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1. Die deutschen Landschaften - S. 124

1896 - Trier : Lintz
124 Die deutschen Landschaften. wie die Helvetier, das Land. Die Städte Bregenz, Kempten und Straubing waren von ihnen schon gegründet worden. Des- gleichen schreibt man ihnen die Anlage der Ring- oder Stein- wälle zu, die sich hier und da auf Anhöhen vorfinden, z. B. die Renggenburg bei S ehm al e gg. Es sollen diese als G er i eh ts- stätten gedient haben. Weitere Kenntnis der keltischen Kultur haben uns die in den zahlreichen Grabhügeln gemachten Funde gebracht. Die Römer vereinigten die Gebiete der Landschaft zu der Pro- vinz Raetia. Sie erbauten viele Kastelle und legten zum Schutze gegen die Einfälle der nördlich wohnenden Germanen einen Grenz wall an, der westlich von Regensburg (bei Hienheim) begann und über den Jura führte *). Grössere römische Niederlassungen waren Augusta Vindelicorum (Augsburg), Regina Castra (Regensburg) und Castra Batava (Passau). Auch Strassen legten die Römer an, und die Reichen Hessen sich schöne Landhäuser bauen, deren Mauerreste heute noch vielfach aufgedeckt werden. Das römische Kulturbild verschwand ebenso wie in der Schweiz zur Zeit der Völkerwanderung. Damals hielten ger- manische Volksstämme (die Markomannen und Quaden) ihren Einzug, die nach ihrem frühern Wohnsitze, dem benachbarten Boj eri ande (Bojahaemum = Böhmen) B a j u w a r i oder Bai- waren genannt wurden, aus welchem Namen das Wort Bayern entstanden ist. Die Einwanderung erfolgte durch den Gebirgs- einschnitt, der den nördlichen Teil des böhmisch-bayerischen Wald- gebirges von dem südlichen trennt. Die Bayern bewohnen bis zur Gegenwart den grössten Teil der Landschaft. Nur im Westen sitzen Nachkommen des all em a n n i s c h e n oder schwäbi- sche n (von Sueven abgeleitet) Volksstammes, die aus dem Rhein- gebiete, ebenfalls zurzeit der Völkerwanderung, bis zum Lechflusse vorgedrungen waren. Im 8. Jahrhundert, zur Zeit Karls des Grossen, nahmen die beiden alten Städte Regensburg und P a s s a u auf dem *) Er ist ein Teil des grossen Grenzwalles (Limes), der das unter- jochte Germanien von dem freien schied. His Lorch, östlich von Stuttgart, wird dieser als rhätischer Limes bezeichnet. Dort setzte sich der obergerma- nische Limes an, welcher bei Miltenberg den Main erreichte und, nachdem dieser Fluss eine Strecke weit die Grenze gebildet hat, sich zunächst bis in die Gegend von Giessen fortsetzte. Von dort folgte er der Höhe des Taunus, bog in der Nähe von Wiesbaden parallel zum Rhein um, überschritt bei Ems die Lahn, umspannte das Neuwieder Becken und endete endlich bei Rheinbrohl. Der ganze Limes hatte eine Länge von 550 km. Er war ein Erddamm mit vorliegendem Graben und bestand^ aus einer Kette von Kastellen und Wachttiirmen. Erstere lagen meist 50—500 m vom Walle entfernt und hatten unter sich einen Abstand von 8—16 km, so dass sie also in einem hal- den oder ganzen Tagesmarsche erreicht werden konnten. Die Wachttürme lagen ebenfalls etwas einwärts vom Walle, gewöhnlich 30 m und etwa 750 m von ein- ander entfernt, also etwa auf Signalweite.

