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vavium (Salzburg), Campodunum (Kempten), Vemenia
(Wangen) und Augusta Vindelicorum (Augsburg). Der Ver-
kehr von Italien nach der Donau über die Alpen, von Verona
nach Augsburg, von Aquileja über Linz, Sterzing u. s. w. nach
dem Jnnthale wurde vollkommen geregelt. Die Städte füllten sich
mit römischen Bauten, römische Sprache, Sitten und Gesetze wur-
den eingeführt und von dem ursprünglichen Volksthum blieb nichts
Charakteristisches übrig.
Die Pannonier und die benachbarten illyrischen Stämme,
die Japoden und Dalmatier wurden von Augustus 35 und 34
v. Chr. unterworfen. Ein furchtbarer Aufstand der Pannonier be-
schäftigte vier Jahre lang, 6 bis 9 n. Chr., die römischen Waffen.
Die blutige Unterdrückung desselben hatte eine gehorsame Haltung der
illyrischen Völker und die Romanisirung derselben zur Folge. Aus rö-
mischen Standlagern entstanden Städte, z. B. Romula (Karlstadt),
Noviodunum (Novigrad an der Kulpa), Mursa (Essek), Sir-
mium, Taurunum (Semlin) , Singidunum (Belgrad) und
Onagrinum (Neusatz). Der lateinischen Sprache waren die Pan-
nonier schon in Augusts Zeit kundig. In dem illyrischen Küsten-
lande am adriatischen Meere wurden Salona (Spalatro), Scodra,
Narona, Liffus und Epidaurus bedeutende römische Städte. Im
südlichen Jllyrien herrschte die griechische Sprache. Apollonia und
Epidamnus, letztere von den Römern Dyrrhachium genannt, blieben
griechische Städte.
Nordwärts von der Donau pflanzte sich das Römische nach
dem von Trajan 107 n. Chr. eroberten Lande der Daker und Ge-
len (Wallachei und Siebenbürgen) fort. Trajan versetzte große
Schaaren von Römern dorthin, gründete Kolonien und verband die
Donauufer durch schöne Brücken. Dennoch ist es auffallend, daß
sich dort Ueberreste der lateinischen Sprache erhalten haben, da schon
Aurelian 272 diese Provinz aufgab und die römischen Bewohner
auf das rechte Donauufer übersiedelte.
2) Die Kelten in Gallien und Britannien.
Die Kelten werden von den Alten als das Hauptvolk des Nor-
dens oder aller Länder, welche sich jenseits des mächtigen Alpen-
gebirges ausbreiten, genannt, und es ist viel die Rede von den
Wanderungen der Kelten von den atlantischen Gestaden im Westen
bis zum Mündungslande der Donau im Osten. Aber so gewiß es
ist, daß die Kelten von den Germanen durchaus verschieden sind,
eben so sicher ist es, daß man bei diesen keltischen Wanderungen
während der Zeit vom siebenten bis zum dritten Jahrhundert v. Chr.
keineswegs immer an gallische Völker zu denken hat. Der Name
Pannonien,
Jllyrien und
Daeien.
Der keltische
Volk-stamm.
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Extrahierte Personennamen: Aquileja Sterzing Augustus B._Romula Karlstadt Augusts Apollonia
Balkanhalb infei.
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Die Balkan-Halbinsel *).
Diese Halbinsel, von 5 Meeren bespült: dem adriatischen, ioni>
schen, ägäischen, Marmara- und schwarzen Meere, und durch die Sau,
Donau und die transsylvanischen Alpen vom Festlande getrennt,
hat den Gebirgszug in der Mitte und zum Halt, welcher sich von O.
nach Nordw. quer hiudurchzieht und im O. Balkan, in der Mitte
Skar-Dagh und im W. dinarische oder dalmatische Alpen
genannt wird. Er erreicht im Skar-Dagh seine größte Höhe um 8000
F. und senkt sich nach beiden Seiten, doch tieser im W. als im O.
Hier gestattet er nur in einzelnen Querthälern Durchgangspässe, höchst
wichtig für Heereszüge, Paß von Demir Kapu, d. i. eiserues Thor
der wichtigste; die Seitenabdachungen aber fallen nur allmählich ab und
senden nord- und südwärts zahlreiche Arme und Flüsse, die längsten
südwärts. So wird die Halbinsel fast durchaus ein Gebirgsland ohne
große Ebenen, nur im Norden an der Donau entsteht eine Tiefebene,
größer auf ihrem linken Ufer ai§ walachifche, denn auf dem rechten
als bulgarische und Dobrudscha. Nicht zu verkennen ist die Aehn-
lichkeit der Donau mit dem Po und Ebro und die der Tiefebene an
der Donau mit den Tiefebenen am Po und Ebro.
