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1. Lesebuch für die Volks- und Bürgerschulen in Mecklenburg-Schwerin - S. 15

1867 - Rostock : Hirsch
15 Die Niederung. Steigt man von dem steilen Gebirge Inda hinab in das Land der Philister, so durchgeht man eine fruchtbare, hügelige Landschaft, welche die „Gründe" oder „das Land Gosen" genannt wurde. Ihrer Fruchtbarkeit nach hätte diese Landschaft einer der gesegnetsten Wohnplätze Palästinas sein können; allein ihre Lage an der Grenze des Philisterlandes brachte es mit sich, daß sie regelmäßig der Schauplatz der Kriege zwischen Juden und Phi- listern war, in welchen alles verwüstet ward, was der Fleiß der Menschen geschaffen hatte. Das Land der Philister ist der südliche Theil jener schmalen Niederung, die vom Bache Ägyptens bis zum Vorgebirge Karmel am Meere entlang sich hinzieht und gewöhnlich das „b la ch e F eld ", zuweilen auch „diegründe" genannt wird. Es wurde den Stämmen Juda und Dan zugewiesen, aber nie vollständig von ihnen in Besitz genommen, weil es ihnen nicht gelang, die Philister auszurotten. Das Land ist außerordentlich fruchtbar und liefert zum Theil unglaublichen Ertrag. Mehr als eine halbe Meile weit waren einst die Städte Gaza, Asdod, Ekron, Ramla, Joppe u. a. mit Gärten umgeben, in welchen alle Arten von Südfrüchten in großer Fülle wuchsen. Besonderes Gedeihen hatte der Weinstock; denn er rankte bis in die Spitze der hohen Bäume hinauf, daß oben auf den Eichen die Trauben hingen. So war es unter den heidnischen Philistern; unter den Türken ist eine Wüste geworden, was selbst unter den Heiden wie ein Garten Gottes war. Der nördliche Theil der Niederung, die Ebene Saron, ist zum Theil von so außerordentlicher Schönheit, daß ihre Herrlichkeit znm Sprichwort in Israel geworden ist. Der Boden ist theils fruchtbares Ackerland, welches hundertfältige Frucht bringt, theils ein thoniger Boden, auf welchem, wenn er vom Regen erweicht ist, Gras und Blumen in so verschiedener Fülle emporschießen, daß weithin die ganze Gegend wie eine einzige bunte Blu- mendecke erscheint. Aber die Freude dauert nicht lange. Sobald die heiße Jahreszeit kommt, dörrt die glühende Sonne das Erdreich schnell aus und macht es hart, wie einen Stein. Dann verdorret das Gras, und die Blume verwelket, und die lustige Herrlichkeit wird zu einer einförmigen Öde, welche laut und vernehmlich predigt: „Alles Fleisch ist Heu, und alle seine Güte ist wie eine Blume auf dem Felde." Die Stadt Gilgal ist als Aufenthaltsort des Elias und als Sitz einer Prophetenschule bekannt. Noch berühmter ist Cäsaren geworden, wo Petrus den Erstling aus den Heiden taufte und Paulus zwei Jahre gefan- gen saß, bevor er nach Nom gebracht wurde, um sich vor dem Kaiser zu verantworten. 2. Samarien. Nördlich von Judäa lag die Landschaft San:arien. Sie erstreckte sich bis an das Gebirge Karmel und umfaßte etwa den Theil des Landes, welcher bei der Vertheilung an Ephraim und den halben Stamm Manasse

