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1. Neue Landeskunde des Königreichs Württemberg - S. 42

1911 - Stuttgart : Holland & Josenhans
42 Auch bic Schafzucht wird immer noch stark betrieben. Infolge des rauhen Klimas gedeihen nur rauhere Obstsorten. An den Straßen stehen statt der Obstbäume häufig Vogelbeerbäume. Neben dem Vieh ist das Holz das Hauxterzeugnis der Lllwanger Berge. Das Langholz wird zum großen Teil mit der Eisenbahn nach Heilbronn und von dort mittels Flößen an den Niederrhein verfrachtet. Das Scheiterholz wandert meist in die Holzhandlungen Stuttgarts. Außerdem wird es zu Weinberg- pfählen, Rechen, Schachteln, Schaufeln usw. verarbeitet. Früher wurde das Kohlen brennen sehr stark betrieben; jetzt zieht in den Wäldern nur noch sehr selten der Ranch eines qualmenden Kohlenmeilers um die Wipfel der stolzen Tannen. Die Glasbereitung hat völlig aufgehört. Dagegen bringt die Beschäftigung in den Wäldern und das Sam- meln von Beeren manchen Verdienst. In den Orten, wo die Zahl der Feldteile klein oder der Boden noch sandiger als sonst ist, müssen viele Leute als Hausierer ihr Brot verdienen. Sie handeln mit groben Holzwaren, die infolge des großen Holzreichtums in manchen Orten hergestellt werden. Die Bewohner der Orte Matzenbach, Unterdenfstetten und Wildenstein handeln mit Wichse, Faden, Zündhölzern, Wollwaren sowie mit Geschirr ans Ton, Steingut, Porzellan und Email. Sie ziehen vom Frühjahr bis zum Spätherbst von Dorf zu Dorf, vou Stadt zu Stadt und besuchen namentlich die Messen und Märkte. Ihr überdeckter Wagen, von mageren Pferden gezogen, beherbergt außer deu Waren auch noch die ganze Familie. Diese Hausierer find genügsame Leute, die sich in ehrlichem Handel mühsam und kümmerlich nähren, immer mutig und munter und damit zusriedeu, unter der weißen Decke ihres Wagens ein Obdach für Weib und Kind zu haben. d) Orte: Au der Jagst: Ellwangen*, Sitz der Kreisregierung, erst seit 1803 württembergisch, vorher Sitz eines Fürstpropsts, dessen Schloß hoch über der Stadt thront. Jetzt ist eine Ackerbauschule dariu untergebracht. Ellwangen ist eine stille Beamtenstadt, die Industrie fehlt fast gänzlich. e) Eisenbahnen: Die Verkehrsverhältnisse sind ungünstig. Das große Waldgebiet ist nur durchschnitten von der Jag st bahn Aalen—crails- heim; die Kocherbahn Crailsheim—hall folgt dem Abfall der Ellwanger Berge zur Hohenloher Ebene. Zu sam meufaffu ng. Die Ellwanger und Limpurger Berge, der Mainhardter Wald mit den Waldenburger und Löwensteiner Bergen, der Welzheimer Wald bilden ein großes Waldgebiet, das anch den Gesamtnamen Schwäbisch-fränkischer Wald führt. Es ist umflossen von Neckar und Rems und sällt im Norden steil zur Hohenloher Ebene ab. Gegen Osten setzt es sich ins Bayerische hinein sort. Das ganze Gebiet umfaßt 2000 qkm, ist also so groß wie der Anteil Württembergs am Schwarzwald. Der Schrväbisch-fränkische lvald ist nach dem Schwarzrvald die zweite Holzkammer des Landes. Der viele Regeu, der sich um dieses Wald- und Bergland hängt, läßt auch auf dem Sandboden die Bäume prächtig gedeihen. Herrliche Wälder, die dnrch zahlreiches Wild, besonders Rehe, bevölkert sind, bedecken daher die Hochflächen, aber auch die Täler der fischreichen Bäche und Flüsse. Auf den Talsohlen breiten sich saftige Wiesen aus; auf der Hochfläche ist der

