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1. Die deutschen Landschaften - S. 254

1896 - Trier : Lintz
254 Die deutschen Landschaften. hung war die Sladt Lipp stadt, die es bis zum Jahre 1851 gemeinsam mit Lippe-Detmold besass. Die Provinz Hessen-Nassau hat als Nachbarländer im Nor- den W a 1 d e c k , Westfalen und Hannover, im Osten die Provinz Sachsen und die thüringischen Staaten, im Süden Bayern und Hessen, im Westen die Rheinprovinz und Westfalen. Sie nimmt eine Fläche von 15 692,5 qkm ein und hat eine Einwohnerzahl von 1 664426 (auf 1 qkm 106,i E.). Von den beiden Bekenntnissen überwiegt das evan- gel is c h e bedeutend. Auf die Katholiken kommt ungefähr ein Drittel der angegebenen Zahl. Die Provinz Hessen-Nassau ist eine der jüngsten Erwerbungen des preussischen Staates. Sie wurde erst im Jahre 18b7 mit diesem vereinigt und damals gebildet aus dem Kurfürstentum Hessen-Kassel, dem Herzog- tum Kassau, der freien Stadt Frankfurt am Main und einigen kleinern Ge- bietsteilen von Hessen-Darmstadt und Bayern. Wal (leck liegt auf der Grenze zwischen den preussischen Provinzen W e s t f a 1 e n und Hessen -Nassau, westlich von Kassel. Ausser diesem grössern Gebiete gehört noch ein kleineres, das im nördlichen Teile Westfalens liegt, zu Waldeck. Der Staat ist nur 1121 qkm gross und zählt 57 281 E. (auf 1 qkm 51,i E.). Die Bevölkerung ist fast ganz evangelisch. Lippe - Detmold liegt im nördlichen Teile Westfalens, süd- lich von Minden. Die Grösse des Landes beträgt 1215,2 qkm, seine Einwohnerzahl 128 495 (auf 1 qkm 105,7 E.). Die Be^ völkerung gehört ebenfalls fast ausschliesslich dem evangelischen Bekenntnisse an. Schaumtmrg - Lippe, östlich von Minden, auf der rechten Seite der Weser gelegen, hat nur 340,2 qkm und 39 163 evange- lische E. (auf 1 qkm 115,i E.). b. Die staatliche Ordnung und Einrichtung. Die preussische Provinz Westfalen. Das Oberpräsidium der Provinz Westfalen hat seinen Sitz in Münster, wo auch der Provinziallandtag seine Beratungen abhält. Zum Zweck der Verwaltung ist Westfalen in drei Regie- rungsbezirke, Münster, Minden und Arnsberg eingeteilt. Von diesen umfasst der Regierungsbezirk Münster den nordwest- lichen, Minden den nordöstlichen und Arnsberg den südöstlichen Teil der Provinz. Die Verwaltung der katholischen Kirche wird durch die bei- den Bischöfe von Münster und Paderborn geführt. Zum Bistum Münster gehört der gleichnamige Regierungsbezirk (und der nördliche Teil der Rheinprovinz), zum Bistum Paderborn gehören die beiden Regierungsbezirke Minden und Arnsberg. Für die Pro- testanten ist das Konsistorium zu Münster die oberste kirch- liche Behörde.

