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gefährlich, das seit dem Untergange der Hohenstaufen aus einer Anzahl selbständiger Staaten mit republikanischen oder monarchischen Verfassungen bestand.
1. Mailand. Die lombardische Republik hatte ihr Ende gefunden, als der Kaiser Wenzel an das hier mächtige ghibellinische Haus Visconti den Herzogtitel verkaufte 1395, wodurch Mailand vom deutschen Kaiser völlig unabhängig wurde. Nachdem der Manns-stamm der Viscouti erloschen war 1450, riß das Haus Sforza die Herrschaft au sich. Unaufhörliche Parteifehden zerrütteten den Staat und lockten die Franzosen zu seiner Eroberung herbei. Als diese kamen, hatte der herrschsttchtige Ludovico Moro in Mailand die Gewalt in Händen.
2. Venedig, dessen Gründung in die Zeit Attilas fällt, war durch den Verkehr mit der Levante eine blühende Handelsrepublik geworden, in der aber der wachsende Reichthum bald eine ungleiche Vertheilnng der Güter und ein hartes Adelsregiment schuf. An der Spitze des Staates standen der Doge und der große Rath, wo seit 1297 nur Mitglieder einer bestimmten Anzahl vornehmer Familien saßen. Der Versuch des Dogen Marino Faliero, die Oligarchie zu stürzen, schlug fehl 1355. Die Betheiligung Venedigs am vierten Kreuzzug verschaffte diesem ersten Handelsstaate Besitzungen an der kleinasiatischen Küste und die meisten Inseln im Archipelagus. Dazu kameu bis zum Ende des 15. Jahrhunderts viele Städte der Lombardei, Istrien, Dalmatien, Griechenland und Cypern, so daß Venedig im Ausgange des Mittelalters sein volles Ansehen behauptete. Es sank mit der Ausdehnung des osmanischen Reiches im Osten und mit der Entdeckung des Seeweges nach Ostindien durch die Portugiesen.
3. Geuua, die zweite italienische Handelsrepublik, war nach der Unterdrückung Pisas in den Besitz von Eorsica und Sardinien gelangt. Aus seinen langwierigen Kriegen mit Venedig um den Besitz des morgenländischen Handels ging es siegreich hervor, doch schwächten den Staat wilde Parteikämpfe, die auch durch die Wahl eines lebenslänglichen Dogen 1339 nicht beendet wurden. Zuletzt stand Genua bald unter mailändischer bald unter französischer Herrschaft.
4. Florenz war lange Zeit der Schauplatz harter Verfassungskämpfe, denn auch hier erhoben sich die Zünfte gegen das Patricier-regiment. Als dieses im 12. Jahrhundert gestürzt worden war, trat
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liche Galizien kam an das Herzogthum Warschau, das östliche an
Rußland. v „ . . .
Wie der östreichische Krieg, so haben auch alle ubngen damaligen Erhebungen des deutschen Patriotismus ein trauriges Ende gefunden. Der Aufstand des Oberst Dörnberg in .Kurhessen war ebenso mißglückt wie der Versuch des preußischen Majors Schill in Norddeutschland. Schill war Ende Mai 1809 bei der Vertheidigung Stralsunds gegen die Dänen gefallen. Der Herzog Wilhelm von Braunschweig, Ferdinands Sohn, der mit seiner „schwarzen Legion" eine Volkserhebung in Sachsen herbeiführen wollte, schlug sich jetzt bis zur Nordsee durch und ging nach England. Am ruhmvollste» war der Kampf der treuen Tiroler. Innsbruck, das die Aufständischen nach dem Treffen am Jselberge besetzt hatten, fiel in Folge des Wiener Friedens wieder den Baiern zu, die mit den Franzosen das ganze Land unterwarfen. Hofer wurde in Mantua
erschossen.
§ 56. Höhepunkt bc8 französischen Kaiserthums.
Die Reform«» in Preußen.
Perh, da« Men de« Ministers Freiherr« von Stein 7 Bde. Schweder, Scharnhorst« Lebeu.
Adami, Luise, Königin v. Preußen.
1. Nach der Niederwerfung Oestreichs stand Napoleon auf der Höhe seiner Macht. Zur Befestigung des neuen Weltreiches schien dem Nachfolger der Cäsaren nur der männliche Erbe zu fehlen. Napoleon löste daher seine Ehe mit Josephine und vermählte sich 1810 mit Marie Luise, der Tochter des Kaisers vou Oestreich. Ein Jahr später wurde dem Kaiser ein Sohn geboren, dem er den Titel
eines „Königs von Rom" gab.
