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Wesergebirge, der Harz, der thüringer Wald, das sächsische Erzge-
birge, das Fichtelgebirge mit dem Böhmer-Walde, das Laufitzer-
Gebirge und die schlesisch-mährischen Gebirgsketten. Diese Zone
von niedern Gebirgslandschaften ist mannigfaltig durchbrochen von
Stromthälern, deren Quellen innerhalb eben dieser Zone gelegen
sind. Es bildet diese Zone die dritte Region Deutschlands von den
burgundischen Gebieten im Westen bis zu den Bergketten an der
Grenze von Oberungarn im Osten. Sie umfaßt die Landschaften
des alten Oberlothringen im Westen des Rheins, die Gebiete der
alten Franken am Rhein und Main, den größeren Theil von dem
Gebiete der Alemannen oder das doppelte Nieder-Schwaben am
Rhein und am Neckar, die Landschaften der Hessen und Thüringer
von der Fulda und Werra bis zur Saale, einen Theil des Landes
der alten Sachsen in Wcstphalen und Engern und auf der Ostseile
das Gebiet der slavischen Tschechen in Böhmen und Mähren. Die-
ses sich durch Deutschland im Osten des Rheins hindurchziehende Ge-
birgsrevier wird im Alterthum mit dem gemeinsamen Namen des
hercynischen Waldes genannt; doch wird dieser Name von den Al-
ten in einem verschiedenen Umfange gebraucht und nicht selten auch
nur einzelnen Theilen dieses Gebirgsreviers beigelegt.
An dem äußersten Rande dieses großen Bergkranzes beginnt
das Gebiet der Niederung von Westeuropa; es umfaßt das nord-
westliche Frankreich, das nördliche Deutschland und die Ebenen von
Schlesien, Pommern und Polen, welche sich an die weiten sarma-
tischen Ebenen von Ost-Europa anschließen. Es sind mächtig aus-
gedehnte, aber im Ganzen sehr einförmige Flächen, die sich nur we-
nig über den Spiegel des Meeres erheben. Dem äußeren Abfalle
jenes umsäumenden Gebirgsreviers entquellen große Landströme, welche
die flachen Ebenen bewässern und ins Meer einmünden. Die wei-
ten Niederungen vom unteren Rhein im Westen bis zur Oder und
Weichsel im Osten bilden die vierte Region Deutschlands. Es sind
die Gebiete der Friesen und der Sachsen vom Rhein bis zur Elbe
und die der baltischen Slaven oder der Wenden von der Elbe und
Saale bis zur Oder.
In diese vier Regionen oder Terrassen, des Alpenlandes, des
Tafellandes, des Berglandes und des Flachlandes mit einer vier-
fachen Klasse von Strömen gliedert sich das mittlere West-Europa
und auch der Boden Deutschlands. Dazu kommt aber noch eine
fünfte Klasse von Strömen. Der große Halbkreis von Gebirgsland-
schaften des mittleren West-Europa wirb nämlich durch zwei große
Stromthäler durchbrochen und dadurch das ganze Gebiet in drei
Theile eingetheilt, in den westlichen, mittleren und östlichen. Diese
natürliche Scheidung geschieht durch die beiden durchbrechenden Tief-
thäler des Rheins und der Elbe. Beide unterscheiden sich von al-
len anderen nordwärts fließenden Strömen dadurch, daß sie zwei
große selbständige Stromgebiete Europa's bilden und dann, daß sie
dem innern Kranze des großen Gebirgsbaues entquellen. Der Rhein
ist von beiden offenbar der bedeutendere Strom, weil er den Alpen,
dem Kern von ganz West-Europa, entströmt und alle übrigen ge-
gen Norden vorgelagerten Naturformen durchbricht, während die
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima]]
Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Rheins Rhein Main Rhein Hessen Fulda Sachsen Deutschland Rheins Westeuropa Frankreich Deutschland Pommern Polen Ost-Europa Rhein Deutschlands Sachsen Rhein West-Europa Deutschlands West-Europa Rheins Rhein West-Europa
122
aufgebürdeten schweren Massen hinderten fortan das eigenthümliche
tönende Vibriren des Steines. Auf derselben Seite des Nilcs be-
finden sich auch die großartigen Ruinen vom Grabe des Königs
Osymandyas und die Trümmer einer Statue dieses Königs, welche
von einer Schulter bis zur andern ein und zwanzig Fuß breit ist.
Endlich ziehen sich von Medinet-Habu auf zwei Wegesstunden Länge
in der libyschen Bergkette die berühmten Felsengräber dieser Stadt
hin, wie jede ägyptische Stadt sie hatte, aber besonders weitläufig
und reich, mit großer Sorgfalt und Kunst angelegt, die Hauptstadt.