2. Die Landschaften Europas - S. 166

1900 - Trier : Lintz
166 Das Französische Mittelgebirge und Flachland. Jahre 1866 konnte Vs der Bevölkerung nicht lesen und 4 Mill, konnten nur lesen, aber nicht schreiben. Durch Gesetz vom 28. März 1882 wurde der obligatorische Primärunterricht für alle Kinder vom 6. bis 13. Lebensjahre eingeführt. Bis zum Jahre 1896 war die Zahl der Analphabeten auf' 5,3 °/o heruntergegangen. Der Staat wendet ungeheuere Summen íür den öffent- lichen Unterricht auf; dieselben stiegen von 10 Mill. M i. J. 1877 auf 160 Mill. Ms. i. J. 1898. Einer grossen Fürsorge er- freut sich das Fortbildungsschulwesen, für welches viel mehr geschieht als in Deutschland. Die meisten Universitäten sind nicht so eingerichtet wie die deutschen. Als Hochschulen gelten die Staatsfakultäten, deren es 1897 64 gab. Nur in 5 Städten bestand eine Vereinigung von mehreren Fakultäten zu einer Uni- versität nach deutschem Muster, nämlich in Paris, Bordeaux, Lyon, Nancy und Montpellier. Fast die ganze Bevölkerung bekennt sich zur römisch- katholischen Kirche, nämlich 98 %, gegenüber nur 1,6 % (= V2 Mill.) Protestanten. Diezahl der Juden ist gering und beträgt nur etwa 50000. In die Leitung der katholischen Kirche teilen sich 18 Erzbischöfe und 67 Bischöfe. 12. Rückblick auf frühere Kulturzeiten. Wie in dem Alpengebiete Pfahlbauten und Höhlen die ältesten Stätten menschlicher Ansiedelung waren, so haben in der fran- zösischen Landschaft die ältesten Einwohner in den zahlreich noch vorhandenen Dolmenbauten Spuren ihrer Thätigkeit hinterlassen. Das älteste Volk, von dem die geschichtliche Zeit uns be- richtet, waren die Iberer. Sie wohnten im Sw bis zur Garonne. In den Basken haben sich Reste von ihnen erhalten. Ostlich von ihnen wohnten an der Küste des Mittelländischen Meeres die Liguren oder Ligyer. Der Golf von Lyon hat vielleicht von ihnen seinen Namen erhalten. Über die Landschaft ergoss sich später, wahrscheinlich von 0 her, das Volk der keltischen Gallier. Ein Zweigstamm derselben, der Stamm der Belgier, nahm das Gebiet nördlich von der Seine ein. Die Gallier waren in viele kleine Völkerschaften eingeteilt. Viele der heutigen Städte und Landschaften sind noch nach diesen benannt. An den Küsten suchten sich auch andere Völker festzusetzen. Am wichtigsten wurden die griechischen Gründungen Marseille (Massilia), Nizza u. a. Eine völlige Umwandlung des alten keltischen Kulturbildes brachte die Eroberung Galliens durch die Römer. Sie wurde in den Jahren 58—51 v. Chr. durch den römischen Feldherrn Cäsar beendet, nachdem vorher das untere Rhönegebiet als erste römische Provincia, daher jetzt Provence genannt, schon dem