2. Neue Landeskunde des Königreichs Württemberg - S. 38

1911 - Stuttgart : Holland & Josenhans
38 ärmeren Bewohner finden als Waldarbeiter Beschäftigung; Frauen und Kinder verdienen mit dem Sammeln von Beeren Geld. Der starke Frem- denverkehr bringt ebenfalls manchen Verdienst. Der reinen Luft ver- danken viele Luftkurorte ihre Entstehung. d) Eisenbahnen: Die Erzeugnisse des Welzheimer Waldes konnten bis jetzt nur schwer verwertet werden, da die Eisenbahnen in dem großen Waldgebiet fehlten. Trotz des Holzreichtums und der genügsamen, fleißigen Bevölkerung entstanden deshalb auch außer den Sägewerken keine Jndustrieplätze. Nun ist aber eine Eisenbahnlinie von Schorndorf durch das Wieslauftal nach Welzheim im Bau. Für den Verkehr kamen bis jetzt nur Bahnen in Betracht, von denen der Welzheimer Wald umgeben ist, nämlich die Remsbahn Waiblingen—aalen und die Murrbahn Waiblingen—gaildorf mit der Zweigbahn nach Untergröningen. e) Orte: Auf der Hochfläche: Welzheim*, Holzspielwarenfabrik. Gausmannsweiler, Luftkurort unweit des Ebnisees. Alsdorf, wohl- habendes Dorf mit schönem Blick auf die Albkette. Gschwend, Luftkurort. Im Wieslauftal: Rudersberg. Im Murrtal: Murrhardt, berühmte Walderichskapelle, Holz- Handel, Tuchfabrikatiou. Backnang*, große Gerbereien, Streichgarn- fpinnerei, Holzwarenfabrikation. Lehrerseminar. An einem Zufluß der Murr: Winnenden, Irrenanstalt. Am Kocher: Gaildorf*, großer Holzverkehr, Möbelfabrikation. 3. Der Mainhardter Wald mit den Löwen st einer und Wal- denbnrger Bergen. a) Die Landschaft: Zwischen Murr, Neckar, Hoheuloher Ebene und Kocher erhebt sich der Mainhardter Wald. Sein westlicher Flügel sührt den Namen Löwensteiner Berge, der östliche heißt Waldenburger Berge. Der Mainhardter Wald fällt steil zur Hohenloher Ebene ab. Er ist fast ebenso hoch wie der Welzheimer Wald und noch waldreicher als dieser. Die einstige Liasbedecknng ist von den Niederschlägen und Gewässern sast überall ab- getragen, und der Boden besteht fast durchaus aus dem mageren Stuben- fandstein, der dem Ackerbau nicht günstig ist. Hochfläche und Abhänge sind daher meist mit hochstämmigem Nadelwald bedeckt; nur in den Löwen- steiner Bergen herrscht der Laubwald vor. Hie und da ist der Wald gelichtet, und man sieht einzelne Höse oder weitläufig gebaute kleinere Ortschaften, umgebeu von Wiesenflächen und mageren Äckern. Sie liegen wie Inseln in den zusammenhängenden Waldungen. Der hervorragendste Aussichtspunkt, wenn auch nicht die höchste Er- hebung des Mainhardter Waldes, ist das Stein knickte bei Neuhütten (525 in). Der höchste Berg der Löwensteiner Berge ist der mit einem Jäger- haus gekrönte Stocksberg bei Löwenstein (539 in). Er trägt noch eine Kappe aus Lias, daher ist seine Oberfläche für den Ackerbau gewonnen. Kahlen Hauptes ragt er aus dem Wäldermeer empor und gewährt eine großartige Rundsicht. Jenseits des Bottwartals erhebt sich als äußerster Vorposten der Löwensteiner Berge der Wunnenstein bei Winzerhausen (393 rn). Von der Stammburg des berühmten Geschlechts der Wuuueusteiuer ist nichts mehr vorhanden; aber der Rest eines Turmes der einstigen Wallfahrtskirche ist zum Aussichtsturm ausgebaut und schaut weit ins Land

3. Neue Landeskunde des Königreichs Württemberg - S. 3

1911 - Stuttgart : Holland & Josenhans
Einleitung. Unser Vaterland Württemberg ist ein Teil des Deutschen Reiches; es liegt im Südwesten Deutschlands. Seinen Namen hat es von der Burg Wirtenberg, die sich einst an Stelle der heutigen Grabkapelle aus der über dem Dorfe Rotenberg bei Untertürkheim aufsteigenden Bergkuppe erhob. Auf dieser Kuppe, dem „Wirtenberg", erbaute um das Jahr 1080 ein gewisser Konrad, der entweder dnrch Abstammung oder durch Heirat zu der Familie der Herren von Beutelsbach im Remstale gehörte, eine Bnrg und nannte sich nach ihr Konrad von Wirtenberg. Er ist der Ahnherr unseres Königs- Hauses. Das Königreich Württemberg grenzt int Westen an Baden, im Osten an Bayern, im Norden an Bayern und Baden, im Süden an Baden, Hohen- zoltern, den Bodensee (die Schweiz) und an Bayern. In der Hauptsache sind es künstliche Grenzen mit sehr unregelmäßigem Verlauf, die nur geschichtlich zu erklären sind; nur der Bodensee und die Jller bilden natürliche Grenzen. Die ganze Grenzlinie beträgt 1796 km. Die größte Länge des Landes von Süden nach Norden, von Friedrichshasen nach Mergentheim, beträgt 223 km, die größte Breite zwischen dem westlichsten Punkte Württembergs, dem Dreimarkstein im hohen Schwarzwald, und dem äußersten Ostpunkt an der bayerischen Grenze bei Nördlingen 169 km. Württemberg nimmt eine Fläche von 19 514 qkm ein; das ist der 28. Teil des Deutschen Reiches. Es ist 11/3 mal größer als Baden, aber 1 mal kleiner als sein östlicher Nachbar Bayern. Unter den deutschen Staaten ist Württemberg der drittgrößte. Außer dem zusammenhängenden Gebiete des Königreichs gibt es noch einige kleinere Landesteile, die als sogenannte Exklaven in fremdem Gebiet liegen, z. B. der Hohentwiel im badischen Hegan. Umgekehrt sind Teile der Nachbarländer als sogenannte Enklaven ganz oder teilweise von württembergischem Gebiet umschlossen, so der badische Ort Schluchtern bei Heilbrouu oder die hessische Stadt Wimpfen.

