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1. Bilder aus der deutschen und bayerischen Geschichte - S. 65

1898 - Würzburg : Stuber
— 65 — Abgesandten der Bundesfürsten bildeten den Bundestag, der seinen Sitz in Frankfurt a M. hatte und die gemeinsamen Angelegenheiten Deutschlands beraten sollte. 50. König Maximilian I. von Bayern (1799—1825). 1. Maximilian als Kurfürst. Mitten unter den Kämpfen der französischen Republik gegen die europäischen Mächte starb Kurfürst Karl Theodor von Bayern kinderlos, und sein Vetter, Herzog Maximilian Joseph von Pfalz-Zweibrücken, folgte ihm in der Regierung. Damals erlitt das Land durch die vielen Kriege große Drangsale. Im Feldznge von 1800 kämpften die bayerischen Truppen an der Seite Österreichs gegen Frankreich; aber München kam in die Hände der Franzosen, und der Kurfürst mußte aus seiner Hauptstadt fliehen. Für die im Frieden von Lüneville (1801) verlorene Rheinpfalz wurde Bayern auf andere Weise entschädigt. Es erhielt nämlich bei der Säkularisierung (1803) die Hochstifte Würzburg, Bamberg, Eichstätt, Freising und einen Teil von Passau, dazu eine Anzahl Abteien und Reichsstädte. Das pfalzbayerische Gebiet rechts vom Rhein mit Heidelberg und Mannheim dagegen kam au das neue Kurfürstentum Badeu. Weil Österreich und Preußen die deutschen Reichsländer links vom Rheine den Franzosen preisgegeben hatten, und weil Österreich sogar uach dem größten Teile Bayerns strebte*), so ging der Kurfürst ein Bündnis mit Frankreich ein und rettete dadurch feine Selbständigkeit. 2. Erhebung Bayerns zum Königreiche. Als nun im Jahre 1805 ein neuer Krieg Napoleons gegen Österreich und Rußland ausbrach, stellte sich Maximilian auf die Seite Frankreichs. Im Frieden von Preßbnrg wurde Bayern zum Königreiche erhoben und durch weitere Gebiete vergrößert (Tyrol und Vorarlberg, die Reichsstadt Augsburg, die Markgrafschaft Ansbach u. a. m. — Würzburg trat es wieder ab). König Maximilian schloß sich bald darauf dem von Napoleon gegründeten Rheinbünde an und verpflichtete sich, ihn bei jedem künftigen Kriege mit 30000 Mann zu unterstützen. 1806 und *) Kaiser Joseph Ii. machte schon nach dem Tode des Kurfürsten Max Iii. Ansprüche auf Bayern und bot dem Kurfürsten Karl Theodor eiue Vertauschung Bayerns gegen die österreichischen Niederlande mit dem Titel eines Königs an. In einem geheimen Artikel des Friedens von Campo Formio ließ sich Österreich von Napoleon sogar die Abtretung eines großen Teiles von Bayern versprechen. Klemmert und Weickcrt, Bilder a. d. Geschichte. 3. Auflage. 5