Durch Gänge sind die Grabkammern mit einander verbunden, Treppen
führen in die Tiefe, senkrechte Schachten oder Brunnen, wie man
sic nennt, unterbrechen die Gänge. Die Wände der Grabkammern
sind mit Reliefs und Frescobildern versehen, welche das ganze Leben
der Aegypter darstellen. Auf dem Boden finden sich die Ueberrcste
der Geräthe, deren sich die Verstorbenen im Leben bedienten; au-
ßerdem Schlüssel, Lampen, Büchsen, kleine Idole, Schmuck aller
Art und an den unzähligen Mumien Papyrusrollen verschiedenen In-
halts. Die merkwürdigsten dieser zahlreichen Felsengräber sind die
sogenannten Königsgräber von Theben, welche sich durch Pracht und
Größe auszeichnen und in einer schauerlichen, von kahlen Felswänden
umgebenen Oede liegen. Von Theben nördlich sind die Ruinen der
Stadt Tentyra zu erwähnen. Die südlichste Stadt von Ober-Aegypten
war Philä, auf einer gleichnamigen Insel des Niles, und in ihrer
Nähe lag Elephantine, ebenfalls auf einer Nilinsel. Nahe bei die-
sen Städten ist der sogenannte Katarrhakt des Nil. Unterhalb des
Katarrhakt lag Syene, von welcher eine dem Granit sehr ähnliche
Felsart den Namen Syenit führt. Zwar ist das ganze Nilthal mit
einer fast ununterbrochenen Kette von Städten und Denkmälern be-
deckt gewesen; doch finden sich jetzt die meisten und interessantesten
Ruinen in Ober-Aegypten. In Mittel-Aegypten sind die Pyra-
miden fast die einzigen Denkmäler der Baukunst, welche sich über
der Erde erhalten haben.
In Mittel-Aegypten erweitert sich das Nilthal allmälig;
doch beträgt die Breite bis nach Arsinoe oder dem heutigen Fayum
fast nirgends über drei Meilen. Zu der Verbreitung der Bewäs-
serung dient hier ein großer Kanal, welcher der Josephskanal
heißt und in einer Strecke von dreißig Meilen parallel mit dem
Flusse an der Westseite desselben gezogen ist. Bei Fayum geht
ein Arm des Kanals durch eine Schlucht der libyschen Kette in
eine von Bergen eingeschlossene Ebene. Der Kanal endigt in den
See Möris, ein natürliches, unter dem Könige Möris erweitertes
Wasser-Bassin, welches einst vier und zwanzig deutsche Meilen im
Umfange gehabt haben soll und in dessen Mitte sich zwei hohe Py-
ramiden erhoben. Der See regelte bei zu großem wie bei zu ge-
ringem Anschwellen des Niles die Ueberschwemmung und sicherte da-
durch die Fruchtbarkeit des Bodens in jener Ebene und in einem
Theile von Mittel-Aegypten. In der Nähe befinden sich gewaltige
Schutt- und Steinmassen, welche für Ueberrcste des Labyrinths ge-
halten werden. Es war dieses das größte Gebäude der Welt und
soll 3000 Zimmer enthalten haben. Es bildete ein Viereck, von
welchem jede Seite 650 Fuß lang gewesen sein soll. Nach einer
TM Hauptwörter (50): [T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T115: [Tempel Stadt Rom Zeit Athen Pyramide Bau Ruine Denkmal Säule], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
510
Rom.
Ii. Rom als Republik, 510 bis 30 v. Chr.
b Von der Vertreibung der Könige bis zum ersten
punischen Krieg. 510 bis 204 v. Chr.
Wir haben bereits in der vorigen Periode die allmälige Er-
weiterung des römischen Weichbildes und die zunehmende Vergrö-
ßerung Noms kurz angedeutet und wollen uns nun, ehe wir in der
Erzählung fortfahren, die Stadt Nom etwas genauer betrachten.
Ziemlich in der Mitte der Westküste von Italien, im N., O. u. S.
von den westlichen Zweigen der Apenninen eingeschlossen, dehnt sich die
wellenförmige Ebene aus, welche ehemals den Namen Latium führte.
Im N.w. grenzte Latium an Etrurien, im S.o. an Kampanien.
Indem ein Zweig der Apenninen über Praeneste (Palestrina) bis zum
Albanersee in die Ebene Latiums hereinlritt, wird diese in zwei un-
gleiche, verschiedenen.flußgebieten angehörende Hälften getheilt. Die
südöstliche, kleinere Hälfte, von Alba bis Terracina, enthält die pon-
tinischen Sümpfe; die nordwestliche gehört zum Gebiete der Tiber
und wurde im engeren Sinne Latium genannt. Die Tiber trennte
durch die ganze Länge ihres nach Süden gerichteten Laufes das west-
liche Etrurien von den Gebieten der Umbrer, Sabiner und Latiner.
