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Stamm und die Blätter nur Einen Körper ausma-
chen. Sie bestehen entweder aus Fäden, oder aus ei-
nem haütigen, oder blättrigen, oder gallertartigen
Wesen. Zu gewissen Zeiten zeigen sich an ihnen Bla-
sen, Knöpfchen, Schilder, oder becherartige Vertie-
fungen, wodurch höchst wahrscheinlich ihre Fortpflan-
zung bewirkt wird. In kalten Ländern sind sie am
haüfigsten. Wenn sie auch nicht selten den Baumen
schaden, indem sie diese oft fest umschlingen und sogar
ersticken: so dienen sie doch auch wieder, wie die Moose,
zur Befruchtung der Erde. Einige von ihnen, beson-
ders diejenigen, welche man Flechten nennt, sind auch
für Menschen und Thiere sehr nützlich, indem sie nicht
nur als Nahrungsmittel, sondern auch als Medicin
benutzt werden. Dahin gehören z. B. die isländische
und die Nennthierflechre, die in Island und an-
dern Gegenden des hohen Nordens den so höchst nütz-
lichen Nennthieren und den dortigen Bewohnern, die
sogar Brod aus ihnen backen, zur Nahrung dienen,,
auch bei uns, unter dem Namen des isländischen Moo-
ses, als Mittel gegen Lungenkrankheicen gebraucht wer-
den- Ferner sind zu erwähnen: die Stein flechte
und besonders die Orseille, aus welcher eine sehr
schöne rothe und blaue Farbe gewonnen wird. Von
weniger Nutzbarkeit sind
o) die F arrenkraüter, die keinen eigentlichen
Stamm oder Stengel haben, sondern ihren großen
Blattstiel mit vielen regelmäßig an diesem sitzenden,
schön gezackten Blättchen, unmittelbar aus der oft sehr
dicken und holzigen Wurzel hervortreiben. Man findet
sie am häufigsten an feuchrwaldigen und feüchtsteinigen
Örtern. An den Unterflachen ihrer Blätter sitzt ge-
wöhnlich der Same in Form kleiner Körner. Unter
ihnen wird besonders der Schachtelhalm wegen sei-
ner scharfen, viereckigen und gestreiften Blätter von
Tischlern und Drechslern zum Poliren und das soge-
nannte Frauenhaar in den Apotheken gebraucht;
auch bereitet man aus der Asche dieser Krauter ein gu-
tes Laugensalz. Endlich rechnet man hierher noch
c!) die Schwämme und Pilze, die sich über-
all, an Balken, Baumstämmen und Mauern, auf
mageren Sandftrecken und trockenen Anhöhen, ganz
48
irt kleinen Teichen von der Sonne so lange ausdampfen
laßt, bis das freilich weniger gute, graue und bitter-
schmeckende Salz trocken auf dem Boden liegt; thcils
aus Salzquellen (Quellsalz), die das beste lie-
fern, indem man das O-uellsalzwasser in großen Kes-
seln so lange kocht, bis das schöne, weiße und feine
Salz, das alle Tage auf den Tisch kommt, zurückbleibt;
theils aber auch aus Steinen (Steinsalz) ge-
winnt« Dieses Steinsalz wird, wie das Metall, tief
aus der Erde herausgeholt. Das größte Steinsalz-
Bergwerk befindet sich in Gallizien, in der Nähe des
Städtchens Wieliczka, welches seit 1251 bestehet.