2. Bilder aus der deutschen und bayerischen Geschichte - S. 61

1898 - Würzburg : Stuber
— 61 — 3. Zweiter Einfall der Franzosen. Im Jahre 1800 drang wieder ein französisches Heer den Main herauf und besetzte Würzburg nach kurzem Kampfe von neuem. Da die Festung sich nicht ergab, so begann gegen sie ein heftiges Kanonenfener, das die brave Besatzung unausgesetzt erwiderte. In einem glücklich durchgeführten Ausfalle fügten die Verteidiger dem Feinde sogar große Nachteile zu. Da machte ein Waffenstillstand und bald darauf der Friede von Lüne-ville (1801) dem Kampfe ein Ende. Die tapferen Besatzungstruppen mußten die Festung räumen, durften aber mit Ehren abziehen. 4. Aufhebung des Fürstbistums Würzburg. Infolge des Friedens von Lüneville wurde das Fürstbistum Würzburg gleich den anderen geistlichen (Gebieten Deutschlands aufgehoben und mit Bayern vereinigt. Am 3. September 1803 nahmen die bayerischen Truppen Besitz von Stadt und Land, und am 28. November verabschiedete sich der letzte Fürstbischof Georg Karl Freiherr von ,^-echen-bach durch ein öffentliches Schreiben von feinem Volke. 1806 trat Bayern das würzburgifche Gebiet an den vormaligen Großherzog Ferdinand von Toskana ab; derselbe nannte sich nun „Großherzog von Würzburg" und residierte im Würzburger Schloß. Durch Beschluß des Wiener Kongresses dagegen fiel das Gebiet im Jahre 1815 wieder an Bayern zurück. Von dieser Zeit an bildet es mit dein von Kurmainz herübergekommenen Fürstentums Aschaffenburg den Haupt-teil des Kreises Unterfranken und Aschaffenburg. 48. Napoleons Gewaltherrschaft in Deutschland (1800—1813.) 1. Zustände in Deutschland. Als die französische Revolution aus-brach, sah es in Deutschland übel aus. Die Uneinigkeit zwischen den zahlreichen Fürsten war ärger als je. Die Macht des Kaisers war gleich Null, und die Reichsfürsten regierten völlig unumschränkt. Der siegreiche Napoleon benützte die Uneinigkeit, um Deutschland in seine Gewalt zu bekommen. Er schürte den Neid und die Zwietracht der Fürsten und bezwang sie dann einzeln. 2. Die Säkularisation.^) Im Jahre 1800 kam es zu einem neuen Kriege zwischen Frankreich und Österreich, um den sich Preußen gar nicht kümmerte. Die vereinigten Österreicher und Bayern wurden von Napoleon besiegt und mußten im Frieden von Lüneville 1801 das linke Rheiuuser den Franzosen überlassen. Die deutschen Fürsten, welche hiebei Land abtreten mußten, wurden durch Säkularisierung der geistlichen Fürstentümer, Stifte und Klöster, sowie durch Aufhebung der kleinen Reichsstände (Reichssürsteu und Reichsstädte) ent- *) Säkularisation = Verweltlichung, d. i. Verwandlung geistlicher Gebiete in weltliche.

3. Dr. Johann Kaspar Müller's Lehrbuch der Weltgeschichte - S. XXXVI

1818 - Würzburg Bamberg : Goebhardt
Zeittafeln. Xxxvi Ii. 6. ®. 1808 1809 1810 r schulden. Napoleon in Spanien; Nieder- lage der Insurgenten. Das ehemalige mainzische Erzdomkapitel tritt an die Stelle des Regensburger und wird reichlicher do- tirt. Friedensunterhandlung zwischen Groß- britannien dauert fort. Christian Vii. von Dänemark st Friedrich Vi. König. Krieg mit England und Schweden. Revolution in Konstantinopel. Mustava Bairaktar. Neuer Krieg zwischen Oestreich und Frankreich sammt dem Rheinbunde. Tapferkeit der Baiern und Würtemberger vorzüglich bey Eckmühl. Schlachten bey Aspern, Eßlingen, Wagram. Waffenstillstand zu Znaym. Erzherzog Karl dankt ab. Aufstand im Tyrol. Andreas Hofer. Schill. Dörn- berg. Oels. Friede zu Wien. Jllyrische Provinzen. Engländer auf Walcheren. Spanien. Fall von Saragoffa. Schlacht bey Talavera. Senatus- Confülc über die Aufhebung der Ehe Napoleons. Friede zwischen England und der Pforte. Revo- lution in Schweden. Aufhebung der welt- lichen Macht des Papstes. Bannstuch ge- gen Napoleon und seine Anhänger. Hay- den, Pfeffel, Schlözer, I. v. Müller, Fourcroy sterben. Senatus - Consult über die Vereinigung Roms. König von Rom. Großherzogthum Frank- furt; Eugen erblicher Nachfolger. Napo- leons Vermählung mit Maria luise von Oestreich. Friede mit Schweden. Thron- entsagung des Königs von Holland. Ver- einigung Hollands mit Frankreich. Brand im Ballsaale zu Paris. Fortschritte der Fran-

