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1. Lesebuch für die Volks- und Bürgerschulen in Mecklenburg-Schwerin - S. 186

1867 - Rostock : Hirsch
186 sisid) Mord und Blut. Ihre Anbeter stellen friedlichen Menschen nach, um sie zur Ehre der Göttin zu morden: das ist ihr Gottesdienst. Die englische Regierung verfolgt diese Menschen mit unnachsichtlicher Strenge, bisher ohne großen Erfolg. Der Mörder steigt ruhig auf den Galgen hinauf; denn er tröjtet sich dainit, daß er durch den Mord sich den Himmel verdient habe. Dies sind die Hauptgötzen der Hindus. Außer diesen giebt es eine un- erhörte Menge anderer, man sagt, 330 Millionen! Aber weder die großen noch die kleinen Götker gelten überall gleich viel oder finden überall gleiche Verehrung. Vielmehr spaltet sich das Volk in" zahllose Rotten und Sekten, die pch auf das bitterste hassen und befeinden. Selbst Teufelsanbeter finden sich noch auf den Bergen und in den Wäldern. Außerdem wohnen in In- dien viele Juden, Muhammedaner und persische Feueranbeter und suchen es den Hindus an Haß gegen das Christenthum zuvorzuthun. Die ältesten Tempel der Hindus sind mit ungeheurer Mühe in Felsen hineingearbeitet. An einigen Stellen sind es kunstreich verzierte Höhlen. An andern Stellen, z. B. bei dem Dorfe Ellora, sind die Felsen Stunden weit zu einer ganzen Reihe von Tempeln und Grotten, die oft mehrere Stock- werke über einander haben, von außen und von innen bearbeitet worden. Ein ganzes Volk muß Jahrhunderte gebraucht haben, diese Tempel herzu- stellen. Die spätern heiligen Gebäude, Pagoden genannt, sind aus Stei- nen gebaut, ohne Fenster und laufen oben von allen Seiten spitz zu. Die Götzenbilder sind roh und ohne Kunst angefertigt. Es kommt vor, daß ein Mensch sich einen Götzen aus Lehm knetet, um seine Andacht vor demselben zu verrichten, und ihn dann wegwirft. Die sogenannte Andacht aber ist ein dumpfes Hinbrüten, wobei der Mensch an nichts und an alles denkt und dabei unverwandt auf einen Punkt, z. B. auf die Spitze seiner Nase, blickt, um ja nicht in seinem Denken gestört zu werden. Zur Vergebung der Sün- den bedarf man Wallfahrten nach heiligen Orten und mancherlei Reinigungen, vor allem im Wasser des heiligen Ganges. Wer am Ufer des Ganges stirbt, stirbt selig. Die Götzenseste der Hindus sind recht betrübender Art; denn sie sind wahre Greuelfeste. Wenn das Wagenfest des Dschaggernath gefeiert werden soll, wird ein wenigstens sechszig Fuß hohes Gerüst gebaut, das mehrere Stock- werke über einander hat. Den Hauptplatz nimmt das riesige, plumpe Götzen- bild ein. In den verschiedenen Stockwerken sind an hundert Priester be- schäftigt. Das ganze Gerüst steht auf einem Wagen mit niedrigen Rädern, Auf den Ton der Trompete und Trommel eilen von allen Seiten die An- dächtigen herzu und fallen vor dem Götzen auf ihr Angesicht. Plötzlich stür- zen tausende von Männern herbei, ergreifen die gewaltigen Stricke und ziehen in saurer Arbeit den schweren Wagen mit seinem ganzen Inhalte fort, ange- feuert von einem Priester, der vorne auf dem Gerüste steht und mit scham- losen Reden und Geberden das Volk ermuntert. Früher warfen sich viele in der Begeisterung vor die Räder und ließen sich zermalmen, um gewiß selig zu sterben. Das kommt jetzt nur noch selten vor. Dagegen sind Verwundun- gen und selbst lebensgefährliche Verletzungen noch sehr an der Tagesordnung. Der betäubende Lärm der Trommeln und Trompeten, das Schreien der Hun- derttausende, das Drängen und Stoßen und Quetschen dauert, bis der Um- zug vollendet ist: das ist das Fest eines Götzen.

