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1. Grundriß der Weltgeschichte für höhere Bürgerschulen und mittlere Gymnasialklassen - S. 302

1874 - Kreuznach : Voigtländer
302 unvergelichen Knigin Luise ( 128, 2), seiner Mutter, erneuerte der König von Preußen, Oberbefehlshaber der gesammten deutschen Kriegsmacht, den Orden des eisernen Kreuzes, den sein Vater 1813 (am Geburtstage Luisens, 10. Mrz) gestiftet hatte. Und rasch sammelten sich auf seinen Ruf zahlreiche, kmpf-freudige Heeresmassen, und Freiwillige zu Tausenden drngten sich zu den Fahnen. Zwar hatten die Franzosen alle ihre verfg-baren Streitkrfte, 336,000 Mann, in hchster Hast an die deutsche Grenze zu werfen gesucht, um den Rhein in seinem oberen Lauf (bei Maxau) berraschend zu berschreiten und dadurch Sd- und Norddeutschland von einander zu trennen. Allein ihre Ausrstung war noch unfertig und mangelhaft, so da der anfnglich gewonnene Vorsprung vereitelt wurde. Bald traten ihnen, trefflich gerstet, drei deutsche Heere, 384,000 Mann entgegen, die erste Armee (60,000 M.) unter Steinmetz, von Trier und der Nahe her gegen Saarbrcken vorgehend, die zweite Armee (194,000m.) unter dem Prinzen Friedrich Karl, von Mainz her durch die bayerische Pfalz anrckend und die dritte Armee, bei der sich smmtliche sddeutschen Truppen befanden, (130,000 M.) unter dem Kronprinzen von Preußen, aus Baden und der sdlichen Rheinpfalz im Anmarsch gegen die Nordgrenze des Elsa. Das franzsische Heer bestand aus den Garden unter General Bourbaki bei Nancy und 7 Armeecorps: das erste (4 Divisionen) unter Marschall M a c M a h o n bei Straburg, das zweite (3 Divisionen) unter General Frossard bei St. Avold, das dritte (4 Divisionen) unter Marschall Bazaine bei Metz, das vierte (3 Divisionen) unter General l'admirault bei Diedeuhosen, das fnfte (4 Divisionen) unter General Failly bei Bitsch, das sechste (3 Divisionen) unter Marschall Canrobert bei Chalons, das siebente (3 Divisionen) unter General Felix Douay bei Belfort. Den Oberbefehl der das Gesammtheer die Rheinarmee", die niemals den Rhein erreichen sollte fhrte der Kaiser selbst, der sich den Kriegsminister, Marschall Leboeuf, als Chef des Generalstabs beigeordnet hatte. Die Gesammtftrke der franzsischen Armee betrug gegen Mitte Juli 567,000 M., wovon jedoch 231,000 nicht fr die Feldarmee in Betracht kamen. Die franzsische Flotte zhlte 99 gepanzerte und 110 ungepanzerte Schlachtschiffe. Die Totalsumme der deutschen Streitkrfte im Monat August war 1,183,839 Mann mit 250,373 Pferden, eine Streitmacht, wie in Strke und einheitlicher Ausbildung bis dahin noch keine Nation sie zu ver-

