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1. Lehrbuch der Geographie - S. 288

1839 - Prenzlau : Kalbersberg
288 Nordamerika. Die kanadischen Seen. Der Lorenzstrom. gebirges kommenden und gegen No. fließenden Friedens fl uß, der den Abfluß des Athapcseowsces aufnimt, in welchen außer vielen kleineren besonders der gleichnamige, dem Friedensflnsse nahe entspringende Fluß, der zweite Hauptarm des Systems, fällt. Dann geht der Fluß unter dem Namen Selavenfluß nach N. in den großen Sclavensce und aus diesem endlich der Mackonzie gegen Nw. als ein breiter, tiefer, schiffbarer Strom, der N. vom Bärensee in Stromschnellen den nördlichen Abhang des Tieflandes durchschneidet und durch ein sandiges Delta einem fast stets mit Eis bedeckten Meere zufließt. Die beiden anderen Strö- me stehen ihm sehr nach, besonders ist der gegen O. fließende, im Ticflande (unter dem Namen Bärenfluß) entstehende, tiefer M issi nipp i, endlich Churchill genannte Zufluß der Hudsonsbai kaum mehr als eine Kette von Seen, die durch Fluß- läufe verbunden sind, und der dritte südlichere unterscheidet sich von ihm nur im oberen Theile; sein Quellstrom, der Sa skat- schawan, entsteht aus zwei großen Armen in den Rockymountains und fließt durch wellige, baumlose Ebenen in einem gut gebildeten Thale meist nach W. in das große Becken des Winnipegsees, in welches sich alle umliegende Seen und von S. der größere Fluß Assin ib oi n ergießen; die Abflüsse dieses Sees aber, die Flüsse Nelson und Severn, sind beide dem Churchill ganz ähnlich gebildet und, wie es scheint, zu gewissen Zeiten unterbrochen. §. 641. Die indianischen Stämme dieses Tieflandes sind zwar alle noch selbständig, allein doch allmählich in eine große Abhängigkeit von den Engländern gerathen, welche die Ebenen und die angränzeuden Theile des Gebirgslandes bis zum unteren Columbia durchstreifen und in einzelnen zerstreuten Niederlassun- gen sich selbst angesiedelt haben, um mit Hülfe jener Ureinwohner die Jagd der zahlreichen Pelzthiere zu betreiben. Diese europäi- schen Bewohner hangen von einer Gesellschaft Kaufleute (der Hudsons bai compagnie) ab, welche ihre Hauptfaetorcien in Kanada und an der Westküste der Hudsonsbai hat. (Anni. Das Verhältniß zwischen der Hudsonsbai und der ftnheren Nord- weftcompagnie in Kanada. Der Handelsweg dom Superior zum Win- nipeg und von, da gegen W. zum Hochgebirge und gegen N. zum Sclavensee). §. 642. ll) Die Ebene der kanadischen Seen und des Lorenzstromes. Der Lorenzstrom ist den Flüssen des nördlichen Tieflandes in der Bildung noch verwandt; der obere Lauf fehlt ihm ganz, im mittleren vertreten die großen Becken der kanadischen Seen die Stufenebenen, nur der untere ist aus- gebildet. Jene Seen bilden eine doppelte Stufe; in der höheren (gegen 600 F.) beginnt das Stromgebiet mit dem großen See Superior (an 2000 Qm.), der nur kleine Ströme und See-

