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1. Deutsche Geschichte - S. 45

1881 - Straßburg : Schultz
Unterwerfung des Langobardenreiches. Kriegszug nach Spanien. 45 machte er seinen vierjhrigen Sohn Pippin zum König der Lango-Barben, um unter dem Scheine einer gewissen Selbstndigkeit das Volk an die frnkische Herrschast zu gewhnen. Noch war der sblichste und mchtigste der langobarbischen Herzge, Arichis von Benevent, ein Schwiegersohn des Desiberius, nicht unterworfen. Derselbe herrschte wie ein selbstndiger König der den grten Teil Unteritaliens und stanb mit dem Kaiser von Constantinopel in engen Beziehungen. Nach der Besiegung der Sachsen brach bah er Karl im Sptherbste 786 nach Italien aus und rckte im Frhling 787 bis Capu a vor. 787 Arichis unterwarf sich, zahlte die Kriegskosten und stellte seinen jngsten Sohn als Geisel, behielt aber alle seine Besitzungen als frnkische Lehen. 3. Kriegszug nach Spanien (778). Auf die Einladung arabischer 778 Gesanbten aus Spanien, die von einer mit der Herrschaft ihres Emirs unzufriebenen Partei geschickt waren, brach Karl (778) borthin auf, eroberte die Stadt Pampelona und brang bis Saragossa vor. Bei der Rckkehr erlitt inbessen sein Nachtrab im Thale von Ron- V cesvalles durch die Basken eine empfindliche Nieberlage, wobei der Graf Rolanb nach tapferem Wiberstanbe siel. Dieser Helb Ro-lanb ist spter im Epos gefeiert, und ein groer Sagenkreis hat sich an seinen Namen angeschlossen. Aber auch fr die Geschichte ist Karls Zug von Bedeutung; beim wenn auch die zunchst gewonnenen Vorteile sehr gering waren, so hatte boch Karl den streitlustigen und mit der Frankenherrschaft noch unzufriebenen Aquita-niern und Basken ein neues Felb der Thtigkeit erffnet. Er setzte im Jahre 781 seinen britten Sohn, Ludwig, zum König von Aqui-tarnen ein, der wieberholt in Spanien einbrang, Barcelona (801) eroberte und die sogenannte spanische Mark bis zum Ebro grn-bete. Diese Zge hatten die Krftigung des Christentums in Spanien zur Folge und sind daher fr die weitere Geschichte dieses Landes von groer Bedeutung. 4. Unterwerfung Baierns (787. 788). Schon erstreckte sich das 787.788 frnkische Reich weit der die Grenzen hinaus, die es zur Zeit der Merowinger gehabt, aber immer noch behauptete innerhalb dieser Grenzen Thassilo von Baiern eine gewisse Selbstndigkeit. Zwar hatte derselbe der Unterwerfung der Sachsen ruhig zugesehen, auch seine Schwger Adelchis und Arichis nicht offen untersttzt, aber ebenso wenig auch dem König Karl während des spanischen Krieges seine Mannen zugesandt. Jetzt stand er ohne Bundesgenossen der frnkischen Macht entgegen. Von drei Seiten (787) angegriffen, mute ex Karl den Treueid schwren und Geiseln stellen. Aber der stolze Mann vermochte diese Demtigung nicht zu ertragen; voll unbeson-nener Rachgier trat er in Verbindung mit den wilden Avaren, vielleicht auch mit Constantinopel. Karl lud ihn nun zum Reichs-tage nach Ingelheim (788), wo er auf Grund der Beschuldigungen seiner eigenen Landsleute zum Tode verurteilt, aber von Karl be- 1

