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1. Geschichte der Neuzeit - S. 269

1887 - Wiesbaden : Kunze
§. 22. Der dritte Koalitionskrieg. 269 Napoleon antwortete damit, daß er Hannover, das dem König von England gehörte, bis zur Elbe besetzte und die Einfuhr englischer Waren nach Frankreich verbot, wodurch der Anfang mit der Kontinentalsperre gemacht wurde. Nach der Erschießung des Herzogs von Enghien brach auch Rußland, wo nach Pauls I. Ermordung dessen Sohn Alexander I. (1801 — 1825) gefolgt war, die diplomatischen Beziehungen zu Frankreich ab. Als nun Napoleon 1804 in Boulogne und anderen Häfen große Vorbereitungen traf, um einen Zug nach der englischen Küste zu unternehmen, stiftete der englische Minister Pitt mit Rußland die dritte Koalition, um Frankreich auf seine alten Grenzen zurückzuführen. Diesem Bündnisse trat (Nov. 1804) Östreich, dann Schweden, dessen König Napoleons unversöhnlicher Feind war, und Neapel bei. Östreich rüstete zwei Heere aus, das eine stand unter Erzherzog Karl in Italien, wo man Napoleons Angriff erwartete, das andere, dem die beiden russischen sich anschließen sollten, rückte unter General Mack durch Bayern an die obere Donau. Napoleon traf mit scharfem Geistesblick und überraschender Schnelligkeit seine Vorbereitungen. Er schickte Massena nach Italien, verband sich mit Bayern, Württemberg und Baden, hob das Lager in Boulogne auf und rückte über den Rhein nach Süddeutschland. Bernadotte kam mit einem Heer aus Hannover herbei und eilte durch das neutrale preußische Gebiet Ansbach nach Ingolstadt, während Napoleon den General Mack täuschte, umging und dann bei Donauwörth überraschte. Nach mehreren Gefechten wurde Mack in Ulm eingeschlossen und mit 25 000 Mann (17. Okt.) 1805 gefangen genommen. Der Erzherzog Ferdinand schlug sich mit seinen Truppen durch und vereinigte sich mit den unter Kutusoff vom Inn zurückziehenden Russen in Mähren, wo auch das zweite russische Heer mit dem Kaiser Alexander eintraf. Napoleon zog in Wien ein, von wo der Kaiser nach Mähren, geflohen war, und eilte dann nordwärts gegen das vereinigte russischöstreichische Heer. Am Jahrestag seiner Krönung, am 2. Dez. 1805 kam es zu der sogenannten Dreikaiserschlacht bei Austerlitz unweit Brünn, wo die Verbündeten eine vollständige Niederlage erlitten. Nach einer persönlichen Unterredung mit Napoleon schloß Kaiser Franz, bekümmert um das Los seines Landes und Volkes, (26. Dez.) 1805 den Frieden zu Prhburg: Östreich mußte Venedig an Frankreich, Tirol an Bayern und seine Besitzungen in Schwaben an Württemberg abtreten, dagegen bekam es als Entschädigung Salzburg, an dessen Kurfürsten Würzburg von Bayern abgetreten wurde. Zugleich

