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1. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 585

1858 - Weimar : Böhlau
585 Erst unter Cosmuß Iii. (1670— 1723) schwand der Eifer für die Beförderung wissenschaftlicher und künstlerischer Interessen sowie der Einfluß des Großherzogthums auf die italienischen Verhältnisse. Cos- mus war nur bemüht, sich die Gunst Ludwigs Xiv. zu erhalten, und die Sucht nach Prunk sowie die ungemefsene Freigebigkeit an Kirchen und Klöster zerrütteten die Finanzen des Staates. Als Johann Gaston, der Sohn von Cosmus Iii., ohne einen Erben 1737 starb, kam daß Großherzogthum Toskana an Franz Stephan, den Gemahl der Maria Theresia. Nach dem Tode von Franz I (1765) folgte des- sen zweiter Sohn Leopold in der Regierung von Toskana. Er rich- tete eine verständige Staatsverwaltung ein, vereinfachte die Gesetzge- bring, gab den Handel frei und gewöhnte seine Unterthanen an Thä- tigkeit und Kunstfleiß. Aber seine Versuche, das herrschende Sittenver- derben durch strenge Aufsicht zu zügeln, entzogen ihm die Liebe des Volkes, sowie seine kirchlichen Reformen bei der Geistlichkeit Widerstand fanden. Unter den Staaten Italiens bewies die Republik Venedig die meiste Selbständigkeit und Kraft; sie sah in der zweiten Hälfte deß 17. Jahrhunderts durch daß Glück ihrer Waffen und die Geschicklichkeit ihrer Seemacht eine schöne Abendröthe des früheren Glanzes. Von al- len früheren Besitzungen im griechischen Archipel und an den Küsten deß Peloponnes waren den Venetianern, nach vier großen und blutigen Kriegen mit den Türken im 15. und 16. Jahrhundert, nur Candia, Tine, Paros, Zante, Cefalonia und einige kleinere Inseln geblieben. Mitten im Frieden, während man die Venetianer durch eine Ruhe von mehr als sechzig Jahren in der größten Sorglosigkeit glaubte, griffen die Türken (1645) mit einer bedeutenden Macht Gandia an. Vier und zwanzig Jahre lang wurde der Krieg mit großer Erbitterung und Anstrengung geführt. Zwar mußten die Venetianer den Türken Candia mit Ausnahme einiger Hafenorte überlassen (1669), aber mit Ruhm und Ehre ging die Republik aus diesem Kampfe gegen die Uebermacht der Osmanen hervor. Die Seemacht und die Vertheidiger Candia's hatten den alten Ruf der venetianischen Tapferkeit nach langer Waffen- ruhe erneut. Ein Geist des Muthes und frischer Kriegslust hatte sich unter dem jungen Adel verbreitet, der seit einem halben Jahrhundert nur den üppigen und schwelgerischen Genüssen gelebt hatte. So geschah es, daß der gefeierte Vertheidiger Candia's, Morosini, als er 1684 auf einen Angriffskrieg gegen die Pforte drang, diese Absicht durchsetzte. Die Lücken waren unter den Mauern Wiens entscheidend geschlagen worden (1683), die Deutschen drangen mit siegreichen Waffen in Un- garn, die Polen in der Moldau und Walachei vor, und 1686 erklärten auch die Russen den Türken den Krieg. Es war der. günstigste Augen- blick sich der allgemeinen Bewegung Osteuropa's, wie sie zuvor noch nie gegen die Osmanen stattgefunden hatte, mit allen Kräften anzu- schließen. Zu Linz schloß Venedig mit dem Kaiser Leopold und mit Johann Sobiesky ein Bündniß (1684). Morosini führte als General- capitän die venetianische Flotte und richtete seine Angriffe besonders ge- gen den Peloponnes. Die Venetianer kämpften so glücklich, daß im Frieden zu Carlowitz (1699) die Republik im Besitz Morea's blieb. Venedig.

2. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 637

1858 - Weimar : Böhlau
637 der vierte, indem er sich bemühte, das innere Leben des großen Staa- tes der europäischen Gesittung zu nähern. Die christlichen Unterthanen erfuhren eine mildere Behandlung, die Verwaltung wurde geordnet, die Grenzfestungen in Vertheidigungszustand gesetzt, Heer und Flotte durch Ausrechthaltung kriegerischer Zucht gestärkt. Auch als Hösein 1702 starb, verfolgte sein Nachfolger im Vezierat, Rami, dieselbe Richtung. Aber des Zwanges müde, erhoben sich die Spahi's und Janitscharen, Mustapha Ii. wurde in den Prinzenkerker gebracht und verschied hier unlange darauf (1703).

3. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 760

1858 - Weimar : Böhlau
760 verlesen, durch welche er für sich auf den Thron verzichtete; der Reichs- tag erklärte aber auch die Nachkommen Gustavs der Krone verlustig (1809). Der entthronte König erhielt die Erlaubniß, sich mit seiner Familie nach Deutschland zu begeben und lebte als Graf von Got- torp, später unter dem Namen Oberst Gustavson in Deutschland und in der Schweiz und starb 1837 zu St. Gallen in Dürftigkeit. Karl von Südermanland wurde als König Karl Xiii. gekrönt, und durch eine neue Versaffung die unumschränkte königliche Macht vermindert. Da Karl Xiii. keine Söhne hatte, so wurde der Prinz Christian Au- gust von Holstein. Augustenburg zum Kronprinzen bestimmt. Als dieser (1810) plötzlich starb, wurde der französische Marschall Bernadotte, Prinz von Ponte-Corvo, ein Schwager deß Königs Joseph von Spa- nien, zum Thronfolger erwählt. Karl Xiii. schloß Frieden mit Ruß. land und Dänemark und trat an Rußland Finnland und einen Theil der Alandsinseln ab. Nach dem Tode Karls Xiii. folgte ihm Ber- nadotte als Karl Xiv. (1818—1844). Di, Türken. Der Thron in Constantinopel wurde zu wiederholten Malen mit dem Blute der Sultane befleckt. Selim Iii., welcher 1789 den großherrlichen Thron bestiegen hatte, befreundete sich mit den Ideen und Formen der christlichen Welt. Zunächst strebte er darnach, sich eine Kriegsmacht auf europäische Weise zu bilden, um durch dieselbe der un- ter dem Namen Janitscharen bekannten Nationalmiliz Meister zu werden. Eine beträchtliche Anzahl von Truppen wurde auf europäische Weise gekleidet und geübt. Auch in anderen Beziehungen zeigte der Sultan eine Vorliebe für das europäische Wesen. Der Bund, in welchem die Pforte während des zweiten Coalitionskrieges mit England und Rußland gestanden hatte, wurde durch die Geschicklichkeit des französi- scheu Gesandten Sebastiani aufgelöst und der Divan ganz auf franzö- fische Seite hinübergezogen. Nun besetzte Rußland die Moldau und Wallach ei, und der englische Admiral Duckworth segelte (1807) durch die Dardanellen und bedrohte Constantinopel, verlor aber auf sei- ner Rückfahrt durch die Dardanellen einige Fahrzeuge. Der Unwille der Türken über die Neuerungen des Sultans und dessen Hinneigung zu den Franzosen veranlaßte einen Aufstand der Janitscharen (1807), wel- chen Selim dadurch stillte, daß er seinem Neffen Mustapha Iv. den Thron überließ. Den Janitscharen wurde nun die Befugniß zugesprochen, jedem Sultan, der sich von der alten Verfassung entferne, den Gehor- sam auszusagen. In der Hauptstadt wie in den Provinzen herrschte Ver- wirrung, Zügellosigkeit und Willkür. Die Janitscharen plünderten und brannten, die Pascha's verweigerten den Gehorsam, Aegypten wurde von den Engländern bedroht, die Donauländer waren in der Gewalt der Russen, und diese erfochten auch einen Sieg bei Lemnos. Der Zu- sammensturz des morschen Reiches schien unvermeidlich. Aber Napoleon nahm sich der Türken an, und eine der tilsiter Friedensbedingungen war ein Waffenstillstand zwischen den Russen und Türken. Aber schon 1808 verlor Mustapha Iv. durch einen Aufstand den Thron, und Mäh. mud Ii., der letzte Nachkomme Osmans, wurde zum Sultan ausgeru- fen. Daß auch Mahmud dem Leben des gesitteten Europa Eingang in seinem Reiche verschaffen wollte, bewirkte einen abermaligen Aufstand der

4. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 772

1858 - Weimar : Böhlau
Freiheitê- krieg der Tyroler. 772 Versuch, die Festung Magdeburg zu überrumpeln; es gelang ihm aber nicht, weil er kein Geschütz hatte. Durch zuströmende Mitkämpfer wuchs Schills Corps zwar auf mehrere tausend Mann an; aber an die erwar- tete Erhebung deß Volkes im Königreich Westphalen war nicht zu den- ken. Von westphäliscken, holländischen und dänischen Truppen verfolgt, warf sich Schill endlich nach Stralsund und wurde hier von Danen und Holländern überwältigt. Schill selbst verlor im Kampfe daß Leben. Diejenigen seiner Gefährten, welche nicht entkamen, hatten ein schreck- liches Loos zu erleiden. Sie wurden von den Franzosen für Raubmör- der erklärt, die Officiere erschoffen, die Gemeinen nach Frankreich auf die Galeeren gebracht. Glücklicher war der Herzog Wilhelm von Braunschweig- Oels, der Sohn deß bei Jena verwundeten Herzogs Ferdinand. Er sammelte sich eine Schaar, welche sich schon durch ihre Kleidung als ein Rache-Corps ankündigte und die schwarze Legion genannt wurde. Er beabsichtigte einen Aufstand im Königreich Sachsen zu erregen und denselben nach Braunschweig und Hannover auszubreiten. Da er durch östreichische Truppen unterstützt wurde, so gelang es ihm, Dresden und Leipzig zu besetzen. Durch westphälische und holländische Truppen wurde er aber nach Böhmen zurückgedrängt. Als er bei den Friedenßunter- Handlungen nicht als souveräner Herzog von Braunschweig anerkannt werden sollte, faßte er den kühnen Entschluß, sich bis an die untere Weser durchzuschlagen, um von da nach England überzusetzen. Gegen Ende Juli brach er mit 12,000 Mann zu Fuß, 700 Reitern und sechs Kanonen auf. Glücklich schlug er sich durch holländische und westphäli- sche Truppen durch, gelangte über Braunschweig -und Hannover nach den unterhalb Bremen liegenven Hafenplätzen Elsfleth und V^ake, eignete sich alle dort beflndlichen Fahrzeuge zu, fuhr auf denselben die Weser herab und erreichte glücklich die diesen Fluß blokirende englische Flotte. Beim Ausbruche deß Krieges erhoben sich auch die Tyroler. Sie waren seit fünf Jahrhunderten, unter dem Scepter des Hauses Habs- bürg, im Besitz einer alten eigenthümlichen Verfassung frei und glücklich gewesen. Im Frieden zu Preßburg hatte Oestreich nur unter der Be- dingung Tyrol abgetreten, daß diese Verfassung erhalten werde. Da nun Baiern diese Bedingung nicht erfüllte, so glaubten sich auch die Tyroler durch keine Treupflicht an Baiern gebunden und erhoben sich einmüthig, als der Kaiser sie zur Rückkehr zu seinem Gehorsam einladen ließ. An die Spitze der Tyroler trat An reas Hofer, Besitzer des Gasthofes am Sande im Passeyr-Thale, gewöhnlich der Sandwirth genannt. Er war ein einfacher Landmann, von großer Gestalt, mit einem langen schwarzen Barte. Seine Rechtlichkeit, seine treuherzige Milde und Frömmigkeit gewannen ihm das allgemeine Vertrauen. Ihm zur Seite stand Joseph Speckbacher — den Feuerteufel nannten ihn später die Baiern — verwegen, erfindungsreich, schon als Knabe als glücklicher Schütze auf Gemsen und Auerhähne bekannt, als Jüng- ling ein gefürchteter Wilddieb, bis er das unstäle Leben mit dem Amte eines Unteraufsehers bei den Salzwerken von Hall vertauschte. Beiden Führern gesellte sich der Kapuziner Haspinger hinzu, welcher, ohne Waffen, mit beiden Händen ein großes schwarzes Kreuz haltend, den