4. Neue Landeskunde des Königreichs Württemberg - S. 5

1911 - Stuttgart : Holland & Josenhans
— 5 — Teil des Gebirges höher ist, ist dort der Buntsandstein durch das Wasser- längst abgewaschen und durch die Flüsse fortgeführt worden, so daß überall Granit und Gneis zutage treteu. Im ganzen nördlichen und östlichen Ichwarzwald aber ist die Buntsandsteindecke noch erhalten. Wie ein Mantel ist dort der Buntsandstein über das Grundgebirge gebreitet. Nur in den Tälern der Enz, Mnrg und Kinzig hat das Wasser die Buntsandsteiudecke zerrissen, so daß Granit und Gneis sichtbar werden. Am Ostsaum des Gebirges schließt sich an den Buntsandstein der Muschelkalk an. Seine größte Höhe hat der Schwarzwald im Süden. Da thront der König des Gebirges, der 1493 m hohe Feldberg. Sein Gipfel bildet eine weit ausgedehnte Hochfläche, ein „Feld", und ragt über die Waldregion hinaus. Borsteugras und allerlei würzige Alpenkräuter bedeckeu den ge- waltigen Gneisrücken. Vom Mai bis September finden hier zahlreiche, große .Rinderherden aus den benachbarten Tälern ihre köstliche Weide. Mehrere Sennhütten unterhalb des Hochkamms nehmen das Vieh des Abends zur nächtlichen Herberge auf. Auf dem höchsten Puukte des Berges steht neben dem Aussichtsturm ein Gasthaus, das dem Wanderer gute Ver- pflegung und Unterkunft bietet. Großartig ist der Blick auf das zu Füßen liegende Waldgebirge, auf die weite Rheinebene und anf die jenseitigen Berg- züge der Vogesen. An klaren Tagen steigen im Süden in ununterbrochener Kette die Schnee- und Eisberge der Alpen, von der Zugspitze bis zum Mout- blaue, auf. Den Feldberg umlagert eine Anzahl von Kuppen, die ihm an Höhe wenig nachstehen. Sein südlicher Nachbar ist das 5) erzogen Horn, der zweithöchste Berg des Schwarzwaldes, 1417 m hoch. Im Südwesten erhebt sich die Granitpyramide des 1414 m hohen Belchen. Am weitesten gegen die Rheinebene vorgeschoben ist der 1167 m hohe, schön bewaldete Blauen. Die Berge des Schwarzwaldes weisen keine zackigen Grate oder Spitzen auf' vielmehr bilden sie, da das Gestein von den Gletschern der Eiszeit abgeschlissen wurde und jetzt uoch immer mehr verwittert, gewölbte, abgerundete Rücken und flache Kuppen. Der höchste Punkt des nördlichen Schwarzwaldes ist die badische Hornisgrinde (1164 m). Ihr kahler Rücken zieht sich eine halbe Stunde lang hin und ist mit schwarzem, schlammigem Moorboden bedeckt. Bon ihrem Aussichtsturm hat man eine fast unbegrenzte Rund- und Fern- ficht über den Schwarzwald und das Rheintal bis zu den Vogesen, dem Odenwald und Taunus, zur Schwäbischen Alb, ja an klaren Tagen bis zu deu Schueebergeu der Schweiz. Über die Hochfläche der Hornisgrinde zieht die Grenze zwischen Württemberg und Baden. Der württembergische Teil des Berges ist der 1152 m hohe Dreimark st ein, der höchste Punkt Württembergs. Südlich von der Hornisgrinde erhebt sich der gleichfalls teils württembergische teils badische Kniebis. Über seinen 11/2 Stunden langen, fast ebenen, meist kahlen und moorigen Rücken zieht eine wichtige Straße, die von Freudenstadt ins Rench- und Rheintal führt. Auf ihm liegen zerstreut die Häuser des Dorfes Kuiebis. Sein höchster Punkt ist die 971 m hohe Alexanderschanze mit einem Gasthanse, dem höchsten ständig bewohnten Orte Württembergs. Der württembergische Schwarzwald ist 90 km lang. Er erstreckt sich von der Neckarquelle bis gegeu Pforzheim. Großartige Landschaften finden sich nur im Gebiet des Kniebis und der Hornisgrinde. Jin übrigen

