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1. Geographie von Europa mit Ausschluß des Deutschen Reiches - S. 89

1899 - Wittenberg : Herrosé
— 89 — (2/10) und im S. Italiener (710). Dem Religionsbekenntnisse wad) gehören die Schweizer zur protestantischen (%) und katholischen (%) Kirche. Die Protestanten (Reformierte — Zwingli, Calvin) wohnen vor- herrschend in den Thälern und der Ebene, die Katholiken im Hochgebirge. Die Hauptbesch äst iguugeu sind Ackerbau, Viehzucht, Industrie und Handel. Der Ackerbau liefert nicht so viel Getreide, wie im Lande ge- braucht wird, weil sich kaum der 7. Teil des Landes zum Feldbau eignet; nahezu die Hälfte muß aus Frankreich, Österreich und Deutschland eingeführt werden. Die Hauptkornkammer ist die Schweizer Hochebene. Die Vieh- zucht ist eine Hauptnahrungsquelle, namentlich die Rindviehzucht, welche musterhaft betrieben wird und viel Milch und Käse (berühmt ist z. B. der Emmenthaler) liefert. Die Industrie verarbeitet besonders Seide, Baum- wolle und Leinen und beschäftigt sich mit Herstellung von Uhren und Schmuck- suchen. Nur durch die Industrie ist es möglich, für eine verhältnismäßig dichte Bevölkerung (70 auf 1 qkm) Erwerb zu schaffen. Der Besuch der Fremden, welche die Naturschönheiten der Alpen (Hochgebirge und Seen) be- trachten, bringt dem Lande ebenfalls viel Geld ein. Man bezeichnet deshalb die Schweiz mit Recht als „das europäische Gasthaus". Der Handel ist zwar dadurch gehemmt, daß die Schweiz ein Binnenland ist und nicht einmal recht schiffbare Flüsse besitzt; aber durch die Lage zwischen großen Staaten ist er doch bedeutend. Die Hauptplätze dafür sind Basel, Zürich und Genf. Tie Volksbildung ist in der Schweiz bedeutend. Das Schulwesen ist vortrefflich geordnet, und die Wissenschaften werden aus Uni- versitäten und mehreren Akademieen eifrig gepflegt. Das Schweizervolk zeichnet sich durch kräftigen und gefunden Körper, Freiheitsliebe, Tapferkeit und unüberwindliche Liebe zum Vaterlande aus. Viele Schweizer briugeu zwar einen Teil ihres Lebens in fremden Ländern zu, immer aber mit der Hoff- nnng und mit dem sehnlichen Wunsche nach Rückkehr in ihre Heimat. Wlrd diese Sehnsucht nicht befriedigt, so artet sie nicht selten in ein krankhaftes Heimweh aus. Um dieses bei den ehemals in französischen Diensten stehenden Soldaten (Schweizer-Regimentern) nicht aufkommen zu lassen, war es in Frank- reich verboten, den sog. Kuhreigen zu spielen, eine Melodie der Alpenhirten, deren Töne bei den Soldaten die unwiderstehlichste Lust zur Rückkehr ins Vaterland erweckten. 6. Verfassung und Einteilung. Die Schweiz ist ein Bundesstaat von 22 Kantonen. 3 Kantone zerfallen in je zwei Halbkantone, von denen jeder in seinen innern Angelegenheiten ganz selbständig ist, so daß die Schweiz 25 Einzelstaaten oder Kantone umfaßt. Der Sitz der Bundesregierung ist Bern. Ein stehendes Heer ist nicht vorhanden. Jeder kriegstüchtige Mann wird einige Wochen im Jahre in den Waffen geübt, und so ist jeder Bürger Soldat und jeder Soldat Bürger. — Die Kantone gliedern sich in 3 Gruppen: a) Die Waldkantone: Uri, Schwyz, Unterwalden und Lnzern; d) die übrigen 9 alten Kantone: Zürich, Zug, Glarus, Bern, Freiburg, Solo- thuru, Basel, Schaffhausen, Appenzell; c) die 9 neuen Kantone: Neuen- burg, Waadt, Gens, Aargau, Thurgau, St. Gallen, Graubünden, Tessin und Wallis. 7. Städte. Lasel (75 T.), auf beiden Seiten des Rheins, war früher freie deutsche Reichsstadt und ist jetzt die reichste und wichtigste Handels- stadt der Schweiz und zugleich der zweite Mittelpunkt der Seiden- indnstrie. Der Handel wird durch die Lage der Stadt am Austritt des

