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1. Heimatskunde von Elsaß-Lothringen für Schule und Haus - S. 8

1910 - Straßburg : Bull
8 § 4. Die Vogesen, (und kleine) Hohnack bei Münster, der Tännchel bei Rappoltsweiler, der Ungers- berg bei Andlan, der Climont bei Saales, ferner die Berge, welche die Hohkönigs- bürg und die Frankenburg bei Schlettstadt tragen, aus Sandstein. Ferner tritt er zwischen Weiler- und Brenschtal als östliche Begrenzung des Hochfeldes auf im Odilieuberge und Mäuuelsteiu. Nördlich vom Brenschtal haben wir eine zusammenhängende Buutsaudsteiudecke bis zur Grenze des Gebietes und darüber hinaus. Man unterscheidet in unserem Lande besonders drei Glieder des Buntsandsteins. Der Hauptbuntsandstein (Vogesensandstein) ist die untere Stuse, er liefert die meisten Sandsteinbänke in den Vogesen. Von unten nach oben wird er grobkörniger, er ist unten weiß, dann auch gelb, hellrot, violett, braun, gefleckt ltigersandstein) oder geflammt. Manche Schichten haben Neigung zur Felsbildung. Deshalb und weil dieser Sandstein viele Burgruinen trägt, hat er auch den Namen Nuinensandstein erhalten. In diesem Sandstein liegen die vielen Burgruinen bei Niedeibronn, z. B. Wasenburg, Falken- stein, Fleckenstein u. a. Auf den Hauptbuntsandstein folgt ein Konglomerat von oft 20 in Mächtigkeit, be- stehend aus verkittetem Quarzgeröll, Dieses Hauptkonglomerat befindet sich ent- weder auf dem Gipfel der Berge sz. B. auf dem Schneeberg, dem Katzenberg bei Schir- meck, dem Hohnack), es gewährt dann alten Burgen eine feste Unterlage, eine Stütze (z. B. Hohbarr bei Zabern, Girbaden bei Heiligenberg u. a.}, oder es bildet als steil abstürzende Felsen einen Gürtel um die Sandsteinberge, wie man es z. B. beim Odilien- berg und Männelstein sehen kann. Die dritte Stufe ist der obere Buntsandstein, dunkelrot, braunviolett, oft von öcherigem Aussehen, höher hinauf aber feinkörnig, tonig und glimmerreich. Siehe S. 33. dz) Das Rotliegeude kommt nördlich vom Brenschtal, vom Donon östlich bis nach Oberhaslach bei Urmatt vor und westlich in den Tälern der roten und weißen Saar. Quarzporphyr zeigt sich in „riesigen" Felsen bei der Rnine Nideck (Bei Oberhaslach), die auf ihm steht. In der Umgegend von Weiler im Weilertal findet sich ebenfalls Rot- liegendes. Der Sandsteinselsen des Ungersberges ruht ans ihm. Die Porphyre und Porphyrtuffe werden zu Bausteinen und Zur Straßenbe- schotternng verwendet. bt) Noch geringere Reste als das Rotliegende hat die obere Steinkohlen- sormation hinterlassen. In der Umgegend von St. Pilt bei Rappoltsweiler wurden früher Kohlen abgebaut, ebenso in der Umgegend von Weiler. a) Südlich vom Brenschtal haben wir es fast ausschließlich mit kristal- liuischeu Gesteiueu zu tun, Granwacken, Schiesern, Gneißen und mit Gra- niten. a4) An vielen Punkten sind die Granitkerne dnrch Abwaschung des Gneißes bloßgelegt, der Grauit nimmt mehr als den dritten Teil des Gebirges südlich der Arensch ein. Wir unterscheiden mehrere Massive. Das mittelste Massiv bildet etwa von der Grenze von Ober- und Unter- elsaß au bis zum Büssaugsattel den Kamm. Im Granit liegen also der Drümont, Felleringer Kopf, Große Winterung, Hohneck, Reisberg, Rotenbacher Kopf, Col du Bonhomme, die Schlucht. Am schmälsten ist die Zoue am Rainkopf; das Münstertal, das Tal der Weiß noch bis unterhalb der Mündnng der Bechine liegen ganz im Granit, der an mehreren Punkten bis znm Rheintal reicht. Dieser Granit hat dunklen Glimmer, große weiße Feldspatkristalle und wird Kamm- granit genannt.

