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1. Bd. 1 - S. 109

1873 - Köln : Schwann
— .109 — Zurüstungen. Die Rüstungen wurden mit einem solchen Eifer betrieben, daß viele schon um Ostern, 4 Monate zu früh, marschfertig waren. Schon im Mai brach Peter der Einsiedler mit 15,000 Pilgern auf, die sich größten-theils aus dein deutschen Lothringen um ihn gesammelt hatten und zog durch Deutschland gegen Ungarn. Unterwegs vergrößerte sich in Deutschland sein Haufe wie ein Schneeball; denn aus Franken, Bayern und Schwaben strömten immer neue Schaaren hinzu, so daß zuletzt die Zahl der Pilger etwa 80,000 betrug. Da Peter allein dieses Heer nicht gut führen konnte, so überließ er einen Theil desselben der Führung eines Ritters aus Burgund, Walther von Habenichts. Dieser bildete mit 20,000 der Ungeduldigsten den Vortrab. Das Schicksal dieser Menschen war höchst traurig. Ohne Lebensrnittel, ohne alle Zucht litten sie bald Mangel und plünderten und raubten in den Gegenden, durch welche sie zogen. Das reizte die Beraubten und Tausende der Pilger wurden erschlagen. Rur ein kleines Häuflein kam unter der Anführung Walthers bei Konstantinopel an und war froh, daß der griechische Kaiser Alexis ihm erlaubte, vor den Thoren der Stadt ein Lager aufzuschlagen und die Ankunft Peters abzuwarten. Endlich langte auch dieser an. Auch seine Abtheilung hatte unterwegs gleiches Schicksal erlitten. Wegen Räubereien waren sie zu Tausenden von den Bewohnern des Landes, durch welches sie gezogen, erschlagen worden. Der Kaiser ließ die Pilger über die Meerenge nach Asien übersetzen. Dort raffte Huuger und Krankheit ganze Schaaren der Kreuzfahrer hin. Was Übrig blieb, fiel den lauernden Türken in die Hände und wurde bis auf 3000 Mann niedergehauen. Auch Walther von Habenichts blieb im Gefechte. Mit diesem kläglichen Ueberreste floh Peter nach Konstantin opel zurück. So erging es den ersten Pilgern, die ohne Ordnung und ohne Führung den Weg nach dem gelobten Lande antraten, die den bestimmten Tag zur Abfahrt nicht hatten erwarten können.

2. Bd. 1 - S. 110

1873 - Köln : Schwann
— 110 - 4. Aufbruch des Kreuzheeres. Gottfried von vafc.*- Bouillon. rüsteten in Italien, Frankreich und dem W^-.deutschen Lothringen sich andere Schaaren unter ‘'sinder Anführung mächtiger Fürsten. Unter diesen Fürsten ragte als einer der ersten hervor ein Deutscher, der Herzog Gottfried von Lothringen, nach seinem Stammschlosse Gottfried von Bouillon genannt. Er war in der Blüthe seiner Jahre, ausgezeichnet durch kräftigen Wuchs, voll Anmuth und Menschenfreundlichkeit. In der Schlacht war er stets der Schrecken seiner Feinde. Schon in seiner Jugend hatte er das Gelübde gethan, dereinst sein Schwert der Befreiung des hl. Landes zu widmen; jetzt zog er in den hl. Kampf, sein Gelübde zu erfüllen. Mit ihm zogen seine beiden Brüder Balduin und Eustach. Um die bestimmte Zeit, im August, brach Gottfried von Bouillon auf. Er führte mit sich 70,000 Mann zu Fuß und 10,000 zu Roß. Mit den Ungarn und Bulgaren, durch deren Länder er ziehen mußte, schloß er vorher Verträge und gelangte ohne Schwierigkeiten bis Konstantinopel. Dorthin kamen auch die Fürsten aus Frankreich und Italien mit ihren Schaaren, und im Mai 1097 wurden 600,000 Kreuzfahrer über die Meerenge noch Asien übergesetzt. Aber nun fingen die Leiden für das Kreuzheer an. Ganz Kleinasien ist von steilen Gebirgen durchzogen und fast nirgends eben. Während uun die Kreuzfahrer in langen Zügen durch die Schluchten mühsam hindurchzogen, fielen die auflauernden Türken dieselben bald von vorn, bald von hinten an. Machten die Kreuzfahrer Halt und stellten steh in Schlachtordnung, so flohen die Türken auf ihren leichten Pferden davon, waren aber augenblicklich wieder da, wenn sich der Zug in Bewegung setzte. So war nirgends Ruhe, nirgends Sicherheit. Dazu verbrannten und vernichteten die Türken das Getreide auf dem Felde, so daß das Heer der Kreuzfahrer in die höchste Noth

