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1. Geographie von Asien, Afrika, Amerika und Australien - S. 14

1891 - Wittenberg : Herrosé
- 14 — der Schlüssel zum Persischen Meere. In diesem liegen die Bahre'in-Jnseln, auf denen einträgliche Perlenfischerei betrieben wird. Zu Arabien gehört auch die Sinaihalbinsel, zwischen dem M e e r b u s e n von Akaba (im 0.) und dem Meerbusen vonsuez (im W.) gelegen. Sie wird von dem Granitgebirge des Sinai erfüllt. Unter den Bergen sind namentlich der eigentliche Sinai oder M o s e s b e r g und der H o r e b bekannt. Auf dem Sinai empfing Moses die Gesetztafeln, u^d Muhamed fastete daselbst 40 Tage; darum ist der Berg ein Ziel der Wallfahrten für Christen und Muha- medaner. Am Fuße des Horeb liegt das von der Kaiserin Helena gestiftete Katharinenkloster, in welchem seit Jahrhunderten christliche Pilger gastliche Auf- nähme finden. Zum Schutz gegen Überfälle der Araber ist das Kloster von einer 15 m hohen Mauer umgeben. 3. Tas Hochland von Iran ist nahezu 5 mal so groß, wie das Deutsche Reich und liegt zwischen 2 Meeren (dem Kaspischen und Indischen) und 2 Stromgebieten (dem des Indus und Tigris). Auf den Hochflächen ist der Boden wasserarm, die Luft trocken und die Pflanzenwelt ärmlich. In den Randgebirgen und muldenartigen Vertiefungen giebt es Gegenden mit paradiesischer Schönheit. Die Bewohner der Steppen sind Nomaden und treiben Viehzucht (Pferde, Kamele, Schafe und feinhaarige Ziegen), die der Gebirgslandschaften und Oasen sind Ackerbauer. Die Industrie bezieht sich auf Herstellung von Waffen, Teppichen und Rosenwasser. Zum Hochlande von Iran gehören die Reiche Persien, Afghanistan und Beludfchistan. kl) Persien liegt zwischen dem Kaspischen Meer und dem Golf von Persien und war im Altertum ein blühender Staat. Die Hauptstadt Teheran (130 T.) ist der Sitz des Königs (Schahs), liegt aber sehr ungesund, und ein großer Teil der Bewohner verläßt deshalb im Sommer die Stadt. — Jspahan ist die frühere Residenz. Es war früher viel größer, ist aber immer noch der Mittel- punkt der p e r f isch e n T ep p i ch i n du st r i e. — Schiras wird von persischen Dichtern wegen seiner reizenden Lage als der „Rosengarten Irans" ge- priesen. Nordöstlich von Schiras sind die Ruinen von P e r s e p o l i s , des alten persischen Reiches „Schatzhaus und Königsgruft", das von Alexander dem Großen zerstört wurde. — Täbris (170 T.) ist eine wichtige Fabrik- und Handelsstadt. b) Afghanistan (d. h. Land der Afghanen) liegt im Nordosten von Iran. Die Hauptstadt Kabul am Kabul ist eine wichtige Handelsstadt. — Herat (50 T.), die „Stadt mit hunderttausend Gärten", ist der Haupthandelsort zwischen Indien und Persien. c) Beludfchistan oder Belutschistan (d. h. Land der Beludschen) umsaßt den Südosten Irans. Die H a u p st a d t ist Kelat 4. Vorderindien ist etwa 7 mal so groß als das Deutsche Reich und durch seine Schönheit und den Reichtum an Naturprodukten seit den ältesten Zeiten das sprichwörtliche „W u n d e r l a n d" und das Ziel dereroberer und Handelsleute. „Die günstige Natur der benachbarten Meere, die Zugäng- lichkeit der Küsten, besonders der Westküste, und die reiche Fülle der mannig-