2. Deutsche Geschichte - S. 16

1881 - Straßburg : Schultz
16 Die Urzeit. Befreiung Deutschlands. 5"B ! Vz" " verfiel. Aber auch Armin"e" fllte"w' kurzer Ze^sei^Schwal"^? mit "bemmtwen' Vlk7kn l5ne"r ^ua!n "V"d^"'^ fabnfk#t?tf#Se- imt,ftc; in Schlachten kmpfte e7mtt schwankendem Kriegsglck, im Kriege blieb er unbesieat 1" fpi/n/r.rei^te ?,7 Jahre, seine Machtflle 12 Jahre-frfj4 fin9eti li)n Barbaren in Liedern Den auch M st ffrim/1 Ii"? $lbe ^fleischten sich die Deutschen durch innere Knege aber dennoch gelang es den Rmern nie wieder in diesen Gegenden festen Fu zu fassen; ja während des Kampfes der drei Gegenkmser Galba, Otho, Vitellius, versuchte S bn 69 71 Sffl &? z^th au) die linksrheinischen Germanen und ml*"*,& verftw und mtpiatig Petilius Gevtah, der Feldherr des Vesvasiani, ^ brachte d, Bataver wieder zur Unterwerfung ,Ni "nus' ? 5- By'-hg- S-Wl-d- ani, Horns bis jnc Dltombttirog. (71375.) 67^toeitfidfcnetiia?M 6fv-f ^cklichste Jahrhundert der rmi- -.- ,?,t, Ss,5l1,,|Sr t "l"si:,a,:,:r sr,s s |Ļ.fiws5isrs"j? 'A;; ttj, ?f?^ihlmehlsei% ^eitoerfmunb andere Produkte des Landes (selbst Haare der Frauen zu Percken fr die rmischen Damen) gegen rmisches Geld, Wein, Kleider, Kostbarkeiten einzutauschen im" rfmifztt fs" ^linge ^nzeln und in ganzen Scharen rmischen Heere und gelten als die zuverlssigste Leibwache der

3. Deutsche Geschichte - S. 53

1881 - Straßburg : Schultz
Bildung des Volkes. Persnlichkeit Karls. 53 in deutscher Sprache abzuhalten. Auch die Knste fanden in Karl ihren Schtzer. Er verpflanzte die italienische Kirchenmusik nach Deutschland; seine Pfalzen zu Ingelheim, Nymwegen, Aachen, die mit Sulen, Skulpturen und Wandgemlden geschmckt waren, erregten allgemeine Bewunderung; noch steht der von ihm erbaute Dom zu Aachen. Neben der Pflege der Wissenschaften und Knste verga Karl die Untersttzung des Handels und Ackerbaues nicht. Auch hier wirkte er durch sein Beispiel; seine Gter waren Musterwirtschaf-ten nicht nur fr die Ordnung und geregelte Verwaltung, sondern auch fr neue Versuche (z. B. Einfhrung neuer Pflanzen) auf dem Gebiete der Landwirtschaft. Er lie sich den genauesten Bericht der den Ertrag seiner Gter geben und gab mit groer Sachkennt-nis die ntigen Anordnungen. Mit gleicher Sorgfalt frderte er Verkehr und Handel. Die Kaufleute standen unter dem besonderen Schutze des Knigs; Straen und Brcken wurden zur Erleichterung des Verkehrs (so- eine groe Brcke der den Rhein) angelegt. Wacht-trme und Leuchttrme am Meeresstrande errichtet. Durch einen groen Kanal von der Altmhl zum Main sollte das Gebiet des Rheins mit der Donau verbunden werden; allein wie in so vielen Dingen, stand auch hier Karl der seiner Zeit. Die Unersahrenheit der Werkleute machte die Ausfhrung unmglich. g. Persnlichkeit Karls. Von der Persnlichkeit und der Lebens-weise des groen Knigs im spteren Lebensalter entwirft uns sein Freund und Diener Einhard folgendes Bild: Karl war von breitem und krftigem Krperbau, hervorragender Gre, die jedoch das richtige Ma nicht berschritt denn seine Lnge betrug 7 seiner Fe seine Augen waren sehr groß und lebendig, sein Gesicht war freundlich und heiter. Er hatte einen festen Gang, eine durchaus mnnliche Haltung und eine helle Stimme, die jedoch zu der ganzen Gestalt nicht recht passen wollte; seine Gesund-heit war gut, bestndig bte er sich, nach der Sitte seines Volkes, im Reiten und Jagen, auch bte er seinen Leib fleiig im Schwim-men und verstand das so vortrefflich, da es ihm keiner darin zuvor that. Er kleidete sich nach vaterlndischer Weise. Auf dem Leib trug er ein leinenes Hemd und leinene Unterhosen, darber ein mit Seiden-streifen verbrmtes Wamms und Hosen; die Beine waren mit Binden, die Fe mit Schuhen bedeckt; im Winter schtzte er mit einem See-Hunds- und Zobelpelz Brust und Schultern; endlich trug er einen meergrnen Mantel und bestndig das Schwert an seiner Seite. Auslndische Kleidung verschmhte er; bei festlichen Gelegenheiten schritt er in einem mit Gold durchwirkten Kleide und mit Edelsteinen besetzten Schuhen einher, der Mantel war mit einem goldenen Haken zusammengehalten, auf dem Haupt trug er ein Diadem aus Gold und Edelsteinen. An andern Tagen unterschied sich seine Kleidung wenig von der gemeinen Volkstracht. In Speise und Trank war #

