Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Lehrreiche und anmuthige Erzählungen aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 29

1868 - Wesel : Bagel
29 Gärten angelegt und den noch wenig bekannten Gartenbau eifrig betrieben. Während dieser Zeit hatte der fürchterliche Krieg in andern Gegenden Deutschlands fortgetobt. Endlich kam es 1648 zum Frieden. Unser Kurfürst verlangte zwar ganz Pommern, aber die siegreichen Schweden wollten durchaus einen Theil desselben für sich haben, und so erhielt Brandenburg nur Hintcrpommern; zur Ent- schädigung aber das ganze Erzbisthum Magdeburg, die Bisthümer Halberstadt, Minden und Kamin, und die Grafschaft Hohenstein. 19. Der Kurfürst hebt auch nach Austen hin des Landes Ansehen. Der König Karl Gustav von Schweden und der König von Polen waren mit einander in Krieg gerathen. Die Streitsache selbst ging unfern Kurfürsten nichts an, aber sein Preußen lag dem Kriegsschauplätze nahe, und Polen war dazu der Oberherr von Preußen und forderte wahrscheinlich vom Kurfürsten Hülfe, so daß Friedrich Wilhelm voraus sah, er werde in das Kriegsgetümmel gerathen. Nun wollte er aber nicht ein Spielball Anderer sein, wie sein Vater gewesen war, sondern nach seinem Dafürhalten handeln. Darum verband er sich rasch mit den mächtigen Schweden, trotz alles Tobens und Schimpfens des Polenkönigs, zog mit ihnen gen Warschau und errang hier einen glänzenden Sieg über das Polen- heer. Der König von Schweden mußte selbst sagen, daß dieser Sieg hauptsächlich durch unfern Kurfürsten und seine Branden- burger errungen sei. Für solchen Beistand, und damit Friedrich Wilhelm noch ferner mit ihm halte, bewilligte Karl Gustav, daß dem Hause Brandenburg das Herzogthum Preußen frei und un- abhängig gehöre. Und als es im Laufe des Krieges dahin kam, daß Brandenburg sich von den Schweden lossagte und mit den Polen hielt, bestätigte auch dieses Reich jene Bestimmung. 29. Der Ruhm unsers Kurfürsten und seines Volkes steigt sehr hoch. Zu der damaligen Zeit regierte über Frankreich der König Ludwig der Vierzehnte. Dieser eroberungssüchtige Fürst hatte un- gerechterweise mit den Holländern einen Krieg angefangen, weil dieses Volk sich seinem Wunsche widersetztc, die spanischen Nieder- lande oder das jetzige Belgien zu bekommen. Die armen Hollän- der konnten solcher Macht nicht widerstehen und schienen verloren. Alle Fürsten sahen diesem Angriffe gleichgültig zu, obschon er höchst ungerecht war. Da nahm sich unser Kurfürst der Bedrängten an;

2. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 376

1839 - Wesel : Bagel
376 lauten Jubel erregte. — Indessen war es den Cimbern unter Bojorir gelungen, in der rauhesten Jahreszeit durch die Alpenpässe nach Italien vorzudringen. Lutatius Catulus wich an die Etsch (Athesis) zurück und hatte große Mühe, sich zu vertheidigen. Da die Cimbern, weil der Fluß zu reißend war, nicht hinüberschwimmen konnten, ^ warfen sie abgehauene Baumstämme hinein. Doch Marius rückte heran und auf den Raudischen Feldern bei Vercellä oder Verona wurde 10k v. Chr. die zweite Hauptschlacht gegen die Germanen geschlagen. Die Cimbern, 300,000 an der Zahl, zogen in einem Viereck heran, von 15,000 gepanzerten Reitern bedeckt. Sie flohen verstellt, und als die Römer sie hitzig verfolgten, wandten sie sich plötzlich um und drangen auf sie ein. Schon hielt man die Sache für verloren, als plötzlich dre Sonne hervorbrach, deren brennende Strahlen die Bewohner des rauheren Nordens drückten und deren Glanz, von den polirten Helmen zurückgeworfen, ihre Augen blendete. Die Frauen in der Wagenburg leisteten verzweifelten Widerstand, und als sie endlich sahen, daß alles Widerstreben vergeblich sey, tödteten sie ihre Kinder und ermordeten sich selbst unter einander, oder erhiengen sich an die Bäume und Streif , wagen, um nicht in die Hände der wollüstigen Römer zu fallen. $et 15,000 der Feinde waren geblieben, 60,000 wurden gefangen. Das Römerheer, 52,000 Mann stark, hatte den geringen Verlust von 300 Streitern. Bojorir war nach verzweifelter Gegenwehr selbst au^ gefallen. Marius hielt mit Catulus, welchem eigentlich die Ehre des letzteren Sieges gebührte, unter lautem Zujauchzen der erfreuten Römer, einen glänzenden Triumph. Teutobachs Riesengestalt ragte besold ders hervor. ' Nach solchen Thaten konnte es Marius nicht fehlen, daß er anw zum sechsten Male das Consulat erhielt, ob er gleich an Metellu einen starken Nebenbuhler hatte. Nun schaffte er sich eine Partei, das Volk zu gewinnen und gieng darauf aus, die Vorrechte der Patricier auf alle Art zu schwächen. Metellus, der sich widersetzte, wurde in Erik geschickt, jedoch bald, nachdem Marius mit seinem Anhangs erlegen und bei der nächsten Consulwahl übergangen worden lvar< zurückberufen. Erbittert hierüber, gieng Marius nach Asien, un dem Vorwände, dort ein gelobtes Opfer zu bringen, im Grunde a c nur, um durch Anzettelung eines neuen Kriegs sich den Weg Erwerbung neuer Lorbeeren zu bahnen und den alten Einfluß vn'e e zu gewinnen. Wie sehr wunderte er sich. aber, als er bei seiner N" kehr sich fast vergessen und Sylla im größten Ansehen bei dem sah! Gern Haß wuchs und wurde allmählig zur vernichtenden Flawn

3. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 484

1839 - Wesel : Bagel
484 zurück und gab den Befehl, einen Scheiterhaufen zu errichten, eher bereit, den Tod in den Flammen zu erleiden, als sich zu ergeben. Alle Schätze und Gerätschaften sollten zugleich mit verbrannt werden. Thorismund, dessen Vater Theoderich gefallen war, hätte mit Begierde den Tod desselben gerächt; Altius aber, der befürchtete, Italien möchte, wenn die Hunnen vernichtet seyen, von den Wcstgothen bedrängt werden, hielt ihn von einem Angriff auf das Lager zurück und ließ ihn frei über den Rhein und nach Ungarn zurückziehen. Ohne seine Zwei- deutigkeit wäre es um die Hunnen geschehen gewesen, deren gefürchtete Schaaren schon im nächsten Frühjahre (452) wieder erschienen. Hpnoria Schwester des Valentinian, hatte Attila ihre Liebe angetragen. Er nahm den Antrag an, verlangte ihre Auslieferung und forderte zur Mitgift die Hälfte des Reichs. Da man aber sein Begehren nicht erfüllte, so drang er mit einer furchtbaren Macht in Italien ein, belagerte Aquileja, das sich nach tapferer Vertheidigung endlich dock- ergeben mußte, und vertilgte fast jede Spur der Stadt. Hierauf ergab sich eine Stadt Oberitaliens nach der andern, Patavium (Padua), Mantua, Milanum (Mailand), -Ticinum (Pavia) Verona und Cre- mona. Die Einwohner flüchteten sich vor den rohen Horden auf die Alpen, die Apenninen und auf die Inseln in den Lagunen des adria- tischen Meers, wo sie Venetiä (Venedig) erbauten. Nachdem Attila über den Po gegangen war und sich noch mehrere Städte ergeben hatten, floh der Kaiser nach Nom, wo unterdessen Aö'tius ein Heer gesammelt hatte. Ravenna öffnete ihm die Thore, die er niederreißen ließ. Der Winter war nahe und ein Zug über die beschneiten Apenninen war nicht räthlich. Er zog sich daher über den Po zurück und schlug bei Mantua sein Lager auf. Valentinian und der Senat schickten eine Gesandtschaft an ihn, bestehend ans dem sehr beredten Pabst Leo und zwei Senatoren, und ließen ihm Vorstellungen machen. Er versprach ihnen völligen Rückzug, wenn ihm Honoria herausgegeben und das ihr gebührende Erbe ihm ausgeliefert werde. Der König zog ab und es wurde ihm ein Jahrgeld bewilligt, (s. Abb. 56.) Nach Ungarn zurückgekehrt, war er im Begriff, einen Zug gegen das oströmische Reich zu machen; allein sein schneller Tod hinderte ihn an der Ausführung dieses Plans. Er hatte seine Neigung auch einer burgundischen Prinzessin Jldiko zugewandt und heirathete sie; doch noch in der Brautnacht, als er sich den Vergnügungen der Tafel zu sehr hingegeben hatte, fanden ihn die Soldaten, die, ungeduldig, weil er so lange nicht erschien, in's Zelt gedrungen waren, todt im Bette liegen. Er hatte einen heftigen Blutsturz bekommen. Andere nehmen

4. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 502

1839 - Wesel : Bagel
502 77. Kornfaems. (718-755.) (Fridolin, (Kolum- ban, Gallus, Emmeran, Kilian, Wilibrod) Schon zu Clodwigs Zeit war die erste evangelische Botschaft zu den Alemannen an den Rhein gekommen. Fridolin, ein junger Irländer, glaubte den Beruf in sich zu fühlen, das Wort des Heilandes zu ver- breiten. Versehen mit einem Schutzbrief von jenem Frankenkönig trat er, nachdem er als armer Pilger nach Frankreich gegangen war und sich einige Zeit in einem Kloster aufgehalten hatte, seine Reife den Rhein hinauf an, indem er unterwegs manches gute Saamenkorn ausstreute, und kam in die Gegend, wo Augst, die alte Augusta Rauracorum, liegt, in dessen Rahe er sich in einer Wildniß auf einer vom Rhein gebildeten Insel niederließ, auf welcher er später, als er sie zum Geschenk erhielt, ein Kloster baute. Von hier aus verbreitete er, unterstützt von frommen Mönchen aus dem nahen Burgund, das Christenthum unter dem alemannischen Volke. Er starb 538. Ihm folgte 590 Columban, ebenfalls aus Irland, in dem hohen Berufe. In einem wilden Felsenthale des Wasgaus oder Elsaßes ließ er sich mit zwölf Jünglingen nieder und baute ein Kloster. Lange lebten sie von Wurzeln und Baumrinde, bis sie den wilden Boden umgebrochen hatten. Bald durchdrang der Ruf des Mannes die ganze Umgegend und Personen aus allen Ständen strömten zu ihm, theils um selbst sich unterrichten zu lassen, theils ihnen ihre Kinder zur Erziehung zu übergeben. Bald mußten aus Mangel an Raum noch zwei neue Gründungen geschaffen werden. Doch, von Brunehilde verfolgt, gieng er mit seinem treuen Schüler Gallus an den Rhein, zog sich der Limmat entlang und kam nach Zürch. Von da begab er sich, keine Heiden mehr daselbst antreffend, weiter in's Land hinein, fand aber nicht die erwartete Auf- nahme. Darauf stieg er von den Höhen der Gebirge herab bis an den Bodensee und beschloß, sich in der Gegend von Bregenz niederzulassen. Hier predigte er den heidnischen Alemannen das Wort vom Kreuze und in dem erstandenen kleinen Dorfe siedelte sich eine Zahl Bekehrter an. Es wurden Gärten angelegt, Obstbäume gepflanzt und Fischfang

5. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 551

1839 - Wesel : Bagel
551 hatte er den Bischof von Lübeck versagt und dem Erzbischof von Magde- burg sein Land verwüstet, als Friedrich wirklich Frieden stiftete. Im Jahr 1169 ließ dieser seinen Sohn Heinrich zu Bamberg als König Wahlen und darauf krönen, und theilte sodann auch den übrigen Söhnen Herrschaften zu. Friedrich erhielt das Herzogthum Schwaben. Nun erscheint der Kaiser wieder nacheinander im Elsaß, in Fulda, Goslar, Köln, Aachen und wieder in Goslar. Heinrich der Löwe war im Jahr 1171 über Constantinopel in das gelobte Land gezogen und glücklich wieder zurückgekehrt. Um diese Zeit hatte Friedrich im Sinne, dem türkischen Sultan von Babylon, der ein Christ zu werden versprach, eine Tochter zur Ehe zu geben; doch die Prinzessin starb und die Bekehrung unterblieb. Im Jahr 1174 trat Friedrich seinen 5ten Zug nach Italien an. Der Erzbischof Christian von Mainz, von dem gerühmt wird, daß er vor Bologna 38 Feinden mit seinem Morgenstern die Zähne einge- schlagen und daß ihn das Frauenzimmer und seine Maulthiere mehr gekostet haben, als den Kaiser sein Hofhält — ein schönes Lob für einen geistlichen Herrn! machte ihm Bahn, indem er bis Ankona hin Alles verwüstete. Der Kaiser gieng über den Cenis (Sem), zündete Susa an und belagerte Alerandria, dessen Name ihm verhaßt war. Doch die Sache gieng langsam, Viele giengen von dem Heere nach Deutschland zurück und selbst Heinrich verließ ihn, sich mit seinem Alter entschuldigend, obgleich ihn der Kaiser auf den Knieen gebeten haben soll, länger zu weilen. Alexander Hl. sprach den Bann wider Friedrich aus und im Jahr 1176 erfochten die Italiener, wie verzweifelt kämpfend, einen vollständigen Sieg über sein Heer bei Lignano in der Nähe von Cremona. Des Kaisers Fahne wurde erobert und ihm ein Pferd unter dem Leibe erstochen. Nun sah sich Friedrich genöthigt, sich zu vergleichen. An der Markuskirche in Venedig empsieng Pabst Alexander den Kaiser, der, nachdem er mit großem Gefolge erschienen, den Mantel von sich warf, niederfiel und dem heiligen Vater die Füße küßte. Nach gegebenem Friedenokusse ertheilte ihm dieser vor dem Altar den Segen und bei dem Ausgange aus der heiligen Stätte hielt ihm der Kaiser herkömmlicher Weise den Steigbügel. (1177.) Calirtuü Mußte dem Friedensschlüsse zufolge abtreten. Hierauf ließ Friedrich Herzog Heinrich, dessen Ungehorsam ihn tief kränkte, nach Worms und Magdeburg auf den Reichstag vorladen, und als er nach einer vergeblichen Privatunterredung, bei welcher der Kaiser 5000 Mark gefordert hatte, auch nicht in Goslar erschien, so wurde er in die Acht erklärt und von seinen großen Besitzungen blieb

6. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 642

1839 - Wesel : Bagel
642 Seevogel. Um Mitternacht (25. August 1444) in Liestal angekommen, erfuhr man, daß die Borhut der Franzosen bei Prattelen stehe. Dennoch beschloßen sie, sich mitten durch die Feinde Weg zu machen. Mehrere Schaaren wurden geschlagen und die Schanzen von Muttenz genommen. Die Anführer wollten warten, bis die Waffenbrüder, die vor der Farnsburg standen, sich mit ihnen vereinigt hätten; allein die durch die errungenen Vortheile ermuthigte Menge ließ sich nicht aufhalten und bei einer kleinen Häusergruppe vor Basel, St. Jakob genannt, stieß man auf die Feinde. Ein Bach trennte die kleine Schaar von dem starken Heer der Franzosen. Da diese aber die Brücke abgebrochen hatten, so stürzten sich die Eidgenossen in die Fluth und machten einen Angriff. Sie stritten wie die Löwen; aber der Uebermacht unterliegend, wurden bis auf 10 Alle niedergemacht. Nun wurde Friede geschlossen und die Belagerung von Zürich und der Farnsburg aufgehoben. Basel zitterte; doch Ludwig, der sein Bedauern über die harte Niederlage ausdrückte, kehrte mit seinen Truppen nach Hause zurück. Im Jahr 1823 wurde an dem Orte, wo die Tapferen gefallen waren, em Denkmal erbaut. Ludwig sparte nicht Geschenke und goldene Ketten, um die Schweizer gegen Carl anzufeuern. Sie fielen endlich in Hochburgund raubend und plündernd ein und viele Schlösser giengen in Flammen auf. Bald standen sie, bisher von Frankreich und dem Kaiser unterstützt, allein, und bereuten es, ein Gewitter gegen sich heraufbeschworen zu haben, das ihnen Verderben hätte bringen können. Doch ihre Tapferkeit half ihnen. Ludwig gestattete sogar den Schweizern freien Durchzug durch sein Gebiet. Carl, reich an Ländern und Schätzen, hatte beiden, dem Kaiser und dem König, die Verheirathung seiner einzigen Tochter mit ihren Söhnen in Aussicht gestellt. Die Schweizer boten Genugthuung an; doch vergeblich: er zog von Besancon herauf gegen Granson 1476, um harte Rache zu nehmen. Ueber das Juragebirg gekommen, sah er, wie bereits Jferten (Hverdun) durch Verrath in die Hände der Seinigen gekommen war; das Schloß behauptete noch eine tapfere Schaar von Bernern. Die kleine Besatzung von Granson vertheidigte sich ebenfalls muthvoll und ergab sich erst nach zehn Tagen, nachdem man ihnen freien Abzug versprochen. Als sie aus der Burg heraus- zogen/ ließ sie der Herzog nackt an den Bäumen aufhängen, Andere aber im See ersäufen. Da zogen, erbittert bei der Nachricht, 20,000 Eidgenossen nach Granson (1476): das Unterwaldncr Landhorn und der dumpfe Schall des Stiers von Uri ertönten. Der blutige Neigen begann und Alles floh; der Herzog wurde mit fortgerissen und seine

7. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 643

1839 - Wesel : Bagel
Leute bis in die dunkle Nacht verfolgt. Als aber die Männer von Bern und Freiburg bei Grausen ihre an den Daumen erhenkten Lands- icute gewahrten, stürzten sie wie rasend in das Schloß und die bur- Zundischen Krieger hatten das gleiche Loos. Tausend der Seinigen hatte Carl verloren; dazu war das ganze Lager eine Beute der Schweizer geworden mit einer Menge von Kostbarkeiten, darunter sein goldenes und silbernes Tafelzeug und der herzogliche Schmuck, mit Perlen, Diamanten und andern Edelsteinen bedeckt. Einer derselben, rrst später nach allerlei Zufällen in' die Hände des Pabstes gekommen, Ziert die dreifache Krone und wurde mit 20,000 Dukaten belohnt, ein anderer die des Königs von Frankreich. Der ganze Verlust des Herzogs Relief sich außer der Mannschaft auf eine Million Gulden. Rache im Herzen, kam Carl früher, als man erwartet hatte, wieder heran, war aber wieder unglücklich. Nachdem er sein Heer bei Lausanne (Lossann) gemustert, zog er dem Neuchatellersee zu und wandte iich gegen Murten oder Morrat. Hier lag von Bubenberg, der den Ort wacker vertheidigte, bis sich die Eidgenossen gesammelt hatten, ^geführt von Hans von Halwpl und dem tapfern Hauptmann der Züricher, Waldmann. Er führte die Seinen in der Nacht unter Sturm und Regen, der in Strömen floß, nach Murten; aber wie erstaunten iio, als sie die ungeheuren Schaaren erblickten, während die Schweizer nur 34,000 Mann stark waren! Nachdem das Heer auf den Knieen gobetet, drang auf einmal ein freundlicher Sonnenstrahl durch das bewölke und Halwpl rief begeistert: Auf, ihr Mannen, Gott will zum leuchten ! Anfangs hatte man einen harten Kampf, bis Herten- ftein von Luzern auf einer Anhöhe im Rücken der Feinde erschien. Nun üoleu Tausende der Burgunder und der Herzog, als er Alles verloren M), ritt, stumm und bleich (schon der Verlust bei Granson hatte sein Gemüth düster gestimmt), nur von etwa 30 Mann begleitet, dem Genfersse zu. Es waren 15,000 der Seinigen umgekommen, Viele fanden iin See und dessen sumpsigen Ufern den Tod (1475). Die Leichname wurden in Gruben geworfen und mit ungelöschtem Kalk bedeckt. Das bold darauf errichtete und mit den Knochen der Erschlagenen angefüllte Beinhaus wurde 1798 von den Franzosen zerstört. Jetzt steht ein Bbelisk daselbst, an den Heldenmuth der Väter und die Strafe des Uebermuths erinnernd. Nun, da Carl solche Verluste erlitten, konnte Renatus wieder an Eroberung seines Landes denken und nahm Nancy wieder. Auch tr'e Schweizer halfen mit, indem sie ihm 6000 Mann unter Waldmann Zuschickten. Carl erschien und griff Nancy stürmisch an. Da eilte 41 *

8. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 581

1839 - Wesel : Bagel
581 hieß sie in's Schloß gehen, um ihre Spenden dort niederzulegen. Hierauf schraubten sie spitzige Eisen an ihre Stöcke, überfielen die Bewohner des Schlosses und banden sie. Mit ihnen hatten sich zwanzig andere Jünglinge verbunden, welche durch einen Kameraden, den seine Geliebte an einem Seile hinaufgezogen hatte, nun auf eben diese Weise in das Schloß kamen. Landenbcrg, auf der Flucht hinter Sarnen ein- geholt, wurde an die Gränze gebracht, nachdem das Horn (der Stier von Uri) überall laut ertönt hatte, und eilte zu Albrecht, Rache begehrend. Ueberall standen die Eidgenossen auf und dabei wurde kein Tropfen Blut vergossen, weil die Leitung des Ganzen von besonnenen Männern ausgieng. Albrecht war gerade im Begriff, die Schweizer zu züchtigen, als sein schneller Tod herbeigeführt wurde. Sein eigener Vetter, Johann von Schwaben, wurde sein Mörder. Albrecht hatte während seiner Minderjährigkeit sein Erbe verwaltet und als er es nun, erwachsen, herausforderte, verweigerte es der Kaiser. Ja als einst die Forderung wiederholt wurde, reichte ihm Albrecht einen Blumenstrauß und sagte spöttisch: Dieses taugt für dich: überlaß mir die Sorge der Regierung! Johann, ergrimmt, während er Albrechts Sohn im Besitze von Ehren und Gütern sah, nährte den Plan in sich, den Oheim zu tödten, und verschwor sich mit seinem Lehrer, Walther von Eschenbach, Rudolph von der Wart, einem Herrn von Palm und einem vierten Edlen. In der Nähe der Veste Habsburg, beim Uebergange über die Neuß, bei Vzindisch, trennten die Perschwornen den Kaiser, der auf dem Zuge nach der Schweiz sich befand, unter dem Vorwände, daß der Kahn so wenig als möglich beschwert werden dürfe, von dem übrigen Gefolge. Da fiel Eschenbach dem Pferd in den Zügel, Johann rannte ihm den Spieß in die Kehle und Palm spaltete ihm den Kopf, worauf Johann sich auf Albrechts Pferd setzte und eilig entfloh. Der Kaiser endete im Schooße eines armen Weibes, welche die That in der Nähe mit ansah Und den sinkenden König aufnahm. Johann entkam, als Mönch ver- meidet und starb wahrscheinlich in einem Kloster in Italien. In Pisa Mll ihn Kaiser Heinrich gesehen haben. Palm und Eschenbach ent- minen. Rudolph von der Wart wurde grausam gerädert, ob er gleich uicht selbst Hand angelegt hatte. Seine edle Gattin, eine Gräfin von Harras, erquickte den aus das Rad Geflochtenen, der noch einige Zeit lebte und von furchtbarem Durst gequält wurde, mit wiederholt herbeigeholtem Mischen Wasser und verließ bis zu seinem Ende die schauerliche Stätte nicht. Ihre übrigen Tage brachte sie in einem Kloster zu. Albrechts Tochter, die Königin Agnes, wüthete; auch des Kaisers Mutter,

9. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 588

1839 - Wesel : Bagel
588 Schon regte sich an dessen Stelle der junge Robert Bruce, schon machte Eduard Anstalt, gegen ihn zu ziehen, da wurde dieser vom Tode ereilt, in einem Alter von 60 Jahren (1307), bis zum letzten Athemzug den Haß und die Rache gegen Schottland beibehaltend. Eduard war, wenn man die Verhältnisse seiner Zeit berücksichtigt, ein großer Fürst und besaß alle Eigenschaften, die den Krieger und den Regenten zieren; auch sein Aeußeres war einnehmend. 103. Heinrich Vii., Ludwig der Daier und Friedrich von Oestreich. (i3u.) Schwepper- mann und Herzog Leopold I. von Oesterreich. Auf Kaiser Albrecht I. folgte Heinrich Vii. aus dem Hause Luxem- burg. Dieser Fürst wäre wohl würdig, unter die besten Regenten aufgenommen zu werden, hätte er nicht sich und dem Reiche durch seine Züge nach Italien geschadet. Zwar waren viele Bewerber um die Kaiserkrone vorhanden; doch der Erzbischof von Mainz, ein gewandter Mann, setzte es durch, daß Heinrich gewählt wurde, ein Mann von schönem Gesicht, schlankem Körper, artigen Manieren, tapfer und sehr lebendig, was sich schon in seinen Augen aussprach. Die deutschen Fürsten waren gegen den Zug nach Italien und, von nur wenigen derselben und seiner Gattin begleitet, gieng er über die Alpen. (1309.) Immer dauerte noch der Kampf der Welfen und Gibellinen. Erstere schloßen sich an Robert, König von Neapel, an, der ebenfalls tapfer, fromm, gerecht und gelehrt war und 33 Jahre glücklich regierte. Friedrich, König von Sicilien, und Pisa hielten es mit dem Kaiser, Florenz mit Robert. Heinrich batte den vertriebenen Visconti von Mailand aufgenommen, worauf er auf diese Stadt losgieng und sich daselbst krönen ließ. Viscontis Gegner wurde vertrieben und jener zum Vikarius von Mailand ernannt. Auch andere eroberte Städte erhielten dergleichen Vikare, wie Verona, wo Can della Scala Verweser wurde,

10. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 589

1839 - Wesel : Bagel
der sich durch sein ruhmreiches Leben den Namen des Großen erwarb. Nach der Einnahme von Cremona gieng es an Brescia, dessen Bela- gerung aber viel Zeit und Menschen wegnahm. Nachdem er bereits 22 Städte genommen, begab er sich auch nach Genua, wo die Gibel- linen oben standen, so daß er freudig aufgenommen wurde, ob man ihn gleich auch wieder gerne abziehen sah, da der Handel stockte. Nun zog er über Pisa nach Rom. Die Familie Colonna war auf seiner, die der Orsini auf Roberts Seite, dessen Leute einen Theil der Stadt, beson- ders auch den Vatikan und die Peterskirche, besetzt hatten, so daß er, nachdem er unter Kampf eingezogen war, wie denn 150 Getödtete von seinen Leuten die Straßen bedeckten, im Lateran gekrönt werden mußte. Er verließ nun Rom, mußte aber die Belagerung von Florenz, wozu ihm auch der berühmte Dante, der Dichter der göttlichen Komödie, riech, wegen seiner geringen Mannschaft und des starken Widerstandes auf- heben und wandte sich nach Pisa. Eine Schlacht mit Robert mußte entscheiden und schon war er bis über Siena vorgerückt, als er im August 1313 schnell starb, wahrscheinlich an Gift. Die Pisaner waren nun zwar bloßgestellt; sie wehrten sich aber tapfer und in einer glück- lichen Schlacht kam Roberts Sohn um, eine Sühne für Konradins Tod, den man nicht vergessen konnte. Zwar kam in Genua die Partei der Welfen wieder empor; aber Visconti erhielt Mailand und Can della Scala eroberte Vicenza und Padua. Nachdem auch der Erstere sein Gebiet mit mehreren angesehenen Städten erweitert hatte, starb er, 90 Jahre alt, berühmt durch seine Klugheit und andere löbliche Eigen- schaften. (1322.) Der Krieg wurde fortgesetzt. Castruccio, Herr in Lukka und Pisa, bedrängte Florenz und, eine brennende Fackel in der Hand, mußte der Anführer mit andern Gefangenen hinter dem genom- menen Wagen mit Glocken hergehen, der ihr Heer leitete. Auch in Bologna wurden die Gibellinen Meister. Die Florentiner jedoch beriefen Roberts Sohn, Carl, und dieser hielt nach der Einnahme von Siena in Florenz seinen Einzug, wurde aber der Stadt ein so theurer Herr, daß sie, vereint mit den Gibellinen, Ludwig den Baier herbeirief. Dieser war von fünf Churfürsten gewählt worden; die übrigen wählten Friedrich von Oestreich, Sohn Albrechts. Ludwig war freundlich und heiter, tapfer und kühn, aber zu rasch, wodurch er viel verdarb. Beide Kaiser wurden gekrönt und jeder griff zu den Waffen, um sein Recht Zu behaupten. Anfangs verwüstete Friedrich, durch seine Erbgüter mächtiger, als Ludwig, dessen Besitzungen, bald aber verstärkt durch weitere Mannschaft, glaubte er eine Schlacht wagen zu dürfen. Bei Mühldorf in Baiern wurde sie 1322 geschlagen. Friedrich saß an der
   bis 10 von 62 weiter»  »»
62 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 62 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 1
1 2
2 1
3 6
4 2
5 4
6 5
7 4
8 0
9 1
10 19
11 1
12 4
13 0
14 1
15 1
16 1
17 2
18 0
19 2
20 0
21 1
22 2
23 3
24 0
25 1
26 0
27 4
28 11
29 3
30 1
31 11
32 0
33 0
34 3
35 7
36 3
37 9
38 2
39 1
40 1
41 1
42 14
43 5
44 13
45 4
46 8
47 2
48 0
49 1

