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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Altertum - S. 64

1895 - Stuttgart : Neff
— (54 — nach einem Sieg über die Ar giver Thyrea zur Periökengemeinde. Nicht so erfolgreich schlossen ihre Kriege mit dem arkadischen Tegea: sie mussten auf Eroberung neuer xiüqol oder Angliederung neuer Periökengemeinden verzichten; durch einen Vertrag um 550 behielt Tegea gegen die Verpflichtung zur Heeresfolge und zur Unterlassung jeder Sparta nachteiligen Mass-regel innere Selbständigkeit und sein G-ebiet; nach und nach erkannten auch alle übrigen arkadischen Gemeinden die Führerschaft Spartas an, ebenso die frühere Bundesgenossin Elis. Schon vor 555 hatte Krösus die Spartaner als „Vorsteher von Hellas“ betrachtet. Gegen Ende des Vi. Jahrhunderts gehörte zu dem so entstehenden peloponnesischen Bunde der gesamte Peloponnes (auch Aegina), die achäischen Städte und besonders Argos ausgenommen, dessen Fehden mit Sparta nur durch längere Waffenstillstände unterbrochen wurden. In dem lose gefügten Bunde wurden die autonomen Bundesstädte nicht regelmässig besteuert, sondern hatten nur im einzelnen Fall einen ihrem Vermögen entsprechenden Teil der Kriegskosten zu bezahlen; der Bundesrat, aus Gesandten der, ob gross oder klein, gleichberechtigten Städte bestehend, trat nicht regelmässig, sondern nur auf den Ruf des Vororts in Sparta zusammen, um auf Grund von Vorbeschlüssen der spartanischen Apella über Krieg, Waffenstillstand und Frieden zu beschliessen. Der Mehrheitsbeschluss war bindend, „wenn nicht von seiten der Götter oder Heroen ein Hindernis eintrat“. Im Kriegsfall hatten die Bundesstädte 2/3 ihrer Streitmacht zu stellen; nach den Perserkriegen wurden die Truppen der einzelnen Bundesglieder im Felde von Spartiaten geführt. Manchmal führten Bundesstädte Krieg untereinander. Kapitel Ix. Geschichte Athens bis 500. § 20. Geschichte Athens bis Solon. Die dreieckförmige Landschaft Attika (Änixrj = ,Axnxrj von nxzf'j, Azxtxoi — Küstenbewohner; mit den vorliegenden kleinen Inseln etwa ‘2600 qkm = 47 Qm gross) durch den Kithäron, 1400 m (und den Parnes) vom mittelgriechischen Festland (Böotien), durch den ikarischen Höhenzug von der Megaris getrennt, ist bevorzugt durch die etwa 180 km betragende Länge seiner buchtenreichen Küsten, durch den Glanz seines Himmels und die Klarheit der Luft, mildes, aber keineswegs erschlaffendes Klima, Mannigfaltigkeit und scharfe Gliederung der Bodenerhebungen. Durch Gebirgszüge zu Land abgeschlossen, bietet sie seewärts einen freien, weit geöffneten, zu fernen Gestaden hinüberlockenden Gesichtskreis. Nach ihrem Gebirgssystem wie ihrem Klima gehört sie zur benachbarten ägäischen Inselwelt und hat dabei doch die Vorzüge der festländischen Lage. An grösseren Ebenen besitzt sie hauptsächlich die thriasische von Eleusis