2. Grundriß der Weltgeschichte für höhere Bürgerschulen und mittlere Gymnasialklassen - S. 112

1874 - Kreuznach : Voigtländer
112 freien gehrten die leibeigenen Knechte und die Freige-lassenen (Sit, Leute). Aus der Vereinigung mehrerer benachbarter Allodbesitzer entstand eine Gemeinde oder Mark, mehrere Gemeinden bildeten einen Gau. Gemeinsame Angelegenheiten berieth und entschied die Volksversammlung, zu der alle freien Männer zu bestimmten Zeiten, bei Neumond oder Vollmond,, an einem geweihten Orte (Malstatt) zusammentraten. An der Spitze der Gauen standen die Fürsten, zu welchen man die angesehensten und erfahrensten Männer whlte. Fr den Krieg wurde der Tapferste zum Heerfhrer oder Herzog erhoben. Könige kamen bei einigen (den stlichen) Stmmen frher, bei anderen spter auf, namentlich durch die Eroberungskriege. Sie wurden von der Volksgemeinde gewhlt, und zwar aus einem der durch groen Grundbesitz und Zahl des Gesindes hervorragenden Geschlechter (dem Adel), bei dem dann die Herrschaft blieb. Wie der Herzog, wurde der König durch Erhebung auf den Schild eingesetzt und hatte im Kriege und Frieden die hchste Gewalt. Er berief die Volksgemeinde, deren Berathungen er leitete, und war der oberste Richter, der die Vorsteher und Richter der einzelnen Bezirke er-nannte. Aus den Fürsten derselben wurden knigliche Beamten, die den Namen Grafen fhrten. Bei allen ihren Handlungen erschienen die alten Germanen bewaffnet. Fr wehrhaft erklrt wurde der Jngling vor ver-sammelter Gemeinde: einer der Fürsten oder der Vater schmckte ihn mit Schild und Speer; bis dahin nur dem Hause angehrig, war er von nun an Mitglied der Gemeinde. An einem allgemeinen Kriege mute jeder wehrhafte Freie Theil nehmen; das Aufge-bot smmtlicher wehrfhigen Männer hie der Heerbann. Auf einzelnen Streifzgen begleitete die Fürsten ein Gefolge von Jnglingen, die sich freiwillig ihnen angeschlossen hatten als Ehren-wache im Frieden, als Schutzwehr im Kriege. Die Schlachtreihe wurde keilfrmig aufgestellt, in der Nhe der Kmpfenden (auf der Wagenburg) befanden sich mit den Kindern die Frauen, die durch ihren Zuruf manchmal eine schon wankende Schlachtreihe wieder herstellten.

3. Grundriß der Weltgeschichte für höhere Bürgerschulen und mittlere Gymnasialklassen - S. 151

1874 - Kreuznach : Voigtländer
151 Bei der nach Auen hin so glnzenden Macht der Kirche war brigens die Lauterkeit des christlichen Glaubens und Wandels sehr gesunken. Die Einfalt des Evangeliums war verdunkelt durch menschliche Satzungen, in denen die Kirchenlehre erstarrte; uerer Werkdienst hatte berhand genommen; Aberglaube wucherte im Volke; ein groer Theil der Geistlichen war einem verweltlichten (iebett hingegeben. Zwar erfuhr die weltliche Richtung der Kirche Widerspruch durch Arnold von Brescia, der die Einfachheit der aposto-tischen Zeit zurckfhren und besonders die weltliche Gewalt des Papstes beseitigen wollte; aber er fand in Rom den Feuertod. Von weit-greifendem Einflu auf die Kirche dagegen war der heilige Bernhard, Abt von Clairvanx (1150), durch den insbesondere der Orden der Cistercienser zu groer Blthe gebracht wurde. 88. Ritterthum und Stdtewesen; Kunst und Wissenschast. Das Zeitalter der Kreuzzge bildet den Hhepunkt des Mittelalters. Durch sie wurde das Ritterthum ausgebildet, der Handel erweitert und dadurch der Reichthum der Städte ver-mehrt, die Knste und Wissenschaften gefrdert. 1. Das Ritterthum hatte sich aus der Zahl derer.gebildet, die den Kriegsdienst zu Pferde leisteten. Die Ritter standen in der Mitte zwischen dem hohen Adel und denjenigen Freien, denen das Kriegshandwerk nicht herkmmlich war, und bildeten den An-fang des niederen Adels. In den Kreuzzgen waren sie der Kern der Heere. Als eigner Stand schlssen sie sich noch mehr ab in den Turnieren, zu welchen nur, wer von ritterlicher Herkunft (ritterbrtig) war und die Pflichten des Ritterstandes erfllte, zu-gelassen wurde. Diese Pflichten bestanden darin, da der Ritter seine Ehre unbefleckt erhielt, der Kirche gehorsam war, die Schwachen und Bedrngten beschtzte und gegen die Frauen Befcheidenheit und Hflichkeit beobachtete. Der Ritterstand hatte die drei Ab-stufungen des Edelknaben, des Knappen und des Ritters. Zu der Ritterwrde wurde der Knappe nach hinreichender Er-probung seiner Waffentchtigkeit durch den Ritterschlag erhoben. Die Ritterburgen, meist auf Berghhen, hatten als Hauptbestandteile den hohen Wartthurm (Berchfrit), das Herrenhaus (Palas) und das Frauenhaus (Kemenate). Durch die Kreuzzge gewann das Ritterthum hhere geistige Bildung,