2. Geographie des Deutschen Reiches - S. 56

1898 - Wittenberg : Herrosé
— 56 — führt. Diesen Männern sind auch auf freien Plätzen der Stadt Standbilder in Lebensgröße errichtet worden. „Am Goethehanse steht Goethes, an der Schillerstraße Schillers Wohnhaus. Eine Tafel an letzterem trägt die Ju- schrift: „Hier lebte und starb Schiller." Man sieht noch das enge, niedrige Stüblein, wo Schiller wohnte und so viele herrliche Dichtungen schuf. Auch sein Arbeitstisch steht noch da. Auf demselben liegen 2 Briefe von seiner Hand. Die Bettstelle, in welcher er starb, ist reich mit Kränzen geschmückt. Neben dem Bette steht auf einem Tischchen Schillers Dose und Tasse. In der „Fürstengruft" stehen die Särge Goethes und Schillers nahe bei dem Sarge ihres fürstlichen Freundes Karl August." — Jena (s. S. 31). — Ju Eisenach war Luther Chorknabe. In der Nähe steht auf einem Bergkegel die Wartburg, die alte Residenz der thüringischen Landgrafen und 1521 die Zufluchtsstätte Luthers; hier lebte er als „Junker Georg" und begann die Bibelübersetzung. Die Burg soll eiuer Sage nach von Ludwig dem Springer angelegt worden sein, welcher bei einem Jagdritt auf den Scheitel des Berges kam und ausrief: „Warte Berg, du sollst mir eine Burg werden!" Im Mittelalter lebten hier am Hofe eines thüringischen Landgrafen einige berühmte Minnesänger, und es soll im Saale der Wartburg (1207) ein berühmter „Sängerkrieg" stattgefunden haben. In der Nähe der Wartburg ist das freundliche Marienthal und die enge Felsenschlucht Annathal. — Der Marktflecken Ruhla, im Volksmunde „die Ruhl" genannt, liegt in einem Waldthale und verarbeitet Meerschaum; der Ort gehört halb zu Weimar, halb zu Gotha. 5. Das Großher;ogtnm Hessen (140 ^Meilen oder 7700 qkm [halb so groß als Sachsens und 1 Mill. Eiuw.) besteht aus 2 Hauptteileu, die bei Frankfurt durch einen schmalen Streifen preußischen Gebietes von einander getrennt sind. Der nördliche Teil, Oberhessen genannt, um- saßt den rauhen Vogelsberg und die schöne und fruchtbare Wetter au. Der südliche Teil wird durch deu Rhein wieder in 2 Teile geschieden und umfaßt deu uördlicheu Teil der Oberrheinischen Tiefebene, den Odenwald und die nördlichen Ausläufer des Haardtgebirges. Die Gebirge des Landes sind das Vogelsgebirge, Teile des Taunus, der Odenwald und Teile des Haardtgebirges, die Flüsse der Rhein, die Lahn, der Main und Neckar. Die Hauptbeschäftigung der Bewohner ist Ackerbau, Obst-und Weinbau und Viehzucht. Darmstadt (64 T.), an der Darm, ist Haupt- und Residenzstadt. Von hier aus geht an der Westseite des Odenwaldes bis nach Heidelberg die freundliche und obstreiche Bergstraße. — Gießen an der Lahn ist Universitär- stadt des Laudes, und Offenliach a. Main die bedeutendste Industriestadt. — Main; (77 T., s. S. 24). Im Mittelalter war die Stadt das Haupt des rheinischen Städtebundes und wurde wegen des blühenden Handels das „goldene Mainz" genannt. Im Dome ist der Minnesänger Heinrich von Meißen, Frauenlob genannt, begraben; ihn trugen die Fraueu von Mainz uuter großem Wehklagen zu Grabe. — Worms (s. S. 23). — Bingen (f. S. 24). ' 6. Das Grobherzogtum Laden (270 ^Meilen oder über 15000 qkm [so groß wie Sachsens und fast 2 Mill. Einw.) umfaßt deu größten Teil des Schwarzwaldes, die östliche Hälfte der Oberrheinischen Tiefebene bis zum Neckar, reicht im No. bis an den Main und dehnt sich im 80. zwischen

