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1. Zweiter oder höherer Kursus - S. 731

1850 - Weilburg : Lanz
I. Das türkische Reich. 731 Das Wasser des jetzigen Sees, zwar klar und hell, ist salzig und bitter, vermischt mit Schwefel und Erdpech und brennt auf der Zunge. Fische und andere Thiere leben nicht in demselben; die öde, reizlose Umgebung ist todt und ohne Vegetation; nur hin und wieder trauert eine Salzpflanze; die Luft ist ungesund. 2) Der See von Genczareth oder Liberias (das galiläische Meer), im Norden des vorigen, 3 Meil. lang und 1 Meile breit, ist ein schöner, fischreicher Wasserspiegel, an dem Jesus so gern weilte mit seinen Schülern und Freunden. Petrus und Simon als Fischer. 3) Der Wan-See in Armenien bildet viele Buchten und Einschnitte, so daß sein Umfang nicht weniger als 45 Meil. betragen soll. Sein Wasser ist salzig; er liefert gute Fische. §. 848. Das Land ist ungeachtet der vielen Gebirge und des Flugsandes, der manche Gegenden, wie die große syrische Wüste, bedeckt, eins der schönsten und frucht- barsten des ganzen Erdthcils, dem nur ein fleißiger Anbau gebricht. Aber unter dem harten Drucke des türkischen Des- potismus und der Anarchie kaun der Landbau unmöglich gedeihen. Einst waren diese Länder groß durch Macht und blühend durch Wohlstand; jetzt findet sich überall das Gegen- theil. — Das Klima ist im Ganzen sehr mild und gesund; nur in den Thälern und Ebenen lagert drückende Hitze, die aber an den Küsten durch Seewinde gemildert wird. In den hohen Gebirgs- gegenden, besonders Armeniens, gibt es nordische Winter mit Schnee und Eis. Der Samum, ein glühend heißer Süd- westwind, wehet nicht selten im Süden mit giftigen! Hauche; die Pest richtet häufig große Verheerungen an, und weite Strecken werden zuweilen durch Erdbeben verwüstet. §. 849. Die wichtigsten Naturerzengnisse dieses Landes sind: A. Das Thierreich. 1) Starke Viehzucht wird getrieben; besonders gibt es schöne Pferde, Kameele, angorische Ziegen und breitschwänzige Schaafe. In vielen Gegenden findet sich 2) bedeutende Bienenzucht; sehr wichtig ist 3) der Seidenbau; 4) wilde Thiere mannichfacher Art sind vorhanden, z. B. Schakals, Hyänen und Tiger; 48* Hauptschulbücherei Frankfurt a. Main

2. Zweiter oder höherer Kursus - S. 750

1850 - Weilburg : Lanz
750 Die einzelnen Lander Asien's. Das Innere jener weiten Hochebene ist ein wasserarmes Steppen- land, dessen Boden viel Salz enthalt. Ungeheure Wüsten ziehen sich weithin und grausig besonders über die östliche Hälfte des Landes; denn hier siudet sich die große Salz wüste und im Südosten derselben die Sandwüste von Kerman. Auch längs des persischen Busens ist der Boden sandig und unfruchtbar. Nur da zeigt sich fruchtbares Land, wo es nicht an Bewässerung fehlt; aber es gebricht an fleißigen Menschenhänden zun: Anbaue. §. 87-1. Sämtliche Flüsse sind unbedeutend; nicht ein einziger Hauptfluß ist vorhanden, sondern nur unansehnliche Küsten- und Steppenflüsse. Sie ergießen sich theils in den persischen Meerbusen, theils in den kaspischen See; theils verlieren sie sich im Innern des Landes. Der Tigris, später Schat al Arab genannt (Z. 84-7), berührt nur die Grenze; mit den stechen vereinigen sich der K erah oder Gerd sch in südlichem und 2) der Karnn in west- lichem und südlichem Laufe. 3) Der Aras (Arasch) bildet inr Norden auf eine Strecke die Grenze gegen Rußland und ist ein Nebenfluß des in den kaspischen See fließenden Kur. Dieses weite Wasserbecken nimmt auch -4) den Sefid-Rud auf, der in seinem obern Laufe den Namen Kisil-Osan führt. — Zn den bcmerkenswerthesten Seen gehören: 1) der kaspische (§. 45) an der nördlichen Grenze des Landes. 2) Der Urmia- oder Schahey-See, im Westen des vorigen und unweit Kurdistans Grenze, ist 48 Meil. lang und 5 Meil. breit und hat ein äußerst salziges Wasser. 56 Inseln liegen in demselben. 3) Der B achteg an-See, im Süden des Landes und unfern der Stadt Schiraö, ist i2 Meil. lang, 3 Meil. breit und ebenfalls sehr salzreich. §. 875. Das Klima ist, hauptsächlich nach Ver- schiedenheit der Meereshöhe, sehr verschieden. Irr dem Tief- lande, besonders längs der Küste, herrscht große Hitze, und die Lust ist ungesund. Der Samnm wehet hier; zuweilen zeigt sich die P e st. Am persischen Meerbusen wird es in den