Nachdem die Tiber den von Tibur (Tivoli) herab und südlich vom
heiligen Berge fließenden Anio (Teverone) aufgenommen hat, macht
sie, den Collis hortulorum links lassend, eine Biegung nach Westen
zu. Hier liegen ihr zur Rechten, also nördlich, der Monte Mario
(elivus Cinnae) und der Mous Vaticanus, durch den Campus Va-
ticauus von ihr getrennt. Von dem vaticanischen Felde aus erstreckt
sich als ein langer Bergrücken auf dem rechten Tiber-Ufer von Nor-
den nach Süden der Mous Janiculus und weist die Tiber wieder
gegen S. und S.o. Während sie sich von diesem Hügel mehr und
mehr entfernt, so daß sich hier der Campus transtiberinus ausbrei-
ten kann, rückt sie mit ihrem linken Ufer, wo bisher das breiteste
Feld (das nachherige Marsfeld, gegenwärtig die Hauptmasse des heu-
tigen Rom enthaltend) sich ausgedehnt hatte, den weltberühmten
sieben Hügeln nahe. Um die Krümmung, welche sie hier beschreibt,
indem sie durch eben diese Hügel aus der südöstlichen Richtung wie-
der in eine südwestliche überzugehen genöthigt wird, liegen zunächst
in einem Halbkreise von Norden nach Süden drei von allen Seiten
freistehende Hügel, der kapitolinische, unter allen sieben Hügeln an
Umfang der geringste, der etwas umfangreichere Palatinus und der
noch größere Aventinus. Nordöstlich von diesen liegen die vier
übrigen, größeren Hügel, der Quiriualis, Viminalis, Esquilinus und
Caelius, welche nur nach der Tiber und den drei erstgenannten
Hügeln zu durch Längeneinschnitte von einander getrennt sind, auf
der östlichen Rückseite aber zusammenhängen und eine einzige breite
Fläche bilden.
Auf dem Palatinus gründet Romulus die nach ihm benannte
Stadt; sie wird nach ihrer viereckigen Gestalt Koma quadrata ge-
nannt. In welcher Ordnung nun und unter welchen Königen die
übrigen Hügel mit der palatinischen Stadt verbunden worden sind,
darüber enthalten die alten Schriftsteller widersprechende Nachrichten.
TM Hauptwörter (50): [T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T53: [Rom Stadt König Romulus Tempel Römer Sohn Forum Zeit Alba], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T149: [Stadt Rom Meer Tiber Italien Land Ort Arno Fluß See], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T181: [Rom Kaiser Sohn Stadt König Nero Romulus Jahr Tarquinius Tod], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
Extrahierte Personennamen: Mario Mous_Vaticanus Janiculus
37
flächen mittlerer Höhe und flache heiße Küstensäume, Hindostán hin-
gegen große niedrige Ebenen.
Die Menge und die Vertheilung der Gewässer, die Verschie-
denheiten in der Natur des Bodens begründen weitere Unterschiede.
So wird Indien zu einem in seinem Innern mannigfaltig gestal-
teten Lande im Gegensatze zu den gleichförmigen Knlturgebieten des
Nilthals und des untern Euphrat.
