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1. Neue Landeskunde des Königreichs Württemberg - S. 33

1911 - Stuttgart : Holland & Josenhans
— 33 — den Kasernen der Stadt ist die große Insanteriekaferne an der Rotebühlstraße die größte. Auf einer Halbinsel des Feuersees erhebt sich die schönstgelegene Kirche Stuttgarts, die herrliche Johanneskirche. Unter den katholischen Kirchen ist die gotische Marienkirche die schönste. Stuttgart ist aber auch eine Stadt der Schulen. Neben vielen Volks- und Mittelschulen hat es höhere Mädchenschulen, Realschulen, Gymnasien, eine Baugewerkschule, eine technische Hochschule, eiu höheres Lehrerinnenseminar, eine tierärztl. Hochschule, ein Konservatorium für Musik, eine Kunstschule, eine Kunstgewerbeschule, Handelsschulen, eine Fraueu- arbeitsschule usw. Außerdem dienen der Geistesbildung die Theater, allen voran das Königl. Hoftheater, die verschiedenen wissenschaftlichen Gamm- lungen, die vielen, namentlich winters stattfindenden Konzerte, Vorträge usw. Stuttgart hat ferner eine bedeutende Industrie. Es ist zwar keine rußige, rauchumnebelte Fabrikstadt, doch hat es bedeutende Maschinenfabriken, Trikotwebereien, viel Möbelindustrie und Klavier- fabrikation. Außerdem ist Stuttgart der größte Buchdruck- und Buchhandels- platz Süddentfchlands. Für deu Verkehr war Stuttgarts Lage in einem abgeschlossenen Tal- kessel wenig günstig. Die Stadt verdankt ihr Emporkommen rein der Fürsorge der württ. Landesfürsten und der Rührigkeit ihrer Bewohner. Durch Tunnels führen die wichtigsten Eisenbahnen des Landes herein: die württ. Hauptbahn von Bretten nach Ulm und Friedrichshafen, die Gäu- bahn, die Schwarzwaldbahn, die Remsbahn, die Murrbahu, die obere und die untere Neckarbahn. Den Verkehr mit der Filderebene vermittelt die Zahnradbahn nach Degerloch. Elektrische Bahnen durchkreuzen die Stadt nach allen Richtungen und führen auch iu die Vororte hinaus. Läugst schon reicht der Hauptbahuhof, auf dem täglich mehr als 200 Personenzüge ein- und ausfahren, für den gewaltigen Verkehr nicht mehr, weshalb ein neuer, größerer Bahnhof im Ban ist. Die 280000 Einwohner brauchen täglich eine Menge von Lebensmitteln, die vom Gän, vom Langen Feld und Schmidener Feld, von der Filderebene, dem Neckartal und noch Weiterher nach Stuttgart kommen. Stuttgart ist eine gnte Absatzstelle für das ganze Land. Erzeugnisse der Industrie kommen nach Stuttgart herein, und um- gekehrt werden Stuttgarts Industriewaren hinaus verschickt. Die Eisen- bahneil bringen aus allen Himmelsgegenden die Rohstoffe (Eisen, Holz, Baumwolle usw.) sür die Fabriken, und Tausende von fleißigen Arbeitern und Arbeiterinnen kommen in der Morgenfrühe ans der ganzen Umgegend Stuttgarts zur Arbeit iu die Fabriken und kehren spät abends ermüdet heim. Stuttgart ist der Mittelpunkt für das Erwerbs- und Verkehrs- leben Württembergs. 3. Der Strom- und Heuchelberg. a) Die Landschaft: Nördlich von der untern Enz erheben sich zwei fast gleichlaufende Hügelzüge, die durch das fruchtbare Zabergäu getrennt find, südlich von diesem der Stromberg, nördlich der Heuchelberg. An der Westgrenze Württembergs, bei Sterueusels, kommen sie ganz nahe zusammen; der Stromberg zieht von hier nach Osten, der Heuchelberg nach Nordosten. Der durch Neckar, Zaber und Enz begrenzte Stromberg endigt im Osten mit dem von einer Wallfahrtskirche gekrönten Michelsberg bei Bönnig-