3. Die Landschaften Europas - S. 352

1900 - Trier : Lintz
352 Das Russische und Rumänische Tiefland. ztigen und allen Charakterschwächen eines solchen, d. h. eines in seiner grossen Masse noch unmündigen Volkes. Weil lür das Volksschulwesen noch wenig geschieht, ist die allgemeine Bildung sehr gering. Am höchsten ist sie in Finnland und in den Ostseeprovinzen, wo überall Schulen eingerichtet sind. Auch in Polen ist für den Volksunterricht besser gesorgt als in dem eigentlichen Russland, wo nur etwa Vs der Jugend die Schule besucht. Höhere Schulen giebt es in allen Städten. Ferner bestehen im ganzen Reiche 9 Universitäten und zwar in St. Petersburg, Moskau, Rjäsan, Charkow, Kiew, Odessa, Dorpat (früher deutsche Universität, jetzt russische Universität und Jurjew genannt), Warschau und Helsingfors. Noch i. J. 1896 betrug die Zahl der Analphabeten im ganzen russi- schen Reiche (einschl. Asien) 80% der Rekruten. In Russland ist die griechisch-orthodoxe Kirche Staats- religion. Ihr gehören 87 % der Bevölkerung an. Der Übertritt zu einer andern Religion ist verboten. Die katholische Kirche ist hauptsächlich in Polen, die lutherische in Finnland und den Ostseeprovinzen verbreitet. In den Steppengebieten des Südens giebt es noch viele Mohamedaner und Heiden, letztere besonders unter den Nomadenvölkern. 12. Rückblick auf frühere Kulturzeiten. In alter Zeit wohnten im Norden Russlands die Jäger- und Fischerstämme der Finnen und Tschuden, im Süden aber schweif- ten auf den Ebenen am Schwarzen Meere, im Gebiete von Don und Wolga. Nomadenvölker umher, die die Römer westlich vom Don unter dem Namen Skythen und östlich von diesem Strome unter dem Namen Sarmaten zusammenfassten. Die Skythen wider- standen siegreich dem Perserkönige Darius, verschwanden später aber aus dem Kreis der Geschichte, nachdem sie von den Sarmaten unterjocht worden waren. Die Römer bezeichneten mit dem Namen Sarmatien alles Land zwischen der Weichsel und der Wolga. In den ersten Jahrhunderten unserer Zeitrechnung erschie- nen neue Völker in Südrussland. Im 3. Jahrhundert hatten die germanischen Goten das Land zwischen der Donau und dem Don, die Alanen das Gebiet an der untern Wolga inne. Die um das Jahr 375 von Asien her eindringenden Hunnen brachten sie in Bewegung und drängten sie nach W. Kaum 100 Jahre dauerte die Hunnenherrschaft. Dann verschwand das wilde Reitervolk wieder nach 0 hin. Neue und zwar slavische Völkerschaften ergriffen von dem weiten Länderraum zwischen dem Schwarzen Meere und der Ostsee Besitz. Die Polen und die Russen, deren Name aber erst später entstand, waren ihre Hauptstämme. Der russische Mönch Nestor, der Altvater der Geschichts-