3. Bd. 1 - S. 112

1873 - Köln : Schwann
— 112 — 5. Das Kreuzheer zu Antiochia. Herbste 1097 erreichte das Kreuzheer Syrien un‘) belagerte Antiochien. Die Stadt war mit einer ^ doppelten Mauer umgeben, die von solcher Dicke war, daß ein Wagen ohne Gefahr auf ihr fahren konnte; 450 starke Thürme erhoben sich über die Mauer. Etwa 25,000 Türken vertheidigten die Stadt. Ganze 9 Monate widerstand sie der Belagerung, obschon die Fürsten und ihre Schaareil Wunder der Tapferkeit verrichteten. Einst sprengte ein türkischer Reiter von riesenmäßiger Kraft und Größe ans Gottfried von Bouillon heran und zwischen beiden begann ein furchtbarer Zweikampf. Die Schwerter blitzten, es folgte Schlag auf Schlag. Jetzt hob der Türke sein Schwert zu einem gewaltigen Hiebe. Gottfried hielt seinen Schild vor; aber der mächtige Schlag spaltete diesen in zwei Theile, und eben schwang der Türke sein Schwert aufs neue, um dem schutzlosen Ritter den Kopf zu spalten. Da hebt sich Gottfried anf seinem Rosse, hoch blitzt sein Schwert in der Luft und sausend fährt es mit Riesenkraft in die Schulter des Feindes, durchschneidet der Länge nach dessen Brust und findet auf der andern Seite am Gürtel feinen Ausweg. Die obere Hälfte des getheilten Türken fällt zu Boden, die untere aber bleibt im Sattel sitzen, und zum Grausen aller, die es sehen, rennt das Pferd so mit Blut übergössen nach der Stadt zurück. Erst tut Sommer 1093 wurde Antiochien von den Kreuzfahrern erobert. Aber kaum freuten sie sich ihres Glückes, als am 3. Tage nach der Einnahme ein furchtbares Heer von den benachbarten türkischen Fürsten vorder Stadt erschien und sie nun in derselben einschloß. Das christliche Heer, das in so kurzer Zeit die Stadt nicht mit den nöthigen Lebensmitteln hatte versehen können, gerieth in die schrecklichste Noth. Man aß Pferde, Kameele, Esel, gekochte Thierhäute und Baumrinde. Durch Hunger und Noth ermattet, auf allen Seiten mit Gefahren umringt, verloren viele den Muth und ließen sich zur