3. Lesebuch für die reifere weibliche Jugend - S. 433

1913 - Wittenberg : Herrosé
433 hin. Man sah ihm an. wie ihm die Musterung einer nie be- sessenen Fülle ein Wohlbehagen machte, für jedes dachte er sich schon offenbar die Bestimmung aus. Seine arme Frau freute sich mit rührender Dankbarkeit über die Geschenke. Sehr wichtig ist es ihr. schrieb sie. datz sie nun das „Schweinchen, das ja noch ihr lieber Mann gekauft hatte, nicht aus Armut verkaufen mühte. Wie wollten sie nun alle das Schweinchen pflegen, damit es groß und fett werde, bis ihr Mann heimkommen dürfte und sich davon vollends Kraft und Gesund- heit essen könnte. Sie habe leider eine kleinere Wohnung nehmen müssen. Es sei natürlich für sie und ihre Kinder dabei das aller- wichtigste gewesen, ob sich auch das Tierchen in seinem neuen Stalle gewöhnen und mit Lust fressen werde. Angstvoll hätten sie hinter der Türe gewartet und — Gott sei Dank, es hatte ge- fressen." — Wie kennzeichnete dieser kleine Zug die große Armut dieser Leute! — Ach, dem so sehnlich erwarteten Hausvater sollte das Glück, am eignen Herd bei Frau und Kind ein Eenesungs- mahl zu feiern, nie mehr zuteil werden. — Als ich am nächsten Morgen wiederkam, lag er bereits in der Totenkammer. Still und ruhig war er in den letzten Schlummer gesunken. Auf seine Brust gepreßt hielt er noch die letzten Zeilen von seines treuen Weibes Hand. Mit großem Glanz und Pomp wurde er begraben, wir konnten den Sarg reich mit Blumen und Lorbeerkränzen schmücken. Alles fühlte den Drang, dem Sieger und Kämpfer für das Vater- land Dank und Verehrung darzubringen. Die halbe Stadt und Umgebung gab dem norddeutschen Bruder das Geleite zu seiner letzten Ruhestätte. Es war ein herrlicher Sonntagnachmittag; mit klingendem Spiel und wehenden Fahnen zogen sie dahin, die berittene Bürgerwehr, die Feuerwehr mit glänzendem Helmschmuck, die Turner, die Sängerkränze und die Schulen. Kurz, was sich irgend gruppieren konnte, folgte dem Sarge des fremden Reitersmannes. Mit besondrer Wehmut erfüllte es uns. den bleichen, mühsam an Krücken und Freundesarmen dahinschwankenden Halbgenesenen unsrer Pfleglinge nachzusehen, die es sich nicht nehmen lassen wollten, den Kriegskameraden und Leidensgefährten auf seinem letzten Lebenswege zu begleiten. — So schloß eine der vielen Schicksalstragödien, die ich dort erlebte. Doch wurde auch manchen ein glückliches Los zuteil. Wie durch ein Wunder gerettet wurde Z. B. Nr. 40, ein äußerst geduldiger junger Leineweber aus Biele- feld. Mitrailleusenkugeln hatten seine Augen gestreift. Zunge und Kiefer verletzt, eine war dicht unter dem Auge in die Wange ge- gangen und durch das Ohr wieder herausgedrungen. Der Ärmste wußte unsäglich leiden, bis er endlich so ziemlich geheilt entlassen werden konnte. Der Abschied von ihm wurde uns allen schwer. Seinen Dank drückte er mit seiner sinnigen Herzensbildung rührend aus. Er sagte: „Dreierlei Engel in Menschengestalt gibt Kutsche, Lesebuch. -