2. Die deutschen Landschaften - S. 354

1896 - Trier : Lintz
354 Die deutschen Landschaften. 3. Die Betrachtung der staatlichen Verhält- nisse in der Landschaft. a. Die staatliche Zusammengehörigkeit der einzelnen Gebiete. Den Hauptanteil am Gebiete hat die prefissiseli e Pro- vinz Hannover. Ferner liegen in ihr die kleinern Staaten B r a u n s e h w e i g , Oldenburg und B r e m e n. Die Provinz Hannover grenzt im Norden an die Nordsee, im Osten an die preussische Provinz Schleswig-Holstein, Me c kl e n b urg und die preussische Provinz Sachsen, im Süden an die preussischen Provinzen Hessen- Nassau und Westfalen, im Westen an Holland. Sie nimmt eine Fläche von 38 473,9 qkm ein, auf der 2 278 361 E. leben (auf 1 qkm 59,2 E.). Von den Bewohnern gehören fast 7/s dem protestantischen und stark 1iö dem katholischen Bekenntnisse an. Braunschweig besteht aus drei grössern und niehrern kleinern Gebietsteilen. Die drei grössern liegen an der Ocker, an der Weser und am Harz. Der ganze Staat hat eine Grösse von 3672,2 qkm und zählt 403 773 E. (auf 1 qkm 110 E.). Die Bevölkerung ist fast ganz protestantisch. Oldenburg wird von drei Seiten von hannoverschen Ge- bieten eingeschlossen. Im Norden stösst es an die Nordsee. Zu ihm gehören noch zwei kleine Gebiete, die Fürstentümer Birk e nfeld und Lübeck. Ersteres liegt in der Rheinprovinz an der Nahe, letzteres in S chi es w i g-Ho lstei n an der Lübecker Bucht. Mit diesen hat es eine Grösse von* 6423,5 qkm und eine Einwohnerzahl von 354 968 (auf 1 qkm 55,3). Der Staat Bremen umfasst nur die Stadt Bremen mit einem kleinen Land gebiete und die Städte Vegesack und Bremerhaven. Auf 255,6 qkm wohnen 180 433 fast ausschliess- lich protestantische Staatsangehörige. b. Die staatliche Ordnung und Einrichtung. Die preussische Provinz Hannover. Der Sitz des Oberpräsidenten und P r o v i n z-i a 1 - L a n d- tages ist die Stadt Hannover. Die Provinz ist in die 6 Reg i e ru n gsb e z ir k e Han n o ve r, Hildesheim, Osnabrück, Au rich, Lüneburg und Stade eingeteilt. Für die Vertretung der protestantischen Angelegen- heiten sind das Landeskonsistorium Hannover und die Konsistorien Hannover, Au rieh, Osnabrück, Stade und Otterndorf eingerichtet worden, während die der katho- lischen Kirche den Bischöfen von Osnabrück und Hil- de s h e i m u ntersteh en.

3. Kleines Lehrbuch der Erdkunde - S. 62

1909 - Trier : Lintz
62 Das Norddeutsche Tiefland. welchen Provinzen? An welche deutsche Staaten grenzt sie noch? Welche Staaten umschließt die Provinz?) Hannover ist 38500 qkm groß, zählt aber nur 23/i Mill. E. Die Provinz ist in die 6 Regiernngs- bezirke Hannover, Osnabrück, Hildesheim, Lüneburg, Stade und Aurich eingeteilt. Die hannoversche Universitätsstadt ist Göttingen. Die am Jade-Bnsen gelegene Stadt Wilhelmshaven ist der Hanptkriegshasen sür die Nordsee. Die Provinz Hannover ist i. I. 1866 aus dem früheren Königreich Hannover gebildet worden. Tie umfaßt neben fruchtbaren Gebieten auch weite uu- fruchtbare Gebiete. Fruchtbar find das südliche Hügelland und die Marschen an der Nordseeküste, unfruchtbar die Heide- und Moorgegenden. In letzter Zeit macht jedoch auch der Anbau von Heide und Moor schnelle Fortschritte. Die Landwirt- sckaft ist im größten Teile der Provinz der Haupterwerbszweig. Nur im 8 tritt die Industrie hinzu. Deshalb liegen dort auch die größeren Städte. Von ihnen zählt nur Hannover mehr als 10ct000 ß. Für den Handel hat die Provinz Han- nover eine sehr günstige Lage, da sie an das Meer stößt und drei schiffbare Ströme, Elbe, Weser und Ems, sowie der Dortmund-Ems-Kanal vorhanden sind. Das Königreich Preußen im allgemeinen. Preußen ist der größte deutsche Staat. Von der Mitte des Norddeutschen Tieflandes aus konnte es sich nach allen Seiten ausbreiten. Aus der kleinen Mark Brandenburg, die zwischen Elbe und Oder lag, entstand zuerst das Kurfürstentum Brandenburg, aus diesem das Königreich Preußen. Der Staat wuchs immer mehr. Zu ihm gehört heute nicht nur der größte Teil des Norddeutschen Tieflandes, sondern auch ein großer Teil des Gebirgs- landes von Mitteldeutschland. Von der Gesamtstäche des Deutschen Reiches (540000 qkm) entfallen auf Preußen fast 2u, nämlich 350000 qkm, und von der Bevölkerung (63 Mill.) ebenfalls beinahe 2ls, nämlich fast 40, genau 39 Mill. Preußen umfaßt im N und 0 weite Tieflandschaften, in denen Land- Wirtschaft die Haupterwerbsquelle der Bewohner ist. Im 8 und zwar besonders in Rheinland-Westsalen, in Sachsen und in Schlesien, also in dem mehr gebirgigen Mitteldeutschland, besitzt es jedoch auch Gebiete, die durch reiche Bodenschätze und daher auch durch die Entwicklung einer bedeutenden Industrie ausgezeichnet sind. Die westlichste Provinz Preußens, die Rheinprovinz hat ferner, da sie in nur geringer Entfernung vom Atlantischen Ozean liegt und durch den Rhein ström mit diesem verbunden ist, für die Teilnahme am Welthandel eine günstige Lage. In der Elbe besitzt Preußen eine zweite wichtige Schifffahrtsstraße, die in das Herz Deutsch- lands hineinführt. Die Teilnahme am Welthandel wird dem preußischen Staate ferner dadurch erleichtert, daß dieser auch unmittelbar mit langen Küstenstrecken an zwei Meere, an die Nordsee und Ostsee, stößt.