2. Lesebuch für die Volks- und Bürgerschulen in Mecklenburg-Schwerin - S. 142

1867 - Rostock : Hirsch
142 1. Der fruchtbare Leb mb öden. Er findet sich in größerer Ausdeh- nung im nördlichen Mecklenburg-Strelitz, im mittlern Theil des östlichen und dem größten Theil des nördlichen Mecklenhurg-Schwerin, im Ratzeburgischen und der ganzen Gegend westlich vom Schweriner See. Man kann den Lehm- boden sogleich daran erkennen, daß herrliche Laubwaldungen die Höhen zie- ren, kräftige Raps- und Weizensaaten die Felder bedecken und saftiger weißer und rother Klee den Dresch überzieht. Wohin man blickt, zeugt alles von der Kraft und Fruchtbarkeit des Bodens: die Wälder sind mit dichtem Unter- holz bestanden, aus welchem Epheu, Geisblatt und Hopfen sich hervordrän- gen und bis hoch in die Bäume Hineinrauken; die Wiesen erscheinen wie grüne Grasmatteu, die mit den herrlichsten Blumen geziert sind; selbst das Unkraut des Feldes, Diestel, Rittersporn, Kamille und Wucherblume, ist das vornehme unter seines Gleichen, das nicht mit jeder Kost sürlieb nimmt. Hier liegt Hof an Hof, Dorf an Dorf. Alles hat den Anstrich der Wohlhäbigkeit. Man merkt bald, daß das Land seine Einwohner ernähren kann. Manche dieser Gegenden haben außerdem noch von Gott einen sonder- lichen Liebreiz für das Auge erhalten. Dahin gehört die Umgebung von Schwerin, Ratzeburg, Reu-Brandenburg und vor allem die „mecklenburgische Schweiz". Mit den: letztern Namen bezeichnet man ungefähr denjenigen Theil Landes, welcher umschrieben wird, wenn man von Teterow nach Neu- Kalen, Malchin, Giewitz, Grubenhagen, Klaber und wieder nach Teterow zu- rückgeht. Es ist eine überaus reizende Gegend. Stellt man sich etwa in Grubenhagen auf eine freie Höhe, so hat man unmittelbar vor sich einen blühenden Grund, dahinter den klaren, mit bewaldeten Höhen umkränzten See und rings um sich ein fruchtbares Land, das mit Wäldern und Saaten, mit Dörfern und Kirchen, mit Schlössern und Ruinen reich geziert ist — ein Anblick, der in Mecklenburg seines Gleichen nicht hat. Steigt man noch hö- her, etwa auf den Obelisken der Burg Schlitz, so übersieht man den Mal- chiner und Cummerower See nebst achtzig Ortschaften groß und klein. Einen besonders freundlichen Eindruck machen die Laubholzungen, die überall zer- streut sind. Die Gutsherrn in jener Gegend haben nicht bloß die Holzungen geschont, sondern auch mitten im Acker Gruppen von Buchen und Eichen ste- hen lassen, ohne Furcht, daß sie verarmen würden, wenn sie vielleicht einige Scheffel Weizen weniger dreschen möchten. Und es thut immer wohl, wenn man sieht, daß um des Geldes willen nicht zerstört wird, woran Gott im Himmel selbst seine Freude hat. Im Norden wird die „mecklenburgische Schweiz" durch eine bewaldete Höhe abgeschlossen, die sich von Neu-Kalen nach Teterow zieht und im Osten in der Friedrich-Franz-Höhe, weiter nach Westen in dem Hardt - berge die bedeutendsten Erhebungen zeigt. Bon letzteremaus kann man die Thürme von Rostock und die Hohe Burg bei Bützow sehen. 2. D e r San db o d en. Er findet sich in weiten Strecken auf dem mecklenburgischen Landrücken und in der nordöstlichen Ebene. An manchen Stellen hat der Sand einen eisenhaltigen, röthlicheu Untergrund, der gänzlich unfruchtbar ist und „Fuchserde" oder „Klashahn" genannt wird. Wer die Eigenschaften des Sandbodens kennen lernen will, der mache einen Marsch von Mirow bis Crivitz. Die Felder tragen vorzugsweise Roggen und Gerste; die Wiesen haben guten Graswuchs, aber sind arm an Blumen; die Wäl-

3. Lesebuch für die Volks- und Bürgerschulen in Mecklenburg-Schwerin - S. 143

1867 - Rostock : Hirsch
143 der bestehen aus Nadelhölzern, die hier recht ihre Art haben. Schlank wie ein Licht steht die Tanne da, während sie auf dem Lehmboden verkümmert denn sie liebt Hausmannskost und kann die fette Nahrung nicht vertragen. Die Wälder sind arm an Unterholz; aber weiche Moose bedecken den Boden, und Wintergrün und goldgelber Hasenbram prunken so gewaltig, daß sie sich durchaus nicht übersehen lassen. Dörfer und Höfe sind sparsam zu sinden. Stunden lang ziehen sich die Wälder hin; aber selten wird man eine halbe Stunde gehen, ohne in der Nähe oder Ferne einen See erblickt zu haben. 3. Der H aid eb oden. Er findet sich im Südwesten unsers Landes und besteht theils aus schwarzem Moor, theils aus dunklem, mit Eisen ver- mischtem Haidesand, über dem stellenweise ein weißer Mehlsand liegt. Zum Theil ist der Sand wüstenartig flüchtig; denn bei trocknen Winden wird er zu Bergen zusammengeweht, oder als gelblich-trübe Wolke hoch in die Luft ge- rissen und weit fortgeführt. Bis Ludwigslust und Grabow hin kann man es wahrnehmen, daß bei dürrem Winde sogar die Mobilien in den Zimmern mit feinem Sande bedeckt werden. Die Wälder bestehen aus Birken und kümmerlichen Tannen; die Felder tragen Roggen, Hafer und Buchweizen; die unbebauten Stellen sind auf weite Strecken mit Haidekraut bedeckt, das nur an feuchten Stellen einem mannigfaltigeren Pflanzenwuchse Platz macht. Nun sollte man fast glauben, als ob unsre Landsleute in der Haide ge- gen die übrigen Mecklenburger gänzlich zurückgesetzt und darauf angewiesen wären, kümmerlich ihr Leben zu fristen. Das aber ist nicht der Fall. Denn die Haide, obwohl von außen armselig, birgt in ihrem Innern manche Schätze, die im übrigen Mecklenburg fehlen. Es war im Jahre 1826, als Arbeiter aus Lübtheen beim Abkarren eines Berges auf eine grau gestreifte Stein- masse stießen, die ihnen ganz unbekannt war. Die Sache machte von sich re- den. Bei angestellter Untersuchung ergab sich, daß man ein Gypssteinlager von 200 bis 300 Fuß Mächtigkeit entdeckt habe. Seit der Zeit ist in Lüb- theen ein Gppswerk angelegt, das in den fünfziger Jahren an 60,000 Centner Gpps lieferte. Der Haide gehört ferner die merkwürdige Lewitz an, eine drei Quadrat- nieilen große, mit hohen Rändern eingefaßte Wiese, zu der das Thal der Elde sich zwischen Parchim und Crivitz erweitert. In früheren Zeiten sam- melte sich in der Regenzeit oft so viel Wasser an, daß es schien, als wolle sich dort bleibend ein See bilden. Seit aber mehrere Abzugskanäle gegraben sind, kann das in Menge sich sammelnde Wasser immer schnell wieder ver- laufen. Rings um die Lewitz liegt ein Kreis von Dörfern, deren Einwohner fast ihren ganzen Unterhalt aus derselben suchen. An den Rändern herum werden viele tausend Soden Torf gestochen; in den Weiden nähren sich an 6000 Haupt Rindvieh, und in den Wiesen werden gegen 20,000 Fuder Heu geworben. Wo man zu rieseln angefangen hat, ist ein sechsfacher Ertrag er- zielt worden. Der dritte Theil der Fläche ist mit Bruchholz bestanden, worin zahllose Thiere, die außer der Zeit der Heuernte und der Herbstjagden von keiner menschlichen Seele gestört werden, ihr Wesen treiben. In den Mooren der Haide findet man den Raseneisenstein, der früher zur Gewinnung von Eisen, jetzt nur zur Ausführung von Mauern und Gebäuden gebraucht wird, wie in Ludwigslust zu sehen ist. Auch Braunkohle, Alaun- erde und Salzquellen enthält die Haide; also Schätze, genug, wenn nicht auf