2. Neue Landeskunde des Königreichs Württemberg - S. 51

1911 - Stuttgart : Holland & Josenhans
— 51 — Unter der Wasserarmut der Albhochfläche hatten in früheren Zeiten die Bewohner sehr zu leiden. Es fehlte ihnen an Quellwasser, und sie mußten daher das Regen- Wasser von den Dächern herab in Zisternen leiten. Diese waren 5—6 m tief und mit Ton oder Zement wasserdicht gemacht. Für das Vieh hatte man sogenannte Hülen oder Hülben, in welche das Regenwasser aus den Dorfgassen zusammenlief. Im trockenen Sommer war natürlich das Wasser der Zisternen oft ekelerregend und ungesund. Dann mußten die Leute mit ihren Wassertonnen die tiefen Täler aufsuchen und das Wasser stundenweit auf steilen Wegen auf die Höhe schaffen. In neuerer Zeit ist jedoch dem Wassermangel durch die staatliche Albwasserversorguug abgeholfen. Das Wasser wird aus den Flußtälern auf die Höhe der Alb gepumpt und in großen Behältern gesammelt. Von diesen gehen Leitungen nach den einzelnen Wohnorten, in Wohnhäuser und Ställe, und der Albbewohner weiß es sehr zu schätzen, daß er jetzt, wenn er Wasser will, nur den Hahneu öffnen darf. Etwa 75 000 Menschen haben an der Wohltat der Albwasser- Versorgung teil. Häufig kommen noch sogenannte Hungerbrunnen vor. Man der- steht darunter Quellen, die nur in sehr nassen Jahrgäugeu, wenn Mißwachs droht, ans unterirdischen Wasserbehältern gespeist werden. Ist dies der Fall, so stürzt aus ihnen oft ein reißender Strom hervor. Eine eigen- tümliche Erscheinung der Albhochfläche sind auch die Erdfälle. Dies siud kreisrunde Einsenknngeu, die durch Einbruch unterirdischer Höhlungen entstanden sind. An Döhlen ist die Alb überaus reich. Man zählt deren 70 größere, von denen die N e b e l h ö h l e bei dem Schlößchen Lichtensteiu die be- kannteste, die C h a r l o t t e n h ö hl e bei Hürben die längste und schönste ist. Dazu kommen noch viele kleinere Höhlen und Grotten. In vielen dieser Höhlen finden sich wundervolle Tropfsteinbildungen, die entweder nach Art der Eiszapfen von der Decke herabhängen oder vom Boden auf- wärts wachsen. Sie entstehen dadurch, daß das durch die Decke herab- träufelnde Wasser aufgelösten Kalk mit sich führt, der sich absetzt und beim Verdunsten des Wassers erhärtet. In diesen Albhöhlen hausten in der Vorzeit Tiere, die jetzt ausgestorben sind (Höhlenbär) oder nur noch int hohen Norden leben (Renntier). Daß auch der Mensch in vorgeschichtlichen Zeiten sie als Wohnung wählte, beweisen ansgesuudene Feuersteinwerkzeuge und Geschirrscherben (Weinlands „Rnlaman"). Die Albbewohner siud ein kräftiges, zähes Geschlecht. Zäh hängt der Älbler am Althergebrachten, er klebt an der Scholle und bebaut am liebsten seinen Acker. Zäh hängt er an den alten Sitten und Gebräuchen. Freilich die alten Trachten sind auch auf der weltentlegenen Hochfläche des Gebirges fast ganz verschwunden. Das junge Geschlecht hat längst an- gefangen, sich städtisch zu kleiden. Nur im Ulmer Land sieht man noch häufig beim männlichen Geschlecht schwarze, lederne Kniehosen, eine blaue Bluse über den Schultern und eine Zipfelmütze auf dem Kopf. Frauen und Mädchen tragen dort oft noch Häubchen mit langen, schwarzen Seiden- bändern, ein buntes Mieder und ein Nüster aus Granaten oder Glasperlen mit einem Anhänger um den Hals. Aus dem Härtsfeld fällt bei den Männern das kurze Wams aus dunklem Tuch mit einer langen Reihe von Rollknöpfen und der dreieckige Hut besonders auf. Im allgemeinen hat sich bei den Bauern auf der ganzen Alb das praktische blaue Überhemd am meisten erhalten. Das Kitma der Albhochfläche ist regen- und schneereich, windig und rauh. Die Alb ist eines der regenreichsten Gebiete Württembergs und