2. Deutsche Geschichte - S. 95

1881 - Straßburg : Schultz
Die Kreuzfahrer in Constantinopel. Der Krieg in Kleinasien. 95 der zahllosen Krieger mit banger Erwartung entgegen. Er frchtete, da man es auf Unterwerfung der griechischen Kirche abgesehen habe; er frchtete besonders die Eroberungssucht der Normannen, mit denen er vor nicht allzu langer Zeit einen gefhrlichen Krieg zu be-stehen gehabt hatte. Er hatte daher eine groe Heeresmacht zusam-mengebracht, um jene Gefahren abzuwenden, und da er nun sah, da die Kreuzfahrer nur in einzelnen Haufen ankamen, so hoffte er zu-gleich, sich derselben zu seinem Vorteile bedienen zu knnen. Die weiten Lnder nmlich, die jene den Trken entreien wollten, waren einst Teile des griechischen Reiches gewesen; Alexius machte seine Ansprche darauf geltend und wollte daher die Kreuzfahrer zum Lehenseide fr die zu erobernden Lnder zwingen. Dies wurde die Ursache von langen Streitigkeiten und selbst Kmpfen in Eon-stantinopel. Endlich verstanden sich alle Heerfhrer, mit Ausnahme des stolzen Raimund, zu diesem Eide, und wurden nun von Alexius in einzelnen Haufen nach Kleinasien bergesetzt (Anfang 1097). Es 1097 war ein gewaltiges Heer, wie es seit den Tagen des Attila die Welt nicht gesehen; es soll 300 000 waffenfhige Männer auer dem Tro gezhlt haben. d. Der Krieg in Kleinasien. Die Verhltnisse Asiens waren dem Eroberungszuge der Kreuzfahrer uerst gnstig. Dort hatten nm-lich die seldschukkischen Trken vor einigen Jahrzehnten ein ge-waltiges Reich gegrndet, welches von den Gestaden des mittellndi-schert Meeres bis zum Indus und bis aus das hinterasiatische Hochland reichte; aber dieses Reich war seit 1092 im Zerfallen begriffen. In Syrien bestanden eine Menge kleiner seldschukkischer Emire, die ihre Abhngigkeit von dem Oberherrn kaum anerkannten und sich untereinander vielfach bekriegten; auch hatten sich berall kleine christliche Herrschaften erhalten, die natrlich in den Kreuz-fahrern ihre Erretter sahen. Nur in Kleinasien bestand ein greres trkisches Reich, welches in Jconium seinen Hauptsitz hatte und deshalb das Sultanat von Jconium hie. Der damalige Beherrscher dieses Reiches war Kilidsch Arslan. Als nun die Kreuzfahrer Kleinasien betreten hatten, wandten sie sich zuerst gegen die groe Stadt Nica, welche Kilidsch Arslan ge-hrte. Nach Zwchentlicher Belagerung ergab sich dieselbe dem grie-chischen Kaiser (1097). Dann wurde der Marsch in das Innere angetreten. Bei Dorylum warfen sich die Trken mit groen Reiterschwrmen auf das wandernde Kreuzheer. Es kam zu einer langen, blutigen Schlacht, in welcher endlich Gottfried von Bouillon und die Normannen den Sieg errangen. Seitdem hatten die Christen nur noch mit den Beschwerden des Marsches zu kmpfen. Die groe Masse des Heeres zog stlich in weitem Bogen der das Taurus-gebirge; eine kleinere Abteilung unter Tancred und Balduin drang durch die berhmten cilicischen Psse in Cilicien ein und eroberte das ganze Land. Die beiden Heere vereinigten sich wieder in Syrien, t

