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1. Die Egypter. 3
Gizeh in der Nähe von Kairo, an der 100000 Menschen 30 Jahre lang bauten. Sie hatte.ursprüngliche eine Hohe von 150 Meter und eiue Breite von 225 Meter am Grunde. ~
Wie alle alten Völker verwandten auch die Egypter weuig Fleiß auf den Ban ihrer Häuser, desto mehr auf die Errichtung von Tempeln und Bcldsäuleu zu Ehren der Götter. Um das eigentliche Tempelhaus reihten sich zahlreiche Gemächer, Säle und Pruakzinuner, Säulenhallen und Höfe. Die Wände, Decken und Säulen waren mit reichen Bildwerken und Inschriften geziert, welche die Großthaten der Könige und ihre gottesfürchtige Gesinnung verkündigten. Vor den hohen Vorbauten (Pylonen) standen schlanke, vierseitige Spitzsäulen (Obelisken) von 15 bis 50 Meter Höhe, die aus einem einzigen Stein gehauen waren. Reihen von Sphinxen (Löwenleiber mit Widder- oder Menschen-köpfen) schmückten die Wege, die zu den Heiligthümern führten. Solcher Art waren die Tempel der Hauptstadt von Ober-Egypten, des prächtigen, hundertthorigen Theben, das noch in seinen Ruinen die Bewunderung der Reisenden erregt.
Ein anderes großartiges Bauwerk war das Labyrinth, der Reichspalast, in dem sich die Vorsteher der Provinzen zu feierlichen Berathungen und Opferhandlungen versammelten. Es umfaßte 12 Paläste mit 3000 Zimmern, 1500 über und 1500 unter der Erde. Vor den 12 bedeckten Hofen oder Hallen, die von einer einzigen Mauer umschlossen waren, lagen viele lange Jrrgänge, die sich so durch einander wanden, daß sich kein Fremder ohne Führer heraus zu finden vermochte. — In der Nähe des Labv-riuths lag der See Möris, den ein König gleiches Namens ausgaben ließ, um den Ueberfluß des Nilwassers anzusammeln und durch Abzugskanäle den dürstenden Landschaften zuzuführen.
Die Religion der alten Egypter war ein einfacher Natur-dienst. Die Sonne galt ihnen als Abbild des höchsten Gottes, der unter mancherlei Namen und Gestalten, am allgemeinsten als Osiris verehrt wurde. Seine Gemahlin und Schwester war Isis, die Göttin des Mondes. Sonne und Mond bedingen durch ihr Kommen und Gehen den Wechsel der Tages- und' Jahreszeiten, sie bringen den Egyptern die befruchtenden Flnthen und die grünenden Saaten. Und so sahen sie zugleich in Osiris den fegen-spendenden Nil und in Isis die Erde, die Mutter alles Lebens und Daseins. In On ober Heliopolis in Unter-Egypten staub das allverehrte Heiligthum bcs Sonnengottes, und in der Hauptstabt Memphis würde der heilige Stier Apis unterhalten, in dem man sich die Seele des Gottes wohnenb beichte. Bei feinem Tode trauerte das ganze Land, bis die Priester einen neuen gefunden hatten. Er mußte von schwarzer Farbe fein, einen weißen Fleck ans der Stirne und einen käferartigen Knoten unter der Zunge haben. Außer diesem verehrten die Egypter noch embere Thiere,
i *
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4 I. Die morgenländischen Völker des Allerthums.
so die Katze, das Krokodil, den Ibis und Sperber. — Die Fortdauer der Seele uach dem Tode war nach dem Glauben der Egypter von der Erhaltung des Leibes abhängig. Darnm balsamirte man die Leichen sorgfältig ein und brachte sie so zur Gruft, wo sie sich als sogenannte Mumien bis auf den heutigen Tag erhalten haben. Doch hing die Bestattnng von dem Ausspruche eines Todten-gerichts ab. Fiel das Urtheil ungünstig aus, so wurde der Leichnam der Verwesung ausgesetzt, und die Seele mußte die Wau-deruug durch Thierleiber von Neuem antreten, bis sie von dem Todtengericht rein befunden wurde.