3. Neue Landeskunde des Königreichs Württemberg - S. 48

1911 - Stuttgart : Holland & Josenhans
48 Z u s a m 111 enfa s s u n g. Der Neckar ist die bedeutendste Wasserader unseres Landes. Er sammelt die Gewässer des Neckarlandes, des Nordwestabsturzes der Alb und eines großen Teils des württembergischen Schwarzwaldes. Dadurch hat er einem großen Teil unseres Landes seine heutige Oberflächengestaltung gegeben. In ununterbrochener, jahrtausendelanger Arbeit nämlich haben seine und seiner Zuflüsse Wasser ihre Talrinnen in das Land eingenagt und so das Landschaftsbild herausgestaltet, das uns alle entzückt. Im Verein mit seinen Zuflüssen bewässert der Neckar das anliegende Land. Er liefert seinen Anwohnern Nahrung (Fischfang) und bietet Gelegenheit zum Baden und Schwimmen. Er hilft ihnen bei der Arbeit «Mühlen, Fabriken, Flößerei usw.). Er ermöglicht und erleichtert den Verkehr (Schiffahrt, Straßeu und Eisenbahnen im Tal). Seit alter Zeit ist das Neckartal die Hauptstraße für den Binnenverkehr unseres Landes. Von Schwenningen bis zu seiner Mündung verläuft die Eisenbahn fast nn- unterbrochen in seinem Tale. Nur zwischen Tübingen und Nürtingen ist das Tal eisenbahnlos; die obere Neckarbahn tritt hier wegen der Industriestädte Reutlingen und Metzingen ins Albvorland über. Außerdem meidet die Bahn das enge Muschelkalktal zwischen Cannstatt und Besigheim. Bon Heilbronn an dient der Fluß der Schiffahrt. Bon jeher haben sich die Menschen mit Vorliebe in den Flußtälern an- gesiedelt. Hier fanden sie Schutz vor rauhen Winden, einen reichbewässerten, fruchtbaren Boden, Förderung ihrer Arbeit durch die Wasserkraft des Flusses und günstige Bedingungen für den Verkehr. Deshalb finden wir auch heute e i u e große Zahl der ältesten und a n f e h n l i ch st e n Städte Württembergs w i c die Perlen einer S ch nur au die Neckarlinie gereiht. Die Schwäbische Alb. Während der Schwarzwald sich an der Grenze unseres Landes erhebt, zieht das andere Gebirge Württembergs, die Alb, quer durch das gauze Land. Sie beginnt mit dem Lupfen und Hohenkarpfen im Südwesten des Landes, zwischen Neckar und Donau, und zieht, ein starkes Verkehrshindernis bildend, 170 Km lang und 20—40 km breit, in nordöstlicher Richtung, bis sie bei Bopfiugeu und Nördliugeu ins Bayerische übergeht. Ihr letzter Eck- pseiler ist hier der kahle Jpf bei Bopfingen. Im Südwesten ist sie am höchsten, nach Nordosten nimmt sie langsam an Höhe ab. Die Alb nimmt eine Fläche von 5000 qkm ein. Sie wird begrenzt im Nordwesten vom Neckarland, im Südosten durch die Hochebene von Oberschwaben. I. Das Landschaftsbild im ganzen. Die Alb besteht aus dem Jurakalk, und zwar unterscheidet man den unteren oder schwarzen, den mittleren oder braunen und den oberen oder weißen Jura. Der schwarze Jura oder Lias kommt für das Gebirge selbst nicht iu Betracht. Er bildet das mehr oder weniger ebeue

4. Neue Landeskunde des Königreichs Württemberg - S. 78

1911 - Stuttgart : Holland & Josenhans
- 78 Fahrt auf dem See recht ungemütlich werden. Sogar große Dampfschiffe snchen dann den schützenden Hafen auf. Der Schiffahrt hinderlich sind auch die dichten Nebel, die im Spätherbst und Winter oft über dem See lagern. Dann hallt das stoßweise erfolgende Geläute der Hafenglocken ängstlich über das Wasser, die Laternen werden ausgehängt, und von nah und fern ertönen die Sirenen der Dampfschisse. Nur im strengsten Winter gefriert der Boden- fee ganz zu; im letzten Jahrhundert geschah dies zweimal (1830 und 1880). Der seichte Untersee dagegen bedeckt sich fast jedes Jahr mit Eis. Das Wasser des Bodensees ist von glänzend grüner Farbe und sehr fischreich. Die kostbarsten Eßfifche sind die Blanselchen, Lachse, Hechte, Seeforellen usw. Der größte Fisch des Bodensees ist der Wels, der bis zu 1,25 m lang und einen Zentner schwer wird. In die Ufer des Bodensees teilen sich süns Staaten: Württemberg, Baden, Bayern, Österreich und die Schweiz. Am württembergischen Ufer liegt die schöne Stadt Friedrichshafen mit einem prächtigen Schloß, dem Sommerausenthalt unseres Königs. In der Nähe der Stadt sind die großartigen Bauanlagen für die Luftschiffe des Grafen Zeppelin. Auf würt- tembergischem Gebiet liegt auch das große Dorf Lau gen argen, wo die Argen in den Bodensee mündet. Zum bayerischen Gebiet gehört die freund- liche Jnfelstadt Lindau mit dem schönsten Hafen am Bodensee. Die süd- östliche, gebirgige Ecke am See gehört zu Österreich. Hier liegt die schöne Stadt Bregenz, über der sich der Gebhardsberg und der aussichtsreiche Pfänder erheben. Das ganze steile Südufer mit den Städten Rorfchach, Arbon und Romanshorn ist schweizerisches Gebiet. Am badischen Ufer liegen Konstanz, die größte Stadt am See, Überlingen und das hochragende Meersburg. Am Bodenfee münden 10 Bahnlinien aus, außerdem umgibt die fo- genannte Bodenseegürtelbahn den ganzen See. Die leichte Zugänglichkeit des Sees von allen Seiten, die dichte Besiedeluug der Ufer, der starke Fremdeuzuzug im Sommer und der Reichtum und die Mannigfaltigkeit der Bodenerzeugnisse in seiner Umgebung bewirken einen starken Verkehr. Etwa 40 Dampfschiffe dienen in erster Linie dem Personenverkehr. Trajekt- kähne, die 8—12 Eisenbahnwagen aufnehmen können, und fchwere Last- schiffe, von Schleppdampfern gezogen, führen Obst, Getreide, Gemüse, Holz, Vieh usw. von einem Ort des Ufers zum andern und tragen Fabrikwaren und Handelsgegenstände aller Art über den See. 3. Klima und Erzeugnisse: Die hohe Lage des südlichen Oberschwabens, die vielen Seen und Moore, die Häufigkeit des Waldes und die Nähe der Alpen geben dem südlichen Oberschwaben ein rauhes, feuchtes, regnerisches Klima. Das Oberland liegt hoch (höher als der Welzheimer Wald) und ist nach Norden und Westen ziemlich offen, so daß die kalten Nord- und die feuchten West- und Nordwestwinde ungehindert wehen. Die feuchte Luft staut sich an der Alpenwand, und die warmen Südwinde werden durch die Alpen aufgehalten. Es regnet daher viel, und feuchte, kalte Nebel bedecken häufig das Land. Der Winter bringt viel Schnee. Der Bodensee dagegen, die tiefste Stelle Oberschwabens (395 m), und das anliegende Gelände bis hinauf ins Schüssen- becken haben ein weit milderes Klima; nur sind auch sie sehr Niederschlags- reich.