2. Altertum - S. 92

1895 - Stuttgart : Neff
92 Schiffbrücken über den Hellespont zwischen Abydos und Sestos und durch Anlegung von Magazinen an verschiedenen Orten vorgearbeitet, ebenso zur Sicherung der Flotte der rasch wieder verfallende Athoskanal gebaut worden. Dem Landheer wollten sich zunächst 10000 Hopliten am Tempepass entgegenstellen, zogen aber bald wieder ab, worauf alle Thessaler sich den Persern anschlossen. Dann besetzten etwa 7000 Hopliten unter dem Befehl des Königs Leonidas, des Halbbruders und Nachfolgers des gewaltsam (durch Selbstmord ?) umgekommenen Kleomenes die Thermopylen, und im Zusammenhang damit stellte sich die vom Spartaner Eurybiädes befehligte griechische Flotte (271 Trieren, worunter 147 athenische, 127 von den Athenern selbst und den Platäern, 20 von den Chalkidiern bemannt; später kamen noch 53 athenische hinzu) im Norden von Euböa beim Artemision der 1200 Schiffe (lauter Trieren?) zählenden persischen Flotte gegenüber, die durch einen heftigen Sturm schwer mitgenommen war. Drei Tage wurde zu Lande und zur See gekämpft. Am dritten Tage entliess Leonidas, als er Kunde erhielt, dass die „Unsterblichen“, vom Verräter Ephialtes geführt, den Pass umgangen hatten, alle ändern Bundesgenossen; er und seine 300 Spartiaten blieben, dem Gesetze gehorchend (g^uaot tiei^ö/xs-voi), mit ihnen die Thespier und, angeblich von Leonidas dazu gezwungen, die Thebaner. Die Spartiaten und die Thespier fielen alle in tapferem Kampfe. Als Grund dafür, dass so wenig Spartaner und Peloponnesier zur Verteidigung Mittelgriechenlands erschienen waren, gaben die Ephoren die Feier der Kameen und Olympien an; vielleicht wollten sie aber die Streitmacht möglichst für Verteidigung des Isthmus aufsparen, während sie doch Athen nicht einfach preisgeben konnten. Auf die Nachricht von dem Verlust der Thermopylen trat die griechische Flotte den ohnehin schon geplanten Rückzug durch den Euiipos an. Da der peloponnesische Heerbann nicht in Böotien erschien, sondern auf dem Isthmus Halt machte und diesen verschanzte, brachten die Athener ihre Angehörigen und ihre bewegliche Habe nach Salamis, Aegina und vor allem Trözen; jeder (ärmere?) 1 700 000 Mann Fussvolk und 80 000 Reiter und gelangt mit Zurechnung der thrakisehen Kontingente und der geschätzten G-rösse des Trosses und der Flottenmannschaften zu der Gesamtzahl von 5 283 220 Mann. Ein Epigramm giebt für die Thermopylen 8 Millionen Barbaren an. Die meisten der Neueren nehmen mit Anlehnung an bescheidenere Schätzungen alter Geschichtschreiber für das aus Asien gekommene Landheer etwa 800 000 Streiter a,n. Die niederste Schätzung (Delbrücks) nimmt 40—50 000 Streiter nebst einem Tross von 100—200000 Mann, eine weniger niedere etwa 100000 Streiter an.