4. Lehrbuch der Erdkunde - S. 367

1910 - Trier : Lintz
I Das Thüringisch-sächsische Hügelland und seine Randgebirge. 367 auf 20200 qkm 4 Mill. E. (auf 1 qkm 198 E.). Sie wurde 1815 iu ihrem jetzigen Umfange mit Preußen vereinigt. Die preußische Provinz Hessen-Nassau mit den beiden Regierungsbezirken Cassel und Wiesbaden bat auf 15 700 qkm über 2lu Mill. E. (a. 1 qkm 143). Sie wurde 1866 Preußen einverleibt. Das Herzogtum Braunschweig- mit der gleichnamigen Hauptstadt hat eine Größe von 3670 qkm und zählt 505000 E. (a. 1 qkm 137). An seiner Spitze steht zur Zeit ein Regent. Das Fürstentum Waldeck iï-t nur 1120 qkm groß und zählt 60000 E. (auf i qkm 53 E.). Die fürstliche Residenz ist Arolsen. Das Fürstentum Lippe-Detmokl zählt auf 1215 qkm 150000 E. (auf 1 qkm 123). Die Residenz ist Detmold. Das Fürstentum Schaumburg-Lippe mit der Residenz Bückeburg zählt auf 340 qkm 46000 E. (auf 1 qkm 135). Geistige Kultur. Die Bewohner des Hessischen Berglandes Sprache, reden eine fränkische, die des Wesergebiets und des Miinsterschen Beckens die niedersächsische Mundart. In dieser wird wieder eine besondere westfälische Mundart unterschieden, deren östliche Grenze die Weser bildet. Die Laute u und i werden im West- fälischen au und ei, im Niedersächsischen o und e und mir, mich, dir, dich werden mek, dek bezw. mi, di gesprochen. Den Hessen ist ein zähes Festhalten am Althergebrachten Gwesegns eigen (Erhaltung alter Volkstrachten, z. B. bei den Schwälmern). Man rühmt ihnen feiner Fleiß und Genügsamkeit nach. Die Sachsen (v. Sass = Steinmesser, kurzes Schweit od. v. Sassen = die Seßhaften) haben, da sie von der Völkerwanderung am wenigsten berührt wurden, die Grundzüge altgermanischen Volkswesens am besten erhalten. Mit großer Zähigkeit halten sie an ihren Rechten, Anschauungen und Sitten fest. Im Verkehr sind sie meist verschlossener als die Franken. Marburg, Gießen, Göttingen und Münster sind Sitz Bs^™gs- einer Universität, Klaustal einer Bergakademie, Hannover einer tierärztlichen und gleich Braunschweig einer tech- nischen Hochschule. In den Bezirken Fulda und Hildesheim, im Münsterlande und Religion, in dem Gebiete zwischen Paderborn und der Weser wiegt das katho- lische, sonst fast überall das protestantische Bekenntnis vor. Vii. Das Thüringisch-sächsische Hügelland und seine Randgebirge. Vom Thüringer Walde blickt man ostwärts in das Thü- § 298. ringische Hügelland hinab, das nach 0 in das Sächsische Gliederung. Hügelland übergeht. Beide bilden das nördliche Vorland zweier langer Gebirgswälle, die sich vom Fichtel-Gebirge (vgl. § 243) unter