Als erster Köuig Egyptens wird Men es genannt, von dem man erzählt, er habe den Nil nach Osten abgedämmt und so zwischen Fluß und Wüste den Raum zu einer neuen Stadt gewonnen, der er deu Namen Memphis gab. Ums Jahr 2100 v. Chr. brachen die Hhksos, ein kriegerisches Hirtenvolk aus Asien, in das Nilland ein, zerstörten die Tempel, erschlugen die Einwohner und machten das Land tributpflichtig. Von Memphis ans herrschten ihre Könige 5 Jahrhunderte lang hart und gewaltthätig über Egypten, da wurden sie nach langen Kämpfen wieder vertrieben. Theben, von dem die Befreiung ausgegangen, war von jetzt ab die Hauptstadt des Landes und wurde von den nachfolgenden Königen mit herrlichen Bauwerken geschmückt. Auf der höchsten 1350] Stufe der Macht und Blüthe stand Egypten unter Ramses Ii. (Sesostris), der große Prachtbauten im Nilthale aufführen ließ und deu Versuch machte, den Fluß mit dem rothen Meere durch einen Kanal zu verbinden. Noch einmal herrschten Fremde, die Aethiopier, die schwarzen Bewohner Nubiens, über Egypten, doch nur für kurze Zeit. Nach ihrer Vertreibung regierten zwölf Fürsten gemeinschaftlich und stellten als Denkmal ihrer Herrschaft das von den Hyksos zerstörte Labyrinth in größerem Umfange wieder her. Ein Götterspruch hatte ihnen verkündet, datz . demjenigen von ihnen die Herrschaft über ganz Egypten beschie-den sei, der aus einer ehernen Schale opfern würde. Nun trai es sich, daß bei einem Opferseste der Priester aus Versehen um elf goldene Schalen herumreichte. Da nahm der letzte der Für 670 sten, Psammetich, seinen ehernen Helm und. spendete daraus. Di« andern, der Weißagung gedenkend, erschraken und vertriebet Psammetich in die Sumpfgegend des Delta. Dort erhielt dieser eine neue Weißagung: eherne Männer, die von der See herkämen, würden ihn rächen. Bald darauf landeten griechische Seeräuber; Psammetich nahm sie in seine Dienste, besiegte mit ihrer Hülfe die Fürsten und nahm den Thron in Besitz. Er behielt die Fremdlinge in seinem Solde, wies ihnen Wohnsitze im Norden des Landes an, schloß mit den Griechen Bündnisse und öffnete den handeltreibenden Völkern die Häfen Egyptens. Gleiche Sorgfalt wandte sein Sohn Necho dem Handel und der Schiffahrt zu. Er ließ deu
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Extrahierte Personennamen: Ramses Psammetich Psammetich Psammetich Necho
Extrahierte Ortsnamen: Memphis Asien Nilland Memphis Theben Nilthale
10 I. Die morgenländischen Völker des Alterthums.
Sandwüste sein würde, so Babylonien ohne diese beiden Flüsse; wie der Nil, so treten auch Euphrat und Tigris im Frühjahr über ihre User und tränken das dürstende Land. Dieser natürlichen Bewässerung, der die Menschen durch Dämme und Kanäle zu Hülse kamen, verdankt Babylonien seine ausgezeichnete Fruchtbarkeit. Nicht so fruchtbar, aber von gesünderem Klima ist das östlich vom Tigris gelegene gebirgige Assyrien. Doch gedeihen auch hier Korn und Wein, Feigen, Oliven und Granatäpfel.
In uralter Zeit stiegen die Chaldäer mit ihren Heerden aus den armenischen Bergen herab, nahmen das Tiefland ein und gründeten am Euphrat Babel, das in Kurzem zur Hauptstadt eines großen Reiches heranwuchs. Babel war eine im Viereck erbaute Riesenstadt, welche 12 Meilen im Umfange hatte und von einer 20 Meter breiten und 60 Meter hohen Mauer umgeben war. Auf der Westseite der Stadt lag die Königsburg, von dreifachen, sich über einander erhebenden Ringmauern und Thürmen eingeschlossen. Noch merkwürdiger war der Belnstempel mit dem 180 Meter hohen, aus acht über einander gesetzten Thürmen bestehenden Heiligthnme des Gottes, dem in der Bibel erwähnten „babylonischen Thurme". Die Babylonier waren ein weichliches, wollüstiges Volk, das in der Bequemlichkeit und in der Befriedigung der Sinnenlust das höchste Lebensglück sah. Luxus und Wohlleben hatten indeß auch ihre gute Seite; sie spornten zur Gewerbthätigkeit an und erzeugten einen blühenden Handel. Der Kunstfleiß der Babylonier in Bereitung feiner Webereien, prächtiger Fußdecken, werthvoller Gewänder, wohlriechender Wasser und Salben war im ganzen Alterthume gepriesen, und ihre Erzeugnisse wurden in die fernsten Länder ausgeführt. Wie in Egypten war auch hier alle Wissenschaft im Besitz eines erblichen Priesterstandes, dessen Glieder auch vorzugsweise Chaldäer genannt wurden. Besonders trieben sie Astronomie, die aber mehr noch als bei den Egyptern in Sterndeuterei ausartete- Als Glieder der ältesten Familien wie als Diener der Götter standen die Priester in hohem Ansehen und besaßen große Vorrechte, Einkünfte und Ländereien.