2. Lesebuch für die Volks- und Bürgerschulen in Mecklenburg-Schwerin - S. 144

1867 - Rostock : Hirsch
144 der Erde, so doch in der Erde. Die Bewohner werden sie schon zu heben wissen. Die Heidengräber. Im Laufe der Jahrhunderts haben nicht bloß die Geschlechter der Men- schen, sondern auch die Stämme und Völker gewechselt, welche Mecklenburg bewohnten, und haben uns nichts als ihre Gräber hinterlassen. Die frühe- sten Bewohner kennen wir nicht einmal dem Namen nach. In den Gräbern der Vorzeit ruht die älteste Geschichte unsers Landes. „Das kann doch nur blitzwenig sein," möchte mancher sprechen, der an die jetzige Art, die Todten zu beerdigen, denkt. Aber die alten Heidengräber waren ganz anders, dauer- hafter und fester errichtet, als die jetzigen kleinen Grabhügel es sind. Jene haben tausende von Jahren gestanden und sind bis zur Stunde noch wohl erhalten. Nach sorgfältiger Untersuchung, die mit ihnen angestellt ist, schei- nen sie von vier verschiedenen heidnischen Völkern herzustammen, die nach einander hier ihr Wesen hatten, bevor das Christenthum die Oberhand bekam. 1) Die ältesten Zeugen der Vorzeit sind Gräber, in welchen menschliche Gerippe von kleiner Statur, mit niedriger zusamengedrückter Stirn in sitzen- der Stellung gefunden werden. Der Schädel hat die meiste Ähnlichkeit mit dem der Lappen. Diese Art Gräber wird in Mecklenburg selten, in Schwe- den und den andern nordischen Ländern öfter angetroffen. Daher ist die Vermuthung gekommen, daß das jetzt sehr zusammengeschmolzene Volk der Lappen in der Urzeit eine große Verbreitung gehabt und, wenn auch nicht in Mecklenburg gewohnt, doch nomadisirend sich hier aufgehalten habe. Das unterscheidende Merkmal der ältesten Gräber ist, daß die in denselben vorhandenen Gerüthschaften roh aus Knochen gearbeitet sind. 2) Auf die wandernde Bevölkerung Mecklenburgs kam ein großes und kräftiges Volk mit höherer Stirn, das unter dem Namen Hünen oder Riesen bekannt ist und in den Hünengräbern zahlreiche Denkmale von sich hinterlassen hat. Der frühere schwache Stamm mußte überall dem stär- keren weichen. Vielleicht mögen die im Norden oft vorkommenden Sagen von dem Kampfe der Riesen mit den Zwergen auf den Sieg der Hünen über die Lappen hinweisen. Ihre Gräber bestehen aus einem Erdhügel von länglicher Gestalt, der ringsum von Pfeilern aus Feldsteinen eingefaßt ist. An: östlichen Ende befindet sich eine Art Grabkammer, welche dadurch gebil- det wird, daß die Pfeiler mit großen Platten aus Feldsteinen bedeckt sind. Unter dem Decksteine steht in der Erde eine Kiste von platten Steinen und in derselben eine aus Thon geformte Urne, welche die Reste verbrannter Menschengebeine enthält. Die Gräber bei Katelbogen und Naschen- dorf sind über 140 Fuß lang, die Pfeiler vier Fuß dick und stehen gegen sechs Fuß aus der Erde heraus. Wie die Leute es angefangen haben, die gewaltigen Pfeiler aufzurichten und die mächtigen Steinplatten darauf zu heben, ist ein Räthsel, das bis zur Stunde noch nicht genügend gelöst isi. Die in den Gräbern gefundenen Werkzeuge — und das ist ihr unterscheiden- des Merkmal — als Messer, Keile, Hammer u. s. w. sind aus Feuerstei- nen oder andern Steinarten gearbeitet, — eine Kunst, die wir nicht mehr verstehen. Die Hünengräber finden sich in großer Zahl von Rußland bis Spanien und gehören wahrscheinlich dem Volke der Kelten an. 3) Die Hünen fanden ihren Untergang durch einen andern, auch von