2. Von der Entstehung eines selbständigen deutschen Reichs bis zu Karl V. 843 - 1519 - S. 3

1885 - Wiesbaden : Bergmann
(Erstes Kapitel Außere und innere Gestaltung Deutschlands bei seiner Trennung vom Frankenreiche. |El§ durch den Vertrag von Verdun (843) Deutschland ein selbständiges Reich wurde, hatte es folgende Grenzen: im Norden die Eider (mit Ausschluß Schleswigs), im Cfteu die Elbe von der Nordsee bis zum Einfluß der Saale, von da an südlich die Saale, dann den Böhmerwald und die Raab, im Süden die Berner Alpen (die deutsche Schweiz oder Cberaleimntrtiert gehörte zu Deutschland, die französische zu Lotharingieu), im Westen den Rhein, nur daß Friesland zu Lotharingien gehörte, dagegen die Bistümer Mainz, Worms, Speier (ohngeführ das heutige Rheinbayern und Rheinhessen) zu Deutschland. Der Teilung zu Verdun folgte eine zweite (870) zu Meersen an der Maas. Die Linie Lothars starb 869 aus bis auf einen männliche Sproß, Ludwig Ii., der, znsrieden mit Italien und dem Kaisertitel (zumal da er keine Söhne hatte), sich um das übrige Erbe seines Hauses wenig kümmerte und ohne viel Widerstand geschehen ließ, daß Karl der Kahle und Ludwig der Deutsche sich in dasselbe teilten. So erhielt Ludwig der Deutsche die Länder zwischen Rhein, Maas und Schelde, sowie Friesland. Die Westgrenze Deutschlands bildete also sortdann nicht mehr der Rhein, sondern eine von Basel ans links an Nancy vorbei, längs der Maas, dann links von Brüssel bis zur Scheldemündung jenseits Antwerpen gehende Linie; Deutschland reichte fetzt bis ein den Kanal und saßte etwa die heutigen Länder Rheinpreußen, Holland, das südliche und östliche Belgien mit Brüssel und Antwerpen in sich. Die Grenze zwischen Ost- und Westsranken (Deutschland und Frankreich) fiel nunmehr ziemlich genau zusammen mit der Sprachgrenze zwischen Germanisch und Romanisch. l*

3. Von Karl V. bis zur Aufrichtung des neuen deutschen Kaisertums (1519 - 1871) - S. 144

1886 - Wiesbaden : Bergmann
144 Zusammenstoß Deutschlands mit dem revolutionären Frankreich. unglücklich geführt. Einige Festungen, wie Songtot), Verdun, wurden genommen. Dennoch endete er nach kurzer Zeit mit einem Rückzüge — nicht wegen der Überlegenheit des Feindes, sondern weil es der Armee an ausreichender Verpflegung gebrach und die Ruhr in ihren Reihen wütete.*) Lougwy und Verdun wurden aufgegeben. Während so der Vorstoß nach Frankreich mißlungen war, überrumpelte ein französisches Korps unter Cnstine die Rheinlande und Mainz. Der Kurfürst floh, die Stadt ergab sich; ein Teil der Bürgerschaft erklärte sich für die inzwischen in Frankreich (nach Entthronung des Königs) ausgerufene Republik, und diesem Beispiele folgte das ganze linke Rheinufer in den Bistümern Mainz, Worms, Speyer. Zu den Führern dieser republikanischen Bewegung gehörte auch ein namhafter deutscher Gelehrter, Georg Förster: er war sogar unter denen, welche als Abgeordnete der „linksrheinischen Republik" sich nach Paris begaben, um den dortigen republikanischen Machthabern den Anschluß dieser Republik an Frankreich und ihre Lossagung von Deutschland anzutragen. In Paris erkannte er — zu spät — die Täuschung, in der er sich befunden. Zu feinem Glück ereilte ihn dort der Tod.**) Dumouriez, der den Verbündeten in der Champagne gegenübergestanden hatte, brach in die österreichische Niederlande ein, schlug die Österreicher bei Jemappes, besetzte Flandern, Brabant, das Hennegau und drang bis Aachen vor. Etwas besser verlief das Jahr 1793. Die Österreicher faßten durch den Sieg bei Neerwmden wieder Fuß in Belgien; die Preußen nahmen den Franzosen Mainz, wie schon vorher Frankfurt am Main wieder ab. Die Preußen siegten bei Pirmasenz und in Verbindung mit den Sachsen bei Kaiserslautern; Österreicher und Preußen zusammen erstürmten die Weißenburger Linien im Elsaß. Indes endete doch auch dieser Feldzug ohne ein eigentlich entscheidendes Resultat. Inzwischen lockerte sich das Bündnis mehr und mehr. Die Österreicher, von den Preußen im Stich gelassen, wurden bet Fleurus 1794 geschlagen; die Preußen erfochten zwar ein paar kleine Siege in der Pfalz, gingen aber schließlich über *) Betreffs der Einzelheiten bieses wie aller folgenben Felbzüge in den beutsch-französischen Kriegen bürste ant besten auf Hausier's „Deutsche Geschichte" zu verweisen sein, wo dann wteberum noch speziellere Quellen angegeben sinb. **) Von jenen merkwürdigen Vorgängen zu Mainz giebt eine recht gute Schil-berung H. Königs Roman „Die Clttbisten zu Mainz" ebenso wie besten Biographie Försters.