4. Lesebuch für die Volks- und Bürgerschulen in Mecklenburg-Schwerin - S. 238

1867 - Rostock : Hirsch
238 Strassen, Häuser, Gerätlie und alle Einrichtungen sind unverändert so, wie die Menschen sie vor 2000 Jahren verlassen haben. Die Häuser sind meistens klein und unansehnlich , ohne Fenster und erhalten ihr Licht durch Thüren oder Luken. Aber im Innern sind sie prächtig eingerichtet. Selbst in Handwerkerhäusern, die man.an den Geräthschaften erkennt, sind die Wände mit Gemälden versehen und die Fussböden aus* bunten Marmorsteinen gefertigt. Im ganzen hat man nicht sehr viele Skelette gefunden. Also müssen die Einwohner dieser vom Vesuv ziemlich fernen Stadt zum grossen Theile Zeit gehabt haben, zu entfliehen. Doch sind auch manche vom Verderben ergriffen worden. Am Thore stand das Gerippe der Schildwache noch mit den Waffen in der Hand ; in der Nähe lag ein Gerippe, das Geld in einem Beutel trug; ein weibliches Gerippe Lass an einem Arbeitstische und hatte ein Knäuel Garn vor sich liegen; das Gerippe einer Frau hielt ein kleines Kind in den Armen , während ihr zur Seite zwei etwas grössere Kinder lagen , die sich umschlungen hielten. Das grösste Haus liegt in der Vorstadt und muss einem reichen Manne gehört haben ; denn alles in demselben ist prächtig und kostbar. In dem luftigen, schön gewölbten Keller aber hatte man einen schauer- lichen Anblick. Da lag ein weibliches Skelett mit goldenem Halsband und goldenen Armringen , zwei Kindergerippe daneben und sechszehn grössere umher. Es war die Herrin des Hauses, die mit ihren Kindern und Dienern Schutz im Keller gesucht hatte und dort jämmerlich umge- kommen war. Die in Pompeji gefundenen Geräthe , Schmuck- und Kunstsachen hat man herausgenommen und in die grossen Städte Europas geschickt, wo sie in Museen aufgestellt und für jedermann zu sehen sind. Dort liegen sie in grossen Haufen: Lampen und Leuchter, Schlüssel und Ringe, Gelasse und Geräthe der verschiedensten Art aus Bronze und gebranntem Thon , alles zierlich und nett, ein Zeichen , wie freundlich die Römer ihre Umgebung auszustatten verstanden haben. 21. Von den alten Deutschen. Zu der Zeit, als Kaiser Augustus über das römische Reich Herrschte, mar Deutscht au d noch ein rauhes und uuwrrthliches Land, das den Fremden keinerlei Annehmlichkeiten darbieten konnte. Ungeheure Wälder zogeii sich von einem Ende zum andern; Sümpfe und Moraste bedeckten den Boden; Flüsse uiid Seen hatten Über- fluß an Wasser; kalte, dicke Nebel erfühlen die Luft. Zur Nahrung lieferte der Wald Beeren, eßbare Wurzeln und holzichres Obft; der Acker trug Hafer und Gerste; die ausgedehnten Werden gaben ein herrliches Futter für zahlreiche Rinderherden; Jagd und Fischerei lieferten überreichlichen Ertrag. Aber mit Wölfen und Auerochsen mar nicht zu spaßeil, und die Bären waren ebenfalls gefährliche Gegner. Unsere Vorfahren stammen non den Ariern ab, welche in unvordenklichen Zeiten nach Nord-Indien gezogen waren und dort mehrere große Reiche gegründet hatten. Aus unbekannten Ursachen sonderte sich non diesen etwa um die Zeit, da Moses die Kinder Israel durch die Wüste führte, ein Stamm ab, zog weiter und