2. Lehrbuch der Geographie - S. 290

1839 - Prenzlau : Kalbersberg
-00 Nordamerika. Die kanadischen Seen. Der Lorenzstrom. §. 644. Der Lorenzbufen, in welchen der Strom fällt, ist ein Binnenmeer, in Nw. von der Küste von Labrador, in Sw. von der von Ncubraunschweig, in S. und W. von zwei Inseln und einer Halbinsel begränzt. Die letzte, Novaseotia, wird durch einen schmalen Isthmus zwischen der durch ihre hohen Fluchen ausgezeichneten Fund Yb ai und dem Lorenzbusen mit dem Comment verbunden und ist ein hügliges, gut bewässertes, nicht unfruchtbares und angenehmes Land; rie beiden Inseln da- gegen, die kleinere Cap bretón, die größere nördliche New- foundland, und mit wilden und rauhen Felsbergen bedeckt, sehr unfruchtbar, kalt und namentlich die zweite ganz Labrador ähnlich, dennoch C. Breton wegen der reichen Sternkohlengruben, noch mehr Newfoundland hauptsächlich der Fischereien halber von großer Wichtigkeit. Denn vor ihr liegt i>n Ocean eine tiefe Sandbank von bedeutender Ausdehnung, welche der Schiffahrt nicht hinderlich und wahrscheinlich durch das Zusammentreffen des Golfstroms (tz. 723) und der Strömung des Lorenz gebildet ist; auf ihr leben die großen Schwärme von Stockfischen, deren be- sonders von den Engländern betriebener Fang für Europa von der größten Bedeutung ist. Zwischen diesen beiden Inseln führt die Hauptstraße in den Golf, die anderen (die von Bel leiste W. von Newfoundland und die voll Canso S. von C. Breton) werden wenig gebraucht. Im Golfe liegen außer einigen kleinen zwei größere Inseln, die wilde, Labrador ganz ähnliche Insel Anrieofti an der Mündung des Flusses, die hüglige, fruchtbare, Novascoria verwandte Prinz Edward sin sel im Südtheile des Busens. (Sinnt. Der Einfluß des Golfes auf die Stellung Kanadas zu Europa: die Cotonisation und Geschichte des Lorenzthales. Die Wichtigkeit von Nova sc otia (Akadien) und die Lage von Halifax. Die Bedeutung des Stocksischfanges, auch für die englische Marine. Die Colonien auf Newfoundland). 8. 645. Die Ureinwohner find aus diesen Ländern (außer aus den öden Wildnissen Labradors) fast gänzlich verjagt und die jetzigen Bewohner wie im nördlichen Theile der vereinigten Staaten ganz europäischer Abkunft. Sie stehen an Bildung den Bewohnern der letzten nicht nach, allein sie haben noch nicht ihre Selbständigkeit erlangt, sondern stehen unter englischer Herrschaft (die Colonien des englischen Nordameritas). Sie sind zum Theil Engländer.'zum Theil aber auch (wie in Niederkanada) überwiegend Franzosen, die jedoch ebenfalls englische Unterthanen find; die französische Regierung, welche einst alle diese Länder beherrschte, besitzt jetzt nur zwei kleine Inseln an der Südküste Newfoundlands (S. Pierre, Miquelon). Der Landban ist allenthalben die Hauptbeschäfftigung, nur auf den Küsten von Newfoundland und Labrador die Fischerei.