Indien erscheint in Beziehung auf Fruchtbarkeit als ein aus-
gezeichnet begünstigtes Land. Nur die Indus-Wüste ist ein eigent-
lich unfruchtbares Gebiet; das östliche Plateau des Deckhan, ein
Theil der Koromandel-Küste, einzelne Striche des Nord-Vindhja-
Landes sind im Allgemeinen weniger fruchtbar, als die übrigen
Theile; des ganz unfruchtbaren Landes ist nur sehr wenig; große
Gebiete sind noch nie der Cultur gewonnen worben, würden aber
sehr fruchtbar sein. Das Delta des Indus, obwohl ein angeschwemm-
tes und reich bewässertes Land, ist viel weniger von der Natur be-
günstigt als das des Ganges. Das Pengab, das Fünfstromland,
tritt in der Geschichte viel bedeutender hervor, als die Gebiete am
untern Flusse. Seine fünf Flusse sind wie der Indus schiffbar und
bieten große Erleichterungen des innern Verkehrs dar, so wie sie
ebenso viele Hauptpunkte der Landesvertheidigung bilden. Dieses
Land mit seinen fruchtbaren Thälern ist zum Ackerbau sehr geeignet
und günstig gelegen für den Handel zwischen Indien und dem We-
sten, nur war es bei Angriffen auf Indien vom Westen her diesen
zuerst ausgesetzt. Ein Strich unfruchtbaren Bodens durchzieht den
Südosttheil des Laubes, und ist der Sitz schwer zu bändigender
Wanderstamme. Diese Hirtenstämme so wie die Bewohner der im
Nordgebirge bestehenden kleinen Fürstenthümer bedrohen die Ruhe
des Pengab. Alexander fand in der nordwestlichen Hälfte des Pen-
gab kleinere Staaten unter Königen, in der südöstlichen freie Völ-
ker mit beinahe republikanischer Verfassung. Den Gangesanwohnern
gelten die Pengabvölker als halbunreine Geschlechter. Das weite
Tiefland des mittleren Indiens, das Flußgebiet der Iamuna und
Ganga, ist ein großer Fruchtbodcn, von vielen Flüssen durchströmt
und fruchtbar gemacht. Da ist das Mittelland (Madhjade^a), die
reichste Vorrathskammer unter den Einflüssen des indischen, subtro-
pischen Klima's, ein Land geringen Wechsels und geringer Uebcr-
gänge, wo jeder Theil eng mit dem Ganzen zusammenhängt. Das
verknüpfende Band, gleichsam die Lebensader dieser Gesammtwir-
kung ist die Ganga, , auf weiter Strecke schiffbar, alle andern Ströme
vom Süden und Norden in sich vereinigend. Die großen Ebenen
dieses Stromgebietes sind die unerschöpflichen Gruben des Reich-
thums indischer Erzeugnisse. Der Boden bringt jährlich doppelte
Ernten hervor. In diesem Tieflande ist die indische Cultur ganz
eigentlich zu Hause, hier hatte sie sich am frühesten und vollstän-
digsten entwickelt, ein alter Hanptsitz der Herrschaft, des Unterrichts
und der religiösen Verehrung, des gesetzlichen und verfeinerten Le-
bens, der Kunst, des Gewerbfleißes und des Handels drängte den
andern^ Hier lagen im Alterthume an der Iamuna die Haupt-
städte Jndraprastha und Mathura, an der Ganga Hastinapura und
Kanjakubga und am Zusammenflüsse beider Pratishthana.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan]]
TM Hauptwörter (200): [T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge]]
54
auf welche die richtige Verrichtung der Opfer gegründet war, scheint
sich die Absonderung der Brahmaneu als eine besondere Kaste am
einfachsten erklären zu lassen. Es mußte ihr Interesse sein, die an-
deren Stande von diesem Besitze auszuschließen, und sie benutzten
zu diesem Zwecke das hohe Ansehen und den großen Einfluß, den
sie sich erworben hatten. Sie wurden von den Königen reichlich
für ihre Leistungen belohnt und gewannen dadurch eine äußere Un-
abhängigkeit. Das Eigenthum der Brahmanen war geheiligt. Die
Brahmanen haben nicht ohne Kämpfe ihren Vorrang errungen und
erst allmälig hat sich die vollständige Absonderung des Priesterstan-
des von dem des Königs und des Kriegers vollzogen. Das Gesetz-
buch stellt die vollendete Unterwürfigkeit der Könige unter die Macht
der Brahmanen dar. Wenn in der ältesten Zeit die Könige aus
freiem Willen die Priester für die Verrichtung der Opfer beschenk-
ten, so war es in dem geordneten indischen Staate ihre Pflicht ge-
worden, dieses zu thun. Die Gaben bestanden vorzugsweise in
Kühen, jedoch auch in Schätzen. Die Brahmanen, auf solche Weise
von den Königen geehrt, belohnt und beschützt, konnten sich in un-
gestörter Ruhe ihren Beschäftigungen und Neigungen hingeben. Da
sie an den Kämpfen keinen Antheil nahmen, vermehrten sich ihre
Geschlechter sehr, und auch dadurch wurde ihre Macht und ihr Ein-
fluß vergrößert. Der Beruf der Brahmanen ist das Lesen und Er-
klären der heiligen Schriften und die gottesdienstlichen Verrichtungen.
Sie sind nicht allein Priester, sondern auch Lehrer, Aerzte, Gesetz-
kundige und Räthe des Königs. Ihr ganzes tägliches Leben ist an
ein strenges und zeitraubendes Ritual gebunden, und sic müssen
jede Vernachlässigung durch harte Büßungen wieder gut machen.