4. Dr. Johann Kaspar Müller's Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 194

1818 - Würzburg Bamberg : Goebhardt
ij4 Dom Anfänge der französischen Revolution I. n. C. G. zu Kutusow. Den 2ten December er- 1/89 "»817- folgte die entscheidende Schlacht bey Au- ^ fterlitz. Diese ward aus Unverstand der russischen Befehlshaber unternommen, und ohne Zu- sammenhang und ohne Kenntnis des Terrains schlecht ausgeführt. Schon um 1 Uhr Nachmittags hatte Na- poleon nach großen! Blutvergießen den vollständigsten Sieg erfochten, und schrieb nun, nach geschloffenen; Waffenstillstände, der sich auch auf deö Erzherzogs Karl'') Armee erstreckte, folgenden Frieden in Preß- 26. Dcc. bürg vor: j) Franz Ii. erkennt nicht nur alle Lande Italiens, welche vor dem gegenwärtigen Tractate Frankreich einverleibt worden, als völliges Eigenthum deffel- den, wie auch Napoleons Verfügungen mit Piom- bino und Lucca als giltig, sondern auch den Kaiser der Franzosen als König von Italien, und tritt an dieses Königreich seinen Antheil am ehemaligen Ve- netianischen ab. 2) Werden von ihm die Kurfür- sten von Baiern und Würtemberg, welche sich den Königstitel beygelegt hatten, ohne jedoch aufzuhö- ren, Mitglieder des deudchen Reicks zu seyn, in die- ser Eigenschaft anerkannt, und Baiern die Mark- grafschaft Burgau mit Zugehör, das Fürstenthum Eichstädt, der falzburgifche 2lntheil am Passaui- schen, Tyrol mit Brixen und Trient, die 7 vorarl- bergischen Herrschaften, die Grafschaften Hohen- ems, Königsegg und Rothenfels, die Herrschaften Tetnang und Argen mit der Stadt und dem Gebiete Lin- Dieser Prinz hatte noch die Ehre der österreichischen Waf- fen in diesem verderblichen Kriege gerettet: in den letzten Ta- gen des Ociobers hatte er einen dreytägigcn blutigen Kampf mit Massena tapfer bestandet»; kam aber jü spat, um sei- nem Vaterlande zu nützen!