3. Lehrbuch der Geographie - S. 292

1839 - Prenzlau : Kalbersberg
21)2 Nordamerika. Louisiana. Der Missisippi. S., bis cs in einer Nbfallstufe, die vom Ohio bei Louisville, vom Hauptstrom unterhalb S. Louis durchschnitten wird, in das Nie- derungsland des unteren Missisippi herabsinkt. Es und wellige Ebenen, großenthcils baumloses Prairieland, allein viel fruchtbarer und grasrcicher als westlich vom Missuri, auch besser bewässert, häufig von Waldstrichen und Felshügeln unterbrochen und zum Anbau wohl geeignet, wie besonders zwischen dem Missuri und Missisippi und auf der Ostseite des letzten im Staate Illinois. Nördlicher gegen den oberen Missisippi wird das Land, bis es in die wilden Felshöhen der Landhöhe (§. 639) übergeht, immer unebener und dichter bewaldet; hier erhebt sich zwischen dem Michigan und Missisippi ein besonderes kleines Bergland, die Wisconsin Hills, dessen Spitzen jedoch 1000 F. schwerlich übersteigen, und das an Metallreichthum den nördlichen Ozark wenig nachsteht. Die östlichen Theile des Tiefiandes endlich, die sich vom Fuße der Alleghany allmählich am Ohio herabsenkcn, (die Staaten Ohio, Indiana und Kentuckv) sind ein schönes, fruchtbares Hügelland, gut bewaldet und bewässert, großenthcils wohl angebaut; cs erhebt sich am Norduser des Ohio ganz all- mählich zu der oberen Stufe der kanadischen Seen, einer stachen, sumpfreichen Ebene (§. 642), in welche es so unvermerkt übergeht, daß die Quellen der Zuflüsse der Seen und des Ohio schon von Natur in den Sümpfen mit einander verbunden sind (die des Maumee und Wabasch, des oberen Illinois) und Kanäle ohne Schwierigkeit gezogen werden konnten (der Ohio, Miami, Chicago kau al). §. 649. Das Stromsystem des Missisippi, welches diese Ebenen umfaßt, steht an Großartigkeit dem des Amazoncnflusses wenig nach und übertrifft es au Wichtigkeit für Kulturverhältnisse bei weitem. Der Hauptarm des Stromes, der Missuri, ent- springt in den Rockymountains aus drei Quellen, dem Jeffer- son,'Ma di son und Galla tin, die in Längenthälern gegen N. fließen; bald nach ihrer Vereinigung durchbricht der Fluß in groß- ßen Katarrakteu die Gebirge und tritt in die Ebenen ein, die er, von hier an trotz vieler Sandbänke schon schiffbar, als ein rei- ßender, breiter und tiefer, sehr gewundener Strom mit trübem Wasser im reichen, bewaldeten Thale erst gegen O., dann gegen S., endlich gegen So. und O. bis zu seiner Vereinigung mit dem Missisippi durchströmt. Er nimt besonders auf der Westseite zahlreiche Zuströme auf, von denen die oberen (besonders der im Hochgebirge entspringende Aellowstone) wasserreich und ihm ganz ähnlich, die tieferen dagegen (wie der ebenfalls im Gebirge entstehende Platte, der ganz den Ebenen angehörende Konza u. s. w.) gewöhnlich sehr seicht, breit, mit sandigen, an Bänken reichen Betten und daher fast stets unschiffbar sind.

4. Lehrbuch der Geographie - S. 294

1839 - Prenzlau : Kalbersberg
294 Nordamerika. Westindien. Tennessi, den Cum der land und von N. her den Wabash) den reichsten und angebauteften Kulturlandschaften des östlichen Missisippigebictcs die bequemste Verbindung mit dem Meere. (Anm. Die Lage von Pitts bürg, Cincinnati,.Louisville)> §. 652. Die Ureinwohner dieser Ebenen sind jetzt durch die europäischen Colonisten in die nördlichen und westlichen Theile verdrängt, in denen sie hauptsächlich von der Jagd leben (die Stämme der Siour u. s. w.) Das Mündungsland des Missi- sippi, das unmittelbare Uferland an seiner Westseite und der ganze Theil des Gebietes zwischen ihm und den Alleghany befindet sich im Besitze der Europäer und bildet die (9) sogenannten westli- chen der vereinigten Staaten (im Gegensatz zu den (15) atlantischen am Ostabhange der Alleghany). Die höhere Bildung der Europäer hat an diesem Strom bereits feste Wurzeln geschlagen, und er hat dadurch für Handelsverkehr und Kultur- verhältnisse eine Bedeutung erlangt wie kein anderer Amerikas. §. 653. (1) Das Binnenmeer, der Archipel W e st- indien. Das große amerikanische Mittelmecr, welches Nord und Südamerika scheidet, zerfällt in drei Abtheilungen, in N. der Meerbusen von Mejieo, den die Florida und die neue Ba- hamastraße zwischen Kuba, den Bahama und Florida mit dem Oeean, die Straße von Zjukatan richt dem zweiten Theile, dem Busen von Honduras, verbindet. Aus diesem kommt man durch die breite, durch große Bänke gefährdete Straße S. von Jamaica in den dritten größten Theil, das karaibische (antillische) Meer, aus dem zahlreiche Kanäle zwischen den westindischen Inseln in den Ocean führen. Der Golk von Mejieo wird von der Küste der vereinigten Staaten, Mejieos und der Halbinsel Zjnkatan, der Hondurasbusen von Honduras, das karaibische Meer von Guatemala und dem nördlichen Südamerika begränzt. Alle diese Küsten sind flach, gewöhnlich untief und arm an Häfen, nur die den Gebirgen von S. Marta und Venezuela vorliegenden Gestade hoch, sicher und mit Häfen; dennoch ist das Meer für die Verbindung der Länder, die es umgeben, unter sich wie mit dem Ocean sehr wichtig und spielt in der Geschichte Amerikas eine bedeutende Rotte. _ Die Hauptströmung dringt zwischen den Kanälen an der Ostseite (besonders N. von Trinidad) ans dem Ocean hinein, durchschnei- det das Meer nach W. und Nw. und verläßt es durch die Floridastraße. An Inseln ist das Innere arm. (Anm. Der Einfluß des Meeres auf die Geschichte zur Zeit der Entdeckung Amerikas, der Flibustier, der Kriege des achtzehnten Jahrhunderts. Havana der Seehafen von Veracruz wie von Neworleans). 8. 654. Auf der Nord und Ostseile wird cs von dem Archipel Westindicn (den Antillen) umgeben, einer großen Inselgruppe, die wegen ihrer natürlichen Reichthümer, ihrer