3. Zweiter oder höherer Kursus - S. 767

1850 - Weilburg : Lanz
Vi. V o r d e r - I li d i e tt. 76? den westlichen Theil des Landes, nimmt von Osten die fünf Flüsse des Pendschab (Pundschab) auf und ergießt sich nach einem Laufe von 840 Meil. durch viele Mündungen (das Indus-Delta) in das persische Meer. Zur Regen- zeit überschwemmt er die benachbarten Gegenden. 2) Der Ganges, ein heiliger Strom der Hindus, nimmt seinen Ursprung in einem gewaltigen Schneelager des südlichen Abhanges des Himalaya, durchzieht eine weite, äußerst frucht- bare Ebene in südöstlicher Richtung, bis sich seine Gewässer nach einem Wege von 800 Meilen und in einer zahllosen Menge von Armen mit dem bengalischen Meerbusen vereinigen. Megna oder Padda heißt die östliche, Hu gli aber die westliche Mündung. Das Ganges-Delta besteht aus einer sehr großen Anzahl niedriger Inseln, die zusammen diß Sun Verbunds genannt werden. Sie sind von dichten Waldungen und Sümpfen bedeckt und fast nur von wilden Thieren bewohnt. Das Wasser des Ganges wird für heilig gehalten; es wascht die Sünden ab, dient den Kranken zur Arznei, den Sterbenden zur letzten Wegzehrung. Hundert- tausende von Pilgern wallfahrten daher alljährlich zu diesem Strome, der vom April bis Juli regelmäßig anschwillt und das Land zu beiden Seiten weithin überschwemmt. Der Dschumna (Inmna) und Goggra, beide aus dem Himaleh kommend, sind die ansehnlichsten Nebenflüsse. 3) Der Br ama pu tra (B urrem p u tcr) ein mächtiger Strom, der den Hindus ebenfalls für heilig gilt, hat seine Quelle in den hinterindischcn Schneegebirgen, fließt in Hindostan nach Süden lind vereinigt sich mit dem östlichen Hauptarme (Megna) des Ganges. 4) Der Nerbudda, dessen Lauf 150 Meil. beträgt, entspringt in der Landschaft Gundwana und fließt nach Westen in den Busen von Cambay. 5) Der Godavery entsteht am östlichen Abhange des Gatesgebirges, strömt nach Südosten und vereinigt sich nach einem Lause von 170 Meil. und in mehreren Mündungen mit dem bengalischen Meerbusen. 6) Der Kist na (Kr i schn a) hat ebenfalls an dem letztgenannten Gebirge seinen Ursprung,