Über 300 Ellen tief muß man hinabsteigen, und kommt
man endlich unten an: so findet man eine hohe ge-
raümige Höhle, die gegen 30.,009 Ellen lang und auf
1000 Ellen breit ist. Man kann dieses Bergwerk mit
einem großen weiten Thale verglichen, in welchem sich
ordentliche Heerstraßen, die mit Menschen, Wagen und
Pferden bedeckt find, dahinziehen, ja wo man sogar
kleine Dörfer, Bäche mit süßem Waffer, über welche
Brücken führen, und viele andere Dinge antrifft, die
in Erstaunen setzen. Tausende von Arbeitern sind dort
Jahr aus Jahr ein mit dem Brechen des Salzfteineö
beschäftiget. Alles, Wohnungen, Kapellen.mil Altä-
ren, Kreüzbilder und die Saülen, die die ungeheüre
Decke halten, ist aus Salzftein gehauen und strahlt
von den vielen, fortwährend brennenden Lichtern so
hell, daß man sich in ein Feenschloß der Mährchen-
welt versetzt glaubt. —
3) Die brennbaren Mineralien
find alle diejenigen, die im Feuer brennen, und, wenn
sie von fester Art sind, sich nicht im Waffer, wohl
aber im Öle aufiöscn. Unter die ersten gehört der
Schwefel, der theils gediegen gefunden, theils aber
auch aus Schwefelkies und anderen Mineralien erst auf
künstliche Weise .gewonnen wird. Ferner das Reiß-
blei, dessen feinere Sorten die Bleistifte liefern, wäh-
rend man das schlechtere zum Färben der Öfen ge-
braucht. Die Steinkohle, die aus Erde und ver-
schüttetem Holze bestehet, welches mit Erdöl durchzogen
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch]]
TM Hauptwörter (200): [T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
— 85
kunstvoll zufammengefügt, sondern auch mit dichtem
Haar schützend bedeckt; denn unter jenen harten Kno-
chen liegt das Gehirn, das Werkzeüg oder Organ al-
ler unserer geistigen Thätigkeit, ohne welches wir nur
wandernde Pflanzen sein würden, und welches gleich-
wohl bei seiner Zartheit ohne jenen doppelten Schutz
Verletzungen ausgesetzt sein würde, die den Verlust des
Lebens oder Verstandes nothwendig nach sich ziehen
müßten. Wie sehr müßt ihr eüch also bei der War-
tung eürer jüngern Geschwister in Acht nehmen, deren
Hirnschale noch dünn und weich und mit wenigen Här-
chen bedeckt ist! Was findest du auf beiden Seiten des
Kopfes zwischen Schädel und Gesicht, Fritz? — Die
Ohren. — Von diesen Werkzeugen des Gehörs sehen
wir nur die Muschel, das Ohrläppchen und den An-
fang des Gehörgangs. Von den im Innern des Oh-
res befindlichen Haütchen, Höhlen und Knöchelchen
könnte ich eüch zwar Trommelfell, Hammer, Amboß,
Steigbügel u. a. nennen; allein wie es zugeht, daß
wir hören, das kann ich eüch nicht erklären; denn das
ist ein Geheimniß Gottes, von welchem selbst die ge-
lehrtesten Leute noch keine ganz klare Vorstellung ha-
den. Merkt eüch dafür lieber, daß ihr Niemandem,
am wenigsten kleinen Kindern, in das Ohr schreien,
oder an die Ohren schlagen dürft; denn gar zu leicht
kann das Trommelfell zerplatzen und dadurch Taubheit
erfolgen. Führe uns einmal weiter, Christoph! —
Neben den Ohren liegen die Schläfe und zwischen die-
sen oberhalb die Stirn, an welche sich unterhalb die
Nase anschließt. — Wozu brauchen wir diese? —
Zum Riechen. — Sonst zu Nichts ? — Zum Athem-
holen. — Durch die Nase also, nicht durch den Mund,
athmen wir. Es ist daher eine tadelnswerthe Unsitte,
fortwährend mit offenem Munde umher zu gehen;
denn abgesehen davon, daß Austrocknung des Schlun-
des die nicht ganz unschädliche Folge davon ist: so
giebt sie dem Gesichte auch einen lächerlichen Anstrich
von Dummheit.
Was findest du auf beiden Seiten der Nase oberhalb,
Fritz? — Die Augen. — Nenne deren Umgebungen und
Theile, Christoph! — Gleich unter der Stirn liegen
die Augenbraunen, welche den Schweiß verhindern, den
TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
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74
knistern und leächten im Dunkeln. Nähert man sich
ihnen mit dem Knöchel des Fingers: so springt ein
blitzähnliches, blauweißes Fünkchen heraus, das wir
nicht nur schwach knistern hören und im Knöchel leb-
haft fühlen, sondern auch riechen und schmecken. Diese
merkwürdige Erscheinung nennt man Electricität,
und zwar deshalb, weil man sie zuerst am Bern-
steine bemerkt hat, der auf griechisch Electron heißt.