2. Geographie von Asien, Afrika, Amerika und Australien - S. 18

1891 - Wittenberg : Herrosé
— 18 — mit Kanälen statt der Straßen durchzogen. Da diese aber in dem heißen Klima ungesunde Fieberluft entwickeln, so sind die Bewohner größtenteils nach Soera- baha (spr. Surabaja) gezogen. — Bvrneo ist die größte Insel Asiens und die drittgrößte der Erde (so groß wie die Halbinsel Skandinavien). Sie ist reich an Gold, Platin, Diamanten und Steinkohlen, aber im Innern noch ganz unbekannt. — Celßbes ist die Insel der Halbinseln und hat fast die Gestalt eines X. Sie ist ein Hauptmarkt für Perlen, Schildpatt und eßbare Vogelnester. b) Die Kleinen Sundainseln liegen östlich von Java. Die größte davon ist Timor. c) Die Gewürzinseln oder Molnkken sind benannt nach den Gewürz- nelken, deren Heimat diese Inseln sind und die sie früher allein lieferten, die aber in gleicher Güte jetzt auch in anderen Ländern gezogen werden. Amlmna liefert die besten Gewürznelken und Banda die besten Muskatnüsse. d) Die Philippinen sind nach dem König Philipp Ii. von Spanien benannt und gehören den Spamern. Die Haupterzeugnisse sind Tabak, Zucker, Kaffee und Kakao. Die größte Insel dieser Gruppe ist Lnzon (spr. Lußon) mit der Hauptstadt Manila. Hier sind die Bewohner (200 T.) streng katholisch (ganze Straßen bestehen aus Kirchen und Klöstern); sie beschäftigen sich namentlich mit Cigarrenfabrikation. 7. Das Kaiserreich China ist größer als Europa und beherbergt fast die Hälfte aller Bewohner Asiens, nämlich beinahe 400 Mill. Es zerfällt in das eigentliche China und in die Nebenländer (Mandschurei, Mongolei, Ostturkestan, Tibet, und Korea). Für den Weltverkehr hat nur das eigentliche China Bedeutung. Es umfaßt das Gebiet des mittleren und unteren Laufes vom Gelben und Blauen Fluß, welches das Chinesische Tiefland bildet und ungemein dicht bevölkert ist. (China hat 40 Städte mit über 100 T. E.) Daselbst ist eine Strecke von etwa 100 Meilen fast wie mit einer einzigen Stadt bedeckt. Diese übergroße Bevölkerung zwingt zu massenhafter Auswanderung und zum sorgsamsten Anbau des Bodes: China ist in Bezug auf Ackerbau das erste Land der Erde. In keinem anderen Lande steht aber auch der Ackerbauer in so hohem Ansehen, wie in China, wo sogar der Kaiser zur Ehre der Landwirtschaft jedes Jahr auf dem sogenannten „heiligen Felde" bei Peking mit eigener Hand eine Furche ackert. Die Hauptprodukte Chinas sind im N. Weizen, Gerste und Hülsen- srüchte, in der Mitte und im 8. Reis, Thee, Baumwolle und Zuckerrohr. Reis bildet die H a u p t n a h r u n g der Bewohner. In Bezug aus Fleisch- speisen sind die Chinesen nicht wählerisch; sie essen beinahe alles Genießbare. Auf dem Markte werden außer Schweinen, Fischen und Enten auch Hunde und Katzen, Geier und Eulen, Schlangen und Eidechsen als Speisen feilgeboten. In manchen Städten, z. B. Kanton, ist selbst Rattensleisch sehr beliebt. Die Ratten werden hier in kleinen Käfigen gemästet, und die Rattenschlächter hängen die geschlachteten Tiere zu Hunderten vor ihren Läden auf. Ekel scheint den Chinesen überhaupt unbekannt zu sein; denn mit dem größten Appetit verspeisen sie Regenwürmer, Schnecken, Raupen, faule Eier, Froschlaich u. s. w. — Thee und Seide find die wichtigsten Handelsartikel. In Bezug auf Seidenraupenzucht nimmt China unter allen Reichen der Erde den ersten Rang ein. Die Industrie

3. Geographie von Asien, Afrika, Amerika und Australien - S. 26

1891 - Wittenberg : Herrosé
— 26 - b) Die Pflanzenwelt Afrikas ist da, wo sich genügende Bewässerung findet, bei der hohen Temperatur des Erdteils eine 'sehr üppige und reiche und zeigt viele eigentümliche Formen. Besonders hervorzuheben ist die Dattelpalme, deren Früchte im N. der Sahara das wichtigste Nahrungsmittel abgeben, der Affenbrotbaum, der Ebenholzbaum, die Akazien, der Butterbaum, welcher eine Pflanzenbutter liefert, der Kaffeebaum, das Zuckerrohr und der Baumwollenstrauch; auch Weizen, Mais und Negerhirse gedeihen vortrefflich; letztere bildet die Haupt- nahrung der Neger. Im 8. kommen baumartige Heidekräuter vor. c) Die Tierwelt ist an der Nordküste Afrikas derjenigen Europas ähnlich. Die wichtigsten Haustiere sind hier Pferd und Kamel; letzteres ist besonders für Wüstenreisen wichtig (Schiff der Wüste). Im allgemeinen zeigt die Tierwelt des Erdteils weniger Mannigfaltigkeit, dagegen mehr Wildheit und große Ge- stalten. Hervorzuheben sind in dieser Beziehung insbesondere Löwe, Panther, Hyäne, zahlreiche Affenarten (Gorilla an der Westküste, Schimpanse im Innern), Dickhäuter (Elefant, Nashorn, Nilpferd), Giraffe, Antilopen, Zebra, Strauß, Ibis, Flamingo, zahlreiche Scharen von Papageien, Krokodile. Vi. Bewohner. Die Zahl der Bewohner beläuft sich auf 200 Millionen, fodaß auf 1 ^ km im Durchschnitt 7 Menschen kommen. Am dichtesten ist die Bevölkerung in der Nähe des Äquators. Die Kaukasier bewohnen den N. und No., die Neger die Mitte, die Hottentotten und Buschmänner den 8. des Erd- teils, und auf Madagaskar wohnen Malaien. Der größte Teil der Be- völkerung gehört dem Negerstamme an, deshalb ist Afrika auch der „Erdteil der Schwarzen" genannt worden. Hinsichtlich der Religion sind 2js der Bewohner Heiden; das Christen- tum ist noch wenig verbreitet, mehr Eingang fand der Islam. Juden wohnen namentlich in den Atlasländern. — Die Hauptbeschäftigung der Be- völkerung ist Ackerbau; viele Völker leben als Nomaden von Viehzucht, Jagd und Raub. Das Gewerbe ist noch wenig entwickelt und beschränkt sich auf Herstellung einfacher Wohnungen, Gerätschaften, Waffen und Schmuck. Der Handel ist im Innern hauptsächlich Karawanenhandel; der Seehandel wird meist von Europäern betrieben. Ausgeführt werden vorzugsweise Gold, Kupfer, Diamanten, Baumwolle, Gummi, Datteln, Palmöl, Pfeffer, Färb- und Nutzhölzer, Häute, Elfenbein und Straußenfedern. Eingeführt werden europäische Jndustrieerzeugnifse, wie gewebte Stoffe, Metallwaren, Ge- wehre, Musikinstrumente, Farben, Glassachen u. s. w. Die Kultur steht in Afrika noch auf einer sehr niedrigen Stufe; am günstigsten ist dieselbe in Nord- asrika, wo die Beeinflussung von Asien und Europa am leichtesten möglich war. Hier wirkte in späterer Zeit namentlich der Islam vorteilhaft ein, nachdem sich schon vorher, zum Teil sehr frühzeitig, größere Staaten (Ägypten, Berberei) gebildet haben. Gegenwärtig sucht man von den europäischen Kolonieen aus nach allen Seiten christliche Bildung zu verbreiten. Katholische und protestantische Missionare sind seit langem mit Erfolg thätig, und die Missionsstationen ziehen sich von den Küsten immer weiter ins Innere des Erdteils.