4. Von Karl V. bis zur Aufrichtung des neuen deutschen Kaisertums (1519 - 1871) - S. 151

1886 - Wiesbaden : Bergmann
Napoleon und Deutschland. 151 Breisgau ab und erhielt dafür Salzburg und Berchtesgaden; es verlor dabei 1140 Quadratmeilen mit 2 800 000 Einwohnern. Napoleon verteilte diese Beute unter seine drei süddeutschen Verbündeten. Die Fürsten von Bayern und Württemberg erhielten den Königstitel, doch ohne daß sie aufhörten, Glieder des Reiches zu sein. Letzteres ward übrigens in dem Friedensinstrumente nicht mehr als „Reich", sondern nur noch als „deutscher Bund" (confederation germanique) bezeichnet. Schon am 15. Dez. hatte auch Haugwitz mit Talleyrand einen Vertrag verabredet, fräst dessen Preußen Ansbach, Bayreuth, Neuenburg, Cleve und Wesel abtreten, dafür aber Hannover als Eigentum erhalten sollte. In Berlin war man darüber bestürzt. Mau sandte Haugwitz nach Paris, um bessere Bedingungen zu erlangen. Allein der Pariser Vertrag vom 15. Febr. 1806 war noch ungünstiger, denn danach sollte Preußen auch noch seine Häfen den englischen Waren verschließen. Haugwitz brachte von Paris den Eindruck mit: „Napoleon wolle den Krieg mit Preußen, und derselbe sei unabwendbar." Noch vorher vollendete sich das Schicksal des Deutschen Reichs. Am 17. Juli 180(3 unterzeichneten sechzehn süd- und westdeutsche Fürsten, die zusammen über ein Gebiet von 2400 Quadratmeilen und 8 Mill. Einwohner verfügten, eine ihnen von Napoleon kurzer Hand diktierte Urkunde, die Rheinbundsakte. Darin sagten sie sich förmlich vom Reiche los und traten in einen besondern Bund unter dem Protektorat (der Schutzhoheit) des Kaisers der Franzosen. Sie schlossen ein Schutz- und Trutzbündnis mit Frankreich und stellten ihre Truppen dem Kaiser Napoleon für alle Fülle eines Krieges zur Verfügung. Die Aufnahme noch anderer deutscher Fürsten in den Bund blieb vorbehalten. Am 1. August richtete Napoleon eine Note an den deutschen Reichstag, worin er sagte: „die Rheinbundsfürsten hätten aufgehört, Stünde des Reichs zu sein; er selbst erkenne die Existenz des „deutschen Bundes" nicht länger an; er habe den Titel eines „Protektors des Rheinbundes" nur in der friedlichen Absicht angenommen, „damit seine Vermittelung zwischen den Starken und den Schwachen jedem Streit vorbeuge;" nachdem er so für die Ruhe Europas und insbesondere Deutschlands, soviel an ihm sei, gesorgt habe, hoffe er, die französischen Armeen würden „zum letztenmal den Rhein überschritten haben". Der Kaiser erklärte, „er werde die Grenzen Frankreichs niemals jenseits des Rheins ausdehnen." Am gleichen Tage gaben die Gesandten der sechzehn Fürsten im