4. Deutsche Geschichte - S. 119

1881 - Straßburg : Schultz
Blte des Rittertums. 119 als im eleganten Auftreten, in Anzug und Kleidern bis zur Stutzer-haftigkeit sich zeigte. Den Hauptinhalt erhielt aber das Ritterleben durch die Poesie. Das 13. Jahrhundert ist die erste Blteperiode der deutschen Literatur. Die religise Begeisterung der Kreuzzge, das stolze Gefhl der Ueberlegenheit der die Nachbarnationen, welches zur Zeit der Hohenstaufen jeden Deutschen durchdrang, und das Wohlbehagen, welches hierdurch bei allen Stnden erzeugt wurde, wirkten zusammen, um diese Blte herbeizufhren. In jenen Zeiten wurden die groen Volksepen, das Nibelungenlied bort den Thaten und dem Tode des herrlichen Siegfried und der grausamen Rache, die seine treue Gemahlin an dessen Mrdern, dem König Gunther und dem grimmen Hagen genommen hat, und das Gudrunlied von der Treue der verlobten Braut gegen den Brutigam zusammengestellt. Ebenso wurden die alten Lieder vom Helden Dietrich von Bern und seinem Dienstmanne Hildebrand, die mit Riesen' und Drachen kmpften, und andere neu bearbeitet und im Volke gesungen. An den Hfen der Fürsten und Edlen trugen Wolfram von Eschenbach, der tiefsinnige Snger, sein groes Heldengedicht von Parzival und dem heiligen Gral, Gott-fried von Straburg seinen Tristan, Hartmann von Aue seinen Jwein vor, in welchen der Geist des Rittertums geschildert wird. Daneben besang eine unabsehbare Schar von ritterlichen Dichtern, die sogenannten Minnedichter, die Freuden der Liebe (Minne) und des Frhlings. Keiner hat unter diesen einen greren Ruhm erworben, als der edle Walther von der Vogelweide, der auch als begeisterter Snger von der Herrlichkeit des deutschen Vaterlandes und als treuer Anhnger des Kaisers im Kampfe gegen den Papst berhmt ist und an den Hfen Philipps, Ottos Iv und Friedrichs Ii ein gern gesehener Gast war. Mchtig frderten die Hohenstaufen diese Poesie, und Heinrich Vi, sowie Friedrich Ii und Konradin sind selbst als Dichter bekannt. Aber auch andere Fürsten blieben nicht zurck. Die herrliche Wartburg im Thringer-land wurde unter dem freigebigen Hermann der Mittelpunkt des deutschen Dichterlebens. Mit Hermann wetteiferten die Herzge von Oestreich, aus deren Landen eine Anzahl der trefflichsten Dichter stammte. Es war eine wahrhafte Frhlingszeit des geistigen Lebens; alle Lnder Deutschlands, von den Vogesen und den Alpen bis an die Ufer der Nord- und Ostsee, trugen ihren Teil bei und berall ertnten die Lieder in derselben Sprache; denn wenn auch damals, wie jetzt, verschiedene Dialecte gesprochen wurden, so sangen und dichteten doch alle in der wohlklingenden Sprache, die an dem Hofe der Hohenstaufen gesprochen wurde, die man die mittelhochdeutsche genannt hat. Aber wie der Frhling, ging auch die schne Zeit nur zu rasch vorber. Mit dem Untergange der Hohenstaufen hrte die Zeit des inneren Wohlbehagens auf. Die Fürsten dachten nur noch daran, ihre Lnder zu vergrern, und hatten keine Zeit und kein 1