Gegenüber der heutigen Stadt Mosul auf dem östlichen Ufer des Tigris lag Ninive, die Hauptstadt Assyriens. Ebenfalls in einem länglichen Viereck erbaut, hatte sie denselben Umfang wie Babel. Ihre Ringmauer war 30 Meter hoch und von solcher Breite, daß drei Wagen neben einander fahren konnten; über sie erhoben sich 1500 Thürme von 60 Meter Höhe. Im Innern der Stadt befanden sich großartige Paläste mit vielen in einander lausenden Gemächern, Sälen, Hallen und Gängen, die Wände mit reichem Bildwerk geschmückt, das noch in seinen Ueberresten von den Thaten, Sitten und Zuständen des assyrischen Volkes Kunde gibt. Auch bei den Assyrern stand die Kunstfertigkeit auf einer
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Ii. Das griechische Heldenzcitalter. 1. Griechenland und seine Bewohner. 15
das Land zur persischen Provinz. Auch Aethiopien und die Oase des Jupiter Ammon (Siwah) wollte er erobern. Aber das gegen Ammonium gesandte Heer wurde durch Wüstenstürmc im Flugsande verschüttet und das zweite gegen Aethiopien aufgebotene durch Hunger zur Umkehr genöthigt. Wahrend sich Kambyses in Egypten aufhielt, bemächtigte sich in Susa ein Magier, der sich für des Königs Bruder Smerdis ausgab, des Thrones. Schnell kehrte Kambyses nach Persien zurück, starb aber unterwegs an einer Wunde, die er sich aus Unvorsichtigkeit selbst beigebracht. Sieben Monate lang vermochte sich der Magier zu behaupten. Endlich kam man dem Betrüge auf die Spur, und sieben edle Perser verschworen sich, den falschen Smerdis zu todten. Nach vollbrachter That kamen sie überein, Einen aus ihrer Mitte zum Könige zu bestimmen. Das Loos traf Darms Histaspis, der durch Kraft und Klugheit fetne Herrschaft befestigte und erweiterte. Er eroberte und bestrafte das aufrührerische Babel und unternahm einen Kriegszug gegen die jenseit des Ist er (der Donau) wohnenden Scythen, war aber nicht viel glücklicher als einst Cyrus gegen die Massageten. Ein Aufstand der kl ein asiatisch en Griechen untree die Veranlassung zu den Perserkriegen.
Ii. Das griechische Heldenzeita 1 ter.
1. Griechenland und seine Bewohner.
Griechenland, der südliche Theil der großen östlichen Halbinsel von Europa, ist ein vom Meere vielfach zerrissenes und von einem Kranze blühender Inseln umgebenes Gebirgslaud. Gebirge und Meereseiuschuitte scheiden es in drei Theile: in Nord-, Mittel- und Süd-Griechenland. Nord-Griechenland wird von dem wilden, zerklüfteten Pinbus durchzogen, der die westliche Landschaft, Epirns, von der östlichen, Thessalien trennt. Zwischen bcm Oetagebirge imb dem malischen Meerbusen (Busen von Zeitun) führt der nur wagenbreite Paß von Thermo-pylä nach Mittel-Griechenlanb ober Hellas, mit den Lanbschafteu Akarnanien, Actolicu, Lokris,Doris,Phocis,Böotieu, Attika und Megaris. Da wo der korinthische und saroui-sche Meerbusen (jetzt Busen von Aegina) sich bis auf kurze Entfernung nahe treten, hat die Naim* eine Brücke gebaut, welche Hellas mit Süb-Griechculanb, dem Peloponnes (Morea), verbinbet. Das ist der Isthmus (Laubeuge) von Korinth, nur durch einige gefährliche Felsenpässe zugänglich. Das ganz von Bergen
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Extrahierte Personennamen: Ammon Darms_Histaspis Cyrus
146
I. Muhammed und die Araber.
kurzer Zeit der größte Theil Vorderasiens und Nordafrika's der Herrschaft der Araber unterworfen.