5. Neue Landeskunde des Königreichs Württemberg - S. 6

1911 - Stuttgart : Holland & Josenhans
6 besteht er aus weitausgedehnten Buntsandsteinhochflächen, die durch zahl- reiche Flußtäler in flache Kuppen und Rücken zerschnitten sind. Der Bunt- sandstein liefert einen trefflichen lvalöboöen. Der imirtt. Schwarz- wald ist daher, wie überhaupt der ganze nördliche Teil des Gebirges, dichter bewaldet als der südliche. Den größten Teil des württembergischen Schwarz- walds bedeckt ein zusammenhängender, riesenhafter Nadelwald, nur unter- krochen von den saftiggrünen Wiesengründen der Haupttäler, die von dem dunkeln Walde sich gar lieblich abheben. Vor allem trägt das ganze Kniebis- und Hornisgriudegebiet ein fast lückenloses Waldkleid. Außer dem Dorfe Kniebis trifft man menschliche Wohnungen nur iu den tiefereu Tälern. Ostlich der Murg treten auf deu Hochflächen bald vereinzelte Feldmarkungen wie Inseln im weiten Waldmeere auf. Je weiter man gegen Osten fort schreitet, desto größer werden die Lücken iu den zusammenhängenden Wal- dungen, desto häufiger erscheinen kleine Weiler mit ihren Fluren. Im Kniebisgebiet trifft man in den Tälern nur klappernde Sägemühlen und weltabgeschiedene Einzelwohnuugen, mehr vom Herzen des Gebirgs weg liegen in den Tälern weitläufig gebaute Weiler und Dörfer. Gegen Osten aber erscheinen in den Haupttälern größere, mehr zusammenhängende Ort- schasten, ja sogar ansehnliche, gewerbereiche Städte und Dörfer. 3. Pflanzen- und Tierwelt. Die Nadelwälder des Schwarzwaldes bestehen aus riefenhaften Tan neu und Fichten, die häufig mit langen, weißlichgranen Bartflechten be- hangen sind. Zwischen bemoosten, mächtigen Felsblöcken streiten die Wurzeln der Edeltanne um jede Krume des Bodens. Ans dem von Feuchtigkeit strotzenden Moosgrnnd erheben sich mannshohe Farn- kränter und zahllose Heidelbeer - und Preiselbeersträucher. Hie und da sieht man auch die Stechpalme, einen schönen, immergrünen Strauch mit glänzendgrünen, stachligen Blättern und roten Früchten. Au den Waldrändern prangen die hohen Blütenstengel des roten Finger- Huts und au souuigeu Bergabhäugen die großen Standen des goldblumigen Be seng insters. Nach obeu wird infolge der starken Winde, im nörd- lichen Schwarzwald auch des sumpfigen Bodens wegen, der Baumwucho immer dürftiger, und zuletzt hört der Wald gauz auf. Nur das zähe Holz der am Boden hinkriechenden Legföhre vermag noch auf den höchsten Höhen den eisigen Winterstürmen und dein gewaltigen Schneedruck zu widerstehen. In den großen Wäldern des Schwarzwaldes sind Edelhirsche, Wildkatzen und im südlichen Teile des Gebirges Wildschweine nicht ganz selten. Einsam und stille ist es gewöhnlich iu den Waldungen; denn die Singvögel lieben das düstere Dunkel des Nadelwaldes nicht. Nnr hin und wieder loird die Stille des Waldes unterbrochen durch das Hämmern eines Spechts, durch das Girren einer Wildtanbe, durch den Ruf des Kuckucks oder das Geschrei eines Tannenhähers. Leisen Tritte* zieht vor dem Wanderer manchmal ein Reh über den Psad, oder es huscht ein Baummarder, ein Eichhörnchen an den riesigen Tannen empor. In höheren Teilen des Gebirges haust der Auerhahn, eine seltene, gesuchte Jagdbeute. In den kalten, klaren Gebirgsbächen huscht die flinke Forelle, und in den schwarzen Moorseen schleicht der Bergwassermolch träge umher.