5. Teil 5 - S. 176

1910 - Straßburg : Bull
176 Zeitraumes so mit Händen greifen wie an Hans Sachs. Er ist durchaus nicht unfähig seinen Stoff kunstvoll zu gestalten, er mag vielmehr das größte rein poetische Talent gewesen sein, das seit den Minnesängern bei uns auftauchte. Er hatte, obgleich Protestant, nicht das kriegerische Temperament eines Hutten, Murner oder Manuel, das von Kampf zu Kampf eilte. Ihm weckte nicht der Zorn die poetische Stimmung. Seine Seele blieb rein von Haß. Er wußte sich iu seinem Innern einen Tempel des Friedens zu erbauen, wohin die Stürme des Tags nicht drangen, und wo ihn die Muse besuchte. Aus dem Frieden der Seele floß ihm die Kraft des behaglichen Bildens. Er sah die Welt mit reinem Blick und mit selbstloser Versenkung; und was er beobachtet hatte, das wußte er auch iu Worte zu kleiden. Aber er versuchte vieles dar- zustellen, was er durchaus nicht beobachtet hatte, und er mutete jeder Dichtungsgattung jeden Inhalt zu: zahlreiche Stoffe behandelte er sowohl in gesungenen Strophen als auch in epischen Reimpaaren und drama- tisch, d. h. in dialogisierten Reimpaaren, leider nicht auch in Prosa, denn die Prosa seiner reformatorischen Flugschriften zeigt den gewandtesten Stil. Alle Formen hat er benutzt, um mannigfaltige Kenntnisse in weitere Kreise zu bringen. Er war insofern ein Lehrer seines Volks, und seine Lehre kam tröstend und versöhnend aus einem milden Gemüte. Dar- stellung und Betrachtung gehen bei ihm stets Hand in Hand: die erstere bringt er manchmal vorzüglich heraus, die letztere verfällt häufig ins Triviale. Seine eigentliche Kunst besteht im Schildern, und die wendet er überall an. Er schildert alles, was äußerlich wahrgenommen werden kann. Er schildert leblose Dinge, Beschäftigungen, Affekte. Er schildert in der Erzählung und im Drama. Nicht bloß er selbst beschreibt den Zorn eines Weibes, was sie dabei tut und wie sie aussieht, sondern auch im Fastnachtspiele sagt der Nachbar zum Manne des bösen Weibes, das auf der Bühne zornig vor uns steht: „Schau, wie ihr die Augen glitzern, wie sich ihr Angesicht verzerrt, wie sie mit den Zähnen knirscht, mit den Händen bebt, mit den Füßen stampft!" Lebhaft sieht Hans Sachs die Szenen vor sich, die seiner Einbildungskraft überhaupt zugänglich sind. Bei der Geschichte von dem schlafenden Krämer im Walde, dem die Affen seine Waren plündern, seine Stiefel ausziehen, seine Sachen beschmutzen, hat er sich in alle Zustände hineingefühlt und alles deutlich hingestellt: die Hitze, den schleppenden Krämer, die Waldesstimmung, den Schatten, die kühle Quelle, die zur Ruhe lockt, den Traum des Krämers, der ihm eine Dorfkirch- weih und reichen Erlös vorgaukelt, die- Verwüstung, welche die Affen anrichten, und den genauen Inhalt des Warenkorbes, den sie ausschütten. Es fällt ihm nicht ein, etwa nach der Manier der beschreibenden Dich- tung von vornherein zu sagen, was der Krämer auf dem Rücken trage, sondern das erfahren wir erst, sobald die Dinge wirklich zu Tage kommen:

6. Teil 5 - S. 178

1910 - Straßburg : Bull
178 alles mit zu großer Schnelligkeit vor uns vorübergeht und weder die Handlungen, noch die Personen, noch deren Leidenschaften, zur anschau- lichen Entwickelung gelangen. So geschieht es in seinen ersten Tragödien, der Lucretia und der Virginia, wie in den biblischen Dramen und den romantischen Stoffen, die er später dramatisierte. Man hat oft darüber gelächelt, daß der ehrliche Meister uns in seinen Personen immer wieder Nürnberger Bürger vorführt, mag er nun Stoffe aus dem Orient, aus dem griechischen und römischen Altertum oder aus dem vielgestaltigen Erzählungsschatze des Mittelalters behandeln. Dies ist es aber keineswegs, was seine dramatischen Leistungen herab- setzen könnte; hat doch selbst Shakespeare römische Bürger zu Londoner Pflastertretern gemacht, und haben doch die großen Maler des 15. und 16. Jahrhunderts die Männer und Frauen der Bibel in die Tracht ihrer Zeit gekleidet. Aber nichtsdestoweniger sind Shakespeare und Lukas Kranach große Künstler, weil sie unter dem Kostüme ihrer Zeit das all- gemein Menschliche in höchster Wahrheit und Lebendigkeit hervortreten ließen, weil sie jede Person, die sie zeichneten, in ihrer eigentümlichen Natur, in der ganzen Fülle ihres Lebens und ihrer Leidenschaften dar- stellten. Wenn wie die Marien am Kreuze Christi sehen, wenn wir die ganze Tiefe und Innigkeit des edlen Schmerzes sehen, der sich in jedem Zuge des Gesichts, in der Haltung und Stellung des Körpers, ja selbst in den Falten der Gewänder, mit aller Wahrheit ausspricht, so vergessen wir bald, daß sie einen Nürnberger Kopsputz tragen, und wir erblicken in ihnen die wahren Marien der biblischen Erzählung, d. h. die von innigem, seelenvollem Schmerze erfüllten Frauen, denen durch den Tod des Erlösers alle Lebensfreude geraubt ist. Ähnlich ist es auch mit den Personen des Hans Sachs. Allerdings tragen sie Nürnberger Gewand, aber dabei lassen sie auch scharfausgcprägte Eigenart ihres Wesens er- kennen, die den Verhältnissen des Stückes durchaus entspricht. Hans Sachs hat von 1514 bis 1569 gedichtet. Er hat nach seiner eignen Berechnung im Jahre 1567 schon 4275 Meistergesänge, 208 Schau- spiele, 1558 Schwänke, Fabeln, Historien, Figuren, Komparationen, Alle- gorien, Träume, Visionen, Klagreden, Kampsgespräche, Zeitungen, Psalmen und geistliche Gesänge, dazu 7 prosaische Dialoge, im ganzen also 6048 Werke und Merkchen verfaßt. 1576 ist er in seinem 81. Lebensjahre ge- storben. Vor wenig Jahren hat man die vierhnndertste Wiederkehr seines Geburtstags in Deutschland gefeiert, und seine Vaterstadt hat dem fleißigen „Schuhmacher und Poet dazu" ein schönes Denkmal errichtet. Das schönste Denkmal hatte ihm schon längst kein Geringerer als Altmeister Goethe gestiftet, der in der sinnigen Dichtung „Hans Sachsens poetische Sendung" sein feines Verständnis und seine gerechte Würdigung jeder mensch- lichen Erscheinung auch an dem ehrwürdigen Meistersänger bewährt hat.

7. Teil 5 - S. 10

1910 - Straßburg : Bull
10 12. Si fuorten riche spise, dar zuo guoten win, den besten den man künde vinden umbe’n Rin. ir ros diu stuonden seöne, si beten guot gemach. ir seif daz gie vil ebene: vil Kitzel leides in gescach... 13. An dem zwelften morgen, so wir hoeren sagen, beten si die winde verre dan getragen gegen Isensteine in Prünhilde lant: daz was ir deheinem niwan ') Sivride erkant. 2. Wie Sifrit erslagen wart. (Xvi. Aventiure) 1. Günther und Hagene, die recken vile balt2), lobeten mit untriuwen ein pirsen in den walt. mit ir scarpfen geren si weiden jagen swin beren unde wisende3): waz mühte küeners gesin?.. . 2. Si hiezen herbergen4) für den grüenen walt gen des wildes abeloufe, die stolzen jegere balt, da si da jagen solden, üf einen wert5) vil breit. dö was ouch körnen Sifrit: daz wart dem künege geseit. 3. Von den jagtgesellen wurden dö gar bestän die warte 6) in allen ende, dö sprach der küene man, Sifrit der vil starke: "wer sol uns in den walt wisen näch dem wilde, ir beide küene unde balt ?’ 4. ’Welle wir uns scheiden’, sprach dö Hagene, ’e daz wir beginnen hie ze jagene! da bi wir mügen bekennen, ich und die herren min, wer die besten jägere an dirre waltreise sin. 5. Liute und gehünde suln wir teilen gar: so ker’ löslicher swar 7) er gerne var. der danne jage daz beste, des sol er haben danc’. dö wart der jägere bitens) bi ein ander nicht lanc. 6. Dö sprach der berre Sifrit: ’ich hän der hunde rät9), niwan einen brachen, der so genozzen hat daz er die verte erkenne der tiere durch den tan. wir körnen wol ze jegede’, sprach der Kriemhilde man. 7. Dö nam ein alter jägere einen guoten spürehunt: er brähte den herren in einer kurzer stunt da si vil tiere funden, swaz der von lagere stuont, die erjageten die gesellen, so noch guote jägere tuont . . l l) außer 2) mutig 3) Büffel 4) die Herberge aufschlagen 6) Anstand 7) wohin 8) Verweilen 9) ich kann . . . entbehren 5j Insel