Ihr Wandel soll tadellos sein, sie müssen fasten, beten und sich
häufig waschen; dürfen, außer zu einem Opfer, kein Geschöpf töden,
nichts vom Thiere Kommendes, höchstens geweihtes Opferfleisch, ge-
nießen und mit niemandem ans einer andern Kaste essen. Ihre
Ländereien waren, so lange Indien unabhängig war, von Abgaben
frei, die Brahmanen haben das Recht Almosen anzunehmen, wäh-
rend die andern Kasten nur Almosen geben dürfen. Alle anderen
Kasten müssen den Brahmanen die höchste Ehrerbietung, ja Unter-
würfigkeit beweisen; deren Personen werden als heilig und unverletz-
lich betrachtet. Einen Brahmanen darf der König nicht hinrichten
lassen, sondern kann ihn nur aus seinem Reiche verbannen, aber
mit Sicherung von dessen Eigenthum. Die Brahmanen zerfallen
nach ihrer Abkunft in verschiedene Klassen, und die größte Ehrer-
bietung wird denjenigen erwiesen, welche sich die Erklärung der
Veda's zu ihrem Hauptberufe erwählt haben. Nach dem Gesetzbuche
des Manu soll der Brahmane, wenn er Runzeln, graue Haare
und Nachkommenschaft seiner Nachkommenschaft erblickt, aus dem
Dorfe in den Wald ziehen. Er tritt dann in das dritte der vier
Stadien des Lebens und wird Waldbewohner. Er nimmt das hei-
lige Feuer mit und lebt von Früchten, Wurzeln und Wasser, ge-
kleidet in ein Kleid von Rinde oder dem Felle einer schwarzen Ga-
zelle, die fünf täglichen Opfer verrichtend, mit dem Lesen des Veda
beschäftigt und der Betrachtung hingegeben zur Reinigung seines
Leibes, zur Vermehrung seiner Wissenschaft und Frömmigkeit, zur
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung]]
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119
jede Mauer und sogar die verschiedenen Räume des Tempels muß.
ten einzeln erobert werden. Erst im September des Jahres 70
war die Eroberung vollendet. Die Stadt und die Reste des Tem-
pels wurden dem Erdboden gleich gemacht und 97,000 Juden in
die Sklaverei geführt. In dem fünfjährigen Kriege sollen elfmal-
hunderttausend Juden das Leben verloren haben. So wurde der
jüdische Staat durch die Zerstörung von Jerusalem auf immer
aufgelöst.
Aegypten.
Schon in den frühsten Zeiten hatte sich in Aegypten, dessen Dav
Bevölkerung jetzt gering und arm ist, eine eigenthümliche bedeu-
tende Bildung entwickelt, und schon zu Abrahams Zeit war Aegyp-
ten ein civilisirter Staat. Die Ueberreste altägyptischer Bauwerke,
vielleicht die ältesten Denkmale der Menschheit, setzen uns durch
ihr hohes Alterthum, ihre Größe und Menge in Erstaunen.
Das eigenthümliche Wesen der alten Aegyptcr war durch die
Natur ihres Landes bedingt. Es gab kein Volk der alten Welt des-
sen ganze Bildung durch so viele Fäden mit der Natur des Landes
zusammenhing, als die Aegypter. Aegypten ist ein langer, im Nor-
den sich weiter ausbreitender Streifen fruchtbaren Landes, welcher
von Wüsten umgeben ist. Beinahe an der heißen Zone beginnend
erstreckt sich Aegypten in einer Ausdehnung, welche der Entfernung
der Nordsee von dem adriatischen Meere fast gleichkömmt, bis zu
dem mittelländischen Meere. Der nördlichste Theil oder Unter-Aegyp-
ten ist eine im Osten an die arabische, im Westen an die libysche
Wüste grenzende dreieckige Ebene, welche von dem dort in mehrere
Arme getheilten Nil durchströmt wird. Ober- und Mittel-Aegyp-
ten, der viel größere Theil des Landes ist ein durch zwei nicht sehr-
hohe, fast keine Vegetation zeigende Gebirgszüge gebildetes Thal,
welches der Nil durchströmt. Die äußere Seite der beiden Gebirge,
von denen das westliche die libysche, das östliche die arabische Kette
heißt, sind von Wüsten begrenzt. Diese beiden Ketten bestehen im
Süden aus Granit, weiter nach Norden aus Sandstein und von
der Gegend des alten Theben an aus Kreide und Kalkstein; sie sind
bald mehr bald weniger von einander entfernt; nach Norden nimmt
die Breite des Thales immer mehr zu. Die westliche Bergkette ist
ein großentheils mit Sand bedecktes Felsengebirge und dient dem
Nilthale zur Schutzwehr gegen den von den Winden aufgewirbelten
Sand der Wüste. Das östliche Gebirge, sowie das daranstoßeude
Gebirgsland bis an den arabischen Meerbusen ist zwar nicht zum
Ackerbau, aber in manchen Gegenden zur Viehzucht tauglich, und