4. Geographie von Asien, Afrika, Amerika und Australien - S. 39

1891 - Wittenberg : Herrosé
— 39 — 3. Die Vereinigten Staaten von Amerika oder die Union umfassen den ganzen mittleren Teil Nordamerikas vom Atlantischen bis zum Großen Ocean und sind 17mal so groß als das Deutsche Reich oder nahezu so groß wie Europa, haben aber nur 63 Mill. Ein- wohner. Die Vereinigten Staaten von Amerika sind das größte, be- völkertste und mächtig st e Reich von ganz Amerika. Die Union zerfällt der Bodengestalt nach in 3 Gebiete, den gebirgigen W, die flache Mitte und die atlantischen Küstenländer. Das Land zeichnet sich durch Reichtum an Naturprodukten aus: durch seinen Getreide- bau und seine Viehzucht nährt es bereits einen Teil der Bewohner von Westeuropa; sein Ertrag an Baumwolle und Tabak für die Ausfuhr übertrifft den der ganzen übrigen Erde; seine Steinkohlen und Eisenerze gewähren dem Maschinenbau fast uner- schöpfliche Mittel. Die zahlreichen Flüsse und Seeen, die vielen Kanäle und das weit verzweigte Eisenbahnnetz begünstigen Industrie und Handel. Die Handelsflotte der Union wird nur von derjenigen Englands übertroffen. Den Hauptstamm der Bevölkerung bilden Engländer, Deutsche und Jrländer, und weitaus die meisten Auswanderer aus Deutschland ziehen in die Union. Überhaupt spielt in keinem Lande der Erde die Einwanderung eine so große Rolle, wie hier. Im westlichen Teile des Reiches wohnen noch freie Indianer, etwa 1/3 Million, welche sich aber mehr und mehr zum Ackerbau bequemen, weil ihr Hauptjagdtier, der Bison, immer seltener wird; sie werden jedenfalls in nicht zu ferner Zeit ganz aussterben, weil viele den Pocken und dem Laster des Brannt- weintrinkens erliegen. Die Union zerfällt in 39 Staaten, 1 Distrikt und 10 Territorien. An ihrer Spitze steht ein auf 4 Jahre gewählter Präsident. Jeder „Staat" ist in seinen inneren Angelegenheiten vollkommen selbständig und hat seine eigene Ver- waltung und Verfassung. Die Gesamtheit wird vertreten durch den Kongreß, zu dem jeder einzelne Staat Abgeordnete wählt. ' a) Städte an der atlantischen Seite: Boston (spr. Bost'n, 400 T.) ist ein Hauptsitz der Wissenschaften. Hier nahm 1775 der Unabhängig- keitskrieg seinen Anfang, weshalb die Stadt auch „die Wiege der Union" genannt wird. — Netv-Aork (spr. Nju Jork) ist die größte (ll/2 Mill. E.) und schönste Stadt der Union, die erste Handelsstadt Amerikas und die zweite der Erde, zugleich ein Mittelpunkt großartiger Industrie in Leder- waaren, sowie in Kautschuksachen, der größte Ledermarkt der Erde und der Haupthafen für Einwanderer. Als Erholungsplatz in der von Menschen durch- wogten Stadt dient der Centralpark, eine seeengeschmückte Baumanlage, der Sammelplatz der vornehmen Welt. Gegenüber von New-Aork liegt Brooklyn (spr. Brucklin, 650 T.), gleichsam die Vorstadt des großen Hafenplatzes und mit ihm durch eine großartige Hängebrücke, welche über 1000 m lang ist, verbunden. — Philadelphia (d. h. Stadt der Bruderliebe, 850 T.) ist die zweitgrößte Stadt der Union, die wichtigste F a b r i k st a d t des Landes und der Mittelpunkt des amerikanischen Buchhändlergeschäftes, darum auch „das ameri- kanische Leipzig" genannt. In der Nähe sind große Kohlen- und Eisenlager, sowie reiche Petroleumquellen. — Washington (spr. Uoschingt'n, 180 T.) ist der Sitz der Bundesregierung und des Präsidenten, der im „Weißen