5. Lehrbuch der Geographie - S. 299

1839 - Prenzlau : Kalbersberg
Der Nordpolarocean. Die Nordpolarländcr. -99 sehe und jeniseiskiscke Busen, der Taimur, der Ana- bargolf, die Borghaibai u. s. w.) zerschnittene Gestade ist weithin flach, dazu größrentheils mit ewigem Eise bedeckt und vom Meere aus unzugänglich. Das daranstoßende Land hat eine Bildung, welche den Ebenen des Nordens eigenthümlich ist (die Tundra der Russen); es sind weite Flächen, deren Boden auf einer Unterlage von Fels oder unvergänglichem Eise mit Sumpf und Moos bedeckt ist und zahlreiche Seen und Teiche, dazu die Ucberrcste vorweltlicher Thiere und aufgeschichtete Waldbäume in großer Menge enthält, eine der furchtbarsten Wüsten, im Sommer- absolut unzugänglich, außer in den nördlichen Theilen, wo nie schmelzender Schnee den Boden bedeckt. §. 663. Ganz ähnlich ist die Beschaffenheit der Ebenen an der Nordküste von Amerika am Abhänge der Kordilleren und östlicher am Rande des nördlichen Tieflandes dieses Continents bis an den hügligen Absatz, mir dem cs gegen N. herabsinkt und der Baumwuchs beginnt (§. 639.) Auch diese Küste ist Flachküste, seicht und durch Eis unzugänglich wie die asiatische, mir zahlrei- chen, kleinen Inseln und Sandbänken bedeckt; die großen Busen sind aber hier seltener (hauptsächlich nur der Kotzcbuefund in W. und der Georg Iv. Krönungsgolf an der Mündung des Kup ferminen flu sse s). Oestlich von dem letzten scheint die noch nicht ganz erforschte Küste nach O. zu gehen bis an die Halbinsel Melville. Neben dieser erstreckt sich ein großer Bu- sen, die Hudsonsbai. 230 M. nach S., aus der mehrere Stra- ßen (besonders die Forstraße gegen N., die Hudsonsftraße längst der Nordküste von Labrador gegen O.) in den Ocean füh- ren, und in deren nördlichem Theile große Inseln (wie Sout- hampton) liegen. Die Küsten dieses Binnenmeeres haben aber noch fast ganz die wilde und unwirthliche Natur der Polarländer, und seine Beschiffung ist bei den vielen Diebeln und kurzen Som- mern so gefährlich, daß sie nur deshalb unternommen wird, weil die Niederlassungen der Hudsonsbaicompagnie an seiner Westküste liegen (§. 64j). §. 664. Bor der Nordküste Amerikas liegt eine große Zahl von Inseln, die durch Straßen von verschiedener Breite getrennt, nur zu Zeiten vom Meere aus zugänglich, daher im Einzelnen nur sehr ungenügend erforscht sind; namentlich kennt man ihre Aus- dehnung gegen N. gar nick-r. Alle diese Inseln haben im Gan- zen die gleiche Natur und sind mehr oder weniger bergig, die Kü- sten hoch und steil, von felsigen Klippen umgeben, der Boden theils nackter Fels, theils Sumpf, größtentheils mit Eis und Schnee be- deckt; die Vegetation und die Wirthlichkeit nimt gegen S. nur sehr allmählich zu, doch sind sie, wenn gleich sehr dürftig, bewohnt. N. und No. von der Hudsonsbai liegt das B affinst and, wo-

