Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Gewerbeschule
Inhalt Raum/Thema: Berufsbildung
Beförderung von Gütern auf der Eisenbahn«
49
Silber in Barren und gemünzt, Dokumente, Gemälde, Edelsteine und'
andere Kostbarkeiten, ferner übelriechende Gegenstände und dergleichen
mehr.
2. Der Frachtbrief. Die Beförderung erfokgt entweder als
Stück- oder als Wagenladungsgut und nach Art der Beförderung ent-
weder als Eil- oder als Frachtgut. Jede der Eisenbahn zur Beförde-
rung übergebene Sendung muß von einem Frachtbriefe begleitet
sein, der folgende Angaben enthält: Ort und Tag der Ausstellung,
die Bezeichnung der Versandstation und der Bestimmungsstation, die
genaue Adresse des Empfängers sowie die etwaige Angabe, daß das
Gut bahnlagernd gestellt ist; ferner die Bezeichnung der Sendung
nach ihrem Inhalte, die Angabe des Gewichts, bei Stückgut die An-
zahl, Art der Verpackung, Zeichen und Nummer der Frachtstücke, die
etwaige Angabe des Interesses an der Lieferung, bei etwaiger steuer-
amtlicher re. Behandlung ein Verzeichnis der Begleitpapiere, bei Vor-
ausbezahlung der Fracht usw. den Frankaturvermerk, die auf dem
Gute haftenden Nachnahmen und schließlich die Unterschrift des Ab-
senders mit seinem Namen und seiner Wohnung. Zur Ausstellung
von Frachtbriefen sind vorgeschriebene Formulare zu verwenden, die
auf allen Stationen käuflich zu haben sind. Die Frachtbriefe für Eil-
gut-Sendungen sind auf der Vorder- und Rückseite oben und unten
mit einem roten Streifen versehen.
Der Absender haftet für die Richtigkeit und die Vollständig-
keit der im Frachtbrief aufgenommenen Angaben und Erklärungen
und trägt alle Folgen, die aus unrichtigen, ungenauen oder unge-
nügenden Erklärungen entspringen.
3. Der Frachtvertrag. Der Frachtvertrag ist abge-
schlossen, sobald das Gut mit dem Frachtbriefe von der Versand-
station zur Beförderung angenommen und dem Frachtbriefe der Tages-
stempel der Abfertigungsstelle aufgedrückt worden ist. Die Eisenbahn
ist nur verpflichtet, Güter zur Beförderung anzunehmen, wenn diese
sofort erfolgen kann; ist letzteres nicht angängig, und stehen der Eisen-
bahn die Räumlichkeiten zur Verfügung, so kann das Gut bis zur
Beförderung mit Zustimmung des Absenders in einstweilige Ver-
wahrung genommen werden. In diesem Falle haftet die Eisenbahn
bis zum Abschlüsse des Frachtvertrages als Verwahrer. Leicht ver-
derbliche Gegenstände sind von der vorübergehenden Einlagerung aus-
geschlossen.
Die Auflieferung des Gutes hat in den von der Eisenbahn fest-
gesetzten Dienststunden zu erfolgen. Bei einer nach und nach statt-
findenden Auflieferung der mit demselben Frachtbrief aufgegebenen,
von der Eisenbahn zu verladenen Sendung ist, sofern die Auflieferung
durch den Versender über 24 Stunden verzögert wird, die Eisenbahn
berechtigt, ein^Lagergeld zu erheben. An Sonn- und Festtagen wird
gewöhnliches Frachtgut weder angenommen noch ausgeliefert, Eilgut
jedoch nur in den ein für allemal bestimmten Tageszeiten. Die Bereit-
stellung der von dem Absender selbst zu beladenen Wagen muß für
einen bestimmten Tag nachgesucht und die Verladung in der von der
Eisenbahn festgesetzten, Frist vollendet werden. Bei Überschreitung
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund]]
TM Hauptwörter (200): [T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen]]
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Inhalt Raum/Thema: Berufsbildung
50 Beförderung von Gütern auf der Eisenbahn.
dieser Frist ist vom Absender das tarifmäßige Wagenstandgeld zu
bezahlen.
Erfordert die Natur des Frachtgutes eine Verpackung, so ist diese
vom Absender zu besorgen. Ist der Versender dieser Verpflichtung
entweder gar nicht oder nur in mangelhafter Weise nachgekommen,
so haftet er für jeden daraus entstehenden Schaden.
Die Stückgüter sind sichtbar und mit den Angaben des Fracht-
briefes übereinstimmend zu bezeichnen (signieren).