5. Das Deutsche Reich - S. 206

1907 - Trier : Stephanus
— 206 — 3. Das Grohherzogtum Oldenburg. I. Wir lernen ein Großherzogtum kennen, dessen Hauptland an die Nordsee grenzt; es ist Oldenburg. Ii. Das Großherzogtum Oldenburg (6 423 qkm, 438 000 Ew., auf 1 qkm 68 Ew.) zerfällt in drei getrennt liegende Teile, in das Herzogtum Oldenburg und die Fürstentümer Lübeck und Birkenfeld. Das Hauptland Oldenburg (5 379 qkm, 320000 Ew ) wird von der Provinz Hannover und dem Gebiet der Freien Stadt Bremen ein- geschloffen und von der Nordsee bespült. Es wird von der Weser und der Hunte, einem Nebenfluß derselben, bewässert; zudem reicht der Jadebusen tief in das Land hinein. Wo jetzt der Jadebusen ist, breiteten sich einst fruchtbare, von fleißigen Menschen bewohnte Marsch- gegenden aus. Diese wurden 1511 in eisiger Winternacht gelegentlich einer Sturmflut verschlungen. Am östlichen und westlichen Ufer des Jadebusens kaufte Preußen von Oldenburg um 1 % Mill. Mark ein Gebiet von 12 qkm zur Anlage eines Kriegshafens, der im Jahre 1869 eröffnet und nach dem Könige Wilhelm I. benannt wurde. Das Land gehört der norddeutschen Tiefebene an und weist dieselben Boden- arten auf wie Hannover. An der Nordsee und auf dem linken Ufer der Weser breitet sich fettes Marschland aus mit fruchtbaren Feldern und saftigen Wiesen. Daher treibt man hier Ackerbau und Viehzucht; namentlich werden kräftige Pferde gezüchtet, die auf den großen Pferde- Märkten zu Oldenburg von weit hergereisten Händlern gekauft werden. In den Marschen wohnen die reichen Oldenburger Bauern, deren Gehöfte meist mit Erdwällen umgeben sind. Das Gut geht nach altem Brauch in der Regel auf den ältesten Sohn über; die übrigen Söhne bleiben als „ole Jungens" auf dem Hofe, wenn sie es nicht vorziehen, zur See zu gehen. Der Süden des Landes enthält höher gelegenes Geestland, wo hauptsächlich Bienen- und Schafzucht getrieben wird. Die Geest hat stellenweise auch fruchtbares Ackerland, ja sogar urwaldähnliche Laubwaldungen aufzuweisen. In den Niederungen der Geest und an der Grenze zwischen Geest und Marsch befinden sich ausgedehnte Moorgegenden. Hier werden große Mengen Torf ge- stochen und den Bewohnern der holzarmen Marsch verkauft. Die Hauptstadt Oldenburg (29000 Einw.) liegt an der Hunte. Das Fürstentum Lübeck liegt nördlich von dem Gebiet der Freien Stadt Lübeck und wird von der Ostsee befpült; in demselben liegt die Stadt^Eutin. Das ^Fürstentum Birkenfeld breitet sich am Südabhang des Hunsrücks ^aus und wird von der Rheinprovinz umschlossen. Viele seiner Bewohner, namentlich in Oberstein, beschäftigen sich mit Achat- schleifereien.^(S. 34.) 4. Die Fürstentümer Lippe und Schaumburg-Lippe. I. Wir betrachten zwei durch die Weser getrennte Fürstentümer: Lippe und Schaumburg-Lippe. Ii. Das Fürstentum Lippe (1215 qkm, 146000 Einw.) reicht von den Quellen der Lippe und Ems im Südwesten bis zum linken

