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1. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 85

1906 - München : Oldenbourg
19. Der Regensburger Dom. 85 und Reichtum der Ausführung steht der Regensburger Bau freilich weit hinter feinem Vorbild zurück. Bei keinem anderen Stile sind die Schmuckformen fo eng mit der Konstruktion verbunden wie bei der Gotik: sie haben vielfach eine ganz Westansicht des Regensburger Domes. besondere Bedeutung bei der Ausgestaltung des Baues. Die Fialen sind oben schon erwähnt; sie haben die Gestalt kleiner massiger Türme. Über der Außenseite der Fenster sitzen Giebel, die den Spitzbogen überdachen, die Wimperge. Um das Dach läuft ein reichgegliedertes Gesimse, das Kranz-gestms. Unter dem Kranzgesims ragen Fratzen in Menschen- oder Tierform mit geöffnetem Maule vor, bestimmt das Regenwaffer weit hinaus ablaufen

2. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 567

1906 - München : Oldenbourg
118. Die Schlacht bei Sedan. 567 Mezieres deutete. Zogen die bei Ba- zeilles lagernden .i ä Truppen lautlos um Mitternacht ab, so konnten sie bis Tagesanbruch für die Maasarmee ' und unser Korps unerreichbar geworden sein. Deshalb entschloß sich Ge- -Ya neral Frhr. von der Tann dazu An den Ufern der Maas vor Bazeilles. noch vor Tagesanbruch Bazeilles anzugreifen, den Feind dort in einen Kampf zu verwickelu und ihn gleichsam festzubinden; durch die Wegnahme des Ortes wurde ferner die Möglichkeit gewonnen über die Maas zu debouchiereu und später mit der vorrückenden Armee des Kronprinzen von Sachsen zu kooperieren. Das Festhalten des Feindes war aber nur möglich, wenn man ihm direkt aus den Leib ging; er mußte überfallen werden. Nach Mitternacht war mit dem Einfall des Nebels drüben bei den Franzosen Ruhe eingetreten, bloß dumpfe Töne drangen polternd herüber. Es mochte 31/2 Uhr geworden sein, da krähte im Orte Pont Mangy ein unvorsichtiger Hahn — und wir hörten ein leises Rascheln, wie wenn der Weidmann durch das Gebüsch pirscht, dazu das Klappern und Klirren von Waffen, ein Kollern und Poltern ferne zu unserer Rechten. Das war das 2. Regiment, welches die Eiseubahubrücke überschritt, während die 1. Brigade über die Pontonbrücke zum Angriff auf Bazeilles vorrückte. Gleich darauf wurde mir der Befehl meine Posten einzuziehen und zum Regiment an die Eisenbahnbrücke zu marschieren. Unser Oberst hatte den Auftrag erhalten mit der ihm unterstellten Halbbrigade die Brücke und den Bahndamm zu besetzen und dort weitere Verfügungen abzuwarten. Wir nahmen nun diesseits der Brücke Aufstellung und harrten lange Stunden. Sehen konnten wir im Nebel absolut nichts, einzelne verlorene Kugeln zischten über uns weg. Dafür hörten wir um so mehr, wiewohl wir glaubten, der dicke Nebel müßte den Schall dämpfen. Die Besatzung von Bazeilles, die Marine-Jnsanteriebrigade Martin des Pallieres, hatte die Ortschaft zu hartnäckigster Verteidigung eingerichtet,

3. Abbildungen zur Alten Geschichte - S. 31

1898 - München : Oldenbourg
Schlange der Athena Alkyoneus Athena Erdgtt.n mit Fllhorn Nike Fig. 64. Athenagruppe. Athena reifst den geflgelten Alkyoneus an den Haaren fort; ihre heilige Schlange hat ihn umwunden und versetzt ihm eben den tdlichen Bifs in die rechte Brust. Vergebens fleht fr ihn seine Mutter, die fruchtspendende Erdgttin (Tri) aus dem Boden emporsteigend. Die jugendlich zarte Nike schwebt heran, um die siegreiche Athena zu bekrnzen. Vgl. die Ergnzung b auf Seite 30. ^

