Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 206

1839 - Wesel : Bagel
206 noch einmal besucht hatte, um dort anzubeten, fühlte er eine sichtbare Abnahmeseiner Kräfte, und nachdem er die ernstesten Todtsbetrachtungen angestellt und sein Werk seinen Schülern angelegentlich empfohlen hatte, versank er in einen tiefen Schlummer, aus dem er nicht mehr erwachte. (9 I. v. Sokrates.) Noch ist der Baum, obgleich nur noch ein dürrer Stamm, vor- handen, den einer seiner Schüler vor mehr als 22 Jahrhunderten auf sein auf einem Hügel bei der Stadt Kiü-fu-kien befindliches Grab pflanzte. Sein Buch der großen Vorsehung enthält die Pflichtenlehre, einen Schatz von praktischer Philosophie, und Alles übertreffend, was uns (außer Christus) die weisesten Männer aller Zeiten geliefert haben. 24. Corialan. (490». %.> In Nom, nun ein Freistaat, regierten zwei Consuln mit dem Senat, der nur aus Patriciern bestand. Zwischen diesem und dem Volk im engeren Sinne, den Plebejern, standen die Ritter. Die Consuln aber mußten jedes Jahr neu gewählt werden. Bald kamen noch die Prätoren oder Oberrichter, die Censoren oder Sittenrichter, die Aedilen oder Bauaufseher und die Quästoren oder Steuereinnehmer hinzu. Vor den Consuln giengen zwölf Liktoren oder Gerichtsdiener her mit den Fasces oder Nuthenbündeln, in denen ein Beil steckte, die Gewalt der körperlichen Züchtigung und Todesstrafe andeutend. Bei außerordentlicher Gefahr wurde ein Dictator ernannt, der ganz freie Hand hatte. Brutus, einer der beiden ersten Consuln, bewirkte, daß Collatin nur wegen seines Namens, er war ein Tarquinier, des Amts entsetzt wurde und die Stadt verlassen mußte, und an dessen Stelle trat Valerius mit dem Beinamen Poplicola oder Volksfreund. Von diesem rührte das Senken der Fasces vor dem Volke her, wie er denn über- haupt äußerst darauf bedacht war, das Ansehen desselben zu wahren. Brutus ließ, um die neue Ordnung der Dinge zu besiegeln, seine

2. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 204

1839 - Wesel : Bagel
seinen Zorn zu erregen. Besonders sollen sie sich bei einem gcìvissen vorkommenden Gesang selbst übertreffen: reiche Belohnungen würden nicht fehlen! Dieser enthielt eine Schilderung der Liederlichkeiten einer Königin von Lu, die sich während der Minderjährigkeit ihres Sohnes allen erdenklichen Ausschweifungen überlassen batte. Da das Stück rein chinesisch, nicht fremder Art seyn sollte, ließ sich der König von Lu die Aufführung gefallen. Zwanzig Schauspieler erschienen, prächtig gekleidet. Blicke, Geberden, Stellungen und Reden athmeten Wollust, so daß der König von Lu anfangs ganz entzückt war. Nicht so Chung- Tsö. Er rieth seinem Fürsten, das Spiel aufhören zu lassen, der indessen nicht darauf hörte. Als aber die berüchtigte Scene kam und der König von Lu selbst vor Scham ganz roth wurde, sagte er zu dem König von Tsi, daß diese Beleidigung seines Fürsten, da er und sein Herr Freunde seyen, auch für ihn, den König von Tsi, eine Beleidi- gung seyn müsse. Er werde deßhalb seinen Obersten, die eben so im Dienste des Königs von Tsi seyen, rufen, damit sie seinen Befehl vollziehen. Mit furchtbarer Stimme, so daß die Schauspieler und die Könige crschracken, rief er darauf die Wache am Fuße des Hügels herauf und auf die zwei vornehmsten Schauspieler, welche die ärgerliche Scene darstellten,, zeigend, gab er den Befehl, sic niederzuhauen. Die Tai-fu schwangen die Säbel und im Augenblicke entflohen die Andern. Die Könige selbst waren wie versteinert über den schnellen Entschluß des Ministers; dieser vermochte seinen Fürsten, sich hinter die Linien seines Heers zurückzuziehen und der König von Tsi, sich entschuldigend, wurde genöthigt, die drei Städte herauszugeben. Ein anderer Zug der Staatskunst des Philosophen war die Erniedrigung der Tai - su zur Ausdehnung der königlichen Macht, welche durch ihre Eigenmächtig- keit sehr beeinträchtigt wurde. Drei derselben hatten ihre Städte in Festungen mit dicken Mauern und Vorwerken verwandelt, und konnten so das Volk bedrücken und dem König selbst trotzen. Auf seine Vor- stellung gab ihnen dieser daher den Befehl, das Zuviel der Mauern abzubrechen und die Thürme niederzureißen. — Einen reichen Mann, der den Fleischvcrkauf erhalten und sich durch wohlfeilen Einkauf und übermäßig theuren Verkauf ein unermeßliches Vermögen gesammelt hatte, zwang er, dem Volk das zu erstatten, um was er es betrogen hatte. - Den Richtern empfahl er besonders, nicht Jeden ohne Unter- schied zu strafen,, und gegen die Großen und Beamten, die ihre Pflichten genau kennen, die größte Strenge, gegen die niederen Stände Nachsicht zu zeigen. Strenge gegen das niedere Volk sey Ungerechtigkeit und sogar gegen die gesunde Vernunft. Durch Chmlg-Tfös

3. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 207

1839 - Wesel : Bagel
207 eigenen Söhne hinrichten, weil sie sich mit andern Jünglingen, denen die jetzige einfachere Lebensweise weniger gefiel, als der Glanz und das Wohlleben des Hofes, in eine Verschwörung zur Wiedereinsetzung der vertriebenen Königöfamilie eingelassen hatten. Er fiel in einer Schlacht gegen Tarquin und die ihm helfenden Etrusker, und zwar kämpfend mit einem der Königssöhne, der ebenfalls todt dahinsank. Der Cónsul wurde. von den Römern, nachdem Valerius als Sieger feierlich in Rom eingezogen war, mit allen ihm gebührenden Ehren beerdigt. Die Frauen betrauerten ihn ein halbes Jahr lang. So glücklich nun auch die Römer nach außen waren, so gahrte es doch im Innern des Staates und der Streit zwischen den Patriciern, als den Unterdrückern, und den Plebejern, als den Unterdrückten, führte endlich einen völligen Aufstand herbei, der zur Folge hatte, daß das Volk bewaffnet die Stadt verließ und sich auf den heiligen Berg begab, anderthalb Stunden von Rom gelegen, wo gerade die vom Kampfe gegen die Volsker siegreich zurückkehrenden Truppen sich gelagert batten. Sie drohten, sich anderswo niederzulassen. Doch die vernünftige Vorstellung eines geachteten Mannes bewirkte, daß sie sich zu einem vergleich bereit erklärten. Den Armen wurden ihre Schulden erlassen, die Leibeigenschaft aufgehoben und dem Volke zwei Tribunen oder Volksvertreter zugestanden, um seine Rechte zu wahren. Ihr Veto Och bin dagegen) konnte jeden Beschluß des Senats entkräften. In der Reihe der geführten Kriege wurden Tibur, das heutige Tivoli, bekannt durch seine liebliche Gegend, Präneste, ein Lieblings- aufenthalt der vornehmen Römerwelt in der angenehmeren Jahreszeit, Antinm und Corioli genommen, diese beide: Städte der Volsker. Von lener rühren die Schiffsschnäbel her, die auf der Rednerbühne als Sieges- zeichen aufgesteckt waren, und die letztere gab einem Helden den Namen. Casus Marcius hatte von seiner Mutter, Valeria, eine vortreffliche Erziehung genossen. Schon frühe zeigte er ungewöhnliche Anlagen, auf deren Ausbildung jene besonders wirkte. Während sein hochstre- bender Geist durch die Beispiele berühmter Männer und ihre Thaten genährt wurde, ließ man ihn frühe körperliche Uebungen treiben, daß sein Körper erstarkte. Dabei trieb ihn sein Ehrgeiz zu jener Heftigkeit und Unbiegsamkeit, die ihm später ein finsteres Benehmen zu eigen wachte. Schon in der Schlacht am See Regillus hatte er unter Aulns Posthunüus Lorbeeren verdient, indem er einen Mitbürger mit seinem Schild deckte, worauf ihm. der Feldherr selbst einen Kranz von Eichen- Oub aufsetzte. So frühe schon ausgezeichnet, betrat er zum zweitenmal stl° Feld der Ehre im Kampfe gegen die Volsker. Als die Römer

4. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 263

1839 - Wesel : Bagel
263 34. Die Fi,l>ier (479), Cminctius Ciircinnatus (462), Sirrins Dentatus (457) und Furius Camillus. (396 ». Chr.) Während nach Coriolan in Nom immer wieder der Kampf zwischen den Vornehmen oder Patriciern und dem größeren Haufen, den Plebejern, fortwährte, wurde die Stadt von den benachbarten Vejentern, Aequern und Volskern bedrängt. Vergebens bemühte sich der Cónsul Eäso Fabius, die Patricier zu einer Ackervertheilung zu bewegen, damit das Volk desto bereitwilliger zu einem Zug gegen die Feinde sey. Da sie aber durchaus nicht nachgaben, und die Feinde doch immer heftiger andrangen, so faßte eine Familie, das Geschlecht der Fabier, 306 an der Zahl, den großherzigen Entschluß, für sich den Kampf 6egen die Vejentcr zu bestehen. Sie zogen durch das von ihrem Schicksale so benannte unglückliche Thor mit 3000 Schützlingen aus ^ Stadt, und nachdem sie lange ein Fort (kleine Beste) glücklich behauptet und mehrere Siege erfochten hatten, wurden sie durch List h^i dem Flüßchen Cremera in einen Hinterhalt gelockt und Alle bis ftuf den letzten Mann niedergehauen. Einer von der Familie war in ^orn zurückgeblieben, der den Stamm erhielt, um der Stadt später ^uen Netter zu geben. Da die Forderung der gleichen Gütervertheilung immer wieder Neue hervorgesucht wurde, konnte es an unruhigen Bewegungen fehlen, weßwegen man sich nach einem Manne sehnte, der geschickt ^äre, in solch stürmischer Zeit die Leitung der öffentlichen Angelegen- eren zu übernehmen. Quinctius Cincinnatus war es, der sich ^zu hergab. Zwar konnte er sich beleidigt fühlen: sein Sohn, ein Holzer, eigensinniger Patricier, war angeklagt und zu einer hohen Geldstrafe verurtheilt worden. Der Vater mußte die Summe erlegen, genöthigt, deßwegen einen großen Theil seiner Besitzthümer zu ^eräußern, zog er sich auf einen Meierhos zurück, wo er sich mit Endlicher Arbeit beschäftigte. Doch er vergaß die Beleidigung, die zum Vatcrlande überwog, und vom Pfluge weg nach Rom geholt, - ^ckete er die Angelegenheiten mit ungemeiner Umsicht. Nach einem Jahre

5. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 264

1839 - Wesel : Bagel
264 kehrte er zu seiner Gattin, die unterdessen das Gut allein besorgt hatte, zurück, trotz alles Anstrebens, daß er das Consulat noch länger bei- behalten solle, indem er sich auf das Gesetz berief. Doch bald darauf gegen die Aequer zum Diktator berufen, besiegte er diese völlig, und ließ sie zur Schmach unter dem Joche durchgehen. Es waren zwei Spieße, in die Erde gesteckt, und einer darüber gebunden. Sein Sohn wurde von der Verbannung zurückberufen; er selbst aber, den Purpur ablegend und die vorige Lebensweise ergreifend, erreichte ein Alter von 80 Jahren. Trotz ihres Eigensinnes mußten die Vornehmen bald darauf doch den Forderungen der Volkstribunen nachgeben. Es wurden unter die Plebejer weitere Wohnplätze vertheilt und der Beschluß gefaßt, daß Abgeordnete in die griechischen Städte Unteritaliens abgeschickt werden sollten, um die besten Gesetze zu sammeln. Diese wurden auf zwölf Tafeln niedergeschrieben und öffentlich aufgestellt, damit jeder Bürger seine Pflichten , aber auch seine Rechte genau kennen lerne, und die Gesetze nicht durch die Gewalt der Vornehmen eine beliebige Auslegung erhalten. Die Besorgung dieses -Geschäfts wurde zehn Männern, Decemvirn, übertragen. Diese, anfangs ihr Amt ruhmwürdig ver- waltend, wurden bald eigenmächtig und gewaltthätig, und da sie ihre Herrschaft auch noch das dritte Jahr beibehielten, nachdem bereits ihr Auftrag erfüllt war, gab sich lauter Unwille kund. Siecius Dentatus, ein unruhiger Kopf, aber wackerer Krieger, der 120 Schlachten und Gefechte mitgemacht hatte und 45 Narben ausweisen konnte, forderte das Volk zum Aufstande auf. Zwar wurde er auf Befehl der Zehnmänner in einer Felsenschlucht meuchelmörderisch ermordet, ob er gleich sein Leben theuer verkaufte und sich riesenmäßig wehrte; allein der schlaue, aber ruchlose Appiuö Claudius gab bald darauf Anlaß - zur Vermehrung des Hasses gegen die Decemvirn. Dieser Elende stellte einer ehrsamen Jungfrau, Virginia, nach und wollte sie gewaltsam entführen lassen. Doch ihr Vater, Virginius, um ■ sie dieser offenbaren Gewaltthat zu entziehen, durchstach sie mit einem Messer vor den Augen des Lüstlings. Darauf eilte er in'ö Lager und feuerte die Soldaten zur Empörung an. Man zog nach Rom, es wurden wieder Tribunen eingesetzt und zwei Consuln gewählt: die Decemvirn mußten ihr Amt niederlegen. Die Leiche der Jungfrau wurde mit dem größten Gepränge durch die Stadt getragen, und von den Jungfrauen mit Blumenkränzen und selbst mit den Locken von ihren Haaren geschmückt; Appius mußte in's Gefängniß wandern, wo er sich selbst den Tod gab. Ä

6. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 268

1839 - Wesel : Bagel
268 einer gesammelten Schaar an (s. Mb. 32) und es entspann sich ein Kampf, der zum Vortheil der Römer endete. Die Gallier mußten mit Zurücklassung des Goldes abziehen und die Stadt wurde, gegen den Wunsch des Volks, welches nach Veji ziehen wollte, vorzüglich auf des Camillus Betreiben, wieder aufgebaut, obgleich nicht nach einer schöneren Anlage, als die frühere gewesen war. Der Geschichtschreiber Polybius, überall glaubwürdiger, als Andere, berichtet, die Gallier seyen von selbst abgezogen, weil ihnen die unerwartete Nachricht zugekommen sey, die Veneter seyen in ihr Land eingezogen. Noch einigemal, einmal bei in Rom entstandenen Unruhen, durch Volkstribun Licinius veranlaßt, und bei einem Einfall der Gallier, übernahm Camillus die Dictatur, und starb endlich, von allen Mit- bürgern betrauert, in hohem Alter an der Pest, nachdem er kurz vorher noch der Concordia oder Göttin der Eintracht einen Tempel hatte errichten lassen. — Noch unter seiner vierten Dictatur wurde der edle, tapfere Manlius Capitolinus, als des Strebens nach der Königswürde beschuldigt, vom tarpejischen Felsen gestürzt. 35. Marcus Cnrtms (362), Titus Manlius Torquatus (36y, Valerius Torvus (343) und Decius Mus. (340 ». Chr.) Marcus Curtius, dieser edle Jüngling, gab einen ausgezeichneten Beweis von Hingebung für sein Vaterland. Auf dem Forum zu Rom war wahrscheinlich, durch eine vulkanische Erschütterung eine weite Kluft, von unermeßlicher Tiefe entstanden, aus welcher schädliche Dünste auft stiegen, von denen man einen sehr großen Nachtheil für den allgemeinen Gesundheitszustand befürchten mußte. Nachdem man lange vergebens bemüht gewesen war, die Kluft auszufüllen, befragte man die Seher, welche den Ausspruch thaten, daß das in den Abgrund geworfen werden müsse, was den höchsten Vorzug des römischen Volkes ausmache. Da trat Curtius auf und fragte, ob eö für Nom ein höheres Gut gebe,

7. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 269

1839 - Wesel : Bagel
269 als seine Tapferkeit? Darauf weihte er sich den Göttern der Unterwelt, legte seine glänzende Rüstung an, bestieg ein prächtig geschmücktes Pferd und stürzte sich in den Abgrund, an dessen Stelle nachher der Curtische See entstand, (s. Abb. 33.) Der Dictator Lucius Manlius war von den Tribunen wegen seiner Strenge vor Gericht gefordert und ihm besonders auch die schlechte Behandlung seines Sohnes, Titus Manlius, vorgeworfen worden, den er auf dem Lande leben lasse, wo ihm alle Gelegenheit benommen sey, sich auszubilden. Dieser, um zu zeigen, daß er keineswegs die kindliche Pflicht vernachläßige, gieng, einen Dolch unter dem Kleide verborgen haltend, frühe zur Stadt und begab sich gerade vor das Hans eines der Tribunen, der der größte Ankläger seines Vaters war. Als er nun vorgelassen wurde, sagte ihm Manlius, er habe mit ihm etwas Wichtiges ohne Zeugen zu sprechen. Da nun der Tribun, ver- meinend, der Sohn werde gegen den Dictator noch etwas Triftiges angeben, sogleich alle Anwesenden entfernt hatte und sie allein waren, Zog er den Dolch und drohte, ihn sogleich zu durchbohren, wenn er nicht die Anklage gegen seinen Vater zurücknehme, worauf der Tribun dieses eidlich versicherte. Bald sollte dieser muthige Jüngling Lorbeeren ärndten! Die Römer, schon früher den verheerenden Zügen der Gallier ausgesetzt, wurden auch im Jahr 301 v. Chr. durch einen solchen Einfall erschreckt, wo sie jenseits des Anio im Sabinerlande ein ^ager hatten. Mehrere Gefechte wegen Besetzung der Brücke ent- schieden Nichts. Da trat ein Gallier von ungewöhnlicher Größe auf Brücke, und forderte, gleich einem Goliath, oder einem Claude de ^atre, den Kaiser Maximilian, damals noch Erzherzog, demüthigte, tapfersten Römer zum Zweikampfe heraus. Lange herrschte Stille Bluter der römischen Jungmannschaft, weil es immer etwas Mißliches schien, gegen einen solchen Kämpfer aufzutreten. Endlich unternahm Ci? Manlius, es mit dem Gallier aufzunehmen, der in vielfarbiger ^keidung und mit Waffen, von Golde schimmernd, stolz prangte. Es ^lang ihm, den Streichen seines Gegners gewandt auszuweichen und !;)ln einige tödtliche Stiche zu versetzen, worauf er ihm seine goldene veite von dem Halse nahm und sich selbst umhieng, woher er den Bei- vamerr Torquatuö erhielt. Auch wurde er mit einem goldenen Kranze belohnt. Im Jahr 349 v. Chr. kamen die Gallier wieder, besetzten das ^ibanisihe Gebirge und streiften während des Winters in die Landschaft der Küste. Die Römer hatten ihr Standlager im pomptinischcn Abiete. Auch hier forderte ein sich durch Größe, Stärke und Rüstung

8. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 366

1839 - Wesel : Bagel
366 die Beredsamkeit des Tribuns Valerius konnte er bewogen werden, sich der Abschaffung dieses Gesetzes nicht noch ferner zu widersetzen. Nachdem er in Spanien, das sich empörte, glücklich gewesen war und bedeutende Vorräthe von da nach Nom geschickt hatte, wurde ihm der Triumph zuerkannt. Kaum war diese Feier beendet, als er dem Sempronius nach Thracien folgte. Später focht er gegen Antiochus und suchte den Kriegsschauplatz nach Thessalien zu versetzen. Es gelang ihm, durch einen kühnen Marsch eine der steilsten Höhen des Passes von Thermopylä zu besetzen, wodurch der Ausgang der Schlacht entschieden wurde. Nasch fiel er über einen Vorposten her und jagte ihn in die Flucht. Darauf warf er unter dem Schmettern der Trom- peten eine Vorhut der Aetolier, die auf den Höhen stand, was einen großen Schrecken im feindlichen Heere verbreitete. Im nämlichen Augenblicke machte Consul Acilins einen Sturm auf die starken Ver- schanzungen des Königs. Von einem Steine getroffender ihm die Zähne zerschmetterte, mußte dieser vor Schmerz den Kampfplatz verlassen und sein Heer löste sich völlig auf. Er brachte kaum 500 Mann nach Chalcis und dachte nun an die Rückkehr nach Asien. Lang hielt Acilins den aus der Schlacht zurückkehrenden Cato umarmt^und rühmte in freudiger Aufwallung die Dienste, die er dem Vaterland geleistet. & sandte ihn ab, die frohe Botschaft nach Nom zu bringen, und hatte seinem Berichte den Antheil, der ihm am Preise des Tages gebühre, glänzend herausgehoben. Bei seiner Ankunft erfüllte die Stadt allge" meiner Jubel. Sieben Jahre nach diesem wurde Cato das Censoramt übertragen, das er mit aller Strenge, aber vortrefflich verwaltete. Bei der bereits einreißenden Hinneigung zum Luxus und zur Sittenverderbniß war er da ganz der Mann am Platze. Ja, als er sein Amt niederlegte, beschloß man, ihm eine Bildsäule zu errichten, was er indessen nicht hoch anschlug. Sein ganzes Leben war ein Kampf: entweder klagte er Andere an, oder wurde er selbst angeklagt; immer aber stand er rein und tadellos da. Sein letztes öffentliches Geschäft war die Sendung naw Afrika, um die Karthager mit Masinissa auszusöhnen. Hier lernte er die Kräfte der Hafenstadt kennen und vielleicht gab diese Reise Veran- lassung zur Vernichtung dieser Stadt; denn nie verließ er die Senats- versammlung ohne die der Eroberungssucht der Römer schmeichelnden Worte: Ich bin eben der Meinung, daß Karthago zerstört werden müsse! Er starb bald nach seiner Rückkehr in einem Alter von 65 Jahren.

9. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 368

1839 - Wesel : Bagel
vornehmen Dame einen Besuch erhielt und diese, eitel auf ihren Putz, ihr alle ihre Kostbarkeiten vorzeigte, so führte sie, um sie zu beschämen, ihre Kinder herbei und sagte: Das sind meine Juwelen! Tiberius hatte sich schon vor Karthago und bei Numantia unter seinem Schwager Scipio ausgezeichnet. Bei der Belagerung dieser Stadt hatte er durch einen Vergleich die Armee gerettet. Doch der Senat verwarf den Vertrag und forderte a'hn zur Verantwortung. Die Gediegenheit seines Charakters und seine Beredsamkeit schützten ihn und erwarben ihm immer mehr das Wohlwollen des Volks. Die Reicheren suchten immer mehr Land von den eroberten Provinzen an sich zu ziehen, der Friede mit Numantia war widerrechtlich gebrochen worden, was ihn tief schmerzte, und das Volk seufzte unter dem Joche seiner Unterdrücker. Da beschloß Tiberius, sein Retter zu werden und der weiteren Verarmung desselben einen Damm entgegenzusetzen. Zum Volkstribun erwählt, brachte er das Ackergcsctz des Licinius wieder in Vorschlag, obgleich mit mildernden Abänderungen. Kein Römer sollte mehr als 500 Morgen von den Staatsländereien besitzen; das Uebrige aber vermessen und unter die Bürger vertheil) werden. Die, welche von ihren bisher benutzten Aeckern einen Theil abgeben mußten, sollten aus der Staatskasse entschädigt werden, in welche erst kürzlich die Schätze des Attalus, Königs von Pergamus, geflossen waren, der in einer Art von Wahnsinn alle seine Reichthümer den Römern vermacht hatte. Die Vornehmen hatten, um das Durchgehen des Gesetzvorschlags zu verhindern, den Tribun Octavius für sich gewonnen, welchen Gracchus vergeblich für seine Zwecke zu bearbeiten suchte. Als nun einst das Volk, um diese wohlthätige Reform durchzusetzen, bei dem Capitol versammelt war, eilte Tiberius auf das Rathhaus und machte dort angemessene Vorstellungen. Doch übermüthig daselbst behandelt, kehrte er zur Versammlung zurück und erklärte, morgen solle über das ^ Gesetz, aber zunächst auch darüber abgestimmt werden, ob ein Tribun, der zum Nachtheil derer handle, die er vertreten solle, sein -lint behalten könne. Als nun sein Amtsgcnosse während der Abstimmung über letzteren Punkt laut und dringend von ihm aufgefordert wurde, doch ja die Sache des Volks nicht zu verlassen und seinen Eifer nicht niederzuschlagen, aber sich durchaus nicht bewegen ließ, von seiner Verweigerung abzustehen, so ließ Tiberius bis zur letzten Tribu> (Abtheilung) abstimmen, Octavianus wurde entsetzt und eilte, unr Mißhandlungen zu entgehen, aus der Versammlung weg. Es kam ein Anderer an seine Stelle und das Ackergesetz erhielt seine Gültigkeit. Tiberius selbst nebst seinem Bruder Casus und seinem Schwiegervater

10. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 370

1839 - Wesel : Bagel
370 eines Sitzes zu Boden geschlagen. Er wurde mit 300 andern Gefallenen bei Nacht in die Tiber geworfen. Nun war zwar der Urheber des Gesetzes todt; aber der von ihw ausgegangene, oder wenigstens wieder hervorgerufene Plan war nicht weggeworfen. Nasika, der Anstifter dieser blutigen Händel, hatte die Erbitterung des Volks auf sich geladen. Er winde vom Senat als Gesandter nach Asten geschickt und starb dort gleichsam als Verbannter. Auffallender Weise war Scipio ein erklärter Gegner der Acker- verthcilung, machte stch aber auch dadurch verhaßt und nach seinem schnellen Tode, der immer räthselhaft bleibt, wurde ihm auch kein Leichenbegängniß gehalten. Vielleicht war wirklich seine Gemahlin, die nicht glücklich mit ihm lebte und sich offenbar durch das harte Urtheil, das er bei der Nachricht von dem Tode ihres Bruders fällte, tief beleidigt fühlen mußte, außerdem daß sie ähnliche Wünsche und Bestrebungen haben mochte, wie ihre Brüder, in das Geheimniß eingeweiht. Nach seinem Tode nahm das Ansehen der Volkspartei zu. && war im Jahr 124, als Casus Gracchus, der in Sardinien das Aull eines Quästors oder Obersteuereiunehmers ehrenvoll verwaltet-hatte, nach Rom zurückkehrte und, der Stimmung des Volks gewiß, sich w" das Tribunal bewarb. Er war ein edler Mann, kühner Verfechte der Volksrechte, aber ein Feind des Senats, weil er von Vielen aus dessen Mitte verächtlich behandelt wurde und in ihnen die Mörder seines Bruders erblickte. Er war talentvoller, aber leidenschaftlicher, als Tiberius. Den Antritt des neuen Amtes eröffnete er mit Erneuerung des Ackergesetzes, und durch das Fruchtvertheilungsgesetz, vermögt dessen die Armen monatlich Lebensmittel auf Kosten des Staats bekamen/ erwarb er sich die allgemeine Liebe des Volks. Noch gab er mehrere Gesetze, welche dazu dienen mußten, sich in dieser Gunst zu befestigen/ und den Stand der Ritter gewann er sich dadurch, daß er dem Senat die Gerichtsbarkeit aus den Händen wand und sie jenen übertrug' Casus hatte aber in einem andern Tribun, Livius Drusus, einen starken Gegner; der Kampf war heftig und er wurde es noch wehr/ als jener den Vorschlag machte, man solle allen italischen Bundesgenossen das Bürgerrecht ertheilen. Casus wurde durch Drusus vom Tribuua verdrängt und zur Gründung einer Colonie nach Afrika geschickt, ll,n den unruhigen Kopf dort zu beschäftigen. Als er nachher zurückkehrte/ fand er sich bei seiner abermaligen Bewerbung getäuscht, und da sitn Leute einen Liktor, der mit frecher Stirne ausrief:-Hinweg, Verräth^ macht guten Bürgern Platz! den Unverschämten getödtet hatten, 0rt
   bis 10 von 43 weiter»  »»
43 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 43 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 6
2 0
3 2
4 0
5 1
6 0
7 3
8 0
9 1
10 28
11 1
12 1
13 0
14 0
15 0
16 1
17 0
18 0
19 0
20 33
21 1
22 0
23 12
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 2
37 15
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 2
44 0
45 7
46 0
47 0
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 5
2 1
3 1
4 0
5 0
6 0
7 0
8 0
9 0
10 0
11 0
12 0
13 1
14 1
15 0
16 9
17 19
18 0
19 1
20 0
21 3
22 0
23 12
24 0
25 2
26 1
27 0
28 1
29 1
30 0
31 0
32 2
33 0
34 0
35 5
36 1
37 0
38 0
39 5
40 0
41 0
42 1
43 0
44 0
45 2
46 3
47 0
48 0
49 0
50 0
51 0
52 7
53 2
54 0
55 31
56 0
57 0
58 0
59 0
60 0
61 0
62 0
63 9
64 0
65 0
66 0
67 0
68 2
69 0
70 0
71 7
72 0
73 0
74 1
75 0
76 2
77 5
78 0
79 0
80 0
81 0
82 4
83 0
84 0
85 0
86 0
87 3
88 6
89 1
90 0
91 0
92 10
93 0
94 4
95 0
96 0
97 1
98 20
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 30
1 3
2 51
3 12
4 14
5 6
6 28
7 8
8 3
9 30
10 10
11 8
12 22
13 7
14 6
15 47
16 61
17 15
18 21
19 7
20 6
21 38
22 29
23 12
24 10
25 21
26 23
27 52
28 1
29 10
30 21
31 10
32 3
33 187
34 11
35 5
36 10
37 44
38 5
39 59
40 14
41 0
42 4
43 21
44 18
45 15
46 7
47 25
48 18
49 63
50 33
51 29
52 1
53 18
54 1
55 25
56 12
57 8
58 19
59 281
60 4
61 15
62 12
63 10
64 37
65 38
66 17
67 5
68 14
69 0
70 14
71 8
72 13
73 25
74 34
75 57
76 14
77 15
78 10
79 14
80 11
81 214
82 8
83 16
84 2
85 59
86 14
87 19
88 17
89 12
90 11
91 4
92 1
93 15
94 69
95 2
96 9
97 29
98 18
99 1
100 111
101 11
102 45
103 30
104 14
105 0
106 13
107 23
108 18
109 9
110 9
111 13
112 32
113 19
114 9
115 28
116 71
117 12
118 17
119 15
120 15
121 151
122 4
123 13
124 19
125 1
126 3
127 17
128 39
129 36
130 11
131 77
132 17
133 38
134 21
135 7
136 74
137 9
138 19
139 8
140 68
141 0
142 33
143 85
144 3
145 2
146 39
147 8
148 3
149 8
150 16
151 14
152 31
153 10
154 7
155 33
156 73
157 16
158 20
159 15
160 18
161 10
162 36
163 47
164 17
165 18
166 85
167 34
168 6
169 30
170 8
171 27
172 18
173 60
174 19
175 163
176 10
177 204
178 15
179 33
180 11
181 43
182 47
183 75
184 44
185 7
186 20
187 20
188 35
189 125
190 18
191 27
192 25
193 19
194 4
195 12
196 46
197 36
198 28
199 36