3. Lesebuch für die Volks- und Bürgerschulen in Mecklenburg-Schwerin - S. 64

1867 - Rostock : Hirsch
64 die Thür. Als vornehmste Tugend pries er kriegerische Tapfer- keit. Das größte Verdienst vor Gott sollte sich ein Mensch erwer- den , wenn er am Kriege für die Ausbreitung des muhammeda- nischen Glaubens theilnähme. „Der Glaubenskämpfer wird ein- gehen unter die schattigen Bäume des Paradieses, wo von himm- lischen Rosen ewiger Wohlgeruch strömt, und seine Wunden wer- den anl Tage des Weltgerichts wie Bisam duften und wie Leucht- käfer glanzen." Für solche Lehre zog inan in den „heiligen Krieg", um sie mit dem Schwerte auszubreiten. Die unterworfenen Völ- ker behielten nur die Wahl, entweder sich niederhauen zu lassen, oder den Glauben Muhammeds anzunehmen. Da ist nicht zu ver- wundern , wenn die neue Lehre sich schnell ausbreitete und sogar über die Grenzen Arabiens hinaus Eingang gewann. Der Tetifel ist unsers Herrgotts Affe. Die muhammedanischen Völker. Muhammed starb im Jahre 632. Seine Nachfolger, die man „Chalifen" nannte, setzten sein Werk fort. Überall, wohin sie kamen, verwandelten sie die christlichen Kirchen in Moscheen und zwangen die Christen zum Islam. In Ägypten, wie an der ganzen Nordküste Afrikas, zerstörten sie die da so blühenden Pflanzstätten des Christenthums: in Spanien vernichteten sie das christliche Reich der Westgothen: sie unterwarfen sich das heilige Land und rissen in Jerusalem das Kreuz Christi nieder; sie eroberten Syrien und über- schwemmten Kleinasien. Merkwürdig ist das Schicksal der 7 kleinasiatischen Gemeinden, die wir ans der Offenbarung Johannis kennen. Auch sie waren, nachdem der Herr sie so lange mit göttlicher Geduld getragen hatte, durch Unglauben, Gleichgültigkeit und Sünde reis zum Gericht geworden. Hundert Jahre lang streiften die Muhammedaner an ihren Grenzen umher und thaten einzelne Einfülle; aber die Christen dort verstanden die Warnungsstimme des Herrn nicht. Da ging denn die Drohung Offenb. Johannis 2, 5 in Erfül- lung : ihr Leuchter ward umgestoßen: sie selbst kamen auch um, und ihre Wohnstätte ward zur Wüste. Im Abendlande half Gott der Herr der Christenheit gegen die Araber. In Frankreich, in das sie von Spanien aus einfielen, wurden sie von Karls des Großen Großvater Karl Martell gänzlich geschlagen. Allein im Morgen- lande gebrauchte Gott die Muhammedaner noch weiter als eine Zuchtruthe für die Christen. Ein rohes, kriegerisches Volk aus Hochasien, die Türken, kam nach Vorderasien, nahm den muhammedanischen Glauben an, schob die Araber bei Seite und machte sich zum Herrn des ganzen Landes. Von da an sind die Türken das eigentliche Volk des falschen Propheten. Von Asien • gingen sie nach Europa hinüber, eroberten 1453 Konstantinopel und machten dem christlichen Reiche des griechischen Kaisers ein Ende. In den folgenden Jahrhunderten drangen sie durch Ungarn gegen Deutschland vor und legten

4. Lesebuch für die Volks- und Bürgerschulen in Mecklenburg-Schwerin - S. 15

1867 - Rostock : Hirsch
15 Die Niederung. Steigt man von dem steilen Gebirge Inda hinab in das Land der Philister, so durchgeht man eine fruchtbare, hügelige Landschaft, welche die „Gründe" oder „das Land Gosen" genannt wurde. Ihrer Fruchtbarkeit nach hätte diese Landschaft einer der gesegnetsten Wohnplätze Palästinas sein können; allein ihre Lage an der Grenze des Philisterlandes brachte es mit sich, daß sie regelmäßig der Schauplatz der Kriege zwischen Juden und Phi- listern war, in welchen alles verwüstet ward, was der Fleiß der Menschen geschaffen hatte. Das Land der Philister ist der südliche Theil jener schmalen Niederung, die vom Bache Ägyptens bis zum Vorgebirge Karmel am Meere entlang sich hinzieht und gewöhnlich das „b la ch e F eld ", zuweilen auch „diegründe" genannt wird. Es wurde den Stämmen Juda und Dan zugewiesen, aber nie vollständig von ihnen in Besitz genommen, weil es ihnen nicht gelang, die Philister auszurotten. Das Land ist außerordentlich fruchtbar und liefert zum Theil unglaublichen Ertrag. Mehr als eine halbe Meile weit waren einst die Städte Gaza, Asdod, Ekron, Ramla, Joppe u. a. mit Gärten umgeben, in welchen alle Arten von Südfrüchten in großer Fülle wuchsen. Besonderes Gedeihen hatte der Weinstock; denn er rankte bis in die Spitze der hohen Bäume hinauf, daß oben auf den Eichen die Trauben hingen. So war es unter den heidnischen Philistern; unter den Türken ist eine Wüste geworden, was selbst unter den Heiden wie ein Garten Gottes war. Der nördliche Theil der Niederung, die Ebene Saron, ist zum Theil von so außerordentlicher Schönheit, daß ihre Herrlichkeit znm Sprichwort in Israel geworden ist. Der Boden ist theils fruchtbares Ackerland, welches hundertfältige Frucht bringt, theils ein thoniger Boden, auf welchem, wenn er vom Regen erweicht ist, Gras und Blumen in so verschiedener Fülle emporschießen, daß weithin die ganze Gegend wie eine einzige bunte Blu- mendecke erscheint. Aber die Freude dauert nicht lange. Sobald die heiße Jahreszeit kommt, dörrt die glühende Sonne das Erdreich schnell aus und macht es hart, wie einen Stein. Dann verdorret das Gras, und die Blume verwelket, und die lustige Herrlichkeit wird zu einer einförmigen Öde, welche laut und vernehmlich predigt: „Alles Fleisch ist Heu, und alle seine Güte ist wie eine Blume auf dem Felde." Die Stadt Gilgal ist als Aufenthaltsort des Elias und als Sitz einer Prophetenschule bekannt. Noch berühmter ist Cäsaren geworden, wo Petrus den Erstling aus den Heiden taufte und Paulus zwei Jahre gefan- gen saß, bevor er nach Nom gebracht wurde, um sich vor dem Kaiser zu verantworten. 2. Samarien. Nördlich von Judäa lag die Landschaft San:arien. Sie erstreckte sich bis an das Gebirge Karmel und umfaßte etwa den Theil des Landes, welcher bei der Vertheilung an Ephraim und den halben Stamm Manasse