4. Zweiter oder höherer Kursus - S. 812

1850 - Weilburg : Lanz
812 Die einzelnen Länder Asicn's. Pelzwaaren treiben. — Tschangtscha, eine Stadt im Westen der vorigen und am Hengkiang, hat Schiffbau. Ix. Die Mandschurei. §. 951. Dieser nordöstliche Theil des großen chinesischen Reiches heißt anch Tungusien und Amurland und wird im Norden von Sibirien, im Osten von dem ochotskischen und japanischen Meere, im Süden von Korea, dem gelben Meere und China und im Westen von der Mongolei und Sibirien begrenzt. Zwischen 136-/3 und 162/3° der Länge und zwischen *10 und 56° der Breite gelegen, wird der Flächengehalt zu 36,5-10 Qmeil. angegeben. . §. 952. Znm Ostrande Hoch-Asiens gehörig, wird das Land 6on mehrern Bergketten durchzogen. An der westlichen Grenze zieht sich 1) das Siolhi-Gebirge nach Norden, wo an Sibiriens Grenze 2) das Ncttschinsk- und 3) das Iablonnoi-Gcbirge sich erheben. Zweige-fallen von hier nach Süden ab znm Amur; 1-) das Khingkan-Gebirge gehört zu -denselben. Von Korea's Grenze' bis zur Mündung des Amur-erstrecken sich 5) die weißen Berge (Tschaug- pc-s.chan), .deren Gipfel mit ewigem Schnee bedeckt sind. Ungeheure. Waldungen breiten sich aus über das wenig bekannte Innere. — Die Mandschurei gehört dem' größten Theile nach znm Gebiete 1) dcs Amur (Saghalien), welcher, in der Mongolei seinen Ursprung nehmend, ans der Vereinigung der Flüsse Argun (vorher Kerlon) und Schilka (vorher Onon) entsteht, durchaus schiffbar, zuerst nach Nord-, dann nach Südosten strömt und sich nach einem Laufe von 430 Meilen in das ochotskische Meer ergießt. Mit ihm vereinigt sich von Südwesten der Songari. 2) Der S ira »Moren kommt ebenfalls aus der Mongolei und fließt in der Mandschurei in südlicher Richtung in das gelbe Meer. Es finden sich viele Seen; der ansehnlichste ist im Südosten der Hinka. §. 953. Das Klima ist weit kälter, als in den Ländern West-Enropa's unter gleicher Breite (§. 48).

5. Zweiter oder höherer Kursus - S. 831

1850 - Weilburg : Lanz
Xiv. Die Tatarei. 831 bestehen, liegen sogar tiefer, als der Spiegel des Weltmeeres. — Sämmtliche Flüsse haben ihre Mündungen in Seen — die zwei ansehnlichsten in den Aral-See. 1) Der Amu, der Orus der Alten, entsteht am Belur Dagh, fließt zuerst westlich, dann nordwestlich und ergießt sich durch zwei Hauptmündungen. 2) Der Syr, sonst Jar artes genannt, hat an demselben Gebirge seinen Ursprung und geht ebenfalls nach der bezeichneten Richtung seiner Mündung entgegen. Ein südlicher Arm dieses Flusses ist der Kuwan. — Viele Seen breiten sich in diesen Steppen aus; die größten sind 1) der kaspische, dessen Oberfläche.das. halbe Deutschland an Größe übertrifft, und 2) der Aral-See (§. 45), der an Ausdehnung fast dem Königreiche Baiern gleich kommt. Jener liegt 300, dieser 220 Fuß unter der Meeresfläche. §. 984. Das Klima ist äußerst verschieden. Strenge Winterkälte mit vielem Schnee herrscht in den hohen Gegenden der Gebirge, während in den Thälern die Temperatur sehr gemäßigt ist. In den tief gelegenen Flachlanden und Steppen drücket -im Sommer gewaltige Hitze; aber der Wintev bringt auch sehr strenge Kälte, so daß bereits im November eine Eisdecke die großen Flüsse überzieht. Nur im Frühling und Herbste fällt Regen. — Zu den bemerkenswerthesten Naturerzeugnissen sind folgende zu zählen. Das Land besitzt ausgezeichnete Pferde, viele Kameele, Rindvieh, auch Büffel und Buckel- rinder. (Zebu's), Schaafe mit Fettschwänzen und Ziegen; man findet Speise- und Raub wild, als Gemsen, Stein- böcke, Wildschweine, Panther, Schakal's, Hyänen u. a.'; eö gibt mancherlei Geflügel, darunter viele Singvögel; .man gewinnt Seide, und die Gewässer liefern viele Fische: — Das Pflanzenreich spendet Getreide und Gemüse; man baut Taback und Flachs; Obst und edle Früchte gedeihen, so wie vorzügliche Melonen und Weintrauben. — Die Gebirge sind reich an mancherlei. Metal len, als Gold, Zinn, Blei, Kupfer und Eisen; viele Edelsteine, besonders Rubinen,' Türkisse und Lasursteine werden gefunden; auch Schwefel und Salmiak sind vorhanden; es gibt viel See- und Steinsalz.