Da es nun in der Welt keine Wirkung ohne Ursache
giebt: so müssen auch diese electrischen Erscheinungen
eine Ursache haben, und diese Ursache kann keine an«
dere sein, als irgend eine feine elektrische Mate-
rie, die, wie der Wärmeftoff, durch alle Körper der
Erde verbreitet ist, die man aber dann erst bemerkt,
wenn sie durch Reiben, oder durch irgend etwas An-
deres erregt wird. Die Erregung dieser Materie ist
nun aber in verschiedenen Körpern verschieden, je nach-
dem die Masse oder der Stoff verschieden ist, aus wel-
chem die Körper bestehen. Es giebt nämlich sogenannte
ursprünglich elektrische Körper, z.b.bern-
stein, Glas, alle Harze, Schwefel, Pech, dür-
res Holz, Seide, trockene Luft u. dgl. mehr,
in welchen die elektrische Materie bemerkbar wird, so-
bald man sie stark reibt; und wieder solche Körper, die
man, weil sich nur dann erst elektrische Erscheinungen
an ihnen zeigen, wenn ihnen von ursprünglich elektri-
schen Körpern die Electricität mitgetheilt worden ist,
unelectrische Körper nennt, z. B. alle Metalle,
das Wasser, thierische Körper, feüchtesholz
und feüchte Luft und ganz besonders unsere Er-
de. Auch heißen sie Electricitätsleiter, weil sie
die Electricität schnell aufnehmen und noch schneller wei-
ter leiten. Das Erregen der Electricität nennt man
electrisiren. Um nun die Eigenschaften der Elcc-
tricität mehr im Großen und genauer kennen zu ler-
nen, erfand ein gewisser Otto von Guericke (der-
selbe, dem wir die Luftpumpe zu verdanken haben) in
der Mitte des 17. Jahrhunderts die Electrisirma-
sch in e, mit welcher man höchst merkwürdige und blitz-
ähnliche Erscheinungen hervorbringen kann, deren wei-
tere Beschreibung wir hier übergehen, um uns dage-
gen mit einem einfacheren und wohlfeileren Instrumente
/
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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weit von uns entfernt ist, stets vom Donner begleitet
ist» kommt daher, weil er die Luft mit einer unge-
heuren Schnelligkeit und Gewalt durchzuckt. Dadurch
wird natürlich die Luft selbst gewaltsam erschüttert
und auf Augenblicke aus ihrem Gleichgewichte gebracht.
Da nun aber die Luft ein fortwährendes Bestreben
aüßert, ihr zerstörtes Gleichgewicht wieder herzustellen:
so schlägt sie auch sogleich wieder gewaltsam zusam-
men, sobald der Blitz durch sie hindurch ist, und da-
durch entstehet das Krachen des Donners. Der Blitz
also, und nicht der Donner, vor welchem sich die
Menschen gewöhnlich fürchten, ist es, der Baüme zer-
schmettert, Haüser anbrennt und zerstört und oft Men-
schen und Thicre im Nu todt niederftreckt.
Da ferner der Blitz sich gewöhnlich die höchsten
Gegenstände, z. B. die Thurmspitzen, hohe Haüser
und Baüme zum Einschlagen ausersiehet: so ist'ö ge-
fährlich, unter solchen Gegenständen, oder auch nur
sehr nahe bei ihnen während schwerer Gewitter Schutz
zu suchen. Es ist daher rathsam, wenn uns ein Ge-
witter im Freien übereilt, uns lieber vom Regen
durchnäffen zu lasten, als daß wir, um dieß zu ver-
meide-!, unter einen, namentlich großen, Baum tre-
ten und so der Gefahr erschlagen zu werden uns
aussetzen. Auch gehet der Blitz nicht selten dem Luft-
zuge und dem Rauche nach, der aus Schornsteinen
aufsteigt, weßhalb man bei nahen heftigen Gewittern
das Feüer auf dem Heerde auslöschen und nicht zum
Fenster hinaus sehen, auch es nicht öffnen soll, damit
im Zimmer kein Luftzug entstehe; wohl aber ist's gut,
die Stubenthüre zu öffnen, damit, wenn der Blitz
doch unser Haus treffen sollte, Niemand durch den
heftigen Luftdruck, den er verursacht, und durch den
schwefetartigen Dampf, der gewöhnlich mit ihm ver-
bunden ist, im verschlossenen Zimmer erstickt werde.