3. Altertum - S. 94

1895 - Stuttgart : Neff
— 94 — gekelirt, wo sie sich auflöste. Den durch den makedonischen König Alexandros übermittelten Vorschlag, mit Persien zu äusser-lich sehr vorteilhaften Bedingungen Freundschaft zu schliessen, lehnten die Athener entschieden ab; aber die Spartaner besetzten trotz ihres Versprechens nicht rechtzeitig Böotien, so dass Mardonios Frühsommer 479 mit seinem durch Make-donen, Malier, Lokrer, Böoter verstärkten Heer in Attika einfiel und die Athener nach Ablehnung eines zweiten Antrags des Mardonios abermals nach Salamis flüchten und ihre Stadt preisgeben mussten. Auf die Nachricht, dass das endlich nach langem Zögern und Widerstreben von den Ephoren aufgebotene spartanisch-peloponnesische Heer anmarschiere, kehrte Mardonios nach Böotien zurück. In Eleusis vereinigte sich mit dem von Pausanias, Vetter und Vormund des Pleistarclios, des Sohnes des Leonidas, geführten lakedämonisch-peloponnesischen Heere die von Aristides befehligte attische Landmacht, 8000 Hopliten stark. Dem eidgenössischen Heere fehlte die Reiterei. Nach langem Zögern und Hin- und Herziehen beiderseits kam es infolge eines Angriffs des Mardonios bei Platää zur Schlacht unter Verhältnissen, die für die Griechen sehr ungünstig waren. Aber die geschlossenen schwerbewaffneten griechischen Scharen erfochten einen glänzenden Sieg über die an Zahl jedenfalls überlegene Macht des Mardonios1), der selbst fiel. Ungeheuere Beute fiel mit dem persischen Lager in die Hände der Griechen (Ende Juli oder Anfang August 479). Die Trümmer des persischen Heeres führte Artabazos, ohne verfolgt zu werden, nach Asien zurück. Nachdem man die Mittel für die den Göttern bestimmten Aveihgeschenke ausgeschieden, die Beute verteilt und die Stadt Platää für unverletzlich erklärt hatte2), zog das siegreiche Heer vor Theben, das nach zwanzigtägiger 1) Herodot schätzt das Heer des Mardonios auf 800 000 Barbaren und 50 000 Hellenen. Das eidgenössische Heer zählte nach seiner Angabe 88 700 Hopliten und 69 500 Leichtbewaffnete. 2) Von dem Weihgeschenk, das die „Eidgenossen“ aus dem den (jottern geweihten Zehnten der Beute im besonderen dem Apoll in Delphi stifteten, einem goldenen, auf 16 Fuss hohem ehernem Schlangengewinde ruhenden Drei-fuss, ist das Schlangengewinde in Konstantinopel, wohin es Konstantin d. Gr. bringen liess, noch erhalten. Es trägt in einer annähernd vollständigen Liste die Namen von 31 Staaten, die bei Salamis oder bei Platää^ mitkämpften. Die Inschrift lautet: to (t de zov) noxsfiov (e) jioae/ueov Aaxedai[.i6vioi^ A&avaioi, Koqiv&ioi. Teyeäzai, Hexvovloi, Alyiväzai. Msyageg, ’Emdavpioi, Eq^o/ievioi (das arkadische Orchomenos). <J>lsiaoioi, Tgo^ävioi, 'Eq/moves. Tiqvv&ioi, Hlazaüsg, 0eojzies. Mvxavsg, Ketoi, Mdhoi (J. Melos), Tevioi. Nä$ioi, Eqezqü?, Xa/.xidsg. l'rvolg, Falsioi (wohl mit Rücksicht auf ihre Bedeutung für und durch Olympia genannt, obwohl sie an keiner der zwei Schlachten beteiligt waren), Ilozsidaiäzai. Asvxadioi, Favaxrogieg, Kvdvioi, Sitpvioi. Afixgaxiotai, Aejigsärai.