6. Neue Landeskunde des Königreichs Württemberg - S. 12

1911 - Stuttgart : Holland & Josenhans
12 — Am verbreiterten ist aber aus dem Schivarzwald die Uhrenfabri- k a t i o n. Sie hat hauptsächlich iu Schweuuiugeu und Schramberg und in den badischen Orten Triberg, Furtwangen, Neustadt, Lenzkirch, Villingen, St. Georgen und Güteubach ihren Sitz und ivird dort schon seit mehr als 200 Jahren ausgeübt. Die Armut, der Mangel an natürlichen Hilfs- quellen iu dem verhältnismäßig übervölkerten badischen Schwarzwald hat die fleißige Bevölkerung zu dieser Beschäftigung gedrängt, in der sie eine hohe Geschicklichkeit erlangte. Im Jahre 1683 brachte ein Schtvarzwälder Glas- Händler eine Holzuhr aus der Fremde uach Hause, und so entstand aus kleinsten Anfängen eine Hausindustrie. Ihre Erzeugnisse wurden bald durch Hausierer in der ganzen Welt bekannt. Anfänglich fertigte man alle Teile der Uhren aus Holz, später giug man dazn über, das Holz allmählich durch Metall zu ersetzen. An Stelle der Hansindustrie ist iu der Neuzeit mehr und mehr der Fabrikbetrieb getreten. Die Uhrenfabrik von Gebrüder Junghans und Thomas Haller in Schramberg zählt heute über 1600 Arbeiter und hat 1800 Maschinen im Betrieb. Es werden dort täglich 9000 Uhren und Uhr- werke und 1200 Holzuhrgehäuse hergestellt. Im ganzen Schwarzwald sind gegen 15 000 Menschen mit der Uhreusabrikatiou beschäftigt. Es werden jährlich 2 Mill. Uhren im Wert von 20 Mill. Mark erzeugt und in alle Welt verschickt. Aus der Herstellung von Spieluhren hat sich im Schwarzwald die Fabrikation von Musikwerken entwickelt. In Trossingen bei Schwen- ningen werden hauptsächlich Mund- und Ziehharmonikas (jährlich für 3 Mill. Mark), in Furtwangen Drehorgeln und andere Musikinstrumente bis zum großen Orchestrion gebaut. Sehr alt ist im Schwarzwald die Glasbereitung, die befördert ivird durch das überreiche Brennmaterial des Gebirges. Im württ. Schwarz- wald wird Glas nur uoch iu Freudenstadt hergestellt, die Glashütten in Buhlbach und Schönmünzach sind eingegangen. Die Glasbläser kamen einst mit ihren Waren bis in die Schweiz und nach Italien. Sie brachten von dort einen neuen Erwerbszweig mit, die Stroh stecht er ei. Diese ist hauptsächlich im südlicheu Schwarzwald heimisch. Frauen und Mädchen verser- tigen dort Strohhüte und andere feine Strohflechtereien. Im württ. Schwarz- wald wird die Strohhutfabrikation in Schramberg und Umgebung betrieben. Porzellan- und Steingutsabriken gibt es in Schramberg und andern Orten. Zahlreiche Bewohner des Schwarzwaldes finden ihren Ver- dienst in den vielen Steinbrüchen und „Felsenmeeren," des Gebirges. Der Granit findet als Straßenmaterial, zu Marksteinen, Bruuueutrögen, Säulen, Sockeln von Denkmälern, Hausstaffeln, Türpsosteu, Randsteinen, Mühlsteinen und außerdem bei der Glasbereitung Verwendung. Der Bnnt- s and st ein liefert eiueu trefflichen Baustein, der vor allem nach den: Rhein- tal in großen Mengen ausgeführt wird. Aus ihm fiud viele Paläste und Dome rheinabwärts und auch die Klöster Alpirsbach und Hirsau erbaut. Einst war auch der Bergbau iin Schwarzwald sehr bedeutend. Man gewann Blei, Eisen, Kupfer, Silber und Kobalt. Jetzt sind die Gruben aus- gebeutet, und auf württ. Seite ist der Bergbau gauz aufgegeben. Nur die Eisenschmelzen in Christophstal und Friedrichstal bei Freudenstadt sind noch im Betrieb. Das zur Verarbeitung kommende Eisen wird jedoch aus Nord- dentschland bezogen. Man fertigt Sensen, Sicheln und Strohmesser daraus.

7. Neue Landeskunde des Königreichs Württemberg - S. 16

1911 - Stuttgart : Holland & Josenhans
— 16 — 5. Im Ninziggebietialpirsbach, im tiefeingeschnittenen Kinzig- tal. Kloster mit herrlicher, uralter Kirche. Uhrensabrikätion. Sägewerke, große Ziegelei, Steinbrüche. Lnftkurort. Schrämberg, im wildroman- tischen, burgenreichen Schiltachtal. Hauptindustrieplatz und volkreichste Stadt des württembergischen Schwarzwaldes (10000 Einw.). Großartige Uhren- industrie, Steingut- und Strohhulsabrikatiou. Das Neckarland. Zwischen Schlvarzivald und Alb breitet sich das Gebiet des Neckars und seiner Zuflüsse, das Neckarland, aus. Es wird im Südosten vou der Alb wie vou einer hohen Kalkmauer umschlosseu, während es zum Schwarzwald ganz allmählich ansteigt. Das Neckarland bildet ein großes? Dreieck, dessen Spitze im Südwesten Württembergs liegt, da, wo sich am Ursprung des Neckars Schwarzwald und Alb beinahe berühren. Nach Norden und Nord- osten setzt es sich nach Baden und Bayern hinein fort. Mit einem Flächen- inhalt von 9500 qkm nimmt es etwa die Hälfte des Laudes ein. Im Neckarlande wechseln srnchtbare Ebenen mit waldbedeckten Hügelgebieten. In seinem südlichen und mittleren Teile wohnen Schwaben, im Norden aber Franken. Daher wird es auch Ebenen- und Hügelland vou Niederschwaben und Franken genannt. Durch den Neckar und seine zahlreichen Zuflüsse ist dieser Landesteil reich bewässert. Im äußersten Nordosten sließt die Tauber zum Main. In den Flüssen des Neckarlandes spiegeln sich zahlreiche Städte, alte Burgeu und Schlösser und anmntige Dörfer. Das Neckarland zählt zu den lieblichsten Landschaften Deutschlands. Wir betrachten nun die einzelnen Teile des Neckarlandes. I. Die Ebenen. A. Die Muschelkalkebeuen. Das Muschelkälklaud beginnt als schmales Band an der Südwestgrenze und zieht sich, immer breiter werdend, am Ostsaume des Schwarzwalds hin nach Nordosten bis zur Tauber. Am höchsten ist es am Neckarursprung bei Schwenningen (707 m), von da sinkt es allmählich herab bis zu 200 m am nntern Neckar und steigt am Kocher und an der Jagst wieder an bis zu 5)00 in. Wie der Bnntsandstein des Schwarzwaldes einen vorzüglichen Waldboden abgibt, so bildet der Muschelkalk, wo er mit £el?trt oder Cösj bedeckt ist, einen guten Getreide- boden. Die Ebenen sind daher arm an Wald, aber reich an fruchtbaren Äckern. Ihre Besiedelnng ist deshalb auch eiue viel dichtere als im württ. Schwarzwald. Die welligen Flächen machen zwar einen etwas einförmigen Eindruck, sie find aber belebt durch größere, baumumkränzte, wohlhabende Ortschaften und durchfurcht von Mulden und scharfeingeschnittenen Tälern, deren steile Abhäuge in den milderen Gegenden des Landes den besten Wein erzeugen. Die mittleren Schichten des Muschelkalks enthalten Württembergs wichtigsten Bodenschatz, das Salz.