4. Gebühren. Werden bei der Verladung von Gütern, die der
Absender bezw. Empfänger selbst zu besorgen hat, der Eisenbahn ge-
hörige Einrichtungen, als Krane, Ketten, Wägevorrichtungen, Wagen-
decken usw. oder Arbeitskräfte benutzt, so ist hierfür Bezahlung
zu leisten. Die Eisenbahn ist zur Hergäbe dieser Einrichtungen jedoch
nicht verpflichtet. Für die bei der Ver- und Entladung benutzten
Rampen wird eine Gebühr nicht erhoben.
Für die Frachtberechnung sind die Tarife maßgebend. Etwaige
Auslagen und Rollgelder sind darin nicht angegeben. Die Fracht-
gelder können bei Aufgabe des Gutes zur Beförderung berichtigt oder
auf deu Empfänger angewiesen werden; dieses ist nicht mit Mehr-
kosten verbunden. Bei Gütern, die schnellem Verderben unterliegen
oder geringwertig sind, ist in den meisten Fällen Vorausbezahlung
der Fracht erforderlich. Beispielsweise muß die Fracht für Eis, Hefe,
gebrauchte leere Kisten, Ballons in Körben usw. gleich entrichtet werden.
Wenn hierbei der Betrag der Gesamtfracht im voraus nicht genau
bestimmt werden kann, so darf die Versandbahn die Hinterlegung des
ungefähren Frachtbetrages fordern. Abrechnung hierüber erfolgt nach
endgültiger Feststellung dieser Beträge. Bei unrichtiger Berechnung
der "Fracht oder Gebühren ist der Differenzbetrag nachzuzahlen bezw.
zu erstatten.
Die Belastung des Gutes mit N a ch n a h m e ist bis zur Höhe
seines Wertes gestattet, doch wird hierfür die tarifmäßige Provision
erhoben. Ist das Gut ohne Einziehung der Nachnahme abgeliefert
worden, so hat die Eisenbahn für den Schaden aufzukommen.
5. Die Lieferfrist. Die L i e s e r f r i st e n sind folgendermaßen
festgesetzt: a. für Eilgüter: Expeditionsfrist 1 Tag, Transport-
frist für je auch nur angefangene 300 km 1 Tag; b. für Fracht-
güter : Expeditionsfrist 2 Tage, Transportfrist bei einer Ent-
fernung bis zu 100 km 1 Tag, bei größeren Entfernungen für je auch
nur angefangene weitere 200 km 1 Tag.
6 Auslieferung. Dem Absender steht über das ausgegebene
Gut so lange das Verfügungsrecht zu, als es dem Empfänger noch
nicht ausgeliefert worden ist. Hat er keine entgegenstehende Anweisung
erteilt, so ist die Eisenbahn verpflichtet, das Gut und den
Frachtbrief am Bestimmungsort dem bezeichneten Empfänger gegen
Bezahlung der begründeten Forderungen und gegen Empfangs-
bestätigung auszuliefern. Güter, die auf der Bestimmungsstation
angekommen find (Stückgüter), kann die Eisenbahn durch amtlich ^be-
stellte Rollfuhrunternehmer an die Behausung des Empfängers fcgasfen
lassen, es sei denn, daß dieser andere Verfügung getroffen bat. Uber
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Inhalt Raum/Thema: Berufsbildung
Vom Schutz der Gebrauchsmuster.
105
Gleichzeitig ist mit der Anmeldung durch Postanweisung eine Ge-
bühr von 15 Mark einzuzahlen.
Dem Eingetragenen, bezw. seinen Erben steht für drei Jahre
das alleinige Recht zu, das Muster gewerbsmäßig nachzubilden, feil-
zuhalten oder zu gebrauchen.
Vor Ablauf dieser Zeit kann gegen Zahlung von 6 0 Mark eine
Verlängerung der Schutzfrist auf weitere drei Jahre beantragt
und gewährt werden.
Wer wissentlich oder aus grober Fahrlässigkeit ein Gebrauchs-
muster in Benutzung nimmt, wird auf Antrag des Geschädig-
ten mit einer Geld st rase bis zu 5000 Mark oder mit Ge-
fängnis bis zu einem Jahre b e st rast.
Außerdem kann der Geschädigte eine Buße bis zu 10000 Mark
von dem Beklagten verlangen. *
Die Anmeldung geschieht in der Form eines schriftlichen Ge-
suches, dem die sonst erforderlichen Stücke als Anlagen beizufügen
sind. Für jedes Modell ist eine besondere Eingabe erforderlich. Das
Gesuch muß enthalten:
1. Namen und Wohnort oder Hauptniederlassung des Antrag-
stellers.