4. Altertum - S. 101

1895 - Stuttgart : Neff
— 101 — landsverräterischer Verbindung. Das 14000 Hopliten starke athenische Heer, das heranzog, wurde in tapferem Kampfe, wobei sich die Freunde des Kimon hervorthaten, bei T a n ä g r a geschlagen, aber auch das peloponnesische Heer verliess Böotien. 62 Tage darauf unterlag das böotische Heer dem rasch wieder erfolgten Angriff der von Myronides geführten Athener bei Oenophyta (458 oder 457). Dieser Sieg brachte Böotien, Phokis und die opuntischen Lokrer unter Athens Führung. Aegina ergab sich, verlor Kriegsflotte und Mauern und wurde Mitglied des Seebundes. Um diese Zeit war durch den um 460 begonnenen Bau der zwei langen Mauern, von denen die nach dem Piräeus 7, die nach dem Phaleron 6 km lang war, die Verbindung Athens mit seinem Hafen sichergestellt. Jetzt griff Athen den Peloponnes an. Tolmldes verbrannte auf einem Seezuge das spartanische Arsenal in Gytheion; die Achäer schlossen sich an Athen an. Das gewagte ägyptische Unternehmen endete aber (454 oder) 453 mit der Vernichtung der Flotte und des Heeres, auch eine Ersatzflotte von 50 Trieren wurde grösstenteils vernichtet. Aus Furcht vor einem persischen Angriff hatte man 454 den Bundesschatz auf Antrag der Samier von Delos nach Athen verbracht. Der aus der Verbannung zurückgerufene Kimon vermittelte zwischen Sparta, das auf 30 Jahre Frieden mit Argos schloss, und Athen einen fünfjährigen Waffenstillstand. Dann zog er, die innere Politik Perikies überlassend, mit 120 Trieren nach Cypern zum Schutz der dortigen Griechen; nachdem er bei der Belagerung von Kition gestorben war, erfocht die attisch - bundesgenössische Macht einen bedeutenden Doppelsieg bei Salamis (449). Aber Perikies liess sich durch die grossen Verluste an Bürgern, welche die Kämpfe der letzten Zeit gebracht, hatten, überzeugen, dass Athen nicht zugleich gegen den Peloponnes und gegen Persien kämpfen könne, hielt den ersteren Kampf für unvermeidlich und rief die siegreiche Flotte zurück. Mit Persien in Susa durch Kallias geführte Unterhandlungen führten zum mindesten dazu, dass Athen sich in Cypern und Aegypten nicht mehr festzusetzen versuchte, dagegen der Grosskönig die Athener im Besitz der asiatischen Griechenstädte nicht störte und keine Flotte ins Aegäische Meer schickte. Ob ein förmlicher Friede (unrichtig der Friede des Kimon genannt) abgeschlossen wurde, ist sehr zweifelhaft; war es überhaupt dazu gekommen, so wurde jedenfalls seine nationale Bedeutung von den Rhetoren schon des nächsten Jahrhunderts sehr übertrieben. Formell verzichtete der Grosskönig nie auf jene Städte und verlangte deren Tribut von den Statthaltern von Sardes und Daskyleion.

5. Altertum - S. 147

1895 - Stuttgart : Neff
— 147 — oder bethörten Mehrheit der athenischen Gesandtschaft, seine Beschwörung verzögert lind so noch manche thrakische Plätze den Athenern oder ihrem Bundesgenossen Kersobleptes entrissen hatte, freie Hand gegenüber den Phokern und die Möglichkeit, sich in Mittelgriechenland festzusetzen. Nachdem ihm Phaläkos gegen freien Abzug für sich und seine 8000 Söldner die Thermo-pylen geräumt hatte, zog Philipp in Phokis als Bundesgenosse der Thessaler und der Thebaner ein, entwaffnete die wehrlosen Phoker, machte ihre entfestigten Städte zu Dörfern und liess sich ihre zwei Stimmen im Amphikty onen-rate übertragen. Athen hatte der Aufforderung, sich als Bundesgenosse Philipps an der Exekution zu beteiligen, widerstanden; es hätte damit nur die Spannung mit Theben verschärft und Philipps Obermacht thatsächlich anerkannt. Als unter Philipps Leitung die Pythien gefeiert wurden, unterliessen die durch sein Verfahren enttäuschten Athener die Absendung einer Festgesandtschaft, verstanden sich aber doch angesichts der Gefahr eines „amphiktyonischen Krieges“ auf Zureden des Demosthenes, der die augenblickliche Schwäche der Vaterstadt erkannte, dazu, die Neuordnung der Amphiktyonie anzuerkennen. § 48. Athen und Philipp 346—336. Auch für Philipp war der Friede nur ein Waffenstillstand, der ihm dazu diente, seine Machtstellung besonders in Griechenland zu befestigen und zu erweitern. Um Thessalien ganz zur Verfügung zu haben, setzte er in den einzelnen Städten Dekad-archien ein und später über jede der vier Landschaften (Hestiäötis, Pelasgiotis, Thessaliotis und Phthiotis) einen Tetrarchen. Er gewann die Aetoler und im Peloponnes die siegreiche eleische Aristokratie, Argos und die von der spartanischen Restaurationspolitik bedrohten Städte Messene und Megalopolis für sich. In Athen wuchs der Einfluss des Demosthenes, den andere bedeutende Männer, z. B. der leidenschaftliche und durch Beredsamkeit glänzende Hypendes; der als Finanzmann hervorragende altadelige Lykurgos, ein eifriger und edler Vertreter der „guten alten Zeit“, unterstützten; er war erfüllt und geleitet von dem überlieferten Gedanken, dass es Athens geschichtlicher Beruf sei, an der Spitze der Hellenen deren Freiheit nach aussen zu vertreten, und bei seiner republikanischen Staatsanschauung und seinen geschichtlichen Vorstellungen konnte ihm Philipp nur der selbst- und herrschsüchtige, mit hellenischer Bildung bloss gefirnisste Barbar sein, der die Zwietracht der griechischen Staaten ausnützte und steigerte, um Hellas zu knechten. Demgegenüber