Napoleons Machtsprüche regierten die Welt ohne Rücksicht auf Recht uttd Herkommen. Seine geheime Polizei mck Spionage unterdrückten jede politische Regung; die fortwährenden Eonscriptionen erbitterten die Völker; seine Continentalsxerre, der ein ausgedehnter Schmuggel entgegenarbeitete, lähmte Handel und Wandel. Am meisten litten die Holländer durch das Continentalsystem. Als ihr König Louis denvergeblichen Versuch gemacht hatte, seinem Volke den Druck zu erleichtern, verzichtete er aus seine Krone. Holland wurde mit Frankreich vereinigt. Dasselbe geschah bald daraus, weil es „die Umstände" geboten, mit den drei norddeutschen Hansestädten, dem
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Extrahierte Personennamen: Dörnberg Schill Schill Wilhelm Ferdinands Adami Luise Oestreichs Napoleon Napoleon Josephine Marie_Luise Napoleons Louis
Extrahierte Ortsnamen: Galizien Warschau Norddeutschland Stralsunds Braunschweig Ferdinands Sachsen England Baiern Mantua Oestreich Napoleons_Machtsprüche Holland Frankreich
Griechenland und seine Bewohner.
3
b) Klima und Bodenerzeugnisse. Das Klima Griechenlands ist gemigt. Wegen der vielen Gebirge und der stlichen Lage ist es jedoch im allgemeinen in Griechenland weniger warm als auf teilten und im sdlichen Italien, mit denen es fast in derselben Breite liegt. Die Sommer sind hei und trocken, die Winter milde und regenreich, Eis und Schnee giebt es nur in den hher gelegenen Berggegenden. Da das Land arm an bedeutenden Flssen ist und die kleinern infolge der andauernden Hitze des regenlosen Sommers fast smtlich ans-trocknen, ist der Boden nicht sehr fruchtbar. Der Getreidebau erfordert harte Arbeit und reicht trotzdem in den meisten Landschaften zur Ernhrung nicht aus, sondern erfordert Zufuhr aus andern Lndern. Dagegen ist der trockene Felsboden gut geeignet zum Anbau des Wein-stocks, der Olive und der Feige. Laub- und Nadelwlder schmcken die Gebirge, in den niedern Gegenden gedeiht der Lorbeer, die Myrte, die Cypresse und andere immergrne Bume und Strucher. Je nach der Beschaffenheit der Landschaft war auch die Beschftigung der Bewohner eine verschiedene. In den wald- und wiesenreichen Hochlndern fand sich Jger- und Hirtenleben, in den breiten Ebenen ward Ackerbau getrieben, an den Ksten blhten Schiffahrt und Handel. berall aber waren die Griechen auf ein ttiges und arbeitsames Leben hingewiesen und dadurch vor Verweichlichung und Schlaffheit geschtzt. Doch der Erwerb war kein so mhsamer, da er das Schaffen verbitterte, und die groartigen Naturschnheiten des griechischen Landes und der Glanz des sdlichen Himmels weckten in ihnen das Gefhl fr das Schne und eilte heitere, sonnige Lebensanschauung.
c) Einteilung. Das griechische Festland gliedert sich in drei Teile: Nordgriechenland, Mittelgriechenland und deupelo-ponnes (d. h. Insel des Pelops).
Nordgriechenland zersllt durch das Pindusgebirge in die beiden Landschaften Epirns im Westen und Thessalien im Osten. Epirns ist ein unfruchtbares Gebirgslaud, in ihm lag die uralte Orakelsttte Dodona, die dem Himmelsgotie Zeus geweiht war. Thessalien dagegen ist eine fruchtbare Tiefebene, die rings von Gebirgen umgeben ist. Im Nordosten erhebt sich in einer Hhe von 3000 m der Olymp, der hchste Berg Griechenlands, wo man sich die Wohnungen der un-sterblichen Götter dachte; an ihn schlieen sich der Ossa und Peliou im Osten an, während im Sden der ta die Grenze bildet. Zwischen diesem und dem Meere fhrte der Pa der Thermopylen nach
l*
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hundert und dreiig Jahr berdauerte. , Der von dem Propheten Jesaias ermnthigte und getrstete König Hiskias sah, wie der Assyrier Sanherib die Umlagernng Jerusalems aufgab; Josias begrndete eine Reform des kirchlichen Lebens auf Grundlage des wieder anfgefnn-denen Gesetzbuches (Denteronominm), doch erntete das Volk den Segen nicht mehr. Jost fiel gegen Necho von Aegypten. Bald darauf er-schien Nebukadnezar von Babylon, der Besieger Nechos, machte Inda tributpflichtig und fhrte einen Theil seiner Bewohner (Daniel) mit sich fort (Beginn der siebzigjhrigen babylonischen Gefangenschaft der Juden). Wegen der Emprung Jojakims kam er dann zum zweiten Male und fhrte wiederum die angesehensten Juder fort. Als sich dessenungeachtet und trotz der Warnung des Propheten Jeremias der König Zedekias mit den Aegyptern verband, kam Nebukadnezar zum dritten Male und strafte den Emprer mit der Zerstrung Jerusalems. Der salomonische Tempel wurde verbrannt und die meisten Juden zu den Andern in die babylonische Gefangenschast gefhrt 588.