Südwärts gehen vom Mittelgebirge im O. der Despoto-Dagh
oder Rhodope und in der Mitte der Bora-Dagh, der Piudus
und Taygetus bis zum Jda 7,500 F. auf der Insel Kandia. Sie
bilden zahlreiche neue Verzweigungen und neue Gcbirgsknoten, aus denen
sich zahlreiche Ausläufer entwickeln, viele Halbinseln und Vorgebirge
bilden und in einer Unzahl Gebirgsinseln ihren Fortgang in den be-
nachbarten Meeren haben. So wird diese Halbinsel im S. das ge-
gliedertste Land der ganzen Erde, von reizender Mannichfaltigkeit und
anmuthigem Wechsel der Produkte und des Klimas.
Der Wasserreichthum ist groß nach allen Richtungen; von dem
Mittelpunkte des Hauptgebirgsstockes gehen nach den 4 Himmelsgegen-
den die 4 Hauptflüsse Moräwa, Drin, Vard.ar und Maritza
(Hebrus) 52 M. lang. Größer zwar ist der Fluß der Tiefebene, die
Donau, welche aus Ungarn kommt und unzählige Flüsse von S. und
N., namentlich die Sau und Moräwa, wie auch die Alüta vom
rochen Thurmpaß an schiffbar, den Sereth und Pruth aufnimmt,
aber hier nur einen Lauf von 120 M. hat. Die drei Donaumündun-
gen Kilia, Sulina und Georg bisher unter russischem Scepter,
stehen seit 1856 wieder unter türkischer Herrschaft. Der größte See ist
der Rasin-See in der Dobrudscha.
*) Von dm angeführten (Eigennamen sind die von deutscher und italienischer
Form deutsch und italienisch auszusprechen, von den übrigen haben die zweisilbi-
gen den Ton auf der ersten Silbe, die drei- und mehrsilbigen aus der drittletzten,
auch bei ihnen sind die Buchstaben wie im Deutschen auszusprechen. Die Aus-
nahme davon bezeichnen der Accent und das in Parenthese Hinzugesügte.
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Extrahierte Personennamen: Demir_Kapu Sulina Georg
26z
Teutschland.
welche auch die Ungarische Kanzlei- und Gerichtsspra-
che ist, unter Vornehmen und Geringen sehr gewöhn-
lich. Das Recht des Jndigenats und die Reichsstand-
schaft haben nur die Ungarn, ^Slawen und Teut-
schen; alle übrigen Nationen werden für Fremde ge-
achtet. Die herrschende Religion ist die katholi-
sche; es haben aber die nicht unirten Griechen
(Illyrier) mit besonderen Vorrechten, die Luthera-
ner und Reformirten freie Religionsübung. An
guten Schul- und Erziehungsanstalten fehlt es sehr,
und der gemeine Mann ist roh und unwissend; der
Gelehrte holt seine besten Kenntnisse außer Landes.
Eintheilung: Die Ungarischen Staa-
ten haben zwei Haupttheite: Ungarn und Sieben-
bürgen.
A. Die in einem einzigen Staatskörper unter
dem Namen Ungarn vereinigten Staaten sind das
eigentliche Königreich Ungarn und Jllyrien.
i. Das eigentliche Königreich Ungarn
(39882 Qu. M. mit 7,030,000 Einw.), in der engsten
Bedeutung, liegt zwischen dem Karpathischen Gebirge,
im Norden, und der Drau und Donau im Süden,
und ist das Hauptland. Es wird in Nieder - und
Ober-Ungarn, worunter man gewöhnlich den
westlichen und östlichen Theil des Landes versteht,
und jeder wieder in zwei Kreise, (dieß - und
jenseits der Donau, dieß- und jenseits
der Theiß), die Kreise aber werden wiederum in
Gesp anschaften (Comitans), zusammen45,
getheilt. l.
Preßbürg, an der Donau, und nahe an der
Oestreichischen Gränze, die Hauplstadt des Reichs, eine
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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