5. Geschichte des Mittelalters - S. 340

1854 - Weimar : Böhlau
340 Gründung der Normannen- herrschast in Unteritalien. Zustimmung sie keine wichtige Verfügung treffen durften. — Die Bürgerversammlung Qparlamentum) bestand nut aus den wirk- lichen Mitgliedern der Gemeinde und wurde nur bei den wich- tigsten Angelegenheiten von den Consuln berufen, um die öffentliche Meinung zu vernehmen. Die Consuln und der Rath waren die bevollmächtigte Obrigkeit, die von der Bürgerschaft gewählt und zur Rechenschaft gezogen, aber nicht in ängstlicher Abhängigkeit ge- halten wurde. Die Einteilung der Bürgerschaft beruhte nicht mehr auf den früheren ständischen Genossenschaften, sondern, dem Prin- cip der bürgerlichen Gleichheit gemäß, auf dem Wohnort in den verschiedenen Bezirken der Stadt, welche man gewöhnlich nach den Hauptthoren oder Hauptkirchen in denselben benannte. — Noch in dem Zeitraum bis zur Mitte des 12. Jahrhunderts erfolgte die Er- nennung besonderer Gerichtsconsuln, welche mit den Consuln des Commune an der Leitung des Staates Theil nahmen, für sich allein aber die Civilgerichtsbarkeit besorgten. — Endlich ist auch noch der statutarischen Gesetzgebung zu gedenken. Es ent- standen daraus die verschiedenen Stadtrechle. Aus den in jedem Orte vorzugsweise geltenden persönlichen Rechten hatte sich ein Ge- wohnheitsrecht gebildet, welches durch Statuten gesetzlich gemacht wurde. Neben diesen Stadtrechten behaupteten sich auch noch, we- nigstens zur Aushülfe, das longobardische und das römische Recht, und das steigende Ansehen des letzteren verschaffte ihm später die Geltung eines gemeinen Rechts. Unteritalien war noch immer eine griechische Provinz; doch be- stand auch noch eine Anzahl longobardischer Fürstentümer, z. B. Benevent und Capua, welche entweder gar nicht oder nur vorüber- gehend die Oberhoheit des griechischen Kaisers anerkannten; auch hatten sich die Araber, welche bereits Herrn von Sicilien waren, im Lande festgesetzt, und endlich erhoben auch die deutschen Kaiser Ansprüche auf Oberherrschaft. Ein angesehener Longobarde aus Apulien, Melus, welcher sich gegen den griechischen Statthalter empört hatte, soll eine Schaar der in Frankreich angesiedelten Nor- m annen, welche eine Wallfahrt nach einem berühmten Gnadenorte auf dem Berge Gargano unternommen hatten, zu seinem Beistände gewonnen haben (1016). Diese zogen bald andere ihrer Landsleute nach Italien. Die Normannen dienten zuerst als Söldner gegen die Griechen, dachten aber bald an eigene Niederlassungen. Sie erhielten von dem Herzoge von Neapel ein kleines Gebiet, auf dem sie Aversa erbauten. Sie erkannten die Oberhoheit des deutschen Kaisers Heinrich's H. und später auch Konrad's Ii. an und der letztere ertheilte ihrem Anführer Rainulf den Titel eines Grafen von Aversa (S. 277 und 284). Es kamen immer mehr Normannen aus der Normandie nach Italien, und besonders zeichneten sich die Söhne des Grafen Tan- cred von Hauteville aus. Als die Griechen die Normannen, welche ihnen auf einem Zuge nach Sicilien Beistand geleistet hat- ten, um ihren Antheil an der Beute betrogen, durchzogen die Nor- mannen plündernd das Land und legten 1040 in der Stadt Melfi einen eigenen Raubstaat an, nachdem sie sich mit ihren Landsleuten