5. Neue Landeskunde des Königreichs Württemberg - S. 93

1911 - Stuttgart : Holland & Josenhans
17. Die Erms bahn von Metzingen nach Urach. 18. Die Echazbahn von Reutlingen über Pfullingen, Hönau, Mün- i nach Schöttlingen. 19. Die Hohen zollern bahn von Tübingen über Hechingen, Ba- en, Ebingen nach Sigmaringen. 20. Die Donau bahn von Jmmendingen über Tuttlingen, Sigmarin- ei, Ehingen, Blaubeuren nach Ulm. 21. Die Brenz bahn von Ulm übel Langenau, Giengen a. Br., Heilenheim nach Aalen. 22. Die Algänbahn von Mengen und Herbertingen über Sanlgau, Auleudorf, Waldsee, Leutkirch uach Jsny, bzw. Memmingen (Kißlegg- Wangen). 23. Die Bodenseegürtelbahn um den Bodenfee herum. Dazu kommen noch zahlreiche kleinere Nebenbahnen und Privatbahnen. Wo die Eisenbahn nicht hinkommt, treten Post- und Kraftwagen, vor- zugsweise für Personenbeförderung, an ihre Stelle. Die Eisenbahnen haben den Verkehr auf dem Wasser nicht unnötig ge- macht, da es nicht allein auf die Schnelligkeit des Verkehrs ankommt. Der vorteil des Zvafferverkehrs besteht in seiner Billigkeit. Die Be- förderuug auf den Wasserstraßen umfaßt hauptfächlich Massengüter, Eisen und Kohlen. Der Schiffsverkehr kann aber in Württemberg leider nur auf dem Neckar von Heilbronn an (und auch hier uur in beschränktem Umfang) und auf dem Bodensee ausgeübt werden. Eine Kanalisiernng des Neckars bis ins Herz des Landes und späterhin der Großschiffahrtsweg Rhein—neckar—donau unter Benützung der Rems, des Kochers und der Brenz ist daher für unser Land ein dringendes Bedürfnis. Wir brauchen die Möglichkeit, Kohlen und Eifen billig ins Land zu schaffen. Ohne billigere Kohlen kann unsere rvürttembergische Industrie in vielen Artikeln den Konkurrenzkampf mit andern, günstiger gelegenen Staaten auf die Dauer kaum durchführen. In der gewerblichen Entwicklung ist Württemberg bereits hinter dem Durch- schnitt des Deutschen Reichs zurückgeblieben. Im Zusammenhang damit ist nnser Volkszuwachs ein geringerer als der des Deutschen Reichs, was hauptsächlich der starken Binnenwanderung nach anderen deutschen Staaten (infolge mangelnder Arbeitsgelegenheit) zuzuschreiben ist. Für den Postverkehr sind etwa 1600 Postanstalten mit 7000 Be- amten vorhanden. Telephon- und Telegraphendrähte ziehen ihr Netz nicht bloß über den Eisenbahnlinien, sondern auch über wohlgepflegten Straßen und tragen auf den Schwingen des elektrischen Funkens eine dringende Botschaft weit rascher in das entlegene Dorf als früher der Postbote. Der Telegraphenverkehr allein nmfaßt 5000 km Telegraphenlinien; viel dichter ist das Telephon netz. Die Länge der württembergischen Straßen beträgt etwa 15 000 km. Den Geldverkehr vermitteln die Banken, die in den beoeuteuderen Städten ihren Sitz haben. Zur Vertretung der Interessen der Industrie und des Kaufmannsstandes sind 8 Handelskammern verhanden, die in Stuttgart, Ulm, Heilbronn, Heidenheim, Reutlingen, Rottweil, Ravensburg und Calw ihren Sitz haben.