2. Eine für die Eintragung rc. geeignete Bezeichnung, welche die
Eigenart des Modells in kurzer Form zum Ausdruck bringt.
3. Die Angabe, welche neue Gestaltung oder Vorrichtung dem
Arbeits- oder Gebrauchszweck dienen soll.
4. Den Antrag, daß das Modell in die Rolle für Gebrauchsmuster
eingetragen werde.
5. Die Erklärung, daß die gesetzliche Gebühr von 15 Mark an
die Kasse des Patentamtes eingezahlt ist, oder durch Post-
anweisung erfolgt.
6. Die Aufführung der Anlagen unter Angabe ihrer Nummer
und des Inhalts.
7. Falls Anmelder einen Vertreter bestellt hat, so ist dessen
Person, Berufsstellung und Wohnort anzugeben, auch eine Voll-
macht für denselben beizufügen.
8. Die Unterschrift des Antragstellers oder seines Vertreters.
Erachtet der Antragsteller eine Beschreibung des Modells für er-
forderlich, so ist sie in das Gesuch aufzunehmen oder als Anlage bei-
zufügen.
Dem Gesuch ist eine Abbildung oder Nachbildung des Modells an-
zuschließen.
Die Ab bildung ist in doppelter Ausführung auf weißem
Kartonpapier oder Zeichenleinwand 33 x 21 cm groß herzustellen,
Zeichenleinwand bei beliebiger Länge 33 cm hoch. Die Zeichnung ist
in kräftigen, tief schwarzen Strichen zu halten. Nachbildungen
find nur in 1 Exemplar einzureichen, sauber, dauerhaft und gut
verpackt. Die Abmessungen dürfen nach keiner Richtung 50 cm über-
schreiten. Die Schriftstücke müssen sauber und deutlich geschrieben und
in doppelter Ausfertigung eingereicht werden. —
Nach erfolgter Anerkennung des Antrages geht dem Antragsteller;
eine entsprechende Verfügung zu. —■
Martens.
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T62: [Gericht Recht Gesetz Richter Jahr Volksversammlung Senat Plebejer Beamter König], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
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Inhalt Raum/Thema: Berufsbildung
130
Das Telephon.
Telegraphisten das Zeichen, daß eine Depesche befördert werden soll.
Dieser setzt den Papierstreifen in Bewegung und liest nun aus den
Strichen und Punkten, die der Stift durch längeres oder kürzeres
Schließen des Stromes macht, den Inhalt der Depesche, die er
wiederum in unsere Schriftsprache übersetzt.
Da nicht nur von der einen Station nach der anderen, sondern
auch umgekehrt telegraphiert werden muß, so findet man auf jeder
Station Zeichengeber und Zeichenbringer.
Die Batterien auf größeren Stationen, von denen aus nach
größeren Entfernungen Leitungen bestehen, find aus vielen Elementen
zusammengesetzt. Trotzdem wird der Strom auf Strecken von mehreren
hundert Kilometern so schwach, daß er den Schreibhebel nicht kräftig
genug bewegen kann. Deshalb wird auf solchen Stationen der
Schreibapparat durch einen Lokalstrom in Bewegung gesetzt. Der von
der Aufgabestation kommende Linienstrom schließt nur durch An-
ziehung eines leicht beweglichen Winkelhebels den Lokalstrom der
Empfangsstation, während der Hebel selbsttätig denselben wieder öffnet,
sobald der Strom der Aufgabestation unterbrochen wird. Auf diese
Weise beeinflußt der Lokalsirom den Elektromagneten. Der Lokal-
strom steht durch eine Schraube und eine Platte mit dem Winkel-
hebel in Verbindung. Deshalb muß der Schreibapparat dieselben
Bewegungen ausführen, wie der Schlüssel der Aufgabestation. Diese
Einrichtung, die auf allen größeren Stationen angebracht ist, nennt
man Übertrager. Bei transatlantischen Leitungen genügt auch
dieser nicht mehr. Man benutzt hierbei das Links- und Rechtsausschla-
gen der Multiplikatornadel, indem man das eine als Punkt, das andere
als Strich annimmt. Die unterseeische, auf dem Meeresboden hinge-
legte Leitung heißt Kabel. Das erste Kabel wurde 1866 zwischen
Irland und Nordamerika gelegt. Die Leitung besorgen 5—7 spiral-
förmig umeinander gewundene Kupferdrähte. Zur Isolierung sind
dieselben von 4 Schichten Guttapercha umschlossen. Die letzten werden
durch eine dicke Schicht geteerter Seide geschützt. Einen festen Halt
bekommt das Ganze durch Umwicklung mit Seilen von galvanisiertem
Eisendraht.