5. Lesebuch für die Volks- und Bürgerschulen in Mecklenburg-Schwerin - S. 405

1867 - Rostock : Hirsch
405 Wird dem nicht durch Menschenhände gewehrt, so wird nach nicht gar langen Jahren in einer Beschreibung von Mecklenburg kein Coventersee mehr zu finden sein. Wasserbecken, welche nur flach sind, pflegen sich ganz mit Torf oder Moder zu füllen. Der Torf entsteht aus den Resten voll Sumpf- und andern Pflanzen, namentlich aus den Faserll liub Blättern des häufig vorkommenden Torfmooses. Dies Gewächs hat die Eigenschaft, daß der Stengel jährlich neue Wurzeln treibt, während die untern Theile der Pflanze absterben und vermodern. Dadurch wird der Boden unaufhörlich erhöht und zugleich die un- tere Schicht immer fester zusammengedrückt. Durch den Abschluß der Luft und durch die Feuchtigkeit fängt die Masse an zu verkohlen, wie es bei Braun- und Steinkohlen auch der Fall ist, nur mit dem Uilterschiede, daß die Braunkohle weiter und die Steinkohle aber- nlals weiter verkohlt ist ,'als der Torf. Alan kann in jedenl Moor wahrnehmen, wie die Verwandlung vor sich geht. Die obere Schicht ist noch ein verfilztes Wurzelgewebe; die darunter liegeube ist braun und torfig, läßt aber noch Wurzel, Stengel und andere Pslanzen- theile erkennen ; die unterste ist pechschwarz und enthält nur selten Holztheile, welche der Zerstörung widerstanden haben. Der Torf führt Sand und andere unverbrennbare Bestandtheile, die er zu- fällig aufgenommen hat, in ziemlicher Menge, zuweilen bis 40 Procent, mit sich. Diese Theile wiegen schwer und nützen zu nichts. Man muß deshalb die Güte des Torfes nicht allein nach der Schwere, wie es oft geschieht , sondern nach der Menge Asche, die zurückbleibt, abschätzen. Um die unverbrennbaren Theile aus- zuscheiden , pflegt man die frische Torfmasse in Wasser aufzulösen und tüchtig umzurühren. Nachdem der Sand ausgeschieden und zu Boden gesunken ist, werden die bessern Theile in ein Gefäß ge- schwemmt , damit sie sich ablagern , und schließlich , wenn sie wie ein Teig geworden sind, gleich den Mauersteinen in Formen ge- backen. In neuerer Zeit hat man angefangen, alles Unverbrenn- bare möglichst aus dem Torf zu schlemmen und das Zurückblei- bende mit Maschinen zu pressen, daß es fest wie ein Stein wird. Solcher Torf ist so gut, als Holz, aber bis jetzt auch eben so theuer, als Holz. Der Moder entsteht hauptsächlich aus den Kalkpanzern uou Jnfusionsthieren und den Resten einer ganz kleinen kieselhaltigen Pflanze, welche zu dem Geschlechte der Algen gehört. Er ist ein Schatz für den Landmann. Doch soll man nicht denken, daß er unter allen Umständen dem Acker zuträglich sei. Mancher Moder enthält Schwefeleisen in sich. Wenn dieser über das Feld gestreut wird, zerstört er den Pflanzenwuchs, so weit er kommt. Wermo- der anwende,: will, sollte ihn zuvor, wenn er sich nicht selbst darauf versteht, von einem kundigen Manne untersuchen lassen, ob er auch zu brauchen ist. In Torf- und Moderlöchern hat man viele Überreste aus der Vorzeit unsers Landes gefunden. Manche Geräthe , welche die Moore bergen, sind kaum einige hundert Jahre alt. Dagegen wei- se,: die Hörner und Geweihe von Büffeln und Rennthieren theil- weise hinter die Zeit zurück, da die Slaven in Mecklenburg wohnten.