6. Das Deutsche Reich - S. 210

1907 - Trier : Stephanus
— 210 — liegt am Nordabhange des Thüringer Waldes, letztere zwischen Harz und Unstrut. Schwarzburg-Rudolstadt besitzt den größeren Teil^der Oberherrschaft und den kleineren östlichen Teil der Unterherrschaft. Bei Schwarzburg-Sondershausen ist es umgekehrt. Von Städten sind Rudolstadt (an der Saale, 13 000 Ew.) und Sondershausen (an der Wipper) zu nennen. In der Unterherrschaft von Schwarzburg-Rudol- stadt liegt der sagenhafte Kysfhäuser (S. 73). g) Das Fürstentum Reuß ältere Linie (316 qkm, 71000 Ew., auf 1 qkm 223 Ew) mit der Hauptstadt Greiz. h) Das Fürstentum Reuß jüngere Linie (826 qkm, 145 000 Ew., auf 1 qkm 175 Ew.) mit der gewerbreichen Residenz Gera (47 000 Ew.). Die thüringischen Staaten haben insgesamt (nur l1/2 Mill., also) nicht einmal so viel Einwohner wie Berlin. Der größte ist Sachfen-Weimar, das jedoch den Regierungsbezirk Eöln an Größe nicht erreicht, der kleinste Reuß ältere Linie, das kaum l/u von Sachsen-Weimar umfaßt und dem Kreis Ottweiler an Größe gleich- kommt. Am dichtesten ist Reuß ältere Linie, am dünnsten Schwarz- burg-Sondershausen bewohnt. 9. vas Königreich Sachsen. 1. Wir betrachten den nach Preußen größteil Staat Norddeutschlands, das Königreich Sachsen, ein reich gesegnetes Land. Ii. 1. Größe und Gestalt. Sachsen ist unter den deutschen König- reichen das kleinste; denn es hat einen Flächeninhalt von nur 14993 qkm, aber 4'/z Mill. Einwohner. Es wohnen mithin auf 1 qkm durchschnittlich 300 Menschen. Daher ist Sachsen von allen deutschen Ländern am dichtesten bevölkert. Bei gleicher Volksdichte müßte Deutschland mehr als 162 Mill. Einwohner haben. Der Gestalt nach stellt Sachsen ein ungleichseitiges Dreieck dar mit einem rechten Winkel bei Leipzig. Die kleinste Seite, von Süden nach Norden, bildet die Westgrenze, die mittlere, von Westen nach Osten, die Nordgrenze, die längste, von Südwesten nach Nordosten, die Südgrenze. Die größte Breite ist daher im Westen. 2. Das Elbtal; die Gewässer des Landes. Das Königreich Sachsen liegt zu beiden Seiten der Elbe. Diese entspringt auf dem Riesengebirge und durchfließt zunächst das Königreich Böhmen in einem großen Bogen (S. 77). Nach ihrem Eintritt in das Königreich Sachsen durchbricht sie das Elbsandsteingebirge (S. 78), welches an landschaftlichen Schönheiten reich ist. Bei Pirna, einem wichtigen Versandplatze der Sandsteine des Elbfandsteingebirges, tritt die Elbe in einen breiten Talkessel ein, der bis Meißen reicht. Die altertüm- liche Stadt wurde von Heinrich I. gegründet und ist durch ihre Porzellanfabrikation weltberühmt. Hier wurde 1710 die erste Porzellan- fabrik in Europa angelegt. In der Mitte des genannten Talkesfels liegt Dresden (515000 Ew), die Hauptstadt Sachsens. Die Stadt breitet sich auf beiden Seiten der Elbe aus und ist Eifenbahnknoten-