nomadische Stämme ziehen darin umher. Mehrere Thäler, die sich
bald zu Ebenen erweitern, bald bis zu Schluchten verengen, erstrecken
sich quer durch diese Bergkette nach dem arabischen Meerbusen. Auch
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
159
Bedürfnisse, Launen und Gelüste. Darms legte jeder Provinz die
Zahlung einer bestimmten Summe auf, und Herodot berechnet den
Betrag der Steuern in baarem Gelde auf 14,560 euböische Talente,
gegen 16 Millionen Thaler unseres Geldes. Die Summe erscheint
aber viel bedeutender, wenn man den damaligen hohen Geldwerth
in Anschlag bringt. Noch beträchtlicher aber als die Geldabgaben
waren die Naturallieferungen. Jede Provinz mußte das Beste, was
sie erzeugte, an den Hof des Königs liefern, wo der dadurch her-
beigeführte Ueberfluß Schwelgerei und Ueppigkeit hervorrief. Ferner
mußte jede Provinz den Hof und das zahlreiche Gefolge des Sa-
trapen und die in der Provinz stehenden königlichen Truppen er-
halten und war den beständigen Erpressungen der Satrapen ausge-
setzt. Endlich gab es auch noch mancherlei andere Abgaben, so
z. B. in der Provinz Persis von den königlichen Schleusenwerken,
welche man für die Bewässerung nicht entbehren konnte, oder in
Aegypten von der Fischerei in dem Kanal, welcher von dem Nil in
den See Möris führte. Eine andere Quelle der Einnahmen waren
ferner die eingezogenen Güter, da mit der Lebensstrafe stets der
Verlust des Vermögens verbunden war; endlich die freiwilligen Ge-
schenke, welche dem Könige an seinem Geburtstage von allen Pro-
vinzen des Reiches gemacht wurden. Nur die Provinz Persis als
das Vaterland des herrschenden Stammes zahlte keine jährliche
Summe als Abgabe.
Die Leibwächter und niederen Hofbedienten empfingen ihren
Unterhalt nicht in Geld, sondern in Naturalien; die sogenannten
Freunde und Verwandten des Königs erhielten als Gnadenbezeigun-
gen Anweisungen auf Städte und Landschaften.
Um die eroberten Länder in Abhängigkeit zu erhalten, waren
sie fortwährend mit großen Heerhaufen besetzt. Die Soldaten lagen
theils in Städten, theils auf dem flachen Lande. In Beziehung
auf die letzteren war für jede Provinz nicht nur die Zahl überhaupt
bestimmt, sondern auch wie viele von jeder Gattung vorhanden sein
mußten. Die Hauptstärke bestand in Reiterei; doch gab es auch
Bogenschützen, Schleuderer und schwerbewaffnetes Fußvolk. Die Be-
fehlshaber dieser Truppen standen in der Regel in früherer Zeit
nicht unter den Satrapen. Auch wurden die jährlichen Musterun-
gen in der Nähe der Hauptstädte von dem Könige selbst, in den
entlegenen Ländern von eigens dazu abgeschickten Feldherrn gehalten.
Verschieden von diesen königlichen Truppen waren die Haustruppen
der Satrapen, welche sich oft auf mehrere Tausende beliefen.
Ursprünglich waren vielleicht diese sämmtlichen Truppen Per-
ser gewesen; denn alle Perser, welche Grundeigenthum besaßen,
waren zum Kriegsdienst zu Pferde verpflichtet. Das ganze Volk
war zu diesem Zweck in Abtheilungen von 10, 100, 1000 und
10,000 Mann eingetheilt. In späterer Zeit entzogen sich die Per-
ser mehr und mehr dem Kriegsdienste und es wurden Söldner ge-
wöhnlich, theils Asiaten, theils Griechen.
Bei großen Nationalunternehmungen, welche zu der Vergröße-
rung des Reiches in entfernte Länder angestellt wurden, oder auch
bei mächtigen Angriffen von außen erfolgte ein allgemeines Aufge-
Die Kriegs-
macht,
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe], T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T85: [König Alexander Reich Sohn Perser Tod Syrien Darius Cyrus Provinz], T60: [Mann Heer Jahr Offizier Soldat Landwehr Truppe Krieg Armee Regiment], T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
381
den König Philipp wurde der Umfang des Landes bedeutend erwei-
tert. Macedonien bildet eine große, auf drei Seiten von hohen
Gebirgen amphitheatralisch umschlossene, aber auch von mehreren
niedrigern Bergreihen durchzogene Ebene, von der Küste her er-
strecken sich weite Thäler bis tief ins Innere. Alle diese Thäler
wetteifern an Fruchtbarkeit mit den gesegnetsten Gegenden Griechen-
lands, mit welchem Macedonien auch fast alle Produkte gemein hat.