6. Lehrbuch der Geographie - S. 328

1839 - Prenzlau : Kalbersberg
328 Der atlantische Ocean. deten Busen und Straßen, der Delaware nrcd Chesapeakbai) zerschnitten ist und die vielen, leicht zugänglichen und durch ihre Lage so geschützten Häfen (Ha li far, Portsmouth, Boston, Newyork, Philadelphia, Baltimore, Norfolk) enthält, auf denen zu großem Theile die Seemacht und der Berkehr der vereinigten Staaten beruht. Mit dem Cap Hatteras aber beginnt eine niedrige und gefährliche Flachküste, die bis in den Golf von Mejieo reicht, arm an Häfen und durch seichte, den Oftseehaffen ähnliche Lagunen vom Oeean getrennt. In Süda- merika ist die Küste von Guyana ebenfalls flach und schwer zugällglich großer Schlammbänke halber, die durch die vereinte Thätigkeit der großen Ströme (besonders des Amazonenflusses) und der Küstenströmung gebildet sind; auch in Nordbrasilien ist die Küste anfangs niedrig, allein vom Cap S. Rogne an wird sie steil und sicher, zwar ohne große Einschnitte, doch nicht arm an guten Häfen (Bahia, Rio Janeiro, S. Katharina, die Mündung des !a Plata). §. 727. An der Ostseite des Oceans ist zuerst an der skandinavischen Küste eines der ausgezeichnetsten Beispiele der steilen Klippenküsten mit großen Sunden, Busen und Hafenreich- thum. Vorzüglich vollkommen gebildet sind aber tu dieser Hinsicht die britischen Inseln, deren Küstenbildung bereits (§. 54j,2) geschildert ist. In Frankreich ist die Nordwestspitze (die Küste der Bretagne) nicht weniger vortheilhafr gebildet (der Kriegshafen Brest), südlicher ist die Ostküste des großen, vor» den Seeleuten gefürchteten biskayiseben Golfes großentheils flach, die süd- liche dagegen steil, hoch, durch vorzügliche Häfen ausgezeichnet (Santander, Corunna). Die Küste von Portugal und Südspanien ist abwechselnd hoch und steil oder flach, ie nach- dem Gebirgsländcr oder Ebenen sie begränzen, die afrikanische dagegen äußerst unvorthcilhaft gebildet, bis auf den großen Busen von Guinea ohne bedeutende Einschnitte und großentheils flach und hafenarm, wenige beschränkte Localitäten (;. B. Sierra- le o n a) ausgenommen. §. 728. Inseln hat der atlantische Ocean nur wenig, sie liegen einzeln oder in Gruppen ohne Regelmäßigkeit und zeigen, ob sie gleich zwar im allgemeinen die Natur des zunächstliegenden Continents haben, gewöhnlich zugleich Uebergänge in die des ge- genüberliegenden. Im nördlichen Theile ist zwischen Island und Schottland die kleine Gruppe der Färöer, felsige, bergige Inseln (Strömöe), bis 2000 F. hoch und von zahlreichen Klippen umgeben, mit dänischen Einwohnern. Südlicher liegen Portugal gegenüber die Azoren, eine Gruppe kleiner, bergiger Inseln (Terceira) mit brennenden Vulkanen, angebaut durch Portu- giesen. Vor der Küste Nordafrikas findet man die Gruppen von