4. Bd. 1 - S. 114

1873 - Köln : Schwann
114 — neuem Siege priesen alle mit Thränen der yreube bett Allmächtigen, der sich seiner Streiter erbarmt und sie aus Gefahr und Verzweiflung gerettet hatte. 6. Eroberung Jerusalems. Mi achbem die Kreuzfahrer sich von ihren Anstren-fcgungen und Leiden erholt hatten, zogen sie im iy, Mai 1099 gegen Jerusalem. ^ Ant 6. Juni er-reichten sie gegen Abend die Höhe von Emmaus. Da lag sie vor ihnen, die hl. ötabt, vom Glanze der Abendsonne beleuchtet. In einem Augenblicke verbreitete sich durch das ganze Heer der Freubenruf: Jerusalem. Jerusalem! Und helle Thränen bet Freude und Weh-muth strömten von den Wangen herab. Anbächtig sanken alle auf ihre Knie und küßten den hl. Boden, aus dem der Erlöser der Welt einst wanbelte. Viele zogen die Schuhe aus, eingedenk dessen, was der Herr zu Moses gesprochen: „Ziehe die Schuhe aus, denn der Ort, wo du stehst, ist heilig." Singend und betend ruckten ne vor die Mauern der Stadt. Nun galt es, die mit einer doppelten Mauer starr befestigte Stadt, die von einem 40,000 Mann starken türkischen Heere vertheibigt würde, zu erstürmen. Das christliche Heer der Kreuzfahrer Zählte nur noch 20,000 rüstige Fußgänger und 1500 Ritter. Aber Muth und Begeisterung ersetzte, was ihnen an Menge ab ging, öchon am 5 Tage wagten sie einen Sturm auf die äußere Mauer. Mit roilbem Muthe erkletterten sie zwar bieselbe, rauben aber bet biesem führten Wagnisse ihren Untergang, tndem sie oben von den Vertheidigern jählings wieder hinunter gestoßen wurden. Nun sah man ein, daß die Stadt ohne Belagerungswerkzeuge nicht zu erobern sei. Ste zerstreuten sich deshalb in die Umgegend und brachten mit großer Mühe aus der holzarmen Gegend die nöthigen Baumstämme zusammen. Die Gefahren und ixtben der Kreuzfahrer bei biefer Arbeit waren unaussprechlich. Denn

5. Bd. 2 - S. 18

1873 - Köln : Schwann
— 18 — Nacht. Nie hatten die Pilger Ruhe; in 6 Wochen konnten sie die Rüstung nicht ablegen. Ermattet stießen sie endlich aus ein türkisches Heer von 200,000 Mann. Allein Friedrich verzagte nicht. Nachdem das Heer die hl. Sakramente empfangen hatte, rückte er muthig in die Schlacht. Sechs Stunden dauerte der Kampf; Wunder der Tapferkeit geschahen, Hunderte drangen siegreich auf Tausende ein; voran war der Heldenkaiser und ries: „Was zagen und zaudern wir? Aus! Christus streitet für uns!" Solchem Muthe und solcher Tapferkeit erlag die Menge der Feinde; 10,000 wurden erschlagen, die übrigen flohen. Der Sieg erfrischte den Muth der ermatteten Krieger. Unter vielen Mühseligkeiten setzten sie den Zug fort und kamen zur Stadt Seleucia ant Flusse Kalykadnus oder Seleph in Silieien. Da das ganze Heer über eine einzige schmale Brücke zog, so hielt dies den Marsch sehr auf. Der Kaiser wollte nicht warten, ritt auf die breite und trieb sein Pserd in den Fluß, um hinüber zu schwimmen. Aber da der Fluß entert reißenden Lauf hatte und sehr fält war, so verlor das ermüdete Pserd bald die Krast, die Strömung riß es mit fort und der schwer gepanzerte Held sank mit dem Rosse unter die Fluth. Wohl eilten Ritter herbei, schwammen dem Kaiser nach, ergriffen seine Kleider und zogen ihn an's Land; aber — er war bereits todt. Groß war das Entsetzen bei dieser Kunde; in tiefer Trauer zog das Heer uach Antiochia, wo J>ie Ueberrestc des großen Kaisers bestattet wurden. Sein Sohn Friedrich führte dann das Heer weiter. Das deutsche Volk konnte nicht glauben, daß^sein großer Kaiser todt sei; es erzählt von ihm solgende Sage: Friedrich schläft im Kyffhänser auf der goldenen An in Thüringen. Da fitzt er, das Haupt auf die Hand gestützt iiitö sein rother Bart ist ihm durch den steinernen Tisch gewachsen. Zu Zeiten gelingt es einem Sterblichen, zu ihm zu gelangen. Dann wacht der Kaiser atts seinem Schlummer aus, schüttelt den rothen Bart und begehrt Kunde, ob noch krächzende Raben den Gipset des Berges umkreisen. So lange noch die schwarzen Bögel den öden

