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1. Drittes Schulbuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 253

1842 - Zwickau : Zückler
253 Hellen Verstand, um die verbreiteten Irrlehren aufzu- decken z den festen Willen, alle seine Kräfte für den Sieg der Wahrheit zu verwenden; und ein fröhliches Gottvertrauen, welches ihn keine Gefahr fürchten ließ. Dieses Gottvcrtrauen war ihm auch sehr nöthig; denn als er verlangte, daß seinen Landsteüten das Evange- lium in ihrer Muttersprache gepredigt werden sollte — kannst du wohl glauben, mein Sohn, daß man da- mals den Gottesdienst in lateinischer Sprache hielt, die Niemand verstand? — als er forderte, daß beim heiligen Abendmahle den Christen nicht nur die Hostie, wie der Papst in Rom geboten, sondern auch der Kelch gereicht werde, wie Christus befohlen hatte; als er die schwelgerische und wollüstige Geistlichkeit mit lauter Stimme zur Verbesserung ihrer Sitten antrieb: da forderte man ihn 1414 nach Koftnitz in der Schweiz, wo eine Menge vornehmer Geistlichen und weltlicher Fürsten zusammengekommen war, um sich über die Angelegenheiten der Kirche zu berathen. Als er hier nun nicht widerrief, was er gelehrt hatte: da warf man ihn in ein schreckliches Gefangniß, verbrannte ihn lebendigen Leibes und zerstreüte seine Asche in dem Rheine. Aber seine Freünde, die Hussiten, hatte man nicht zerstreüt; sie sammelten sich vielmehr zu furcht- barer Rache. Der Haß der Böhmen war besonders gegen den Kaiser Sigismund gerichtet, welcher den Huß durch trüglichcs Versprechen der Sicherheit nach Kostnitz gelockt hatte. Unter den deütschen Fürsten nun, welche Sigismunden gegen die Böhmen beistan- den, zeichnete sich besonders Friedrich der Streitbare aus. Das bekam seinem Lande übel. Denn nicht nur wurden seine Heere in Böhmen zu verschiedenen Malen völlig geschlagen, sondern schon bei Friedrichs Lebzeiten, mehr aber noch nach dessen Tode 1428 stürz- ten die Hussiten in die meißnischen Länder herüber, wo sie Städte und Dörfer plünderten und anzundeten, Männer, Weiber und Kinder mordeten und den übrig- tzcbliebenen nur die Augen ließen, um ihr Unglück zu uberschauen und zu beweinen. Alles dieß thaten die Hussiten zur traurigen Vergeltung eben so entsetzlicher Greüelthatcn, welche zuvor die Deütschen in Böhmen ausgeübt hatten. Böse Saat, böse Frucht! Aber,

2. Drittes Schulbuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 368

1865 - Zwickau : Zückler
368 Streitigkeiten und Zänkereien, die endlich soweit führten, daß gegen 5000 Studenten mit ihren Lehrern auszuwandern beschlossen. Gegen 2000 wendeten sich nach Leipzig, wo sie Aufnahme fanden. So wurde dadurch im I. 1409 die dasige Universität gestiftet. — Später, im I. 1414, sehen wir den Markgrafen Friedrich in großem Glanze, von vielen meißner Rittern begleitet und mit einer Menge Knappen und Diener in der Stadt Costnitz am Bodensee einziehen. Dort ward damals die berühmte Kirchen- versammlung gehalten, auf welcher 1415 Huß und 1416 Hieronymus zum Feuertode verdammt wurden. Von Costnitz zog er im nächsten Jahre wieder herein und züchtigte sogleich nach seiner Rückkehr den rebellischen Ritter Staupitz auf der sehr festen Burg Kriebstein bei Waldheim. — Bald aber gab's für ihn weit ernstere Kämpfe und einen weit mächtigeren Feind. Die Hussiten, aufgebracht über die Wortbrüchigkeit des Kaisers Sigismund und über die Beschränkungen ihrer Freiheit, begannen in Böhmen kriege- rische Unruhen (1418), aus welchen der unselige 20jährige Hussitenkrieg hervorging. Der Markgraf gab den Bitten des Kaisers nach und eilte im I. 1420 nach Prag, den Aufrührern und Ketzern entgegen. Auch schlug er sie und ihren großen Anführer Ziska mehrmals. Allein die hussitische Partei wuchs von Tag zu Tag; der Kaiser und die übrigen deutschen Fürsten vermochten nur wenig Kriegsvolk in's Feld zu stellen; und so mußte denn auch Friedrich mit Trauer und Ingrimm im Herzen der Übermacht des Feindes weichen. —- In dieser Zeit trug sich ein Er- eigniß zu, das für unser Vaterland auf's Reue von großer Wichtigkeit war. In der Gegend von Wittenberg und Dessau nämlich lag damals das kleine Kurfürstenthum Sachsen, das an Rang und Würde weit höher, als die Markgrafschaft Meißen war. Der Kurfürst Albert Iii., (aus dem askanischen Hause stammend), der keine Kinder hatte, starb im I. 1422 plötzlich, als er eben in der lochauer Haide mit der Jagd sich vergnügte. Da fiel das Land dem Kaiser Sigismund zu, und dieser schenkte es Friedrich dem Streitbaren, dem er schon 90000 Thlr. schul- dig war und den er auch gern noch länger als Beistand gegen die Hussiten behalten wollte. So ward aus der Markgrafschaft Meißen, die fast 500 Jahre bestanden hatte, im I. 1423 das Kurfürstenthum Sachsen, und unser Staat war nun an Umfang und Rang einer der ersten im deutschen Reiche. Friedrich zog zwar wieder gegen die Hus- siten, die in Böhmen immer mächtiger geworden waren und schon Sach- sens Grenzen bedrohten; aber was konnte er allein ausrichten, da die übrigen deutschen Fürsten ihn verließen, und auch der tapferste Kriegs- mann vor den schwarzen Räuberhorden der Hussiten die Flucht ergriff? Bei Brüx (1425), bei Mieß und vor Allem bei Außig (1426) verlor er gegen sie viele seiner trefflichsten Streiter. Diese unglücklichen Ereignisse der letzten Jahre und dazu die stets peinigende Voraussehung, daß es noch schlimmer kommen und Sachsen selbst in die Hände der grausamen Feinde gerathen werde, brach die Kraft und den Muth des einst so
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