4. Lesebuch für die reifere weibliche Jugend - S. 403

1913 - Wittenberg : Herrosé
403 Klaus geschickt habe und den wir in nächster Woche erwarten können, eine neue Silber- oder Kobaltstufe." „Lieber Herr," erwiderte der erfahrene Bergmann trübe, „ich habe zu der Hilfe, die uns die gelahrten Herren bringen sollen, wenig Zutrauen! Die Schrecken- und Schottenberggruben wollen nichts mehr hergeben, mit dem bißchen Ernte wird's in diesem Jahre traurig werden, und über das Vieh kommt die Seuche." Welchen Nachhall diese Worte erweckten, das zeigten die trau- rigsten Mienen ringsum. Frau Barbara bedeckte ihr Antlitz mit beiden Händen, und Herr Christoph sprach mit zitternder Stimme: „Hoffen wir. daß der zweite aus Dresden neue Stufen entdecken wird." Aber die andern schüttelten in bangem Zweifel die Häupter. Denn fürwahr, es war eine traurige Zeit und gewiß kein Wunder, daß die braven Annaberger den Mut tiefer und immer tiefer sinken ließen. Was sollte aus ihnen werden, wenn die Gruben wirklich „ausgebraucht" waren? Sie mutzten dann ver- hungern: denn sie hatten da oben im Gebirge keinen andern Er- werb. — Und in der nächsten Woche kam Klaus mit dem zweiten Herrn Studierten aus Dresden an. Der fuhr bald in diesen, bald in jenen Schacht, der beklopfte alle Wände und sprach dazu nur Lateinisch, der nahm Messungen nach rechts und links, in die Höhe und Tiefe vor: aber er fand auch nichts. Schließlich schüttelte er dann sein weises Haupt und ging mit einer Rolle Silbergulden aus dem Säckel des Bergherrn wieder von dannen. Nun gab es keine Hoffnung mehr für die armen Leute. Ihre Hämmer und Eisen rosteten, in den Ställen ward es leerer und stiller, und obendrein brach noch ein grausiges Hagelwetter los. Da sank denn auch unserm Herrn Christoph zuletzt aller Mut. und die heitere Miene, die er bisher der Umgebung willen zur Schau getragen hatte, verschwand gänzlich. 2. Da geschah es eines Tages, daß ein armes Weib mit drei hungernden Kindern an die Türe von Herrn Uttmanns Hause pochte. Sie war eine Fremde, kam weit daher und bat um Gottes willen, ihnen ein Stück Brot und für kurze Zeit eine Ruhe- statt zu geben. Frau Barbara empfing die Arme nach ihrer Ge- wohnheit mit gütigen Worten, lud sie ins Haus herein und er- quickte sie aufs beste mit Speis' und Trank. Sie wies den hilf- losen Wanderern ein gar behaglich Kämmerlein an. und sie freute sich herzlich der Ruhe, die die Müden darin fanden. Sie hatte die Fremde nicht gefragt, woher sie komme, noch wohin sie wolle: sie war arm und ihrer Hilfe bedürftig, — das war ihr genug. Aber kurze Zeit danach, so trat aus dem Kämmer- lein die fremde Frau wieder zu ihr herein, setzte sich auf Barbaras Einladung zu ihr an den Tisch und begann nun unaufgefordert, von ihrer Heimat, Flucht und Wanderung zu erzählen. Dabei 26*

5. Lesebuch für die reifere weibliche Jugend - S. 436

1913 - Wittenberg : Herrosé
436 Patinnen, von denen sie die Namen erhielt. Sechs Jahre lang lebte das blonde, blauäugige Mädchen in der ländlichen Stille, die liebevollste Gesellschafterin ihrer jüngern Schwester, der Prinzessin Karoline Mathilde. Die Prinzessinnen, die einander in herzlicher Liebe zugetan waren, siedelten nach Primkenau über. dem stattlichen Herrschafts- sitz ihres Vaters. Hier begann die Zeit der ernsten Arbeit, die mit Ausflügen in die Umgegend und heiterm Spiel abwechselt. „Liebe Plätze haben die Prinzessinnen daheim. Hinter dem Schlosse, am Anfange des Parkes liegt an zwei Teichen, auf denen Schwäne stolz einherziehen, der Spielplatz. Groß und klein, oft sind auch Gäste dabei, vereinigt sich hier zu fröhlichem Spiel, und helles Kinderlachen erschallt, wenn die Krocketkugel des Vaters ihr Ziel verfehlt. — Doch das Paradies der Kinder liegt tiefer im Parke. Aus dunklem Tannengrün lugt ein kleines Häuschen hervor, im Schweizerstil gebaut; sein Dach ist überwuchert von wildem Wein. Vor ihm befindet sich ein Gärtchen, in dem jedes Kind sein Beet hat. Hier graben, pflanzen, gießen und jäten die Prinzessinnen mit rastlosem Eifer, und stolze Freude empfin- den die kleinen Gärtnerinnen, wenn sie selbstgezogenes Gemüse zur herzoglichen Küche tragen können, das dann bei Tafel auch gebührend gewürdigt werden muß. — Und was birgt das Schweizerhäuschen im Innern? Alles, was ein Mädchenherz sich träumt. Ein niedlich ausgestattetes Zimmer ist Wohnstube für die Prinzessinnen und ihre Lieblinge, die Puppen; daneben liegt eine kleine Küche mit offenem, aus roten Ziegeln gemauertem Herde und einer vollständigen Kücheneinrichtung. Hier schalten und walten die Prinzessinnen als deutsche Hausmütterchen." Die Eltern bleiben nicht immer in Primkenau. Im Winter lebt die herzogliche Familie in Gotha. Auch auf Reisen ins Riesengebirge, nach Frankreich und Schweden werden die Prin- zessinnen mitgenommen. Den ernsten Abschluß ihres glücklichen Mädchenlebens bildet der Konfirmationstag. Es ist der 22. Mai des Jahres 1875, kein Feiertag, und doch sieht's im Städtchen so feierlich aus. Der Landmann ist nicht zur gewohnten Zeit aufs Feld gezogen, in den Werkstätten ruht die Arbeit, und schon früh sind die Kinder in ihren Sonntagsstaat gesteckt worden. Da läuten die Glocken vom Turm, und bald ist das festlich geschmückte Gotteshaus gefüllt. Auguste Viktoria und Karoline Mathilde treten in die Kirche ein. geleitet von ihren Eltern, von Ver- wandten und lieben Freunden des Hauses. „Unsre lieben Prin- zessinnen", sagt ein altes Mütterlein, und ihre Augen werden feucht. Hinter den für sie bestimmten Stühlen vor dem Altar bleiben sie stehen. Alter Sitte gemäß hält der ehrwürdige Geist- liche. Pastor Meißner, mit ihnen eine Prüfung ab. Erfüllt von dem heiligen Ernst dieser Stunde, legen die beiden Konfirman- dinnen vor der versammelten Gemeinde Zeugnis ab von ihrem Glauben und Hoffen. Mit der Verheißung; „Sei getreu bis in