8. Kriegsbuch für die Jugend und das Volk - S. 102

1916 - Stuttgart : Franckh
102 Schipper. Tie ertt im Juni eintretende völlige Schneefreiheit der Hochvogefen ermöglichte auch erst den richtigen Ansbau der Hindernisse, das Freimachen des Schußfeldes durch Fortsprengen störender Häuser und Nicderlegung von Baumgruppen. Schußsichere Unterstände, Minenstol-len, elektrische Leitungen, die Herstellung gesprengter Brücken, die Leguug von Wasserleitungen an Stelle der vom Feind gesperrten Sei- In einem Gegenangriff am 29. Juni wurde den Alpenjägern der schmale Streifen des gewonnenen Geländes wieder entrissen. In den ersten Augusttagen flammte der Kampf zu seiner ganzen Höhe auf. Tie Franzosen entwickelten eine bewundernswerte Zähigkeit. Es gelang ihnen, 250 Meter des deutschen Schützengrabens ain Schratzmännle zu besetzen. Am 5. und 6. August brachten unsere Feldgrauen den Verlust wieder ciu. Am 17. August erfolgten zugleich am Liugekopf, Barreukopf und Schratzmännle gewaltige neue Anstürme der Franzosen, denen es auch gelang, am 22. August den Gipfel des Schratzmännle zu holen. Tic Freude war nur kurz. Am 2. September konnte der deutsche Tagesbericht melden, daß die ganze Kammlinie am Barrenkopf, Sin-gefopf und Schratzmännle wieder in deutschen Händen sei, und seither ist den französischen Alpenjägern noch mancher breiter Streifen Bergland auch in Stellungen, die sie ein halbes Jahr innehatten, abgenommen worden. So bei einein Vorstoß am 15. Oktober das Gelände am Hartsrnannswet-lerkops, von der Senke dem Molkerain zu. Ohne jede Artillerievorbereitung waren die Unseren in der Morgendämmerung vorgestürmt und warfen tue jäh überraschten Franzosen aus einer Reihe hintereinanderliegender Gräben. Tie Verluste waren auf beiden Seiten nicht gering, aber unser Sieg war vollständig. Über hundert Gefangene wurden gemacht und gleich nach gelungenem Sturmangriff die Grüben der Franzofen eingeebnet, da die Stellungen zu günstig im feindlichen Feuer lagen. Aber die Alpenjäger haben seither darauf verzichtet, in dem gesäuberten Stück Land aufs neue zu schanzen. Tie Alpenjäger, die wirklichen und die maskierten, stehen fast ausschließlich aus der eigentlichen Gebirgsfront im Oberelsaß. Ta, wo sich die Parallele der deutschen und feindlichen Schützengräben von den Höhen herabläßt in das sanfte Hügelland des Sundgau, liegen der deutschen Landlvehr auf großen Abschnitten französische Territorialtriippen gegenüber; also Einheiten von nicht ganz dem gleichen Gefechtswert. Wenn auch selten, so kam es doch auch in diesen niedriger gelegenen Stellungen, deren strategische Bedeutung nicht übermäßig groß ist, zu vereinzelten Kampfhandlungen. Eine solche stets brenzliche Ecke war die von Ammersweiler, wo es mm louveau y 'tffrejtenbacfi (Isp? Jaiil Wm&T' Tas Vogesengebiet zwischen Metzeral, Münster und Culzern und Umgebung. tungen, alles das war erst möglich, nachdem das strömende Schmelzwasser in seiner zerstörenden Tätigkeit nachgelassen hatte. Das war ans Seite der Deutschen wie auf der des Feindes die Hauptsache der Juniarbeit, die nur dann und wann durch Artilleriegefechte gestört wurde, wobei die feindlichen „Eselskanonen" eine Hauptrolle spielten. Im Juli endlich setzten die Franzosen mit einer neuen Offensive gegen die nördlich vom Münster-tal gelegenen Gebirgskuppen Lingekops, Barrenkopf und Schratzmännle ein. Das sind Kamm» höhen, ebenso wie der südlich vom Münstertal gelegene Sudelkopf, auf die es die Franzmänner auch besonders abgesehen hatten. Am 20. Juli und zwei Tage darauf mußten sich die Unseren vor französischen Angriffen, die mit ganz überlegenen Kräften ausgeführt wurden, zurückziehen.