Schon unter Abu Bekr zog Ehalid, „das Schwert Gottes", gegen die Perser zu Felde, überwand sie in mehreren Treffen und eroberte alles Land bis zum Euphrat. Dann vereinigte er sich mit dem wider Syrien ausgesandten Heere, besiegte die Griechen in der blutigen Schlacht am Jarmuk (einem Nebenflüsse des ; Jordan, der unterhalb des galiläischen Meeres mündet) und er- ! oberte daraus die reiche Handelsstadt Damaseus. Nun schritten 1 637 die Araber zur Belagerung von Jerusalem. Zwei Monate lang ^ widerstand die durch Kunst und Natur wohl befestigte Stadt allen Angriffen und Stürmen. Dann ergab sie sich dem tu Person her- , beigeeilten Chalifen Omar, der an der Stelle, wo der Tempel Salomo's gestanden, die Erbauung einer Moschee (Bethaus) anordnete. Im nächsten Jahre wurde Antiochien eingenommen und damit die Eroberung Syriens beendet.
Um diese Zeit erfüllte sich auch das Schicksal des Pcrscrrcichß. Bei Kadesia (am Euphrat) erfocht der arabische Feldherr Saad nach viertägigem harten Kampse einen glänzenden Sieg, eroberte dann das schätzereiche Ktesiphon (am Tigris) und gründete am westlichen Ufer des Schat el Arab die feste Stadt Bassora (Basra), die bald zur Hauptstadt jener Länder und zum Mittel- i Punkt des östlichen Verkehrs emporstieg. Hieraus wandte sich das < arabische Kriegsheer nach dem Morden, unterwarf Mesopotamien und das medische Gebirgsland und trug seine Waffen in die : fruchtbaren Gefiloe des heutigen Teheran. Der Perserkönig Jezdeojero (Hesdegerd) aus dem Geschlechte der Sassaniden fand auf der Flucht seinen Tod, und in Kurzem überschritten die Araber im Fluge der Eroberung den Oxus und Jaxartes und drangen bis an deu Indus vor, überall die Lehre Zoroasters j unterdrückend und die ihres Propheten an deren Stelle setzend.
Don Syrien aus führte Am nt die Araber nach Egypten, brachte die der griechischen Herrschaft abgeneigte Bevölkerung durch j Vertrag zur Unterwerfung und eroberte nach 14rnvnatlicher Belagerung das wichtige Alexandrien. Hierauf draug er auf einem beschwerlichen Wüstenmarsche weiter nach Westen vor und machte die Bewohner von Barka und Tripoli zinspflichtig. In den folgenden Jahren fügten die Araber diesen Erwerbungen noch das Gebiet von Karthago hinzu, die Stadt selbst kam erst zu Ende des Jahrhunderts in ibre Gewalt. Darauf unterwarfen sie das alte Numidieu und Mauretanien und durchzogen Afrika siegreich bis zur Küste des atlantischen Meeres.
Das Westgothenreich tu Spanien befand sich zu jener Zeit in arger Zerrüttung. Die Unbotmäßigkeit der Großen, die Uebermacht der Kirche und die durch die Geistlichkeit veranlaßte Verfolgung der zahlreichen Juden ließen das Land nicht zur Ruhe
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Extrahierte Personennamen: Muhammed Abu_Bekr Jordan Saad Perserkönig_Jezdeojero
12 Iii. Die Kultur und Geschichte der östlichen Mittelmeervölker.
entsandten Kolonisten, so daß Karthago, Gades und zahlreiche Orte auf Sizilien und Kreta entstanden. Bernstein holten sie aus der Ostsee und Zinn ans England. Sie wurden die Lehrer der Griechen. Die Brücke von Phönizien nach Griechenland bildeten die Inseln Cypern und Kreta.
