. Ein erstes Türkenheer, das sich ihm bei Beilan entgegenstellte, wurde 27. Juli gesprengt; Reschid Pascha führte ein zweites bis Konieh, in Kleinasien, wo die Aegypter ihn gänzlich schlugen und gefangen nahmen 21. Dez. Schon lag diesen der Weg nach Konstantinopel offen, als — wer sollte es meinen? Nikolaus dem Sultan großmüthig zu Hilfe eilte und russische Truppen nach Skutari sandte, Konstantinopel zu decken. Da mußte Muhamed Ali das weitere Vordringen einstellen. Im Frieden von Kutahia 6. Mai 1833 erhielt er ganz Syrien, und Rußland wurde 8. Juli durch den Vertrag von Unfiar Skelessi belohnt, der ein Schutzbündniß mit der Pforte ausrichtete und die Dar' danelleu federn fremden Kriegsschiff verschloß. Damit war das schwarze Meer ein russischer Binnensee geworden. Indessen brannte Mahmud von Rachedurst gegen den siegreichen Vasallen, der seinerseits die Küsten des rothen Meers bis gen Aden hin unterwarf (wo die Engländer 1839 sich zum Schutz des Dampferverkehrs mit Indien festsetzten), dann auch Ostarabien bedrohte. Dieser Muhammed Ali mit seinen drückenden Monopolen und feinem Allerweltshandel würde benn boch den Engländern unbequem. Daher schloßen sie 1838 einen Handelsvertrag mit der Pforte, wornach im ganzen türkischen Reich das Monopolsystem aufhören und freie Ausfuhr stattfinden sollte, also auch in Ägypten und Syrien. Der Vice> könig zögerte mit der Annahme dieser Bestimmungen und wurde dafür voreilig vom Sultan für einen Hochverräter erklärt und aller Würden entsetzt. Ein türkisches Heer rückte in Syrien ein, begleitet von einem preußischen Hanptmann, dem genialen Moltke, dessen Rath lei-

4. Bd. 4 - S. 58

1878 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh.
* 58 I. Die Zeit der Konstitutionen. gehoben und eine Neuwahl angeordnet. Um diese in königlichem Sinne ausfallen zu lassen, suchte Karl erst etwas Kriegsruhm zu gewinnen. Der Dei von Algier hatte Apr. 1827 dem französischen Consnl wegen derber Gegenrede den Fliegenwedel in's Gesicht geschlagen, da* für sollte er gezüchtigt und das Unwesen der Barbares-kenstaaten beseitigt werden. Dieß war ein zeitgemäßer Gedanke; seit Lord Exmonth 1816 Algier bombardirt hatte, war dieses Raubnest wieder zu maßloser Unverschämtheit erstarkt. Bourmont zog mit einem Heer nach Nordafrika, eroberte 5. Juli 30 mit überraschender Schnelligkeit das reiche Algier, dessen Schätze allen Aufwand des Kriegszugs ersetzten, und nöthigte auch die be-uachbarteu Raubstaaten, hinfort aller Beeinträchtigung christlicher Schiffe zu entsagen. Sonst hätte solcher Siegesglanz die Franzosen berauscht; die Revolutionären aber hatten sich dießmal im Voraus dagegen gepanzert, hatten bei den Wahlen fleißig gewühlt und siehe da — die neue Kammer fiel noch weniger königifch aus als die letzte. Es war ein ungeheurer Jubel bei den Liberalen aller Länder. Am 26. Juli fanden die Pariser beim Erwachen fünf Ordonnanzen (Verfügungen) im Moniteur, in welchen die noch nicht zusammengetretene Kammer aufgelöst, eine neue Wahl nach einem nenerfnndenen Wahlgesetz ausgeschrieben, und die Preßfreiheit noch mehr beschränkt wurde. In der Charte befand sich nämlich ein Artikel, welcher den König ermächtigte, durch Ordonnanzen für die Bedürfnisse der Verwaltung zu sorgen; und er konnte sich wohl sagen, da feine Gegner ihm das Regieren fast unmöglich machten, sei er berechtigt, auf dieses Mittel znrück-zugreifen. Aber damit war doch die Verfassung confiscirt. Karl wußte, daß ein ernster Kampf bevorstehe, er war entschlossen, die bedrohte Monarchie zu retten; thörichter Weise sorgte er aber kaum für eine tüchtige Vertheidigung, indem der Marschall Marmont kaum 8,000 Mann in Paris beisammen hatte, ja nicht einmal in das Geheim-