Rach Fr. Polaü u. a. Scharf. Lesebuch.
Ml Ml Mz Ml Ml Ml Ml Ml Ml Ml Ml Ml
53. Jas Aetephorr.
Jahrzehnte hindurch hatte die Telegraphie die Bedürfnisse des
öffentlichen und privaten Verkehrs vollauf befriedigt, war sie doch jeder-
zeit in der Lage gewesen, Mitteilungen, Aufträge, Reden usw. mit der
Schnelligkeit des Blitzes von einem Orte zum andern und selbst über
Meere hinweg zu befördern. Nur eins noch war ihr versagt geblieben:
die Menschen konnten sich nicht nnniittelbar miteinander verständigen,
sondern brauchten dazu stets Vermittler und zwar Telegraphisten,
welche die Worte in Zeichen und diese in Worte umsetzten, und Boten,
die die Telegramme zutrugen.
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig]]
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Inhalt Raum/Thema: Berufsbildung
132
Das Telephon.
oder Membran, aber nicht aus Eisenblech, sondern aus dünnem
Tannenholz. Wir sehen sie an der Innenseite der geöffneten Tür.
Sie ist in ein Gummiband gelegt, durch einen federnden Metallring
mittels Schrauben auf die Tür fest aufgepreßt und zum Schutze gegen
die Einflüsse der Luft rechts und links mit einer Glimmerplatte be-
deckt. Innerhalb des Metallringes nun gewahren wir zwei bewegliche
Kohlenwalzen, die mit ihren Enden rechts und links in Kohlenlagern
ruhen. Eins dieser Lager ist durch einen Kupserdraht mit der im
Kasten befindlichen Jnduktionsrvlle, das andere dagegen mit der im
unteren Spinde eingestellten Mikronbatterie verbunden, während die
oben aus dem Mikrophon heraustretenden Leitungsdrähte die Ver-
bindung mit dem Fernsprechamte Herstellen.
Endlich sehen wir an unserm Kontortelephon noch eine Glocke und
eine Kurbel. Beide dienen dazu, daß wir unsern Geschäftsfreunden oder
diese uns ein Zeichen geben können, wenn ein Gespräch herbeigeführt
werden soll. Es ist das deshalb nötig, da ja der Hörer die in den
Fernsprecher hineingerufenen Töne nicht so laut wiedergibt, daß sie im
Zimmer vernommen werden müßten. So aber setzen wir die Kurbel in
Bewegung, und augenblicklich läutet die Glocke im Zimmer unsers
Freundes, wie umgekehrt die uusrige, sobald man uns zu einem Ge-
spräche an das Telephon rufen will. Man nennt dies das Anwecken
durch das Telephon.
Wie nun, so fragen wir endlich, geht das Sprechen und Hören
vor sich?
Wir stehen vor dem Mikrophon und sprechen. Dadurch entstehen
Schallwellen, die sich durch die Luft fortpflanzen bis hin zur
Membran des Mikrophons und dort einen Druck auf dieselbe aus-
üben. Dadurch verschieben sich, wenn auch nur ganz minimal, die
Kohlenwalzen in den Lagern und bewirken damit eine Störung des
galvanischen Stromes, den die eingeschaltete Batterie in der Leitung
hervorgerufen hat. In dem Maße aber nun, wie sich durch den wieder-
holenden Druck der Schallwellen die Kohlenwalzen den Kohlenlagern
nähern und dieselben bald mehr oder weniger kräftig berühren, wird
auch der elektrische Strom bald stärker, bald schwächer, und er wirkt
im Leitungsdrahte genau in derselben Weise fort, bis er an den Stab-
magneten im Hörer kommt, den er dadurch natürlich ebenfalls bald
mehr, bald weniger magnetisch macht. In diesem Stadium nun zieht
der Magnetstab die Membran des Hörers wiederum mehr oder weni-
ger an, versetzt sie in Schwingungen und erzeugt dadurch vor ihr
genau dieselben Schallwellen, wie sie durch das Sprechen vor dem
Mikrophon entstanden. Hat nun unser Geschäftsfreund den Hörer an
das Ohr gehalten, so vernimmt er durch ihn, da jeder Ton von einer
bestimmten Anzahl Schallwellen abhängig ist, genau dieselben Töne
und Worte wieder, die wir in unserm Kontor in das Telephon hincin-
gerusen haben. Er versteht uns somit und kann mit uns sprechen; denn
auch wir haben in dem Augenblicke, wo wir mit ihm reden, den
Hörer am Ohre und lauschen auf unsers Freundes Worte.