7. Das Deutsche Reich - S. 149

1907 - Trier : Stephanus
— 149 — der Ruhr und ihren Nebenflüssen bewässert. An der Ruhr liegt Arnsberg (10000 Einw.). 6. Einteilung. Die Provinz Westfalen zerfällt in drei Re- gierungsbezirke: 1. Münster, der nordwestliche Teil der Provinz (aus 1 qkm wohnen durchschnittlich 115 Menschen): Münster. 2. Minden, der nordöstliche Teil (aus 1 qkm 128 Menschen): Minden, Herford, Bielefeld, Enger, Paderborn, Lippspringe. 3. Arnsberg, der südliche Teil, Jndustriebezirk (auf 1 qkm 224 Einw.): Arnsberg, Dortmund, Witten, Hagen, Bochum, Schwelm, Iserlohn, Siegen, Hamm, Soest. 7. Geschichtliches. Die seit 1815 bestehende Provinz ist aus ver- schiedenartigen Bestandteilen zusammengesetzt, welche zu verschiedenen Zeiten an die brandenburgisch-preußische Krone kamen. Die ältesten Teile sind die Grafschaften Mark (mit der Hauptstadt Hamm) und Ravensberg (mit der Hauptstadt Bielefeld), die nebst dem (zur Rhein- Provinz gehörigen) Herzogtum Kleve im Jahre 1614 durch Erbschaft au Brandenburg fielen. Im Westfälischen Frieden erhielt der große Kurfürst das Fürstentum Minden. Sein Sohn erwarb 1702 die Grafschaft Lingen und 1707 die Grafschaft Tecklenburg. Diese Gebiete wurden noch bedeutend vermehrt unter Friedrich Wilhelm Iii., welcher 1803 das in ein weltliches Herzogtum verwandelte Bistum Paderborn und die Hälfte des ehemaligen Bistums Münster erhielt. Dazu kam noch die Abtei Herford und endlich nach glorreich beendetem Be- freiungskriege das alte, ehedem zum Erzbistum Cöln gehörige Herzogtum Westfalen, die Abtei Corvey und eine Menge kleinerer Herrschaften, deren Herren'ehemals unmittelbar unter dem deutschen Kaiser standen. Alle diese Teile erhielten nun den gemeinschaftlichen Namen „Provinz Westfalen". In dem unglücklichen Frieden von Tilsit (1807) mußte Preußen alle seine Länder westlich von der Elbe abtreten. Die jetzige Provinz Westfalen kam teilweise an das neu errichtete Großherzogtum Berg, teils bildete sie mit benachbarten Gebieten das Königreich West- falen, welches Napoleon seinem Bruder Hieronymus gab. Derselbe residierte in Kassel, mußte aber schon 1813 vor den Verbündeten flüchten. Damit nahm das Königreich Westfalen ein schnelles Ende, und Preußen erhielt nach den Befreiungskriegen die abgetretenen Länder wieder zurück. 4. vie Provinz Hessen-Nassau. I. Wir behandeln die kleinste Provinz Preußens: Hessen-Nassau. Ii. 1. Name, Bestandteile, Lage und Größe. Die Provinz, welche jetzt betrachtet werden soll, hat einen Doppelnamen. Den führt sie nicht nur zum Unterschiede von einem andern (dem Großherzogtum) Hessen, sondern hauptsächlich deshalb, weil sie aus zwei ehemals selb- ständigen Staaten, nämlich dem Kurfürstentum Hessen und dem Herzog- tum Nassau, besteht. Diese Länder kamen durch den Krieg von 1866, in dem ihre Fürsten Gegner Preußens waren, an dieses. Die Provinz