5. Geographie von Asien, Afrika, Amerika und Australien - S. 40

1891 - Wittenberg : Herrosé
— 40 — Hause" wohnt und auf 4 Jahre gewählt wird. Der Kongreß, d. i. die Versammlung der Abgeordneten aller Landesteile („Staaten"), tagt im „Kapital." — Baltimore (spr. Baltimör) ist ein Hauptausfuhrplatz für Tabak. — b) Städte int Binnenlande und am Golf von Mexiko: Pittsburg (160 T.) ist eine wichtige Industriestadt und der Mittelpunkt eines großen Gebietes für Steinkohlen, Petroleum und Eisen, darum „das ameri- kanische Birmingham" genannt. — Chicago (spr. Schikago, 3/4 Mill. E.) am Michigansee ist der erste Getreidemarkt der Erde. 17 Eisen- bahnen führen dem dortigen Hafen, von dem aus die größten Seeschiffe gleich nach Europa fahren können, Getreide zu. — Cincinnati (spr. Sinsinnati) 1ji Mill. E.) am Ohio, „die Königin des Westens", eine wichtige Handels- stadt. Hier werden jährlich 1j2 Mill. Schweine geschlachtet. — St. Louis (spr. Sent Luis) am Mississippi ist der Mittelpunkt eines regen Binnenhandels und ein wichtiger Eisenbahnknotenpunkt. — Netv-Orleans (spr. Nju Orliäns) liegt am Anfang des höchst ungesunden Mississippideltas, ist die volkreichste Stadt im Süden des Reiches und der größte Baumwollenmarkt der Erde. — c) Am Großen Dcean (im wald-, korn- und goldreichen Kalifornien) liegt St. Franzisko (l/4 Mill. E.). Die Stadt ist der e r st e H a n d e l s - platz an der We st kü st e Amerikas und der Endpunkt zweier Pacifi» bahnen. — Zu der Union gehört auch die Halbinsel Alaska. 4. Die Republik Mexiko (spr. Mechiko) ist 3^2 mal so groß als das Deutsche Reich, hat aber nur J/5 soviel Bewohner. Mexiko ist größtenteils Hochland und zeichnet sich durch Reichtum an Silber und Gold, Nutzhölzern (z. B. Mahagoni), Kakaobäumen, Vanille- und Kaktuspflanzen aus. Auf letzteren lebt die Cochenille. Die Mineralschätze reizten den Spanier Cortez (fpr. Korteß) zur Eroberung des Landes (1519—21). Damals bestand vie Bevölkerung aus Azteken (spr. Asteken), von deren Kunstfleiß noch jetzt Tempelruinen Zeugnis geben. Die gegenwärtige B e v ö l ke ru n g ist ein Gemisch von Kreolen (d. h. im Lande geborenen Weißen), Eingeborenen (Indianern) und Weißen. Zu Mexiko gehören die Halbinseln Kalifornien und I u k a t a n. Mexiko (400 T.), die Haupt- und Residenzstadt, ist eine der schön st en Städte Amerikas und die w i ch t i g st e I n d u st r i e - st a d t des Landes, liegt in einem großen, herrlichen Hochthale und hat hohe, thätige Vulkane in der Umgebung. Nördlich von der Stadt liegt das silber- reichste Gebiet der Erde. Das Silber wird daselbst in mehr als 1000 Gruben gewonnen und wanderte ehemals auf der spanischen „Silberflotte" nach Europa. — Vera Cruz (spr. Wera Kruß, d. h. wahres Kreuz) ist der erste Hafenplatz des Reiches, liegt an der Golfküste, ist aber, wie die mexikanischen Küsten überhaupt, viel vom gelben Fieber heimgesucht, weshalb die Stadt nicht recht aufblühen kann. — Puebla (d. h. Wohnung) ist eine bedeutende Handels- und Fabrikstadt. Sie ist die älteste von Europäern angelegte Stadt des Fest- landes von Amerika. Beim Bau der großartigen Kirche sollen Engel mit geholfen haben, weshalb die Stadt auch „die Stadt der Engel" (Puebla de los Angelos) genannt wird.