6. Lesebuch für die Volks- und Bürgerschulen in Mecklenburg-Schwerin - S. 410

1867 - Rostock : Hirsch
410 zu setzen. Wirkt die Kraft an dem längern Arm, so wird die Arbeit leichter gemacht. Hieher gehört der Hebebaum, mit welchem man Lasten hebt, die Schnellwage, der Desemer, die Schere, sowie das Tragen -einer Last auf einem über die Schulter gelegten Stocke. Wendet man die Kraft an dem kürzern Arme an, so verliert man an Kraft, zwingt aber die Last, rascher einen größern Weg zu machen. Dies geschieht, wenn man reichlich Kraft hat, z. B. bei den Tasten eines Klaviers oder den Klappen an einem Blas- instrumente. Liegt die Last zwischen den beiden andern Punkten, wie bei der Hebe- stange , mit welcher man Lasten fortschiebt, so reicht der eine Arm vom Stützpunkt bis zur Last, der andere vom Stützpunkt bis zur Kraft. Da der letztere Arm allemal länger ist, als der erstere, so wird allemal an Kraft gespart. Hebel dieser Art sind der Schubkarren, der zweirädrige Wagen, der Nußknacker, die Thür in den Angeln, wenn sie bewegt wird, der Bohrer und manche andere bekannte Instrumente. Liegt endlich die Stelle, wo die Kraft wirkt, zwischen den beiden andern Punkten, so ist die Entfernung von dem Stützpunkte bis zur Kraft kürzer, als vom Stützpunkte bis zur Last. Hier wird auf alle Fälle Kraft verloren; aber die Stelle, welche die Last vorstellt, muß sich rascher bewegen und einen wei- tern Weg machen, als die Stelle, wo die Kraft wirkt. Natürlich wird dieser Hebel nur angewandt, wenn man reichliche Kraft zu verwenden hat, wie bei dem Besen, der Schaufel, dem Pinsel, der Schreibfeder, dem Hammer, dem Messer, der Ruthe, welche die Knaben als Schleuder gebrauchen. Auch die Sehnen und Muskeln des Körpers gehören hieher; denn sie reichen über den Drehpunkt ldie Gelenke) weg zwischen diese und die Last hinein und bewirken durch einen geringen Verlust an Kraft eine schnellere Bewegung des Gliedes. 32. Von verborgenen .Hebeln. Die Rolle ist eine runde Scheibe, welche sich um einen durch die Mitte gehenden Stift dreht und mit einem rinnenförmig ausgehöhlten Rande ver- sehen ist. Daß ein Hebel in ihr verborgen ist, wird nicht jedermann ihr an- gesehen haben. Und doch braucht man nur über die Flüche eine wagerechte Linie durch den Mittelpunkt zu ziehen, um sich zu überzeugen, daß die Rolle ein gleicharmiger Hebel ist, der den Stützpunkt in der Mitte, die beiden andern Punkte am Rande liegen hat. Man erspart also durch die Rolle durchaus keine Kraft, hat aber das Angenehme, daß man das Tau, woran man zieht, beliebig leiten kann, wie es für die Arbeit am bequemsten ist. Bei Speichern, Rammen, Gewichten an Thüren und sonst oft wird die Rolle angewandt. Ganz anders liegt die Sache, wenn die Nolle beweglich ist. Danir steht sie mit der Rinne auf einer Schnur und trägt die Last an einer durch den Mittelpunkt gehenden Klammer. Das eine Ende der Schnur ist oberhalb irgendwo fest, das andere wird in die Höhe gezogen. Es ist leicht zu sehen, daß die bewegliche Rolle ein Hebel dritter Art ist und den Stützpunkt an derjenigen Seite hat, wo die Schnur fest sitzt. Mit Hülfe derselben wird also die Hälfte an Arbeitskraft erspart. Verbindet man mehrere bewegliche Rollen mit einander, so kann man sich das Heben einer Last außerordentlich leicht machen. Eine solche Vorkehrung, die man „Flaschenzug" nennt, nimmt man häufig in dem Tauwerk der Schiffe wahr. Oben ist ein fester Kolben mit drei oder mehr Rollen, unten ein beweglicher Kolben mit ebenfalls drei oder mehr Rollen angebracht. Die festen Rollen leiten die Stricke, die beweglichen thun ihre Kraft zusammen und erleichtern gemeinschaftlich die Arbeit um das Sechsfache. Noch bedeutender ist die Kraftersparung, wenn die Rollen nicht in einem Kolben vereinigt, sondern frei neben einander stehen und in der