8. Das Deutsche Reich - S. 159

1907 - Trier : Stephanus
— 159 — 6. Osnabrück (auf 1 qkm 63 Einw.): Osnabrück, Singen, Meppen, Papenburg. 9. Geschichtliches. Hannover bestand früher aus vielen kleinen Staaten, deren Zahl und Größe vielfach gewechselt hat, und unter denen das Herzogtum Braunfchweig-Lüneburg nach und nach der mächtigste wurde. Durch Teilung entstanden später die Länder Hau- nover und Braunschweig, In ersterm wurde 1736 Hannover (statt der bisherigen Hauptstadt Lüneburg) die Residenz des Herzogs und der Mittelpunkt des Landes. 1692 wurde Hannover ein Kurfürstentum. Der Kurfürst Georg I. bestieg 1714 den Königsthron von England. Die Vereinigung von Hannover mit England unter einem Herrscher dauerte bis 1837. Sophie Charlotte, die Schwester Georgs I., war die Gemahlin des ersten preußischen Königs. Hannover wurde zunächst um Bremen und Verden vergrößert. Seinen jetzigen Umfang erhielt es durch den Wiener Kongreß 1815. Dadurch wurde es zunächst zu einem Königreiche erhoben; dann erhielt es als Zuwachs die Gebiete Ostfriesland, Lingen, die 1803 säkularisierten Bistümer Hildesheim und Osnabrück, ferner Goslar, Stücke des Eichsfeldes und die Graf- schaften Bentheim und Meppen. 1837, als die Königin Viktoria den englischen Thron bestieg, wurde Hannover ein selbständiges Königreich. Der blinde König Georg V. kämpfte 1866 gegen Preußen und büßte so sein Land ein, trotzdem seine Truppen in der Schlacht bei Langen- falza gesiegt hatten. 6. Die Provinz Schleswig-Holstein. I. Wir betrachten die dritte der 1866 von Preußen erworbenen Provinzen, um die bereits 1864 ein Krieg gegen Dänemark geführt wurde. (Wiederholung des Krieges nach Ursache und Verlauf,) Ii. 1. Lage, Bestandteile und Größe. Schleswig-Holstein ist das deutsche Ländergebiet zwischen der Nord- und der Ostsee. Der nörd- liche Teil der Provinz (zwischen Eider und Königsau) hieß ursprüng- lich Südjütland, nahm aber später (1393) den Namen Schleswig an, weil der Hauptort desselben an der Schlei (Schleis-wik, d. i. Ort an der Schlei) liegt. Der südliche Teil erhielt den Namen Holstein, weil die Bewohner desselben früher den Wald besiedelten (Holsatin — Holz- insassen). Die Provinz wird durch die Elbe von Hannover getrennt und grenzt im Norden an das Königreich Dänemark. Sie reicht „Bon der Woge, die sich bäumet Längs dem Belt am Ostseestrand, Bis zur Flut, die ruhlos schäumet An der Düne flüchtgem Sand" und bildet den südlichen Teil der Halbinsel Jütland, die sich nord- wärts von der Elbe zwischen der Nord- und Ostsee ausbreitet. Der nördliche Teil der Halbinsel gehört zu Dänemark. Die meerumschlungene Provinz wird durch den Eiderfluß in zwei Teile zerlegt: Schleswig (im Norden) und Holstein (im Süden). Sie ist 18 903 qkm groß und von 11/2 Mill. Menschen bewohnt, also die zweitkleinste Provinz

9. Lehrbuch der Erdkunde - S. 394

1903 - Trier : Lintz
394 Die deutschen Landschaften. Provinz Die preußische Provinz Hessen-Nassau mit den beiden Hessen-Nassau.rggigruhggbg^kgh cassgj imd Wiesbaden hat auf 15 700 qkm 14/5 Mill. E. (a. 1 qkm 114). Sie wurde erst 1866 Preußen einverleibt. Herzogtum Das Herzogtum Braunschweig mit der gleichnamigen Haupt- Braunschweig. jiat ejne Qröße von 3670 qkm und zählt 480000 E. (a. 1 qkm 130). An seiner Spitze steht zur Zeit ein Regent, waideck. Das Fürstentum Wahleck ist nur 1120 qkm groß und zählt 60000 E. (auf 1 qkm 53 E.). Die fürstliche Residenz ist Arolsen. Lippe-Detmoid. Das Fürstentum Lippe-Detmold zählt auf 1215 qkm 140000 E. (a. 1 qkm 115). Die Residenz ist Detmold, schaumburg- Das Fürstentum Schaumburg-Lippe mit der Residenz Llppe Bückeburg zählt auf 350 qkm 43000 E. (auf 1 qkm 126). spräche. Geistige Kultur. Die Bewohner des Hessischen Berglandes reden eine fränkische, die des Wesergebiets und des Münsterschen Beckens die niedersächsische Mundart. In dieser wird wieder eine besondere westfälische Mundart unterschieden, deren östliche Grenze die Weser bildet. Die Laute u und i werden im West- fälischen au und ei, im Medersächsischen 0 und e und mir, mich, dir, dich werden mek, dek bezw. mi di gesprochen. Geistiges Den Hessen ist ein zähes Festhalten am Althergebrachten wesen, eigen (Erhaltung alter Volkstrachten, z. B. bei den Schwälmern). Man rühmt ihnen ferner Fleiß und Genügsamkeit nach. Die Sachsen (v. Sass = Steinmesser, kurzes Schwert od. v. Sassen = die Seßhaften) habed, da sie von der Völkerwanderung am wenigsten berührt wurden, die Grundzüge altgermanischen Volks- wesens am besten erhalten. Mit großer Zähigkeit halten sie an ihren Rechten, Anschauungen und Sitten fest. Im Verkehr sind sie meist verschlossener als die Franken. Biidungs- Marburg, Gießen, Göttingen und Münster sind Sitz statten, einer Universität, Klaustal einer Bergakademie, Hannover einer tierärztlichen und gleich Braunschweig einer tech- nischen Hochschule. ßeiigion. In den Bezirken Fulda und Hildesheim im Münsterlande und zwischen Paderborn und der Weser wiegt das katholische, sonst fast überall das protestantische Bekenntnis vor. Vii. Das Thüringisch-sächsische Hügelland und seine Randgebirge. Allgemeine Einleitung. § 298. Vom Kamme des Thüringer Waldes blickt man ostwärts in Gliederung. (jas freundliche Thüringische Hügelland hinab, und im No sieht man einen Kranz felsiger Horste aufragen, der von dem breiten Berggewölbe des Brocken überragt wird. Nach 0 geht

