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1. Welcher die Geschichte des Alterthums und des Mittelalters enthält - S. 170

1854 - Saalfeld : Riese
170 war man im Abendlande allgemein geneigt, der römischen Gemeinde als der größten und einzigen apostolischen einen gewissen Ehrenvorzug einzuräumen. Als Constantinopel Hauptstadt des oströmischen Reichs geworden war, erhielt auch der Bischof dieser Hauptstadt einen gleichen Vorrang, ebenso der Bischof von Jerusalem. Diese fünf Metropoliten erhielten im fünften Jahrhun- dert den ausschließlichen Ehrentitel „Patriarchen." Eine Menge günstiger Umstände kam zusammen, um die Patriarchen von Rom (seit dem sechsten Jahrhundert Päpste, Väter der Christenheit, genannt) an die Spitze ciliir Bischöfe zu bringen: jene vorgebliche Nachfolge Petri, die Majestät der weltherrschenden Roma, nach dem Untergange des weströmischen Reiches die größere Unabhängigkeit von den Kaisern in Con- stantinopel, der Ruhm der Nechtgläubigkeit, das Anschließen der alten Ein- wohner in den von Barbaren eroberten Ländern, der allmälige Uebergang aller erobernden und herrschenden Völker zur katholischen Kirche, die Grün- dung des Christenthums in den heidnischen Ländern des Nordens: in Eng- land, Irland, Deutschland und die enge Verbindung, welche die Apostel des Glaubens zwischen den neubekehrten Gemeinden und dem römischen Stuhl anknüpften. Zu diesen Gründen, um den Bischof von Rom zu erbeben, kam noch die Ohnmacht jener Patriarchen des Orients unter der arabischen Zwing- herrschaft und der von den Kaisern in Constantinopel im achten Jahrhundert gegen die Verehrung der religiösen Bilder angeregte Sturm, welcher das byzantinische Italien den Oströmeru entfremdete und fast ganz in die Gewalt der Päpste gab. So war denn der Gang, welchen die Kirchenversassung nahm, folgender: Die anfangs überwiegend demokratische Verfassung bildete sich ans zu einer Aristokratie der Bischöfe, welche nunmehr allein die allgemeine, die katholische Kirche auf Kirchenversammlungen reprä- sentirten. Aus der bischöstichen Aristokratie wurde eine erzbischöfliche und Patriarchen-Oligarchie und aus dieser erzeugte sich eine (die päpstliche) Monarchie. Ii. Ausbreitung des C h r i st e n t h u m s unter den germa- nischen Völkern. Die Seele der neuen Bildung über den Trümmern des alten Römer- reichs wurde das Christenthum, welches bald tiefe Wurzel schlug in den zu inniger Religiosität geschaffenen Germanen. Zunächst gelangte das Christen- thum zu den Westgothen durch den Bischof Ulphi las (Wulf, Wöl- fel), welcher seinem Volke ein dem griechischen nachgebildetes Alphabet gab und die heilige Schrift in das Gothische übersetzte (gest. 388 zu Con- stantinopel). Dazu war Ulphilas vor Allen am meisten befähigt, da er oft in einer und derselben Kirche zu Constantinopel griechisch, lateinisch und gothisch predigte. Von dieser gothischen Bibelübersetzung, dem ältesten deut- schen Sprachdenkmale, haben sich bis auf den heutigen Tag bedeutende Ueber- reste erhalten: Bruchstücke der vier Evangelien und Stücke aus Esra und Nehemia, sowie aus den paulinischcn Briefen. Von den Westgothen kam das Christenthum zu den Burgundern und von den Burgundern zu den Franken. Nach dem eigentlichen Deutschland aber kam das Christenthum nicht von den Franken, sondern von den britischen Inseln.

2. Welcher die Geschichte des Alterthums und des Mittelalters enthält - S. 304

1854 - Saalfeld : Riese
304 neu, trennten sich die meisten Städte von dem Bunde, und zuletzt blieben nur Hamburg, Lübeck und Bremen übrig. Immerhin aber bleibt die Stif- tung des hanseatischen Bundes, das Ringen und Streben des Geistes in demselben nach Ordnung, Gesetz, Sicherheit und freier, kräftiger Entwicklung in jenen Zeiten großer Verwirrung eine denkwürdige Erscheinung. § 74. Das Papstthum in seiner tiefsten Erniedrigung. Die große päpstliche Kirchenspaltung. Gleichzeitiger Verfall des Kaiserthums. Kaiser Wenzel (1378 - 1400). Wir haben oben bemerkt, wie Papst Gregor Xi. der Mehrzahl der Cardinäle zum Trotz seine Residenz von Avignon nach Rom zurückverlegte. Allein dies wurde nur das Signal zu großen Verwirrungen in der Kirche; denn nach Gregor's Tode (1378)- erzwangen zwar die Römer die Wahl eines italiänischen Papstes (Urban's Vi.), aber die französischen Cardinäle flohen nach der Wahl, erklärten sie für unrechtmäßig und stellten zu Avignon einen Franzosen, Clemens Vii., als Gegenpapst auf. Es gab demnach zu gleicher Zeit zwei Päpste: einen zu Rom und einen zu Avignon. Jeder von beiden behauptete der rechte Papst zu sein und umgab sich mit einem Cardinalseollegium, der eine verfluchte den andern und die ihm anhingen, und die ganze abendländische Christenheit theilte sich zwischen beiden. So arbeitete das Papstthum selbst an seiner Zerstörung. Dieses nennt man die große päpstliche Kirchenspaltung (Schisma), welche allen frommen Seelen zum Aergerniß über 30 Jahre dauerte, die Gewissen furcht- bar verwirrte und in allen Ständen einen großen Verfall der Sittenzucht herbeiführte. Jeder von den beiden Päpsten steigerte die Erpressungen, und die Mißbräuche der Kirche nahmen immer mehr zu. Die Interdicte, durch welche namentlich die Päpste von Avignon den größten Theil Deutschlands außerhalb alles Gottesdienstes setzten, brachten der Kirche selbst den größten Schaden. Denn da an manchen Orten die Kirchen an 20 Jahre lang geschlossen waren und so viele Menschen ohne Sakrament geboren wurden und starben, so lernten die Laien sich auch ohne Priester zu behelfen oder suchten in den geistlichen Brüder- und Schwesterschaften der Begharden und V eg u inen, in den Vereinen der Mino riten oder papstfeindlichen Franciskaner, der deutschen Gottesfreunde re., außerhalb der Kirche, ihre religiösen Bedürfnisse zu befriedigen. Wollte man aber den gänzlichen Ruin der Kirche aufhalten und dem Papstthum zu neuem Ansehen verhel- fen, so blieb nichts Anderes übrig, als die Allgewalt des Papstes zu bre- chen und eine allgemeine Kirchenversammlung über den Papst zu setzen. Darauf arbeitete vor Allen der berühmte Kanzler der Universität zu Paris, Johann Charlier von Gerson, hin, und in der That kam 1409 zu Pisa ein glänzend besetztes allgemeines Concil zusammen, welches laut und freimüthig das Bedürfniß einer Reformation au Haupt und Gliedern aussprach, beide Päpste, Gregor Xii. zu Rom und Benedict Xiii. zu Avig- non, vor seinen Richterstuhl lud und, da sie nicht erschienen, beide absetzte und einen neuen Papst, Alexander V., ernannte. Aber die Trennung in der Kirche wurde dadurch nicht beendigt, sondern vielmehr, da jene beiden
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