6. Geographie von Asien, Afrika, Amerika und Australien - S. 43

1891 - Wittenberg : Herrosé
— 43 — lich auf den Küsteninseln angehäuft ist,) wichtige Ausfuhrartikel. Die Haupt- st a d t Lima (100 T.) liegt in der Mitte üppiger Gärten, ist sehr regelmäßig gebaut, hat aber wegen der häufigen Erdbeben meist nur einstöckige Häuser. — Der Hafen von Lima ist Eallao (spr. Kaljao). Callao und Lima sind mit der inneren Hochebene durch die höchste Eisenbahn der Erde ver- Kunden. — Im Titicacasee, dem heiligen Wasser der alten Peruaner, liegen viele Inseln, von denen die größte, das S o n n e n - E i l a n d , die Trümmer des berühmten Sonnentempels trägt. 6. Bolivia (genannt nach dem General B o l i v a r , dem „Befreier Süd- amerikas") umfaßt das Binnenland ostwärts von Peru und ist größtenteils Gebirgsland und eines der höchst gelegenen Länder der Erde. Potosi war einst berühmt als das reichste Silberbergwerk der Erde. Hier herrscht wegen der hohen Lage ein frostiges Herbstklima und in allen Jahres- zeiten frieren nachts die Bäche in der Stadt zu und tauen erst von der Mittags- sonne auf. — Die größte Stadt des Landes ist La Paz (spr. La Pas, d. h. der Friede), der Sitz der Regierung ist Sucre (spr. Sukre). 7. Chile (spr. Tschile) ist ein schmaler, etwa 20 Meilen breiter Küsten- strich und derjenige unter allen Staaten Südamerikas, der die geordnetsten inneren Zustände hat, auch von allen südamerikanischen Reichen die meisten Bildungsanstalten besitzt. Wegen des gemäßigten Klimas und des Reich- tums der Pflanzenwelt wird Chile „der Garten von Südamerika" und „das amerikanischejtalien" genannt. Der Ackerbau liefert namentlich Weizen, der Bergbau Kupfer und Silber; wichtig ist ferner die Ausfuhr von Salpeter (Chilisalpeter). Die Hauptstadt ist Santiago (200 T.). Es ist die größte Stadt im westlichen Südamerika und bietet eine herrliche Aussicht auf die Anden. Ihre Hafenstadt Valparaiso (d. h. Thal des Paradieses) ist einer der wichtigsten Handelsplätze am Großen Ocean. 8. Die Argentinische Republik oder Republik Argentina (d. h. Silber- land) ist vorzugsweise ein Land der Liehzucht, darum sind auch Häute, Hörner und Fleischextrakt Hauptausfuhrartikel. Die Hauptstadt Buenos Aires (spr. Buenos Aires, d. h. gute Lüfte, 400 T.) ist eine lebhafte Handelsstadt am „Silberstrom", welcher hier 8 Meilen breit ist. — Cordoba ist Knotenpunkt für die Eisenbahnen im Innern des Landes. 9. Die Vereinigten Staaten von Brasilien sind die jüngste amen- kanische Republik (seit 1889) und 15 mal so groß als das Deutsche Reich, haben aber nur 15 Mill. Einw. Bewohnt sind namentlich die Küstenlandschaften, die ein gemäßigtes Klima besitzen und deren Boden außerordentlich fruchtbar ist. Das Reich umfaßt das Bergland von Brasilien und die Ebene des Amazonen- stromes. Es ist das Hauptkaffeeland der Erde, da es fast soviel Kaffee hervorbringt, wie alle anderen Länder zusammen. Außerdem wird namentlich Zuckerrohr und Baumwolle gebaut. Der Metallreichtum (nament- lich Gold) ist außerordentlich groß, wird aber wenig ausgenützt; nur nach Dia- manten und anderen Edelsteinen sucht man fleißig, da Brasilien das edelsteinreichste Land der Erde ist. — Die Hauptstadt Rio de Janeiro (spr. Schanöro oder Riu de Schaneru) ist die g r ö ß t e S t a d t (J/2 Mill. E.), der erste Handelsplatz und der schön st e Hafen von Südamerika. — Bahia (spr. Ba-ia) ist die zweite Handelsstadt Brasiliens (Zucker, Baumwolle, Tabak); sie liegt nicht weit von der Ostspitze Südamerikas.