6. Neue Landeskunde des Königreichs Württemberg - S. 84

1911 - Stuttgart : Holland & Josenhans
— 84 — evangelische Teil der Bevölkerung wohnt vorzugsweise in den altwürttem- bergischen Gebieten, im Hohenlohischen und in den ehemaligen Reichsstädten, also inl wesentlichen im Neckarland einschließlich der Hohenloher Ebene, im Schwarzwald und auf der Nordhälfte der Alb. Vorwiegend katholisch sind das frühere österreichische Oberschwaben und der südliche Teil der Alb. Dazu kommen noch die Gegenden um den oberen Neckar bis Rottenburg, die Ellwanger Gegend und andere ehemals geistliche Gebiete. Die größeren Städte sind infolge der stetigen Zuwanderung von Fabrikbevölkeruug ihrem Religionsbekenntnis nach gemischt. 2. Abstammung und Mundart. Die Bewohner Württembergs teilen sich in Schwaben und Franken. Die Grenze zwischen beiden Volksstämmen zieht vom Oberlauf der Flüsse Murg und Enz durch die heutigen Oberämter Calw, Leonberg, Ludwigsburg, Marbach, Backnang, Gaildorf, Ellwangen. Die Schwaben nehmen V« der Bevölkerung ein. Sie zerfallen wieder in Oberfchwaben oder Oberländer und Niederschwaben oder Unterländer. Schwäbisch und Fränkisch sind in ver- schiedenen Abstufungen und Mischungen die Hauptmundarten des Landes. Im Südwesten des Landes wird Alemannisch gesprochen. Anderen Stämmen gehören an die einst aus Frankreich zugewanderten Waldenser in den Ober- ämtern Maulbronn und Leonberg (Villars, Pinache, Serres, Perouse usw.) und die aus Osterreich vertriebenen Protestanten in Freudenstadt. Die Schwaben sind im allgemeinen etwas langsam, zurückhaltend und wortkarg, aber besonnen und klar, sleißig und tätig, aufrichtig und von warmem Gemüt. Mit dem stark ausgeprägten Selbständigkeits- und Frei- heitssinn paart sich die altbewährte Tapferkeit, die Uhland in der „Schwäbi- fchen Kunde" so treffend gekennzeichnet hat. Die Gemütstiefe des Schwaben wird genährt durch den stillen Zauber der herrlichen Natur unseres Landes. Sie hat sich geoffenbart in so vielen herrlichen Söhnen des Schwabeulandes, wie Schiller, Wieland, Uhland, Kerner, Mörike n. a. Die Franken sind lebhafter, beweglicher, redefertiger und lebens- lustiger als die schwerfälligen Schwaben, aber im allgemeinen auch un- beständiger als jene. 3. Wirtschaftliche Verhältnisse. Bis über die Mitte des vorigen Jahrhunderts hinaus war die Land- Wirtschaft die Hauptbeschäftigung der Bewohner Württembergs. Würt- Lemberg war ein reiner Ackerbau st aat. Das ganze Wirtschafts- leben ruhte vorwiegend auf einer Grundlage, der Bebauung des heimischen Bodens. Unser Volk konnte sich nur bis zu der Volksdichte vermehren, die seine Landwirtschaft ertragen und ernähren konnte. Alle überschüssige Be- völkeruug mußte auswandern und sich in fernen Ländern, in Rußland, Ungarn, Palästina, Amerika usw. eine neue Heimat gründen. Aber mit dem Aufblühen der Industrie konnte die bisher überschüssige Bevölkerung Be- schäftignng finden, und die Auswanderung nach außerdeutschen Ländern ließ daher stark nach. Heute beschäftigt die Landwirtschaft nur noch 37,7 °/<> der Bevölkerung. Da Industrie und Handel, diese andere Säule unseres Wirtschaftslebens, zurzeit 50°'o der Bevölkerung umfaßt, so steht die Land- Wirtschaft unter den Erwerbszweigen unseres Landes jetzt erst an zweiter Stelle.

