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Von diesen ging die Bildung der Deutschen ganz besonders
aus. Denn Karl ließ bei jedem Domstifte und den errich-
teten Klöstern eine Schule anlegen, nicht bloß, um junge
Geistliche zu Hilden, sondern auch durch den Unterricht
der Jugend in Gottesfurcht und Sitte am sichersten auf
die Veredlung des Volkes zu wirken. Diese Schulen sind
in den vorgenannten Städten zum Theil noch jetzt vor-
handen. ' Viele in fränkischen Klöstern zu tüchtigen Geist-
lichen gebildete Deutsche kamen nun zurück, um den Samen
des Christenthums, den sie eingeärntet hatten, im eigenen
Vaterlande auszusäen. Dieser trug die herrlichsten Früchte;
überall waren die Schulen Sammelplätze der frömmsten
und weisesten Lehrer, deren strenges Leben ihnen große
Würde beim Volke verschaffte.
Unablässig war Karl bemüht, sein Volk aufzuklären und
zu bessern. Er besuchte, wo er konnte, die Schulen selbst,
um mit eigenen Augen zu sehen, ob auch seinen Vorschrif-
ten entsprochen werde. Einst fand er bei einem solchen
Schulbesuche, daß die Söhne der Vornehmen den geringen
Bürgerkindern an Fleiß und Fortschritten weit nachstanden.
Diese mußten sich zu seiner Rechten, jene aber zu seiner
Linken stellen. Dann sagte er zu den armen, aber fleißigen
Kindern im liebreichsten Tone: Ich danke euch, meine
Kinder! Ihr habt ganz meinen Wünschen entsprochen,
euch zur Ehre und zum bleibenden Nutzen. Zürnend wandte
er sich zu den vornehmen, aber trägen Kindern mit den
drohenden Worten: Ihr aber, ihr Söbne der Edlen, ihr
feinen Püppchen, die ihr euch der Trägheit und dem
Müßiggänge überließet und meinen Befehlen ungehorsam
wäret, trotzet nur nicht auf Stand und Reichthum eurer
Eltern; denn ihr wisset, Nichtswürdige haben vor mir
weder Rang noch Ehre. Und werdet ihr nicht fleißig, so
soll keiner von euch wieder vor meine Augen kommen.
Beim Könige des Himmels, ich werde euch strafen, wie
ihr es verdient! —
Damit die Geistlichen, frei von weltlichen Sorgen, sich
ganz dem Unterrichte der Jugend, wie überhaupt der
Ausbreitung der göttlichen Lehre widmen könnten, stiftete
er zu ihrem Unterhalte die Abgabe des Zehnten vom Er-
trage der Felder, zur Verherrlichung des Gottesdienstes
aber freiwillige Opfergaben. Weil damals das Geld noch
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einem Jahre kränkelt. Ew. Hochwürden waren oft so
gütig, ihn zu besuchen, aber nie hatte der arme Mann das
Herz, Ihnen seine dürftigen Umstände zu klagen. Er ist
jetzt fast ohne Mittel, und müßte gänzlich darben, wenn
nicht einige mitleidige Freunde ihn unterstützten. Ew. Hoch-
würden wollen deßhalb gefälligst bewirken, daß dem hülfs-
bedürftigen Kranken eine feste Unterstützung aus der
Armenkasse gereicht werde.
Mit aller Hochachtung bin ich Ew. Hochwürden
Borken, den . . i . gehorsamster Alois Bone.
Aufg. 1. Bitte den Pfarrer um ein Taufzeugniß.
Aufg. 2<Ersuche den Arzt Ml in N , deinen kranken Vater
zu besuchen, und gib die Krankheit desselben näher an,
damit er für den Fall, wenn er nicht gleich kommen kann,
die nöthigen Mittel anordne.
b. Wohlgeborner,
Hochgeehrter Herr Bürgermeister (Amtmann)!
Ew. Wohlgeboren erlaube ich mir, einliegende Rechnung
über gelieferte Schreinerarbeit für die hiesige Schule vor-
zulegen, und Sie gehorsamst zu bitten, mir den Betrag
auf die Stadtkasse (Gemeindekasse) gütigst recht bald an-
weisen zu wollen.
Meschede, den ... . Ew. Wohlgeboren
ganz ergebenster Benedikt Hauß.
Äufg. 1. Fasse den Inhalt dieses Briefes in einer an-
dern passenden Form.
Aufg. 2. Zeige dem Amtmanne an, daß sich drei ver-
dächtige Personen, die du näher beschreiben mußt, in dem
Orte aufhalten.
Aufg. 3. Zeige an, daß dir mittelst Einbruchs mehrere
Gegenstände gestohlen seien.
c. Hochwohlgeborner,
Hochzuverehrender Herr Landrath!
Von Sw. Hochwohlgeboren Güte bin ich zu
sehr überzeugt, als daß ich nicht wagen dürfte,
Ihnen meine eben so vertrauensvolle, als ge-
horsame Bitte vorzutragen.
Seit drei Wochen ist im hiesigen Amtsbezirke
die Stelle eines Polizeidieners vakant, und da
ich zur Zeit des großen Kampfes meinem Vater-
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