6. Zweiter oder höherer Kursus - S. 837

1850 - Weilburg : Lanz
Xv. K ñ u k a s i e 11. 837 Sitte und gibt die Veranlassung zu beständigen Fehden, so daß in diesen Berggegcnden nie ein dauernder Friedenszustaud eintritt. Glühend und unaustilgbar ist besonders ihr Haß gegen die Russen, deren geschworene Feinde diese Bergvölker sind. — Viehzucht und Jagd, Räuberei und Krieg gehören zu den Hauptbeschäftigungen, weniger- der Ackerbau. Fast alle Arbeit ist dem weiblichen Geschlechte zugewiesen. Der Gewcrbfleiß ist unbedeutend und beschränkt sich auf die Verfertigung von Waffen, Decken und Mänteln von Filz, gewebten Zeugen und Leder, der nöthigsten Hausgeräthc u. dgl. Nur in den Küstenstädten, so wie in Tiflis und Akalzike findet mehr oder weniger Verkehr Statt; Menschenraub und Sklavenhandel haben noch nicht ausgerottet werden können. — Kaukasien steht unter Rußlaud's mächtigem Scepter; allein die meisten Völkerschaften des Gebirges sind bis jetzt völlig unabhängig, und noch dauert der langjährige Kampf zu ihrer Unterwerfung fort. Das Land steht unter einem General- Gouverneur und wird in sechs Provinzen, die eine militärische Verfassung haben, eingetheilt. 8. 993. Tscherkessien (Cirkassicn) breitet sich im Norden zwischen dem Kuban und Terek und dem Haupt- gebirge aus und erstreckt sich vom schwarzen bis zum kaspischen Meere. Der Boden steigt von den Steppenebenen Rußlaud's nach Süden auf zum Hochgebirge. Man findet warme Bäder in großer Zahl. Die Bewohner sind Tscherkessen, Osseten, Midzschegen und Abasscn. — Añapa, eine kleine Stadt und Festung am schwarzen Meere und im Süden der Kuban-Mündung, hat 3000 Eiuw. und treibt einigen Handel. — L) Daghestan erstreckt sich vom östlichen Ab- hange des Kaukasus bis zum kaspischen Meere. Im Gebirge wohnen Lesgier, ein wildes, grausames, räuberisches Volk, bei welchem Raub und Plünderung als ehrenvolles Geschäft gelten. — Tarku, eine Stadt im Süden von Astrachan und am kaspischen See, zählt 10,000 Einw., die sich mit Land- und Seidenbau, Gewerbe und Handel beschäftigen. — Der- beut, eine Stadt im Südosten der vorigen und am kaspischen

7. Zweiter oder höherer Kursus - S. 841

1850 - Weilburg : Lanz
Xvi Sibirien. an eine hohe, rauhe Gegend, bedeckt von finsteren Wäldern; nur im Süden finden sich fruchtbare Strecken. Der ganze Norvosten ist eine schauerliche Wüste, fast das ganze Jahr hindurch von dem weißen Kleide des Winters umhüllt und gänzlich unfähig jeder Kultur. §. 997. Die Abdachung des Landes geht nach Nordest zum Eismeere; nur im Südwesten stießen einige Gewässer zum kaspifchcn See und im Osten andere zum Austral-Ocean. Das Hochland der Mongolei bildet die Wasserscheide. Drei mächtige Ströme durchziehen das Land in nördlicher Richtung zum Eismeere. 1) Der Ob (Oby) entsteht am Altai, nimmt von der Ostseite den Tom und Tfehnlim, von Westen aber den ansehnlichen, ans der Mongolei kommenden Irtisch mit dem I sch im und To bol ans und vereinigt sich nach einem Wege von 570 Meilen bei seiner Mündung mit einem Meerbusen von bedeutender Größe. 2) Der Jenisei ent- springt ebenfalls in der Mongolei; beträchtliche Nebenstüsse von Osten sind die obere, mittlere und untere Tunguska; sein Lauf beträgt -400 Meilen. 3) Die Lena hat ihre Quellen am Baikal-Gebirge, vereinigt von der Ostseite mit ihren Gewässern den Witim und den Aldan und geht nach einem Laufe von 440 Meilen in'ö Meer. Von den kleineren Flüssen nehmen noch ihren Weg in's Eismeer der Dienet im Westen der Lena, die Jana, Indigirka und Kolyma im Osten derselben — in das kamtschatkische Meer der Anadyr und in den kaspischen See der Grenzfluß Ural und die Jemba. — Sibirien ist reich an Seen, besonders in seinem südwestlichen Theile. 1) Der kaspische und 2) der Aral-See gehören nur zmn Theile hieher, von den salzreichen Steppenseen ist 3) der Tschany-See 15 Meil. lang; der von hohen Gebirgen eingeschlossene 4) Bai- kal-See aber hat eine Länge voll 80, und eine Breite von 4 — 10 Meilen. Er nimmt viele Flüsse auf und sendet durch die Angara und obere Tunguska seine Gewässer in den Jenisen §. 998. Das Klima ist im Allgemeinen rauh und unsrelnrdlich. Eilt fast ewiger Winter herrscht in den nördlichen 55