Und nun noch einige Worte aus der Entwicklungsgeschichte bte|es?
uns heute fast unentbehrlichen Fernsprechers.
Der Gedanke, den Schall auf weitere Entfernungen zu übertragen,
läßt sich in der Geschichte ziemlich weit zurückverfolgen; denn dw Er-
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr]]
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Inhalt Raum/Thema: Berufsbildung
218
Der Barbier, Friseur und Perückenmacher.
Dem Remihaar gegenüber ist das russische ein sehr weiches Haar,
aber bei diesem ist der Übelstand, daß es beim Anfärben die Farbe
nicht anninnnt oder dieselbe nicht hält. Line dritte und viel verwendete
Art ist das Wirr- oder ausgekämmte Haar. Weil das Schnitthaar
knapp und teuer ist, so greifen die Friseure vielfach zu jenem, das vor-
sichtig gehechelt, gewaschen und mittels einer Aartätsche und sonstigen
Apparaten entwirrt und zuletzt mit einem heißen j)apillot-Lisen glatt
gezogen wird.
Die Werkzeuge.
Mas die Werkzeuge des Friseurs und H>erückenmachers anlangt, so
bestehen diese aus verschiedenen f)erückenköpfen, die aus Holz gearbeitet
sind und als Schädelmodelle gelten. Ferner werden Wontierhämmer,
Zangen, Stifte, Nähringe, Zirkel, Bügeleisen und Lockenhölzer gebraucht.
Zürn Frisieren sind Toupet-Lisen in den verschiedensten Formen, Schnurr-
bart- und Wellen-Lisen, die aus Gas- oder Spiritusflammen erhitzt
werden, nötig. Dazu kommen dann die verschiedensten Bürsten, wie
Aops- und Nackenbürsten sowie die Aämme und Scheren. Zum Rasieren
sind Napf, Seife, Pinsel, Streichriemen und Nlesser erforderlich, letztere
müssen von bestem Stahl und gut geschliffen sein. Auch eine kleine
Maschine, eine zangensörmige Mähmaschine möchte man sie nennen,
hat seit einigen Jahren Aufnahme in die Arbeitsstube des Friseurs ge-
funden. Ls ist die Haar- und Bartschneidemaschine, die die Arbeit
wesentlich erleichtert.
5. Die Arbeitszweige.
Die Tätigkeit des Friseurs, das Rasieren, Frisieren, Haarschneiden,
Aopfwaschen usw. ist ohne weiteres verständlich, weil jeder diese Arbeiten
aus eigner Anschauung kennt. Das Anfertigen der Perücken erlernt sich
gleichfalls am besten durch Anschauung, doch mögen dazu noch einige
kurze Bemerkungen folgen.
Zur Verfertigung einer Perücke werden die Haare erst gereinigt
und dann tressiert, d. h. sie werden reihenweise in gespannte Seidenfäden
als kleine Haarpäckchen eingeflochten. Diese werden dann auf eine
Unterlage (Herückenfutter, -Netz, -Haube, Montur), die über dem Herücken-
kopf (Form- oder Montierungskopf) liegt, aufgenäht (Ltagieren). Bei
den besseren Perücken pflegt man jetzt die Haare unmittelbar in ein
seines Seidengewebe einzuknüpfen. Zu den Theaterperücken verwendet
man außer Menschenhaar auch Wolle, Baumwolle, Flachs, Ziegen-
und Hfferdehaar. Das Festsitzen der Perücken wird meistens durch Druck-
federn, teils auch durch Ulebemaffe bewirkt.
M. Lexorv nach Gußmann u. a.
TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T123: [Haar Mann Kopf Frau Hand Fuß Kleidung Mantel Hut Schuh], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig]]
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Inhalt Raum/Thema: Berufsbildung
231
Das Buchdruckgewerbe.
dem aber die moderne Richtung sich in ruhigeren Bahnen bewegt, hat
sie begonnen, ihren Siegeslauf über ganz Deutschland anzutreten.