5. Lesebuch für die Volks- und Bürgerschulen in Mecklenburg-Schwerin - S. 23

1867 - Rostock : Hirsch
Israels heidnische Nachbarschaft f. Die Völker des Ärgernisses. I. Moabiter uiitl Ammoniter. An der Ostseite des Salznieeres hatten sich Loths Nachkommen, die Moabiter und Ammoniter , niedergelassen , waren aber von den Amoritern weiter nach Osten gedrängt worden. Als später die Kinder Israel den Amoritern das Land wieder genommen , klagte der König der Ammoniter: „Israel hat mir mein Land genommen," und wollte das Land wieder haben. Aber Israel gab es ihm nicht. Dafür fassten jene beiden Völker einen unauslöschlichen Hass gegen Israel, der mit wenigen Ausnahmen bis zum Untergange dieser Reiche dauerte und öfter in blutigen Kriegen sich Luft machte. — Beide Völker waren in der götzendienerischen Umgebung selbst Götzendiener geworden. Die Moabiter verehrten den Götzen Kamos , die Ammoniter den Götzen Moloch , dem sie Kinderopfer brachten. Die noch vorhandenen Überreste der Städte Rab b a th Ammon und Rabbath Moab, sowie die Menge von Trümmern, welche über das ganze Land zerstreut sind, zeugen von der Pracht und Herrlichkeit, welche einst dort geherrscht hat. Jetzt ist das Land eine Wüste, welche von räuberischen Arabern durchzogen wird. T. Phitister. In der fruchtbaren Küstenebene vom Bache Ägyptens bis gen Ekron wohnte das kleine, aber kriegerische Volk der Philister, Sie stammen ab von Hains Sohne Mizraim , welches ist Ägypten , und sind ins Land Kanaan eingewandert. Vielleicht kamen sie in ver- schiedenen Zügen und haben daher verschiedene Namen erhalten. Ein Theil, welcher gerades Weges aus Ägypten heraufzog, mag den Namen „Plethi", der andere Theil , welcher zuerst von Ägypten nach der Insel Kreta und von da nach Kanaan zog, mag den Namen „Krethi" erhalten haben. Sie waren ein muthiges , kriegerisches Volk , bewandert in allerlei kunstreichen Arbeiten und geschickt in Erz- und Eisenwerk. Ihre Götzen waren Dagon, der Fischgott, der halb als Mensch, halb als Fisch abgebildet wurde, und Baal-Sebub, der Fliegengott, der die fast unerträgliche Plage der Fliegen von ihnen abwenden sollte. Sie waren die erbittertsten Feinde des