4. Die Landschaften Europas - S. 48

1900 - Trier : Lintz
48 Das Hochgebirge der Alpen. Vergehen menschlicher Kulturbilder. Wie in der Schweiz (vergi. Bd I) können wir auch in andern Alpengegenden von einer Zeit der Höhlenbewohner und einer solchen der Pfahlbauten- bewohner reden. Aber fast völlig dunkel liegen diese Zeiten hinter uns. Greifbare Gestalt nimmt die Geschichte erst wenige Jahr- hunderte v. Chr. an. Als die ältesten Bewohner werden uns die Rhätier genannt. Sie wohnten zuerst in den fruchtbaren Niede- rungen des Po und waren wahrscheinlich mit den benachbarten Etruskern verwandt. Von den Kelten oder Galliern ange- griffen, mussten sie sich in die innern Alpenthäler zurückziehen, wo ihre Reste heute noch erkennbar sind und ihr Name sich im Rhätikon erhalten hat. Westlich von ihnen wohnte, in der heutigen Schweiz, das gallische Volk der Helvetier. Beide Völker wur- den bald von den Römern, die die Alpen überschreiten und er- obern mussten, um ihre Herrschaft weiter nach N ausbreiten zu können, unterjocht. Römische Kulturbilder begannen bald, das Alpenland zu schmücken, weniger jedoch den Ostteil als die Mitte und den Westteil desselben. In den Ostalpen lockten nur die reichen Metallschätze, und die Römer begannen dort einen ausgedehnten Bergbau. In den mittlem und westlichen Alpen lagen jedoch die wichtigsten Pässe, die nach Gallien und Germanien hinüberführten. Um sie zu erreichen, wurden grossartige Strassen bauten ausgeführt, die von selbst auch dem römischen Handel und der römischen Besiedelung die Wege öffneten. Schon im 2. Jahrhundert v. Chr. war ein Ver- kehr über vier Alpenpässe, über die Alpis maritima an der ligu- rischen Küste, über die Alpis Graja (den Kleinen St. Bernhard), über die Alpis Penina (den Grossen St. Bernhard), und durch Rhätien über den Brenner eingerichtet. In der Kaiserzeit, als die Be- ziehungen zu den nordalpinen Ländern enger wurden, entstanden in den Alpen viele Römerstrassen. Es führten solche über den Brenner, über das Reschen-Scheideck, über den Splügen und den Julier (die beiden rhätischen), über den St. Gotthard, den Simplón, den Mont Cenis und einige Pässe in dem östlichen Alpengebiete. Überreste dieser Römerstrassen verraten nicht bloss eine volle Be- herrschung der Strassenbautechnik, sondern lassen auch überall eine grosse Berücksichtigung der Hochgebirgsnatur erkennen. Die grossartigste römische Kunststrasse war die Via Claudia Augusta, die von Verona nach Augsburg führende Brenn er s trasse, die unter dem Kaiser Claudius im J. 46 n. Chr. eröffnet und daher nach diesem benannt wurde. Die Römerherrschaft wurde durch die Völkerstürme der Völ- kerwanderung auch in den Alpen zertrümmert. Es ergossen sich von O slavische, von N, W und S her germanische Volksstämme in die Alpenthäler. Von letztern wurden die Lom- barden, die die Südabhänge der Alpen besetzten, sowie die Bur- gunder, die sich auf den Westabhängen festsetzten, später

5. Die Landschaften Europas - S. 98

1900 - Trier : Lintz
98 Das Karpatenland und die Ungarische Tiefebene. vôlkerung aus, die Griechisch-Katholischen 2,3, die Protestanten nur L,8, die Juden aber 4,8 % aus. In der ungarischen Reichs- hälfte betragen die Katholiken jedoch nur 50, die Griechisch-Ka- tholischen 24,5. die Protestanten 20 und die Juden etwas mehr als 4 % der Bevölkerung. 12. Rückblick auf frühere Kuliurzeiten. Die ältesten, genau verbürgten Nachrichten erzählen uns von keltischen Völkerschaften, die sich nach ihrer Auswan- derung aus Gallien in einigen Gebieten der Landschaft niederliessen, Der Stamm der Boj er nahm das Land zwischen dem Erzgebirge, dem Sudetenzuge und dem Böhmerwalde in Besitz, das nach ihnen Bojer-Heimat, nämlich B o j u h e m um, woraus B ö li e i m und schliess- lich Böhmen entstand, genannt wurde. Die Bojer wanderten aus oder wurden verdrängt durch die germanischen Markomannen, die von dem Könige Marbod, dem Gegner Hermanns, geführt wurden. Auch ihnen sollte Böhmen nur eine vorübergehende Heimat sein. Aber sie blieben doch lange genug in diesen Wohn- sitzen, dass der Name des Landes an ihnen haften konnte. Als sie um das Jahr 500 n. Chr Böhmen verliessen und in das west- lich von diesem gelegene Land einwanderten, nannten sie sich Bajuvaren, woraus der Name Bayern entstanden ist. In die frei gewordenen Wohnsitze zogen gleich darauf die Czechen, die Vorhut der slavischen Einwanderung, ein, die auch Mähren besetzten. In den anderen Gebieten der Landschaft landen ähnliche Völkerverschiebungen statt. In Pannonien, dem heutigen Ungarn, wohnten eine Zeit lang die Ostgoten, und auch die Longobarden tauchten in diesem Lande auf, um aber bald nach Italien weiter zu ziehen. An der Donau setzten sich die Avare n fest, die später von Karl dem Grossen zurückgedrängt wurden, dessen Avaren- zug von Mauthausen, unterhalb Linz auf der linken Donauseite ge- legen, seinen Ausgang nahm. Auf derselben Donaustrecke, zwischen Linz und Wien, liegen auch mehrere Orte, deren Namen im Nie- belungenliede genannt werden, nämlich Pöchlarn (Bechelaren), wo der alte Rüdiger sein Heim aufgeschlagen hatte, und Tul In. So befinden wir uns an der Donau auf grossen Pfaden der Ge- schichte, auf denen noch viele Völker kamen und wieder gingen. Besonders Germanentum und Slaventum prallten dort auf- einander Letzteres hatte in Böhmen, Mähren, in dem ganzen Karpatengebirge und in der jetzigen ungarischen Tiefebene festen Fuss gefasst und drängte von So auch in die Alpenthäler hinein. Nach Gründung des Grossmährischen Reiches wuchs es zu einer gefahrdrohenden Macht an, gegen die der deutsche Kaiser Arnulf das Reitervolk der Ungarn zu Hilfe rief. Diese schweif- ten damals in Bulgarien umher. Ihre Heimat*) waren die Steppen Innerasiens. 1) Um die Erforschung der Heimat der Ungarn hat sich der ungarische Graf Zieh y grosse Verdienste erworben, der zu diesem Zwecke Wissenschaft-