6. Geschichte des Mittelalters - S. 382

1854 - Weimar : Böhlau
382 Veranlassung zu den Kreuz- zügen. Dritter I e i t r a u m. Vom Anfang der Kreuzzüge bis zu Rudolph von Habsburg, 1006—1273. 1) Die Kreuzzüge. Schon sehr früh waren Wallfahrten nach dem gelobten Lande üblich geworden. Häufiger wurden sie seit der Zeit Con- stantin's des Großen, welcher das Grab des Erlösers mit einem schönen Gewölbe hatte überbauen und daneben eine prächtige Kirche aufführen lassen. Die Araber, welche seit dem siebenten Jahrhun- dert Herrn von Palästina waren und bei den Besuchen der Pilger ihren Vortheil fanden, störten die Wallfahrten nicht und ließen die christliche Gemeinde zu Jerusalem ungekränkt. Dagegen hatten die Pilger mit mannigfachen Bedrückungen zu kämpfen, als das gelobte Land der Herrschaft der ägyptischen Khalifen unterworfen wor- den war. Doch wurden um das Jahr 1000 die Wallfahrten häu- figer, weil man die Wiederkunft Christi in Palästina erwartete. Der Erzbischof Siegfried von Mainz und andere Bischöfe unternah- men 1065 eine Wallfahrt nach Jerusalem mit 7000 Pilgern, von denen nur 2000 zurückkehrten. Schrecklich war das Loos der Pil- ger und der Christen in Palästina, als die Seldschucken (S. 365) Syrien und Palästina erobert und Ortok, der Führer einer türki- schen Horde, Jerusalem erhalten hatte. Laute Wehklagen erschollen und erregten den Wunsch, den Ungläubigen das heilige Land zu entreißen. Schon Gregor Vii. war von dem griechischen Kaiser um Hülfe gegen die Seldschucken angegangen worden, doch dessen Streit mit Heinrich Iv. hatte das beabsichtigte Unternehmen verhindert. Da erschien ein Einsiedler, Peter von Amiens, welcher eine Wallfahrt nach Palästina unternommen hatte und überbrachte dem Papste Urban Ii. (S. 306) ein Bittschreiben des bedrängten Patriar- chen von Jerusalem. Peter hatte die Mißhandlung der Christen gesehen und selbst erfahren und schilderte sie mit den lebhaftesten Farben. Christus, erzählte er, sei ihm im Traume erschienen und habe ihm befohlen, alle Christen zur Befreiung des heiligen Grabes aufzufordern. Peter wurde von dem Papst durch Italien und Frank- reich gesandt, um den an ihn ergangenen Ruf des Heilandes zu ver- kündigen. Ueberall wurde der fromme Pilger als ein Bote Gottes betrachtet. Abgezehrt und bleich, mit tiefliegenden Augen, barfuß und mit entblößtem Scheitel, in Lumpen gehüllt, einen Strick um die Lenden und ein Kreuz in der Hand, zog er auf einem Efel sitzend einher. Er predigte in Kirchen und auf der Heerstraße; feine hin- reißende Beredtsamkeit regte alle Gemüther auf; sein Eifer für die Religion und sein strenges Leben flößten Bewunderung und Ehr- furcht ein.

7. Geschichte des Mittelalters - S. 396

1854 - Weimar : Böhlau
396 französische Fürsten zu einem Kreuzzug. Die Kreuzfahrer schlossen mit Venedig einen Vertrag, nach welchem die Venetianer gegen Zahlung von 85,000 Mark Silber die Ueberfahrt eines Heeres von dreißig- bis vierzigtausend Mann und die Sorge für die Lebens- mittel übernahmen. Als aber die Kreuzfahrer in Venedig versam- melt waren, vermochten sie nur 51,000 Mark zusammenzubringen. Der vierundneunzigjährige, aber noch rüstige und schlaue Doge Dandolv bot den Kreuzfahrern an, die Zahlungsfrist so lange hinauszuschieben, bis sie sich durch eine Eroberung das nöthige Geld verschafft hätten, und verlangte zugleich, daß sie den Venetianern bei der Eroberung der Stadt Zara in Dalmatien beistehen sollten. Zara war nämlich vor kurzem von Venedig abgefallen und hatte sich unter den Schuh des ungarischen Königs gestellt. Trotz der Abmahnungen des Papstes zogen die Kreuzfahrer mit Dandalo vor die christliche Stadt und eroberten dieselbe (1202). Die Kreuz- fahrer blieben den Winter über in Dalmatien, und hier kam, Hülfe suchend, der griechische Prinz Alexius zu ihnen. Er war der Sohn des Kaisers Isaak Ii. Angelus, welcher von seinem Bru- der Alexius Hi. des Thrones und der Augen beraubt worden war. Der Prinz Alexius bot den Kreuzfahrern 200,000 Mark Silber, Vereinigung der griechischen mit der römischen Kirche und Beistand gegen die Ungläubigen, wenn sie seinem Vater wieder zum Throne verhelfen würden. Obgleich der Papst mit dem Banne drohte und viele Kreuzfahrer sich von dem Heere trennten, ließen sich doch die meisten durch die Aussicht auf unermeßliche Beute ge- winnen. Sie landeten (1203) mit einer großen venetianischen Flotte von 480 Schiffen bei Chalcedon, Constantinopel gegenüber. Als die Unterhandlung mit dem Kaiser Alexius Iii. fruchtlos blieb, setzten die Kreuzfahrer über den Bosporus, trieben den Kaiser und dessen Heer in die Stadt zurück, vernichteten die griechische Flotte und begannen die Stadt zu stürmen. Alexius Iii. gab feig seine Sache verloren und entfloh; das Volk aber setzte den blinden Isaak und dessen Sohn Alexius Iv. auf den Thron. Die beiden Kaiser vermochten nicht die versprochene Zahlung zu leisten und die Vereinigung mit der römischen Kirche zu be- wirken. Die zur Aufbringung der Summe auferlegten Steuern er- bitterten das Volk; und als die Pilger in fanatischem Eifer eine in Constantinopel erbaute Moschee anzündeten und dadurch einen Theil der Stadt einäscherten, brach ein Aufstand aus. Alexius Iv. wurde erdrosselt, sein Vater starb vor Gram und Schrecken. Alexius V. Murzuph lus stellte sich an die Spitze und nannte sich Kaiser. Von ihm hatten die Kreuzfahrer nichts'zu erwarten; sie beschlossen daher einen Sturm auf Constantinopel und verglichen sich schon im voraus über die Theilung. Der erste Sturm ward zurückgeschlagen, aber am 12. April 1204 wurden von den Schiffen aus einige Thürme erstiegen und von innen die Thore geöffnet. Nun rückte das ganze Heer in die Stadt ein, und die Griechen wichen in ver- wirrter Flucht zurück. Mit nur 20,000 Mann war eine Stadt von 400,000 Einwohner erobertsworden. In der Nacht entstand aber- mals eine große Feuersbrunst, und am folgenden Tage verbreiteten sich die Sieger in der unglücklichen Stadt, wie gierige Raubthiere