5. Die Babylonier und die Assyrier.
Berosus (260 v. Chr.). Chaldaeorum historiae, quae supersunt. Serobot, Diodor. Strado, Layard, Ninive und seine Ueberreste. Deutsch von Zenker. Kruge, , Geschichte der
Assyrier und Zranier.
1. Von dem Hochland Armenien mit dem Arraratgebirge fallen die Stufenlnder des Eupbrat und Tigris allmhlich ab, worauf die Strme nach ihrer Vereinigung eine Tiefebene durchflieen, bis sie in den persischen Meerbusen mnden. Diese Stufenlnder zwischen Enphrat und Tigris, das Stromland der Mitte (Mesopotamien), von den Semiten Sinear und von den Griechen Babylonien genannt, waren durch die regelmigen berschwemmungen des Euphrat, die im Frh-ling eintraten, wenn der Schnee in den armenischen Bergen schmilzt, ein uerst fruchtbares Land. Durch die Anlegung von Dmmen, Bassins und Kanlen mit Pumpwerken und Schopfrdern, worber das Alterthum staunte, wurden auch die entlegenen Gegenden befruchtet oder den Ueberfchwemmuugeu Einhalt gethan. Weniger fruchtbar als Baby-lon, wo besonders das Getreide vortrefflich gedieh (2 - 300fltiger Ertrag) , war Assyrien, das gesundere Gebirgsland jenfett des Tigris am Westrand des vorderasiatischen Hochlandes.
2. In dem Stromgebiet des Euphrat und Tigris saen als Ur-bewohn er semitische Hirten und Ackerleute, deren einheimische Sagen mit der mosaischen Tradition vielfach bereinstimmen. Hier wo das
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Im Osten wird diese Hochebene von einem langen Bergrücken begrenzt, der vom Torshanse am Brocken in südwestlicher Richtung bis nach Osterode und Herzberg zieht. Den ersten Teil dieses Höhenzuges bildet der Bruchberg mit den Quellbächen der Oker. Weiterhin folgt der Acker, auf dessen Rücken sich hie und da plumpe Sandsteinfelsen erheben, die eben nur das niedrige Tannengehölz des moorigen Bodens überragen.
Östlich vom Bruchberge liegt das Brockenfeld, eine Hochebene, die rings von Bergen eingeschlossen ist. Unter diesem ist die kegelförmige Achtermannshöhe besonders auffallend. Hier liegt auch der Wormberg,
der 968 m hoch ist. Das Brockenfeld ist mit Bruch und Moor bedeckt,
nur an wenigen Stellen ist der Boden trockner und trägt dann Wald
und Heide. Dazwischen liegen überall mächtige Granitblöcke zerstreut, die oft, wie von Riesenhänden, zu Klippen auseinander getürmt sind. Hier
entspringen auch mehrere Flüsse, die in tiefen Thälern nach allen Seiten hin abfließen.
Ans dem Brockenfelde erhebt sich der Brocken oder der Blocksberg, der 1142 m hoch ist. Gewiß haben die Granitblöcke, die hier überall herumliegen, ihm den Namen gegeben. Der untere Teil des Berges trägt schöne Nadelwaldungen. In der halben Höhe wird der Wald lichter, die
Nadelhölzer schrumpfen zu Zwergkiefern (Knieholz) zusammen. Der sanft
gerundete Gipfel ist baumlos, doch finden sich hier duftige Gräser und Kräuter, z. B. die Brockenblume, das Renntiermoos. Von den mächtigen Felsblöcken führen einige seltsame Namen: die Tenselskanzel und der Hexenaltar. Sie verdanken ihre Benennung einem alten Aberglauben, uach welchem der Teufel hier alljährlich in der ersten Mainacht ein Fest mit den Hexen feiern soll. Hier oben steht jetzt ein Gasthaus mit einem Steinturme. Von diesem aus hat man eine weite Aussicht; man soll bei klarem Wetter 89 Städte und über 650 Dörfer überblicken können.