5. Neuere Geschichte - S. 121

1884 - Wiesbaden : Kunze
121 bedingungen zu erfüllen, namentlich Malta und das Kap zu räumen. Nach Erneuerung des Krieges wurde Hannover durch französische Truppen besetzt 1803, gegen England durch grofs-artige Seerüstungen und (später) die Kontinentalsperre vorgegangen. Pitt tritt wieder an die Spitze des Ministeriums 1804: das Bündnis Englands mit Schweden und Rußland ist der Beginn der dritten Koalition. Frankreich verbündet sich mit Spanien, das an England den Krieg erklärt. Nach dem Beitritte Österreichs zur englisch-russischen Allianz 1805 gab Napoleon seine Angriffsabsichten gegen England auf und richtete die um Boulogne versammelten Truppen gegen Österreich. Die österreichischen Armeen, mit zwei russischen Hilfsheeren als Reserve, wendeten sich gegen Bayern und gegen das Königreich Italien (Erzherzog Karl). Preußen blieb, von beiden Parteien umworben, unglücklicherweise neutral und büfste für diese Schwäche sofort durch die Nichtachtung seiner Neutralität. Bemadotte, aus Hannover heranziehend, verletzte preufsisches Gebiet in dessen fränkischen Besitzungen. Bayern, Würtemberg, Baden standen auf Frankreichs Seite. Napoleon kam der Vereinigung der österreichischen und russischen Streitkräfte zuvor: General Mack, überrascht, ergab sich mit 25000 Mann in Ulm. Die österreichischen Heere, auch das glücklichere italienische, ziehen sich zurück; die Franzosen erscheinen in Wien, Nov. 1805. Napoleons Sieg in der Drei-Kaiserschlacht von Austerlitz 2. Dez. (in Mähren) entschied den ganzen Feldzug und führte zum Frieden zu Prefsburg; dessen Hauptbedingungen sind: Verzicht Österreichs auf das venetianische Gebiet, das mit dem Königreich Italien vereinigt wird; die Kurfürsten von Bayern und Würtemberg erhalten den Königstitel und ersterer u. a. Tirol, Vorarlberg, die Reichsstadt Augsburg, letzterer teilt sich mit Baden in die vorderösterreichischen Lande. Salzburg, dessen Erzbischof Würzburg von Bayern erhielt, fällt an Österreich als einzige Entschädigung. Dieser Demütigung Österreichs folgten andere Neuerungen. Die Bourbonen in Neapel wurden wegen Neutralitätsbruchs Ende Dez. 1805 abgesetzt; Joseph Napoleon König von Neapel 1806. — Die batavische Republik kommt als Königreich Holland an Louis Napoleon. — Joachim Murat, Napoleons

6. Historisches Hilfsbuch für die oberen Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 121

1883 - Wiesbaden : Kunze
121 bedingungen zu erfüllen, namentlich Malta und das Kap zu räumen. Nach der Erneuerung des Krieges wurde Hannover durch französische Truppen besetzt 1803, gegen England durch grofsartige Seerüstungen und die Kontinentalsperre vorgegangen. Pitt trat wieder an die Spitze des Ministeriums 1804. Das Bündnis Englands mit Schweden und Rußland ist der Beginn der dritten Koalition. Frankreich verbündete sich mit Spanien, das an England den Krieg erklärt. Nach dem Beitritte Österreichs zur englisch-russischen Allianz 1805 gab Napoleon seine Angriffsabsichten gegen England auf und richtete sie gegen Österreich. Die österreichischen Armeen, mit zwei russischen Hilfsheeren als Reserve, wendeten sich gegen Bayern und gegen das Königreich Italien (Erzherzog Karl). Preußen blieb, von beiden Parteien umworben, leider neutral und büfste für diese zaudernde Schwäche sofort durch die Nichtachtung seiner Neutralität. Bernadotte, aus Hannover heranziehend, verletzte preufsisches Gebiet in dessen fränkischen Besitzungen. Bayern, Würtem-berg, Baden standen auf Frankreichs Seite. Napoleon kam der Vereinigung der Österreichischen und russischen Streitkräfte zuvor. General Mack, überrascht, ergab sich mit 25 000 Mann in Ulm. Die österreichischen Heere, auch das glücklichere italienische, ziehen sich zurück; die Franzosen erscheinen in Wien, Nov. 1805. Napoleons blutiger Sieg in der Drei-Kaiser schiacht von Austerlitz (in Mähren) entschied den ganzen Feldzug und 2. Dez. führte zum Frieden zu Prefsburg; dessen Hauptbedingungen sind: Verzicht Österreichs auf das venetianische Gebiet, das mit dem Königreiche Italien vereinigt wird; die Kurfürsten von Bayern und Würtemberg erhalten den Königstitel und ersterer u. a. Tirol, Vorarlberg, die Reichsstadt Augsburg, letzterer teilt sich mit Baden in die vorderösterreichischen Lande. Salzburg, dessen Erzbischof Würzburg von Bayern erhielt, fällt an Österreich als einzige Entschädigung. Dieser Demütigung Österreichs folgten andere Neuerungen. Die Bourbonen in Neapel wurden wegen Neutralitätsbruchs Ende Dez. 1805 abgesetzt; Joseph Napoleon wird König 1806. — Die batavische Republik kommt als Königreich Holland an Louis Napoleon. Joachim Murat,