8. Geschichte des Mittelalters - S. 384

1854 - Weimar : Böhlau
384 gärn, theils in Bithynien durch die Seldschucken. Am meisten hat- ten die Juden von den Kreuzfahrern zu leiden, denn diese dehnten den Begriff der Feinde Christi, gegen welche sie streiten wollten, auch auf die Juden aus und fielen, von blindem Religionseifer und von Habsucht getrieben, über diese her, ermordeten sie und plünder- ten deren Güter. Ehe noch der eigentliche Kreuzzug begonnen hatte, waren bereits über 100,000 Menschen, ohne das heilige Land nur gesehen zu haben, auf dem Wege umgekommen. Erst im August 1096 brach Gottfried von Bouillon mit 80,000 Mann Fußvolk und 10,000 Reitern auf und gelangte durch Deutschland und Ungarn ohne bedeutenden Unfall in die Gegend von Constantinopel. Hier erfuhr er, daß Hugo von Verman- dois, der seinen Weg durch Italien genommen und an der Küste von Epirus Schiffbruch gelitten hatte, vom Kaiser Alexius gefangen gehalten werde. Denn der griechische Kaiser befürchtete, daß die Kreuzfahrer die Schwäche seines Reiches erkennen und sich desselben als einer leichten Beute bemächtigen würden. Er glaubte sich da- gegen am besten zu sichern, wenn er die Führer der Kreuzfahrer zur Vasallentreue verpflichte, und suchte dieses durch Hinterlist zu er- zwingen. Nur durch Gewalt, durch Leistung des Lehnseides und das Versprechen, alle Eroberungen in Asien den Griechen zu über- lassen, erreichte endlich Gottfried die Befreiung Hugo's. Erst als Gottfried mit den Seinen nach Asien übergesetzt war, kam Boemund mit den italienischen Normannen. Ihn fürchtete Alexius am meisten, und in der That hatte Boemund feindliche Absichten gegen das by- zantinische Reich gehegt. Doch ließ auch er sich zur Eidesleistung bewegen, und das geschah auch von den später ankommenden Füh- rern. Im Mai 1097 fanden sich endlich alle Fürsten mit ihren Hee- ren vor Nicäa zusammen. Man zählte 100,000 Reiter, 300,000 Kämpfer zu Fuß, und mit Weibern, Kindern, Mönchen und Knech- ten 600,000 Menschen. Einen Oberanführer wählte man nicht; jeder Fürst befehligte seinen Haufen. Den Anfang des Feldzugs machte die Belagerung von Nicäa. Als die Stadt den tapferen Anstrengungen der Kreuzfahrer erliegen zu müssen schien, erreichten es die Griechen durch Unterhandlungen mit den Einwohnern, daß die Stadt dem Kaiser Alexius übergeben und die Griechen heimlich eingelassen wurden. Zu ihrem Verdruß mußten die Kreuzfahrer weiter ziehen. Bei Doryläum stießen sie auf ein Heer von 150,000 Türken und griffen dasselbe an. Durch verstellte Flucht der Türken wurde das Heer der Christen aufgelöst und dann in die Flucht getrieben; zum Glück eilte Herzog Gott- fried mit einer Abtheilung des Heeres herbei und entschied die Schlacht zum Vortheil der Christen. Auf ihrem weiteren Marsche durch Phrygien hatten die Kreuzfahrer durch Mangel an Lebensmit- teln, durch die glühende Sonnenhitze und durch die Unzuverlässig- keit der Wegweiser viel zu leiden. Noch schlimmere Folgen drohte die Uneinigkeit der Anführer. Balduin und Tankred geriethen über den Besitz der reichen Stadt Tarsus in heftigen Zwist. Balduin verließ das Heer, unterwarf einen Strich Landes am Euphrat und gründete in Edessa eine Herrschaft.