3. Lesebuch für die Volks- und Bürgerschulen in Mecklenburg-Schwerin - S. 146

1867 - Rostock : Hirsch
146 Querschiff durch und giebt dem Grund der Kirche die Gestalt des Kreuzes. Alle Bogen und Wölbungen sind Halbkreise. Es ergiebt sich hieraus, daß kein Bogen höher gezogen werden kann, als die halbe Entfernung der bei- den Stützpunkte von einander ausmacht. In dieser Weise sind der herr- liche Dom in Ratzeburg, so wie die benachbarten Kirchen in Gadebusch, Wit- tenburg, überhaupt die cüteiteu Kirchen des Landes gebaut. Sobald das Christenthum in Deutschland heimisch geworden war, bil- deten die Baumeister einen eignen Stil, den deutschen oder gothischen, aus, der an Schönheit seines Gleichen nicht hat. Zuerst wurde statt des Rundbogens der Spitzbogen angewandt und dadurch die Möglichkeit ge- geben, Bogen und Gewölbe so hoch hinauszuführen, als man wollte. So- dann wurden die Wände weggelassen, welche die Schiffe trennten, und es blieben nur die hohen, zierlichen Pfeiler zum Tragen der Gewölbe nach. Dies gefiel dem Deutschen, der seine Wälder über alles liebte, ganz abson- derlich. Denn wenn er nun mitten unter den langen Reihen schlanker Säu- len stand, die sich oben wie zu Ästen und Zweigen aus einander thaten und das schützende Gewölbe trugen, dann heimelte es ihn an, als wäre er mit- ten in seinem lieben Walde, geschützt von dem Laubdach seiner Buchen und Eichen. Die äußern Wände der gothischen Kirchen werden von gewaltigen Fenstern durchbrochen, welche mit herrlichen Glasmalereien geziert sind. Die Thürme steigen bis zum Dachstuhle viereckig, von da an gewöhnlich in einer durchbrochenen Pyramide wie eine Nadel zum Himmel empor. Alles, Thüren, Fenster, Säulen, Thürme, ist mit kunstreichen Arbeiten der Stein- metzer bedeckt und so sauber ausgeführt, daß man keine Ahnung von den schweren Massen hat, die dort kunstreich zusammengefügt sind, als wäre die Kirche nur ein leichter, köstlicher Zierrath. Ein gothischer Dom ist ein rechter Palast des Herrn. Wer solchen betrachtet, niuß mit den Jüngern des Herrn ausrufen: „Meister, sieh, welche Steine und welch ein Bau ist das!" Unsere schönsten in dieser Art gebauten Kirchen sind die in Doberan und Reu-Brandenburg, und die Paulskirche in Schwerin. Außerdem verdie- nen die Kirchen in Rostock und Wismar, die Dome in Schwerin und Gü- strow und die wiederhergestellte Kirche in Röbel genannt zu werden. Unter den Landkirchen sind die neuerbauten in Diedrichshagen und Schlieffenberg und die wiederhergestellte in Neukloster vorzüglich schön. 2. Die Schlösser. Die Bauart aus Ziegelsteinen gab Veranlassung zu einer Art von Verzierung, die man nur im nördlichen Deutschland kennt: man formte Ziegelerde zu allerlei kunstreichen Figuren in halberhabener Ar- beit und fügte sie, wenn sie gebrannt waren, sogleich bei dem Bau den Mauern ein. Gewöhnlich blieben sie roth. Wollte man ein mehreres thun, so wurden sie verschiedenartig gefärbt und wohl gar mit Gold belegt. Diese Art der Verzierung war bis zum dreißigjährigen Kriege allgemein im Ge- brauch , wie die fürstlichen Schlösser in Wismar und Gadebusch und das schöne Schloß in Güstrow beweisen. Nach dem Kriege ging die Erinnerung an den Ziegelschmuck verloren. Erst große Baumeister der neuern Zeit ha- den die alte Kunst der Vergessenheit entrissen und ihr wieder Geltung unter den Leuten verschafft. Das neue Großherzogliche Schloß in Schwerin, eins der vorzüglichsten Bauwerke in Deutschland, hat den Schmuck von gebrann- ten Ziegeln in reichem Maße wieder angewandt und wird gewiß dazu bei-