7. Lehrbuch der Geographie - S. 284

1839 - Prenzlau : Kalbersberg
284 Nordamerika. Die Alleghany. des einträglichen Pelzhandels, der von dem Reichthum der Berge an Pelzthieren abhangt. In ähnlicher Absicht sind unter den hauptsächlich von der Fischerei lebenden Stämmen der Küste (der sogenannten Nordwestküste) die Niederlassungen der Nüssen (Litka) entstanden vorzugsweise zur Betreibung des Fanges der Seeottcrn (auf der ganzen Küste von Nenkalifornien bis zur Behringsstraße und auf den Inseln zwischen Amerika und Asien). Diese europäischen Colonien haben die nächsten einheimischen Stamme mehr oder weniger von sich in Abhängigkeit gebracht. (Anm. Die Wichtigkeit der Nordwestkiiste seit Cooks Entdeckung. Die Verbindung dieses Theiles Amerikas mit dem östlichen Asien). §. 633. 2) Das östliche Ber gland Nordamerikas, die Alleghany. Dieses Bergland, in welchem wie in den südamcrikanischen die Kettenbildung vorherrschend ist, erstreckt sich von dem Thäte des unteren Lorenzflusses bis gegen das des un- teren Missisippi von No. nach Sw. und umfaßt mit den in S. und O. idm vorliegenden Küstenebenen gegen 18 bis 20000 Qm. Es zerfällt in zwei Theile, von denen der kleinere östliche das Bergland von Neu eng land ist. Den Kern desselben bildet das kleine, dem Thale des Lorenz parallel nach Sw. ziehende Plateau von Maine, dessen hüglige Flächen dicht bewaldet und reich an Seen und Sümpfen sind, an seinem Südwestende erhebt sich inselartig die steile Gruppe der weißen Berge (der Washing- ton 6200 F.) Die Abfälle dieses Hochlandes sind viel ausge- dehnter und die besten und kultivirtesten Theile des Landes. §. 634. Sie sind gegen N. zum Lorenzthale steil und plötz- lich und das Land hier schwer zugänglich, nach allen anderen Seiten stufenartig und allmählich. So gegen No. am Flusse S. John (die Landschaft Neu braun schweig), gegen W. zum Champlainsee (der Staat Vermont), wo die Stufenketten die grünen Berge heißen. Die südlichen und südöstlichen sind von noch größerem Umfange, und besonders reichen sie weit nach S. herab, von zahlreichen, gegen So. und S. fließenden Flüssen durchschnitten, von denen der Conneeticur der bedeutendste ist; sie bilden fruchtbare, gut bewässerte, von Hügeln und Bergen durchschnittene und dadurch wie durch sorgfältigen Anbau febr angenehme Landschaften (Massachusets, Connectieut, Nhodeisland). Gegen W. sinken diese Abfallstufen mit der Kette Taconnct, der Fortsetzung der grünen Berge, zu einer tiefen Einsenkung herab, in welcher der Hudson, der in den Bergen an der Ostseitc des Ontario (§. 642) entspringt, im Mit- telläufe gegen S. fließt, und die nur durch niedrige Höhen, welche den Bau eines Kanals gestattet haben, von dem Thale der länglichen, durch den Sorel mit dem Lorenz verbundenen Seen George und Champlain getrennt, in S. aber gegen die

