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1. Drittes Schulbuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 34

1842 - Zwickau : Zückler
34 Stamm und die Blätter nur Einen Körper ausma- chen. Sie bestehen entweder aus Fäden, oder aus ei- nem haütigen, oder blättrigen, oder gallertartigen Wesen. Zu gewissen Zeiten zeigen sich an ihnen Bla- sen, Knöpfchen, Schilder, oder becherartige Vertie- fungen, wodurch höchst wahrscheinlich ihre Fortpflan- zung bewirkt wird. In kalten Ländern sind sie am haüfigsten. Wenn sie auch nicht selten den Baumen schaden, indem sie diese oft fest umschlingen und sogar ersticken: so dienen sie doch auch wieder, wie die Moose, zur Befruchtung der Erde. Einige von ihnen, beson- ders diejenigen, welche man Flechten nennt, sind auch für Menschen und Thiere sehr nützlich, indem sie nicht nur als Nahrungsmittel, sondern auch als Medicin benutzt werden. Dahin gehören z. B. die isländische und die Nennthierflechre, die in Island und an- dern Gegenden des hohen Nordens den so höchst nütz- lichen Nennthieren und den dortigen Bewohnern, die sogar Brod aus ihnen backen, zur Nahrung dienen,, auch bei uns, unter dem Namen des isländischen Moo- ses, als Mittel gegen Lungenkrankheicen gebraucht wer- den- Ferner sind zu erwähnen: die Stein flechte und besonders die Orseille, aus welcher eine sehr schöne rothe und blaue Farbe gewonnen wird. Von weniger Nutzbarkeit sind o) die F arrenkraüter, die keinen eigentlichen Stamm oder Stengel haben, sondern ihren großen Blattstiel mit vielen regelmäßig an diesem sitzenden, schön gezackten Blättchen, unmittelbar aus der oft sehr dicken und holzigen Wurzel hervortreiben. Man findet sie am häufigsten an feuchrwaldigen und feüchtsteinigen Örtern. An den Unterflachen ihrer Blätter sitzt ge- wöhnlich der Same in Form kleiner Körner. Unter ihnen wird besonders der Schachtelhalm wegen sei- ner scharfen, viereckigen und gestreiften Blätter von Tischlern und Drechslern zum Poliren und das soge- nannte Frauenhaar in den Apotheken gebraucht; auch bereitet man aus der Asche dieser Krauter ein gu- tes Laugensalz. Endlich rechnet man hierher noch c!) die Schwämme und Pilze, die sich über- all, an Balken, Baumstämmen und Mauern, auf mageren Sandftrecken und trockenen Anhöhen, ganz

2. Drittes Schulbuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 48

1842 - Zwickau : Zückler
48 irt kleinen Teichen von der Sonne so lange ausdampfen laßt, bis das freilich weniger gute, graue und bitter- schmeckende Salz trocken auf dem Boden liegt; thcils aus Salzquellen (Quellsalz), die das beste lie- fern, indem man das O-uellsalzwasser in großen Kes- seln so lange kocht, bis das schöne, weiße und feine Salz, das alle Tage auf den Tisch kommt, zurückbleibt; theils aber auch aus Steinen (Steinsalz) ge- winnt« Dieses Steinsalz wird, wie das Metall, tief aus der Erde herausgeholt. Das größte Steinsalz- Bergwerk befindet sich in Gallizien, in der Nähe des Städtchens Wieliczka, welches seit 1251 bestehet. Über 300 Ellen tief muß man hinabsteigen, und kommt man endlich unten an: so findet man eine hohe ge- raümige Höhle, die gegen 30.,009 Ellen lang und auf 1000 Ellen breit ist. Man kann dieses Bergwerk mit einem großen weiten Thale verglichen, in welchem sich ordentliche Heerstraßen, die mit Menschen, Wagen und Pferden bedeckt find, dahinziehen, ja wo man sogar kleine Dörfer, Bäche mit süßem Waffer, über welche Brücken führen, und viele andere Dinge antrifft, die in Erstaunen setzen. Tausende von Arbeitern sind dort Jahr aus Jahr ein mit dem Brechen des Salzfteineö beschäftiget. Alles, Wohnungen, Kapellen.mil Altä- ren, Kreüzbilder und die Saülen, die die ungeheüre Decke halten, ist aus Salzftein gehauen und strahlt von den vielen, fortwährend brennenden Lichtern so hell, daß man sich in ein Feenschloß der Mährchen- welt versetzt glaubt. — 3) Die brennbaren Mineralien find alle diejenigen, die im Feuer brennen, und, wenn sie von fester Art sind, sich nicht im Waffer, wohl aber im Öle aufiöscn. Unter die ersten gehört der Schwefel, der theils gediegen gefunden, theils aber auch aus Schwefelkies und anderen Mineralien erst auf künstliche Weise .gewonnen wird. Ferner das Reiß- blei, dessen feinere Sorten die Bleistifte liefern, wäh- rend man das schlechtere zum Färben der Öfen ge- braucht. Die Steinkohle, die aus Erde und ver- schüttetem Holze bestehet, welches mit Erdöl durchzogen