5. Dr. Johann Kaspar Müller's Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 203

1818 - Würzburg Bamberg : Goebhardt
bis auf den Kaiser Napoleon und Ludwig Xviii. roz I. n. C. G. pfen bey Jlbensberg und Eckmühl, wo- r?89 - 18r7. Hey hie Würtemberger und besonders die 22. April. Baiern unter ihrem tapferen Kronprinzen mit unerschütterlichem Muthe stritten, und dieser von Napoleon das Versprechen erhielt, daß er das König- reich Baiern zu einer bedeutenden Größe erheben wolle; 3 2i. 22, nach den heißen Tagen bey Landshut, Re- ^al'* gensburg, Aspern, Wagram, in Jta- 5. 6 Jul. lien, Polen und Ungarn; nach vergebli- chem Aufruhr in Westphalen, Nürnberg, Mergent- heim , und nach der mit großem Kraftaufwande unter- nommenen Expedition der Engländer gegen Vließingen 1&09. 14 Oft. verlor Oestreich irrt Frieden zu Wien über 2000 Quadratmeilen und Z Millionen Menschen, die reichsten Salz - und Quecksilber- Bergwerke, und alleß Land, wodurch es noch mit der Küste in Verbindung stand. Salzburg mit Berchtoldsgüden, das Innvier-- tel mit der Festung Braunau und das Hausruckviertel kamen zu Baiern, welches dagegen das südliche Tyrol an das Königreich Italien überließ. Das Herzogthum Krain, der Villacher Kreis in Karnthen, Triest mit seinem Gebiethe, die Grafschaft Gorz und das Friaul, das östreichische Istr ien, Fiume und Croatien bis zur Grenze des Saustustes wurden nebst dem vom König- reiche Italien getrennten Dalmatien, Istrien und Ra- gusa die Bestandtheile der von Napoleon gebildeten il- lyrischen Provinzen, Weftgallizien, die Stadt Kra- kau und der Zamosker- Kreis in Ostgallizien kamen zu dem Herzogthum Warschau, ein großer Theil Ostgal- liziens an Rußland, und einige Dorffchaften in der Oberlaustß an Sachsen. Der Erzherzog Anton ver- zichtete auf die Hochmeisterwürde, als Napoleon nach 24. Aprrl. der Schlacht bey Regensburg den deut- schen Orden aufgehoben, und die Besitzungen dessel- den den Fürsten des Rheinbundes überlasten hatte, wel-

6. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittelschulen - S. 227

1877 - Würzburg : Stahel
227 Zinke Rheinufer an Frankreich berlie und in die Entschdigung der hiedurch benachteiligten deutschen Fürsten durch Skularisationen und Aufhebung reichsunmittelbarer Städte willigte. England versprach im Frieden zu Amiens 1802 die den Franzosen und Hollndern abgenommenen Kolonieen und Malta wider zurckzugeben. Zur Ausfrung des Luneviller Friedens traten in Regensburg Deputirte des deutschen Reiches, ferner Frankreich's und Rulaud's zusammen, und so kam unter dem Einflsse Napoleon's und seines Ministers Talleyrand 1803 der sogenannte Reichsdeputations-Hanptschluss zu Stande, in Folge dessen alle Reichsstdte, bis auf Augsburg, Nrnberg, Frankfurt, Bremen, Hamburg und Lbeck, und alle geistlichen Besitzungen an verschiedene weltliche Fürsten verteilt und Salzburg, welches der Groherzog von Toskana erhielt Wrttemberg, Baden und Hessen-Cassel mit der Kurwrde beschenkt wurden. Bei dieser Gelegenheit erhielt Bayern die Bistmer Wrzburg, Bamberg, Augsburg, Eich-stdt und Freising ganz, Passau zum Teil, ferner 13 Abteien, darunter Kempten, 15 Reichsstdte und die Reichsdrfer Gochsheim und Sennfeld. Iii. Koalition. Friede zu Preburg 1805. 124. Napoleon schuf wrend seines Consulats verschiedene Verbesserungen in Frankreich: es entstunden neue Straen, Kanle, Hfen, Brcken, und durch die neu gegrndete polytechnische Schule hob sich der industrielle Geist zusehends. Diese Sorge fr das Wol des Landes und der Ruhm, mit dem er sich dnrcb seine Kriegstaten bedeckte, begeisterten die Fran-zosen in der Mae, dass sie blind waren gegen das einem Hofstate gleichende Leben und Treiben in den Tuilerien, wie gegen eine Politik, die auf Ausrottung der Republik abzielte. Wenn sich aber da und dort ein Widerstand zeigte, dann sorgte sein eifriger Ponzeunmister Fouch6 dafr, ihn im Keime zu ersticken. Mehrere Attentate auf das Leben Napoleon's wurden vereitelt. Er entging glcklich der Gefar der Hllen-Maschine, auch die Verschwrung Pichegru's wurde entdeckt, der samt seinen Ge-nossen um's Leben kam, wrend der in das Verbrechen eingeweihte Moreau nach Amerika verbannt wurde. Um auch die Royalisteu zu schrecken, lie er den Herzog von Eughien, den Enkel des Prinzen Conde, im Badischen aufheben und vor Paris erschieen. Endlich wurde Napoleon durch Senatsbeschlnss 1804 zum erblichen Kaiser der Franzosen ernannt, balt) darauf zum Könige von Italien, wo er alsdann seinen Stieffon Eugen Beauharnais als Vizeknig einsetzte. Doch schon vorher (1603) hatte England, weil es Malta heraus-geben sollte, den Krieg von neuem begonnen, und nun brachte der unennndliche William Pitt 1805 eine dritte Koalition mit Oesterreich, Nuland und Schweden zu Stande. Napoleon warf seine zum Scheine in Boulogne aufgestellte Hauptarmee rasch nach Oesterreich. Sein General Beruadotte umging mit Verletzung der preuischen Neu-tralitt den sterreichischen Feldherrn Mack und brachte ihn am -0. Okt. 1805 zur schmachvollen Kapitulation von Ulm, wodurch cm g^es sterreichisches Armeecorps in Kriegsgefangenschaft geriet. 15*

7. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittelschulen - S. 228

1877 - Würzburg : Stahel
228 Schon einige Wochen nachher besetzte Murat Wien, uttb am 2. Dez. 1805 schlug Napoleon die vereinigten Oesterreichs? und Russen in der sogenannten Dreikaiserschlacht bei Austerlitz vollstndig auf's Haupt. Anstatt nun die aus Italien heraneilende siegreiche Armee des Erzherzogs Karl und die angekndigten Verstrkungen der Nssen zu erwarten, schloss Kaiser Franz vorschnell am 26. Dez. 1805 den Frieden zu Preburg, verzichtete auf forderest erreich (an Wrttemberg und Baden), Tirol (anbayern) und Benetien (an Italien), bezalte die Kriegskosten und erhielt nur Salzburg mit Berchtesgaden. Kurz vor dem Abschlsse despre-burger Friedens hatte Napoleon das durch die Haugwitz'sche Partei irregeleitete neutrale Preußen gezwungen, Ansbach-Bayreuth, Cleve und Neuenburg gegen Hannover abzutreten, wodurch es in einen kurzen Krieg mit England verwickelt wurde. Doch waren die Waffen Frankreichs in diesem Jare nicht berall glcklich gewesen. Am 21. Okt. 1805 nmlich wurde die spanisch-franzsische Flotte bei Trafalgarvon den Englndern vollstndig vernichtet, die dabei freilich auch ihren siegreichen Admiral Nelson einbten. Mit dem Anfange des Jares 1806 starb auch der unermdliche Pitt mit banger Sorge fr sein Vaterland, und sein Nachfolgen Fox zeigte sich dem Frieden mit Frankreich geneigt. Stiftung des Rheinbundes 1806. Krieg mit Preußen 18061807. 125. Mit dem Beginne des Jares 1806 teilte Napoleon an seine Bundes-genossen und Verwandten mit vollen Hnden Lnder und Wrden aus: Bayern z. B. erhielt zur Knigswrde Tirol mit Voralberg, die Markgrasschaft Burg au, die Salzburger Teile des Bistums Passau, die Reichs st a d t Augsburg, die Markgrafschaft Ansbach, verlor aber das Herzogtum Berg an Napoleon's Schwager Murat und das Gebiet des ehemaligen Bistums Wrzburg an den Kurfrsten von Salzburg. Die Absicht Napoleon's, eine groe Fderativmonarchie mit franzsischem Protektorate herzustellen, trat immer unver-hllter hervor, als von seinen Brdern der lteste, Joseph, Neapel (weil der dortige König Englnder aufgenommen hatte, dekretnle Napoleon: Das Haus der Bourbons in Neapel hat aufgehrt zu regieren!"), Ludwig das in ein Knigreich umgewandelte Holland erhielt, und als es endlich den Bemhungen des franzsischen Ministers Talleyrand und Dalberg's gelang (dieser bezeichnete Napoleon als Nachfolger Karl's des Groen im abendlndischen Rmer-reiche), im Juli 1806 den Rheinbund iu's Leben zu rufen, wo-durch zunchst 16 deutsche Fürsten dem Reiche gegenber, dessen Verfall allerdings unheilbar war, vllige Sonvernett

8. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittelschulen - S. 229

1877 - Würzburg : Stahel
229 erlangten, dafr aber Napoleon als ibren Protektor aner-kannten. (Der Kurerzkanzler und Primas" Dalberg erhielt Frank-fnrt, den Sitz des Bundes, Bayern Nrnberg mit Gebiet und die Hoheit der 13 reichsunmittelbare Herrfchaften, darunter die Frstentmer der Hohenlohe, Oettingen, Schwarzenberg, der Thurn und Taxis und die Grafschaften der Fugger.) Durch diese schmachvolle Schpfung war das heilige rmische Reich deutscher Nation aufgelst, und Franz Ii. legte deshalb am 6. Aug. 1806 den Titel eines deutschen K a i s e r's nieder, nachdem er sich schon seit 1804 Erbkaiser voll Oesterreich" nannte. So herrschte also in Deutschland ein fremder Eroberer, ein Despot, der jede nationale Aeuerung mit den hrtesten Ma-regeln strafte. Weil sich der wackere Nrnberger Buchhndler Palm weigerte, den Verfasser der in seinem Verlage erschienenen Schrift: Deutschland in seiner tiefsten Erniedrigung" zu nennen, wurde er am 26. August 1806 zu Braunau erschossen, und als in demselben Jare Arndts Geist der Zeit", ein Produkt reinster Vaterlandsliebe, voll Entrstung der die Deutschlands Ehre angetane Schmach, erschien, konnte sich dieser einem nlichen grausamen Schicksale nur durch die Flucht entziehen. Zur vlligen Niederwerfung Deutschlands gehrte noch die Demtigung Preuens, wo seit 1797 der edle, aber unentschiedene Friedrich Wilhelm Iii. herrschte und unablssig bestrebt war, seinem Volke den Frieden zu erhalten. Darum hatte er zu mehreren Verletzungen der preuischen Neutralitt stille geschwiegen, auch fr seine Markgraf-tmer Hannover angenommen. Selbst von einem Bndnisse mit Ru-land hatte er sich durch Napoleon lange zurckhalten lassen, auch die Bildung des Rheinbundes gestatten mssen. Als nun Napoleon Hannover wider dem Könige von England, freilich vergebens, anbot und der eben angeratenen Stiftung eines norddeutschen Bundes mit preuischer Spitze heimlich entgegenwirkte, da blieb dem schwer gekrnkten Könige keine andere Wal, als dem bermtigen Frankreich ein Ultimatum zu senden. Er zauderte aber auch jetzt noch, den Krieg zu erklären, weil er auer dem Kurfrsten von Sachsen nur noch ewige kleinere deutsche Fürsten zu Bundesgenossen hatte, und so gewann Napoleon Zeit, die noch vom letzten Kriege in Sddeutschland stehenden Franzosen mit den Rhein-bundstruppen zusammenzuziehen, und rckte dann in Thringen ein. Schon am 10. Okt. 1806 gewann er der die Vorhut der am Nord-abhange des Thringer Waldes hchst ungnstig postirten Preußen das Gefecht zu Saalfeld, wo Ludwig Ferdinand von Preußen, das Haupt der Kriegspartei, fiel. So waren also die wichtigen Saalepsse in der Gewalt des Feindes; aber die preuische Armee war noch stark und mutig und wre sicher nicht unterlegen, htte sie die neuere Taktik ge-kannt und tchtige Frer und Offiziere gehabt. So aber entschied sich am 14. Okt. 1806 die Doppelschlacht bei Jena und Auerstdt blutig gegen Preußen. Gleich beim Beginne der Schlacht strzte bei Auerstdt der 7tjrige Oberansrer Ferdinand von Braun--schweig, von einer feindlichen Kugel der die Augen gestreift, besin-