8. Lehrbuch der Geographie - S. 286

1839 - Prenzlau : Kalbersberg
286 Nordamerika. Die Alleghany. denselben Wechsel zwischen fruchtbaren Sumpfebenen, welche oft große Seen umgeben, und höheren Sandflächen. Das Land ist dazu überaus reich bewässert durch die zahlreichen, aus den Gebir- gen herabströmenden Flüsse, die nach So. (wie der Delaware, S u s q u e b a n n a h, P o t o m a k, I a m e s, N o a n o k e, S a n r i, Savannah, Alatamaha) und nach S. (Apalachieola, Alabama) dem Meere zufließen; ihre Schiffbarkeit sichert die Verbindung mit dem Inneren, wie die breiten, busenähnlichen Mün- dungen, die fast allen gemein sind und die herrlichen Häfen dieses Küstenstriches enthalten, die Zugänglichkeit des Landes vom Ocean her erhöhen. §. 637. Es hangt mit der vortheilhaften Bildung dieses Theiles Amerikas und zugleich mit seiner Lage zu Europa eng zusammen, daß die hier gegründeten Colonien die ausgezeichnetsten und ausgebildetften aller amerikanischen geworden sind. Sie bil- den fetzt einen Staat, den einzigen des Continents, der sich zu Macht und Ansehn emporgeschwungen und innere Zerrüttung wirk- sam von sich fern gehalten har, den kräftigen und blühenden Bund der vereinigten Staaten, der aus 24 Republiken, 3 Terri- torien und 6 Districten besteht, und dessen Gebiet sich bis an die kanadischen Seen über das ganze Tiefland des Missisippi und selbst über die Rockymountains bis an die Ufer des großen Oceans erstreckt. Mit den Ureinwohnern haben sich die Europäer hier nicht vermischt wie in den spanischen Colonien, sie haben sie vielmehr vertilgt, verdrängt oder zu Auswanderungen bewogen, die Ueberrcste ihrer Stämme leben jetzt fast alle in den 5 Distrik- ten W. vom Missisippi. Die Hauptmasse der Einwohner sind Eng- länder, und Bildung und Sprache derselben herrschen entschie- den vor, andere europäische Völker finden sich nur in einigen Theilen, am häufigsten noch Deutsche (in Pennsylvanien, Ohio, Illinois, Missuri) und Franzosen (in Louisiana). Die Pflan- zungskultur (Tabak, Baumwolle, Reis in Karolina und Zucker in Louisiana), die im ganzen südlichen Theile des Staatenbundes die überwiegende Beschäfftigung der Bewohner ist, (wogegen in den nördlichen der Landbau hauptsächlich betrieben wird), hat zugleich noch die Einführung einer sehr bedeutenden Menge von Negern zur Folge gehabt, die in den südlichen Staaten noch als Sclaven leben. §. 638. 3) Die Tiefländer Nordamerikas. Wie im südlichen finden wir im nördlichen Amerika deren drei, das nördliche Tiefland, das der kanadischen Seen und des Lorenz, das von Louisiana und des Missisippi; sie un- terscheiden sich aber von den südamerikanischen dadurch, daß nur das eine gegen O., das nördliche mehr gegen N., das südliche ganz nach S. geöffnet ist, und daß sich zwischen ihnen ein Untei^- schied in der Bildung in der Art findet, daß sie (und was damit

9. Lehrbuch der Geographie - S. 289

1839 - Prenzlau : Kalbersberg
Nordamerika. Die kanadischen Seen. Der Lorenzstrom. 289 abflnsse aufnimt, und ans dem die schmale Straße S. Mary (mit Stromschnellen) in den Sec Huron führt, welchen die Straße Michillimakinak mit dem nahen Michigan (jeder von 800 Qm.) in Verbindung setzt. Aus dem Huron geht der Fluß Detroit (mit Stromschnellen) durch den See S. Clair in den länglichen See Eric (500 Qm.) und aus diesem der Fluß Niagara mit dem berühmten Wasserfall 060 F.), welcher den Uebergang zur tieferen Stufe bildet, in den Ontario (von 600 Qm., 230 F. hoch), dessen Abfluß endlich der Lorenz fluß ist. Das Land auf der Nordseite der Seen bildet die allmählich gegen Nw. aufsteigende, vom Uttawa durchflossene, hüglige Ebene von Oberkanada, ein fruchtbares, gut bewässertes'und bewaldetes, in den südlichen Theilen bereits gut angebautes Land, das im N. von den wilden Felsbergen der Landhöhe (§. 639) begränzt wird. Auf der Südseite des Michigan und Erie ist der Uebergang in das Tiefland des Missisippi ganz unvermerkt (§. 648). S. und O. vom Ontario breitet sich die schöne und fruchtbare Ebene des nördlichen Ncwyork aus, in deren südli- chen, höchsten Theilen der Alleghany und Susquehannah entspringen, und über die der große Kanal vom Erie zum Hud- son, dem Laufe des in diesen fallenden Mohawk parallel, gezogen ist; sie wird zwischen dem Mohawk, Lorenz und Champlainsee von einem wilden und rauhen Berglande, in welchem der Hudson entspringt, unterbrochen. (Anm. Der Einfluß der Seen auf die Verbinoui.^ Kanadas mit dem nördlichen Tieflands (die Straße des Uttawa) und dem Missisippi (§. 648), wie mit dem Hudsonthale (§. 634). Tie Wohnsitze der sogenannten fünf Nationen. Der Eriekanal). §. 643. Aus dem Ontario tritt der Lorenz als ein nach Nw. fließender, großer und tiefer Strom, dessen Beschiffung aber bis zur Insel Montreal Stromschnetten erschweren; unterhalb dieser steht ihr nichts im Wege, und von Quebek an ist er für Kriegsschiffe rief genug, seine Mündung ist eine allmähliche, busenartige Erweiterung, ihre Fortsetzung der Lorenzbusen. Das breite, reiche, gut bewaldete und großentheils kultivirte Thal (die Landschaft Unterkanada) liegt zwischen dem steilen Abfalle des Berglandcs von Neuengland (8. 634) und der östlichen Fortsetzung der sce und felsenreichen Landhöhe. Diese dehnt sich von hier nach N. aus mit ganz ähnlicher Natur wie in W., nur noch wilder, rauher und unwirthlicher, sie füllt die Halbinsel Labrador an der Ostseite der Hudsonsbai, in der mit ewigem Schnee bedeckte Fels- gipfel und sumpfige Ebenen mit Seen und Flußläufen abwechseln, einen der abschreckendsten und wüstesten Theile des Continents, an' (Anm. Die Lage von Montreal (in der Nähe der Mündung des Uttawa und des Svrel) und von Quebek). 19