6. Altertum - S. 150

1895 - Stuttgart : Neff
150 folge der umfassenden Verteidigungsmassregeln, der voraussichtlichen Langwierigkeit einer Belagerung und der Achtung Philipps vor der geschichtlichen und geistigen Bedeutung der Stadt verhältnismässig günstig war. Es verlor seine auswärtigen Besitzungen (doch behielt es Delos, Samos, wohl auch Lemnos und Imbros), erhielt, damit ein Bündnis mit Theben erschwert werde, Oropos und wurde Bundesgenosse Makedoniens, aber da Makedonien den Chersones bekam, wirtschaftlich abhängig. Der bis dahin grösstenteils neutrale Peloponnes unterwarf sich ohne Widerstreben Philipp; nur Sparta trotzte dem Anmarsch Philipps, konnte aber nicht hindern, dass seine eroberten Gebiete an die Nachbarn fielen, z. B. die Thyreatis und ganz Kynuria an Argos. Dann liess Philipp die griechischen Staaten, ausser Sparta, in Korinth einen Landfriedensbund schliessen, der die einzelnen Verfassungen und die bestehende gesellschaftliche Ordnung gewährleistete, einen ständigen Bundesrat in Korinth und zum Bundesgericht die Amphiktyonie hatte und dem ihm verbündeten makedonischen König als Otqaxrjybg avroxgarcoq oberstekriegs-herrlichkeit und damit überhaupt die höchste Gewalt übertrug (Ende 338). Ein gemeinsamer Rachekrieg gegen Persien wurde verabredet. Die Kadmea, Chalkis und Eretria blieben von den Makedonen besetzt. Philipp wurde in Aegä von einem Makedonen Pausanias aus Privatrache, aber sehr wahrscheinlich mit Vorwissen seiner durch eine neue Ehe gekränkten Gemahlin Olympias ermordet (336). Kapitel Xix. Kultur 431—336. § 49. Philosophie und Litteratur. Sokrates wurde der gemeinsame Ausgangs- und Mittelpunkt der weiteren Entwickelung der griechischen Philosophie. Von den „einseitigen Sokratikern“ sind bedeutsam die Schulen der Kyniker und der Kyrenaiker, die, stark von sophistischen Anschauungen beeinflusst, die theoretische Wissensc^a^ beiseite schoben und für das sich vereinzelnde Individuum ein höchstes Lebensgut aufstellten. Die Schule der Kyniker, die der im Gymnasium Kynosarges lehrende Antisthenes begründete und der originelle Diogenes von Sinope populär machte, erklärte für das einzige Gut und den einzigen Weg zur Glückseligkeit die Tugend, und ihre „Weisen“ verachteten in ihrer Bedürfnislosigkeit alle Güter und Einrichtungen höherer Gesittung. Dagegen lehrte der wandernde Aristipp von Kyrene, dass die Lust allein erstrebens-