4. Die außereuropäischen Erdteile, Die Ozeane und ihre Bedeutung im Völkerleben - S. 43

1912 - München : Oldenbourg
Nordafrika. 43 In staatlicher Hinsicht umfaßt das Nilgebiet außer Abessinien und dem Ost-sudan noch folgende Teile: 1. Nubien, unter ägyptischer Herrschaft. 2. Ägypten. Im Kulturlande des Niltals und des Nildeltas leben 11 Mill. Einw.; die Bevölkerung wohnt hier dichter als in Sachsen und Belgien. Das Haupterzeugnis des Landes ist Baumwolle, dann Getreide, Zuckerrohr, Zwiebeln und Bohnen. Das Land wird von einem Khedive oder Vizekönig regiert, der die Oberhoheit des türkischen Sultans anerkennt, aber ganz unter englischem Einfluß steht. Diesem dankt Ägypten seinen wirtschaftlichen Aufschwung. Am Beginn des Deltas liegt Kairo (keiro), 660 000 Einw., die größte Stadt Afrikas, zugleich Haupt- und Residenzstadt. Unweit Kairo das Dorf Gizeh mit den Pyramiden. An der N.-Küste Alexandria (alexandria), der wichtigste Handelshafen Ägyptens (330 000 Einw.). — £>. vom Nildelta zieht der Suezkanal (snes) yin. Er erstreckt sich von Port Said am Mittelmeer bissuez am Eingang in das Rote Meer (160 km, Kaiser Wilhelm - Kanal 96 km). Seine Bedeutung besteht vornehmlich darin, daß er den Weg von Europa nach S.- und O.-Asien und Australien im Vergleich zu der früheren Fahrt um das Kapland bedeutend verkürzt. Infolgedessen ist er eine Weltverkehrsstraße ersten Ranges. Zugleich macht er Ägypten zum wichtigsten Durchgangsland vom Mittelmeer zum Indischen Ozean. — Vergl. Ägypten und Mesopotamien ! Nilfahrt von Kairo bis zu den Katarakten (s. Abb. S. 42). Ein höchst einförmiger Anschwemmungsstrand, der völlig flache Boden des Nildeltas, überrascht den Reisenden, der bei Alexandrien ans Ufer steigt um das alte „Wunderland der Pyramiden" zu besuchen. Doch mit jedem Schritte vorwärts in das Innere wächst wie bei einem spannenden Drama das Interesse des Beschauers. Zur rechten Seite des Schienenweges wogt das bracfische1) Wasser des alten mareotischensees, Segelschiffe, die die Nilarme befahren, gleiten vorüber, Dörfer, von Palmen umschattet und von wohl-bestellten Fluren umgeben, tauchen in der Fläche auf und auf den hohen Nildämmen ziehen Kamele mit ihren Treibern oder Fuhrwerke mit Büffeln hin, während Männer und Frauen, fellachifche Urbewohner des Landes, in Baumwollenfeldern arbeiten. Befiederte Wintergäste aus dem Norden schwirren an den Flußufern hin, daneben Schwärme von Silberreihern mit ihrem glänzenden Gefieder. Doch was hebt sich dort, vom blauen Duft umflossen, aus der glatten Ebene, immer höher, immer riesiger in eigenartigen regelmäßigen Formen? Es sind die ägyptischen Pyramiden, die sich, wie Bergspitzen von Menschenhand geformt, immer klarer vom blauen Himmel abheben. Dann taucht auf hochragendem Plateau die beherrschende Zitadelle auf mit der von goldenen Kuppeln gekrönten und von himmelhohen Minaretten überragten „A l a b a st e r - M o s ch e e" M o -hammed Alis und ihr zu Füßen dehnt sich ein unabsehbares Häusermeer mit Moscheen, Minaretten, Säulen, Bazaren und Palmengärten hin: Kairo, die Siegreiche, von der der Dichter sagt: „Wer Kairo nicht gesehen, hat die Welt nicht gesehen. Ihre Erde ist Gold, ihre Frauen sind ein Zauber und der Nil ist ein Wunder." Der ganze Zauber, mit dem der ehrwürdigste Strom der Welt den denkenden Menschen umstrickt, erschließt sich aber erst dem, der sich von der ungeteilten Flut weiter nach dem Süden tragen läßt. Rasch verengt sich das Tal aus wenige Kilometer Breite und die steilen, nackten Userhänge trennen nun mit Messerschärse Wüste und Fruchtland. Längs dem Strome ziehen grüne Felder hin, die von armen Fellachenbauern gepslügt werden, vom Winde bewegte Palmenhaine erscheinen, Scharen von Pelikanen, Reihern und Flamingos beleben das Gestade, Schöps-räder heben das Nilwasser empor, um es weiter in das regenarme Land zu leiten, eine Jahrtausende alte Einrichtung, und daneben ragen graue Schornsteine moderner Zuckerfabriken auf. Elende Fellachendörfer wechseln mit belebten Städten, dazwischen liegen *) Mit Salzwasser gemischt. M. u. A. Geistbeck, Erdkunde d. f. höh. Mädchenschulen in Bayern. Iv. T. 4