8. Zweiter oder höherer Kursus - S. 845

1850 - Weilburg : Lanz
845 Xvi. Sibirien.. ein Gymnasium und 26,000 Einw., welche Leder, Seife uiid chirurgische Instrumente verfertigen und einen lebhaften Verkehr unterhalten. Hauptniederlage für Pelzwaaren der Negierung. — Tjumen, eine Stadt im Südwesten der vorigen und an der Tura, zahlt 44,000 Einw., welche Leder und Seife bereiten und Handel mit Bauholz, Talg und Hanttn treiben. Schöne Weideplätze und Aecker umgeben den Ort. — Tara, eine Stadt im Südosten von Tobolsk und am Jrtifch, hat 4000 Einwohner, einige Gewerbe und Handel. — Die I sch im'sch e Linie, im. Süden des ärm- lichen Städtchens 2 sch im, erstreckt sich vom Ural bis zum Jrtifch und noch längs dieses Fllrsses aufwärts bis zum 5t.o der Breite, ist 72 Meil. lang und besteht ans 26 Holzfestungen, die gegen die Einfälle der Kirgisen errichtet sind. — 2) Die Statthalterschaft Tomsk breitet sich im Osten der vorigen ans vom Altai und dem sajanischen Gebirge bis zum Eismeere und besteht größtentheils ans einer Fläche, bedeckt von unermeßlichen Waldungen. Eine schauer- liche Oede, wo zugleich die heftigste Kälte herrscht, verbreitet sich über die nördlichen Regionen. — Tomsk, die Hauptstadt des Gouvernements am Tom, der in einiger Entfernung sich mit dem Ob vereinigt, zählt 9000 Einw., welche Gerbereien unterhalten und Handel treiben. — Kolywan, eine kleine Stadt im Südwesten der vorigen und am Ob, besitzt eine große Steinschleiferei. — Barnaul, eine Stadt im Süden der vorigen und am Ob, hat 9000 Einw., unter denen viele deutsche Kaufleute sind. Eine Bergwerksschule blüht; ein Museum ist vorhanden; die Bergwerke der llmgegend liefern jährlich über 4000 Pf. Silber. — 0) Die Provinz Omsk ist, am obern Jrtisch und Ischim gelegen, größtentheils Steppe, so daß nur jenem Flusse entlang sich feste Wohnplätze finden. — Omsk, eine Stadt und Festung im Westen von Kolywan und an der Mündung des Om in den Fetisch, hat eine Militär- und eine Dolmetscher-Schule und Tuchfabriken. Die (7500) Einw. stehen in lebhaftem Verkehr mit den Kirgisen. Die Umgegend, obgleich fruchtbar, ist wenig angebaut. g. 1002. 4) Die Statthalterschaft Ieniseisk liegt im Osten derer, von Tobolsk und Tomsk. An der Sndgronze erheben sich Gebirge; waldige Anhöhen und Landrücken durck)- ziehen die Ebene; man findet manche fruchtbare Striche. — Krasnojarsk, die gut gebaute Hauptstadt itit Osten von Tomsk und am Ienisei, hat eine höhere Schule, eine Samn lang von Aiterthilmern und 4000 Einwohner, die einen lebhaften