Die glückliche Bildung Griechenlands finden wir in Macedonien
nicht; während dort die einzelnen Flußgebiete und Gebirge ein Gan-
zes für sich bilden und nur wenig zusammenhängen, tritt uns in
Macedonien ein System von Flüssen und Gebirgsketten^ entgegen.
Der Charakter des hellenischen Bodens hört schon in Thessalien auf,
wo das ganze Land im Gegensatz zu Griechenland eine von einem
Gebirgsring umgürtete und von einem Flußsystem bewässerte Kes-
selebene bildet. Die See, welche mit ihren zahllosen Buchten so
wichtig ist für das eigentliche Griechenland, ist in Thessalien fast
ohne alle Bedeutung; die Vortheile der bedeutenden Küstenausdeh-
nung gehen für das innere Land verloren durch die hohen Gebirge,
die sich der ganzen Küste entlang ziehen. Die Beschaffenheit von
Macedonien hält gleichsam die Mitte zwischen der von Thessalien
und Griechenland; es hat die griechische Mannigfaltigkeit in einem
gröberen Maßstabe und wie Thessalien die Ringbeckengestaltung.
Macedonien hat, wenn wir Chalcidice ausnehmen, nicht eine solche
Menge Buchten wie Griechenland, aber das Land ist auch nicht wie
in Thessalien ganz von der See abgeschlossen; vielmehr liegt vom
Peneios an eine weite Ebene dem Meere geöffnet da. Diese Ebene
ist die Wiege, wenn nicht des Volkes, so doch des Staates der
Macedonier. Außer dem Grenzstrom Strymon münden alle Ge-
wässer des Landes, wie die Radien eines Halbkreises, in dem schma-
len Küstensaum von wenigen Meilen. Während die übrigen Land-
schaften in ihren Gebirgsthälern ein zwar beschränktes, aber ge-
schütztes Ganzes ausmachten, hatte diese Küstenebene für sich allein
etwas Haltloses. Hingegen als Theil eines größeren, jene Binnen-
länder umfassenden Reichs konnte sie aus der Benutzung ihrer na-
türlichen Lage die bedeutendsten Vortheile ziehen. Eine großenteils
fruchtbare Ebene sicherte den Bewohnern ihre Bedürfnisse; ihnen
stand zugleich der Seehandel offen, der um so gewinnreicher sein
mußte, als das Land die Mündungen der zum Theil schiffbaren
Flüsse inne hatte und für eine unverhältnißmäßig große Ausdehnung
der Stapelort aller ein- und ausgeführten Erzeugnisse war. In
der älteren Zeit wurden diese Vortheile nicht benutzt, später legten
die Hellenen hier Handelskolonien an und besonders verhinderte die
Uebermacht der Athener bis ins vierte Jahrhundert jede selbständige
Entwicklung des makedonischen Handels.
In den einsamen Gebirgsthälern Makedoniens hielten sich bis
in ziemlich späte Zeit Reste aller Völker, welche von Osten oder
Norden nach Griechenland gezogen waren. Die ursprüngliche Be-
völkerung Makedoniens bildete der große pelasgische Völkerstamm,
dessen Hauptsitz Griechenland war, und Thracier, welche besonders
in Pierien und am Helikon wohnten, aber auch die ganze Küste
Die älteste
Bevölkerung
des Landes
und die Wan-
derung der
Macedonier.
TM Hauptwörter (50): [T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T2: [Athen Stadt Sparta Griechenland Insel Krieg Korinth Peloponnes Theben Staat], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T15: [Athen Theben Sparta Griechenland Krieg Philipp Stadt Spartaner Athener König], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T138: [Meer Insel Stadt Küste Halbinsel Kleinasien Griechenland Name Bosporus Land]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Thüringen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 8 —
Pflanzenreich: Nadel- und Laubwälder, Obstbäume, Arzenei-
pflanzen, Gemüfe, Beeren, Getreide, Kartoffeln, Futterpflanzen, Flachs,
Blumen, Tabak, Wein;
Tierreich: allerlei Schlacht- und Nutzvieh, Wildbret (Hirsche,
Rehe, Hasen, Kaninchen, gehegt auch Wildschweine), Füchse, Dachse, Hamster,
Eichhörnchen, Fischottern, Wildkatzen; Gänse, Enten, Tauben, allerlei Sing-
vögel, Wachteln, Rebhühner, Birk- und Auerhühner, Trappen; Schlangen
(die giftige Kreuzotter); Fische (Karpfen, Forellen); Bienen.
§ 12.
Thüringens Bewohner.
Die ältesten Bewohner Thüringens sollen die Hermunduren ge-
wesen sein, die als Vorläufer der Thüringer angesehen werden. In
Nordthüringen ließen sich Sachsen, in Südthüringen Franken nieder. Im
Osten drangen bis Zur Saale die Sorben und Wenden vor, an die noch
heute Namen von Orten mit den Endungen itz, itzjch, igk u. s. w. erinnern.
