Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Wege zum Staatsgedanken - S. 79

1912 - Straßburg i.E. : Bull
2. Konrad I. (911-918.) 79 2. Konrad I. (911—918.) Wo blieb der deutsche König, wenn ein Stamm in Not war? So haben wir gefragt. Da hat ums Jahr 911 ein Lerzog von Franken auf dem deutschen Throne gesessen; Konrad I. hat er geheißen. Ob der nicht geholfen hat? Ob er nicht seine Boten sandte zu allen Deutschen, ihnen zu sagen: Kommt alle und helft, die Ungarn sind ins Land gefallen? Seine Boten sandte er wohl. Klirrend in ihren Waffen sprangen sie in den Sattel. Stolz und breit prangte der Adler auf ihrem feinen Waffenrock, der Adler, das Zeichen des Königs. Lind nun jagten sie davon nach allen Richtungen. Vor allen großen Lösen hielten sie und überbrachten des Königs Befehl, sich zum Kampfe zu rüsten und an einen bestimmten Platz zu kommen. Mit Jubel wurden sie empfangen. Lange standen die Lofbewohner noch und riesen freudig durcheinander: „Anser Lerr läßt uns rufen". Dann ging's ins Laus, und nun hörte man's klirren und klingen dadrinnen. Die Waffen wurden gerüstet. Nun also. Da war's ja gut. Warum sind denn die deutschen Stamme nicht Meister geworden über ihre Feinde? Das können uns die Königsboten sagen. Wir wollen ihnen folgen. Eine Zeit- lang ritten sie so von Los zu Los, tagelang. Endlich kamen sie weit weg vom Schlosse ihres Königs. Da sing ein anderes Herzog- tum an. Nun konnte das Pferd lange traben, ohne anzuhalten. Los um Los tauchte vor dem Reiter aus, aber er hielt den Lauf seines Rosses nicht an. Die Bewohner traten wohl heraus. Aber sie kümmerten sich nicht viel um ihn. „'S ist ein Königsbote", sagten sie, „er wird zum Lerzog wollen". „Da kommt er gerade recht", meinte ein anderer, „unser Lerr hat den König nicht besonders lieb". „Wird ihn wohl wieder zur Leerfahrt entbieten", lachte ein Dritter, „werden uns wohl hüten, für den Franken ins Feld zu ziehen". So sprachen die Männer in den Lösen. Der Königsbote hörte nichts davon, er schaute nicht rechts noch links. Immer weiter ließ er sein starkes Roß laufen, bis er endlich vor einem größeren Schlosse hielt. Da wohnte der Lerzog von Sachsen. Nicht eben freundlich empsing dieser den Boten, und ob er kommen werde zum Krieg, sagte er erst garnicht. Als aber der Bote fort war, da verkündete er laut den Männern, die im großen Saale um ihn standen: „Wir bleiben zu Laus". Das war denen recht, und jubelnd stimmten sie ihm bei.