6. Vaterländische Geschichte für die Oberstufe der Volksschulen - S. 10

1912 - Trier : Disteldorf
10 8. Die Vlkerwanderung. Im Jahre 375 brach von Asien her das wilde Reitervolk der Hunnen in Europa ein und veranlat? eine allgemeine Wanderung ger-manischer Volksstmme. Das war die groe Vlkerwanderung. Durch sie wurde das Rmerreich zertrmmert. Das germanische Volk der Westgoten fiel zu Anfang des 5. Jahrhunderts unter dem tapfern König Alarich in Italien ein und plnderte Rom. Alarich starb bald daraus in seinem Lager am Flusse Bnsento. Die Goten zogen darauf nach dem sdlichen Gallien und grndeten hier das Westgotenreich mit der Hauptstadt Tolosa. In Italien grndeten spter die O st g o t e n unter König Theodorich ein Reich mit der Hauptstadt Raveuna. Den Ostgoten folgte das germanische Volk der L a n g o b a r d e n in der Herrschaft der Italien. Ihre Hauptstadt war Pavia. Die an der Nordsee wohnenden Germanen-stamme der Angeln und Sachsen setzten nach Britanien der. Von ihnen erhielt das Land den Namen Angelland (England). Zur Bekmpfung der Westgoten hatte der rmische Feldherr Stilicho die Legionen vom Rhein herangezogen. Die schwache Besatzung, die am Rhein zurckgeblieben war, vermochte die nach Gallien vor-dringenden Germanen nicht aufzuhalten. Besonders zahlreich waren die Scharen der Franken. Von ihnen wurde Trier in der Zeit von 410428 viermal zerstrt. In der'mitte des 5. Jahrhunderts drangen auch die Hunnen unter ihrem Könige Attila der den Rhein, plnderten Trier und Metz und verheerten das ganze Land. Die Bewohner flohen in die Wlder der Gebirge, wo die Ringwlle ihnen Schutz boten. In einer furchtbaren Vlkerschlacht wurden die Hunnen von den vereinigten Rmern und Germanen bei Chalons besiegt; dadurch war Gallien von den wilden Horden befreit. 9. Besitzergreifung unseres Landes durch die Franken. 1. Eroberung des Landes. Das germanische Volk, welches um die Mitte des 5. Jahrhunderts unser Land dauernd in Besitz nahm, waren die Franken. In drei Gruppen drangen sie in Gallien ein. Die nrdlichsten oder salischen Franken breiteten sich im Rheindelta ans. Die Uferfranken, an den Ufern des Rheines sehaft, drangen aus der Rmerstrae von Cln nach Trier vor und grndeten in der Eisel Ansiedelungen. Die sdlichen oder chattischen Franken, in dem heutigen Hessen, dehnten sich die Mosel aufwrts bis nach Trier und Metz aus. Sie waren es hauptschlich, welche die Gegenden der Mosel und Saar in Besitz nahmen und deutsch machten. ^0888888888888003880088888086888888880888868!?]