3. Drittes Schulbuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 85

1842 - Zwickau : Zückler
— 85 kunstvoll zufammengefügt, sondern auch mit dichtem Haar schützend bedeckt; denn unter jenen harten Kno- chen liegt das Gehirn, das Werkzeüg oder Organ al- ler unserer geistigen Thätigkeit, ohne welches wir nur wandernde Pflanzen sein würden, und welches gleich- wohl bei seiner Zartheit ohne jenen doppelten Schutz Verletzungen ausgesetzt sein würde, die den Verlust des Lebens oder Verstandes nothwendig nach sich ziehen müßten. Wie sehr müßt ihr eüch also bei der War- tung eürer jüngern Geschwister in Acht nehmen, deren Hirnschale noch dünn und weich und mit wenigen Här- chen bedeckt ist! Was findest du auf beiden Seiten des Kopfes zwischen Schädel und Gesicht, Fritz? — Die Ohren. — Von diesen Werkzeugen des Gehörs sehen wir nur die Muschel, das Ohrläppchen und den An- fang des Gehörgangs. Von den im Innern des Oh- res befindlichen Haütchen, Höhlen und Knöchelchen könnte ich eüch zwar Trommelfell, Hammer, Amboß, Steigbügel u. a. nennen; allein wie es zugeht, daß wir hören, das kann ich eüch nicht erklären; denn das ist ein Geheimniß Gottes, von welchem selbst die ge- lehrtesten Leute noch keine ganz klare Vorstellung ha- den. Merkt eüch dafür lieber, daß ihr Niemandem, am wenigsten kleinen Kindern, in das Ohr schreien, oder an die Ohren schlagen dürft; denn gar zu leicht kann das Trommelfell zerplatzen und dadurch Taubheit erfolgen. Führe uns einmal weiter, Christoph! — Neben den Ohren liegen die Schläfe und zwischen die- sen oberhalb die Stirn, an welche sich unterhalb die Nase anschließt. — Wozu brauchen wir diese? — Zum Riechen. — Sonst zu Nichts ? — Zum Athem- holen. — Durch die Nase also, nicht durch den Mund, athmen wir. Es ist daher eine tadelnswerthe Unsitte, fortwährend mit offenem Munde umher zu gehen; denn abgesehen davon, daß Austrocknung des Schlun- des die nicht ganz unschädliche Folge davon ist: so giebt sie dem Gesichte auch einen lächerlichen Anstrich von Dummheit. Was findest du auf beiden Seiten der Nase oberhalb, Fritz? — Die Augen. — Nenne deren Umgebungen und Theile, Christoph! — Gleich unter der Stirn liegen die Augenbraunen, welche den Schweiß verhindern, den