7. Altertum - S. 154

1895 - Stuttgart : Neff
— 154 Vierter Abschnitt. Die Zeit des „Hellenismus“. Makedonisch-persisches Weltreich. Hellenistische Reiche. Griechenland bis zum Eingreifen der Römer. 338—217. Kapitel Xx. Alexander der Grosse 336—323 v. Chr. § 51. Alexanders Anfänge. Der zwanzigjährige, hochbegabte und nach dem Höchsten strebende, Alexander (Iii.), den sein Vater nach der besten Erziehung frühe in Politik und Kriegführung mit selbständigen Aufgaben betraut hatte, sicherte sich nach dem Tode Philipps, u. a. durch Hinrichtung gefährlicher Verwandter, worunter seines Vetters Amyntas, der Gemahlin seines Vaters Kleopätra und ihres Oheims Attälos, den Thron. Durch schnellen Einmarsch in Mittelgriechenland erstickte er die hier und im Peloponnes sich regenden Keime einer Erhebung und liess sich als Nachfolger seines Vaters zum Oberfeldherrn des hellenischen Bundes ernennen (336). Im Kampfe gegen die Thraker und Triballer überschritt er den Balkan, hierauf die Donau, um durch einen Rekognoszierungszug die Geten zur Ruhe zu bringen; auf dem Rückweg nach Makedonien überwand er die abgefallenen Illyrier (Frühjahr—sommer 335). Indessen begannen, vielleicht veranlasst durch Eingriffe Alexanders in die Autonomie einiger Städte, antimakedonische Bewegungen, vor allem bei den Thebanern, Aetolern, Athenern und Arkadiern, wobei auch persisches Geld mitwirkte. Auf die falsche Nachricht vom Tode Alexanders wurde in Theben die demokratische Verfassung wieder eingeführt, die vertriebenen Demokraten zurückberufen und die makedonische Besatzung der Kadmea eingeschlossen. Aber Alexander erschien 13 Tage, nachdem er dies erfahren hatte, mit seinem durch hellenische Kontingente verstärkten Heere und erstürmte am dritten Tage Theben, das sich geweigert hatte, sich zu ergeben. Nachdem hiebei 6000 Thebaner niedergemacht waren, wurde nach dem Spruch der feindseligen Nachbarstämme die Stadt

8. Altertum - S. 121

1895 - Stuttgart : Neff
— 121 — 8 38. Die Zeit des faulen Friedens und der sicilisclie Feldzug 421-413. Mit den Korinthiern, Böotern, Megarern und Eleern, die mit territorialen Einzelbestimmungen unzufrieden, schon in der Bundesversammlung- gegen den Frieden des Nikias gestimmt hatten, weigerten sich auch die thrakischen Chalkidier, ihn anzuerkennen, so dass den Athenern Amphipolis nicht übergeben wurde. Nachdem Sparta Athen zum Abschluss eines Defensiv-bündnisses auf 50 Jahre bestimmt hatte, entstand auf Betreiben Korinths ein Argos, Mantinea, Elis, Korinth und die Chalkidier umfassender dritter Bund. Die Ausführung des Friedens stockte; die Athener, die Amphipolis nicht bekamen, behielten Pylos und Kythera. Als Sparta 420 gegen seine Zusage sein Bündnis mit Böotien erneuerte und daran festhielt und Athen nur das entfestigte Panakton erhalten sollte, gewann in Athen die spartafeindliche Richtung wieder die Oberhand, vor allem unter Einfluss des hochbegabten, aber unsteten, grundsatzlosen und durchaus selbstsüchtigen Alkibiädes, der jetzt den Demokraten spielte, weil er von Sparta gekränkt zu sein glaubte und als Gegner des Nikias politisch emporzukommen hoffte; er wurde Frühjahr 420 zum Strategen gewählt. Athen schloss ein Defensivbündnis mit Argos, Mantinea und Elis, Korinth dagegen näherte sich wieder Sparta. Winter 419/8 erklärte das Volk, als Sparta zum Schutz des von Argos und Athen angegriffenen Epidauros Truppen zur See absandte, auf Alkibiades’ Antrag, dass Lakedämon den Frieden gebrochen habe. Aber der König Agis Ii. besiegte, zum Schutz des bedrängten Tegea herbeiziehend, Sommer 418 die vereinigten Argiver, Mantineer und Athener in der grossen Schlacht bei Mantinea. Argos schloss darauf zuerst Frieden, dann Bündnis mit Sparta; auch Mantinea und Elis, das am arkadischen Feld-zug nicht teilgenommen hatte, machten Frieden. Die Achäer traten dem peloponnesischen Bunde bei. In Argos freilich stürzte schon 417 der Demos die jüngst aufgerichtete oligarchische Regierung und stellte die Stadt wieder auf Athens Seite. Ein 417 auf Antrag des Lampenhändlers Hyperbölos, des Führers der Demokratie, vorgenommener Ostrakismos ergab, da Alkibiades und Nikias sich einigten, wider Erwarten die Ausweisung des Hyperbolos. Von da an wurde der Ostrakismos nicht mehr gebraucht. Winter 416 nahmen die Athener Insel und Stadt Melos, die der nur mit dem Hinweis auf „Gewalt geht vor Recht“ und auf die Notwendigkeit der Interessenpolitik begründeten Forderung unbedingter Unterwerfung sich nicht, wie Thera, gefügt hatte. Alle Männer wurden hingerichtet,