7. Vaterländische Geschichte für die Oberstufe der Volksschulen - S. 21

1912 - Trier : Disteldorf
21 Die Ungarn hatten den Waffenstillstand nur fr die Herzogtmer Sachsen und Franken zugesagt. Whrend sie diese Gebiete verschon-teil, dehnten sie ihre Raubzge nach Bayern, Schwaben und sogar auf die linke Rheinseite, nach Lothringen aus. Im Jahre 926 verheerten sie den Maifelder- und Ahrgau und drangen verheerend bis nach Metz vor. Nach Ablauf der neun Jahre rckten die ungarischen Raubscharen auch wieder nach Sachsen vor und forderten den Tribut; König Heinrich verweigerte aber die Auszahlung. Mit seinem wohlgebten Heere trat er darauf den Feinden bei Merseburg entgegen und brachte ihnen eine solche Niederlage bei, da sie mit Schimpf und Schande in ihr Land zurckkehrten. Von nun an hatte Deutschland auf viele Jahre Ruhe. 3. Das Stammland des preuszischcn Staates. Der Waffenstillstand mit den Ungarn war fr König Heinrich eine gnstige Gelegenheit, einen andern Feind des Sachsenlandes zu bezwingen. Als Nachbarn der Sachsen wohnten auf der rechten Seite der Elbe die Wenden, ein sla-Wischer Volksstamm, die in frherer Zeit hufig Raubzge in das Sachsenland unternommen hatten. Heinrich zog im Jahre 928 gegen sie, eroberte die Hauptstadt Brennabor und machte die Wenden zins-pslichtig. Zum Schutze seines Landes stellte er alsdann die schon von Karl dem Groen errichtete wendische Mark wieder her und setzte der dieselbe einen Markgrafen. Dieser hatte die Aufgabe, die Angriffe der Wenden auf das Sachsenland abzuwehren. Der nrdliche Teil der wendischen Mark, das Gebiet gegenber der Havelmndung, erhielt spter den Namen Nordmark. Diese wurde das Stammland des preu-ischen Staates. 4. Die hl. Mathilde, die Gemahlin Heinrich L, stammte aus dem Geschlechte des Sachsenherzogs Widukind. - In frher Jugend kam sie zur Erziehung in das Kloster Herford, wo ihre Gromutter btissin war. Hier zeichnete sie sich nicht minder durch die Tugenden der Demut und Frmmigkeit als durch krperliche Schnheit aus. Auch als Herzogin und Knigin blieb Mathilde stets fromm und demtig von Herzen. Unermdlich war sie im Wohltun. Sie besuchte selbst die Htten der Armen und Kranken, um hier Trost und Hilfe zu spenden. Auf ihren Gemahl bte sie durch ihre Sanftmut einen groen Einflu aus. Sie migte gar oft seinen Jhzorn und seine Heftigkeit, und manches zu harte Strafurteil des Knigs wurde dann gemildert. Als König Heinrich auf dem Sterbebette lag, nahm er in ruhender Weise Abschied von seiner Gemahlin und sprach zu ihr: Nie hat ein Mann ein so frommes und tugendhaftes Weib gehabt wie ich." Nach dem Tode ihres Gemahls zog sich Mathilde in das von ihr gegrndete Kloster zu Quedlinburg zurck. Hier widmete sie sich ganz !Hb8888888388883e83s388e6888ee888@e86ee8eee?9h)