7. Hilfsbuch für die brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 107

1894 - Wiesbaden : Kunze
107 während des Kampfes zu den Verbndeten der. Am Abend zog sich Napoleon in die Stadt Leipzig zurck. Am 19. Oktober vormittags wurde diese erstrmt, der König von Sachsen ge-fangen genommen. Am Mittag zogen der König Friedrich Wil-Helm und der Kaiser Alexander unter groem Jubel in Leipzig ein. Die Franzosen ergriffen die Flucht, die durch die verfrhte Sprengung der Elsterbrcke erschwert wurde; viele, darunter der Fürst Poniatowski, Neffe des letzten polnischen Knigs, ertranken in dem Flusse. Die Schlacht bei Leipzig kostete den Verbnde-ten 47000 Mann an Toten und Verwundeten, den Franzosen 30 000 Mann und 15000 Gefangene. Blcher wurde zum Generalfeldmarschall ernannt. Napoleon zog dem Rheine zu; der bayerische General Wrede suchte ihn vergebens mit einem sterreichisch-bayerischen Heere bei Hanau (am 30. und 31. Oktober) aufzuhalten. Am 2. November ging er mit noch etwa 70000 Mann bei Mainz der den Rhein. Gro waren die Folgen der Schlacht bei Leipzig. Deutsch-land war fr Napoleon verloren, der Rheinbund sowie das Knigreich Westfalen, die Groherzogtmer Frankfurt und Berg lsten sich auf. Wrttemberg, Hessen - Darmstadt und Baden schloffen sich an die Verbndeten an. Die von den Franzosen besetzten Festungen fielen der Reihe nach, Dresden (zuerst), Stettin, Lbeck, Torgau, Danzig, Kstrin u. a. Hamburg und Magdeburg hielten sich jedoch bis zum Frieden. 140000 Franzosen wurden in den Festungen gefangen. Die von den Verbndeten wiedergewonnenen Gebiete wurden vorlufig einer Verwalwng unterstellt, die vom Reichsfreiherrn vom Stein geleitet wurde. Die ehemaligen preuischen zwischen Elbe, Weser und Rhein gelegenen Gebiete kehrten unter das preuische Szepter zurck. Holland, von Na-poleon sehr bedrckt und durch die Kontinentalsperre in seinem Handel zu Grunde gerichtet, verjagte die franzsischen Beamten und wurde von Blow durch einen Teil des Nordheeres ge-nommen. Der Prinz von Oranien kehrte von England, wohin er geflchtet war, zurck (30. Nov.) und wurde als souverner Fürst ausgerufen.

8. Theodor Schachts Schulgeographie - S. 197

1883 - Wiesbaden : Kunze
Das Deutsche Reich. 197 11) Hessen-Nassau zwischen Werra und Mittelrhein. Be- standteile: Das vormalige Herzogtum Nassau, Kurhessen und Frankfurt, sowie einige bayerische und hessendarmstädtische Gebietsteile, zusammen 16090 qkm und 11/2 Mill. Bewohner. 2 Reg.-Bezirke: Kassel, Wiesbaden. Hauptstadt der Provinz ist Kassel in Niederhessen an der Fulda, zum Teil schön gebaut, mit 58 000 E. In der Nähe das Lustschloß Wilhelmshöhe mit künstlichen Wasserfällen und dem 10 m hohen Her- kules. Aulda mit Bonifatius Monument. Kanau angenehme und gewerbreiche Stadt am Main. Marburg in Oberhesfen an der Lahn, Universität. — Getrennt vom Hauptlande: Schmalkalden am Thüringer- Wälde, bekannt durch Eisenindustrie und durch ein Bündnis Protest. Fürsten im Jahre 1530. Der Regierungsbezirk Wiesbaden (Nassau) zwischen Rhein und Main ist das Land der besten Rheinweine und Vorzug- licher Brunnen- und Badeörter. Die Gegenden am Rhein, an der Lahn, die das Land mitten durchfließt, und in der Nähe des Feldberges gehören zu den schönsten Deutschlands. Wein- und Fruchtgelände des Rheingaues von Biberich bis Lorch, mit einer Reihe von Ortschaften. Ans der n Ab- dachung der Taunushöhen ist es minder fruchtbar, rauher jedoch auf dem Westerwalde. Wiesbaden, ehemals herzogl. Residenz mit 50000 E.; berühm- ter Kurort. Die andern wichtigsten Heilquellen sind: Homburg, ehemals landgräsl. Residenz, ö, und Soden 8 vom Feldberg; Weil- bach nahe dem Main; Schlangenbad w, und Langenschwal- bach nw von Wiesbaden; Ems, Geilnau und Fachingen im Lahnthale; Selters links der Lahn am Emsbache. An der Lahn: Nassau mit Denkmal des großen Staatsmannes Stein. — Arank» furt a. Main (mit Sachsenhausen) 137000 E.; reiche Handelsstadt, sonst Sitz des Bundestages, ehemals Krönungsort der Kaiser. Das Rathaus (der Römer) mit dem Kaisersaal, wie der einfache Dom durch Erinnerungen ans alte Reich geheiligt. Göthe war ein Frankfurter; sein und Schillers Denkmal, das der Buchdruckerkunst. Paulskirche. Wissenschaftliche und Kunstinstitute. 12) Provinz Rheinland und Hohenzollersche Lande. Rheinland ist die volkreichste und zugleich die am dichtesten bevölkerte Provinz des Königreiches (über 4 Mill. Bewohner auf 27000 qkm, 151 auf 1 qkm). 6 Reg.-