4. Drittes Schulbuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 74

1842 - Zwickau : Zückler
74 knistern und leächten im Dunkeln. Nähert man sich ihnen mit dem Knöchel des Fingers: so springt ein blitzähnliches, blauweißes Fünkchen heraus, das wir nicht nur schwach knistern hören und im Knöchel leb- haft fühlen, sondern auch riechen und schmecken. Diese merkwürdige Erscheinung nennt man Electricität, und zwar deshalb, weil man sie zuerst am Bern- steine bemerkt hat, der auf griechisch Electron heißt. Da es nun in der Welt keine Wirkung ohne Ursache giebt: so müssen auch diese electrischen Erscheinungen eine Ursache haben, und diese Ursache kann keine an« dere sein, als irgend eine feine elektrische Mate- rie, die, wie der Wärmeftoff, durch alle Körper der Erde verbreitet ist, die man aber dann erst bemerkt, wenn sie durch Reiben, oder durch irgend etwas An- deres erregt wird. Die Erregung dieser Materie ist nun aber in verschiedenen Körpern verschieden, je nach- dem die Masse oder der Stoff verschieden ist, aus wel- chem die Körper bestehen. Es giebt nämlich sogenannte ursprünglich elektrische Körper, z.b.bern- stein, Glas, alle Harze, Schwefel, Pech, dür- res Holz, Seide, trockene Luft u. dgl. mehr, in welchen die elektrische Materie bemerkbar wird, so- bald man sie stark reibt; und wieder solche Körper, die man, weil sich nur dann erst elektrische Erscheinungen an ihnen zeigen, wenn ihnen von ursprünglich elektri- schen Körpern die Electricität mitgetheilt worden ist, unelectrische Körper nennt, z. B. alle Metalle, das Wasser, thierische Körper, feüchtesholz und feüchte Luft und ganz besonders unsere Er- de. Auch heißen sie Electricitätsleiter, weil sie die Electricität schnell aufnehmen und noch schneller wei- ter leiten. Das Erregen der Electricität nennt man electrisiren. Um nun die Eigenschaften der Elcc- tricität mehr im Großen und genauer kennen zu ler- nen, erfand ein gewisser Otto von Guericke (der- selbe, dem wir die Luftpumpe zu verdanken haben) in der Mitte des 17. Jahrhunderts die Electrisirma- sch in e, mit welcher man höchst merkwürdige und blitz- ähnliche Erscheinungen hervorbringen kann, deren wei- tere Beschreibung wir hier übergehen, um uns dage- gen mit einem einfacheren und wohlfeileren Instrumente /

5. Drittes Schulbuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 76

1842 - Zwickau : Zückler
76 weit von uns entfernt ist, stets vom Donner begleitet ist» kommt daher, weil er die Luft mit einer unge- heuren Schnelligkeit und Gewalt durchzuckt. Dadurch wird natürlich die Luft selbst gewaltsam erschüttert und auf Augenblicke aus ihrem Gleichgewichte gebracht. Da nun aber die Luft ein fortwährendes Bestreben aüßert, ihr zerstörtes Gleichgewicht wieder herzustellen: so schlägt sie auch sogleich wieder gewaltsam zusam- men, sobald der Blitz durch sie hindurch ist, und da- durch entstehet das Krachen des Donners. Der Blitz also, und nicht der Donner, vor welchem sich die Menschen gewöhnlich fürchten, ist es, der Baüme zer- schmettert, Haüser anbrennt und zerstört und oft Men- schen und Thicre im Nu todt niederftreckt. Da ferner der Blitz sich gewöhnlich die höchsten Gegenstände, z. B. die Thurmspitzen, hohe Haüser und Baüme zum Einschlagen ausersiehet: so ist'ö ge- fährlich, unter solchen Gegenständen, oder auch nur sehr nahe bei ihnen während schwerer Gewitter Schutz zu suchen. Es ist daher rathsam, wenn uns ein Ge- witter im Freien übereilt, uns lieber vom Regen durchnäffen zu lasten, als daß wir, um dieß zu ver- meide-!, unter einen, namentlich großen, Baum tre- ten und so der Gefahr erschlagen zu werden uns aussetzen. Auch gehet der Blitz nicht selten dem Luft- zuge und dem Rauche nach, der aus Schornsteinen aufsteigt, weßhalb man bei nahen heftigen Gewittern das Feüer auf dem Heerde auslöschen und nicht zum Fenster hinaus sehen, auch es nicht öffnen soll, damit im Zimmer kein Luftzug entstehe; wohl aber ist's gut, die Stubenthüre zu öffnen, damit, wenn der Blitz doch unser Haus treffen sollte, Niemand durch den heftigen Luftdruck, den er verursacht, und durch den schwefetartigen Dampf, der gewöhnlich mit ihm ver- bunden ist, im verschlossenen Zimmer erstickt werde. Auch stelle man sich bei Gewittern nicht an eiserne Üfen, .an metallette Klingelzüge, oder sonst wohin, wo viel Metall ist, und entledige sich dessen überhaupt so viel als möglich, da es, wie bereits bemerkt, ein vorzüglicher Leiter der Electricität ist, den der Blitz am liebsten sucht. Viele, die Sensen und Sicheln trugen, find deßhalb vom Blitz getroffen worden. Unverstan-