4. Lesebuch für die Volks- und Bürgerschulen in Mecklenburg-Schwerin - S. 238

1867 - Rostock : Hirsch
238 Strassen, Häuser, Gerätlie und alle Einrichtungen sind unverändert so, wie die Menschen sie vor 2000 Jahren verlassen haben. Die Häuser sind meistens klein und unansehnlich , ohne Fenster und erhalten ihr Licht durch Thüren oder Luken. Aber im Innern sind sie prächtig eingerichtet. Selbst in Handwerkerhäusern, die man.an den Geräthschaften erkennt, sind die Wände mit Gemälden versehen und die Fussböden aus* bunten Marmorsteinen gefertigt. Im ganzen hat man nicht sehr viele Skelette gefunden. Also müssen die Einwohner dieser vom Vesuv ziemlich fernen Stadt zum grossen Theile Zeit gehabt haben, zu entfliehen. Doch sind auch manche vom Verderben ergriffen worden. Am Thore stand das Gerippe der Schildwache noch mit den Waffen in der Hand ; in der Nähe lag ein Gerippe, das Geld in einem Beutel trug; ein weibliches Gerippe Lass an einem Arbeitstische und hatte ein Knäuel Garn vor sich liegen; das Gerippe einer Frau hielt ein kleines Kind in den Armen , während ihr zur Seite zwei etwas grössere Kinder lagen , die sich umschlungen hielten. Das grösste Haus liegt in der Vorstadt und muss einem reichen Manne gehört haben ; denn alles in demselben ist prächtig und kostbar. In dem luftigen, schön gewölbten Keller aber hatte man einen schauer- lichen Anblick. Da lag ein weibliches Skelett mit goldenem Halsband und goldenen Armringen , zwei Kindergerippe daneben und sechszehn grössere umher. Es war die Herrin des Hauses, die mit ihren Kindern und Dienern Schutz im Keller gesucht hatte und dort jämmerlich umge- kommen war. Die in Pompeji gefundenen Geräthe , Schmuck- und Kunstsachen hat man herausgenommen und in die grossen Städte Europas geschickt, wo sie in Museen aufgestellt und für jedermann zu sehen sind. Dort liegen sie in grossen Haufen: Lampen und Leuchter, Schlüssel und Ringe, Gelasse und Geräthe der verschiedensten Art aus Bronze und gebranntem Thon , alles zierlich und nett, ein Zeichen , wie freundlich die Römer ihre Umgebung auszustatten verstanden haben. 21. Von den alten Deutschen. Zu der Zeit, als Kaiser Augustus über das römische Reich Herrschte, mar Deutscht au d noch ein rauhes und uuwrrthliches Land, das den Fremden keinerlei Annehmlichkeiten darbieten konnte. Ungeheure Wälder zogeii sich von einem Ende zum andern; Sümpfe und Moraste bedeckten den Boden; Flüsse uiid Seen hatten Über- fluß an Wasser; kalte, dicke Nebel erfühlen die Luft. Zur Nahrung lieferte der Wald Beeren, eßbare Wurzeln und holzichres Obft; der Acker trug Hafer und Gerste; die ausgedehnten Werden gaben ein herrliches Futter für zahlreiche Rinderherden; Jagd und Fischerei lieferten überreichlichen Ertrag. Aber mit Wölfen und Auerochsen mar nicht zu spaßeil, und die Bären waren ebenfalls gefährliche Gegner. Unsere Vorfahren stammen non den Ariern ab, welche in unvordenklichen Zeiten nach Nord-Indien gezogen waren und dort mehrere große Reiche gegründet hatten. Aus unbekannten Ursachen sonderte sich non diesen etwa um die Zeit, da Moses die Kinder Israel durch die Wüste führte, ein Stamm ab, zog weiter und