9. Altertum - S. 157

1895 - Stuttgart : Neff
157 müdete persische Heer (Oktober 331). Den nach Medien fliehenden Darius verfolgte Alexander nicht sogleich, sondern ging vorher nach Babylon, das samt dem Satrapen Mazäos ihm huldigte. Auch hier zeigte er sich der einheimischen Religion freundlich. Von Susa, wo er im Schatze 50000 Talente Silber aufgespeichert fand, zog er durchs Gebirge nach Persepolis und Pasargädä, die er ohne Widerstand besetzte. In Persepolis soll er 120000 Talente vorgefunden haben. Die Königsburg Hess er niederbrennen, hauptsächlich um zu zeigen, dass er der Herrlichkeit der Achämeniden ein Ende mache. Damit war auch aufs entschiedenste kundgegeben, dass er, wohl im Widerspruch mit seines Vaters Plänen und den Absichten der älteren makedonischen Vornehmen, entschlossen war, das ganze Perserreich in seine Hand zu bringen. In Ekbatäna entliess er dann auch die griechischen Bundeskontingente. Nach längerem Aufenthalt in Persis hatte Alexander begonnen, den Darius aufzusuchen, der von Ekbatana aus durch die kaspischen Thore nach Ostiran sich wandte. Als Alexander, schliesslich nur mit 500 beritten gemachten Fusssoldaten die Verfolgung fortsetzend, dem fliehenden persischen Haufen nahe kam, wurde der schon vorher von Bessus; dem Satrapen von Bak-trien, gefesselte Darius niedergestossen und starb, ehe Alexander ihn sah (Juli 330). Sieg- Antip äters über Agis. Die persische Flotte hatte sich bald nach der Schlacht bei Issos aufgelöst und war zu Alexander übergegangen, worauf die kleinasiatischen Städte und Inseln sich vollends alle unter Makedonien stellten. Dagegen brachte der lakedämonische König Agis, der in Kreta der antimakedonischen Partei den Sieg verschafft hatte, die Eleer und den grössten Teil der Arkadier und Achäer zum Anschluss und erlangte im Peloponnes das Uebergewicht; aber Antipater, der Reichsverweser Makedoniens, schlug die Verbündeten bei Megalopolis, worauf sich auch die Spartaner dem Alexander unter Stellung von Geiseln unterwarfen (wahrscheinlich schon 331). Alexander in Ostiran. Alexander hatte im Frühjahr 329 den Paropamlsus überschritten, um den Bessus, der als König auftrat, zu verfolgen; er fand aber zähen Widerstand bei den Baktrern, dann nach Ueberschreitung des Oxus und Gefangennahme des Bessus bei den Sogdiern, deren Führer Spitamönes erst Ende 328 ergriffen wurde. Bessus wurde, nachdem ihm als Rebellen Nase und Ohren abgeschnitten worden waren, in Ekbatana hingerichtet. Den Iaxartes, den er, um die Saken von der Unterstützung der Sogdianer abzuhalten, überschritt, bestimmte Alexander zur Reichsgrenze (Alexandria eschate). Im Lande der