7. Kriegsbuch für die Jugend und das Volk - S. 159

1916 - Stuttgart : Franckh
159 Ein zum Taubenschlag umgebauter Pariser Automobil-Omnibus mit im französischen Heeresdienst stehenden Brieftauben und ihrem Wärter. tauben häufig, und das hier wiedergegebene Bild zeigt die Tiere in ihrem Feldquartier bezw. auf dem Dach eines eigens für sie hergerichteten Pariser Antomobil-Omnibnf-ses. Es ist nicht uninteressant, daran zu erinnern, daß in den vom Krieg betroffenen Ländern die Behörden schon wiederholt nicht nur das Halten von Brieftauben, sondern überhaupt von Tauben streng verboten haben, eine - Vorsichtsmaßnahme, die die Verwendung der Tauben zu Spionagezwek-ken verhindern sollte. Namentlich in Belgien, wo die Spionage ja bekanntermaßen in ausgedehntester Weise organisiert ist, war ein derartiges Verbot geradezu eine zwingende Notwendigkeit. Daß aber trotzdem noch insgeheim Brieftauben im englischen Spionagedienst stehen, wird am besten bestätigt durch ein vor kurzem in England erlassenes Verbot, das sich gegen das Erschießen oder Einsperren von Brieftauben richtet, weil diese „für gewisse Zwecke in Verbindung mit dem Dienst Seiner Majestät gebraucht werden". -z- Das Amselfcld (serbisch Kosovo Polje) ist eine etwa 50 km lange und 5—20 km breite, gutbevölkerte Beckenlandschaft im Jbargebiet. Es ist ein altes Kampffeld. Mehrmals schon stießen hier die Serben und die Türken aufeinander. Berühmt ist die Schlacht am St. Veitstage (15. Juni) 1389. An diesem denkwürdigen Tage traten die gesamten Streitkräfte der verbündeten Fürsten Stefan von Bosnien und Lazarus von Serbien, von Bulgarien unterstützt, an den Ufern des Labflüßchens den sie bedrohenden Türken entgegen. Da aber bei ihnen die Oberleitung nicht einheitlich war und ihre Gegner die bessere taktische Schulung hatten, so unterlagen sie. Dann fiel im Jahre 1448 Johannes Hunyadi, der Gubernator (Reichsverweser) "von Ungarn, mit etwa 24 000 Mann in Serbien ein und stieß auf dem Amselfelde mit den Türken zusammen. Am 19. Oktober wurden die Ungarn entscheidend geschlagen, und ihr Führer fiel nuf_ der Flucht in die Gewalt des Serbenfürsten. In den folgenden Jahrhunderten zogen wiederholt türkische Heere auf diesem Wege gegen Ungarn und Österreich heran und umgekehrt drangen später in den großen Türkenkriegen Kaiserliche Armeegruppen bis hierher vor. schließlich eroberte während des ersten Balkankrieges der serbische General Bozajankowitsch im Oktober 1912 das Amselfeld zurück und hielt am 9. Oktober in Prischtina seinen Einzug. Die militärische Bedeutung dieser rings von hohen, bewaldeten und schlecht Wegsamen Mittelge-birgs- oder Berglandsformen eingeschlossenen Gegend bilden die vielen Hanptver-kehrslinien, die hier alle zu einem Knotenpunkt zusammenlaufen: Gegen Süden, nach Mazedonien, führt eine Straße und eine Eisenbahn durch das Lepenaetal und den Engpaß von Kaschanik in das Wardartal über üsküb^nach Saloniki, gegen Norden laufen eine Straße und eine Eisenbahn längs des Jbartals in das Tal der westlichen Morava Beförderung eines schweren Geschützes auf schlechter, durch starke Holz-schwellen und Planken fahrbar gemachter Straße.

8. Kriegsbuch für die Jugend und das Volk - S. 126

1916 - Stuttgart : Franckh
126 portugiesisches Gebiet über und wurde tu Angola interniert. Erst von dem Tage an, an dem Botha seinen Fuß in Swakopmnnd auf deutsches Gebiet setzte, kommt ein größerer Zug in die bis dahin ziemlich verzettelten und planlosen Operationen. Er ging nicht eher vor, als bis er eine zehnfache Übermacht gegen die kleine deutsche Streitmacht versammelt und sie mit allem Nötigen reichlich ausgerüstet hatte, und unterbrach seinen Vormarsch stets so lange, bis seine Ingenieure genügend Wasser für Menschen und Pferde ausfindig gemacht hatten. Seine vorläufigen Ziele waren Keetmanshoop im Süden und Würdhnk in der Mitte unseres Schutzgebietes. Gegen jenes wurden drei Heeressäulen angesetzt: Ge- hindurch untätig bei Garub stehen blieb. Einer kleineren Abteilung von ihm, gelang es, die Verbindung mit der Südkolonne Deventers herzustellen. Die Ostkolonne hatte bei Rietsontein mit den Deutschen Fühlung gewonnen und drang nun über Hazmer weiter vor. Gegen einen solch übermächtigen Angriff von drei Seiten her konnte die deutsche Stellung iu Keetmanshoop nicht länger gehalten werden. Die Deutschen traten daher den Rückzug nach Norden längs der Bahnlinien an, nachdem sie Keetmanshoop geräumt und alle militärischen. Anlagen zerstört hatten. Bei Ka--bns gab es noch ein heftiges Nachhutgefecht, und ein Versuch Mackenzies, den Deutschen den Rückzug abzuschneiden, wurde vereitelt. Botha hatte sich in Walfischbai eine mit Ein Gespann von 40 Ochsen befördert ein schweres britisches Geschütz über den südwestafrikanischen Sand, ein auch in Afrika nicht alltägliches Bild. Nach einer Tonzeichnung von R. Oeffinger. neral Mackenzie sollte von Lüderitzbucht östlich vorgehen, Oberst Deventer andere Abteilungen über den Oranjefluß und Warmbad nördlich vorführen, Oberst Berrange mit Reiterei und leichter Artillerie durch die Kalahariwüste und das Karas-Gebirge vorstoßen. Die Kolonne Deventer fand nicht viel Widerstand, da den Deutschen angesichts der feindlichen Übermacht nichts übrig blieb, als ein langsamer Rückzug unter Zerstörung der Bahnlinie und aller vorhandenen Vorräte. Nachdrücklicheren Widerstand fand dagegen die Kolonne Mackenzie, die drei berittene Brigaden nebst den zugehörigen Batterien zählte, während Major Ritter ihr nur etwa 800 Mann mit einigen Geschützen und Maschinengewehren entgegenstellen konnte. Schon an der Wasserstelle Garnb geriet die englische Vorhut in ein Feuergefecht mit deutschen Truppen und wurde dann überraschend von anderen in der Flanke angegriffen. Ihr Führer fiel verwundet in deutsche Gefangenschaft. Sir Mackenzie nahm sich diese Lehre so zu Herzen, daß er einen vollen Monat allen Hilfsmitteln der Neuzeit reichlich ausgestattete Basis geschaffen, tastete anfangs aber nur zögernd vor. Dann aber erfolgte der Stoß so rasch und gewaltig, daß er das ganze Eisenbahnnetz in die Gewalt Bothas brachte und die Deutschen nicht mehr Zeit behielten, die Brücken zu zerstören. Er hatte dabei seine Armee ebenfalls in drei Heerhaufen geteilt. Der eine zog auf Karibik, der andere folgte der Bahnlinie nach Windhuk, der dritte drang im ausgetrockneten Bette des Swakopflufses vorwärts. Aber so schnell ging der Vormarsch nicht, die Deutschen leisteten in zahllosen kleinen Gefechten hartnäckigen Widerstand, so daß Botha erst am 2. Mai Otjimbingwe zu erreichen vermochte, mithin zur Zurücklegung einer rund 90 km betragenden Strecke nicht weniger als 43 Tage nötig hatte. Volle 2 km am Tag! Windhuk, die aufblühende Hauptstadt unserer Kolonie mußte schließlich aus ähnlichen Gründen wie Keetmanshoop kampflos geräumt werden, zumal von Süden her General Mackenzie in Eilmärschen heran-