9. Geschichte für Mittelschulen und ähnliche Lehranstalten der Provinz Sachsen - S. 231

1903 - Wiesbaden : Behrend
231 Frstentmern ausgestattet. Ein neuer Adel entstand; es waren die Offiziere des Kaisers, meist Leute von niederer Herkunft. Fr Siege erhielten sie gewhnlich den Herzogstitel mit dem Namen des Schlachtortes. 6. Austerlitz. 1805. Aber noch war das jeegewaltige England unbesiegt. Mit seiner ganzen alles niederwerfenden Energie rstete Napoleon jetzt zum Kampfe gegen diesen gefhrlichsten Feind. Durch un-ablssige bung hatte er sein Heer zur hchsten Vollkommenheit gebracht. Gelang ihm eine Landung von Truppen in England, so war er seines Erfolges sicher. Eine solche bereitete er vor. Vierundzwanzig Stunden Herr des Kanals Herr der Welt!" das waren seine Worte. Aber die Englnder hielten mit ihren Kriegsschiffen scharfe Wacht. Auch brachten sie ein neues Bndnis mit sterreich und Rußland zustande. Daher strte eine Kriegserklrung sterreichs 1805 Napoleons Plne. Voll rger wandte er sich von England ab und gegen die sterreicher, die ihn wieder in Italien erwarteten. Aber diesmal zog er durch Deutschland gegen sie. Die sddeutschen Fürsten, durch groe Versprechungen gewonnen, schloffen sich ihm an. Bei Ulm zwang er ein sterreichisches Heer unter dem unfhigen General Mack zur Kapitulation. Zwar erhielt er bald die Nachricht, da seine Flotte von Nelson bei Trasalgar an der Kste von Sdspanien gnzlich ver-nichtet sei, und es wurde ihm dadurch klar, da er zur See England nicht mehr beikommen werde; aber sein Siegeslaus gegen sterreich wurde dadurch nicht aufgehalten. Bald war Wien in seinen Hnden. In Mhren erwartete ihn ein sterreichisch-russisches Heer. Am 2. Dezember 1805 kam es zur Dreikaiserschlacht von Austerlitz. Als der Abend der die Winterlandschaft herabsank, da war das H eer der Verbndeten gnzlich vernichtet. sterreich schlo bald darauf Frieden. Es wich ganz aus Italien und trat seine italienischen Vorlande und Tirol ab. Napoleons deutsche Verbndete teilten sich in den Raub an deutschen Lndern und wurden zum Lohn fr ihre Hilfe mit Rangerhhungen bedacht. Bayern, Wrttemberg und Sachsen wurden Knigreiche, Baden wurde Groherzogtum. 7. Der Rheinbund; Auflsung des Deutschen Reiches. Diese durch Napoleon erhobenen und andere Fürsten schloffen sich dann auf feinen Befehl 1806 zum Rh einbnnd zusammen, der in ein ewiges Bundesverhltnis" zu Frankreich trat. Seine 16 Mitglieder muten fr den Krieg Napoleon ihre Truppen zur Verfgung stellen, sonst aber sollten sie souvern (unabhngig) sein. Aus dem Deutschen Reiche traten sie aus, und so lste dieses sich in der Stille aus. Der Kaiser Franz legte die deutsche Kaiserkrone nieder, nannte sich hinfort nur Kaiser von sterreich" und nderte dabei seinen Namen Franz Ii. in Franz I. um. So endete das 1000jhrige deutsche Reich! Dem Rheinbund gegenber vereinigten sich Preußen, Hessen und zgernd Kursachsen. Letzteres lste sofort nach Preuens Fall