7. Geographie von Europa mit Ausschluß des Deutschen Reiches - S. 23

1899 - Wittenberg : Herrosé
— 23 — lichen Teile vom Tajo (spr. Tacho, portugiesisch Tejo, spr. Teschu), im süd- lichen vom Guadiaua (spr. Gwadiaua) durchflössen. 2. Die Schweizer Hochebene, durchschnittlich 500 m hoch, erstreckt sich in einer Länge von 30 und einer Breite von 5 bis 8 Meilen vom Genfer See bis zum Bodensee und ist eingefaßt im 8. und 80. von den Alpen, im W. und Nw. vom Schweizer Jura Wegen ihrer niedrigen Bergzüge und Hügel- reihen, ihrer zahlreichen größeren und kleineren Seen (Genfer, Neuenbnrger, Bieler See u. s. w.) und wegen der vielfach gewundenen Flußthäler hat die Hochebene den Reiz anmutiger Mannigfaltigkeit. Der nördliche Teil Zeichnet sich außerdem durch große Fruchtbarkeit aus und wird deshalb die „Kornkammer der Schweiz" (oder der Älpler) genannt. Hier ist auch die Bevölkerung am dichtesten, der Verkehr am regsten und hier liegen viele wichtige Städte (Luzern, Zürich, Bern, Freiburg u. s. w.). Die Schweizer Hochebene dacht sich nach Nw. ab; deshalb haben die Flüsse diese Richtung; sie werden von der Aare gesammelt und dem Rheine zugeführt. 3. Die Schwäbisch-bayerische Hochebene beginnt am Nordsuße der Alpen und reicht nordwärts bis zur Donan. Sie neigt sich von 8. nach N., nur im östlichen Teile nach No., deshalb haben alle Flüsse eine nördliche Richtung. Die Schwäbisch-bayerische Hochebene ist die größte und höchste Hochebene im Deutschen Reiche. Sie wird von Jller, Lech, Isar und Inn durch- strömt. Das Klima ist hier rauh wegen der hohen Lage und weil die kalten Nordwinde ungehindert darüber streichen können, die warmen Südwinde aber durch die Alpenmauer abgehalten werden. Die Hauptprodukte dieser schwach bevölkerten Hochebene sind Kalk, Torf, Vieh und (namentlich zwischen Regens- bürg und Straubing) Getreide. 4. Die Hochebene der Oberpfal) ist durchschnittlich 400 ni hoch und wird im W. vom Deutschen Jura, im 0. vom Böhmerwald, im 8. von der Donan und im N. vom Fichtelgebirge begrenzt und von der Nab durchflössen. 5. Das Hochland von Siebenbürgen (s. S. 19). 6. Die Skandinavische Hochebene wird durch tiefe Thäler und Schluchten in zahlreiche kleinere Hochebenen, welche Fjelde heißen, zerschnitten. 0. Die Tiefebenen. Als Tiefebenen bezeichnet man weite, ebene Landstrecken, die sich höchstens bis 200 m über den Meeresspiegel erheben. Manche waren in früheren Zeiten vom Meere überflutet; audere verdanken ihre Entstehung den An- schwemmungen großer Flüsse. Ihre Bedeutung ist eine dreifache: 1. Sie haben gewöhnlich fruchtbaren Boden, sind deshalb auch stark bevölkert. ..Die dichte Bevölkerung nötigt aber zur feineren Ausbildung des gesellschaft- lichen Lebens; deshalb treffen wir auch die ersten Kulturstaaten in den Tief- ebenen." (Mesopotamien, Ägypten.) 2. Sie sind oft die Schauplätze großer Kämpfe. (Ebene von Leipzig, Waterloo, Po-Tiefebene.) 3. Weil sie leicht Überschwemmungen ausgesetzt sind, nötigen sie die Bewohner zum Nachdenken über Schutzmittel. (Deiche.) Wie in Europa die vielseitigste Berührung zwischen Land und Meer stattfindet, so gehört auch die Abwechselung aller Hauptformen der Bodenbildung zu den Eigentümlichkeiten dieses Erdteils. Im ganzen nimmt die Form des Tieflandes 2/3, diejenige des Hochlandes 1js von Europa ein. Das europäische Tiesland ist keine einförmige Ebene, sondern wird von Höhen-

8. Geographie von Europa mit Ausschluß des Deutschen Reiches - S. 83

1899 - Wittenberg : Herrosé
— 83 — tum des Landes; er ist in den Ardennen auf Eisen und Kohlen sehr er- giebig und bietet damit die wichtigsten Bedingungen für die Industrie. Steinkohlen werden in solcher Menge gefunden, daß Belgien in dieser Be- ziehnng unter allen Ländern der Erde den vierten Rang einnimmt. Der Ackerbau wird in der fruchtbaren Ebene mit großem Fleiße betrieben und bezieht sich nicht nur auf Getreide, sondern auch auf Handelspflanzen (Tabak, Flachs, Hanf). Die Viehzucht liefert vortreffliche Pferde und Rinder. In Bezug auf Industrie ist Belgien einer der ersten Staaten Europas. Die Hauptprodukte des Gewerbfleißes sind Eisen-, Leinen-, Woll-, Leder- und Glaswaren (Spiegelglas); die Strohhutflechterei wetteifert mit der italienischen. Spitzen werden von einer Güte geliefert, welche von keinem anderen Lande übertroffen wird. Der Handel ist sehr bedeutend und wird nicht nur durch 2 Flüsse, viele Kanäle und vorzügliche Landstraßen, sondern auch namentlich durch Eisenbahnen gefördert. Kein Land der Erde besitzt ein so dichtes Eisen- bahnnetz wie Belgien. Der Seehandel geht namentlich von Antwerpen aus. 6. Städte: Brüssel (500 T.) liegt an einem Nebenflusse der Scheide in der Mitte des Landes, von dem es ein Abbild ist. Es liegt nämlich an der Grenze der Ebene und des Hügellandes und an der Grenze der romanischen und germanischen Bevölkerung und besteht aus einer höher gelegenen Ober- stadt und einer Unterstadt. Die Oberstadt ist der Sitz des Königs, der Regierung und des Adels, und hier wird französisch gesprochen; die Unter- stadt ist der Sitz des Handels und der Industrie, und die Umgangssprache ist die vlämische. Brüssel vereinigt auch in seinen Fabriken die verschiedenen Industriezweige Belgiens. Am berühmtesten sind die „Brüsseler Spitzen." (Von der feinsten Sorte kostet 1 m nahezu 200 Mark.) Brüssel ist aber nicht nur wichtig durch Handel und Gewerbe, welche noch dadurch gefördert werdeu, daß es der Mittelpunkt des belgischen Eisenbahnnetzes ist, es ist auch wichtig durch Kunst und Wissenschaft. Das Leben in Brüssel erinnert vielfach an Paris, weshalb die Stadt auch „Klein-Paris" genannt wird. Brüssel gehört zu den schönsten Städten in Europa. Unter den Gebäuden zeichnet sich namentlich das prachtvolle Nathans aus, in welchem Karl V. (1556) die Regierung niederlegte. Südlich von der Stadt ist das Schlachtfeld von Waterloo, auf dem Napoleon I. 1815 von den Deutschen und Eng- ländern geschlagen wurde. — Antwerpen (270 T.) an der Schelde ist die zweitgrößte Stadt, die erste Seehandelsstadt und die stärkste Festung Belgiens. Es liegt ziemlich tief im Lande und ist dadurch in naher Verbindung mit allen Hauptplätzen des belgischen Handels und Gewerbfleißes. Zur Zeit der Flut können auch Seeschiffe bis in die Stadt fahren. Im 15. und 16. Jahr- hundert war Antwerpen der Mittelpunkt des Welthandels. Damals galt das Sprichwort: Die Welt ist ein Ring, und Antwerpen ist der Diamant darin! — Gent (175 T.) an der Schelde ist der Mittelpunkt der belgischen Baumwolleninduitrie. Es ist durch eiueu großen Kanal mit dem Meere ver- banden. Im Mittelalter war die Stadt so mächtig, daß sie allein mit Frankreich einen Krieg anfangen konnte. Damals stellte sie gegen 80 000 bewaffnete Männer ins Feld. — Brügge (50 T.) ist Handels- und Fabrikstadt. — Ostende ist ein besuchtes Seebad und der einzige bedeutende Hafen Belgiens an der ^ee. — Lüttich (160 T.) liegt an der Maas. Die Bewohner beschäftigen uch namentlich mit Gewinnung von Kohlen und Eisen und Verarbeitung des letzteren zu Waffen und Maschinen. Die Stadt ist mit dem benachbarten 6*