Schon vor deu Griechen waren offenbar einige semitische Stämme in Griechenland selbst ansässig, wie z. B. die Mynier in Böotien. Sagen von semitischen Einwanderern sind erhalten z. B. in der Geschichte von Kadmos. Ausgrabungen aus griechischem Boden (in Argolis), zu Mykeuae und Tiryns, lassen das Leben jener Zeit deutlich erkennen. Ähnlich wie die Ausgrabungen Heinrich ^chliemanns in Hissarlik (Troja) drüben in Kleinasien. Demnach reicht die griechische Bronzezeit von 2000 bis etwa 1100 v. Chr. Nach kurzer llbeigangvzeit wird das Eisen dann um 1000 vorherrschend.
In Mitteleuropa reicht die Bronzezeit bis 600 und in Nordeuropa etwa bis 400 v. Chr. Gegen Ende des zweiten Jahrtausends bereits brachen die Griechen die Vorherrschast der Semiten im Ägäischen Meer. In kultureller Hiusicht ihre Schüler, wurden sie durch größere kriegerische Kraft ihre Herren Der vorherschende Stamm der Griechen ist in der Bronzezeit und in der homerischen (Beginn der Eisenzeit) der Stamm der Achäer, der den ganzen Peloponnes außer dem Nordrande und Teile Mittelgriechenlands besaß. Mykenae in Argolis, Sitz Agamemnons, und Lacedämou in Lakonien, Pylos in Messenien waren Sitze der Stammesfürsten, der Könige, in deren Gräbern sich d kunstreiche Geräte, auch mit Gold geschmückt, gesunden haben. Die Einigkeit der Achäer äußerte sich in gemeinsamen Zügen gegen die Fremden.
Gememsame Erinnerungen daran sind z. B. die sagenhafte Geschichte vom Argonautenzug und Trojanischen Krieg. Eine Unternehmung der jonischen Athener spiegelt sich im Zuge des ^heseus uach Kreta wider.
Kapitel Vi. Gleichzeitige Weiterentwickelung Ägyptens
1600—^200.
In der Mitte des zweiten Jahrtausends hatten sich die Ägypter erhoben und die Hyksos vertrieben. Ägypten wird zu einem kriegerischen Staat und entwickelt sich zur Großmacht. Pharao Thntmes dehnt das Reich von Nubien bis an die Grenzen Mesopotamiens aus. Großer Reichtum und Luxus wird in Ägypten entfaltet. Seefahrten an der afrikanischen und arabischen Küste erweitern den Gesichtskreis. Gold und Elektron (Weißgold), Ebenholz, Elfenbein, Felle und lebende Affen kamen nach Ägypten. Damals wurden die großen Tempel gebaut, z. B. der des Ammon Ra in der Oase Siwah. (Nach dein Muster der ägyptischen Tempel ist Salomos berühmter Tempel in Jerusalem gebaut worden.)
Hethltnr. d Doch bald erwuchsen den Ägyptern Feinde in den Hethitern aus Kleinasien, die sie hinderten nach Norden und Nordwesten vorzudringen. Besonders der gewaltige Pharao Ramses Ii. hat viel mit ihnen gekämpft. (Seine Mumie
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Extrahierte Personennamen: Bernstein Heinrich_^chliemanns Heinrich Pharao_Thntmes Ramses
Kapitel I. Ägypten. 7
Kapitel L Ägypten.
§ 1. Hgypten bis zur Blüte von Öqempbis.
Die Eigenart des Nils, jährlich eine bestimmte Fläche Landes unter Wasser zu setzen,*) hat die Bewohner des Landes veranlaßt, den benetzten Boden auszunutzen, denn wohin nicht das Nilwasser kommt, bleibt der Boden ohne Frucht. Die Überlieferung der seßhaften Bevölkerung von Geschlecht an Geschlecht hat sich durch Berichte erhalten (mündlich, schriftlich, durch Bauten und Denkmäler), so daß Ägypten als das Land mit der ältesten wirklichen Geschichte erscheint. In diesem Lande haben sich früh alle von Nordosten kommenden Stämme verschiedener Art zusammengefunden, bis sie zusammenschmolzen und stark wurden, neue Ankömmlinge abzuweisen.
Alle Kulturstufen: Stein-, Kupfer-, Bronze- und Eisenzeit, folgen hier A^Kultur-anfeinander. Weil diese Kultur auf 8000 vor Chr. zurückweist, so hat Ägypten eine sichere Geschichte schon von etwa 4000 vor Chr. an.