9. Neue Zeit - S. 11

1897 - Stuttgart : Neff
11 ihren Inhalt verteilte man hei Misswachs an die Bevölkerung;. Der dritte Teil war zur unmittelbaren Nutzniessung der Masse bestimmt, jeder Haus- vater erhielt ein Stück Land, dessen Umfang bezw. Ertragswert sich nach der Grösse der Familie richtete, es war weder verkauf- noch vererbbar. Die Bevölkerung entbehrte jeder Freizügigkeit. Ein gewaltiger Apparat von Auf- sehern und Beamten (unter 1000 Hausvätern 118 stufenweise einander über- geordnete Beamte) und statistischen Aufnahmen ermöglichte diesen Staats- sozialismus. Aus geliefertem Rohstoff hatten die Unterthanen Zeug, Kleidung, Schuhe und Waffen u. a. für den Staat herzustellen, welche Arbeit jedoch nur Leute im Alter von 25—50 Jahren zu leisten hatten. Fahrten nach dem nördlichen Nordamerika, Spitzbergen und Nowaja Semlja. Von Island aus, das zuerst von irischen Kelten, aber über- wiegend von Norwegern besetzt worden war, wurde Grönland im Ix. Jahr- hundert von Normannen entdeckt und besiedelt, verscholl aber seit etwa 1400 immer mehr. Versuche, das nach 1000 von Island aus aufgefundene Winland (Massachusetts oder Neuschottland) zu kolonisieren, scheiterten. Bei einer Expedition, die Giovanni Cabotto (John Cabot), ein geborener Genuese und Bürger von Venedig, 1497 im Dienste Heinrichs Vii. von England machte, um einen nordwestlichen Weg nach Indien zu finden, erreichte er das Fest- land des nördlichen Nordamerika (wohl Labrador). Der Florentiner Verrazano befuhr in französischen Diensten 1524 die Ostküste Nordamerikas bis 500 n. Br. Der Franzose Cartier entdeckte den Lorenz-Strom und überwinterte 1535—36 bei Montréal. Aber der erste Versuch der fran- zösischen Kolonisation misslang. Von England aus wurden 1576—1632 Expeditionen zur Auffindung einer Nordwestpassage unter- nommen unter der Führung von Frobisher (1576—78), Davis (1585—87), Hudson (1607—10) und Baffin (1614—16). Die Engländer („moskowitische Gesellschaft“) machten auch seit 1553 Versuche, einen Nordostweg zu finden, und erreichten 1596 Nowaja Semlja; die Holländer, die seit 1584 das gleiche erstrebten, entdeckten 1596 Spitzbergen. [§ 5.f Die weltgeschichtlichen Folgen der Entdeckungen. Die Erweiterung des räumlichen Horizontes der europäischen Menschheit hatte allmählich eine Erhöhung des geistigen Lehens und eine Vertiefung der geistigen Arbeit zur Folge. Auch das materielle Leben Europas änderte sich nach und nach, indem ihm aus der neuen Welt bis da- hin in Europa unbekannte Kulturpflanzen : Kakao, Vanille, Tabak, Mais, Kartoifel zukamen und dann auch hier gepflanzt wurden, teils der alten Welt schon bekannte Kulturpflanzen sich in immer grösseren Mengen zum Verbrauch anboten, wie Baumwolle, Kohr- zucker, Reis, Kaffee, noch später die Zucht des Rindviehs (wie des Pferdes) und der Anbau von Getreide, die aus Europa ein- geführt worden waren, Ueberschiisse für Europa zur Verfügung* stellten. Für den Welthandel wurde jedoch Amerika erst seit dem Xvii. Jahrhundert von grösserer Be- deutung. Infolge der Entdeckung des Seewegs nach Ostindien war Lissabon (später auch Cadix) Welthandelsstadt geworden. Mittelpunkt für den Verkehr mit Amerika wurde Sevilla als Sitz