6. Lesebuch für die reifere weibliche Jugend - S. 406

1913 - Wittenberg : Herrosé
406 Mit beiden Händen schlug die Brabanterin ein; halb nur verstand sie Barbaras Worte. 3. Am andern Morgen wurden auf Herrn Uttmanns Betreiben alle Leute mit ihren Kindern — nur die unter fünf Jahren blieben daheim — zusammengerufen. Der Vergherr, der, als er am vergangenen Abend heimgekehrt war, seine fromme Gemahlin nur stumm in die Arme geschlossen hatte, teilte jetzt den Leuten Barbaras Pläne mit. Staunen und Zweifel ringsum, und auf die Brabanterin und deren Kinder blickte man mit ungläubigen Mienen. Aber unser würdiges Paar beachtete das alles nicht: es lieh Stäbchen anfertigen, die der Schmied mit Haken versah, und Klaus ward nach Dresden geschickt, um Zwirn zu kaufen, und es kam von dorther auch ein Maler, der Muster nach Muster zeichnete. Und der Unterricht begann: wie im Spielen lernte man das Klöppeln. Darüber wurde so manche Sorge vergessen: denn mit jedem Tage ward der Zweifel geringer und die Hoff- nung größer: und nun erschallte nach langer Zeit hier wieder ein artiger Scherz, dort ein heiteres Liedchen. Und als zwei Monate verflossen waren, — oh. wer beschreibt die Freudenrufe, die da durch Annaberg ertönten! Denn zwei, die man derweil mit den fertigen Spitzen hinausgeschickt hatte, waren eben, und zwar mit leeren Ranzen, wieder heimgekehrt, aber dafür mit so vollen Taschen, daß man meinte, der Reichtum müsse bis in alle Ewig- keit währen. Die Brabanterin konnte diese Freude nicht mehr teilen. Un- weit der großen Linde, die noch heute inmitten des Kirchhofs steht, wurde sie wenige Tage vorher bestattet: der Gram um den Ver- lust ihres Mannes und all das Entsetzliche, das über sie herein- gebrochen war. hatten den Todeskeim in ihr Herz gesenkt. Und das hatte ruhiger brechen können: denn ihre Kinder lagen ja in Barbaras Armen. Gepriesen sei diese Frau! Solange die Sonne am Himmel stand, legte sie die Klöppel nicht aus der Hand, und das mußte der beste Sporn für alle übrigen sein. Und mit der Freudigkeit und Hoffnung wuchsen die Spitzenvorräte, obgleich die rüstigsten Männer immer mit der fertigen Ware wieder von dannen zogen, durch ganz Sachsen und Böhmen. Erst der strenge Winter gebot ihnen Einhalt. Und als dann der Frühling und der Sommer wiederkamen — welch ein Abstand gegen das vorige Jahr! Kerngesundes Vieh im Stalle und auf den Wiesen, Segen auf den Feldern und die Menschen glücklich! Denn eben war der Herr Studierte, der auf des Bergherrn Bitte aus Kölln an der Spree zur nochmaligen Untersuchung der Gruben gekommen war, wieder abgereist, nach- dem er sich noch nicht gerade zum allerbesten über die Weisheit seiner Kollegen in Dresden erklärt hatte. Denn die Gruben im Schrecken- und Schottenberge waren nicht ausgebraucht: man