9. Kriegsbuch für die Jugend und das Volk - S. 135

1916 - Stuttgart : Franckh
135 ganz heraus. Meist wird es glücken, und ein Seufzer der Erleichterung zeigt an, daß das Stanniol die Form behalten hat, ist es nur ein wenig gebogen, so stellt ein leichter, geschickter Truck sie wieder her, ist es aber zu sehr verbogen, dann war die Arbeit umsonst und muß nochmals vorgenommen werden. Bei schweren Vorlagen wird es manchmal kaum bei einer Wiederholung bleiben. Nehmen wir an, es sei geglückt, so gießen wir die Stanniolmater so schnell als möglich mit der Gipslösung ans. Der gewöhnliche Gips eignet sich nicht hierzu, sondern nur der Alabastergips, die feinste, reinste und Weißeste Gipsart, die dem Abgutz überdies noch einen matten, zierender: Glanz verleiht. Wir rühren den Gips mit verhältnismäßig vielem Wasser an, damit er nicht zu schnell erstarrt, und gehen mit ihm recht sparsam um (die ungefähre Menge läßt sich nach dem Original leicht bestimmen), da einmal gebrauchter nicht wieder zu verwenden ist. Zwar ist er nicht teuer und wir bekommen für 10 Pf. eine ganze Maffe im Kräutergewölbe (Trogen-handlung), aber Sparsamkeit ist bei derartigen Versuchen auch im Kleinsten angebracht.- Mit dieser Gipslösung'gießen wir die Mater in Der ungefähren Ticke des Originals aus und lassen sie einen halben Tag oder noch länger ruhig stehen. Im Notfall genügt auch eine Stunde, aber es ist schon besser, länger zu warten, weil dann einesteils die Masse schon hart genug ist, um sie fest anfassen zu können, andernteils aber auch weich genug, um die gröbsten Arbeiten mit dem Messer vornehmen zu können, d. H. den Rand zu beschneiden und die Rückseite zu glätten. Wir ziehen nun das Stanniol ab und werden erstaunt sein, wie hübsch sich die Prägung abhebt und wie schön sich das Bild macht, denn gerade in Weiß wirkt es am besten. Das Stanniol können wir zu der Arbeit nicht wieder gebrauchen, da troß sorgfältigsten Ausstreichens und Glättens die Prägung nicht ganz verschwindet; haben wir feine mtdere Verwendung dafür, so können wir es wegwerfen, es hat seinen Zweck erfüllt. Erst nach 24 Stunden oder noch später, wenn auch die letzte Feuchtigkeit aus dem Gips verschwunden ist, nehmen wir den Abguß nochmals vor und geben ihm mit einer seinen Feile! den letzten Schliss, indem wir den Rand nochmals sauber nachfeilen und die Rückseite gleichmäßig glätten. Mit einer Plakette, die nur einseitig geprägt ist, wären wir somit fertig, bei zweiseitig geprägten Münzen müssen wir dagegen die andere Seite ebenso herstellen. Nun wäre es ant schönsten, wenn wir Vorder- und Rückseite (Avers und Revers) auseiuauderklebten und aus die Weise eine Nachbildung erhielten, die dem Original fast gleich käme. Leider wird nicht viel daraus, die Schwierigkeiten sind zu groß und das Ergebnis dürste in den seltensten Fällen erfreuen. Tie Münzen würden meist viel zu dick werden und sehr ungeschickt aussehen, da wir die einzelnen Abgüsse kaum dünn genug herstellen können, sie würden schwerlich genau auseinander passen, da wir die Rückseite der Gipsstücke kaum ganz gleichmäßig glätten können, und sie würden sehr schwer aneinanderhaften, da der Gips von einer Aufsaugefähigkeit sondergleichen ist. Es kämen noch andere kleine Schwierigkeiten dazu, die einzeln auszusühern, keinen Zweck haben; kurz und gut, alle meine Versuche in dieser Hinsicht haben mich nicht befriedigt. Es ist aber auch nicht nötig, uns diese Arbeit zu machen, denn wir wollen doch keine unechten und plumpen Nachahmungen besitzen, sondern uns an der Schönheit der Prägungen und Bildnisse erfreuen, und das werden wir durch hübsche, saubere, nebeneinanderliegende Abgüsse der Vorder- und Rückseite viel besser erreichen als durch eine dicke, zusammengeklebte, störend wirkende Mißgestalt. 'Weiß sehen nach meiner Ansicht die Abgüsse am schönsten ans, doch wird sie mancher auch gern in der Farbe des Originals haben wollen, was durch Bemalen mit Gold-, Silber- oder Kupferbronze zu ermöglichen ist. Es gibt gleich streichfertige Bronzen, doch können wir sie auch mit Bronzetinktur selbst herstellen. Mit Wasser verrührt und aufgetragen, blättert die Bronze bald wieder ab und selbst bei der Bronzetinktur macht sich die Saugfähigkeit des Gipses noch so sehr geltend, daß wir sehr stark auftragen müssen, wodurch die Prägung an Schärfe verliert. Außerdem haftet die Bronze trotz der Tinktur nicht ganz fest und verschwindet, wenn wir die Abgüsse viel angreisen, in Seidenpapier einwik-keln usw., mit der Zeit an den erhabenen Stellen. (Wir müssen sie deshalb in Kästchen aufheben. Mit Wasserfarben können wir sie ebenfalls anstreichen, und sie sehen grau, gelblich oder bläulich gefärbt wirklich hübsch aus, zumal da die Prägung hierbei gut hervortritt. Mit dem Pinsel können wir die Farbe aber nicht auftragen, weil ein gleichmäßiger Ton kaum zu erzielen ist. Es ist schon besser, die betreffende Farbe in Wasser auszulösen, den Farbgrad durch Eintauchen eines Stückchen gegossenen Gipses auszuprobieren und dann erst den Abguß selbst hineinzutauchen. Nur so erhalten wir eine gleichmäßige Färbung, die