Die heutigen Bewohner Thüringens sind ein gesunder, kräftiger Menschen-
schlag, im allgemeinen fleißig, genügsam und fröhlich. Sie lieben Musik,
Festlichkeiten, Blumen und Singvögel und sind Freunde besonderer Speisen.
Fast in jedem Thale findet man eine besondere Mundart. Leider ver-
schwinden immermehr die eigentümlichen Trachten auf dem Lande. Die
meisten Bewohner Thürinaens sind protestantisch, viel weniger katholisch.
Während der Kriege, besonders in dem deutsch-französifchen, haben sich
auch die Thüringer Regimenter ausgezeichnet-
§ 12.
Thürinflrns Gewerbe.
Thüringens Bewohner beschäftigen sich außer mit Ackerbau und
Viehzucht mit Verarbeitung des Holzes, mir Bergbau (Gewinnung des
Eisens, des Braunsteines, der Braunkohle, der verschiedenen Thonarten),
mit Salzgewinnung (Steinsalz in Ilversgehofen bei Erfurt, Solquellen
in Frankenhaufen, Salzungen, Sulza, Kosen u. s w.), mit Verfertigung
von Porzellan und Glas (in Ilmenau und vielen Waldorten). Außerdem
besitzt Thüringen bedeutende Wollen-- und Baumwollenindustrie (Apolda,
Gera, Greiz). Ausgedehnt ist die Fabrikation von Spielwaaren (Sonne-
berg), Tabakpfeifen und Cigarrenfpitzen (Ruhla). Gewehre liefert Suhl.
Thüringens Wurst wird weit versendet. Zahlreiche Brauereien liesern
gutes Bier. Die Gewässer, unter denen sich kein größerer schiffbarer Fluß
befindet, treiben die verschiedenartigen Mühlen. Die Bienenzucht wird
eifrig betrieben. Eine Menge guter Straßen und viele Eisenbahnen
fördern den Verkehr
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T42: [Vogel Nest Junge Eier Schnabel Storch Taube Flügel Fuchs Frosch], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Thüringen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 6 —
§ 7.
Die Eaale.
1. Die Saale kommt vom quellenreichen Fichtelgebirge, besitzt im
allgemeinen einen nödlichen, 62 Vi eilen langen Lauf und mündet in die
Elbe. („Bei Zell ist der Saale Quell").
2. Sie fließt zwischen den Bergen des Fichtelgebirges, dann Zwischen
dem Fraukenwalde und dem Elstergebirqe, zwischen der Ilm- und Saal-
platte und dann in die Tiefebene. Ihr Oberlauf reicht von der Quelle
bis Saalfeld, ihr Mittellauf von Saalfeld bis Naumburg, ihr Unterlauf
von Naumburg bis zur Mündung.
3. Nebenflüfse der Saale sind:
rechts: Wiesenthal, Orla, Roda, weiße Elster (mit Pleiße und
Weida);
links: Schwarza, Ilm (14 Meilen lang), Unstrut.
4. Die Unstrut, der 23 Meileu lange Hauptfluß des innern Thü-
ringens, nimmt ausb-
recht s: die Gera (mit Apfelstedt und Gramme), die Lofsa (mit
Scherkonde);
links: Helbe, große Wipper, kleine Wipper, Helme (mit Nohne).
5. Merke und bestimme die Laqe solgender Orte von deinem Wohn-
orte aus, und gieb an, an welchem Flusse sie liegen:
Hof, Rudolstadt, Jena, Naumburg, Merseburg, Halle; — Schleiz,
Greiz, Gera, Altenburg; Weimar, Erfurt, Mühlhausen, Sonders-
Hausen, Allstedt.
An der Saale Hellem Strande
Stehen Burgen stolz und kühn;
Ihre Dächer sind zerfallen,
Und der Wind streicht durch die^Hallen;
Wolken ziehen drüber hin.
§ 8.
Die Werra.
1. Die Werra entspringt auf dem Thüringerwalde und vereinigt
sich nach einem Laufe von 36 Meilen mit der vom Rhöngebirge kommenden
Fulda. Aus Werra und Fulda entsteht die in die Nordsee fließende
Weser.
2. Die Werra fließt zwischen dem Thüringerivalde und dem Eichs-
felde auf der einen und den Hennebergischen Höhen und dem Rhöngebirge
auf der andern Seite in die preußische Provinz Hesseu.
3. Nebenflüsse der Werra sind:
rechts: Schleuse, Hasel, Schmalkalde, Truse, Hörsel (mit Nesse);
links: Felda und Ulster.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]