5. Lesebuch für die Volks- und Bürgerschulen in Mecklenburg-Schwerin - S. 170

1867 - Rostock : Hirsch
170 90. Venedig;. Rings um das Nordende des adriatisclien Meeres zieht sich eine schlammige Niederung hin, die bald mehr, bald minder hoch vom Meere bedeckt ist und eine zahllose Menge grösserer und kleinerer Inseln in ihrem Umkreise enthält. Diese schlammigen Gewässer nennt man La- gunen. Als der wilde Attila Italien verheerte, flohen viele Einwohner vom festen Lande auf die Inseln in den nordwestlichen Lagunen und bauten sich dort an. Anfangs sehten die Bewohner der verschiedenen Inseln, wiewohl sie nur durch Kanäle von einander getrennt waren, ganz unabhängig von einander. Aus Furcht vor den Seeräubern vereinigten sich mehrere und wählten den Tribun oder Vorsteher der grössten In- sel, Rialto, zu ihrem Dogen (sprich: Dojen) oder Herzog. Die verei- nigten Inseln wurden durch Brücken mit einander verbunden. Auf solche Weise ist Venedig entstanden, eine Stadt, die auf mehr denn siebenzig Inseln und Inselchen an der Nordwestküste des adriatisclien Meeres erbaut ist. Ganz Venedig steht auf Eiehenpfählen, die Wäldern gleich in den unter dem Schlamme befindlichen festen Thonboden ge- rammt und im Laufe der Jahre in dem salzigen Wasser hart wie Eisen geworden sind. Eigentliche Strassen giebt es dort nicht; die Kanäle vertreten deren Stelle. Ebenso wenig sieht man Pferde und Wagen, wohl aber tausende von Gondeln, -die pfeilschnell durch das Wasser dahinschiessen. Die Häuser steigen unmittelbar aus dem Wasser auf. An einigen Stellen läuft eine schmale Gallerie oder Trottoir, das als Strasse dient, am Wasser hin, macht aber, wenn die grossen, nur durch Säulen getrennten Fensterthüren zurückgeschoben sind, ganz den Ein- druck, als ob es zu den untern Zimmern der anstossenden Häuser ge- höre. Um die Kanäle vor Versandung zu schützen, hat man mit unend- licher Mühe und ungeheuren Kosten an den gefährlichsten Stellen einen zwei Meilen langen Damm aus Quadern gebaut, wozu die Felsen in Dalmatien gebrochen sind. Das Werk trägt die stolze Inschrift: „Mit römischer Kühnheit und venetianischem Gelde!" Der Glanzpunkt von Venedig ist der Markusplatz. Man denke bei diesem Namen aber nicht an einen Marktplatz, wie ihn selbst kleine Städte haben; nein, der Markusplatz ist 680 Fuss lang, 550fuss breit, mit Marmor gepflastert, sauber gehalten, ringsum mit Kunstschätzen geziert, nicht einem Markte, nicht einer Strasse, sondern einem Saal vergleichbar. Er hat seinen Namen von der Markuskirche, die zu den kostbarsten, aber nicht gerade köstlichsten Gebäuden gehört, welche Europa besitzt. Den Eingang zu dieser Kirche bilden drei bronzene Thüren mit eingelegter sil- berner Arbeit. Über dem Eingänge steht das bei der Erstürmung von Konstantinopel eroberte eherne Viergespann, welches in Berlin nach- gebildet ist. Der innere Fussboden stellt aus Jaspis und Porphyr aller- lei Bilder dar, um welche her sich ein Wald von ungefähr 500 kostbaren Säulen erhebt. Die Wände und Kuppeln enthalten Mosaikbilder auf Goldgrund; Altäre und Kapellen sind mit Gold, Silber und Edelsteinen überladen. Der Eindruck ist feenhaft. Aber ehrfurchtsvolle Schauer, wie in einer alten gothischen Kirche, erfassen den Beschauer dort nicht. Einst hat sich Venedig gerühmt, „die Königin des Meeres“ zu sein; aber schon seit lange ist ihre Macht und Herrlichkeit dahin; sie ist nicht einmal im Stande gewesen, ihre Selbstständigkeit zu erhalten.

6. Lesebuch für die Volks- und Bürgerschulen in Mecklenburg-Schwerin - S. 29

1867 - Rostock : Hirsch
grossen Stadt No befindet sich z. B. ein Saal von so riesenmässigem Umfange, dass unsere grössten Kirchen in demselben Platz haben würden. Die Decke besteht aus ungeheuren Felsplatten und wird von mehr denn 130 Säulen getragen , deren jede 30 Fuss im Umfange hat. Was für ein Gebäude mag erst der Palast selbst gewesen sein , von dem der Saal doch nur ein Theil war! Eine sonderbare Art von Baudenkmälern waren die Obelisken, glatt- polirte, thurmartige Säulen, welche, ausser einem Untergestell von etwa 20 Fuss, eine Höhe von 80—100 Fuss hatten und gewöhnlich aus einem einzigen Steine bestanden. Erstaunenswerth sind auch die Gräber der Könige. Jeder König fing gleich bei seinem Regierungsantritt an , sein Grab zu bauen , und baute daran , so lange er lebte. Wurde der König alt, so bestand sein Grab aus einer Reihe von Gängen, Zim- mern und Sälen, die in den Fels hineingehauen und inwendig vergoldet und mit herrlichen Wandgemälden verziert waren. Die riesigsten Bauten aber sind die Pyramiden, viereckige Gebäude, welche nach oben spitz zulaufen. Da sie nicht so hoch als breit sind , so haben sie mehr das Ansehen eines steinernen Berges, als eines Thurmes. Die grösste unter ihnen ist gegen 700 Fuss breit und an 450 Fuss hoch, folglich höher, als die höchsten Thürme der Erde. Sie besteht aus 200 Steinschichten, welche treppenartig über einander liegen. Viertausend Jahre haben die Pyramiden an sich vorübergehen sehen; aber sie stehen noch eben so sicher , wie sie zu Mosis Zeiten nur gestanden haben. Als ganz eigen- thümliche Gebilde sind noch zu erwähnen die Sphinxe, welche den Leib eines Löwen und den Kopf eines Menschen haben und so gross sind , das^ man Leitern ansetzen muss, um vom Rücken auf den Kopf zu steigen. Die Baudenkmäler, deren Ruinen sich namentlich bei der Priester- stadt No oder Theben in sehr grosser Zahl finden, bestehen zum grössten Theil aus Felsen, zum geringen Theil aus Backsteinen. Die Felsen aber hatten sie nicht einmal an Ort und Stelle , sondern mussten sie oft an dreihundert Meilen weit herholen. Wie haben sie- dies angefangen? Eine Andeutung zur Beantwortung dieser Frage giebt die Bibel, indem sie erzählt, der König von Ägypten habe die Kinder Israel mit Unbarm- herzigkeit gezwungen und ihnen das Leben sauer gemacht mit schwerer Arbeit in Thon und Ziegeln. Und was die Bibel erzählt, das findet man auf den Ruinen bildlich dargestellt. In dem Felsengrabe eines könig- lichen Baumeisters nämlich sind die Wände , wie es Sitte war , mit Bil- dern aus dem Leben des Verstorbenen geziert. Eins der Bilder zeigt einen grosen Bau, der eben ausgeführt wird: Leute mit röthlichem Ge- sichte verrichten die Maurerarbeit, während Leute mit weissem Gesichte