10. Handbüchlein beim Unterrichte in der Geographie - S. 57

1876 - Wiesbaden : Limbarth
57 deutende Lederfabrik, Reichstag 1521. Sitz der deutschen Heldensage. Lutherdenkiual. — Ober- und Rieder-Ingelheim, Oppenheim und Nierstein haben wichtigen Weinbau. — Singen (5200 E.), am Einflüsse der Nahe in den Rhein; starke Schiffahrt. — Rochus- kapelle, Biugerloch, Mäusethurm. 3. Oberhessen. Gießen (9000 E.) a. d. Lahn, Univ., Klinik. — Nan he im, Badeort, Salinen.—-Fried- berg in der Wetterau. — Das Mrstenlhum Liechtenstein, 2 (Z-Meil. und 8000 E., liegt zwischen Tyrol und der Schweiz, am oberen Rhein, ist reich an Obst, Wein und Wild. — Hauptort Liechtenstein (1000 E.), im Rheinthal. Die unmittelbaren Neichstande Elsaß und Lothringen werden von Baden, der Rheinpfalz, Preußen, Luxemburg, Frank- reich und der Schweiz umschlossen und zählen auf 268^/5 ssz-M. (Lothringen fo groß wie Oldenburg, Elsaß nahe so groß wie Schleswig) gegen l2/3 Mill. vorherrschend kath. Bewohner. Das Elsaß ist eine reich bevölkerte Ebene mit zahlreichen Städten und trefflichem Culturlande und ein mit Wald und Weinbergen be- decktes Gebirge (Wasgenwald). Lothringen ist fruchtbares Hügel- land (Züge der kohlenreichen Ardennen), schön angebaut, doch dem Elsaß nachstehend. Flüsse: Rhein mit Jll und?, Mosel mit? In den Städten blühen Handel und Industrie. Deutsche Sprache und Sitte haben sich durch 2 Jahrhunderte französischer Herr- schaft zu behaupten gewußt. Landcs-Eintheilung. Elsaß und Deutsch-Lothringen zerfallen in die Bezirke 1. Ober-Elsaß, 2. Unter-Elsaß und 3. Lothringen. — 1. Der Bezirk Ober-Elsaß. — Colmar (23,000 E.), Sitz des Appellationsgerichts, Baumwolleufabrikeu. Pfeffel's Geburtsort. — Rappoltsweiler (11,600 E.), erhebliche Industrie und bedeutender Handel mit den Weinen der Umgegend. — Gcbweiler (12,000 E.), bedeutende Fabrikstadt Die Weine der Umgegend gehören zu den besten des Elsasses. — Thann (8500 E-), am Eingänge des Amarinen- thals. Nahe die Ruinen der Engelburg, ausgebreitete Fabrikation von Segeltuch und Leinwand. — Mühlhausen (58,000 E.), wichtige Fabrik- stadt an der Jll und dem Rhein-Rhone-Kanal; großartige Druckereien, Färbereien, Bleichen. Seiden-, Baumwollen- und Wollenzeuge. Metall- waaren und Lederarbeiten. — Altkirch (3200 E.), an der Straße nach Belfort. — 2. Der Bezirk Unter-Elsaß. - Straßburg (85,000 E.), a. d. Jll und Brensch, Festung, 1/2 Stunde vom Rhein, früher deutsche Reichs- stadt, deren Wichtigkeit ein deutscher Kaiser also erkannte, daß er sagte: „Wären Straßburg und Wien zu gleicher Zeit in Gefahr, ich würde eilen, das erstere zu retten." Sitz des Oberpräsidenten. Prachtvoller
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