9. Geographie von Europa mit Ausschluß des Deutschen Reiches - S. 96

1899 - Wittenberg : Herrosé
— 96 — erzeugung Österreichs. Die Hauptstadt Salzburg an der Salzach ist eine der am schönsten gelegenen Städte Europas lhat deshalb auch lebhaften Fremdenverkehr) und erinnert durch seine Marmorbauten, seine flachen Dächer und die Bauart der Gebäude an Italien; wegen der vielen Kirchen wird es auch „das deutsche Rom" genannt. Hier wurde Mozart geboren, dessen Bildsäule auf dem Mozartplatz steht. In der Nähe der Stadt ist der Untersberg, in welchem der Sage nach Karl der Große schläft, um wieder zu erwachen, wenn Deutschland zu alter Herrlichkeit erblüht ist. — Hallein hat ein großartiges Salzbergwerk und Solbad. — In Gastein sprudeln warme Quellen. 4. Das Herzogtum Steiermark („die schöne grüne Steiermark") ist zum großen Teil gebirgig und umfaßt das Land zu beiden Seiten der Drau und Mnr. Der Bergbau Steiermarks liefert unter allen Ländern Österreichs das meiste Eisen. Bei Eisener) und Dordernberg liegt das Erz in solcher Ausdehnung zutage, wie sonst nirgends in Europa. Der Ackerbau erzeugt nicht soviel Getreide, wie gebraucht wird; dagegen bringt der Weinbau reichen Gewinn. Die Haupt- und Universitätsstadt ist Graz an der Mur. Die Stadt liegt am Ausgange der Semmeringbahn und in der Mitte der großen Verkehrslinie zwischen der Donau und dem Adriatischen Meere. Graz hat eine schöne Lage, ist durch Handel und Gewerbe wohlhabend und die größte Alpenstadt (112 T.). Weil sehr viele pensionierte Beamte hier ihren Ruhegehalt verzehren, wird Graz oft „das Pensionshaus Österreichs" genannt. — Marburg an der Dran liegt in weinreicher Gegend und ist eine deutsche Stadt mit slavischer Umgebung. Hier sind großartige Maschinenwerk- statten für sämtliche österreichische Eisenbahnen. — Mariazell ist der be- rühmteste Wallfahrtsort Österreichs und wird jährlich von 100 T. Menschen besucht. 5. Das Herzogtum Kärnten umfaßt das Gebiet der oberen Drau. Der Ackerbau deckt den Bedarf an Getreide nicht; Viehzucht ist bedeutend. Die Industrie beschäftigt sich mit Metallverarbeitung. Der Bergbau erstreckt sich namentlich auf Eisen und Blei. Die Bleigruben Kärtens (bei Bleiberg) sind nach denen in Spanien die ertragreichsten in Europa. Die Hauptstadt Klagenfnrt (d. h. Furt an der Glan, also eigentlich Glanfurt) ist eine Fabrik- und Handelsstadt und hat die größte Bleiweißfabrik Österreichs. — Lillach an der Drau ist der Mittelpunkt des Bergbaus (Eisen, Blei) in Kärnten. Das „Villacher Blei" ist durch Reinheit und Weichheit ausgezeichnet. — Gleiberg hat sehr reiche Bleigruben. 6. Das Herzogtum Kram gehört dem Alpen- und Karstgebiete an. Die Bewohner sind größtenteils Slowenen. Deutsche wohnen fast nur in den Städten. Im Savelande wird Mais, Weizen und Wein gebaut; die Kalk- flächen des Karstes sind aber ganz unfruchtbar und durch Entwaldung kahl. Die Hauptstadt Laibach hat eine sehr schöne Lage und ist die wichtigste Handelsstadt Krains. In Idria ist ein großes Quecksilberbergwerk; es liefert jährlich etwa 3000 Etr. Quecksilber und 500 Etr. Zinnober. Die Arbeiter müssen viel giftige Dämpfe einatmen und sehen darum leichenblaß aus. — Merkwürdigkeiten Krains sind der Zirknitz er See und die Adelsberger Grotte. Letztere ist eine der größten Tropfsteinhöhlen der Erde (4 km), bis zur Hälfte führt eine Eisenbahn hinein. 7. Das Küstenland umfaßt die Grafschaft Görz und Gradiska,