6. Drittes Schulbuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 79

1842 - Zwickau : Zückler
79 Feüer, Wasser und Lust; denn ohne dasselbe könnten wir sa die allermeiste unserer Arbeiten nicht verrich- ten. Gott hat das Licht nicht blos für Pflanzen und Thiere, sondern auch vorzüglich für uns, seine edel- sten Geschöpfe, geschaffen; darum wollen wir es be- nutzen und nicht die schöne Zeit, so lange es Heller Tag ist, mit Schlaf und Müssiggang hinbringen; und aber auch dagegen dankbar der Dunkelheit der Nacht bedienen zur Ruhe und Stärkung der Augen und des ganzen Körpers! Daß sich das Licht, wie schon oben bemerkt worden ist, in gerader Linie fortpflanzt, sehen wir am deütlichften, wenn durch eine kleine Öff- nung einiges Sonnenlicht in ein dunkles Zimmer dringt; auch sieht man keinen Körper mehr, wenn zwischen dem Lichte und unserem Auge sich ein dunkler Körper befindet. Es entstehet dann Finstern iß oder Schatten, und Beides ist Mangel an Lichtstrah- len. Diejenigen Körper, durch welche die Lichtstrah- len hindurchdringen, z. B. Glas, Wasser und manche Steine, nennt man durchsichtige, und diejenigen, welche sie zurückwerfen, undurchsich- tige Körper, diejenigen aber, die, wie das Papier, nur einen Theil des Lichtes durchlassen, heißen durch- scheinende Körper. Fällt das Licht auf einen dunklen Gegenstand, ohne in denselben einzudringen, und erleüchtet es dann, von diesem wieder zurückstrahlend, noch einen andern Kör- per: so nennt man dieß die Reflexion oder den Wied erschein des Lichtes. Auf diesem beruht es, daß z. B. eine uns gegenüberstehende, weiß angestri- chene Wand zur Erhellung unseres Zimmers nicht we- nig beiträgt. Wenn aber das Licht aus einem Kör- per, z. B. aus der Luft in einen anderen Körper, der dichter oder lockerer ist, als der vorige, z. B. ins dichtere Wasser in schiefer Richtung fällt: so verändern sich dadurch die Richtungen der Lichtstrahlen, und dann sagen wir: sie brechen sich. Darum sieht ein Stock, zur Hälfte ins reine Wasser gehalten, wie zerbrochen. Aus den Gesetzen der Lichtftrahlenbrechung, die wir hier übergehen müssen, lassen sich die verschiedenen Far- den und die Erscheinung des prächtigen Regenbo- gen ö mit seinen sieben Farben erklären, der dadurch

7. Drittes Schulbuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 164

1842 - Zwickau : Zückler
164 Hch die merkwürdigste und wundervollste Abthei- lung (Kammer) der Höhle erreicht hat Da er- blickt er hohe Gewölbe, die sich stützen auf re- gelmässig gewundene Saülen; an der schön geform- ten Decke blitzen im Scheine der Fackel eine Menge Krystalle, gleich jenen Sternen am Him- mel, dessen Anblick er jetzt entbehren muss. Dort scheint der Boden mit Baiimen bepflanzt, wahrend hier herrliche Blumen und mit schönen Bändern umschlungene Straüsse des Beschauers Auge fes- seln. Bogengänge, die im herrlichen Wiederschei- he strahlen, geben dem Ganzen ein erhabenes An- sehen, und die täuschendsten Nachbildungen von Thieren, Pflanzen und Zierrathen versetzen den Wanderer in eine neue Welt, in der er oft auch von einer ferntönenden angenehmen Musik über- rascht wird, welche in der Nähe nur das Rieseln des herabtröpfelnden Wassers ist. Und so giebt es der Wunder noch viele, von denen jede einzelne Höhle gewöhnlich ihre besonderen darbietet. Gleich- wie auf den Höhen man sich zum Himmel erhoben fühlt: so muss man auch hier in der Tiefe den grossen Baumeister der Welt erkennen und anbe- ten ; hier, wo keine menschliche Hand formt, keine menschliche Kunst verschönert, wo allein der Arm des Allmächtigen gestaltet. — Kaum hatten die Kin- der ihre Verwunderung zu erkennen gegeben, als der Lehrer durch die Erzählung von feüerspei- enden Bergen ihr Erstaunen nicht weniger er- regte. Es giebt — sprach er — Berge von kegelför- miger Gestalt, aus deren trichterförmigen Öffnun- gen (Krater) am Gipfel fast fortwährend Rauch- wolken emporsteigen. Bisweilen nun dringen aus denselben Flammen hervor; es werden geschmol- zene Mineralien in die Luft emporgeschleüdert; ja nicht selten bricht die im Innern des Berges glüh- ende und geschmolzene Masse unter fürchterlichem Getöse an der Seite des Berges hervor und fliesst wie ein feüriger Strom heraus. Jene geschmolzene Masse, welche Lava heisst, strömt oft Stunden weit und verbrennt Alles, was ihr auf ihrem Laufe