7. Lesebuch für die Volks- und Bürgerschulen in Mecklenburg-Schwerin - S. 413

1867 - Rostock : Hirsch
413 Verlass ist. Halte die eine Hand gegen den warmen Ofen und die an- dere zum Fenster hinaus , wenn es schneit, und stecke dann beide in denselben Eimer mit Wasser, so wird die eine das Wasser kalt, die an- dere warm finden; wenn im Winter zwei Menschen, von denen der eine von der Strasse , der andere aus einer Backstube kommt, in dasselbe Zimmer treten, so wird der erste rufen: „Wie heiss,“ der zweite: „Wie kalt ist es hier!“ Darum ist es gut und nützlich, dass wir Instrumente besitzen , welche über Wärme und Kälte zuverlässigere Auskunft geben, als unser wetterwendisches Gefühl es thut. Man nennt sie „Thermo- meter“ oder Wärmemesser. Das bekannteste unter den Thermometern besteht aus einer feinen Glasröhre, die oben zugeschmolzen ist und unten in eine mit Quecksilber gefüllte Kugel ausläuft. Der Raum über dem Quecksilber ist luftleer, damit das Metall sich ungehindert auf- und abbewegen kann. Hinter der Röhre befindet sich eine Blatte von Metall oder von Holz , welche von oben bis unten mit Strichen und Ziffern bezeichnet ist , um die Grösse der Kälte und der Wärme davon ablesen zu können. Damit die Striche und Ziffern genau auf die richtige Stelle kommen , wird das Thermome- ter zuerst in ein Gefäss mit Wasser und Eis und sodann in kochendes Wasser gestellt. Im ersten Fall zieht sich das Quecksilber zusammen und sinkt in der Röhre. Dort , wo es stehen bleibt , ist die Stelle , an welcher sich Wärme und Kälte scheiden: sie wird durch eine Null auf der Platte bezeichnet. Im letztem Falle dehnt sich das Quecksilber aus und steigt in die Höhe. Die Stelle , an welcher es stehen bleibt, zeigt die Hitze an, welche das kochende Wasser hat, und wird ebenfalls auf der Platte bezeichnet. Den Raum zwischen dem Eispunkt und dem Siedepunkt theilt man bei uns in 80 gleiche Theile oder Grade. In dem Raume unter Null merkt man etwa 20 bis 30 Striche an , welche genau so weit als die obern von einander entfernt sind. Vom Gefrierpunkt an werden nach oben die Grade der Wärme , nach unten die Grade der Kälte gezählt. Beim Schreiben bezeichnet man die erstem durch ein stehendes Kreuz (f) , die letztem durch einen liegenden Strich (—■); t 3° heisst also: 3 Grad Wärme. Im hohen Norden füllt man das Ther- mometer mit Weingeist, weil Quecksilber in einer Kälte von 32 Grad, welche dort nicht ungewöhnlich ist, gefriert. Aus sorgfältiger, Jahre lang fortgesetzter Beobachtung des Ther- mometers gewinnt man Kunde über das Klima eines Landes. Durch solche Beobachtungen hat sich herausgestellt, dass in Mecklenburg ge- wöhnlich der Januar der kälteste, der Juli der heisseste, der September der beständigste Monat ist. Die Küste der Ostsee hat das mildeste Klima. Damit sind die Rostocker schon zufrieden; denn sie brauchen für den Winter nicht so viel Holz und Torf einzukaufen , als die Leute im Innern unsers Vaterlandes. Auf den Höhen , z. B. in Hinrichshagen hei Woldeck , ist cs am kältesten. Die an der Haide gelegenen Ort- schaften haben die grösste Frühlingswärme, weil ihr Boden leichter als ein harter oder feuchter Grund von der Sonne durchwärmt wird. Es ist bekannt, dass in Ludwigslust die Bäume acht Tage eher ausschlagen, als in Schwerin. Wustrow und Pöl sind gegen das übrige Land um ei- nen Monat zurück, indem ihr kältester Monat in der Regel der Februar, ihr heissester der August, ihr beständigster der Oktober ist. Das macht, als Inseln hängen sie mit ihrem Klima von dem Wasser ab, das sie um- giebt, und das Wasser nimmt Wärme und Kälte viel langsamer an, als das feste Land.