7. Lesebuch für die Volks- und Bürgerschulen in Mecklenburg-Schwerin - S. 145

1867 - Rostock : Hirsch
145 Japhet ausgegangenen Stamm, die Germanen, welche die Urväter des deutschen Volkes geworden sind. Von ihnen stammen die Ke g elgr äb er her, die in großer Zahl über unser Land verbreitet und künstlich aufgewor- fene Hügel von der Form eines ungeheuren Backofens sind. Wo sie noch unberührt stehen, z. B. in manchen Waldungen, da erreichen sie wohl eine Höhe von 25 Fuß. Wo aber der Pflug darüber hingegangen ist, sind sie zu kaum bemerkbaren Erhöhungen mitten in der beackerten Fläche geworden. Alan findet sie gewöhnlich auf Anhöhen, oft in Gruppen von zehn und mehr Hügeln vereinigt. Räumt man die Erde weg, so findet man rings umher einen Kreis von mäßig großen Steinen und in dem Kreise die einzelnen Gräber. Auf dem ursprünglichen Erdboden, wo oft noch die Brandstätte zu sehen ist, stehen in Steinkasten oder rohen Gewölben Urnen mit Asche und Resten von Knochen, zuweilen, aber selten, auch unverbrannte Gerippe. Die in den Hügeln gefundenen Geräthschaften und Waffen bestehen zum größten Theil aus Bronze, einer Mischung von Zinn und Kupfer, zum klei- nen Theile aus Gold. Die Bronze ist das eigentliche Kennzeichen der Kegelgräber. 4) Von Anfang des fünften Jahrhunderts an drangen von Rußland her die Slaven gegen Westen vor, vertrieben oder unterjochten die bishe- rigen Einwohner und setzten sich in ganz Norddeutschland bis an die Elbe hin fest. Von ihnen stammen die W end en kir ch h öfe her, wirkliche Be- gräbnißplätze, welche gewöhnlich in der Ebene liegen und sich von der um- liegenden Fläche nicht weiter unterscheiden. Hier ist Urne neben Urne ein- gesenkt, oft so flach, daß ein tüchtiger Platzregen mehrere derselben bloß ge- legt hat. Die Urnen sind mit Asche gefüllt. Die in den Wendengräbern gefundenen Geräthschaften erinnern durch ihre Gestalt schon an allerlei uns bekannte Sachen und bestehen aus weichem Eisen, die Schmucksachen wohl aus Silber oder Glas. Diese Art Gräber wird genau nur so weit ge- funden, als die Slaven gegen Westen vorgedrungen sind. Kirchen, Schlösser und Häuser. Wenn man in Mitteldeutschland Kirchen oder Schlösser bauen will, so bricht man Felsstücke aus dem Gebirge los, behaut sie regelmäßig und fügt sie an einander. Solches Material haben wir in Norddeutschland nicht; wir müssen uns erst künstliche Steine bereiten, indem wir Lehm formen und so lange dem Feuer aussetzen, bis er ganz hart geworden ist. Es ist ein unterscheidendes Merkmal des nördlichen Deutschlands, daß hier die großen Gebäude mit Ausnahme der Fundamente aus Ziegelsteinen aufgeführt sind. 1. Die Kirchen. Die ersten Kirchen in unserm Vaterlande waren kleine Gebäude mit geklehmten Wänden, wie damals unter den Wenden zu bauen Brauch war. Als aber das Christenthum festen Fuß gefaßt hatte, wurden überall im Lande größere und prächtigere Gotteshäuser errichtet. Die ältesten derselben waren in dem damals überall gebräuchlichen Rund- bogenstil erbaut. Die Kirchen dieser Art haben gegen Morgen einen erhöh- ten halbkreisförmigen Altarplatz, von wo man gegen Westen in den etwas niedriger liegenden, für die Gemeinde bestimmten Raum blickt, den man das Schiff nennt. Letzteres ist der Länge nach in drei Theile durch Mauern ge- theilt, die oben Fenster haben, unten auf Bogen und mächtigen Pfeilern ruhen. Zuweilen lauft zwischen dem Altarraume und dem Schiffe noch ein 10