8. Drittes Schulbuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 181

1842 - Zwickau : Zückler
— 181 ist durch seine Lage am Meere und durch seine Flüsse besonders auch zum Handel bestimmt, zumal da es von -einem Volke bewohnt wird, welchem Fleiß, Ordnungs- liebe und Sparsamkeit eigen sind. Es nimmt daher in der Reihe der Handelsstaaten immer noch einen be- deutenden Rang ein, obgleich es durch das Steigen an- derer Lander viel von seinem früheren Glanze verloren hat. Da übrigens die Natur hier weniger ergiebig ist: so sieht sich der Niederländer gcndthigt, diesen Nachtheil durch Viehzucht und Fischerei, so wie durch die Verarbeitung ausländischer Erzeügnisse, zu ersetzen. Fahren wir nordöstlich über die Nordsee: so kommen wir zu dem Königreich Dänemark (Hauptstadt Ko- penhagen), welches theilö aus mehreren Inseln, wie Seeland, Fünen, Island rc., theils aus der jütländi- schen Halbinsel, welche Jütland und Schleswig ent- hält, besteht. Der Boden erzeügt viel Getreide, und die Bewohner, welche hauptsächlich sich mit Handel und Fischfang beschäftigen, gehören zu den gebildetsten Völkern der Erde. Zwischen welchen Mecrestheilen liegt Dänemark? — Von hier aus gegen Norden fin- den wir die scandinavische Halbinsel, welche in das Königreich Schweden (Hauptst. Stockholm) und in das damit verbundene Königr. Norwegen (Hauptst. Christiania) zerfällt. Der größte Reichthum dieser beiden Länder besteht in Eisen und Kupfer, wel- che hier in bedcütender Menge und vorzüglicher Güte gefunden werden. Der Getreidebau ist nicht hinreichend, so daß man in den nördlich gelegenen Theilen das Mehl gewöhnlich mit zerriebener Baumrinde vermischen muß. 18. Von der scandinavischen Halbinsel wendete sich der Lehrer auf seiner Wanderung östlich nach dem Kaiser- thume Rußland (Hauptstädte Petersburg und Mos- cau), wozu auch das Königreich Polen (Hauptstadt Warschau) gehört, und zu dem Freistaate Cracau, und be- merkte darüber Folgendes: So ausgebreitet das rus- sische Reich ist, ebenso verschieden sind auch seine Er- zeügnisse, von denen man im Norden nur Pelzwild, Fische, niederes Gestraüch und Moose kennt, während im Süden die edelsten Früchte gedeihen. Doch hat die,