Auch stelle man sich bei Gewittern nicht an eiserne
Üfen, .an metallette Klingelzüge, oder sonst wohin,
wo viel Metall ist, und entledige sich dessen überhaupt
so viel als möglich, da es, wie bereits bemerkt, ein
vorzüglicher Leiter der Electricität ist, den der Blitz am
liebsten sucht. Viele, die Sensen und Sicheln trugen,
find deßhalb vom Blitz getroffen worden. Unverstan-
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier]]
TM Hauptwörter (200): [T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
79
Feüer, Wasser und Lust; denn ohne dasselbe könnten
wir sa die allermeiste unserer Arbeiten nicht verrich-
ten. Gott hat das Licht nicht blos für Pflanzen und
Thiere, sondern auch vorzüglich für uns, seine edel-
sten Geschöpfe, geschaffen; darum wollen wir es be-
nutzen und nicht die schöne Zeit, so lange es Heller
Tag ist, mit Schlaf und Müssiggang hinbringen; und
aber auch dagegen dankbar der Dunkelheit der Nacht
bedienen zur Ruhe und Stärkung der Augen und des
ganzen Körpers! Daß sich das Licht, wie schon oben
bemerkt worden ist, in gerader Linie fortpflanzt,
sehen wir am deütlichften, wenn durch eine kleine Öff-
nung einiges Sonnenlicht in ein dunkles Zimmer
dringt; auch sieht man keinen Körper mehr, wenn
zwischen dem Lichte und unserem Auge sich ein dunkler
Körper befindet. Es entstehet dann Finstern iß oder
Schatten, und Beides ist Mangel an Lichtstrah-
len. Diejenigen Körper, durch welche die Lichtstrah-
len hindurchdringen, z. B. Glas, Wasser und
manche Steine, nennt man durchsichtige, und
diejenigen, welche sie zurückwerfen, undurchsich-
tige Körper, diejenigen aber, die, wie das Papier,
nur einen Theil des Lichtes durchlassen, heißen durch-
scheinende Körper.
Fällt das Licht auf einen dunklen Gegenstand, ohne
in denselben einzudringen, und erleüchtet es dann, von
diesem wieder zurückstrahlend, noch einen andern Kör-
per: so nennt man dieß die Reflexion oder den
Wied erschein des Lichtes. Auf diesem beruht es,
daß z. B. eine uns gegenüberstehende, weiß angestri-
chene Wand zur Erhellung unseres Zimmers nicht we-
nig beiträgt. Wenn aber das Licht aus einem Kör-
per, z. B. aus der Luft in einen anderen Körper, der
dichter oder lockerer ist, als der vorige, z. B. ins
dichtere Wasser in schiefer Richtung fällt: so verändern
sich dadurch die Richtungen der Lichtstrahlen, und dann
sagen wir: sie brechen sich. Darum sieht ein Stock,
zur Hälfte ins reine Wasser gehalten, wie zerbrochen.
Aus den Gesetzen der Lichtftrahlenbrechung, die wir
hier übergehen müssen, lassen sich die verschiedenen Far-
den und die Erscheinung des prächtigen Regenbo-
gen ö mit seinen sieben Farben erklären, der dadurch
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke]]
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Hch die merkwürdigste und wundervollste Abthei-
lung (Kammer) der Höhle erreicht hat Da er-
blickt er hohe Gewölbe, die sich stützen auf re-
gelmässig gewundene Saülen; an der schön geform-
ten Decke blitzen im Scheine der Fackel eine
Menge Krystalle, gleich jenen Sternen am Him-
mel, dessen Anblick er jetzt entbehren muss. Dort
scheint der Boden mit Baiimen bepflanzt, wahrend
hier herrliche Blumen und mit schönen Bändern
umschlungene Straüsse des Beschauers Auge fes-
seln. Bogengänge, die im herrlichen Wiederschei-
he strahlen, geben dem Ganzen ein erhabenes An-
sehen, und die täuschendsten Nachbildungen von
Thieren, Pflanzen und Zierrathen versetzen den
Wanderer in eine neue Welt, in der er oft auch
von einer ferntönenden angenehmen Musik über-
rascht wird, welche in der Nähe nur das Rieseln
des herabtröpfelnden Wassers ist. Und so giebt es
der Wunder noch viele, von denen jede einzelne
Höhle gewöhnlich ihre besonderen darbietet. Gleich-
wie auf den Höhen man sich zum Himmel erhoben
fühlt: so muss man auch hier in der Tiefe den
grossen Baumeister der Welt erkennen und anbe-
ten ; hier, wo keine menschliche Hand formt, keine
menschliche Kunst verschönert, wo allein der Arm
des Allmächtigen gestaltet. — Kaum hatten die Kin-
der ihre Verwunderung zu erkennen gegeben, als
der Lehrer durch die Erzählung von feüerspei-
enden Bergen ihr Erstaunen nicht weniger er-
regte.