Während der Besitz der Nomadenvölker (Jäger, Hirten) überall ein fuams ®iscn= gemeinsamer ist (Kommunismus), bis auf die Waffen und Geräte, bildet sich durch den Ackerbau der Begriff des Eiuzelbesitzes, des Privateigentums im erweiterten Sinne. Bei den Wandervölkern muß einer die Führung und Leitung auf dem Wege haben, dem die Horde folgt. Aber wie der Weg wechselt, wechselt auch der Führer, der Häuptling. Im seßhaften Volk, das sich nach natürlichen Gesetzen einrichtet, kommt ein Häuptling auf, der die Ordnung für immer aufrecht erhält. Er wird der Erste des Volkes, der König. Als das erste Königreich in der Geschichte erscheint Ägypten Der Staat. (Pharaonen). Wenn aber die Masse der Bevölkerung sich dem Willen eines einzelnen unterordnet, so entsteht der Staat.
In derselben Weise ordnen sich die religiösen Vorstellungen, so daß Religion,
eine Religion entsteht. In Ägypten ist diese in der Hauptsache Naturreligion, weil die geheimnisvolle Macht der Natur überall ordnend, bestimmend ins Leben eingreift. Die Tierwelt wird zum Teil ebenfalls verehrt.
Der höchste Gott ist die Sonne (Ra) (ihr Heiligtum in der Oase Siwah,
Ammon). Die schaffende Natur wird geteilt gedacht als männliche im Gott
Osiris (dem Sonnengott), als weibliche Isis (Erdschlamm des Nils). Osiris
wird von den Gluten des Typhon getötet, aber sein Sohn Horus rächt deu Vater (Horus ist das neue Leben). Der Glaube an ein Weiterleben der Seele nach dem Tode veranlaßt den Bau der Königsgräber (der Pyramiden) und der Katakomben. Die Erbauer der höchsten Pyramiden sind: Chusu,
Chasra, Menkara.
§ 2. Geschichte und Kultur des Reiches von fßempbis. Memphis.
Die Blüte des ältesten Reiches geht aus von Memphis in Unterägypten.
In diesem Staat ist bereits eine Arbeitsteilung zu erkennen, nicht mehr
*) Das Wasser steigt von Juli bis Ende September und sinkt von Ende Oktober bis Mai.
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6
Ii. Die Bronzezeit. Iii. Die Kultur und Geschichte der östl. Mittelmeervölker.
Begriff
Mittelmcer-
gcbiet.
Die Jndo-germanen.
Ii. Die Bronzezeit.
Mit der Kunst des Metallschmelzens und -schmiedens ermöglicht sich der Mensch eine reichere Ausgestaltung seines Daseins. Die Wohnnngen werden geräumiger und fester, die Geräte feiner und mannigfaltiger, der Schmnck wird reicher, der Unternehmungsgeist kühuer.
Die Mittelmeervölker treten nun führend auf. Mit ihren Erzeugnissen kommen sie zu den Völkern des nördlichen Europas, wie des mittleren Afrikas und regen auch diese zum Umschwung an.
Als später das Eisen entdeckt und verarbeitet wurde und allmählich immer mehr neben der Bronze auftrat, bekam die Kultur solches Aussehen, daß man sie die Übergangszeit zur Eisenzeit genannt hat. Der Hanpt-fnndort für diese Zeit ist der Ruinenhügel von Troja (Ausgrabungen Schliemauus).
Diese Epoche leitet in die geschichtliche Zeit über.
Iii. Die Kultur und Geschichte der östlichen Uliffelmeervölker.
Das Mittelländische Meer wird durch Italien mit Sizilien in zwei Hanptteile, einen östlichen und einen westlichen, geteilt. Zum Mittelmeergebiet gehört alles Laud, dessen fließendes Wasser diesem Meere zufließt. Drei Brücken führen von Europa durch das Meer nach Afrika und Asien. Das sind die 3 Halbinseln. Am bequemsten und lockendsten ist die Brücke im Ägäischen Meer.
1. Die vielen Inseln haben die Völker zu regem Verkehr eingeladen, denn so dicht liegen die Inseln, daß nirgend das Land ganz aus den Augen verloren wird. Weil die ersten Schiffe Banmftämme (Einbäume) wareu, wagte man sich nicht weit ins Meer.