8. Vaterländische Geschichte für die Oberstufe der Volksschulen - S. 23

1912 - Trier : Disteldorf
23 Italien fr Jahrhunderte lang mit dem deutschen Reiche verbunden. Adelheid bte unter ihrem Gatten, ihrem Sohne und ihrem Enkel groen ^Einflu auf die Regierung des Reiches aus. Daneben wirkte die Kaiserin mit Eifer fr das kirchliche Leben der Völker. Sie grn-dete zahlreiche Klster und Kirchen in Deutschland und Italien. Sie selbst zog sich im Alter in das Kloster Selz im Elsa zurck, wo sie i. I. 999 starb. Sie wird als Heilige verehrt. 18. Das Rittertum. 1. Der Ritterstand. In den Ungarnkriegen der Könige Heinrich und Otto hatte sich die Reiterei vorzglich bewhrt. Dadurch kam fortan die Kriegfhrung durch Reiter oder Ritter immer mehr in Brauch. Der Dienst zu Pferde erforderte aber eine lngere Ausbildung und eine kost-spieligere Ausrstung als der Dienst zu Fu. Wollte darum der König oder ein anderer Landesherr einen Ritter in seinen Dienst nehmen, so mute er ihm die Mittel zu seiner Ausrstung geben. Das geschah ge-whnlich in der Weise, da er dem Dienstmann ein Stck von seinem Grund und Boden leihweise, als sogenanntes Rittatehen, berlie. Aus diesen Dienstmannen entwickelte sich allmhlich der Ritterstand. 2. Die Erziehung und Ausbildung eines Ritters begann in frher Jugend. Mit 7 Jahren kam der Edelknabe als Page an den Hof eines andern Ritters. Hier lernte er hfische Sitte und bte sich in den Waffen und in der Musik. Im Alter von 14 Jahren wurde er feier-lich mit einem Schwert umgrtet und hie von nun an Knappe oder Junker. Mit 21 Jahren wurde der Knappe zum Ritter geschlagen. Ein fremder Ritter erteilte ihm den sog. Ritterschlag und bergab ihm ein Ro, die Waffen und einen Schild mit einem Wappen. Das war der schnste Tag im Leben des Ritters. Zur bung in den Waffen hielten die Ritter hufig Kampffpiele ab, welche man Turniere nannte. Dieselben wurden auf einem groen freien Platze in der Stadt abgehalten. Ringsum waren die Sitze der Zuschauer. Auf ein Zeichen mit der Trompete ritten die Kmpfer paarweise auf den Turnierplatz. Mit eingelegter stumpfer Waffe sprengten sie aufeinander los. Wer den Gegner aus dem Sattel warf oder seine Lanze an dessen Panzer brach, der war Sieger und erhielt eine goldene Kette oder eine Waffe als Preis. 3. Die Burgen. Die Wohnungen der Ritter hieen Burgen. Die Erbauung von Burgen begann zur Zeit der Normannen- und Ungarn-kriege. Sie dienten zur Verteidigung und zum Schutz der umwohnenden Bevlkerung. Nur die Könige und spter auch die kleineren Landes-Herren hatten das Recht, Burgen zu bauen. Die Verteidigung der Burg wurde einem Lehensmann bertragen. Unter seinem Befehl stand eine [Ub8s38880b08808888s888yes8e88688e888ese86seee