6. Lesebuch für die Volks- und Bürgerschulen in Mecklenburg-Schwerin - S. 24

1867 - Rostock : Hirsch
Volkes Gottes. Um die Zeit der babylonischen Gefangenschaft verschwindet ihr Name aus der Geschichte. 3. Fssöniziei*. Im Norden des Landes Kanaan , zwischen dem Libanon und dem Mittelmeere, lag eine schmale Küstenebene , welche von den Phöniziern, einem kananitischen Volke, bewohnt wurde. Das Land hatte eine Menge von Städten, unter welchen Tyrus und Sidon zumal hervorragten, war aber klein und wenig fruchtbar und konnte seine Einwohner nicht ernähren. Woher sollten die Menschen nun ihren Unterhalt nehmen , den sie dem Acker nicht abgewinnen konnten ? Durch ihre Lage wurden sie auf das Meer verwiesen: Fischerei, Schifffahrt und Handel waren es, wodurch Tausende ihren Lebensunterhalt gewannen. Der Handel der Phö- nizier stieg bald zu solcher Höhe , dass er sich über den grössten Theil der damals bekannten Welt erstreckte. Spanien und England einerseits, Arabien und Indien andererseits wurden von phönizischen Kaufleuten besucht. Dazu war das Volk kunstreich und geschickt zu allerlei Arbeit in Gold und Eisen , in Holz und Wolle. Das wusste König Salomo wohl; darum liess er zu den kostbarsten Arbeiten am Tempel phönizische Handwerker kommen und zahlte gerne mit Weizen und Öl, woran er Überfluss , jene aber Mangel hatten. So halsen in Jerusalem die Phönizier um Geld dem wahren Gott einen Tempel bauen; daheim in ihrem eigenen Lande dienten sie dem Baal. Denn diess war ihre schreckliche Verfinsterung, dass über allen andern Göttern ihnen Gott Mammon stand. Dem Mammon hatten sie ihre Seelen verkauft, dass sie nicht Lug und Trug scheuten und selbst vor keiner Übelthat zurückbebten , wenn sie nur — Geld verdienen konnten. Daher kam es denn auch , dass man einem Tyrer keinen Schritt weiter traute , als man ihn sah. Ihr Gott Mammon bewies sich dankbar für die Verehrung, die man ihm zollte; denn er machte sie reich , dass ihre „Kaufleute wie Fürsten und ihre Krämer die herrlichsten im Lande waren". Aber selbst unter den abgöttischen Sidoniern waren ihrer manche, welche die Kniee ihres Herzens nicht dem Mammon beugten. Die Wittwe in Z a r p a t h oder Sarepta wird dem ungläubigen Israel zur Beschämung vorgestellt, und das kananäische Weib bewies einen Glauben, wie ihn der Herr in Israel nicht gefunden halte. In den Grenzen von Tyrus und Sidon wuchs auf dem Libanon die hohe, prächtige Feder, welche als die Krone unter den Bäumen gepriesen wird. Einst waren die Federn in solcher Menge vorhan-

7. Lesebuch für die Volks- und Bürgerschulen in Mecklenburg-Schwerin - S. 25

1867 - Rostock : Hirsch
25 den, dass weit und breit die grossem Gebäude aus Cedernholz vom Libanon erbaut wurden; jetzt findet man, ausser einem Wäldchen von einigen hundert jungen Stämmen , nur noch eine ganz kleine Zahl von jenen uralten Bäumen , unter deren Schatten Salomos Knechte vor dreitausend Jahren gearbeitet haben mögen. So ist die Weissagung des Propheten erfüllt, dass die Herrlichkeit des Waldes soll zu nichte werden und so wenig Bäume übrig bleiben, dass ein Knabe sie zählen und anschreiben mag. 4. Syrer. Im Norden und Osten grenzt an Palästina das grosse Land Syrien oder Aram, welches sich vom Mittelmeer bis an den Euphrat erstreckt. Es bestand aus mehreren kleinen Königreichen, von denen bald dieses, bald jenes über die andern herrschte. Zur Zeit, als Damaskus das Haupt in Syrien war , zogen Rezin von Damaskus und Pekah von Israel herauf, wider Juda zu streiten. Darob entfiel dem jüdischen Könige Alias das Herz, dass er Boten an den König von Assyrien sandte und diesem sagen liess: „Komm herauf und hilf mir aus der Hand meiner Feinde!“ Und der König zu Assyrien zog herauf, eroberte Damaskus und machte dem Reiche der Syrer ein Ende. Etwa 400 Jahre später, nachdem viele blutige Kriege über jene Länder ergangen waren, wurde von neuem ein syrisches Reich auf- gerichtet , das eine grosse Macht entfaltete , aber nur kurze Zeit Bestand hatte. Aus den Königen dieses jüngern Reiches Syrien war der gottlose Antiochus Epiphanes, der zu den Zeiten der Makkabäer die Juden durch Grausamkeit zum Abfall von dem leben- digen Gott zwingen wollte und endlich in grossen Schmerzen eines jammervollen Todes starb. Die uralte Stadt Damaskus, welche schon zu Abrahams Zeiten bekannt war und später oft erwähnt wird , ist noch jetzt eine grosse Handelsstadt, welche über 150000 Einwohner haben mag. Die Gegend um Damaskus ist so herrlich, dass die Muhamme- daner sie für ein Abbild des Paradieses ansahen und Europäer, welche dahin gereist sind behaupten , Schöneres wäre auf der Welt nicht zu sehen. Mitten in der Wüste , auf dem Wege von Damaskus an den Euphrat, liess Salomo die Stadt Thadmor er- bauen, welche man später mit griechischem Namen Palmyra nannte. Sie wurde in kurzer Zeit durch Handel so reich und blü- hend, dass sie eine der berühmtesten und herrlichsten Städte der Welt war. Andere Völker haben grössere und gewaltigere Bauwerke