5. Leitfaden zum Unterrichte in der allgemeinen Menschengeschichte für Bürgerschulen - S. 33

1813 - Reutlingen : Mäcken
Dritte Periode. 33 Tyranney unwürdiger Regenten wurden alle diese Länder zuletzt Provinzen des römischen Staats. §. Z2. - - Nach mannichfaltigen Veränderungen, welche die Römer, die nach dem Muster der Griechen an Künsten und Gelehrsamkeit nun mehr Geschmack fanden, in Ansehung ihrer obrigkeitlichen Perso- nen vorgenommen hatten, ließen sie griechische Ge- setze, und besonders die des Solon, sammeln, und aus denselben durch zehn dazu erwählte Män- ner, die anfangs auf zehen Tafeln von eichenem Holze eingegrabenen, Gesetze verfertigen, und, nachdem jeder Bürger seine Erinnerungen darüber- gemacht hatte, einführen. Nach diesen in Erz ge- grabenen Gesetzen der 12 Tafeln, welche noch die Grundlage vieler in Deutschland geltenden Gesetze sind, ward jedem Vater ein uueinmschränk- tes Recht über Leben und Tod seiner Kinder gege- den; jeder Knabe, welcher ungestaltet zur Welt kam, sollte von dem Vater getödtet werdenz jeder nächtliche Dieb durfte umgebracht, und kein Tod- ter in der Stadt begraben werden. Nach Ueber- windung der Karthaginienser, welche durch ihre ausgedehnte Handlung sehr mächtig geworden wa- ren, und nach Zerstörung ihrer Hauptstadt, Kar- thago,. 3838 O45 I. vor Chr. Geb.), unterwar- fen sich die Römer fast alle gebildete Nationen der damals bekannten Erde. Die herrlichen Schatze der griechischen Kunst, welche aus Syrakus nach Rom gebracht wurden, veredelten auch den Ge-

6. Leitfaden zum Unterrichte in der allgemeinen Menschengeschichte für Bürgerschulen - S. 36

1813 - Reutlingen : Mäcken
36 Geschichte des Menschengeschlechts. §* 34. Wichtig sind die Veränderungen, welche unter den Juden vorfielen. Nachdem sie kurze Zeit unter Alerander's Botmäßigkeit gestanden hatten, geriethen sie 5660 (323 I. vor Chr. Geb.) unter die Herrschaft der Aegypter, in deren Land auch eine Kolonie von 30,000 Juden kam. Au Aleran- drien, wo sie bald sehr zahlreich wurden und große Rechte erhielten, ward eine Uebersetzung ih- rer heiligen Bücher in die griechische Sprache nach dem I. 3720 (283 I. vor Chr. Geb.) veranstaltet. Unter Anführung der tapfern Makkabäer be- haupteten sie eine geraume Zeit hindurch die Frei- heit ihres Vaterlandes und ihrer Religion gegen die Syrischen Könige. In diesem Zeitalter bilde- ten sich auch die Sekten der Pharisäer, Sad- ducaer und Eßäer. Die Pharisäer legten nicht bloß dem Gesetzbuche, sondern auch spätern Schrif- ten eine verbindende Kraft bei. Sie nahmen eine Vorherbestimmung, untergeordnete geistige Wesen, ein Todtenreich und eine Auferstehung an. Die Sadducäer nahmen nur das Gesetzbuch an, ver- warfen die Lehre von Geistern und von Unsterblich- keit, oder nur die Auferstehung. Die Eßäer leb- ten in der Einsamkeit, hatten ihre Güter zu einem Gesammteigenthume vereiniget, liebten Eintracht und suchten die Kräfte der Wurzeln und Steine Zum Gebrauche gegen Krankheiten zu ergründen u. w. Chaldaische und griechische Meinungen flös- sen jetzt mit mosaischen Grundsätzen zusammen,