9. Geschichte des Mittelalters - S. 398

1854 - Weimar : Böhlau
398 an die Zustimmung der Venetianer und des aus den Großen be- stehenden Reichsrathes gebunden. Balduin I. starb in der Ge- fangenschaft der Bulgaren. Seine Nachfolger, Heinrich, Peter, Robert, Balduin Ii. wurden immer mehr, besonders von den Kaisern von Nicäa, bedrängt, und endlich wurde 1261 Constantino- pel von Michael Paläologus, welcher in Nicäa die Kaiserwürde an sich gerissen hatte, erobert und die Dynastie der Paläologen gegründet. îer Kinder"/ Papst Innocenz Iii. war eifrigst bemüht, einen neuen Die von à-Kreuzzug zu Stande zu bringen; aber die Zeitumständc waren einem Friedlich Ii. solchen Unternehmen nicht günstig. Im Jahre 1212 sah die Welt unttrnom»!^'unerhörte Schauspiel eines Kreuzzugs der Kinder. Fa- mn Kreuz- natische Menschen hatten den Glauben verbreitet, nur durch Kinder iu9e* wolle Gott das heilige Grab erobert haben. In der Nähe von Paris sammelte sich zuerst ein Haufe von Knaben und Mädchen und von da breitete sich die Schwärmerei über Frankreich und das westliche Deutschland aus. Schaaren von Kindern nahmen das Kreuz und dachten allen Ernstes Jerusalem zu erobern. Einige dieser Haufen kamen über die Alpen nach Italien und fanden dort durch Hunger und Ermattung den Tod. An 30,000 zogen nach Marseille und priesen sich glücklich, daß ihnen Kaufleute unentgelt- liche Ueberfahrt nach Palästina versprachen; aber diese Kaufleute verkauften die Kinder an die Saracenen in Afrika. Der König Andreas Ii. von Ungarn und viele deutsche geistliche und weltliche Herrn brachen 1217 mit einem neuen Kreuz- heer nach dem Morgenlande auf. Auch viele Norweger und Dänen zogen mit. Viele Friesen und Niederdeutsche fuhren von ihrer Heimath aus zur See nach Palästina; doch blieb ein Theil derselben unterwegs in Portugal, um den dortigen Christen gegen die Un- gläubigen des Landes Beistand zu leisten, und gelangte erst im fol- genden Jahre nach Palästina. Der König von Ungarn und viele tapfere Streiter kehrten schon 1218 nach ihrer Heimath zurück. Die übrigen Kreuzfahrer wandten sich nach Aegypten und es gelang ihnen auch 1219 die wichtige Stadt Damiette zu erobern und un- ermeßliche Beute zu machen. Das Unternehmen endete aber doch damit, daß die Kreuzfahrer 1221 einen Friedensvertrag mit dem Sultan von Aegypten schließen und Aegypten räumen mußten. Das Mißlingen dieses Kreuzzuges wurde dem deutschen Kaiser Friedrich Ii. schuld gegeben, welcher schon bei seiner Krönung in Aachen (1215), dann fünf Jahre später bei seiner Krönung in Rom das Kreuzgelübde abgelegt und dieses Versprechen später mehr- mals wiederholt hatte. Friedrich Ii. vermählte sich 1225 mit Jo- lantha, der Tochter Johanns von Brienne, des Titularkönigs von Jerusalem, und nahm selbst den Titel eines Königs von Je- rusalem an. Endlich setzte Friedrich den Aufbruch zum Kreuzzug auf Mariä Himmelfahrt 1227 fest. Große Schaaren von Kreuz- fahrern aus Deutschland und England strömten nach Apulien, dem bestimmten Sammelplatz, wo unter den zusammengedrängten, an die Hitze eines süditalischen Sommers nicht gewöhnten Nordländern Seuchen ausbrachen. Doch wurden viele eingeschifft, und auch der Kaiser ging mit dem Landgrafen Ludwig von Thüringen unter Se-