5. Geschichte des Alterthums - S. 54

1852 - Weimar : Albrecht
54 auf welche die richtige Verrichtung der Opfer gegründet war, scheint sich die Absonderung der Brahmaneu als eine besondere Kaste am einfachsten erklären zu lassen. Es mußte ihr Interesse sein, die an- deren Stande von diesem Besitze auszuschließen, und sie benutzten zu diesem Zwecke das hohe Ansehen und den großen Einfluß, den sie sich erworben hatten. Sie wurden von den Königen reichlich für ihre Leistungen belohnt und gewannen dadurch eine äußere Un- abhängigkeit. Das Eigenthum der Brahmanen war geheiligt. Die Brahmanen haben nicht ohne Kämpfe ihren Vorrang errungen und erst allmälig hat sich die vollständige Absonderung des Priesterstan- des von dem des Königs und des Kriegers vollzogen. Das Gesetz- buch stellt die vollendete Unterwürfigkeit der Könige unter die Macht der Brahmanen dar. Wenn in der ältesten Zeit die Könige aus freiem Willen die Priester für die Verrichtung der Opfer beschenk- ten, so war es in dem geordneten indischen Staate ihre Pflicht ge- worden, dieses zu thun. Die Gaben bestanden vorzugsweise in Kühen, jedoch auch in Schätzen. Die Brahmanen, auf solche Weise von den Königen geehrt, belohnt und beschützt, konnten sich in un- gestörter Ruhe ihren Beschäftigungen und Neigungen hingeben. Da sie an den Kämpfen keinen Antheil nahmen, vermehrten sich ihre Geschlechter sehr, und auch dadurch wurde ihre Macht und ihr Ein- fluß vergrößert. Der Beruf der Brahmanen ist das Lesen und Er- klären der heiligen Schriften und die gottesdienstlichen Verrichtungen. Sie sind nicht allein Priester, sondern auch Lehrer, Aerzte, Gesetz- kundige und Räthe des Königs. Ihr ganzes tägliches Leben ist an ein strenges und zeitraubendes Ritual gebunden, und sic müssen jede Vernachlässigung durch harte Büßungen wieder gut machen. Ihr Wandel soll tadellos sein, sie müssen fasten, beten und sich häufig waschen; dürfen, außer zu einem Opfer, kein Geschöpf töden, nichts vom Thiere Kommendes, höchstens geweihtes Opferfleisch, ge- nießen und mit niemandem ans einer andern Kaste essen. Ihre Ländereien waren, so lange Indien unabhängig war, von Abgaben frei, die Brahmanen haben das Recht Almosen anzunehmen, wäh- rend die andern Kasten nur Almosen geben dürfen. Alle anderen Kasten müssen den Brahmanen die höchste Ehrerbietung, ja Unter- würfigkeit beweisen; deren Personen werden als heilig und unverletz- lich betrachtet. Einen Brahmanen darf der König nicht hinrichten lassen, sondern kann ihn nur aus seinem Reiche verbannen, aber mit Sicherung von dessen Eigenthum. Die Brahmanen zerfallen nach ihrer Abkunft in verschiedene Klassen, und die größte Ehrer- bietung wird denjenigen erwiesen, welche sich die Erklärung der Veda's zu ihrem Hauptberufe erwählt haben. Nach dem Gesetzbuche des Manu soll der Brahmane, wenn er Runzeln, graue Haare und Nachkommenschaft seiner Nachkommenschaft erblickt, aus dem Dorfe in den Wald ziehen. Er tritt dann in das dritte der vier Stadien des Lebens und wird Waldbewohner. Er nimmt das hei- lige Feuer mit und lebt von Früchten, Wurzeln und Wasser, ge- kleidet in ein Kleid von Rinde oder dem Felle einer schwarzen Ga- zelle, die fünf täglichen Opfer verrichtend, mit dem Lesen des Veda beschäftigt und der Betrachtung hingegeben zur Reinigung seines Leibes, zur Vermehrung seiner Wissenschaft und Frömmigkeit, zur