8. Lesebuch für die Volks- und Bürgerschulen in Mecklenburg-Schwerin - S. 280

1867 - Rostock : Hirsch
280 tiges Tages ein Kind eine Bibel zur Schule mitbringen soll, so nimmt der Vater einen halben Thaler zur Hand und bekommt dafür ein gutes, dauerhaftes Buch. Vor 400 Jahren sah das ganz anders aus. Damals konnten nur die reichsten Leute sich eine Bibel anschaffen; denn die Bücher mußten abgeschrieben werden und waren so theuer, daß eine einzige Bibel wohl an die dreihundert Thaler und darüber zu stehen kam. In den Schulen waren keine Bücher zu finden. Hatte ein Schulmeister sich die Episteln und Evangelien des Kir- chenjahres abgeschrieben, so besaß er einen Schatz, der ihm von vielen beneidet wurde. Deshalb sahen sich viele Leute nach Mitteln und Wegen um, wie sie die Bücher rascher und wohlfeiler herstellen könnten, als durch Abschreiben möglich war. Man verstand bereits die. Kunst, kleine Heiligenbilder auf Holztäfelchen zu schnitzen, mit Farbe zu bestreichen und auf Papier abzudrucken. Später setzte man den.namen des Heiligen und selbst einen ganzen Bibelspruch darunter.' Jndenl man aus diesem Wege weiter ging, sing man an, ganze Seiten eines Buches in Holz zu schneiden, mit Farbe zu be- streichen und auf Papier abzudrucken. Dadurch war etwas gewon- nen, aber nicht viel. Die Platte auszuschneiden, kostete außeror- dentlich viele Mühe. Schließlich war sie doch nur für ein einziges Buch zu gebrauchen und mußte nach dem Druck als unnütz weg-, geworfen werden. Endlich kam ein sinnender Kopf, Johann Gutenberg, aus Mainz gebürtig, auf den glücklichen Gedanken, die einzelnen Buchstaben in Stäbe zu schneiden, damit sie für den Gebrauch zusammengestellt, aber nach dem Druck aus einander ge- nommen ltnb zu andern Büchern wieder benutzt werden könnten. Damit war der große, folgenreiche Schritt gethan. Zwar wurden im Laufe der Zeit viele Verbesserungen angebracht: die Drucker- schwärze wurde zweckmäßiger eingerichtet; die hölzernen Stäbchen wurden in metallene verwandelt; an die Stelle des mühsamen Schneidens trat das leichtere Gießen —« aber dies sind alles Klei- itigfeiteit gegen Gutenbergs Versuch, die Zeichen einzeln in Stäbe zu schneiden und die Stäbe zusammenzusetzen. Das erste Buch, welches gedruckt wurde, war eine lateinische Bibel. Sie ward im Jahre 1456 vollendet. Mit raschen Schritten ging die neue Erfin- dung fort. Bücher über Bücher kamen heraus und wurden rasch gekauft; denn sie waren gegen früher spottbillig geworden. Um 1500 gab es schon Druckereien in ganz Europa. Gutenberg aber lebte arm und vergessen in Mainz. Da er eine Schuld nicht be- zahlen konnte, wurde er ausgepfändet und mußte sich, weil er nichts anderes besaß, seine Druckerei nehmen lassen. Bald darauf starb er in Noth und Elend. Im Jahre 1837 ist ihm in Mainz ein kost- bares Denkmal errichtet worden. 47. Erosiersesag Mosift<an<iu«|)eis, Der türkische Sultan Muhammed Ii griff 1453 Konstantinopel mit 200,000 Mann an. Die Stadt konnte kaum 6000 Bewaffnete aufbringen. Kai- ser Konstantin suchte Hülfe bei den Christen in Deutschland, Frank- reich und Italien; aber er fand taube Ohren. Nur die Genueser schickten einige hundert Mann. »Sonst war der Kaiser auf sich selbst'angewiesen. Die Anstalten znr Vertheidigung wurden getroffen, so gut es sich thun liess. Der Hafen wurde durch starke Ketten gesperrt. Ohne den Hafen aber war die Stadt nicht zu gewinnen. Muhammed liess sich nicht