9. Grundriß der deutschen und bayrischen Geschichte - S. 158

1878 - Würzburg : Stahel
1805 158 § 71. Krieg der dritten Koalition gegen Frankreich. 2. Der Krieg von 1805. Bereits 1803 brach der Krieg mit England auf's neue aus. Dieses wollte nämlich wegen der Eingriffe Napoleon's in die Verhältnisse der Schweiz und der Einverleibung Piemont's in Frankreichs die Insel Malta nicht herausgeben. Napoleon ließ deswegen Hannover besetzen und traf zugleich in den nördlichen Häfen Frankreichs (Laaer von Boulogne) Vorbereitungen zu einer Landung in England. Diese Gewalttätigkeiten und die sich überall Ban brechende Ueberzeugung, dass in England und Europa keine Ruhe bestehen könne, so lange ein Soldatenkaiser an der Spitze Frankreichs stehe, machten es dem unpersönlichen Feinde Napoleon's, dem jüngeren ptt, leicht, 1805 eine dritte Koalition zu stände zu bringen. An derselben beteiligten sich außer England Oesterreich, Rußland und Schweden. Oesterreich stellte zwei Armeeen auf: die eine unter Erzherzog Karl in Italien, wo man Napoleon erwartete, die andere unter Mack an der Donau. Um die Verbindung zwischen beiden Armeeen aufrecht zu erhalten, stand Erzherzog Johann mit einer kleinen Armee in Tirol. Napoleon dagegen ließ jetzt das Lager in Boulogne aufheben und die französische Armee in Eilmärschen an den Rhein mar'schiren. Er selbst übernahm den Oberbefehl an der Donau, wärend er Masssna nach Italien schickte. Mit ihm verbündet waren die süddeutschen Fürsten. Napoleon schlug zunächst in widerholten Gefechten Mack in der Nähe von Ulm und schloss ihn dann in der genannten Festung ein. Bei dieser Gelegenheit verletzte der aus Hannover über Cassel und Würzburg heraneilende Bernadotte die preußische Neutralität, indem er, one anzufragen, durch das Ansbachische zog. Schmählicher Weise übergab Mack Ulm schon nach wenig Tagen. Nun waren die bereits bis zum Inn vorgedrungenen Russen unter Kutusow und Bagration zum Rückzüge gezwungen und wandten sich, um Verstärkungen abzuwarten, nach Mähren. Die Franzosen aber drangen unaufhaltsam an der Donau vorwärts, und Murat besetzte Wien, welches der aus Italien herbeieilende Karl (zu ihm war auch der sich zurückziehende Erzherzog Johann gestoßen) nicht mehr retten konnte. Napoleon aber rückte gegen Kutusow nach Mähren vor, und hier kam es in der Dreikaiserschlacht bei Austerlitz 2. Dezember 1805 zur Entscheidung, indem Napoleon einen glänzenden Sieg erfocht. Ausgang: Kaiser Franz verlor jetzt den Mut. Er verließ sich weder auf seine Heere, noch auf die angekündigten Verstärkungen der Russen und schloss vorschnell den Frieden zu Preßburg 26. Dezember 1805. In diesem Frieden verzichtete er auf Vorderösterreich (dies kommt an Württemberg und Baden), Tirol (an Bayern) und Venetien (an Italien) und erhielt dagegen nur Salzburg mit Berchtesgaden. Bayern erhielt außerdem die Markgrafschaften Bnrgan und Ansbach, die Salzburger Teile des Bistums Pafsa'u, die Reichsstadt Augsburg und die Königswürde, verlor dagegen Berg an Murat und das Gebiet des ehemaligen Bistums Würzburg als Großherzogtum an den bisherigen Kurfürsten von Salzburg. Rußland blieb im Kriegszustände.