6. Bd. 2 - S. 137

1873 - Köln : Schwann
— 137 dem Kaiser tief die Rache der Sieger fühlen; furchtbar würde das Land verheert. Kaiser Ferbinanb Ii. erlebte das Ende des Krieges nicht; er starb 1637, und sein Sohn Ferbinanb Iii. war der Erbe seines Thrones. Noch 11 Jahre währte unter ihm der Krieg. Die Schweden fielen in Schlesien, Böhmen und Mähren ein und kamen selbst in die Nähe von Wien. Der Kurfürst von Sachsen warb genöthigt, mit ihnen einen Waffenstillstanb abzuschließen. Und nun vereinigten sich die Schweden und Franzosen zu einem Angriff auf Bayern und zwangen auch bert Kurfürsten bieses Landes zu einem Waffenstillstanbe. So staub der Kaiser allein einem überlegenen Feinde gegenüber. Schrecklich häuften die Schweden in Böhmen und waren eben im Begriff, die Hauptstabt Prag zu stürmen. Da erscholl nach namenlosen Leiben und Drangsalen wie eine Stimme vom Himmel der Ruf: Friebe! In Prag hatte der unselige Krieg begonnen, in Prag erlosch auch die verheerenbe Flamme. 9. Der westphälische Frieden. '’chott im Jahre 1644 waren die Friebensunter-‘ hanblungen in Münster und Osnabrück eröffnet worben. In Münster unterhanbelte man mit den Franzosen, in Osnabrück mit den Schweden. Bei den Verhanblungen stellten sich unermeßliche Schwierigkeiten ein, inbem jeber Theil gewinnen, keiner verlieren wollte. Und währenb man in Münster und Osnabrück am Frieden arbeitete, fochten die Heere fort, weil die kriegführenben Mächte hofften, nach einem errungenen Siege ihre Forderungen höher stellen zu können. Erst nach 4 Jahren, 1648, einigte man sich über einen für Deutschland sehr unglücklichen Frieden. Frankreich erhielt Elsaß, soweit es österreichisch war, den Sunbgau, die Festungen Breisach und Philippsburg. Schweden bekam Vorpommern, die Insel Rügen nebst

7. Lesebuch für die Volks- und Bürgerschulen in Mecklenburg-Schwerin - S. 259

1867 - Rostock : Hirsch
259 um Ostern 1190 unter Trompetenschall die Meerenge uon Konstan- tinopel. Bei Jkonium traf er auf ein weit überlegenes Heer der Türken und erfocht in einer mehrtägigen, gewaltigen Schlacht einen glänzenden Sieg. Mit frischem Muthe zogen die Kreuz- fahrer durch Cilicien und näherten sich immer mehr dem Ziele ihrer Wünsche und ihrer Hoffnungen. Bis zur Stadt Seleucia waren sie bereits gekommen; da wurde unerwartet dem großen Kaiser sein Ziel gesetzt. Als das Heer über die schmale Brücke des Flusses Saleph marschirte, sprengte der ungeduldige Greis, dem der Zug zu langsam ging, mit dem Pferde in das Wasser und versuchte hiuüberzuschwimmen. Aber der Strudel ergriff ihn und riß ihn fort. Viele eilten ihm zu Hülfe; aber nur als Leiche konnten sie ihn ans Ufer bringen. Unbeschreiblich war die Be- stürzung des Heeres über den großen Verlust. Viele kehrten nach Europa zurück, weil sie keine Hoffnung mehr hatten, nachdem ihr Kaiser gestorben war. In Deutschland wollte man es lange nicht glauben, daß der alte Rothbart wirklich todt sei. Daher ist die Sage entstanden, daß er im Kyffhäuser in Thüringen in einem unterirdischen Saale an einem steinernen Tische sitze und schlafe, um einst zu seiner Zeit wieder unter sein Volk zu treten und dem deutschen Reiche seine alte Herrlichkeit wiederzubringen. 34- Friedrich Nothbart. Tief im Schoße des Kysfhäusers Bei der Ampel rothem Schein Sitzt der alte Kaiser Friedrich An dem Tisch von Marmorstein. Ihn umwallt der Purpurmantel, Ihn umpfüngt der Rüstung Pracht; Doch auf seinen Augenwimpern Liegt des Schlafes tiefe Nacht. Vorgesunken ruht das Antlitz, Drin sich Ernst und Milde paart. Durch den Marmortisch gewachsen Ist sein langer, goldner Bart. Rings wie ehrne Bilder stehen Seine Ritter um ihn her, Harnischglünzend, schwertumgürtet, Aber tief im Schlaf, wie er. Heinrich auch, der Ofterdinger, Ist in ihrer stummen Schar, Mit den liederreichen Lippen, Mildem blondgelockten Haar. Seine Harfe ruht dem Sänger In der Linken ohne Klang; Doch auf seiner hohen Stirne Schlaft ein künftiger Gesang. Alles schweigt; nur hin und wieder Fällt ein Tropfen vom Gestein, Bis der große Morgen plötzlich Bricht mit Feuersgluth herein, Bis der Adler stolzen Auges Um des Berges Gipfel zieht, Daß vor seines Fittigs Rauschen Dort der Rabenschwarm entflieht. Aber dann, wie ferner Donner Rollt es durch den Berg herauf, Uud der Kaiser greift zum Schwerte, Und die Ritter wachen auf. Laut in seinen Angeln tönend Springet auf das ehrne Thor: Barbarossa mit den Seinen Steigt im Wasfenschmuck empor. Auf dem Helm trägt er die Krone, Und den Sieg in seiner Hand; Schwerter blitzen, Harfen klingen, Wo er schreitet durch das Land. Und dem alten Kaiser beugen Sich die Völker allzugleich, Und anfs neu zu Aachen gründet Er das heilge deutsche Reich. 17*