4. Grundriß der Weltgeschichte für höhere Bürgerschulen und mittlere Gymnasialklassen - S. 303

1874 - Kreuznach : Voigtländer
303 Wirklichen vermocht hatte. Davon stellte der norddeutsche Bund an Feldtruppen 385,000 Mann Infanterie, 48,000 Mann Cavallerie und 1284 Geschtze; an Besatzungstruppen 115,200 Mann Infanterie, 7200 Mann Cavallerie, 34,000 Mann Festungsartillerie und 162 Geschtze; an Ersatztruppen 122,500 Mann Infanterie, 15,200 Mann Cavallerie und 246 Geschtze. Die Verpflegungsstrke betrug 982,064 Mann mit 209,403 Pferden. Dazu die sddeutschen Truppen: 128,464 Mann Bayern mit 24,056 Pferden (55,000 Mann Feldarmee), 37,180 Mann Wrttemberger mit 8,876 Pferden (19,500 Mann Feldarmee), 35,181 Mann Badener wit 8,032 Pferden (16,500 Mann Feldarmee). Von dieser Gesammtsumme bildeten 528,000 Mann mit 1584 Geschtzen die aufmarschirte Feldarmee. Beim Beginn des Krieges umfate die erste Armee (unter Steinmetz) das 7. Armeecorps (General Zastrow) und das 8. (General Gben) die zweite (unter Prinz Friedrich Karl) das Gardecorps (General Prinz August von Wrttemberg), das 3. (Alvensleben Ii.), das 4. (Alvensleben I.), das halbe 9. Armeecorps und die hessische Division (Manstein), das 10. (Voigts - Rhetz) und das 12. (schsische) Armeecorps (unter dem Kronprinzen Albert von Sachsen); die dritte Armee (unter dem Kronprinzen von Preußen) war gebildet aus dem 5. (Kirchbach) und 11. (93ose) preuischen Armeecorps, dem 1. (v. d. Tann) und 2. (Hartmann) bayerischen Corps und einem aus der wrttembergischen und der badischen Division combinirten Corps. Das 1. (Mantenffel), 2. (Fransecky) und 6. (Tmpling) preuische Armee-Corps waren anfnglich noch keiner der drei Armeen zugetheilt, sondern zur Verfgung behalten. Auerdem war zum Schutz gegen eine feindliche Landung an der Nord- und Ostsee eine Kstenarmee unter Vogel von Falken st ein aufgestellt, die aus dem halben 9. Armee-Corps, Landwehr und einigen Reservecavallerieregimentern bestand. 4. Der Beginn des Krieges. Am 28. Juli begab sich Napoleon, der seine Gemahlin zur Regentin ernannte, nach Metz zur Armee. Das Weltall hat die Augen auf euch gerichtet ; von unserem Erfolge hngt das Schicksal der Freiheit und der Civilisatiou ab" so redete er seine Truppen an. Der König Wilhelm ging am 31. Juli von Berlin zum Heere ab, umgeben von seinem ersten Minister Graf Bismarck und dem General Moltke, der als Chef des Generalstabs der Armee den bedeutungsvollsten Antheil an der gestimmten Leitung des Krieges hatte. Helmuth Karl Bernhard von Moltke, geb. den 28. Oct. 1800 zu Parchim in Mecklenburg zuerst in dnischen, seit 1822 in preuischen