2. Wege zum Staatsgedanken - S. 81

1912 - Straßburg i.E. : Bull
2. Konrad I. (911-918.) 81 darf. Wohl ist jeder nur ein ganz kleiner Teil des großen deutschen Leeres, aber auf jeden kommt es an. Je kräftiger, je klüger jeder ist, desto besser kann er dem Vaterlands helfen, desto mehr kann ihn das Vaterland brauchen. Darum sind auch unsere Soldaten so stolz. Jeder weiß: Auch auf mich kommt es an. So ist unser Leer ein starker Schutz für Kaiser und Reich, für die deut- schen Männer aber eine gute Schule. Sie werden aber nicht nur stark und kräftig in dieser Schule, sie lernen nicht nur stolz das Laupt erheben, weil es auf jeden von ihnen ankommt. Durch den Dienst im Leere lernen sich auch die verschiedenen deutschen Stämme kennen. Da kommen in einem Regiments oft Rheinländer und Pommern, Badener und Württemberger zusammen. (Aus- hebung in dem Bezirk, in dem der Wehrpflichtige eben wohnt.) Anfangs ver- stehen sie sich wohl nicht ganz gut, denn jeder spricht ja etwas anders. Bald aber gewöhnen sie sich aneinander, fühlen, daß sie Brüder sind. Wenn es zur Zeit Konrads einen solchen Leeresdienst gegeben hätte! Wie gut wäre es gewesen. Aber da kamen ja die Krieger der einzelnen Stämme nicht zusammen, Sachsen zogen nur mit den Sachsen, Franken nur mit den Franken u. s. f. And wenn die Leerhaufen verschiedener Stämme einmal zu- sammen kamen, dann maßen sie einander mit feindseligen Blicken, und es be- durfte nur eines geringen Anlasses, so war der Streit da. Gewiß lag es auch an Konrad selber, daß er nicht Meister wurde über den stolzen Sachsenherzog. Er war nicht kraftvoll, nicht kühn genug zum Kampfe gegen den trotzigen Sachsen. Das war sein Anglück. And gewiß hat er selber eingesehen, daß er dem Sachsen nicht gewachsen war. Das nagte dem König an der Seele. Wie oft mag er gesonnen und gedacht haben: Was fange ich an, um diese trotzigen Deutschen einig zu machen? Die Gedanken be- schäftigten ihn noch, als er auf dem Totenbette lag. Da waren alle die vornehmen Männer aus Franken um sein Bett versammelt. Da sah er vor allem seinen stolzen Bruder Eberhard. Er sah, wie dieser Bruder voller Gedanken war, wie stolz er ging, wie er an das dachte, was geschehen würde, wenn nun der König tot sein würde. Wenn auch Eberhard nicht sprach, der todkranke König hat seine Gedanken erraten. Er wußte, — die gehen nach der Königs- krone ! Wie gerne hätte er sie ihm gegönnt, diesem treuen Bruder, der so tapfer an seiner Seite gekämpft hatte. Es schnitt ihm in die Seele, wenn er dachte, wie Eberhard traurig sein würde, wenn er die Krone nicht erhielt. Aber über alles ging ihm doch das Reich. Oft lag er stundenlang still auf dem Lager. Seine Augen schauten ins Weite. Er sah es einig, dieses trotzige, widerspenstige Volk der Deutschen, sah sie brüderlich geschart um einen mächtigen König, der Schrecken ihrer Feinde; er sah das deutsche Land blühen And gedeihen unter dieser Königsgewalt. So mußte es kommen, Lauptmann, Wege zum Staatsgedanken. 6