7. Leitfaden zum Unterrichte in der allgemeinen Menschengeschichte für Bürgerschulen - S. 24

1813 - Reutlingen : Mäcken
24 Geschichte des Menschengeschlechts. rüge, welche durch Priester und Adel sehr einge- schränkt waren, urtheilte das Todtengericht über ihren Werth. Die Aegypter nahmen die Seelenwanderung an, und suchten die tod- ten Körper durch Einbalsamiren vor der Verwe- sung zu sichern (Mumien). In der Folge gerieth dieses Reich durch den Einfall eines andern Volks in Unordnung, und näherte sich immer mehr sei- grem Untergange. Phöniziens blühende Pstanz- sladt, Karthago, entzog bald den Phöniziern den Handel. Das assyrische, babylonische und mehrere Reiche, welche indessen entstanden waren, kamen unter die Herrschaft der Perser. §. 24. Unter den Persern, welche sinnliche Gegen- stände, und vorzüglich die Gestirne, verehrten, soll um das I. derw. 3450 (also etwa 550 I. vor Chr. Geb.) ein Mann, Zorvaster, (Zerdutscht, Licht der Welt) aufgetreten seyn, welcher ihre Religion umbildete und sie ganz der persischen Staatsver- fassung gemäß einrichtete. Ein höchstes Wesen hat, nach seiner Lehre, durch das schaffende Wort zwei Wesen hervorgebracht, durch welche alles Ue- brige entstand. Eins derselben ward aus Neid Löse, und streuete den Samen des Bösen in die Gemüther der Menschen. Das gute Wesen, der erste Sohn der ewigen Gottheit, ist die Quelle al- les Guten, ist das Licht. Nach langem Kampfe wird das böse Wesen von dem guten überwunden werden, und sich Alles in einem seligen Lichtreiche

8. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 103

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
Geschichte. 103 erbauter Ortschaften. Doch ist die Neucastilische Hoch- ebene weniger eintönig und dürftig als die nördliche, in weiten Strecken ist sie mit blumenreichen Cistushaidcn be- deckt. Und wie die Merinos durch die Steppe wandern, so ziehen auch Maulthier-Karawauen durch, die den Handel betreiben. Die Industrie ist in der dünn bevölkerten Steppe auf Wollenstoffe beschränkt, aus denen in Sp. fast die ganze Kleidung besteht. Der Bergbau allein ist von Bedeutung: durch die weltberühmten Quecksilber- gruben bei Almaden in der Mancha, die größten der Welt; auch Steinsalz und Eisen mangeln nicht. Dennoch meint der stolze Castilier, Spanien sei das erste Reich der Welt, und Castilien seine vorzüglichste Provinz. Allerdings wurde einst von Castilien aus, wie von einer durch wenige Pässe schwer zugänglichen Festun g die Herrschaft über ganz Sp. ausgebreitet und behauptet. Und so sind die Castilier die Hauptbevölkerung Sp.'s geworden, und ihre Mundart die Schriftsprache der Nation. § 414. Die Nation stammt aus einem Gemisch der Urbewohner, Iberer, mit von N. her eingewanderten Kelten, (daher Keltiberer) sodann mit phönizischen, kar- thagischen, römischen, gothischen und arabischen Völkern. Der Name Hispania (jetzt Espana) soll von den zahlreichen Kaninchen herrühren, die im phönicischen span (ebr. schafan) hießen. In der heil. Schrift erscheint Sp. (206 v. Chr.) als Tarsis, von wo die Tyrer ihr Silber holten. Bon der Römerzeit stammen die meisten alten Städte in Sp. und haben daher eine Menge römischer Bauwerke, hauptsächl. Brücken und Wasserleitungen. Nachdem es gründlich romanisirt war, wurde es in der Völkerwanderung ein germanisches Reich: Sueven gründeten ein Königreich in Galicia, Alanen in Portugal, Vandalen im Süden, Westgothen in Aragon. Zuletzt 585 wurden die Westgothen Herren des ganzen Landes, nahmen sogar die romanische Sprache und den römisch- katholischen Glauben an; Toledo war ihre Hauptstadt.

9. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 111

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
Andalusien. 111 untere Jenilebene völlig unbebaut; und zwischen den Mündungen des Guadalquivir und des Tinto ist das Land sogar eine -sandige Strandwüste (las Irenas 6or- das; Flugsand); andere Striche sind durch Moräste ver- sumpft, wie la Marisma. Und die Gebirge sind meist kahle heiße Felsen, von deren nackten Wänden die Gluth der afrikanischen Sonne und Winde um so brennender zurückstrahlt. Um so wohlthätiger wirkt bei dieser südlichen Lage und Dürre das „Schneegebirge," das sich gegenüber von Afrika und seinem schneebedeckten Atlas erhebt, die nur 13 M. lange und 5 M. breite Sierra Nevada. Es hat in seinem Hauptkamm 9500' Mittelhöhe, erhebt sich im höchsten Gipfel Westeuropas, dem Cumbre de Mula- hacen (nach dem letzten König von Granada, Muley- Haffan benannt), bis 10,662', und im Picacho de Veleta 10,410' h. mit einem Gletscher, und zeichnet sich vor allen Gebirgen Eurvpa's dadurch aus, daß es alle Stufen der Temperatur, von afrikanischer Gluth bis zur Eisluft der Polargegenden, und alle Pflanzeugürtel, von tropischer Fülle bis zu nordischer Eisöde durchläuft. Das kleine Hochgebirge (aus Glimmerschiefer mit Kalk an den Ab- hängen) hat immerhin Stunden lange Schneefelder mit einer Menge kleiner Seen in der Schneeregion, und diese haben seinen Hauptfluß, den Guadalquivir, zum wasser- reichsten und schiffbarsten Strom Sps. gemacht. Es ist auf allen Seiten von niedrigeren Gebirgen bis zu 6 und 7000' umlagert, namentlich aber sind las Alpujarras „die Waiden" ein wildes Bergland zwischen ihm und dem südl. Küstengebirge, mit einer Menge tiefer, von mächtigen Felsmafsen umgürteter Thäler, die, durch reichlichen Regen getränkt, die üppigsten Südfrüchte tragen. Andalusia war die am frühesten kultivirte Provinz Sps., — das eilte Tarschisch, wo schon die Phönizier Silber holten, später die Karthager, und nach ihnen die Römer und Araber ihren Hanptsitz hatten. Im 10. Jahr- hundert reiste man aus Frankreich u. a. hieher, um

10. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 113

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
Andalusische Städte. 113 Universität; einst 400,000 E., jetzt 67,000. Die Land- besitzer, die den Markt der Stadt besuchen, die Frau oder auch den Diener hinter sich auf dem edeln Roß, siud halb arabische Gestalten, stark und gelenk, mit tiefer lie- genden Augen, Adlernase, schwellenden Lippen und weißen Zähnen; sie lieben Musik, Gesang, Dichtkunst, Tanz und Spiel mit Leidenschaft; auch die blumenreiche Sprache, sowie die Gastfreundschaft erinnern an das Morgenland. Viele ansässige Zigeuner, z. Th. wohlhabend. — Ecija, heißester Ort (Bratpfanne Sp.s), am untern Jenil, 24,000 E. — Sevilla (punisch Hispal), in der weiten, flachen, kornreichen, aber baumlosen Tiefebene auf beiden Ufern des bis bieher für Seeschiffe fahrbaren Guadalquivir, einst mit ‘/2 Mill. E., die reichste und üppigste Stadt Sp.s, noch jetzt die umfangreichste, größte; nur (—zur Abkühlung der Hitze —) eng und krumm gebaut, Abends theilweise von dichtem Volksgewühl belebt; alle größeren Häuser haben, wie in Granada, nach morgenländischer Art einen viereckigen beschatteten mit Bogenhallen, Gesträuch, Springbrunnen verzierten innern Hof (patio), der haupt- sächlich zum Wohnen und Vergnügen dient und nur durch eine offene Vorhalle von der Straße getrennt ist; die Zimmer meist ohne Fenster; ans den zierlichen Balkönen prangt die Blüthenfülle des Süden, auch ist die Stadt mit Gärten und Daumgängen umkränzt; der Alcazar (maurischer Palast), herrliche Kathedrale; Universität, be- deutende Fabriken; 120,000 E.— Noch südlicher Jerez (da la Frontera), anmutbig in weiter, schönbebauter, großen- theils mit Weingärten bedeckter Hügelebene, alt, aber mo- dernen Anstrichs mit ungeheuern Weinkellern und Tausen- den von Fässern (der Wein geht hauptsächlich nach Eng- land, wo er Sherry heißt);' 39,000 E.. Hier die Ent- scheidungsschlacht 711.— Cadiz (punisch Gadir, Veste), erste, schönste und reichste Handelsstadt Sp.s. Hauptstapel- platz des überseeischen, namentlich amerikanischen Handels, mit großem, stark befestigten Kriegs- und Handelshafen, Seeschulen u. s. f. Von Tyriern gegründet, vielleicht als
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