9. Lesebuch für die Volks- und Bürgerschulen in Mecklenburg-Schwerin - S. 226

1867 - Rostock : Hirsch
226 dort stehen. Eine Wölfin hörte die Kleinen schreien, eilte hinzu und säugte sie, bis ein königlicher Hirt kam und sie beide mit nach Hause nahm. Dieser Mann zog sie auf als seine Kinder und nannte sie Ro mulus und Rem ns. Als die Knaben zu Jünglingen herangewachsen waren, ent- deckte ihr Pflegevater ihnen ihre Herkunft und was mit ihnen vor- gegangen war. Darüber wurden beide höchlich erbittert und be- schlossen, an ihrem Oheim Rache zu nehmen. Sie sammelten eine Schar von jungen Leuten um sich, überfielen unversehens den Amu- lius, tödteten ihn und setzten ihren Großvater Numitor wieder auf den Thron. In freudiger Erkenntlichkeit für den geleisteten Dienst schenkte dieser seinen Enkeln ein Stück Land an der Stelle, wo die Wanne ans Land geschwommen war, und erlaubte ihnen, dort eine Niederlassung anzulegen. An den Usern der Tiber, in einer Gegend, wo sieben Hügel nahe bei einander lagen, erbauten jene beiden mit ihrent Anhange sich Hütten, umgaben sie mit Mauern und zogen ein. Nun entstand die Frage, wer von beiden Brüdern Herr sein und dem neuen Orte den Namen geben sollte. Darüber entspann sich ein Streit; die Parteien wurden handgemein, und im Gedränge wurde Remus erschlagen. Romulus war nun unbestrittener Herr; aber das neue Regiment war mit Bruderblut eingeweiht worden. Also soll Rom entstanden sein, die Stadt des vterten und ge- waltigsten Weltreiches, das mit eisernem Scepter über die Völker der Erde herrschte. Solches ist geschehen im Jahre 754 vor Christo, als Salmauassar Köttig von Assyrien war. 13 Die punisclien Kri ge. An der Nordseite von Afrika, da, wo jetzt Tunis liegt, wohnte das mächtige Volk der Karthager, die früher von den Phöniziern ausgegan- gen waren und sich in Afrika angebaut hatten. Wegen ihrer Herkunft wur- den sie auch Punier genannt. Karthago war, wie die Mutterstadt Tyrus, eine Handelsstadt und durch den Handel außerordentlich reich geworden. Ihre Schiffe bedeckten die Meere; ihre Flagge war in jedem Hasen wohlbe- kannt. Aber die Punier hatten keinen feinen Ruhm in der damaligen Welt; denn sie hingen auch dem scheußlichen Götzendienst der Phönizier an und gal- ten überall als habsüchtige, grausame und treulose Menschen. Wie die mei- sten Handelsstaatcn, führten sie ihre Kriege größtenteils mit Miethstruppen, woran sie nie Alangel hatten, weil sie reich waren und gut bezahlten. Im Laufe der Zeit hatten sie ihre Herrschaft über Nord-Afrika und Süd-Spanien ausgedehnt und gingen nun damit um sich auch die schöne und fruchtbare Insel Sicilien zu unterwerfen. Aber hier fanden sie ihr Ziel. Die Römer, die sich inzwischen ganz Italien unterworfen halten, waren durchaus nicht Willens, Sicilien den Karthagern zu überlassen. Von je hatte ihr Sinn auf immer neue Eroberungen gestanden. Mit Freuden ergriffen sie daher die Gelegenheit, ein Heer nach der Insel hinüberzuwerfen, als ein