8. Lesebuch für die Volks- und Bürgerschulen in Mecklenburg-Schwerin - S. 33

1867 - Rostock : Hirsch
Kinder Israel durchzogen, zahlreiche Völker in derselben. Im Östlichen Theile streiften die Midianiter umher, deren Fürst und Priester zur Zeit Mosis Jethro war. Im Norden an der Grenze von Kanaan und in der Mitte wohnten die A m a 1 e k i t e r und dehnten ihre Züge bis in den Westen vom Horeb aus. Nach der ägyptischen Seite zu wohnten die Ismaeliter, die Nachkommen Abrahams von der Magd Hagar. Als diese sich stark vermehrten , zogen sie mitten durch die Wüste gen Morgen über das Gebirge Seir in das grosse Land Arabien hinein, wo sie ihren Aufenthalt nahmen und ihr Nomadenleben bis zu dieser Stunde fortsetzen. Im Osten stösst die Wüste an das etwa eine Meile breite Thal, welches sich vom todten Meere bis an den östlichen Arm des Schilf- meeres erstreckt und eine Fortsetzung des früher beschriebenen Jordan- thales ist. Im nördlichen Theile desselben lag vielleicht Ka de s, von wo die Israeliten zweimal wieder umkehrten und in die Wüste zurück- gingen, das erste Mal, als die Kundschafter sie in Schreck gesetzt hatten, das zweite Mal , als die Edomiter ihnen den Durchzug durch ihr Land verweigerten. An der Südspitze des Thales oder Blachfeldes lag Elath mit dem Hafen Ezeongeber, in dessen Nähe die Israeliten den gröss- ten Theil ihrer Strafzeit zubrachten. Hier baute später Salomo die Schiffe , welche das grosse Meer befuhren und die Schätze des fernen Morgenlandes nach Palästina brachten. Den Ostrand dieses Thales bildet das Gebirge Seir, welches von den Edomitern , die sich dort festgesetzt hatten, das Edomiter-Ge- birge genannt wird. Es trennt die sinaitische Halbinsel von dem grossen Lande Arabien. Um das ganze Gebirge Seir mussten die Kinder Israel ziehen, als Edom ihnen den Durchzug wehrte. Die Edomiter sind bis zu ihrem Untergang Feinde Israels geblieben und haben viele schwere Kriege gegen das Brudervolk geführt. Ein Theil von ihnen, welcher sich „Idumäer“ nannte, eroberte kurz vor der Zeit der Makkabäer den südlichen Theil von Juda, wurde aber später unterworfen und unter das Volk Juda aufgenommen. Aus den Idumäern stammte Herodes , der die Makkabäer verdrängte und sich zum Könige machte. — Das Gebirge Seir enthält eine Menge Überreste von .prächtigen Bauwerken aller Art. Die Hauptstadt Petra oder Sela muss eine wunderbare Stadt und ein- zig in ihrer Art gewesen sein. Man gelangt zu ihr auf einem schmalen Wege , der an manchen Stellen nur zwölf Fuss breit und auf beiden Seiten von Felsenwänden eingefasst ist, welche so weit überragen, dass man nur durch einen schmalen Streif den blauen Himmel sehen kann. Die beiden Seiten des Weges sind mit Kunstdenkmälern fast überladen: Nischen, Felstafeln, Figuren von Menschen und Thieren, Tempel, Säulen, Grabmäler, Wasserleitungen, sämmtlich in Felsen gehauen, reihen sich in solcher Menge an einander , dass dazwischen kaum Platz für neue A erzierungen zu finden sein würde. Aus der engen Schlucht tritt man plötzlich in ein ringsum von Felsen umgebenes Thal, welches nur den 3

9. Lesebuch für die Volks- und Bürgerschulen in Mecklenburg-Schwerin - S. 141

1867 - Rostock : Hirsch
141 zahlreichen freundlichen Hügeln bedeckt und namentlich in der Richtung von der Ukermarl durch Strelitz bis zum Klützer Ort von einem breiten Land- rücken durchzogen, der durchschnittlich über 200 Fuß hoch ist und einzelne nicht unbedeutende Höhen enthalt. Zu ihnen gehören der Helpter Berg bei Woldegk, der sich 600 Fuß, die Hamberge bei Grevesmühlen, die sich 320 Fuß, und der Schönb erg er Berg bei Kalkhorst, der sich 230 Fuß über das Meer erhebt. Bon ersterem aus sieht man die Thürme der Stadt Greifswald, von letzterem die ganze Gegend zwischen Wismar und Lübeck, so wie über das Meer hinweg die holsteinische Küste und die weißen Kreide- felsen der dänischen Inseln. Von diesem Landrücken wendet sich ein Zweig nach Norden und füllt den ganzen Raum zwischen Sternberg, Wismar und Rostock mit Hügeln ans. Unter ihnen zeichnen sich die D i ed r i ch s h äg er Berge und die Hohe Burg bei Schlemmin, beide 500 Fuß hoch, so wie die herrlich bewaldeten Hügel von Doberan besonders aus. Ein zweiter Nebenzug erstreckt sich nach Süden und erreicht im Run er Berge gar eine Höhe von 600 Fuß. Der nordöstliche und südwestliche Theil von Meck- lenburg sind Ebenen, in welchen keine bedeutende Erhebungen gefunden werden. Mecklenburg ist ungemein reich an Seen. Wir besitzen deren über 460, welche zusammen 12 Quadratmeilen einnehmen. Die größte Zahl derselben gehört dem oben genannten Landrücken an. Auf demselben liegt z. B. die Menge der kleinen Seen im südlichen Strelitz, ferner die Müritz, der Kölpin, der F lesen, Malchow er, Plauer, Krack ow er, Gold- berger, Sternberger, Schweriner See. Am nördlichen Abhange liegen die Tollense, der Rial chin er, Cum mero wer, Tetero wer, Güstrower und Ratzeburger See. Im Flachlande liegt einzig der Neustadt er See. Die meisten Seen sind langgestreckt, nicht tief, von mehr flachen, als hügeligen Ufern begrenzt und machen, wenn sie mit Laubholz ein- gefaßt sind, einen ungemein freundlichen Eindruck. Es giebt auch einzelne kleine runde Seen; denen ist aber nicht sehr zu trauen; denn sie pflegen ohne Vorland plötzlich sehr tief zu werden. Der Lauf der Flüsse wird durch die Richtung des Landrückens bestimmt: alle, die nördlich von demselben entsvringen, fließen der Ostsee, die auf der Südseite ihr Bett haben, der Nordsee zu. Unter jenen ist die Warnow, unter diesen die Elde der bedeutendste. Bodenbeschaffenhcit und Erzeugnisse. Unser Vaterland ist freilich nur klein und hat deshalb solche Gegensätze, wie große Länder, nicht aufzuweisen; dennoch ist die Oberfläche verschieden genug, um auf den ersten Blick den Unterschied zwischen der Teterower und der Neustädter Gegend erkennen zu lassen. Der von der Grenze der Ukermark durch das Strelitzsche und Schwerinsche laufende Landrücken besteht größten- theils aus Sand, seine nördliche Abdachung und seine westlichen Ausläufe aus Lehm. Von Mirow bis Crivitz zieht sich die sandige Höhe hin und wendet sich von da theils nördlich auf Kirch-Mulsow , theils südlich auf Marnitz zu. Dem nördlichen Abhange gehören die fruchtbare Gegend um Neu - Brandenburg , die mecklenburgische Schweiz, der Klützer Ort und die Umgebung von Ratzeburg, also die schönsten Gegenden unsers Vaterlandes an. Die nordöstliche Ebene geht von Kalen und Teterow ab allmählich in Sand über; die südwestliche Ebene ist Haideboden.