5. Grundriß der Weltgeschichte für höhere Bürgerschulen und mittlere Gymnasialklassen - S. 202

1874 - Kreuznach : Voigtländer
l^lmut 4- Isvf Vw-Jf * /rf -. Jls-farvilu-ta griechisch-katholischen Kirche bekehrt, dann durch Theilungen in eine Menge kleiner Frstenthmer zerspalten, welche im 13ten Jahrhundert von den Mongolen unterjocht wurden und zwei Jahrhunderte lang ihnen zinsbar waren ( 83, 5) wurde zu einer uutheilbaren Ge-sammtmonarchie vereinigt durch Iwan Iii. den Groen (f 1505), welcher Rußland von der mongolischen Herrschaft vollstndig-frei machte, seinen Umfang durch Eroberungen erweiterte und sich zuerst Selbst-Herrscher aller Reuen" nannte. Iwan Iv. (bis 1584) nahm den Czarstitel an, legte durch Errichtung der Strelitzen (Leibgarde) den y3^ Zu einem stehenden Heere^nw^^sai^nb-Wrachan und '~nrf/jk begann die Eroberung Sibiriens. Als ab ?mt seinett5 Sohne (1598)^4r> ' ' '' der rurik'sche Mannsstamm erlosch, wurde das Reich durch Thronstreitigkeiten erschttert, bis 1513 Michael, aus dem Ge-schlechte der Romanow zum Czaren gewhlt wrbe., Unter den Czaren aus dem Hause Romanow (16131762) gewann das Reich europische Bedeutung. Der Grnder seiner Gre war Peter I. der Groe (16891725). Peter, geb. 1672, beim Tode seines Vaters, des Czaren Alexei, ein 4jhriges Kind 1682 (nach dem Ableben des Czaren Feodor Iii., seines Halbbruders) unter der Vormundschaft seiner Mutter zum Czaren ausgerufen in Folge eines Aufruhrs der Strelitzen erhlt seine Halb-schwester Sophie die Regentschaft Peter in Preobaschenskoi sein Lehrer der Genfer Lefort Soldatenspiele mit den Kameraden" des Czaren 1689 Sophie in's Kloster verstoen, Peter Alleinherrscher. Sein Streben ging dahin, europische Cultur in Ru-land einzufhren und dessen Grenzen bis zur Ostsee und zum schwarzen Meere zu erweitern. Er gestaltete sein Heer auf europische Art um, hob das Seewesen, zog geschickte Auslnder herbei zur Be-frderuug der Industrie, fhrte europische Kleidung und Sitte ein, errichtete Schulen und machte sich zum Oberhaupte der russisch-griechischen Kirche. Nachdem er von den Trken A s o w erobert und den freien Handel auf dem schwarzen Meere errungen hatte, reiste er zu seiner Ausbildung durch Deutschland nach Holland, wo er (zu Zaandam) Schiffe bauen half, und begab sich dann nach England, wo er das Schiffswesen in noch hherer Vollkommen-heit kennen lernte. Ein Aufstand der Strelitzen, welche seine neuen Einrichtungen haten, rief ihn nach Rußland zurck, er lste diese Leibgarde auf und, nachdem er ein neues, von auslndischen Offizieren eingebtes Heer gebildet, suchte er nun den Plan aus-