8. Bilder aus der mecklenburgischen Geschichte und Sagenwelt - S. 3

1900 - Rostock : Süsserott
3 einen Fremden als Gast zu bewirten galt. Dann trugen sie mit verschwenderischer Gastsreundlichkeit alles auf, was Kche und Keller nur irgend herzugeben vermochten. Diese Gastfreund-lichkeit galt bei ihnen als Pflicht, und wenn einmal jemand einem Fremden die Aufnahme verweigerte, so kam er in all-gemeinen Verruf, und man durfte ihm Haus und Habe nieder-brennen. Wenn die Vorrte des eigenen Hauses durch die Bewirtung aufgezehrt waren, so durfte man von den Besitzungen der andern nehmen, so viel man brauchte; Diebstahl und Raub wurden entschuldigt, wenn der Thter, was er in der Nacht gestohlen hatte, am andern Morgen unter seine Gste verteilte. In scharfem Gegensatz zu dieser Gastfreundlichkeit steht die Hrte und Grausamkeit, die die Wenden gegen Feinde zeigten. Wehe dem, der als Gefangener ihnen in die Hnde fiel! Seiner wartete das Los, nach den ausgesuchtesten Martern an den Altar ihres Kriegsgottes geschleppt und dort geopfert zu werden.j Der Kriegsgott der Wenden hie Radegast und war ihr Hauptgott. Er hatte in jedem Gau eine Kultussttte; der berhmteste seiner Tempel aber lag im Lande der Redarier, wahrscheinlich am Westufer des Tollenfe-Sees. Auch dieser Tempel war ein Holzbau. Seine Auenwnde waren mit den Bildern verschiedener Götter und Gttinnen geschmckt, die kunst-voll ausgeschnitzt waren. Im Innern standen an den Wnden Statuen von Gtzen in voller Rstung mit Helm und Harnisch; der Name eines jeden war am Fugestell angebracht. Das Bild des Radegast selbst war vergoldet und ruhte auf einem purpurnen Polster. Unter den Gttinnen war die angesehenste die Erntegttin Silva, die besonders in Ratzeburg verehrt ward. Man stellte sie mit einem Horn in der einen Hand dar, das man an dem Hauptseste mit Met fllte. Nicht berall bauten die Wenden ihren Gttern Tempel, vielfach begngten sie sich damit, ihnen einen umzunten Hain zu weihen oder einen Baum, einen Felsblock, eine Quelle oder eine Anhhe. Alle Tempel und heiligen Sttten der Wenden waren zu-gleich Orakelsttten. In verschiedener Weise suchten die Wenden die Zukunft und den Willen der Götter zu erforschen, besonders wenn sie ein wichtiges Unternehmen, z. B. eine 1*