10. Lehrbuch der Geographie - S. 291

1839 - Prenzlau : Kalbersberg
Nordamerika. Louisiana. Der Missisippi. 291 §.646. e-) Das Tiefland des Missisippi. Das große Land zwischen dem Hochgebirge und den Alleghany, dessen tiefsten Theil der Missisippi durchströmt, und das sich nach S. herabseukt, zerfällt nach seiner Beschaffenheit in zwei Theile W. und O. vom Missuri und unteren Missisippi. Der erste (Louisiana) soll am Fuße des Hochgebirges sogar noch eine Höhe von 2000 F. haben und. senkt sich von da gegen O. und So. vom Miffuri und anderen großen Armen des Missisippisystems durchschnitten ^ die Senkung geschieht in zwei durch Bergzügen bezeichneten Stufen und zwischen diesen ganz allmählich. Die obere reicht bis an die Blackhills, ein aus niedrigen, wilden Felsketten bestehendes Bergland, das am oberen Platte an das Hochgebirge stößt und gegen Nw. bis an den äußersten Winkel des großen Bogens des Missuri zieht, der es in N. umfließt. Das Land zu beiden Seiten derselben N. bis zum Thale des Saskatsehawan, jenseits dessen erst die felsigen Höhen des nördlichen Tieflandes beginnen, und S. bis zum Arkansas hin besteht aus sogenannten Prairies, welligen Ebenen mit nackter, dürrer und trockener Oberfläche, die hauptsächlich Gras und niedrige Kräuter, besonders solche, die einen salzhaltigen Boden lieben, Bäume nur am Wasser tragen; außerordentlicher Reichthum an Thieren (Büffel) zeichnet diese Graswüsten vor allem aus, deren Einförmigkeit nur in der Nähe der Rockymountains durch isolirte, niedrige, felsige Berge unterbrochen wird. §. 647. Am Arkansas beginnen große, sehr pflanzenarme Sandwüften, in denen selbst die größten Ströme periodisch versie- gen, eine der ödesten und unwirthlichsten Gegenden Amerikas. Ihre Ausdehnung gegen S. ist nicht bekannt, allein jenseits des rothen Flusses ist die, wie es scheint, ganz allmähliche Senkung zum Meere (die Landschaft T eras) ein fruchtbares, schönes Land, meist Prairie, allein mit reicherem Boden und gut bewässert; diese Natur behalt es am Meere östlich bis zum Delta des Missisippi, westlich bis zum Norte hin. Gegen O. dagegen wird die Region der Wüste von einem zweiten Stufenlande, den Ozarkbergen, begränzt, die den Abfall zum tiefen Missisippithale bilden' und von der Mündung des Missuri gegen Sw., in der Mitte vom Arkansas durchbrochen, bis zum rothen Flusse ziehen; es sind gut bewaldete Ketten, deren höchste Spitzen (der Cerne) 2000 F. wenig zu übersteigen scheinen, mit reichen Thälern und im nörd- lichen Theile (im Staate Missuri) besonders durch den Reich- thum an Blei ausgezeichnet. §. 648. Am Ostufer des Missuri senkt sich das Land am oberen Missisippi, wo es am Abhange der Felshöhen des nördlichen Tieflandes nicht 1000 F. hoch zu sein scheint, allmählich gegen 19 *
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