Wir sehen also, an Auswahl fehlt es dem Akzidenzsetzer nicht;
aber doch kann er in Verlegenheit kommen, wenn er einen Satz nach
einem Entwurf des Auftraggebers anfertigen foll. Für solche Fälle
gibt ihm Maser in seinen Tonplatten ein Hülfsmittel an die
Hand. Diese Tonplatten bestehen aus einer (im Aussehen dem Karton-
papier ähnlichen) festen Masse, du. sich leicht mit einem Messer be-
arbeiten läßt, so daß auch Ungeübte aus diesen Platten beliebige
Figuren schneiden können. Auf passende Unterlagen geklebt, können
sie dann in den Satz eingefügt und mit diesem gedruckt werden. —
Der Setzer paust den ihm vorgelegten Entwurf auf die Tonplatte
und schneidet darauf alle Stellen fort, die nicht mitdrucken sollen. —
Mäsers Tonplatten haben besonders für kleine Druckereien Be-
deutung, die keine Zinkätzung anwenden. Ornamente und Verzierungen
aller Art, auch größere Schriften (Plakatschriften), die in der ge-
wünschten Form in der betreffenden Druckerei nicht vorhanden sind,
lassen sich durch diese Tonplatten herstellen. Ferner benutzt man sie
zum Abtönen oder Grundieren von Flächen in beliebiger Umgrenzung.
Es empfiehlt sich daher für jeden Akzidenzsetzer, sich im Tonplatten-
schnitt und im Entwerfen von Vorlagen auszubilden, zumal diese
Fertigkeit schon vielfach bei Gesuchen von Akzidenzsetzern geradezu
zur Bedingung gemacht wird.
d) Das Papier.*)
Die Brauchbarkeit des Papiers für den Druck hängt ein-
mal von der Beschaffenheit seiner Oberfläche, sodann aber auch von
der Güte des Rohmaterials ab, aus dem es gefertigt ist. Das holzfreie
Lumpen- oder Hadernpapier und das aus diesem durch einen
Überzug von Kreide und Leim hergestellte Kn n st d r u ck p a p i e r sind die
besten Papiere. Reine Stroh- und Holzpapiere sind hart und
leicht brüchig und eignen sich, zumal wenn sie stark geleimt sind,
schlecht für den Druck. Je größer daher beim Hadernpapier der Zu-
satz an Holzfasern ist, desto mehr sinkt die Güte des Papiers. Von
einem guten Papier verlangt man ferner, daß es überall gleichmäßig
stark ist. Auf seine Gleichmäßigkeit prüft man das Papier am besten,
wenn man es gegen das Licht hält; je weniger wolkig es dann erscheint,
desto gleichmäßiger ist es.
Alles Papier ist e l a st i s ch , daher bedarf es eines bestimmten
Druckes, damit die Farbe sich auf das Papier überträgt und dessen
Poren^ ausfüllt. Je rauher die Oberfläche ist, oder je mehr Korn
das Papier hat, desto stärker mutz der Druck sein und desto mehr
Farbe ist erforderlich. Dagegen kommt man bei dem Papier mit glatter
Oberfläche, d. i. bei dem satinierten Papier, mit weit weniger
Farbe und mit geringerem Druck aus, um eine klare Schrift zu er-
zeugen. Man sagt: „Die Farbe deckt aus satiniertem Papier besser."
Dies hat seinen Grund darin, daß die Farbe hier mehr an der Ober-
fläche haften bleibt, während sie bei dem maschinenglatten Papier
tief in die Poren eindringt. Aber nicht nur die Oberfläche, sondern
*) Über Papierfabrikation siehe Artikel Nr. 63.
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
TM Hauptwörter (200): [T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme]]
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Schulformen (OPAC): Gewerbeschule
Inhalt Raum/Thema: Berufsbildung
Die Glaserei.
269
des Kittes dient ihm das Kittmesser. Wenn wir nun außer den
bisher genannten Werkzeugen noch den Lötkolben, den Winkel,
das Lineal, den Zirkel und das Zentimetermaß erwähnen, so ist
damit der Mehrzahl der in der Glaserwerkmatt vorhandenen
Werkzeuge gedacht worden.
Iv. Die Arbeiten des Glasers.
Seine meiste Arbeit besteht im Einsetzen von Fenster-
scheiben, dem Einrahmen von Bildern und der Anfertigung
von Spiegeln. Recht viel Sorgfalt und genaues Messen
erfordert das Schneiden des Glases, besonders wenn es sich
um das Beschneiden gemalter Glasflächen handelt, wobei keine
Verletzung der Malerei vorkommen darf. Auch das Schneiden
des amerikanischen Opaleszenzglases erfordert ebenfalls
große Geschicklichkeit. Das in den verschiedensten Farben
hergestellte Opaleszenzglas eignet sich besonders zur Dekoration,
zur Herstellung von Bildern und Blumen und kann nur mit
Hilfe der Bleiruten verwendet werden. Nach den Farben der
Zeichnung werden auch die farbigen Glastafeln ausgewählt und
mit dem Diamant zurechtgeschnitten. Stück für Stück reiht
nun der Glaser unter Benutzung der Bleiruten aneinander, drückt
die Bleiflügel an das Glas und verlötet die Verbindungsstellen.