8. Teil 5 - S. 19

1910 - Straßburg : Bull
19 30. Do sprach er lougenliche: ‘da ich daz seif da vant, bl einer wilden widern da löste’z min hant. ich hän deheinen vergen hiute hie gesehen: ez ist ouch niemen leide von minen sculden hie geschehen.’ 31. Do sprach von Burgonden der herre Gernöt: ‘hiute muoz ich sorgen üf lieber friunde tot, sit wir der scifliute bereite nine hän, wie wir körnen obere, des muoz ich trurende stand 32. Vil lute rief dö Hagene : ‘leit nider üf daz gras, ir knehte, daz gereite '). ich gedenke daz ich was der aller beste verge, den man bi Rine vant: ja getrouwe ich iueh wol bringen über in Gelpfrädes lant.’ 33. Daz si deste balder koemen über fluot, diu ros si ane sluogen 2): der swimmen daz wart guot, wand' in der starken ünden deheine’z da benam. etlichez ouwete verre 3), als ez ir müede gezam. 34. Do truogen si zem sceffe ir golt und ouh ir wät, sit daz si der verte niht mohten haben rät. Hagene was dä meister : des fuort' er üf den sant vil manigen riehen recken in daz unkunde lant. 4. Wie si der schiltwaht pflügen. (Xxx. Äventiure) 1. Der tac der hete nu ende und nähet’ in diu naht. die wegemüeden recken ir sorge si ane vaht4), wann’ si solden ruowen und an ir bette gän. daz beredete Hagene : ez wart in sciere kunt getan. 2. Günther sprach zem wirte : ‘got läze iueh wol geleben. wir wellen varen släfen : ir sult uns urloup geben. > swenne ir daz gebietet, so körne wir morgen fruo.’ er seiet von sinen gesten vil harte vroelichen duo. 3. Dringen allenthalben die geste5) man dö sach. Volker der küene zuo den Hiunen sprach: ‘wie geturret6) ir den recken für die füeze gän? und weit ir’s iueh niht miden, so wirt iu leide getän. 4. So slah’ ich etelichem so swseren gigen slac, hät er getriuwen iemen, daz er’z beweinen mac. wan wichet ir uns recken! jä dünket ez mich guot. ez heizent allez degene und sint geliche niht gemuot1).’ 9 Pferdegeschirre 2) trieben mit Schlägen (ins Wasser) 9 trieb (eine Strecke) ab- wärts 9 beunruhigte 6) ist Objekt zu dringen (=. bedrängen) 6) wagt 7) und sind doch nicht gleich (mutig) gesinnt.