7. Lesebuch für die reifere weibliche Jugend - S. 408

1913 - Wittenberg : Herrosé
408 über das frische Kind eine große Freude. Niemand ahnte aber damals, welche Bedeutung das Mädchen für die ganze deutsche Nation, ja für die gesamte gebildete Welt haben sollte. Im Alter von siebzehn Jahren vermählte sich die Jungfrau Katharina Eli- sabeth mit dem wohlhabenden kaiserlichen Rate Johann Kaspar Goethe und wurde die Mutter von Deutschlands größtem Dichter. Als „Frau Rat" war sie schon zu Lebzeiten ihres Sohnes der gefeierte Mittelpunkt eines ausgedehnten Bekanntenkreises, sie wurde eine Lieblingsgestalt des deutschen Volkes und ist es geblieben bis auf den heutigen Tag. Frohnatur! Goethe hat eigens für die geliebte Mutter dieses Wort erfunden und damit den Charakter dieser herrlichen Frau auf das trefflichste bezeichnet. Ihr sonniges Gemüt, ihre harm- lose. alles beglückende Heiterkeit, ihre kostbare Natürlichkeit und die bis zum Tode bewahrte jugendliche Frische vereinigten sich in ihr zu einem Zauber, der jeden, der in ihre Nähe kam. vom ersten Augenblicke an gefangen hielt. Wer damals von berühmten und hochgestellten Personen nur immer Frankfurt berührte, der stattete auch „Frau Aja", wie sie in Freundeskreisen genannt wurde, einen Besuch ab. Wenn der Besuch das gastliche Haus ver- ließ. da hatte Frau Rat einen Freund und Bewunderer mehr. Der Dichter Wieland nennt sie die Königin aller Weiber, die Krone ihres Geschlechts. Prinz Georg von Mecklenburg und die Herzogin Anna Amalia von Sachsen-Weimar schließen innige Freundschaft mit ihr. die sie bis zum Tode bewahren. Die beiden Prinzessinnen von Mecklenburg-Strelitz verkehren während ihres Aufenthalts in Frankfurt nirgend lieber als bei der Frau Rat. Munter plätschern sie an dem Hausbrunnen, tollen in Haus und Hof umher, und nichts schmeckt ihnen dann besser, als der von Frau Rat eigenhändig zubereitete Kartoffelsalat. Einer dieser Prinzessinnen hat das Schicksal später ein Königsdiadem um die Stirne gewunden. Es war die Königin Luise, die zeitlebens ihrer mütterlichen Freundin in herzlicher Zuneigung verbunden blieb. Frau Rat besaß die beneidenswerte Kunst, an allen Dingen die gute Seite herauszufinden. „Es gibt doch viele Freuden." schreibt sie einmal an ihren Sohn, „in unsers lieben Herrgotts seiner Welt! Rur muß man sich aufs Suchen verstehen, sie finden sich gewiß." Ewiger Frühling und heller Sonnenschein waren allezeit um sie verbreitet. „Mir geht's." lesen wir in einem andern Briefe von ihr, „wie dem Hund in der Fabel — abwehren kann ich's nicht — zerzausen mag ich mich nicht lassen — gerade wie der Hund, ich-------esse mit. Das ist verdolmetscht — ich freue mich des Lebens, weil noch das Lämpchen glüht — suche keine Dornen — hasche die kleinen Freuden — sind die Türen niedrig, so bücke ich mich — kann ich den Stein aus dem Wege tun. so tue ich's — ist er schwer, so gehe ich herum — und so finde ich alle Tage etwas, das mich freut — und der Schlußstein — der Glaube an Gott! Der macht mein Herz froh und mein Angesicht fröhlich —