Eine besondere Kunst auf dem Gebiete der Glaserei ist die
Glasmosaik. Um sie herzustellen, wird auf einem Brett die
farbig angelegte Zeichnung ausgespannt. Das in Würfel zer-
schnittene Glas wird nun der Farbe und Form der Zeichnung
entsprechend mit Kleister und Leim auf die Zeichnung geklebt.
Nachdem so das ganze Bild mit Glasstücken belegt ist, wird
die papierfreie Seite an die mit Zement beworfene Fläche ge-
drückt. Sobald der Zement gebunden hat, kann das Papier ab-
gewaschen werden, und das Mosaikbild ist fertig. An dem
Schweriner Postgebäude befindet sich im Mittelrisalit ein der-
artiges Mosaikbild aus Glas, das den deutschen Reichsadler dar-
stellt. Die leuchtenden Farben darin werden nie vergehen, selbst
der Goldgrund nicht verwittern können, weil das echte Blatt-
gold zwischen Glas eingeschlossen liegt. m. Buchhoi*
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral]]
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Schulformen (OPAC): Gewerbeschule
Inhalt Raum/Thema: Berufsbildung
236
Das Buchdruckgewerbe.
dem Holzstock direkt, der nur eine verhältnismäßig geringe Zahl
von Abdrücken erlaubt, genommen werden. Bei der großen Nach-
frage nach Bildern und bei dem sich immer mehr steigernden Bedürf-
nis nach Anschauungsmaterial für die Schulen mußte
man auf Mittel und Wege sinnen, billige und doch brauchbare Bil-
der herzustellen. Man fand in der Zinkplatte einen Ersatz
für den Holzstock und somit in der Zinkographie einen solchen
für den Holzschnitt. An die Stelle des Ausschneidens trat bei der
Zinkplatte die Hochätzung des Bildes durch Säuren. Die
Metallätzung hatte man schon längst gekannt. Wollte man das Ätzen
für den Bilddruck anwenden, so mußte man zur Metallplatte greifen,
da die Holzplatte sich für dieses Verfahren als ungeeignet erwies.
Das Übertragen des zu ätzenden Bildes auf die Zinkplatte ge-
schieht bei der Zinkographie auf zweifache Weise, einmal durch
direkte Zeichnung mit einer fetten Tusche und sodann durch
Umdruck. Das erste Verfahren wird jetzt wenig mehr geübt.
Soll das Bild durch Umdruck auf die Platte übertragen werden,
so zeichnet man es in Strich manier mit einer fetten Tusche
auf ein gut geleimtes Papier (Umdruckpapier), dann legt man
dieses Papier mit der bezeichneten Seite auf die Zinkplatte und
preßt es, nachdem man es auf der Rückseite gehörig angefeuchtet,
auf die Platte. So überträgt sich das Bild ans diese, indem sich
die Tusche von dem feuchten Papier löst. Durch dieses Umdruckver-
fahren kann man von jeder Druckplatte, z. B. vom Holzschnitt, auch
vom lithographischen Stein, einen Abzug mit Umdruckfarbe nehmen
und diesen wieder durch Umdruck auf eine Zinkplatte übertragen.
Mit einer Säure (Salpetersäure, Gallus- und Essigsäure, Eisen-
chlorid usw.) wird dann das Bild hochgeätzt. Beim Ätzen muh das
Bild gegen den Angriff der Säure durch einen Deckgrund ge-
schützt sein. Diesen Deckgrnnd bildet die fette Tusche, die für die
Zeichnung benutzt wurde. Die Säure greift also nur die unbedeckten
Stellen des Zinkes an; das Bild bleibt erhaben stehen.
o) Der photo-mechanische K u n ft d pu ck.
ach Photozinkotypic und Autotypie.
In neuerer Zeit hat man die Photographie für die Re-
produktion von Bildern dienstbar gemacht. Die Photo-
graphie besorgt das Übertragen der Zeichnung oder des Tonbildes
aus die Druckplatte oder beim indirekten Verfahren auf das Umdruck-
papier. — Ein Holzschnitt, eine Lithographie, überhaupt jedes Bild
oder jede Zeichnung in Strich manier kann ohne weiteres in
beliebiger Größe (Vergrößerung oder Verkleinerung) durch Photo-
graphie übertragen werden. Dieses Verfahren findet bei der Photo-
zinkothpie Anwendung. Würde man aber T o n b i l d e r in dieser
Weise behandeln, so würde die Ätzung keine druckfähige Platte er-
geben. Um eine solche zu erlangen, vernotwendigt sich ein Auf-
lösen des Tonbildes in unzählige hochstehende Punkte.