10. Deutsche Geschichte - S. 30

1881 - Straßburg : Schultz
30 Gegenwirkung des ostrmischen Reiches. Ende der Vlkerwanderung. leichter verteidigt werden konnten. Rom, Ravenna, Genua, Neapel gehren zu diesen griechischen Besitzungen. Die Gesamtheit derselben fhrte den Namen Exarchat, d. h. Auenland, dessen Verwaltung in Ravenna ihren Sitz hatte. Aber auch hier galten oft die ein-heimischen Herren mehr als der ferne Kaiser, und besonders in Rom erlangte der Papst nicht nur fast vollstndige Unabhngigkeit vom Kaiser, sondern auch einen berwiegenden Einflu auf die Bischse des Westens. Niemand hat diese Entwicklung mehr befrdert, als 590-604 Gregor der Groe (590604), der mit strenger Rechtglubigkeit und aufrichtiger Frmmigkeit eine seltene staatsmnnische Geschicklich-feit vereinte. So bekehrte er mit Hilfe der Theudelinde, der Ge-mahlin des Autharis und spter des Agilulf, einen groen Teil der wilden Langobarden zur Lehre des Athanasius und bahnte so die Bekehrung des ganzen Volkes an. Den grten Triumph aber feierte Gregor durch die Bekehrung der heidnischen Angeln und Sachsen durch seinen Missionr Augustinus (597), die sich nun rhmend die Taufkinder des Papstes nannten. 711 4. Untergang des Westgotenreiches (711). Auch die Westgoten ent-gingen nicht dem Schicksal der meisten Deutschen auf rmischem Boden. Zwar hatten sie nach Besiegung der Sueben sich die ganze Halbinsel unterworfen, aber zugleich war auch die Macht des Adels in einer Weise gestiegen, welche die Knigsmacht auf das uerste beschrnkte. Daher wurden die Grundfesten des Reiches durch innere Zwistigkeiten untergraben; es war nicht mehr fhig, einem ernstlichen Angriffe zu widerstehen. Und dieser Angriff erfolgte von einem Volke, dem noch kein Feind hatte Widerstand leisten knnen. Mohamed, der Sohn des Abdallah, ein Araber, war als der Stifter einer neuen Religion in Mecca aufgetreten und hatte, nachdem seine ersten Versuche ge-622 scheitert, von Medina aus (dorthin flieht er 622 Hedschrah) alle Stmme des weiten Arabiens zu einem mchtigen Staate vereinigt 632 (f 632). Seine Nachfolger (Khalifen) betraten wie er die Bahn der Eroberung und der Bekehrung durch die Waffen. Ihrem unwider-stehlichen Kampfesmute erlag das persische Reich; Syrien und Jeru-salem, einen groen Teil Kleinasiens, Aegypten und die ganze Nord-kste Afrikas mit Karthago entrissen sie den Griechen. Vom Indus und Jaxartes bis zu den Sulen des Hercules erstreckte sich das Reich der Khalifen. Bald erfolgten ihre Angriffe auch auf Europa; zweimal belagerten sie Constantinopel ohne Erfolg. Wenige Jahre vor der zweiten dieser Belagerungen hatte Tarik (Gebe! al Tarik der Berg des Tarik, Gibraltar), eingeladen durch die 7j1 Zwisgkeiten der Westgoten, den Boden Spaniens betreten (711). In der siebentgigen Schlacht bei Xerez de la Frontera fiel der letzte Westgotenknig, Roderich. Musa, der mit greren Heeresmassen nachrckte, eroberte darauf mit leichter Mhe ganz Spanien; nur in den nrdlichen Gebirgen des heutigen Asturiens behauptete sich unter Pelayo ein kleines christliches Reich.
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