10. Drittes Lesebuch - S. 360

1861 - Trier : Leistenschneider [u.a.]
360 Gebilde erzeugt, welche das Innere in verschiedenen Formen überziehen. Je nasser draußen die Witterung, desto mehr tröpfelt drinnen das Wasser. Alles ist mit Kalk überzogen. Aus dem verdunstenden Wasser setzt sich eine Schicht nach der andern an, und durch fortwährendes Absetzen dieses Tropfsteins am Boden und an den Wänden werden immer noch neue Figuren von wunderlicher Gestalt gebildet. Unter allen Bildungen ist das Prachtstück die sogenannte klingende, acht Fuß hohe Säule. Aber das Interessanteste der Höhlen sind durchaus nicht etwa die wunderlichen Gebilde selbst, sondern die ewig fortdauernde Bidhauerarbeit der Natur. Es überfällt uns ein eigener Schauer in diesen: unterirdischen Dome. Das Grauen der Nacht, das heimliche Plätschern des tröpfelnden Wassers, das gedämpfte Echo, die wunderlichen Schattenbildungen, — es ist ein unge- heuerer Eindruck, welchen die Höhle auf Jeden macht, der ir- gend Sinn für Großes hat. Und noch ist ihr Ende bei Weitem nicht erforscht. Vor einigen Jahren veranlaßte ein kühner Ameri- kaner den jetzigen Führer zu einer weiteren Entdeckungsreise. Nie betretene Abgründe wurden durchsucht, neue Höhlen eröffnet; Grotten mit ganzen Säulenreihen stellten sich dem spähenden Auge dar, und immer tiefer ging's von Schlotte zu Schlotte; — aber plötzlich fingen die Grubenlichter an dunkler zu werden, und das Glas des rettenden Kompasses zerbrach, — da war schleunige Rückkehr nothwendig. Man war 24 Stunden umher- geirrt im Höhlenlabyrinthe. Bei dem Hinaufsteigen zu Tage fängt man mit wahrhaftiger Freude den ersten fernen Schimmer des halb hineingiitzernden Sonnenlichtes auf. Sobald die milde Sommerluft warm und labend uns wieder umfächelt und unsere Füße wieder den grünen Bergteppich unter sich haben, da ist's, als wenn wir aus einem großen, ängstlichen Traume zum wirk- lichen Leben erwachten! 318. Deutschlands Fiirstenthümer. I., Ii. Schwarzburg-Rudolstadt u. Schw.-Sondershausen enthalten zusammen 36 Q.-M. mit 130,000 Protest. Ew.: Rudol- stadt a. d. Saale mit 5,400 und Sondershausen mit 5,000 Ew. sind Hauptstädte. Iii., Iv. Reiß-Schlcitz u. R.-Greiz, zwischen Bayern und sächsischen Ländern gelegen, enthalten zusammen 26 Q.-M. mit 110,000 Protest. Ew.; Hauptst. sind Sch l eiz mit 5,000 und Gr eiz mit 7,000 Ew. — V., Vi. Lippe-Detmold und L.-Schaumburg enthalten zusammen 30 Q.-M. mit 138,000 Protest. Ew.; Detmold a. d. Werra mit 5,000 Ew. ist Hauptst. In der Nähe ist der Teutoburger Wald und das Hermann's Denkmal. Vh. Waldeck, von Kurhesten und Westphalen eingeschlosien, umfaßt
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