Die Auflösung in Punkte geschieht mit Hülse eines Rasters. Die
ersten Versuche dieser Art wurden mit einem feinen Gazeschleier
gemacht; jetzt bedient man sich einer Glasplatte, die mit einem
Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Gewerbeschule
Inhalt Raum/Thema: Berufsbildung
274
Die Klempnerei.
Schmutz sind beim Polieren sorgfältig fern zu halten, wie auch Schweiß-
hände zu vermeiden sind.
Das Spannen oder Planieren mittels des Spannhammers hak
den Zweck, die Blechtasel vollständig eben zu machen. Es gehört zu
den schwierigsten Arbeiten des Klempners und erfordert ein geübtes
Auge und eine sichere Hand. Das Auge soll die Unebenheiten sehen,
die Hand dieselben fühlen. Die Schlüge werden von der Milte des
Blechstückes aus nach den Rändern zu geführt urrd zwar mit möglichst
gleichmäßiger Kraft.
Das Durchbrechen geschieht mit Meißel und Hammer oder
mit der Maschine. Der Meißel muß sehr fest aufgesetzt und stets
senkrecht geführt werden, um einen gleichmäßigen Bruch zu erzielen.
Das Umschlagen geschieht mittels Umschlageisens und Holz-
hammers. Der Umschlag soll so hohl als möglich zugeschlagen werden
und muß in seiner ganzen Ausdehnung eine gleichmäßige Breite haben.
Ein ungeschickter Arbeiter wird in der Regel damit gekennzeichnet,
daß man von ihm sagt: „Er kann nicht einmal einen ordentlichen
Umschlag machen, viel weniger Draht einlegen." Das Drahtein-
legen vollzieht sich in folgender Weise: Mit dem Holzhammer wird
zunächst eine schmale und danach eine breitere Kante des vorgerissenen
Blechsaumes auf dem Umschlageisen umgeschlagen. In diese Höhlung
wird der Draht hineingelegt und dann dieselbe vollends um den Draht
herum geschlossen. Bei zylindrisch oder konisch geformten Stücken werden
die Kanten mit dem Holzhammer auf dem Bördeleisen herum- und
auf dem Sperrhorn zugeschlagen. Die Drahteinlage soll die Festigkeit
des Arbeitsstückes erhöhen. Das Bördeln hat den Zweck, einem
Blechboden, der an einer Zarge befestigt werden soll, den nötigen
Rand zu geben. Die Kante des Blechbodens wird auf dem Bördel-
eisen mit dem Holzhammer nach und nach herumgeschlagen. Der Bördel
muß ein wenig nach innen geneigt sein, eine scharfe Kante haben und
glatt und eben sein. Zum Bördeln benutzt man in neuerer Zeit eigens
dazu konstruierte Maschinen, welche die Arbeit wesentlich erleichtern.
Unter Runden des Bleches versteht man das Aufbiegen desselben
zu einer runden Form. Dasselbe geschieht entweder mit der Hand
oder mittels der Rundmaschine. Bei Handarbeit werden die Kanten
des Bleches auf dem Sperrhorn schwach vorgerundet, und darauf wird
dasselbe mit den Händen zusammengebogen, bis die Kanten zusammen-
treffen. Man bedient sich auch wohl zylindrischer Röhren zum Rundem
Am bequemsten und einfachsten besorgt die Rundmaschine diese Arbeit.
Das Aufziehen des Bleches, d. h. die Herstellung teller- oder halb-
kugelförmiger Arbeitsstücke, geschieht mit dem Treib- oder Teller-
hammer auf Blei- oder Buchenholzunterlage. Um die untere Fläche
des Bleches gegen Schmutz zu schützen, gibt man eine Unterlage von
Papier. Das Treiben erfordert viel Geschicklichkeit, und nur noch wenig
Klempner besitzen in dieser Technik eine gründliche Übung. Die meisten
getriebenen Gegenstände werden heute entweder gestanzt oder auf der
D r ü ck b a n k hergestellt. Das M e t a l l d r ü ck e u hat für den Klemp-
ner eineu ganz besonderen Wert, indem die schwierigsten Arbeiten^
die durch Treiben, Ziehen oder Schweifen nur mühsam und mit großem
Zeitverlust herzustellen sind, jetzt durch das Drücken viel leichter, billiger
und schöner hergestellt werden könnem Deshalb möge das Verfahren
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
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