9. Das Deutsche Reich - S. 156

1907 - Trier : Stephanus
— 156 — (). Eilltelllulg. Die Provinz zerfällt in zwei Regierungsbezirke: 1. Kassel, das ehemalige Kurfürstentum Hessen (auf 1 qkm wohnen 96 Menschen): Kassel, Marburg, Fulda und Hanau. 2. Wiesbaden, Hauptbestandteil des ehemaligen Herzogtums Nassau (auf 1 qkm wohnen 179 Menschen): Wiesbaden, Homburg, Schlangenbad, Schwalbach, Niederselters, Johannisberg, Geisenheim, Rüdesheim, Aßmannshausen, Frankfurt, Caub, Ems, Limburg. 7. Zur Geschichte der Provinz. Hessen, das im frühen Mittel- alter zum Herzogtum Franken gehörte, wurde im Jahre 1122 mit Thüringen zu einer Landgrafschaft vereinigt. Das dauerte bis zum Jahre 1247. Da wurde Heinrich, ein Enkel der hl. Elisabeth, der Landgräfin von Thüringen, Landgraf von Hessen; er machte Cassel zu feiner Residenz. Unrer seinen Nachfolgern wurde Hessen durch Erwerbung mehrerer Grafschaften vergrößert. Der bekannteste und bedeutendste unter ihnen war Philipp der Großmütige (1509 — 1567), welcher die Reformation in Hessen einführte und 1527 die erste prote- stantifche Universität in Marburg gründete. Er teilte das Land unter seine, vier Söhne, von denen zwei kinderlos blieben, fo daß von da an die beiden Linien Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt bestanden. Der Landgraf Wilhelm Ix. von Hessen-Kassel wurde 1803 Kurfürst und hieß als solcher Wilhelm I., während Hessen-Darmstadt 1806 den Rang eines Großherzogtums erhielt. Der letzte Kurfürst von Hessen war Friedrich Wilhelm I. (1847 — 1866), der 1866 sein Land an Preußen verlor und 1875 in Prag starb. — Die Grafen von Nassau, welche nach der von ihnen an der Lahn erbauten Burg Nassau den Namen führten und in der Geschichte zuerst im 12. Jahrhundert auf- treten, erlangten an der Lahn großen Besitz. Später teilten die Brüder Walram und Otto denselben. Ein Sohn Walrams, Adolf von Nassau, war (von 1202 — 1208) deutscher Kckiser. Das Haus Nassau spaltete sich im Laufe der Zeit iu viele Linien. 1816 ver- einigte Wilhelm aus der Linie Nassau-Weilburg alle nassauischen Länder, die nunmehr ein Herzogtum bildeten. Sein Nachfolger Adolf nmßte sein Land 1866 Preußen überlassen. Dessen Sohn regiert jetzt in Luxemburg. 5. Die Provinz Hannover. L. Wir betrachten eine Provinz, die früher ein selbständiges Königreich war und gleich Hessen-Nassau 1866 an Preußen kam. Es ist Hannover. Ii. 1. Erwerbung, Lage und Größe. Das ehemalige Königreich Hannover kam 1866 als Provinz an Preußen. Es grenzt im Norden an die Nordsee, an Oldenburg und an Schleswig-Holstein, im Osten an Mecklenburg, Sachsen und Braunschweig, im Süden an Hessen- Nassau und Westfalen, im Westen an Holland. Hannover^ liegt zu beiden Seiten der Weser und reicht von dem breiten Elbstrom im Osten bis zu dem moorumlagerten Laufe der Ems im Westen, von den waldbegrenzten Höhen der Harzes im Süden bis zu den flachen Ge- staden der Nordsee. Trotzdem es fast doppelt so groß ist wie West- falen, hat es doch nicht mehr Einwohner wie dieses. Auf 38474 qkm

10. Hohenzollern-Buch - S. 53

1893 - Trier : Stephanus
unter dem segensreichen Einflüsse der edlen Königin Luise auf, welche oft über feinen schwächlichen Körper in Besorgnis geriet. Indes erstarkte der Körper des Prinzen mit Annehmendem Alter. Schon früh erkannte die Königin das Wesen des Prinzen, wenn sie ihrem Vater schrieb: „Unser Sohn Wilhelm wird, wenn Wilbclm I. nicht alles trügt, wie sein Vater, einfach, bieder und verständig." In seinem zehnten Lebensjahre erlebte der Prinz die Jahre der Trübsal für Preussen; er war aber auch Zeuge der großen Begeisterung des Volkes im Jahre 1813. Nach der Schlacht bei Leipzig nahm er an den Befreiungskriegen teil und zog 1814
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