8. Lehrbuch der Naturwissenschaften und der Geschichte für fähigere Kinder in Bürgerschulen so wie auch für wißbegierige Nichtgelehrte - S. 208

1825 - Rostock : Adler
bestehen mögen! Dazu kamen Nun die immer star- kern und häufigeren Einfalle kriegerischer Horden, die nicht durch feile Söldner, sondern nur durch die Gesammtkraft eines von treuer Regenten- und Va- terlandsliebe beseelten Volkes zurückgeschlagen wer- den konnten. Wahre Anhänglichkeit und treue Va- terlandsliebe gedeihen aber nicht unter dem Drucke einer despotischen Soldatenregierung. Des Septimius Severus Sohn und Nach- folger, Caracalla,, weihete seine scheußlichemord- regierung damit ein, daß er feineu jungem Bruder Geta in den Armen der Mutter erstach, und, zur Verewigung dieser Unthat, das Mordschwerdt in einem Tempel aufhangen ließ. Zugleich befahl er dem berühmten Rechtsgeleyrten Papinian, den Brudermord als rechtmäßig zu vertheidigen, und da dieser sich weigernd ihm freimüthig erklärte: daß es leichter sey, einen Brudermord zu begehen, als ihn zu rechtfertigen, verurtheilte er ihn zum Tode. Nach den Grundsätzen seines Vaters sachte er, durch Ver- doppelung des Soldes, sich die Anhänglichkeit der Garden zu versichern, und ward zum verdienten Lohne dafür, von ihnen erst ermordet, und dann vergöttert. Als ein ganz toller und aberwitziger Wüstling zeichnete sich Heliogabalus vor allen andern aus. In seinem >4ten Jahre bestieg der Bube den Thron, machte wahrend seiner vierjährigen Regierung nichts, als gottlose Bubenstreiche, ward darauf von den Garden ermordet, und sein Leichnam erst durch die Straßen geschleppt, dann in die Tiber geworfen. Wehe dem Lande, dessen König ein Kind ist! Der Kaiser Diocletian nahm seinen Kriegs- kameraden Maximian znm Nebenkaiser, und beide wählten sich wieder einen Casar, oder Mitregenten, so daß ein jeder der vier Regenten gewisse Provinzen zu regieren und zu vertheidigen hatte. Dadurch ward der erste Grund zur Spaltung des Reiches gelegt. . ' Der

9. Lehrbuch der Naturwissenschaften und der Geschichte für fähigere Kinder in Bürgerschulen so wie auch für wißbegierige Nichtgelehrte - S. 236