10. Neue Zeit - S. 384

1897 - Stuttgart : Neff
384 Ziehung der Besatzungstruppen aus Frankreich beschlossen. Eine völlige Verschiebung der europäischen Politik wurde durch den griechischen Unabhängigkeitskampf (1821—29) her- beigeführt. Die Fortschritte in der inneren Verwaltung Preussens 1815—30. Preussen ordnete mit Erfolg Finanzen undvolkswirtschaft, sowie seinunterriphtswesen (jedoch ohne ein Unterrichtsgesetz), während die einheitliche Organisation in der Verwaltung nicht durchgeführt wurde : die acht (anfangs zehn) Provinzen wurden unter Oberer äsidenten gestellt, deren Wirkungskreis die Kabinettsordre vom 8. November 1817 regelte; aber der Plan einer Gemeinde- und Kreisordnung für die ganze Monarchie scheiterte an der Verschiedenheit der Verhältnisse im Osten und Westen. Als höchste beratende Behörde wurde März 1817 der Staatsrat eingesetzt. 1816 wurden alle Binnenzölle aufgehoben und die Salzsteuer für die ganze Mon- archie durchgeführt, 26. Mai 1818 das von Generalsteuerdirektor Maassen (1880—84 Finanzminister) entworfene Zollgesetz (mit loprozentigem Schutz- zoll auf Manufakturwaren und 20prozentigem Finanzzoll auf Kolonialwaren, aber Zollfreiheit für Rohstoffe) eingeführt; von inländischen Verbrauchsartikeln wurden ausser Salz Spirituosen und Tabak besteuert; nach dem Steuergesetz von 1820 wurde ausserdem Grund-, Klassen-, Mehl-, Schlacht-, Gewerbe- und Stempelsteuer erhoben. Anfang 1820 wurde durch eine Verordnung das Staats- schuldenwesen geregelt (von den 50 Millionen Thal er des Staatshaushalts kamen 10 auf die Zinsen der Staatsschuld): ein neues Staatsanlehen sollte nur unter Zuziehung und Mit garantie der „künftigen rtichsständischen Versammlung“ aufgenommen werden. Schon 1828 war ein Jahresüberschuss von 4,4 Millionen Thaler vorhanden ; 1817—29 wurden über 500 Meilen neuer Strassen erbaut, die Einnahmen der Post stiegen bei herabgesetztem Porto von drei auf vier Millionen Thaler; auf Rhein und Oder und auf der Ostsee wurde Dampfschiffahrt eingeführt (1824 mit England ein Schiffahrtsvertrag auf der Grundlage der Gleichberechtigung, 1831 mit Holland die Rheinschiffahrtskonvention geschlossen, die die Fahrt bis ins Meer statt „jusqu’à la mer“ freigab). 1817 wurde ein selbständiges Ministerium für die geistlichen, Unterrichts-und Medizinal- Angelegenheiten unter Altenstein (f 1840) geschaffen, unter dessen büreau- kratischer Verwaltung das Schulwesen verschiedener Zweige (besonders auch das Volksschulwesen durch Vermehrung der Volksschulen, Einrichtung von Lehrerseminarien und Einführung der Methode Pestalozzis, am wenigsten das Real- und Bürgerschulwesen) ausgebaut, aber der Beeinflussung durch den in den höchsten Kreisen herrschenden reaktionären Geist nicht ganz fern- gehalten wurde. Deutschland 1815—30. In der Verfassungsfrage stimmte der preussische König von Anfang nur widerstrebend den Massregeln zu, welche die Erfüllung des in der Kabinettsordre vom 22. Mai 1815 gegebenen Versprechens einer Nationalrepräsen- tation vorbereiten sollten, lind schon 21. März 1818 erklärte er, sich die Entscheidung über den Zeitpunkt der Einführung der Nationalrepräsentation vorzubehal- ten. Inzwischen hatte Karl August von Sachsen-Weimar 1816 seinem Land eine Verfassung gegeben; 1818 folgten Bayern und Baden nach, 1819 Hannover und Württem- berg, wo Wilhelm I. (1816—64) den Verfechtern des „alten
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