6. Geographische Grundbegriffe, Bayern, Übersicht über Europa - S. 11

1897 - München : Oldenbourg
C." Der Mensch. 11 die gefährlichsten Raubsäugetiere (Löwe, Tiger), durch die Affen, die vielen Flatterer. die Größe und Menge der Amphibien (Krokodil'und Schlangen), endlich durch die Menge, Größe und Pracht der Insekten (Leuchtkäfer und Schmetterlinge). Die Vögel glänzen in den prächtigsten Farben, aber es fehlt ihnen die Anmut ;der Stimme, welche die unscheinbaren befiederten Bewohner unserer Wälder uns so lieb macht. In der gemäßigten Zone sind ;Bär, Wolf und Luchs die gefürchtetsteu Raub- tiere, die aber immer mehr ausgerottet werden. Sie ist die günstigste Gegend für ein- und zweihusige Haustiere (Pferd, Rind, Schaf), die Hühner, Tauben und Enten, die Zugvögel und Raben, wie für die Honigbiene und den Seidenspinner. Die kalte Zone ist die Heimat der Pelztiere und des Eisbären, des am^weitesten im Norden lebenden Landsäugetieres, wie des Walfisches, des größten aller Tiere. Die Haus- tiere^der gemäßigten Zone ibleiben hier klein und kommen weiter gegen die Pole zu gar nicht mehr vor; an ihre Stelle treten das Renntier und der Hund, der dem Menschen als unzertrennlicher Begleiter überallhin folgt. Die Vögel, welche hier wohnen, find nicht zahlreich (Eidergans), aber es brüten während des Sommers viele, die aus südlichen Gegenden kommen. Die Seetiere sind hier zahlreicher als die Landtiere, C. Der Mensch. Der Mensch^ ist den nämlichen äußeren Einflüssen unterworfen wie die übrigen belebten Wesen; aber er kann sich besser gegen dieselben schützen. , So finden wir ihn denn fast allenthalben verbreitet. Freilich erreicht er in der gemäßigten Zone die höchste Entwicklungsstufe, denn die nie gemilderte Hitze der heißen Zone erschlafft und lähmt die körper- liche und geistige Regsamkeit, während der Frost der kalten Zone ihren Bewohner an nichts denken läßt als an die Befriedigung seiner dringendsten Bedürfnisse. Daher ist auch der Erdteil, welcher gar nicht in die heiße und nur mit einem kleinen Teile in die kalte Zone hinein- reicht, Europa, am dichtesten bevölkert. Es treffen hier 37, in Asien 19, in Afrika 5, in Amerika 3,3 und in Australien mit Polynesien 0,7 Be^ wohner auf 1 qkrn. Vergleichen wir die Bewohner der Erde, deren es nahezu 1500 Millionen sind, untereinander, so ffnden wir bei ihnen nicht unbedeutende Verschiedenheiten in den Eigenschaften des Körpers, des Geistes und des Gemütes. Ein großer Teil dieser Eigentümlichkeiten hat seinen Grund in dem Klima, in der Beschaffenheit des Bodens und der dadurch be- dingten Nahrung und Lebensweise. Die Lehre vom Menschen heißt Anthropologie, die Völkerkunde Ethnographie.

