Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde?
Geschlecht (WdK): koedukativ
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H- Das Haus und seine Sitte, die Familie imd ihre Glieder.
beigegeben wird. Beide huben das Vermögen der Kinder so zu ver-
walten, als wenn es ihr eigenes wäre; auch müssen sie dafür sorgen,
daß alle Kinder eine gute Erziehung erhalten. So wird zwar für die
Kinder gesorgt, aber die treue Liebe der Eltern wird ihnen doch in
allen Ecken fehlen," bemerkte der Meister. „Das ist aber doch sehr gut,
daß für solche elternlose Kinder so schön gesorgt wird; wer hat denn
das angeordnet?" fragte Wilhelm. Der Meister erwiderte: „In
Preußen wurde am 1. Januar 1876 eine neue Vormundschafts-
Ordnung eingeführt. Nach derselben liegt die nächste Sorge für
alle persönlichen Verhältnisse des Mündels dem Vormund ob.
Früher war der Vormund nur den Gerichten Verantwortting schuldig.
Allein die Gerichte erwiesen sich als Aufsichtsbehörde wenig geeignet,
leie ihr aus der tranrigelt Tatsache ersehen sönnt, daß ein großer
Teil der vaterlosen, der ärmeren Klasse angehörenden Minderjährigen
sittlichem Verderben und Verbrechen anheimfiel. Deshalb muß es sehr
dankbar anerkannt werden, daß der Staat in der neuen Ordnung das
Amt des Waisenrats eingeführt hat." „Da drüben der Herr
Kohlmann wird ja Waisenrat genannt; bekleidet er ein solches Amt?"
warf Konrad ein. „Jawohl!" sagte der Meister. „Für jede Gemeinde
oder für jeden örtlich abzugrenzenden Gemeindeteil sollen ein oder
mehrere Gemeindeglieder als Waisenräte ernannt werden. Der Waisen-
rat hat die Aussicht über die Tätigkeit des Vormundes zu führen.
Mängel und Pflichtwidrigkeiten, die bei der körperlichen und sitt-
licheil Erziehung des Mündels wahrgenommen ioerben, hat er anzu-
zeigen." „Ich habe nicht gedacht, daß von: Staate so vortrefflich für
die Waisen gesorgt würde. Aber was erhalteil benn die Waisenräte
für ihr Bemühen?" fragte Christoph. „Das Stint des Waisenrates ist
ein Ehreilamt. Macht der Waisenrat die Sache der Waiseil zu
seiner eigelleil Sache und widmet ihr alle Aufmerksamkeit, alleil Eifer,
wie seinen eigenen Angelegenheiten, dann wird er feine hohe Aufgabe
lösen. In dem Bewußtsein aber, durch feine Teilnahme an der Heran-
bildung schutzloser Waisen zu frommen Menschen und nützlichen Mit-
gliederil der menschlichen Gesellschaft ilicht bloß der Kirche, Gemeinde
und dem Vaterlande, sonderil der ganzeil Menschheit einen Liebes-
dienst erwiesen zu habeil, fiildet er reichen Lohn für sein Tun.
Möchten doch alle Waiseil auch stets recht dankbar sein für die
Wohltaten des Staats! Ihr aber erkennt auch hieraus, daß wir alle
Ursache habeil, mit den Einrichtungen des Staates zufrieden zu sein,"
schlost der Meister. Aus: Schanzes Lesebuch f. Fvrtb.
36 (39). Im Auszugstübchen.
Der Ausdiilg heißt der steine Anbau am Hofe, aus welchem
heute der alte Bauer zum ersten Male herausschaut. Bei dem An-
blicke des Lebens und Treibens auf deln Hofe vergißt er jedoch, daß
er das Gut übergeben nnb nichts mehr zu befehlen hat. „Ei, Marie,"
schreit er nach dem Brunnen zu, „hail' doch die Kuh nicht unnötig
und laß sie in Frieden saufen; kannst doch die andern zurückhalten,
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Extrahierte Personennamen: Wilhelm Kohlmann Konrad Konrad Christoph Marie,"