9. Zweiter oder höherer Kursus - S. 871

1850 - Weilburg : Lanz
Ii.- Die Berberei. 871 Landhäusern und Gärten umgebene Ort doch einen regen Verkehr und treibt auch ansehnlichen Getreides, Oel- und Obstbau. — Kabes, eine befestigte Stadt im Südwesten der vorigen und an dem gleichnamigen Busen, hat einen kleinen Hafen und 25 — 30,000 Einwohner, die einen wichtigen Handel mit Datteln und Henna treiben. — In dem Busen von Kabes liegt die Insel Dscherbi (Jerbi), eben so fruchtbar, als trefflich angebaut. Die (150,000) Einwohner verfertigen Wollenzeuge und Leinwand und treiben einen bedeutenden Handel. 6. A l- g i e r. §. 1031. Algier, zwischen dem 16. und 27.° der Länge und vom 30. bis zum 37.° der Breite sich aus- dehnend, hat im Norden das mittelländische Meer, im Osten Tunis, im Süden Biledulgerid und im Westen Marokko zu- Grenzen. Der Fläch en g eh alt wird zu 4500 Qmeilen angegeben. — Das Land ist bergig; die Bergketten, eben nicht von bedeutender Höhe, sind eine östliche Fortsetzung des Atlas. Hügelreihen erheben sich längs der felsigen Küste, welche zugleich mit gefährlichen Klippen und Sandbänken versehen ist. ' Im Süden von Algier breitet sich eine große Ebene, die Metidscha, aus; höhere Gebirge, welche frucht- bare-Thalrr einschließen, bedecken die südlichen Gegenden. — Zahlreiche, aber unansehnliche und nicht schiffbare Flüsse strömen vom Atlas herab zum Meere; andere gehen wahr- scheinlich nach Süden zur Wüste. Der Schellif fließt im westlichen Theile des Landes; im südöstlichen nimmt der Melzig-Sce, ein Salzsumpf, den Dschiddi auf. Auch der See Titteri ist nur ein großer Sumpf. — Das gesunde Klima kommt hinsichtlich der Temperatur mit dem der süd- lichsten Länder Europa's überein; nur daun, wann der Samum weht, steigt die Hitze bis zu 33 und 34° 11. Die Natur- erzcugniffe sind im Allgemeinen die der übrigen Atlas-Länder; besonders werden Wolle, Leder, Wachs und Straußfedern,

10. Zweiter oder höherer Kursus - S. 872

1850 - Weilburg : Lanz
872 Die einzelnen Länder Afrika's. Getreide, Reiß und Datteln ausgeführt. Viele Meilen weit breiten sich Salzsteppen aus. §. 1032. Die Bevölkerung wird zu 2% Mill. ange- geben; darunter befanden sich im Januar 18-15 75,35-1 Europäer. Am zahlreichsten sind Berbern (Kabylen), Mauren und Araber; auch viele Neger und Juden finden sich im Lande. Neben Landbau und Viehzucht als Hauptbeschäftigungen werden verschiedene Gewerbe gefunden, welche Seiden-, Baumwollen- und Wollenzeuge, Leinwand, Leder, Gold- und Silberwaaren und Waffen liefern. Seit der Eroberung des Landes durch die Franzosen hat der Verkehr mit dem innern Afrika sehr abgenommen; dagegen findet ein lebhafter Handel mit Europa, vor Allem mit den französischen Häfen am mittelländischen Meere, Statt. Bereits im Jahre 1838 stieg die Einfuhr zu einem Werthe von mehr, als 15 Mill. Gulden; ]/6 dieser Summe war für französische Weine. — Am 5. Juli 1830 ward die Stadt Algier von den Franzosen erobert, und die Herrschaft des seitherigen Dei's ging damit zu Ende. Ein dem Ministerium untergeordneter französischer Ober-General trat als Gouverneur oder Statthalter an die Spitze der Regierung. Doch ist das ganze Land noch- keineswegs unter- worfen, und der Kampf mit mehrcrn der eingebornen Stämme dauert bis zum heutigen Tage fort. Europäer siedeln sich nun hier an; das Christenthum hat wieder festen Fuß gewonnen auf einer Erdstrecke, wo einst der heil. Augustinus seinen Bischofssitz hatte. §. 1033. Algier, die Hautpstadt und der Sitz des französischen Statthalters, breitet sich im Westen von Tunis au einer Meeresbucht und am Abhange eines Hügels amphi- theatralisch aus und erhält in dem Grade, als es sich ver- schönert, immer mehr ein europäisches Ansehen. Die Zahl der Einwohner beträgt -10,000, unter denen 2-1,000 Europäer und 8000 Juden sind. Die Stadt ist befestigt; der Pallast des vormaligen Dei's, das See-Arsenal, mehrere Kasernen und Moscheen, die Kathedrale u. a. gehören zu den bemerkcns- werthestcn Gebäuden; man findet mehrere (11) christliche
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