Der Unterharz. Der Unterharz bildet eine einförmige Hochebene,
die nur durch die Flußthäler zerschnitten wird. Sie senkt sich von Nord-
westen nach Südosten. Während daher im westlichen Teile noch Tannenwald und Wiesen vorherrschten, ist der niedere östliche Teil mit Laubwäldern bedeckt, zwischen denen weite Flächen zum Ackerbau benutzt werden. An zwei Stellen finden sich größere Erhebungen. Südlich des Bodethales liegt der Rammberg, auch wohl die Viktorshöhe genannt. Mächtige Granitblöcke bilden auf dem Gipfel des Berges die sog. Teufels-
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erhebt. Über Quedlinburg und Oschersleben fließt die Bode dann der Saale zu.
Die Ohre entspringt in der Provinz Hannover und durchzieht in südöstlicher Richtung den Drömling. Derselbe ist eine Bruchniederung, die durch Abzugsgräben zum Teil trocken gelegt ist. Weiter durchfließt die Ohre dann das Amt Calvörde und ergießt sich nördlich von Magdeburg in die Elbe.
Das große Bruch. Südlich von der Asse und dem (Mitte liegt eine langgestreckte Niederung, die jenseits vom Fallsteine und dem Huy begrenzt wird. Hier liegt das große Bruch, das vou der Oker bis zur Bode reicht. Es war ehemals eilte sumpfige Wildnis, wo Riedgräser und Weiden standen und Rohrhühner und Wildenten nisteten. Um diese großen Strecken für die Landwirtschaft zu gewinnen, verband sich Herzog Heinrich der Jüngere mit dem Bischof Albrecht von Halberstadt. Beide begannen das Bruch durch Gräbeu zu entwässern. Der Herzog Heinrich Jnlins vollendete dieses Werk. Der Hauptgrabeu, der mit Schiffen befahren werden sollte, heißt der Schiffgraben. Einige Dämme ziehen durch diese Niederung, so der Hessendamm bei dem Bahnhöfe Mattierzoll und der Kibitzdamm bei Jerxheim.
Mehrere Quellen des Landes enthalten mineralische Bestandteile. Einige derselben werden als Heilquellen benutzt, so das Juliusbad in Harzburg, das Wilhelmsbad in Seesen, das Herzog-Lndolssbad bei Gandersheim und die Bäder in Helmstedt.
4. Klima.
Das Klima unseres Landes ist gemäßigt, aber in den einzelnen Gegenden sehr verschieden. Die Hochebene des Harzes hat ein rauhes Klima. Ost schon künden am Ende des Oktober dichte Nebel und Schneegestöber den Winter an. Starke Schneemassen zerstören dann die Verbindung zwischen den einzelnen Ortschaften. Häufig schädigen Schiteebrüche die Forsten. Der Winter dauert oft bis in den Mai hinein. Auf dcu höchsten Spitzen der Berge verschwindet in manchen Vertiefungen der Schnee das ganze Jahr hindurch nicht, wie im Schneeloche am Brocken. Der Sommer ist kurz und unbeständig. Daher heizen die Bewohner des Oberharzes säst das ganze Jahr hindurch. Der Herbst ist kurz und zeichnet sich durch klare, reine Luft aus. Die Thäler im Leine- und Wesergebiete haben ein milderes Klima, während die Höhen ranh und kalt sind. In dem nördlichen Teile des Landes, wo der Einfluß der Gebirge sich nicht
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19. Die folgenden Zeilen bis zur Deformation.
Die nächsten Jahrhunderte waren zumeist von einem wilden Fehdewesen erfüllt. Fast überall war Hader und Kampfgeschrei. Die braunschweigischen Herzöge lagen bald im Streite mit den Erzbischöfen von Magdeburg oder den Bischöfen von Hildesheim, bald mit andern benachbarten Fürsten. Aber auch selbst im eignen Lande gab es zu thun. Einmal galt es die Aumaßung der Vasallen zu unterdrücken, dann wieder den fehdelustigen Adel im Zaume zu halten. Ja selbst mit den Städten lagen sie nicht selten im Streite. Besonders gegen Braunschweig, das immer reicher, mächtiger und selbständiger wurde, erhoben sie die Waffen. Erbteilungen im fürstlichen Hanse gaben auch Veranlassung, daß die Vettern und selbst die Brüder einander mit Krieg überzogen.