9. Teil 5 - S. 52

1910 - Straßburg : Bull
52 ich bin ze lange arm gewesen Ln minen danc ich was so volle scheltens, daz min ätem stanc: daz hat der künec gemachet reine und dar zuo minen sanc. 11, Selbstüberwindung. Wer sieht den lewen? wer sieht den risen! wer überwindet jenen und disen ? daz tuot einer, der sich selber twinget und alliu siniu lit') in huote bringet üz der wilde in staeter zühte habe2), geliheniu zuht und schäme vor gesten mugen wol eine wile erglesten3): der schin nimt dräte4) üf und abe. 12. Jugendlehren. Nieman kan beherten5) kindes zuht mit gerten: den man z’eren bringen mac, dem ist ein wort als ein slac. dem ist ein wort als ein slac, den man z’eren bringen mac: kindes zucht mit gerten nieman kan beherten. Hüetet iuwer zungen, daz zimt wol den jungen; stöz den rigel für die tür, lä kein boese wort da für. lä kein boese wort da für, (etc.) Hüetet iuwer ougen, offenbare und tougen6): lat sie guote site spehen7) und die boesen übersehen, und die boesen übersehen (etc.). Hüetet iuwer ören, oder ir sit tören: lat ir boesiu wort dar in, daz gunerets) iu den sin. (etc.) Hüetet wol der drier leider alze frier9): zungen, ougen, ören sint dicke schalchaft, z’eren blint (etc.). Dritte Periode: Neuhochdeutsch. 12. Sebastian Braut. Von Verachtung armut. (Aus dem „Narrenschiff" 1494.) Gelt narren sint auch über al Die lieber haben geltt dann ere; So vil, das man nit findt jr zal, Noch armut frogt yetz nyeman mer. >) Glieder 2) Hafen 3) erglänzen 4) rasch 6) dauerhaft machen 9) heimlich T) beobachten 8j verunehrt 9) zu ungebunden

10. Teil 5 - S. 184

1910 - Straßburg : Bull
184 Wege zur Marterstätte hört sie die Hammerschläge erschallen, mit denen Jesus ans Kreuz genagelt wird. In ihren unerschöpflichen Klagen mischt sich Rührendes und Schreckliches: der Wunsch mit dem Sohne, für den .Sohn zu sterben, der Rückblick auf einstige frohe Zeit, auf Mutterglück, auf Hoffnung und Erfüllung, die grauenvolle Gegenwart, eine Dornen- krone auf dem geliebten Haupte, der Glanz seiner Angen ,erloschen, die Wimpern vom Blute rot, bleich seine Wangen, bleich der rosenfarbne Mund, der einst so liebevoll zu ihr sprach und auch jetzt noch Trostes- worte für sie hat.... Je weiter wir in das 15. Jahrhundert vordringen, desto stärker wird das Behagen an komischen Figuren und die unbefangene Frechheit diese den geistlichen Spielen einzufügen, bis sich endlich die dramatischen Gattungen zu scheiden beginnen. Neben das Mysterium, das Stück religiösen Inhalts, treten Handlungen allegorischer Figuren mit mora- lisierender Absicht (z. B. Zwiegespräche zwischen Leben und Tod, zwischen Synagoge und Kirche, oder Gespräche des Todes mit den Figuren der verschiedenen Stände oder Lebensalter, die er zum Tanz abholt) und endlich die Possen und Narrenspiele, in denen sich das alte Volksspiel der Fastnacht in einer etwas kunstvolleren Form mit derbem Behagen breit machte. Was auf dem Lande in der bescheideneren Art des maskierten Umzugs der jungen Burschen verblieb, das gedieh in den großen Städten zum Umfang und der Einrichtung des Bühnenspiels, und vor allen scheint Nürnberg der Mittelpunkt der Lustigkeit gewesen zu sein. Dort finden wir nachweisbare Dichter von Fastuachtschwänkcn, während sonst die Urheber dieser Spiele sich im bescheidenen Dunkel halten; in Nürnberg schreiben Hans Rosenblüt und Hans Folz, die Vorläufer des berühmtesten von allen diesen Dichtern, des Hans Sachs. Strengere Form haben erst die Gelehrten dem deutschen Drama gebracht. Von ihren Studenten ließen sie römische Komödien aufführen und verfaßten selbst lateinische Stücke, die bei feierlichen Gelegenheiten in der Schule zur Darstellung kamen. Auch zur Übersetzung in die Muttersprache wendete sich der eine und der andere. Dann müßen Plautus und Terenz deutsches Gewand anziehen: die plautinischen Namen wurden durch deutsche ersetzt, und statt in der altrömischen Phrase bewegten sich Heinz, Lutz und Bärbel in deutschen Sprichwörtern und volkstümlichen Bildern. Aber diese Anfänge führten nicht weiter. Die Nürnberger Schauspieldichter kümmerten sich wenig um das Beispiel der gelehrten Übersetzer; das deutsche Drama behielt die eintönig klappernden Reim- paare bei und war daher von aller lebensvollen Freiheit der Sprache, von allem Reiz eines künstlerisch geführten Dialogs vorläufig abgeschnitten. Trotz diesen und andern Unvollkommenheiten der äußern und der innern Form jedoch war das Drama des 14. und 15. Jahrhunderts die ein-
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