7. Thüringen - S. 8

1899 - Weimar : Huschke
— 8 — Pflanzenreich: Nadel- und Laubwälder, Obstbäume, Arzenei- pflanzen, Gemüfe, Beeren, Getreide, Kartoffeln, Futterpflanzen, Flachs, Blumen, Tabak, Wein; Tierreich: allerlei Schlacht- und Nutzvieh, Wildbret (Hirsche, Rehe, Hasen, Kaninchen, gehegt auch Wildschweine), Füchse, Dachse, Hamster, Eichhörnchen, Fischottern, Wildkatzen; Gänse, Enten, Tauben, allerlei Sing- vögel, Wachteln, Rebhühner, Birk- und Auerhühner, Trappen; Schlangen (die giftige Kreuzotter); Fische (Karpfen, Forellen); Bienen. § 12. Thüringens Bewohner. Die ältesten Bewohner Thüringens sollen die Hermunduren ge- wesen sein, die als Vorläufer der Thüringer angesehen werden. In Nordthüringen ließen sich Sachsen, in Südthüringen Franken nieder. Im Osten drangen bis Zur Saale die Sorben und Wenden vor, an die noch heute Namen von Orten mit den Endungen itz, itzjch, igk u. s. w. erinnern. Die heutigen Bewohner Thüringens sind ein gesunder, kräftiger Menschen- schlag, im allgemeinen fleißig, genügsam und fröhlich. Sie lieben Musik, Festlichkeiten, Blumen und Singvögel und sind Freunde besonderer Speisen. Fast in jedem Thale findet man eine besondere Mundart. Leider ver- schwinden immermehr die eigentümlichen Trachten auf dem Lande. Die meisten Bewohner Thürinaens sind protestantisch, viel weniger katholisch. Während der Kriege, besonders in dem deutsch-französifchen, haben sich auch die Thüringer Regimenter ausgezeichnet- § 12. Thürinflrns Gewerbe. Thüringens Bewohner beschäftigen sich außer mit Ackerbau und Viehzucht mit Verarbeitung des Holzes, mir Bergbau (Gewinnung des Eisens, des Braunsteines, der Braunkohle, der verschiedenen Thonarten), mit Salzgewinnung (Steinsalz in Ilversgehofen bei Erfurt, Solquellen in Frankenhaufen, Salzungen, Sulza, Kosen u. s w.), mit Verfertigung von Porzellan und Glas (in Ilmenau und vielen Waldorten). Außerdem besitzt Thüringen bedeutende Wollen-- und Baumwollenindustrie (Apolda, Gera, Greiz). Ausgedehnt ist die Fabrikation von Spielwaaren (Sonne- berg), Tabakpfeifen und Cigarrenfpitzen (Ruhla). Gewehre liefert Suhl. Thüringens Wurst wird weit versendet. Zahlreiche Brauereien liesern gutes Bier. Die Gewässer, unter denen sich kein größerer schiffbarer Fluß befindet, treiben die verschiedenartigen Mühlen. Die Bienenzucht wird eifrig betrieben. Eine Menge guter Straßen und viele Eisenbahnen fördern den Verkehr

8. Abbildungen zur Deutschen Geschichte - S. 17

1906 - München : Oldenbourg
17 Beispiel einer'weiträumigen und breitstraßigen Anlage der jüngsten Zeit. Links das Rechtecksystem, rechts das Radialsystem. Bezeichnend die unruhigen Plätze, auf denen eine Anzahl Straßen sich kreuzen; Straßenplätze, Sternplätze (in der Mitte gelegentlich Rettungsinsel!), heute als verfehlt betrachtet. Anders die ruhigen, mehr geschlossenen Plätze, an denen die Straßen bloß vorbeiführen. Vgl. Sitte, Der Städtebau nach seinen künstlerischen Grundsätzen. Fig. 34. Thorn in der Mitte des 17. Jahrh. nach Merian. Die mittelalterliche Doppelstadt (links die Altstadt, rechts die Neustadt) umgeben von den Bastionen des 17. Jahrh. Luckenbach, Kunst und Geschichte Ii. 3

9. Geographisches Quellenlesebuch der außereuropäischen Erdteile - S. 103

1913 - München : Seybold
grünen Milleporen, smaragdgrünen Madreporen und Astraen, braungrünen Montiporen und Mäandrinen. Schon Ransonett hat mit Recht darauf hingewiesen, wie auffallend überhaupt in Ceylon die grüne Farbe allenthalben vorkommt. Nicht allein scheint der größte Teil dieser „immergrünen Insel“ das ganze Jahr hindurch mit einem unverwelklichen tiefgrünen Pflanzenteppich ge- ziert, sondern auch die Tiere der verschiedensten Klassen, welche den- selben beleben, sind zum größten Teile ganz auffallend grün gefärbt. Namentlich prangen viele der häufigsten Vögel und Eidechsen, Schmet- terlinge und Käfer im glänzendsten Grün. Nicht minder sind auch zahl- reiche Meeresbewohner der verschiedensten Klassen grün gefärbt, so namentlich sehr viele Fische und Krebse, Würmer und Seerosen, ja sogar Tiere, die anderwärts selten oder nie die grüne Livree tragen, sind hier mit ihr geschmückt, so z. R. Seesterne und Spiralkiemer und dgl. mehr. Die Erklärung dieser merkwürdigen Erscheinung ergibt sich aus der Darwinschen Züchtungslehre, insbesondere aus dem Anpassungsgesetz der „gleichfarbigen Zuchtwahl oder sympathischen Farbenwahl“, welches ich in meiner „Natürlichen Schöpfungsgeschichte“ erläutert habe. Je weniger die bestimmte Färbung eines Tieres von derjenigen seiner Um- gebung ab weicht, desto weniger wird es von seinen Feinden bemerkt, desto leichter kann es unbemerkt sich seiner Reute nahen, desto mehr ist es mithin geschützt und im „Kampfe ums Dasein“ begünstigt. Die natür- liche Züchtung wird mithin die Übereinstimmung in der vorherrschenden Färbung der Tiere und ihrer Umgebung beständig verstärken, weil sie den ersteren vorteilhaft ist. Die grünen Korallenbänke von Ceylon mit ihren grünen Rewohnern sind für diese Theorie ebenso lehrreich als die grünen Landtiere, welche die immergrünen Walddickichte der Insel beleben. Was aber die Reinheit und Pracht der grünen Farbe betrifft, so werden die letzteren von den ersteren sogar übertroffen. Einen ent- zückenden und wirklich märchenhaften Anblick gewähren die vielgestal- tigen Korallengärten, wenn man bei ruhiger See während der Ebbe im Roote über dieselben hinfährt. In der unmittelbaren Umgebung des Forts von Galla ist der Meeresboden von so geringer Tiefe, daß man selbst die Spitzen der steinharten Tiergebilde mit dem Kiel des Rootes streift und durch das kristallklare Wasser hindurch selbst oben, von den Wällen des Forts, die einzelnen Korallenbäumchen unterscheidet. Eine Fülle der schönsten und merkwürdigsten Gestalten ist hier auf so engem Raume vereinigt, daß ich im Laufe von wenigen Tagen eine prächtige 103