Dazu kam noch der unaufhörliche Streit zwischen den adeligen Herren und den Bürgern. Von den Burgen und Edelhöfen aus führten die Ritter ihren Kampf gegen den städtischen Kaufmann, sie lagen auf den Heerstraßen im Hinterhalte, überfielen die Warenzüge, töteten deren Begleitung oder schleppten die Bürger in die Verließe ihrer festen Häuser, um ein hohes Lösegelb von ihnen zu erpressen. Dies wilbe Fehdewesen erreichte zuweilen eine unerträgliche Höhe, so daß man mit Recht von einem „täglichen Kriege" sprechen kann. Um aber den Handel zu schirmen und den Kaufmann vor Überfall und Raub zu schützen, verbanden sich die Städte zu Schutz und Trutz unter einander. So entstand unter der Führung Braunschweigs der große Bund der sächsischen Städte, der sich später daun der Hansa anschloß.
Trotz der wilden Zeit blühte der Handel, und die Städte wurden reich. Zeugnis davon giebt das Altstadtrathaus zu Brauuschweig, das eins der schönsten Rathäuser in ganz Deutschland ist.
In der Kriegführung jener Zeit trat allmählich ein Wandel ein. Die Feuergeschütze kamen zur Anwendung. Die erste Gelegenheit bei welcher in den welsischen Lanben, soweit bekannt, eine „Bleibüchse" benutzt wurde, war die Belagerung der Burg Salzderhelden im Jahre 1365.
Unter den Fürsten dieser Zeit muß Heinrich der Friedfertige genannt werden. Er war ein sparsamer und haushälterischer Landesherr, dem wüsten Fehdewesen abhold und eifrig darauf bedacht, die Wohlfahrt feiner Unterthanen zu fördern. So erließ er 1433 ein Laudgruudgesetz, wonach der Bauernstand von drückenden Lasten befreit wurde. In der Folge
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Extrahierte Personennamen: Heinrich
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Langelsheim ist ein Flecken an der Innerste. In zwei großen
Hütten werden die Bleierze des Rammelsberges verarbeitet.
4. Das Amt Greene. Greene ist ein Flecken an der Leine. Über dem Orte befinden sich die Trümmer der alten Burg Greene, von der aus man eine herrliche Aussicht auf das fruchtbare Leinethal hat. Bei derselben befindet sich der große Viadukt der Südbahn.
Delligsen ist ein Flecken am Hils. Hier befindet sich die Karlshütte, ein von dem Herzoge Karl I. angelegtes Eisenwerk.
5. Der Kreis Solzminden.
Der Kreis Holzminden reicht vom Hils bis an die Weser und darüber hinaus und erstreckt sich vom Solling im Süden bis an den Ith
im Norden. Er wird in 4 Ämter eingeteilt.
1. Das Amt Holzminden. Die Stadt Holzminden liegt an der
Weser, die hier das Flüßchen Holzminde aufnimmt. Sie hat 8700 Einwohner. Die Stadt ist der Hauptstapelplatz für die Produkte des Sollings. Darum finden sich hier auch Steinschleifereien, Sägemühlen und Holzwarenfabriken. In dem Winterhafen finden auch größere Weserschiffe Schutz vor dem Eise. Berühmt ist die Baugewerkschule, welche im Jahre 1830 durch den Kreisbaumeister Haarmann gegründet wurde. Sie ist die erste derartige Anstalt in Deutschland. Im Winter wird sie von über 1000 Schülern besucht, die sich zu Maurer- oder Zimmermeistern, zu Mühlenoder Maschinenbauern ausbilden.
Fürstenberg liegt aus einer Höhe über der Weser. In dem alten Schlosse legte der Herzog Karl I. 1746 eine Porzellanfabrik an, welche aber erst im Jahre 1753 echtes Porzellan liefern konnte. Von hier aus hat man eine prächtige Aussicht auf die Weser und nach Westfalen hinein.
Bevern ist eilt Flecken an der Bever. In dem ehemaligen Schlosse befindet sich eine Erziehungsanstalt, das Wilhelmsstift.
2. Das Amt Stadtoldendorf. Die Stadt Stadtoldendorf hat 2700 Bewohner. Sie ist durch ihre Steinbrüche im Hoopthale berühmt, daher man wohl zu sagen pflegt: „Die Stadtoldendorfer sind steinreich." Auf einer steilen Höhe nördlich der Stadt liegen die Überreste der Homburg.
Bei dem Dorfe Negenborn liegt das ehemalige Cifterzienserkloster Amelnnxborn. Es wurde eine Wohlthäterin der Umgegend. Die Mönche rodeten Wälder aus, legten Sümpfe trocken und verwandelten das so gewonnene Land in nutzbare Äcker und Wiesen. Gleichzeitig sandte das Kloster
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