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 1
1 1
2 1
3 0
4 1
5 0
6 0
7 8
8 3
9 1
10 0
11 5
12 0
13 3
14 0
15 1
16 16
17 15
18 1
19 4
20 5
21 0
22 0
23 19
24 1
25 0
26 1
27 0
28 1
29 6
30 0
31 0
32 0
33 12
34 2
35 0
36 2
37 3
38 0
39 3
40 5
41 2
42 0
43 0
44 2
45 4
46 1
47 1
48 1
49 1
50 2
51 0
52 1
53 0
54 1
55 2
56 8
57 0
58 12
59 0
60 1
61 2
62 3
63 1
64 2
65 1
66 0
67 8
68 2
69 2
70 2
71 1
72 0
73 1
74 9
75 1
76 10
77 4
78 1
79 1
80 3
81 0
82 7
83 1
84 1
85 2
86 1
87 3
88 1
89 1
90 2
91 1
92 7
93 5
94 2
95 3
96 16
97 0
98 17
99 1

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 30
1 3
2 51
3 12
4 14
5 6
6 28
7 8
8 3
9 30
10 10
11 8
12 22
13 7
14 6
15 47
16 61
17 15
18 21
19 7
20 6
21 38
22 29
23 12
24 10
25 21
26 23
27 52
28 1
29 10
30 21
31 10
32 3
33 187
34 11
35 5
36 10
37 44
38 5
39 59
40 14
41 0
42 4
43 21
44 18
45 15
46 7
47 25
48 18
49 63
50 33
51 29
52 1
53 18
54 1
55 25
56 12
57 8
58 19
59 281
60 4
61 15
62 12
63 10
64 37
65 38
66 17
67 5
68 14
69 0
70 14
71 8
72 13
73 25
74 34
75 57
76 14
77 15
78 10
79 14
80 11
81 214
82 8
83 16
84 2
85 59
86 14
87 19
88 17
89 12
90 11
91 4
92 1
93 15
94 69
95 2
96 9
97 29
98 18
99 1
100 111
101 11
102 45
103 30
104 14
105 0
106 13
107 23
108 18
109 9
110 9
111 13
112 32
113 19
114 9
115 28
116 71
117 12
118 17
119 15
120 15
121 151
122 4
123 13
124 19
125 1
126 3
127 17
128 39
129 36
130 11
131 77
132 17
133 38
134 21
135 7
136 74
137 9
138 19
139 8
140 68
141 0
142 33
143 85
144 3
145 2
146 39
147 8
148 3
149 8
150 16
151 14
152 31
153 10
154 7
155 33
156 73
157 16
158 20
159 15
160 18
161 10
162 36
163 47
164 17
165 18
166 85
167 34
168 6
169 30
170 8
171 27
172 18
173 60
174 19
175 163
176 10
177 204
178 15
179 33
180 11
181 43
182 47
183 75
184 44
185 7
186 20
187 20
188 35
189 125
190 18
191 27
192 25
193 19
194 4
195 12
196 46
197 36
198 28
199 36