9. Bilder aus der mecklenburgischen Geschichte und Sagenwelt - S. 79

1900 - Rostock : Süsserott
79 Steindenkmler, die noch vorhanden sind, stammen von ihnen. Ein solches liegt unweit von der Chaussee von Wismar nach Grevesmhlen in der Nhe des Dorfes Naschendorf. Es besteht aus zwei groen Felsblcken, auf denen ein dritter als Deckel ruht. Ein Riesenpaar soll einst hier in den Tannen gewohnt und diese Steine als Backofen benutzt haben; man nennt sie deshalb den Riesenbackosen. Nicht weit davon liegt das Grab des Riesenpaares, das ebenfalls noch heute vorhanden ist. Mit diesem aber hat es nach der Sage eine andere Bewandtnis wie mit den brigen Hnengrbern, es ist nicht von den Hnen selbst errichtet, sondern von den kleinen Menschen, den Ltten", die zu der Zeit, als jenes Riesenpaar lebte, schon ins Land eingedrungen waren. Wie diese dazu kamen, will ich euch jetzt erzählen. Der Riese that den Ltten", die sich in der Umgegend angesiedelt hatten, vielen Schaden, nahm ihnen ihre Haustiere weg und trat ihnen ihr Korn nieder. Da beschlossen die Kleinen, sich zu rchen und ihn lebendig zu begraben. Sie stellten nun Vorposten aus, die sollten, wenn der Riese eingeschlafen wre, die Umwohner benachrichtigen. Das geschah denn auch, und die Leute kamen mit Hacken, Grbern und Schaufeln herbei. Sie machten neben dem schlafenden Riesen eine Vertiefung in der Erde, wlzten ihn dann hinein und beschaufelten ihn mit Erde. Am andern Morgen ward der Riese von seiner Frau gesucht. Sie fand ihn nicht und erfuhr endlich, da er begraben sei und wo sich sein Grab befnde. Da ging sie hin, sammelte ihre Schrze voll Steine und schttete dieselben um das Grab herum aus. Aber noch an demselben Tage stand der Riese, fr den das Grab nur ein warmes Bett gewesen war, wieder auf und setzte sein gewohntes Leben wieder fort, ja er trieb es noch rger als zuvor. Da ward er eines Tages wieder schlafend gefunden und zwar an derselben Stelle wie vorher. Sogleich liefen wieder alle Leute aus der Umgegend zusammen und gingen auss neue an die Arbeit, ihn noch einmal lebendig zu begraben. Sie machten diesmal eine weit tiefere Gruft, damit der Riese mehr Erde auf sich htte und nicht so leicht wieder herauskme. Als das Grab fertig war, wurden noch mehrere von den Steinen, welche des Riesen Frau dorthin getragen hatte, ihm auf den Kopf gewlzt. Diese Steine waren ihm zu schwer, und er mute liegen bleiben und starb. Seine Frau

10. Lehrbuch der Naturwissenschaften und der Geschichte für fähigere Kinder in Bürgerschulen so wie auch für wißbegierige Nichtgelehrte - S. 187

1825 - Rostock : Adler
versehen, daß eine große Armee darin Raum hatte, und rund umher mit einem sehr breiten und tiefen, durch den Euphrat mit Wasser gefüllten Graben um- geben. s) Die sogenannten schwebenden Garten, gleichfalls zu Babylon, ein prächtiges Gebäude, mit Gartenanlagen und Wasserwerken auf vier Ter- rassen, welches der König Nebukadnezar, seiner Gemahlin Amytis zw Gefallen, aufführen lassen. Jede Seite des Gebäudes war 400 Fuß lang, und die oberste Terrasse so hoch, als die Stadtmauern. 3) Die Aegyptischen Pyramid en. Sie sind grvßtentheils aus weichen Kalksteinblöcken, einige aber auch aus Ziegelsteinen erbauet, viereckige, theils spitz zulaufende, theils auch oben abgestumpfte Ge- bäude, deren zwei Seiten gewöhnlich größer, als die andern, und die in ihrer Grundfläche der Höhe gleich sind. Die Höhe der größesten, an welcher 100,000 Menschen 20 Jahre lang ununterbrochen gearbeitet haben sollen, wird von einigen zu 800, von andern zu 625, von noch andern zu 600 Fuß angegeben. Die größte der noch vorhandenen hat eine Höhe von 440 Fuß, endigt in einer Spitze von 13 Quadratfuß, und 208 Stuffen führen hinauf. Diese ungeheuern Prachtgebäude, die dem Volke, wegen der schweren Frohndienste, so verhaßt waren, dienten wahrschein- lich zu weiter nichts, als zu Begräbnißstätten der ägyptischen Könige. Der Chaljfe Mahomed ließ die letztgenannte im Jahre Christi 827, in Hoffnung große Schätze darin zu finden, aufbrechen, fand aber weiter nichts, als einen innern sorgfältig versteckten Gang, der zu zwei Grabzimmern führte, in dessen oberm ein vier Ellen langer Sarg von gelbem Mar- mor war, der wahrscheinlich den Leichnam des Köni- ges, so wie das untere das der Königinn enthielt. Wieviel besser und schöner als diese steinernen mit den Seufzern und Thränen der armen Arbeiter errich- teten
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