6. Grundriß der Weltgeschichte für höhere Bürgerschulen und mittlere Gymnasialklassen - S. 319

1874 - Kreuznach : Voigtländer
319 3 Jahren, während deutsche Truppen franzsisches Gebiet besetzt halten sollten, eine Kriegsentschdigung von 5 Milliarden (5000 Millionen) Francs zu zahlen. Auf Grund dieser Bestimmungen ist dann, nach lngeren Verhandlungen in Brssel, der Friede zu Frankfurt 10. Mai abgeschlossen worden. Bei beschleunigter Zahlung der Kriegskosten konnte die deutsche Occupationsarmee (unter Manteusiel) bereits bis 1. Sept. 1873 Frankreich verlassen. So endigte nach siebenmonatlicher Dauer dieser Krieg ohne Gleichen: in 200 Tagen hatten die deutschen Heere 21 siegreiche Schlachten ohne irgend eine Niederlage geschlagen, 150 Gefechte bestanden, 26 feste Pltze genommen, 11,650 Offiziere, 363,000 Mann Gefangene gemacht, der 6700 Geschtze und 120 Adler oder Fahnen erbeutet. Der Gesammtverlust der deutschen Armee im Kriege betrug 127,897 Manu an Todten, Verwundeten und vermiten (darunter 5254 Offiziere und Aerzte). Die Zahl der Todten war 40,891; davon fielen im Ge-fecht 17,572, den Wunden erlagen 10,710, an Krankheiten starben 12,263, durch Unglcksflle kamen um 346. Vermite gab es 4009. Die grten Verluste erlitten: das Iii. preu. Armeecorps mit 496 Offizieren und 11,410 Soldaten bei einer Etatsstrke von 35,312 Mann (also 33,7 Procent), das I. bayer. Armeeeorps mit 534 Offizieren und 11,002 Soldaten bei einer Etatsstrke von 34,820 Mann (also 33,1 Proc.), dann folgen das preu. V. und Viii. (rheinlndische) Armeecorps und das preu. Gardecorps mit 25 und 23 Proc. Nach den Waffengattungen verloren die Infanterie: 116,487, die Cavallerie 4621 -die Artillerie 6019, die Pioniere 581, der Train 112 Mann. Im Feldkriege wurden zusammen 78 Schlachten, Treffen und grere Ge-fechte geliefert, im Festungskriege fanden 33 Ausflle Statt. Die blutigsten Tage sind Wrth, Vionville, Gravelotte und der 2. December 1870 gewesen. Von franzsischer Seite sind im Verlaufe des Feld-zuges 1,400,000 Mann aufgeboten worden. 150. Die Wiederherstellung des deutschen Kaiserreiches. 1. Das neue deutsche Reich. Auer der Wiedererlangung von Elsa-Lothringen brachte der gewaltige Krieg von 18701871 dem deutschen Volke noch einen andern hohen Gewinn. Der ge-meinsame Kampf der in inniger Waffenbrderschaft vereinigten deutschen Stmme gegen Frankreich, ihr glorreicher Sieg der den

7. Griechische Heldensagen für die Jugend - S. 128

1881 - Kreuznach : Voigtländer
— 128 — die Athener die von dem jungen Königssohne so tapfer und siegreich bestandenen Abenteuer erfuhren, da begrüßten ihn alle mit Staunen und Jubel und riefen: „wahrlich, ein zweiter Herakles ist aufgestanden; der gehört vor allen andern Griechen uns an und soll dereinst unsere Königskrone tragen!" Nur die Neffen des Königs Ägeus — es waren ihrer nicht weniger denn fünfzig —, welche an den in weiter Ferne verborgen aufwachsenden Theseus gar nicht gedacht und sicher gehofft hatten, nach dem Tode ihres Oheims die Herrschaft zu erlangen, waren über den neuen Ankömmling, der ihre Hoffnung zu Schanden machte, höchlich ergrimmt, nannten ihn verächtlich einen hergelaufenen Abenteurer und Betrüger und griffen endlich zu den Waffen, um ihn und den alten Ägeus zu erschlagen oder aus der Stadt zu vertreiben. Aber Theseus wußte mit den trotzigen Empörern rasch fertig zu werden. Ehe noch ihre Rüstung zum Kampfe ganz vollendet war, überfiel er sie unversehens und hieb sie alle nieder. Um die Wohlfahrt des athenischen Gebiets machte er sich hierauf durch eine neue Heldenthat, verdient. In den Fluren des benachbarten Ortes Marathon trieb sich ein wütender Stier umher; man sagte, es sei das von Herakles auf der Insel Kreta bekämpfte und eingefangene Untier, das von seinen Banden wieder frei geworden*). Entsetzlich waren die Ver- *) Seite 83 f.

8. Griechische Heldensagen für die Jugend - S. 181

1881 - Kreuznach : Voigtländer
— 181 — Unterdessen hatte Äetes die Flucht Medeas aus dem Vaterhause sowie den Raub des goldenen Vlieses erfahren und sich sogleich mit einer großen Schar Bewaffneter aufgemacht, um die Griechen noch vor dem Einlaufen ihres Schiffes in die See einzuholen und zu bestrafen. Als er aber mit seinem Kriegsvolke an die Mündung des Flusses kam, siehe, da schwamm das griechische Fahrzeug, von dem eifrigen Schlage der Ruber beflügelt, schon weit in dem offenen Meere. „Sie sinb fort, die Übelthäter," schrie der König in wütenbem Zorn; „aber, bei den Rachegöttern! das Verberben soll sie ereilen. Ungesäumt werben wir ihnen nachsetzen und nicht umkehren, bevor wir sie ergriffen haben.“ Und noch an demselben Tage machten die Kolchier ihre besten und schnellsten Schiffe segelfertig und fuhren in die See hinaus, der rache» dürstende König Äetes an ihrer Spitze. 14. Die Heimfahrt der Argonauten. Die heimkehrenden Argonauten waren ihren nachsegelnden Verfolgern anfänglich um eine beträchtliche Strecke vorausgeeilt, und günstige Winde begleiteten sie auf der Fahrt durch das Schwarze Meer. Aber statt den gleichen Weg einzuhalten, auf welchem sie nach Kolchis gekommen waren, wandten sie sich diesmal der Mündung der Donau (des Jster) zu, um auf diesem Strome nach der Heimat zu gelangen.