8. Lesebuch für die reifere weibliche Jugend - S. 440

1913 - Wittenberg : Herrosé
440 4. Sie schütteln ihr lang', durchnähtes Haar und grüßen wie fremde Boten: sie reichen einen Ring mir dar und Grüße von einem Toten. von dir. von dir — ich erwach' und wein' und schlafe die Nacht nicht wieder ein. 5. Es lechzt vielleicht dein heißer Mund, und ich kann dich nicht laben: du liegst vielleicht im Meeresgrund, sorglos und unbegraben. Ach, daß ich selbst den Trost verlier', im Frieden einst zu ruhn bei dir!" Hermann erngg. 250. Deutsches Frauenleben in fernen Landen. Es ist ein weiter Weg, zu dem deine Phantasie, liebens- würdige Leserin, dich in diesem Augenblick beflügeln soll: über das Rätselland Ägypten hinweg, über die Wundergefilde Indiens, durch die schwerlastende Hitze der Tropen hindurch, mitten unter die bezopften Söhne des himmlischen Reichs, sei es nun in Hongkong, an der nördlichen Grenze der Tropenzone, oder Kanton, Schanghai, das etwa auf der Höhe von Sizilien liegt, oder gar Peking, die Hauptstadt Chinas, des Reiches der Blumen: überall findest du deutsche Frauen, die. mit Aufopferung aller der Vorteile und Genüsse des europäischen Lebens, dem Manne ihrer Wahl in das Ausland gefolgt sind, und die Euro- päern und Fremden in fernen Landen das Bild einer deutschen Häuslichkeit, alle die Anziehungen des deutschen Familienlebens hervorzaubern. Freilich sind im allgemeinen die Ansichten über das Leben in jenen Ländern noch recht verkehrte, und eine, wenn auch nur kurze Darstellung wird lehren, dah es sich auch dort zu- weilen recht angenehm leben läßt. Die junge Frau, die gewöhnlich in zartem Lebensalter dem Manne ihrer Wahl in das Ausland folgt, wird freilich beim ersten Betreten dieses nach langer Seereise nicht wenig bestürzt sein und aller der guten, im deutschen Hause gewonnenen Er- fahrungen und Lehren bedürfen, um in dem Gewirr des Fremden, das von allen Seiten auf sie einstürmt, sich zurecht zu finden und auf der fremden Erde festen Fuß zu fassen. Zunächst gilt es ja, den eignen Haushalt einzurichten, vor allen Dingen sich ein be- hagliches Heim zu schaffen. Die äußern Bedürfnisse sind hierfür in den meisten Fällen bereits alle vorhanden: ein geräumiges, luftiges Haus, durchweg mit hohen, saalartigen Zimmern, meist vollkommen ausmöbliert und wenig von europäischeni Luxus vermissen lassend, empfängt die Ankommende. Das Haus wird belebt von einer gewöhnlich recht zahlreichen Dienerschaft, deren Anblick und Entgegenkommen fremd und im ersten Augenblick

9. Lesebuch für die reifere weibliche Jugend - S. 411

1913 - Wittenberg : Herrosé
411 hat etwas Rührendes und Beneidenswertes, zu sehen, wie sie in Gefahr und Sorge ruhig und heiter zu Gott wie zu ihrem Vater aufschaut, der ja nur das Veste für sein Kind wollen kann. Man kann sich die Freude dieses Mutterherzens vorstellen, als der geliebte Sohn zu immer höhern Ehren aufsteigt, in jungen Jahren erster Minister eines Herzogtums, der Freund von Fürsten und großen Männern wird und als Dichter einen Ruhm erwirbt, der ganz Europa erfüllt. Wenn der Sohn in der freien Zeit, die ihm übrigbleibt, zum Besuche nach Frankfurt kommt, dann ist sein Aufenthalt für die Mutter ein einziger großer Festtag. Eine be- sondre Freude erlebt Frau Rat, als ihr ältester Enkel sie besucht, mit dem sie wieder jung wird. Rach seiner Abreise unterhält sie mit ihm einen regen Briefwechsel. Da schreibt sie ihm einmal: ..Es ist Deine Pflicht. Deinen lieben Eltern gehorsam zu sein und ihnen vor die viele Mühe. die sie sich geben. Deinen Verstand zu bilden, recht viele, viele Freude zu machen ... Ich weiß aus Er- fahrung. was es heißt, Freude an seinem Kinde zu erleben — Dein lieber Vater hat mir nie. nie Kummer und Verdruß verursacht — darum hat ihn auch der liebe Gott gesegnet, daß er über viele, viele emporgekommen ist — und hat ihm einen großen, aus- gebreiteten Ruhm gemacht." Im steten Verkehr mit den Freunden des Hauses und des Sohnes verlebte sie einen heitern Lebensabend. Am 13. Sep- tember 1808 erlosch dieses merkwürdige Frauenleben, das in seiner Umgebung so lichten Schein verbreitet hatte. Die Trauerbotschaft erschütterte den Sohn aufs tiefste. „Er war ganz hin." berichtet darüber einer seiner Freunde. Auch er ist längst zur Ruhe ge- gangen. Wenn aber sein Riesengeist vor unsern Augen erscheint, dann begleitet ihn stets das ewig heitere Antlitz seiner unvergeß- lichen Mutter, der Frau Rat. 234. Ein Brief der Königin Luise an ihren Vater. Jeder Brief, den ein bedeutender Mensch geschrieben hat. ist geeignet, uns den Verfasser persönlich nahezubringen: durch die eigentümliche Sprache, die uns ihm gegenüberstellt, uns gewisser- maßen zum Adressaten macht, und durch die Intimität jedes mit dem Gedanken an nur einen oder wenige Leser verfaßten Schrift- stücks — die Intimität nicht der Mitteilung der privaten, persön- lichen Verhältnisse, sondern die Intimität der Form, der Sprache, des ganzen Seelenzustandes, in dem ein Brief geschrieben wird. Es ist der Alltagsmensch, der aus Briefen lebendig wird: oft be- leuchten Briefe, wie aus den: rein Persönlichen, einer höhern Er- scheinung gleich, das Allgemeine für Momente aufsteigt; Durch- brüche eines tiefer als in e i n e m Menschen und seinen Lebens- umständen wurzelnden Gefühls stehen zwischen trockenen Mit- teilungen. Das Unregelmäßige, Anregende. Ernüchternde und zum Widerspruch Reizende, aber auch das menschliche Anteilnahme