9. Drittes Schulbuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 309

1842 - Zwickau : Zückler
309 mag jener Simeon zeugen, welcher 460 ftarb, nach- dem er fast sein ganzes Leben lang im Freien auf ei- ner Saüle zugebracht, die er immer höher bauen ließ, und wo er nun stand, wachend und schlafend, hungernd und dürstend, vom Thau durchnäßt, vom Winde ge- peitscht, vom Ungeziefer zernagt ^ doch für das Alles getröstet durch die thörichte Freude, von einer nicht viel klügeren Menge bewundert zu werden, und durch die noch thörichtere Zuversicht, Gott damit wohlgefäl- lig zu fein. Andere suchten darin ein Verdienst, daß sie aus der Gesellschaft sich zurückzogen und namentlich dem ehelichen Stande entsagten, als ob nicht das ge- sellschaftliche Leben und besonders das Leben in der Familie gerade die Schauplätze wären, wo christliche Lugend am herrlichsten sich entfalten soll! Solcher Einsiedler gab es namentlich in Ägypten schon in den ersten Jahrhunderten gar viele. Da aber ein ganz ein- sames Leben so gar schütz- und rathlos ist: so zogen ihrer mehrere später in eigne Gebaüde zusammen, wel- che man Klöster nannte, und verpflichteten sich durch Gelübde zum Gehorsam gegen ihre. Vorsteher (Äbte und in den spätem Frauenklöstern Äbtissinnen), zur Ehelosigkeit und zur Armuth, also, daß wenigstens der einzelne Mönch oder die einzelne Nonne kein Eigenthum haben sollten, wenn auch viele Klostergesellschaften spä- ter zu ungeheurem Reichthum gelangten und dadurch in arge Schwelgerei verfielen. Aus dem Morgenlande verpflanzte Benedict von Nursia diese Sitte nach dem Abendlande, indem er zu Montecassino in Süditalien 515 das erste Kloster anlegte. Theils um einherissene Mißbraüche zu beseitigen, theils um die bestehenden Klosterregeln noch zu schärfen, traten später Stifter neüer Mönchs- und Nonnenorden auf, von welchen ich nur den durch Luther berühmt gewordenen Augusti- nerorden nennen will; ferner die Dominicaner, welche / des Papstes schreckliche Werkzeüge wurden, wo es Ket- zer aufzuspüren und zu züchtigen gab; die Franzisca- ner und Kapuziner, welche den Ruhm ihrer Frömmig- keit im Schmutze suchten; die Karthaüser und Frappi- sten, deren Strenge gegen sich selbst bis zur Unver- nunft geht. Dagegen ist der Orden der barmherzigen Bruder und Schwestern von den Bekennem aller christ-

10. Drittes Schulbuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 326

1842 - Zwickau : Zückler
326 Fuder Dünger anzukaufen, die seinen Eckern noch- wendig, ihm aber noch nicht wohlfeil genug sind. Der Thor! Nun muß er im nächsten Winter doppelt so viel Holz verbrennen, weil es noch nicht ausgetrocknet ist, und hat bei der nächsten Ernte nur halb so viele Schocke gewonnen, als daö Grundstück bei besserer Düngung gewährt hätte. Sein Geiz hat ihn gestraft. In Richards Wohnorte brach einmal ein Feuer aus und verzehrte viele Gebaüde der Einwohner. Auch sein Haus und seine Stallungen waren in der aüßer- sten Gefahr; aber sie wurden leicht gerettet. Die Flam- men schienen ihre Gewalt an diesen Gebäuden zu ver- lieren. Da gab es einfältige Menschen, die meinten, er könne das Fester besprechen; und bei ihrem Aber- glauben machten sie ihm bittere Vorwürfe darüber, daß er nur für sich, aber nicht für ihre Haüser gesorgt habe. O hätten sie nur auch gethan, was er gethan hatte, sie würden auch glücklicher weggekommen sein; und wäre der Mann, in dessen Hause das Feüer auf- ging, so umsichtig und vorsichtig gewesen, wie Ri- chard: so würde über ihn und über seine Nachbarn das betrübende Unglück nicht hereingebrochen sein. Er hatte für eine gute Brandmauer gesorgt; alle Dächer waren mit Ziegeln gedecket, und seine trefflichen Hand- spritzen im besten Zustande. — Das Feüer war durch Verwahrlosung entstanden. Dagegen sicherte sich Ri- chard am besten durch die edlen Gesinnungen und Grund- sätze, zu welchen er sich selbst und seine Haus- genossen bei jeder dargebotenen Gelegenheit vermahnte, und wodurch sie sich zur pflichtmäßigsten Behutsamkeit mit Licht und Feüer gewöhnten. Da er wußte, daß viele Dinge sich von selbst entzünden: so wendete er auf die Vermeidung solcher Gefahr eine ganz vorzüg- liche Aufmerksamkeit. Freilich wer nie gehört hatte, daß z. B. Dünger, Kartoffelkraut, Stroh, besonders Rübsenstroh, sich leicht entzünden, wenn sie feücht sind und dicht auf einander liegen,-und daß auf die- se Art, sobald noch ein Luftzug dazu kommt, ein Feüer auskommen könne, der hielt Richards Vorsicht für übertriebene Ängstlichkeit. Doch durch solche Ur- theile ließ er sich nicht irre machen und beklagte Alle, welche durch ihre Unwissenheit zur Sorglosigkeit und
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