9. Griechische Heldensagen für die Jugend - S. 256

1881 - Kreuznach : Voigtländer
— 256 — der Fürsten an Land und Leuten, die zahlreichste Mannschaft herbeigeführt und das ganze Unternehmen am thätigsten gefördert; ihn stellten daher die Fürsten als obersten Befehlshaber an die Spitze des gesamten Heeres. An Heldenstärke freilich überragte ihn und alle andern weit der göttergleiche Pelide (Peleussohn) Achilleus; durch Klugheit that sich namentlich der erfindungsreiche Odysseus hervor. Der älteste Held im ganzen Griechenheere war der König Nestor von Pylos, der schon zwei Menschenalter durchlebt hatte und jetzt im dritten stand. Reich an Erfahrung und Weisheit, wußte er den Fürsten stets trefflichen Rat zu erteilen, und wenn der edle Greis von den ruhmreichen Thaten und Kämpfen der alten Zeit erzählte, an denen er noch Teil genommen, dann lauschten alle begierig seinen Worten, denn von seiner Lippe floß die Rede süßer, als Honig. An Tapferkeit kam dem Achilleus am nächsten der riesige Ajas von der Insel Salamis, ein Sohn des Telämon, der einst den Herakles in den Krieg gegen den Trojanerkönig Laomedon*) begleitet hatte. Nicht minder glänzte durch Kühnheit und nnbezwinglichen Mut Diome d es, ein Sohn des Helden Tydeus, der unter den „Sieben gegen Theben**)" gekämpft hatte. Dnrch Einsicht war ausgezeichnet Palamedes von der Insel Euböa Teukro s, der Bruder des Ajas, und Jdomeueus» *) S. oben S. 243. **) Drittes Buch Ii, S. 219.

10. Griechische Heldensagen für die Jugend - S. 281

1881 - Kreuznach : Voigtländer
— 281 — lei und durch welche Opfer er wieder versöhnt werden könne. Und Kalchas stand auf und sprach: „Ich könnte wohl Auskunft geben über des Gottes Zorn; aber ich fürchte durch mein Wort einen sehr mächtigen Mann im Heere zu verletzen, der mich verderben könnte." „Sei getrost, Seher," versetzte Achilleus, „ich verspreche dir meinen Schutz gegen jeden Feind, den du durch deine Weissagung dir erwecken könntest. Keiner der Fürsten, selbst Agamemnon, der oberste Heerführer, nicht, wird Hand an dich legen dürfen." „So will ich denn frei die Wahrheit verkünden," sprach Kalchas. „Apollon zürnt um seines Priesters willen, den Agamemnon so schmählich aus dem Lager getrieben. Um des Gottes strafende Hand von unserem Heere abzuwenden, müssen wir dem trauernden Vater die liebe Tochter unverweilt ohne Lösegeld in die Heimat zurücksenden." Zornglühenden Blickes rief Agamemnon dagegen: „Unglücksseher, nie hast du noch etwas Gutes mir verkündet. Doch will ich die Jungfrau zurückgeben, damit das Volk nicht verderbe. Aber zum Ersätze für sie schafft mir sogleich ein anderes Ehrengeschenk!" „Sei nicht habgierig, Sohn des Atreus," erwiderte Achilleus. „Wie können wir dir jetzt ein Ehrengeschenk geben, nachdem alles längst verteilt ist, was wir aus den eroberten Städten erbeuteten? Wir dürfen doch das Verteilte von den Einzelnen nicht wieder nehmen. Darum entlasse jetzt die Tochter des Priesters ohne Entschädigung! Verleiht uns Zeus,
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