1825 - Rostock : Adler
von Amierrs, Walther von Habenichts und Priester Gottschalk, ward, da alle ohne Ord- nung, wild und regellos einherzogen, überall plün- derten, und sich die gröbsten Ausschweifungen erlaub- ten, von den Ungarn und Bulgaren in Servien größ- tentheils niedergehauen, oder von Hunger aufgerieben, so daß Perer am Ende nur noch mit 3000 Mann durch die Griechen gerettet wurde, ohne das gelobte Land auch nur gesehen zu haben. Der von Habe- nichts aber ward mit seiner Bande von den Türken gänzlich aufgeneben. Glücklicher ging es dem zweiten großen Heerzuge unter Gottfried von Bouillon, der sein gan- zes Herzogthum verkauft hatte,. um die Kriegskosten zu erhalten. Er allein hatte 80,000 Mann Fußvolk und 10,000 Reiter. Mit ihm hatten sich noch viele andere Fürsten vereiniget, und das ganze Heer war über 100,000 Reiter, größtentheils von Adel und aus dem Ritterstande, 200,000 Mann zu Fuß; und der Troß von Geistlichen, Mönchen, Nonnen, Wei- bern, Kindern und Knechten war eben so zahlreich, als alle Krieger zusammen genommen. Zuerst ward N i cca, die Hauptstadt des Paschas von Romanien, erobert, und Sultan Solimann den zten July ioy8 geschlagen, auch Antiochien, die Haupt- stadt Syriens, erobert, und den igten July 1099 Jerusalem mit Sturm eingenommen. Die sieg- reichen Kreuztruppen wollten den tapfern Gottfried zum Könige von Jerusalem krönen; er aber erklärte dagegen, daß er da keine goldene Krone tragen wolle, wo der König der Welt eine Dornenkrone getragen habe, und nannte sich bloß den Beschützer des heiligen Gra- des. Gottfried schlug noch im folgenden Jahre bei Askal on den zur Wiedereroberung Jerusalems anrückenden Feind, starb aher schon im July 1100, zu früh für die Wohlfahrt der Christen sin Morgen- lande

10. Lehrbuch der Naturwissenschaften und der Geschichte für fähigere Kinder in Bürgerschulen so wie auch für wißbegierige Nichtgelehrte - S. 211

1825 - Rostock : Adler
211 nian selbst in einem gefährlichen Aufstande, der unter zwei feindlichen Partheien der Rennbahn, die sich, nach der Farbe ihrer Kleidung, die Blauen und die Grünen nannten, ausgebrochen war, und zum Dank dafür wurden ihm zwar nicht, wie es in einem französischen Romane vorgestellt wird, die Augen ausgestochen, und der unglückliche Greis ge- nöthiget, sein Brod zu betteln, doch ward ihm auch nicht der verdiente Lohn, weil Justinian ihm sei- nen Ruhm beneidete, und ihn als einen Menschen, der ihm gefährlich werden könnte, fürchtete. Justi- nian machte sich aber dadurch doch sehr verdient, daß er von seinem Kanzler Trebonian und zehn andern vorzüglichen Rechtsgelehrten das römische Gesetzbuch zusammen tragen und ordnen ließ, welches i. die sämmtlichen bis dahin gegebenen Ge- setze und Verordnungen enthielt, 2. die Pan decken, eine Sammlung alter Rechtsentscheidungen, z. die >»- Institutionen, ein Handbuch dieser Rechte, und 4. die Novellen, eine Sammlung der neuen spa- ter gegebenen Geseke. Ein um so verdienstlicheres Werk, da das römische Recht unstreitig das natur- gemaßesteist, und deshalb in den mehrsten Landern auch noch bestehet, oder doch den neuern Gesetzbüchern zu Grunde liegt. Justinian verherrlichte sein An- denken unter andern großen Bauten auch durch die S 0 p h i e n k i r ch e in Konstantinopel, die ein Meister- stück der Baukunst, dabei mit Gold und Silber und einer ungeheuren Menge der schönsten Edelsteine aufs prachtvollste verzieret war, in dem Aufruhre der Blauen und Grünen aber durch Feuer verwüstet, und hinterdrein von den Türken in eine Moschee verwan- delt ist. Alerius Komnenus, der von ivli bis mg regierte, ein Fürst von ausgezeichnetem Geist und Heldenmuthe, hatte vielleicht das verfallene Reich wieder aufrichten können, wenn nicht grade zu seiner O 2 Zeit J
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