Es giebt — sprach er — Berge von kegelför-
miger Gestalt, aus deren trichterförmigen Öffnun-
gen (Krater) am Gipfel fast fortwährend Rauch-
wolken emporsteigen. Bisweilen nun dringen aus
denselben Flammen hervor; es werden geschmol-
zene Mineralien in die Luft emporgeschleüdert; ja
nicht selten bricht die im Innern des Berges glüh-
ende und geschmolzene Masse unter fürchterlichem
Getöse an der Seite des Berges hervor und fliesst
wie ein feüriger Strom heraus. Jene geschmolzene
Masse, welche Lava heisst, strömt oft Stunden
weit und verbrennt Alles, was ihr auf ihrem Laufe
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
— 181
ist durch seine Lage am Meere und durch seine Flüsse
besonders auch zum Handel bestimmt, zumal da es von
-einem Volke bewohnt wird, welchem Fleiß, Ordnungs-
liebe und Sparsamkeit eigen sind. Es nimmt daher
in der Reihe der Handelsstaaten immer noch einen be-
deutenden Rang ein, obgleich es durch das Steigen an-
derer Lander viel von seinem früheren Glanze verloren
hat. Da übrigens die Natur hier weniger ergiebig
ist: so sieht sich der Niederländer gcndthigt, diesen
Nachtheil durch Viehzucht und Fischerei, so wie durch
die Verarbeitung ausländischer Erzeügnisse, zu ersetzen.
Fahren wir nordöstlich über die Nordsee: so kommen
wir zu dem Königreich Dänemark (Hauptstadt Ko-
penhagen), welches theilö aus mehreren Inseln, wie
Seeland, Fünen, Island rc., theils aus der jütländi-
schen Halbinsel, welche Jütland und Schleswig ent-
hält, besteht. Der Boden erzeügt viel Getreide, und
die Bewohner, welche hauptsächlich sich mit Handel
und Fischfang beschäftigen, gehören zu den gebildetsten
Völkern der Erde. Zwischen welchen Mecrestheilen
liegt Dänemark? — Von hier aus gegen Norden fin-
den wir die scandinavische Halbinsel, welche
in das Königreich Schweden (Hauptst. Stockholm)
und in das damit verbundene Königr. Norwegen
(Hauptst. Christiania) zerfällt. Der größte Reichthum
dieser beiden Länder besteht in Eisen und Kupfer, wel-
che hier in bedcütender Menge und vorzüglicher Güte
gefunden werden. Der Getreidebau ist nicht hinreichend,
so daß man in den nördlich gelegenen Theilen das Mehl
gewöhnlich mit zerriebener Baumrinde vermischen muß.
18.
Von der scandinavischen Halbinsel wendete sich der
Lehrer auf seiner Wanderung östlich nach dem Kaiser-
thume Rußland (Hauptstädte Petersburg und Mos-
cau), wozu auch das Königreich Polen (Hauptstadt
Warschau) gehört, und zu dem Freistaate Cracau, und be-
merkte darüber Folgendes: So ausgebreitet das rus-
sische Reich ist, ebenso verschieden sind auch seine Er-
zeügnisse, von denen man im Norden nur Pelzwild,
Fische, niederes Gestraüch und Moose kennt, während
im Süden die edelsten Früchte gedeihen. Doch hat die,
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
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Extrahierte Ortsnamen: Seeland Island Schleswig Schweden Stockholm Christiania Petersburg Warschau Cracau
309
mag jener Simeon zeugen, welcher 460 ftarb, nach-
dem er fast sein ganzes Leben lang im Freien auf ei-
ner Saüle zugebracht, die er immer höher bauen ließ,
und wo er nun stand, wachend und schlafend, hungernd
und dürstend, vom Thau durchnäßt, vom Winde ge-
peitscht, vom Ungeziefer zernagt ^ doch für das Alles
getröstet durch die thörichte Freude, von einer nicht
viel klügeren Menge bewundert zu werden, und durch
die noch thörichtere Zuversicht, Gott damit wohlgefäl-
lig zu fein. Andere suchten darin ein Verdienst, daß
sie aus der Gesellschaft sich zurückzogen und namentlich
dem ehelichen Stande entsagten, als ob nicht das ge-
sellschaftliche Leben und besonders das Leben in der
Familie gerade die Schauplätze wären, wo christliche
Lugend am herrlichsten sich entfalten soll! Solcher
Einsiedler gab es namentlich in Ägypten schon in den