10. Geographisches Quellenlesebuch der außereuropäischen Erdteile - S. 107

1913 - München : Seybold
ihren Füßen stehenden Bananengruppen. Und dazu nun überall eine Fülle herrlicher Blumen, mit den ringsum spielenden Schmetterlingen wett- eifernd durch riesige Größe, durch bunte Farbe, durch seltsame Gestalt und durch aromatischen Geruch! Hie und da erhob sich ein luftiger Busch des zierlichen schlanken Bambusrohres, und allenthalben zerstreut lagen kleine Hütten aus Bohr gebaut und mit Rohr gedeckt. Auf den Wegen allerlei Haustiere, Schweine und Hunde, Hühner und Enten, und zwischen diesen spielend und tanzend allerhand Gestalten der nackten Hindukinder mit ihren großen, schwarzen Augen! Nachdem wir über eine Stunde auf Kreuz- und Quer wegen im Palmen- walde von Mahim umhergeschlendert, versuchten wir links nach dem benachbarten Meerasstrand durchzudringen. Allein der schmale, zwischen zwei Mauern eingeschlossene Pfad endigte in einer großen Pfütze. Gerade zur rechten Zeit kam uns von der anderen Seite ein zweirädriger Ochsenwagen entgegen; wir erkletterten dieses saubere Gefährt in sehr heiterer Stimmung und ließen uns von dem leitenden Hindujüngling durch die Pfützen hinüberfahren, wären aber beinahe im Schlamm stecken gebheben! Glücklich hinüber, gelangten wir bald an den sandigen Meeresstrand, der hier in weiter Ausdehnung mit dem schönsten Kokos- wald gesäumt ist. Hier begegnen wir stattlichen Gruppen des merkwür- digen Pandanus, jener sonderbaren Schraubenpalme, deren gebogener Stamm sich oben armleuchterartig gabelt, an jedem Aste ein argaven- artiges Blätterbüschel mit schraubenförmiger Drehung tragend, während r er unten auf einem Büschel von Luftwurzeln, wie auf hohen Stelzen steht. Zwischen den Ästen waren allenthalben mächtige Spinnetzc aus- gespannt, bewohnt von einer prächtig gezeichneten Riesenspinne, deren dicker Leib 6 cm, deren dünne Beine io cm lang sind. Die ungeheuerliche Bestie ließ sich ziemlich leicht fangen, und fand in meinem Spiritus- glase ihr Ende. Die dicken Fäden ihres Gespinstes, das über i m Durchmesser zeigte, überraschten uns durch ihre Festigkeit, fast der- jenigen eines Zwirnfadens gleich. Während wir unten mit dieser auf- regenden Spinnenjagd beschäftigt waren, erhob sich oben aus den Palmenkronen ein kreischender Schwarm Papageien, die ersten, die ich wild erblickte. Eine Reihe anderer zoologischer Überraschungen wartete meiner am sandigen Strande von Mahim, welcher gerade durch die tiefe Ebbe in ziemlich weiter Ausdehnung entblößt war. Da lagen ausgeworfene Riesenexemplare einer prächtigen blauen Meduse von mehr als einem fuß Durchmesser; daneben sonderbare Igelfische mit stacheliger Haut 107
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