10. Grundriß der deutschen und bayrischen Geschichte - S. 212

1878 - Würzburg : Stahel
1800 verlor. Für den Verlust der Pfalz am Rhein 1801 ward er 1803 durch bte Gebiete der Bistümer Würzburg, Bamberg, Augsburg, Eichstädt Z^^ng., (Passau zum Teil), ferner durch 13 Abteien und eine Anzcil von Reichsstädten entschädigt. Die entehrende Zumutung Oesterreichs, er solle sein Heer entwaffnen, bestimmten den Kurfürsten, sich im Krieg 1805 mit Frankreich zu verbinden. Der Sieg bei Austerlitz 2. Dez. 1805 fürte am 26. Dez. den Preßbnrger Frieden herbei, in welchem Bayern — gegen den verzicht auf das ehemalige Bistum Würzburg (an den bisherigen Kurfürsten von Salzburg) und auf das Herzogtum Berg (an Murat) — Tirol mit Vorarlberg, die Markgrafschaften Burgau und Ansbach, die Reichsstädte Lindau und Augsburg, die Salzburger Teile des Bistums Passau und mit Zu-Napoleon s und Oesterreich's den Rang als Königreich erhielt. 1806 trat Bayern dem Rheinbünde bei und erhielt die freie Stadt Nürnberg, ferner die Hoheit über 13 reichsunmittelbare Herrschaften. Als 1809 der Kaiser von Oesterreich gegen Napoleon einen neuen Krieg begann, drangen seine Heere in Bayern ein, und zugleich erhoben sich die Tiroler gegen die bayerische Herrschaft. Aber Napoleon drängte die Oesterreicher rn den schlachten bei Abensberg, Landshut, Regensburg und Eckmühl zurück, und die Bayern^ mussten Tirol räumen, wo der Aufstand erst nach dem Frieden von Schönnbrunn gedämpft wurde. Der südliche Teil Tirol’s kam 1810 an Italien, der südöstliche an Jllyrien, für welchen Verlust Bayern zu den Errungenschaften von Schönbrunn (Salzburg, Berchtesgaden und dem Jnnviertel) die etadt Regensbura und die Markaraf-Ichaft Bayreuth erhielt. Erst nach _ den großen Niederlagen, welche Napoleon in Rußland erlitt, konnten die Bande gelöst werden, die Bayern an Frankreich gefesselt hielte». König Maximilian schloss am 8. Okt. 1813 mit Oesterreich den Vertrag zu Ried und trat auf die Seite der Verbündeten, one dass aber Feldmarschall Wrede am 30. Okt. 1813 bei Hanau die bei Leipzig geschlagenen Franzosen aufzuhalten vermocht hätte. Durch die Wiener Bundesakte 1816 ward endlich das Verhältnis der deutschen Staten zu einander geordnet. Bayern gab Tirol mit Vorarlberg, Salzburg und das Jnnviertel an Oesterreich zurück und erhielt dagegen das Großherzogtum Würzburq mit Aschaffenburg und die linksrheinische Pfalz. Schon früher hatte König Maxmilian die Leibeigenschaft in Bayern aufgehoben. 1818 erhielt das Land eine Verfassung und trat dann in die Reihe der konstitutionellen Staten ein. Mit Trauer vernahm das Volk den Tod dieses trefflichen Monarchen (1825), der sich zugleich durch seine Milde und Herablassung aller Herzen gewonnen hatte. § 12. König Ludwig I. 1825—1848. Ludwig, der hochbegabte und hochgebildete Sou Maximilian's, über- * nahm die Regierung Bayern's mit dem Walspruche: „Gerecht und beharrlich!" Er verlegte die Landesuniversität Altbayern's, welche unter seinem
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