10. Geographie von Europa mit Ausschluß des Deutschen Reiches - S. 49

1899 - Wittenberg : Herrosé
— 49 — ihrer Abstammung nach ein Gemisch verschiedener Völker- s ch a f t e n (Latiner, Sabiner, Griechen, Goten, Langobarden), gehören aber zu den Romanen und sprechen die italienische Sprache. Die herrschende Religion ist die römisch-katholische. Die Haupterwerbs- zweige sind Bergbau, Landbau, Viehzucht, Fischerei, Industrie und Handel. Bergbau Produkte sind namentlich Marmor (vorzüglich bei Carrara), Eisen (namentlich auf Elba), Blei und Zinn (auf Sardinien) und Schwefel (Sizilien ist der Hauptfundort in ganz Europa). — Der L a n d b a n liefert Getreide (namentlich in der Po-Tiefebene), Oliven (hinsichtlich der Öl- erzeuguug ist Italien das erste Land der Erde), Wein (Italien ist das zweite Weinland Europas), Reis, Südfrüchte und edle Kastanien. Aus Mais wird ein Lieblingsgericht der Italiener, die Polenta (= ein dick- gekochter Brei aus Maismehl, Wasser und Salz) bereitet, welche das Brot ersetzt. — Die Viehzucht erstreckt sich auf alle unsere Hanstiere, außer- dem auf Kamele (in Pisa), Büffel und die Seidenraupe. Die Seiden- ranpenzncht Italiens ist die ausgedehnteste in Europa, daher liefert es auch die meiste Rohseide. —- Die Fischerei wird namentlich an allen Küstenorten betrieben und erstreckt sich außer auf Fische (Sardinen n. s. w.) auch auf Korallen. — Die Industrie war im Mittelalter viel bedeutender als jetzt; sie bezieht sich namentlich auf Seiden-, Glas-, Lederwaren, Stroh- flechterei, Papierfabrikation und Verfertigung von Kuustgegenständen. Zur Maschiueuiudustrie fehlen Italien die Steinkohlen, welche aus Großbritannien bezogen werden müssen. — Im Mittelalter war Italien der Mittelpunkt des Welthandels; doch schlug dieser seit der Entdeckung Amerikas (1492) andere Wege ein. Die Haupthandelsartikel sind Rohseide, Wein, Süd- früchte und Olivenöl. Die wichtigsten Seehandels st ädte sind Genua, Neapel und Livorno. Die Handelsflotte Italiens gehört mit zu den größten des europäischen Festlandes. Die Italiener sind Meist mittelgroß und vou gelblicher Hautfärbung, welche nach 8. zu immer dunkler wird; ihre Haare sind meist schwarz, die Augen dunkel und lebhaft. Sie sind reich begabt, lebhaft, gewandt und haben viel Sinn für das Schöne in der Kunst. Doch ist der Bildungsgrad des Volkes nur ein niedriger, obgleich gegenwärtig für die Förderung der Volks- bildnng viel geschieht. Schlimm steht es namentlich in Süditalien, wo von der arbeitenden Bevölkerung nur wenige ihren Namen schreiben können. Trotz- dem ist auch das heutige Italien noch die Heimat der schönen K ü u st e. Als große Dichter glänzen aus früherer Zeit Dante („die göttliche Komödie"), T a s s o („das befreite Jerusalem") u. s. w., als Maler Rafael, Michel Augelo (spr. Mikel Anschelo), Correggio (spr. Koredscho) u. a., als Läudereutdecker Kolumbus, Amerigo Vespncd n. a., als Gelehrte Galilei, Galvani n. s. w. 6. Einteilung. Das Königreich Italien umfaßt seit 1870 die ganze Apenninenhalbinsel und die dazu gehörigen Inseln mit Ausnahme Korsikas (das zu Frankreich gehört, aber durchweg von Italienern bewohnt ist), der Maltagruppe (welche die Engländer besitzen) und der kleinen R e p u b - l i k S a n M a r i n o in Mittelitalien, die unter dem Schutze des Königs von Italien steht. A. Oberitalien. Oberitalien hat die meisten bedeutenden Städte und fast die Hälfte der Bewohner des Königreiches. Turin (350 T.) am Po Vogel, Geographie. Ausgabe A. Heft Ii, 4
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