10. Lesebuch für die reifere weibliche Jugend - S. 413

1913 - Wittenberg : Herrosé
413 werden ewig Freude haben, weil wir sie verdienen. Wie be- ruhigend dieser Gedanke ist. läßt sich nicht sagen. Ich ertrage alles mit einer solchen Ruhe und Gelassenheit, die nur der innere Friede des Gewissens und reine Zuversicht geben kann. Deswegen seien Sie überzeugt, bester Vater, daß wir nie ganz unglücklich sein können, und daß mancher, mit einer glänzenden Krone geschmückt und vom Glücke umgeben, nicht so froh ist. als wir. mein Mann. unsre gesunden Kinder und ich, es sind. Gott schenke allen guten Menschen den Frieden der Brust! Noch immer wird dann auch der Unglücklichste Ursachen und verborgene, stille Quellen der Freude haben. Noch eins zu Ihrem Troste: daß nie etwas von unsrer Seite geschehen wird, was nicht mit der strengsten Ehre verträglich ist und was nicht mit dem Ganzen geht. Denken Sie nicht an einzelne Erbärmlichkeiten. Der König steht mitten im Unglücke ehrwürdig und charaktergroß da. Das wird auch Sie trösten: das weiß ich. so wie alle. die mir angehören. Ich bin auf ewig Ihre treue, gehorsame, Sie innig liebende Tochter, und gott- lob. daß ich es sagen kann. da Ihre Gnade mich dazu berechtigt. Ihre Freundin Luise. 235. Luise Scheppler. Barmherzigkeit, du lichter Engel des Menschenlebens! Wo du über die Erde wandelst, da steigt das verlorene Paradies zu deinen Füßen auf. Aber nie sind deine Strahlen reiner und glänzender, als wenn du aus dem Herzen des Armen hervor- brichst. der sich in unendlicher Liebe zu seinem noch ärmern Mit- menschen hinneigt, ihn unter der Last des Lebens aufrichtet und dann demütig nach den Worten der Schrift bekennt: „Wir sind unnütze Knechte: wir haben getan, was wir zu tun schuldig waren." An der Grenze zwischen Elsaß und Lothringen erhebt sich ein hoher Gebirgsrücken, dessen westlicher Abhang das sogenannte Steintal (lian de la roche) bildet. Dieses Steintal war in Wirklichkeit eine Steinwüste und gehörte um die Mitte des acht- zehnten Jahrhunderts zu den unwirtlichsten Gegenden des Landes. Die fünf Orte des Tales zählten zusammen nur hundert Familien, die im Elend dahinbrüteten und keine andre Nahrung als Holz- äpfel, wilde Birnen und in Milch gekochtes Gras kannten. Von Schulen und geistiger Bildung waren in diesem Jammertal kaum einige Spuren vorhanden. Da erging das Wort des Herrn an zwei edle Prediger. Stü- der und O b e r l i n . die nacheinander mit unermüdlicher Treue in dieser unwirtlichen Einsamkeit wirkten, das unfruchtbare Land in eine wohlangebaute, wohlhabende Gegend verwandelten und die verkommenen Bewohner zur lichten Höhe der Menschheit er- hoben. Namentlich war die Arbeit des letztern von großen Er-
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