10. Altertum - S. 162

1895 - Stuttgart : Neff
— 162 — zubenannt) Könige wurden, die wirkliche oberste militärische und politische Gewalt aber als „Schutzherr des Königtums11 Per-dikkas in allen Reichsgebieten (vielleicht mit Ausnahme Griechenlands und Makedoniens) erhielt. Bald darauf wurden die Satra-pien, die iranischen und indischen ausgenommen, neu verteilt. Lysimächos erhielt Thrakien, Ptolemäos, Sohn des Lagos, wie Lysimachos einer der sieben Leibwächter Alexanders d. Gr., Aegypten mit den angrenzenden libyschen und arabischen Landstrichen, Antigönos Grossphrygien samt Lykien und Pamphylien und der Hellene Eumsnes Kappadokien und Paphlagonien, die für ihn Perdikkas 322 einem Perser Ariarathes mit den Waffen entriss. In Griechenland rief die Nachricht vom Tode Alexanders eine Erhebung hervor, an der die Athener und Aetoler den Hauptanteil hatten. Zuerst besetzte der in Athen geborene Söldnerführer Leostmnes mit 8000 aus Asien zurückgeführten und in den Dienst Athens gestellten Söldnern und im Verein mit den Aetolern, Lokrern und Phokern die Thermopylen. Ein dann aufgebrachtes athenisches Bürgerheer von 5500 Mann schlug, durch den von den Thermopylen herbeieilenden Leosthenes unterstützt, ein thessa-lisch-böotisches Heer bei Platää. Nach seiner Ankunft wurde Antipater bei den Thermopylen geschlagen und in Lamia eingeschlossen. Diese Erfolge bewirkten die Bildung eines die meisten Nordgriechen, alle mittelgriechischen festländischen Staaten mit Ausnahme der Böoter und auch sehr viele peloponnesische Staaten, darunter Argos und Messene, umfassenden Bundes (Herbst 323). Die Athener riefen jetzt auch den Demosthenes zurück, der, weil von den unter amtlicher Mitwirkung des Demosthenes mit Beschlag belegten Geldern des auf sein zweites Ersuchen in die Stadt aufgenommenen Harpalos nach einiger Zeit etwa die Hälfte fehlte, wegen Bestechung zu 50 Talenten verurteilt worden war und aus dem Gefängnis sich geflüchtet hatte. (Zu den vom Volk erwählten Anklägern hatte auch Hyperides gehört.) Aber, nachdem Leosthenes bei der Belagerung von Lamia gefallen war; wurde durch den Anmarsch des aus Asien herbeigezogenen Leonnatos das hellenische Heer genötigt, die Belagerung aufzugeben. Allerdings wurde Leonnatos geschlagen und fiel, aber Antipater konnte sich nach Makedonien zurückziehen (Frühjahr 322). Als er durch das Eintreffen des Kratsros aus Asien mit, über 12000 Mann die Uebennacht erhielt, rückte er wieder in Thessalien ein und besiegte die vom Athener Anti-plillos geführten Verbündeten bei Kranon (Herbst 322). Durch diese an und für sich keineswegs entscheidende Niederlage mutlos geworden, suchten sie um Unterhandlungen nach und lösten,
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