ersten Jahrhunderten gar viele. Da aber ein ganz ein-
sames Leben so gar schütz- und rathlos ist: so zogen
ihrer mehrere später in eigne Gebaüde zusammen, wel-
che man Klöster nannte, und verpflichteten sich durch
Gelübde zum Gehorsam gegen ihre. Vorsteher (Äbte
und in den spätem Frauenklöstern Äbtissinnen), zur
Ehelosigkeit und zur Armuth, also, daß wenigstens der
einzelne Mönch oder die einzelne Nonne kein Eigenthum
haben sollten, wenn auch viele Klostergesellschaften spä-
ter zu ungeheurem Reichthum gelangten und dadurch
in arge Schwelgerei verfielen. Aus dem Morgenlande
verpflanzte Benedict von Nursia diese Sitte nach dem
Abendlande, indem er zu Montecassino in Süditalien
515 das erste Kloster anlegte. Theils um einherissene
Mißbraüche zu beseitigen, theils um die bestehenden
Klosterregeln noch zu schärfen, traten später Stifter
neüer Mönchs- und Nonnenorden auf, von welchen
ich nur den durch Luther berühmt gewordenen Augusti-
nerorden nennen will; ferner die Dominicaner, welche /
des Papstes schreckliche Werkzeüge wurden, wo es Ket-
zer aufzuspüren und zu züchtigen gab; die Franzisca-
ner und Kapuziner, welche den Ruhm ihrer Frömmig-
keit im Schmutze suchten; die Karthaüser und Frappi-
sten, deren Strenge gegen sich selbst bis zur Unver-
nunft geht. Dagegen ist der Orden der barmherzigen
Bruder und Schwestern von den Bekennem aller christ-
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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326
Fuder Dünger anzukaufen, die seinen Eckern noch-
wendig, ihm aber noch nicht wohlfeil genug sind. Der
Thor! Nun muß er im nächsten Winter doppelt so
viel Holz verbrennen, weil es noch nicht ausgetrocknet
ist, und hat bei der nächsten Ernte nur halb so viele
Schocke gewonnen, als daö Grundstück bei besserer
Düngung gewährt hätte. Sein Geiz hat ihn gestraft.
In Richards Wohnorte brach einmal ein Feuer
aus und verzehrte viele Gebaüde der Einwohner. Auch
sein Haus und seine Stallungen waren in der aüßer-
sten Gefahr; aber sie wurden leicht gerettet. Die Flam-
men schienen ihre Gewalt an diesen Gebäuden zu ver-
lieren. Da gab es einfältige Menschen, die meinten,
er könne das Fester besprechen; und bei ihrem Aber-
glauben machten sie ihm bittere Vorwürfe darüber,
daß er nur für sich, aber nicht für ihre Haüser gesorgt
habe. O hätten sie nur auch gethan, was er gethan
hatte, sie würden auch glücklicher weggekommen sein;
und wäre der Mann, in dessen Hause das Feüer auf-
ging, so umsichtig und vorsichtig gewesen, wie Ri-
chard: so würde über ihn und über seine Nachbarn
das betrübende Unglück nicht hereingebrochen sein. Er
hatte für eine gute Brandmauer gesorgt; alle Dächer
waren mit Ziegeln gedecket, und seine trefflichen Hand-
spritzen im besten Zustande. — Das Feüer war durch
Verwahrlosung entstanden. Dagegen sicherte sich Ri-
chard am besten durch die edlen Gesinnungen und Grund-
sätze, zu welchen er sich selbst und seine Haus-
genossen bei jeder dargebotenen Gelegenheit vermahnte,
und wodurch sie sich zur pflichtmäßigsten Behutsamkeit
mit Licht und Feüer gewöhnten. Da er wußte, daß
viele Dinge sich von selbst entzünden: so wendete er
auf die Vermeidung solcher Gefahr eine ganz vorzüg-
liche Aufmerksamkeit. Freilich wer nie gehört hatte,
daß z. B. Dünger, Kartoffelkraut, Stroh, besonders
Rübsenstroh, sich leicht entzünden, wenn sie feücht
sind und dicht auf einander liegen,-und daß auf die-
se Art, sobald noch ein Luftzug dazu kommt, ein
Feüer auskommen könne, der hielt Richards Vorsicht
für übertriebene Ängstlichkeit. Doch durch solche Ur-
theile ließ er sich nicht irre machen und beklagte Alle,
welche durch ihre Unwissenheit zur Sorglosigkeit und
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz]]
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