3. Wege zum Staatsgedanken - S. 90

1912 - Straßburg i.E. : Bull
90 Die Geschichte des alten Reichs bis zum Dreißigjährigen Krieg. Gottlob, die Sachsenkaiser haben nicht umsonst gelebt und ge- stritten. Die deutschen Stämme hatten Freude an ihrem Reich; sie wollten einig bleiben. — Aber wer sollte König werden? Es mußten doch alle Deutschen diesen König wollen, sonst gab es gleich wieder Zank und Streit unter ihnen. Da sind sicher viele gewesen, die die deutsche Krone gerne für sich gehabt hätten. Za, es hätte leicht zu einem Kampf der Stämme gegeneinander kommen können dieser Krone wegen. Die Sachsen haben sie doch sicher nicht gerne hergegeben, nachdem über 100 Zahre lang Sachsen Kaiser gewesen sind. Änd die Franken? Die konnten schließlich sagen: Wir haben die Krone den Sachsen nur gelassen, weil der sterbende Konrad es so gewollt hat. Aber es waren ja auch noch andere da, die Schwaben, die Bayern, die Lothringer. Die konnten vorbringen: Nun sind Franken und Sachsen Könige gewesen, jetzt muß einmal ein Bayer, ein Schwabe oder ein Lothringer König werden. Glücklicherweise drohte der Streit nur, es kam nicht dazu. Einer der neuen Fürsten des Reichs, der Erzbischof von Mainz, verhütete ihn. Er war als Erzbischof sehr angesehen, und als er die deutschen Edeln zur Königswahl in die Rheinebene zwischen Worms und Mainz rief, da rückten von allen Seiten Tausende stolzer, deutscher L-erren an. Tagelang leuchtete es von glänzenden Panzern und schimmernden Äelmen und Schilden auf den Äöhen, die diese Rheinebene einschließen. Tagelang tönte das Klirren der Waffen, das Stampfen der Pferde und der laute Schall der Stimmen durch die sonst so stillen Wälder. Drunten aber in der Ebene selber erhob sich rasch ein buntes Zeltlager (es war Sommer). Da unten war Deutschlands Kraft versammelt um den deutschen Strom zur Wahl eines deutschen Königs. Wir meinen, wir sähen sie vor uns, die markigen, festen Gestalten im Schmuck ihrer Waffen. Wie stolz ihr Gang! Wie königlich ihr freies, deutsches Wort! Das war ein wirklicher deutscher „Reichstag". Die Versuchung liegt nahe, hier den heutigen Reichstag in Parallele zu stellen. Man läßt die Gelegenheit am besten ungenützt vorüber gehen. Je jünger das Kind, desto „autokratischer" ist es, desto mehr leuchtet ihm die Not- wendigkeit einer durch nichts beschränkten Kaisergewalt ein. Die Notwendigkeit einer Teilung der staatlichen Gewalten im konstitutionellen Staat sieht es noch nicht ein. Das kommt später. Aber wie wollen die Tausende einig werden? Natürlich wird es kommen wie gewöhnlich: Keiner wird sich dem andern beugen wollen.
   bis 3 von 3
3 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 3 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 1
3 0
4 33
5 8
6 4
7 9
8 0
9 0
10 18
11 0
12 0
13 0
14 0
15 4
16 2
17 3
18 0
19 2
20 0
21 0
22 2
23 0
24 4
25 2
26 0
27 0
28 1
29 9
30 0
31 0
32 0
33 1
34 8
35 1
36 0
37 39
38 8
39 16
40 2
41 5
42 0
43 1
44 0
45 10
46 3
47 1
48 4
49 9

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 7
2 0
3 1
4 0
5 0
6 0
7 3
8 0
9 11
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 4
17 15
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 1
36 0
37 2
38 0
39 0
40 0
41 1
42 0
43 0
44 0
45 6
46 0
47 0
48 0
49 0
50 0
51 0
52 0
53 0
54 0
55 0
56 1
57 0
58 0
59 2
60 3
61 1
62 0
63 0
64 0
65 0
66 0
67 0
68 4
69 0
70 0
71 0
72 0
73 0
74 0
75 0
76 1
77 3
78 0
79 0
80 0
81 0
82 2
83 19
84 0
85 0
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 0
92 5
93 0
94 4
95 0
96 0
97 0
98 3
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 0
5 0
6 0
7 0
8 0
9 0
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 1
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 1
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 0
47 0
48 0
49 0
50 0
51 1
52 0
53 0
54 0
55 0
56 0
57 0
58 0
59 1
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 0
67 0
68 0
69 0
70 0
71 0
72 0
73 0
74 0
75 0
76 0
77 0
78 0
79 0
80 0
81 3
82 0
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 0
92 0
93 0
94 0
95 0
96 0
97 0
98 0
99 0
100 0
101 0
102 1
103 0
104 0
105 0
106 0
107 0
108 0
109 0
110 0
111 0
112 2
113 0
114 0
115 0
116 0
117 0
118 0
119 0
120 0
121 0
122 0
123 0
124 0
125 0
126 0
127 0
128 0
129 0
130 0
131 0
132 0
133 0
134 0
135 0
136 0
137 0
138 0
139 0
140 0
141 0
142 0
143 0
144 0
145 0
146 0
147 0
148 0
149 0
150 0
151 2
152 0
153 0
154 0
155 0
156 0
157 0
158 0
159 0
160 0
161 0
162 0
163 0
164 0
165 0
166 0
167 0
168 0
169 0
170 0
171 2
172 0
173 0
174 0
175 0
176 0
177 0
178 0
179 0
180 0
181 0
182 0
183 1
184 0
185 0
186 0
187 0
188 0
189 0
190 0
191 0
192 0
193 0
194 0
195 0
196 0
197 0
198 0
199 0