10. Lesebuch für die Volks- und Bürgerschulen in Mecklenburg-Schwerin - S. 151

1867 - Rostock : Hirsch
151 Sobald man die Marsch zu bebauen anfing, mußte man Sorge tragen, daß sie nicht in den Zeiten der Fluth vom Meere überschwemmt werde. Zu dem Ende warf man rings am Ufer entlang hohe Wälle oder „Deiche" auf, hinter denen die Saaten vor den Verwüstungen der Wogen sicher waren. Nun aber führen die Flüsse fortwährend schlammige Theile mit sich, setzen also außerhalb der Deiche neues Erdreich wieder an. Sobald es sich der Mühe verlohnt und das angeschwemmte Stück groß genug ist, wirft man neue Deiche auf und entreißt dem Meere ein neues Stück Land, um es für deh Anbau zu benutzen. Aber wehe, wenn die Deichs nicht sicher genug find! Dann bricht die rasende Fluth unaufhaltsam hindurch, als wolle sie Rache üben wegen des entrissenen Landes, und verbreitet Tod und Verderben über die ganze Fläche. Oft und schwer ist besonders Friesland von Überschwem- mungen heimgesucht worden. Bei Emden wurde vor dreihundert Jahren eine Stadt und vier und dreißig Dörfer vom Meere verschlungen, deren Lage die Fischer noch jetzt kennen wollen. Die Menschen bilden eine kleine Welt für sich, deren Leben und Wesen von dem unsrigen ganz verschieden ist. Zn den ausgedehnten Strecken trifft man nicht Baum, nicht Stein, nicht Quelle, dagegen Korn und Gartengewächse von einer bei uns nie gesehenen Höhe und Kräftigkeit und auf den Weiden so üppiges Gras, daß tausende von Rindern darin schwelgen und dennoch es kaum vertilgen können. Die Wege sind in der nassen Jahreszeit grundlos. Dennoch darf kein Wagen die Deiche befahren. Nur der Arzt, der sonst auf keine Weise zu den Kranken kommen kann, erhält die Erlaubniß, in solchen Fällen auf den Wällen zu reiten. Die ganze Marsch ist von Kanälen durchschnitten, welche das Wasser aufnehmen und ableiten. Wer zu Fuß ausgeht, vergißt nicht, eine Springstange mitzunehmen, um mit deren Hülfe über die Kanäle setzen zu können. Das Trinkwasser wird beim Regen auf- gefangen oder aus den trüben Gruben genommen und durch Gießen über einen Stein gereinigt. Städte und Dörfer giebt es in der Marsch nicht, sondern nur einzelne mit Buschwerk umgebene Gehöfte, die auf künstlich auf- geworfenen Anhöhen erbaut sind. Die Städte liegen an der Grenze der Geest und schauen mit ihren belaubten Gärten und schattigen Wäldern gar einladend in die baumlose Marsch hinab. Das kräftige Volk, welches seine Wohnsitze dem Meere abgerungen hat und in beständigem Kampfe gegen das Meer behauptet, heißt die Friesen. Außerhalb der Marschen liegen die „Watten", ein flacher Strich Lan- des, der bei der Fluth mit Wasser bedeckt, bei der Ebbe aber bloß gelegt und mit tiefen Rinnen durchfurcht ist, die sich schlangenartig durch die Oberfläche hinwinden. Zur Zeit der Ebbe kann man trocknen Fußes vom Festlande bis zu den benachbarten Inseln gehen. Aber der Gang ist sehr gefährlich. Mit der zurückkehrenden Fluth dringt oft unerwartet schnell ein dicker Nebel heran. Dann wehe dem Wanderer, der noch auf den Watten ist! Der Nebel entzieht ihm den Anblick des Landes. Die Fluth dringt schnell heran; sie netzt schon seine Füße. In der Angst eilt er rascher und rascher fort. Aber die Rinnen find schon mit Wasser gefüllt; er muß sie umgehen. Dabei verliert er die Richtung und weiß nicht mehr, wohin er sich wenden soll. Unterdessen steigt das Meer langsam, aber grausig sicher höher und höher. Er schreit; aber in der Öde verhallt seine Stimme. Das Wasser dringt ihm bis an die Brust,
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