10. Neue Zeit - S. 73

1897 - Stuttgart : Neff
73 ihres Handels und die „Arrestation“ ihrer Waren im spanischen Gebiet bestimmt, den Widerstand auf (Ulm unter den ersten, Augsburg und Strassburg unter den letzten). Wie jede Stadt, so musste auch Ulrich von Württemberg eine hohe Kontri- bution bezahlen (Dezember 1546 bis Januar 1547). Im Kölner Erzbistum wurde die begonnene Reformation rückgängig ge- macht und Hermann von Wied zum Verzicht genötigt. Dagegen war Württemberg und den oberdeutschen Städten zu- gesagt worden, „sie bei ihrer habenden Religion zu belassen so, wie Herzog Moritz“. Auf dies hin berief der vom Kaiser auch in territorial-dynastischen Bestrebungen (Mailand, Panna- Piacenza) nicht befriedigte Paul Iii. seine Truppen aus Deutschland ab. Andererseits wurde der Kaiser durch die absichtlich jedes Zugeständnis an die „Abgewichenen“ aus- schliessenden Beschlüsse der italienisch-päpstlichen Mehrheit des Trienter Konzils, und später durch dessen Verlegung nach Bologna (11. März 1547), erbittert. Johann Friedrich hatte sein Land rasch wieder erlangt, dar- auf die Stifte Magdeburg und Halberstadt und den grössten Teil der Lande Moritz’ gewonnen, war aber zu einem Zusammengehen mit den aufständischen Böhmen infolge beiderseitiger Lässigkeit nicht gelangt. Karl, dem sich, auch, durch die Aussicht auf das Stift Magdeburg gewonnen, Kurfürst Joachim Ii. an- geschlossen hatte, schlug Johann Friedrich bei Mühlberg und nahm ihn auf der Lochauer Heide gefangen (24. April 1547). Anfangs zum Tode verurteilt, musste er in der Wittenberger Kapitulation (19. Mai) auf die Kur und die Hauptmasse seiner Gebiete östlich von der Saale zu Gunsten des Albertiners Moritz verzichten ; dagegen blieb zu dessen Ent- täuschung ein Gebiet mit einem jährlichen Mindestertrag den Ernestinern. In kirchlicher Hinsicht verweigerte Johann Friedrich standhaft jedes Zugeständnis. Er musste sich verpflichten, stets am kaiserlichen Hof zu bleiben. Landgraf Philipp ergab sich dem Kaiser in Halle 19. Juni auf Gnade und Ungnade und wurde wider sein Erwarten und die Zusagen der Unter- händler, der Kurfürsten Joachim und Moritz, aber ohne Wort- bruch des Kaisers oder Betrug des jüngeren Anton Granvella, durch Alba gefangen gesetzt. Auch die nieder sächsischen Städte, deren Heer, von kur- sächsischen Truppen unterstützt, einem kaiserlichen Heer an der Weser eine blutige Niederlage (23. Mai) beigebracht hatte, untenvarfen sich jetzt, von der Acht bedroht, und zahlten hohe Kontributionen. Nur Magdeburg blieb aufrecht und wurde Mitte 1547 vom Kaiser geächtet. Nach Osten waren Karl und Ferdi-
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