2. Die Küsten des Ägäischen Meeres boten sichere Häfen.
Während aber der Mensch im allgemeinen erst allmählich vom Wanderleben zur festen Siedelnng gekommen ist, hat ihn die Natur bestimmter Gegenden fchou früh zur Bebauung des Bodens gezwungen. Solche Gegenden sind im Mittelmeergebiet besonders Ägypten und Mesopotamien, das anch uoch zu diesem Gebiet gerechnet werden muß, obwohl Euphrat und Tigris in ein anderes Meer fließen. Denn die Völker dieses Landes haben immer Einfluß auf die eigentlichen Mittelmeervölker gehabt. Die europäischen Mittelmeervölker gehören derselben Völkerfamilie an, der indogermanischen, die von Indien über Persien, Armenien, Rußland, Deutschland, Frankreich bis Spanien verbreitet ist.
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Extrahierte Ortsnamen: Europas Afrikas Troja Italien Sizilien Europa Afrika Asien Mesopotamien Indien Armenien Deutschland Frankreich Spanien
Dichtung.
Assyrien.
1900—1600.
Hyksos.
Juden.
10 m. Die Kultur und Geschichte der östlichen Mittelmeervölker.
Tiernamen der Sterne des Tierkreises haben babylonischen Ursprung. Da die große astronomische Hauptzahl 360 ist, so beherrscht sie Maß und Gewicht. Die Gewichtseinheit hat 60 Pfund. Die Doppelelle hat 60 Fingerbreiten der Kreis 6 x 60 Grade.
Durch die Erfindung der Schrift waren die Babylonier imstande, ihre poetischen Schöpfungen festzuhalten. Zwei große Epen sind erhalten: das Weltschöpfungsepos, dem die biblische Darstellung verwandt ist. Merodach, die Frühlingssonne, ist hier zugleich Weltschöpfer. Er tötet die große Meeresschlange und bildet aus ihr die Welt. Das zweite Epos handelt vom Helden Gilgamosch, der auf semitisch Nimrod heißt. Er verkörpert das sumerische Volk, wie es mit den Unbilden des Landes kämpft und es sich unterwirft. Diese Sage ist gewandert, so daß wir in Herakles und Odysseus den Gilgamosch wiedererkennen. Innerhalb dieser Erzählung ist auch die Sintflutgeschichte enthalten.
Doch das babylonische Reich blieb nicht lange unabhängig. Ein Umschwung in seinen Verhältnissen trat ein, als sich die Nordsemiten, die Assyrer, des Eisens bemächtigt hatten. Das Eisen tritt zuerst in diesen Ländern als Schmuck auf. Nachdem aber die großen Eisenlager südlich vom Kaukasus (im heutigen Transkaukasien), im Lande der alten Chalyber, erschlossen worden waren, kam von diesem metallkundigen Volk die Eisen-bearbeitnng zu den Assyrern und fand ihren Weg von hier nach Ägypten, etwa in der ersten Hälfte des zweiten Jahrtausends v. Chr.
Kapitel Iii. Die gleichzeitige Geschichte Ägyptens bis *600.
Um diese Zeit ist der Hauptort Ägyptens Theben, nicht mehr Memphis. Ägypten hat sich nach Süden ausgebreitet und Nubien, die Somaliküste und sogar Südarabien unterworfen. Der berühmte Pharao Amenemha llf. hat zur Wasserregulierung des Nils das Wasserbecken im Fayum graben lassen (Moerissee bei Herodot), von ihm ist auch das Labyrinth. Von Pharaonen dieser Zeit (der 12. Dynastie) sind auch die Felsengräber von Beni-Hassan, die Sphinx _ von Gizeh gebaut. Die Dichtung nahm einen hohen Aus-schwung. Die Folgezeit von 1900—1600 bildet einen Stillstand für Ägypten, da es im Delta unter die Herrschaft semitischer Hirtenstämme, der Hyksos, geraten war.
In dieser Zeit sind auch Stämme in Ägypten eingewandert, die später das jüdische Volk gebildet haben. Mit den Hyksos ist das Pferd nach Ägypten gekommen. Abrahams Einwanderung in Palästina und sein Kampf mit den Mesopotamien!, der 1. Mose 14 geschildert ist, findet auch um diese Zeit, also etwa 1800 v. Chr. statt. Um diese Zeit erfanden die Araber das Alphabet, das von den Phöniziern ausgebildet, später Europa mitgeteilt wurde.
Mit diesen Kulturleistuugeu und dieser politischen Ausdehnung haben die Semiten auf lauge Zeit sich zu der herrschenden Rasse für das Mittelmeer-
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