10. Geschichte des Mittelalters - S. 386

1854 - Weimar : Böhlau
386 Das große Ziel war nun erreicht; aber von den Seldschucken und dem Khalifen von Aegypten drohte Gefahr, Deshalb wurde die Wahl eines Königs beschlossen und nach vielem Streite Gott- fried erwählt. Er weigerte sich, da eine goldene Krone zu tra- gen, wo der Heiland eine Dornenkrone getragen habe, und nannte sich nur Schirmherr des heiligen Grabes. Im August 1099 nahte ein ägyptisches Heer von 140,000 Mann; es wurde von Gottfried mit kaum 20,000 Mann bei Askalon gänzlich geschlagen. Gott- fried starb schon im August 1100 und hinterließ die unsichere Herrschaft seinem Bruder Balduin, welcher den königlichen Titel annahm. Das König-. Im Jahre 1101 strömten drei neue Heere von vielen tausend um. Pilgern aus Italien, Frankreich und Deutschland nach Kleinasien, um das Khalifat von Bagdad zu zerstören. Sie fanden durch ihre Zügellosigkeit, durch Hunger und Durst und durch das Schwert der Türken ihren Untergang, und nur traurige Reste kamen nach Jeru- salem. Das neue Königreich, beständig von den Aegyptern, den Seldschucken und anderen mohammedanischen Fürsten bedroht und be- kämpft und durch innere Zwietracht erschütttert, bedurfte dringend einer tüchtigen Verstärkung. Es wurde besonders von den Frei- staaten Italiens, Pisa, Genua und Venedig, eifrig unterstützt, weil diese durch den freigegebenen Handel mit den orientalischen Waaren und durch die gutbezahlten Ueberfahrten der Pilger den größten Vortheil hatten. Mit Hülfe der italienischen Seestädte, für deren Handel die Erlangung fester Punkte an jenen Küsten höchst wichtig war, wurden nach und nach die Hafenstädte Cä- sarea, Akkon, Tripolis, Berytus und Sidon gewonnen. Balduin I. starb 1118, und auf seine Empfehlung wurde sein Verwandter Bal- duin von Bourges, dem er früher auch Edessa überlassen hatte, zum König gewählt. Balduin Ii. (1118—1131) war ein sehr thätiger Regent und eroberte auch Tyrus. Das Königreich erreichte in dieser Zeit seine höchste Blüthe, es erstreckte sich von Tarsus in Eicilien ostwärts bis Edessa und südlich bis in die Gegend von Gaza. Die Bevölkerung bestand aus den herrschenden Franken oder Lateinern, wie die Abendländer genannt wurden, aus christlichen Syrern, aus Juden, Saracenen, Armeniern und Maroniten, eine im Libanon ansäßige christliche Sekte. Die Verfassung war auf das Lehnswesen gegründet. Der Thron sollte erblich sein, und nur wenn es an Nachkommen fehle, sollte die Reichsversammlung eine Wahl vornehmen. Die Reichsversamm- lung, welche aus der hohen Geistlichkeit und den Baronen bestand, sollte bei der Gesetzgebung und in allen wichtigen Anlegenheiten be- fragt werden. Die Barone bildeten die erste, ihre Lehnsträger die zweite, und deren Afterlehnsträger die dritte Klasse des Lehnsadels. Wie der König zu Gericht saß über die Barone, so sprachen diese Recht über ihre Vasallen und übten in ihren Gebieten alle Hoheits- rechle aus. Die Kirche war unabhängiger, als im Abendlande. Ihr Oberhaupt war der Patriarch von Jerusalem, unter welchem fünf Erzbischöfe und viele Bischöfe standen. Die richterliche Behörde der Städte waren Bürgerhöfe und in diesen hatten, je nachdem die
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